Vision D Weichenstellungen für die Zukunft
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- Reinhold Böhler
- vor 7 Jahren
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1 Vision D Weichenstellungen für die Zukunft Prof. Dr. Michael Hüther Direktor, Institut der deutschen Wirtschaft Köln RHI 8. Fachsymposium,
2 Agenda Was die Zukunft bedeutet: Spekulation, Wachstum, Krise Was die Zukunft verlangt: Konsolidierung und Ressourcenpolitik Wie es sich lohnt: Vision D
3 Die Finanzmärkte machen Wind, legen aber kein Feuer Die kapitalistische Wirtschaft lebt zwingend mit Spekulanten Spekulanten suchen im Meer der Finanzpreise nach Fehlbewertungen, die sich ergeben, wenn Preise von Fundamentalwerten abweichen. Spekulanten werden ihren Informationsvorsprung (anfangs) verbergen. Spekulanten treiben Preise in Richtung der Fundamentaldaten. Irren sie sich über die Fundamentaldaten, machen sie Verluste! Sie dienen der Informationsproduktion. Hugo Chavez, Präsident von Venezuela Manipulierende Spekulation sollte möglichst gut regulativ erfasst werden und ist allemal riskant: Manipulierendes Handeln kann den Spekulanten ins Gefängnis bringen; er ist erpressbar, wenn er Mitwisser hat; er verliert, wenn der Markt rational bewertet
4 Wachstum: eine ordnungspolitische Einordnung Wirtschaftliches Wachstum, gemessen am Mehr an Gütern, das erzeugt werden kann, oder besser: am Mehr an Gütern, das je Kopf der Bevölkerung bereitgestellt werden kann, ist das Ergebnis der Anstrengungen der Menschen, es besser zu machen als bisher mehr Fähigkeiten und neues technisches Wissen zu erwerben oder bis dahin ungenutztes anzuwenden, sich neue Hilfsmittel zu schaffen und das Zusammenwirken aller Faktoren besser zu organisieren. Sachverständigenrat, Jahresgutachten 1975/76, Ziffer 294. Nota bene: Der Begriff Wachstum kommt bei Walter Eucken in den Grundsätzen der Wirtschaftspolitik nicht vor! Dominanz der Konsumentensouveränität!
5 Entwicklung BIP / Kopf in großen Wirtschaftsräumen in logarithmierter Darstellung North America Oceania Western Europe Eastern Europe USSR Latin America Asia Africa Quelle: Maddison
6 streichen Gebremste Globalisierung durch die Krise weltweit, 1985 = Bruttoinlandsprodukt Exporte von Waren und Dienstleistungen Globale Direktinvestitionsströme ins Ausland Globale private Kapitalströme ins Ausland Quelle: IWF; IW Köln
7 Krisen voraus ein Blick zurück Agrarkrisen (Teuerungs- und Hungerkrisen) der vorindustriellen Zeit (type ancien) Durch Handel vermittelte Ernteschwankungen, Bedeutung des Klimas mittelfristiger Zusammenhang zwischen Bevölkerungsentwicklung und wirtschaftlicher Performanz (malthusianische Falle) Konjunkturen im Kapitalismus (neue Krisen) Ca dringt die Industrie als Taktgeber wirtschaftlicher Entwicklung durch. Zyklische Krisen waren in ihren ökonomischen Folgen überschaubar, als Anpassungsschübe im Strukturwandel unvermeidbar und akzeptiert. Weltwirtschaftskrise als spontane Unordnung abstrakte privilegienfreie Regeln verlieren ihre Bedeutung Optionswert des Wartens eskaliert
8 Agenda Was die Zukunft bedeutet: Spekulation, Wachstum, Krise Was die Zukunft verlangt: Konsolidierung und Ressourcenpolitik Wie es sich lohnt: Vision D
9 Finanzierungssalden der Gebietskörperschaften in Prozent des BIP 1,0 0,5 0,0-0,5-1,0-1,5-2,0-2,5-3,0-3,5-4,0 Bund Länder Gemeinden Quellen: Statistisches Bundesamt; IW Köln
10 Konsolidierung als machbare Aufgabe Defizit des Staat, in Prozent des BIP / / / / / / / /1989 Quellen: Statistisches Bundesamt; IW Köln
11 Langfristproblem: Rohstoffabhängigkeit Gefahrenpunkte Rohstoff Verwendung 21,0 Yttrium (SE) Reaktortechnik, Magnete, Metallurgie, Röhrentechnik, Leuchtstoffe 19,1 Kobalt Batterien, Superlegierungen, Katalysatoren, Hartmetalle 19,1 Neodym (SE) Magnete, Lasertechnik, Glas- und Porzellanfärbung 19,1 Scandium (SE) Flugzeugbau, Quecksilberdampflampen 19,1 Wolfram Leuchtmittelindustrie, Metallurgie, Militär 17,8 Phosphat Landwirtschaft 16,9 Niob Stahlindustrie (Superlegierungen, Edelstahl), Elektronik, Turbinen 16,6 Selen Chemikalien und Pigmente, Elektronik, Metallurgie 16,3 Germanium Glasfaser, Halbleiter, Infrarotoptik, Polymer-Katalysation 15,9 Platingruppe Katalysatoren, Schmuckindustrie, Elektronik, Chemie, Dentaltechnik 15,9 Lithium Akkumulatoren und Batterien, Metallurgie, Reaktortechnik, Chemie, Glas 14,5 Chrom Edelstahl, Feuerfestindustrie, Chemie, Farben 14,3 Indium Displays, Dünnschicht-Photovoltaik 14,1 Molybdän Edelstahl, Elektronik, Katalysatoren, Flugzeug- und Raketenbau
12 Gleichwertige Klimaschutzziele der Industrieländer und tatsächliche Ziele nach Kopenhagen Einheitliches Ziel 20 Prozent Verteilung nach BIP Zusage gegenüber 1990 zu 1990 zu 2007 zu 1990 zu 2007 Australien - 20,0 % - 38,5 % - 15,7 % - 35,1 % + 10,8 % bis - 13,0 % Kanada - 20,0 % - 36,6 % - 15,2 % - 32,8 % - 2,7 % EU-27-20,0 % - 8,8 % - 20,0 % - 8,8 % - 30,0 % -20,2 % - 30,0 % -20,2 % - 20,0 % bis - 30,0 % Japan - 20,0 % - 26,1 % - 24,8 % - 30,6 % - 25,0 % Neuseeland - 20,0 % - 34,5 % - 13,6 % - 29,2 % - 10,0 % bis - 20,0 % Norwegen - 20,0 % - 27,8 % - 58,2 % - 62,2 % - 30,0 % Schweiz - 20,0 % - 17,7 % - 59,5 % - 58,4 % - 20,0 % bis - 30,0 % USA - 20,0 % - 31,5 % - 15,0 % - 27,2 % - 0,4 % bis - 3,9 % Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln
13 MINT-Fachkräftelücke in Deutschland Aggregierte Differenz aus offenen Stellen und Arbeitslosen Ingenieure Techniker und Meister Naturwissenschaftler Datenverarbeitungsfachleute Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Institut der deutschen Wirtschaft Köln
14 Demografie: Die lange Frist Bevölkerung nach Qualifikation und Alter 2009, Deutschland, in Tausend Abschluss unbekannt Kinder unter 15 ohne Berufsabschluss mit Lehre / Fachschule mit Hoch- / Fachhochschule Lücke bis 4 Jahre* 5 bis 14 Jahre 15 bis 24 Jahre 25 bis 34 Jahre 35 bis 44 Jahre 45 bis 54 Jahre 55 bis 64 Jahre * Stärke der Zehnjahresgruppe ergibt sich aus Verdopplung der 0-4-Jährigen Quellen: Statistisches Bundesamt 2010, eigene Berechnungen
15 Agenda Was die Zukunft bedeutet: Spekulation, Wachstum, Krise Was die Zukunft verlangt: Konsolidierung und Ressourcenpolitik Wie es sich lohnt: Vision D
16 Stressfaktoren, Wachstumsfelder und Reformcluster Determinanten der Wachstumsfaktoren (Stressfaktoren) Zusammengefasste Wachstumstreiber nach SVR-Konzept (Wachstumsfelder) Reformcluster Arbeitsmarkt Bildung Investitionen Öffentliche Finanzen - Arbeitslosigkeit - Erwerbstätigkeit - Bevölkerung - Humankapitalbildung - Forschung und Entwicklung - Unternehmensinvestitionen - Öffentliche Investitionen - Gesamtabgaben - Staatliches Finanzierungsdefizit Beschäftigungsmobilisierung Humankapitalbildung Investitionsstimulierung Ausgabenkonsolidierung
17 Wachstumsraten des realen BIP / Kopf in Deutschland Veränderung in Prozent Szenario 1 tatsächliche Stagnation Entwicklung Szenario 2 Gestoppter Abwärtstrend Szenario 3 Deutsche Angebotspolitik Szenario 4 USA Szenario 5 Blick ins Ausland Schweden Szenario 6 UK / ,2 1,2 1,2 1,2 1,2 1, / ,3 1,3 1,3 1,3 1,3 1, / ,43 0,7 1,5 1,9 2,0 2,1 2, / ,6 1,9 2,5 2,8 2,7 2, / ,2 1,8 2,7 3,0 2,8 3, / ,2 1,7 2,3 2,5 2,4 2,5 Gesamt / ,3 1,7 2,4 2,6 2,5 2,6 Quelle: eigene Berechnungen
18 Beachtliche Reformdividenden Absolute Differenz zum Stagnations-Szenario in Euro je Einwohner (2024, preisbereinigt) Szenario 2 Gestoppter Abwärtstrend Szenario 3 Deutsche Angebotspolitik Szenario 4 USA Szenario 5 Blick ins Ausland Schweden Szenario 6 UK BIP Verfügbares Einkommen Privater Konsum Vermögen Staatsausgaben Staatsschulden Quelle: eigene Berechnungen
19 Lebenserwartung und Einkommen (Korrelation aus Datenpunkten aus 155 Staaten, aus den Jahren 1800, 1950 und 2000) Lebenserwartung bei der Geburt y = 11,29Ln(x) - 36,21 R 2 = 0, Pro-Kopf-Einkommen (inflationsbereinigt, PPP) Quelle: Gapminder
20 Sättigung, Partizipation und ziviler Ungehorsam?
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