Die Deutsche Rohstoffagentur vor dem Hintergrund der rohstoffwirtschaftlichen Situation für Deutschland
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- Daniel Schräder
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1 Die Deutsche Rohstoffagentur vor dem Hintergrund der rohstoffwirtschaftlichen Situation für Deutschland 8. Wirtschaftsforum Mainfranken Würzburg, 05. April 2011 Dr. Ulrich Schwarz-Schampera
2 Anteil der Top 5 Länder am Weltverbrauch 2009 % 80 51, ,5 44,1 39,3 35,9 43,7 44,5 52, CN CN CN CN JP CN CN USA USA USA USA USA USA USA USA 9,6 D CN JP IND JP KOR IND KOR D IND JP IND D JP KOR JP IND D SPA JP TAIW RSA KOR D KOR RUS JP Alu Blei Kupfer Nickel Zink Zinn Stahl Erdöl Steinkohle CN USA CN
3 Relative Preisentwicklung der LME-Metalle LME-Preis, (US$/t) Aluminium Blei Kupfer Nickel Zink Zinn 2.631, , , , , , Brent-Öl: 119,10 US$/barrel ( )
4 Anteil sekundärer Vorstoffe an der deutschen Raffinadeund Rohstahlproduktion Quellen: IAA, ICSG, BDSV, WV Metalle, BGR Datenbank, Stat. Bundesamt
5 Quellen: BGR Datenbank, Stat. Bundesamt Deutsche Schrottimporte und -exporte 2008 Import Export Kupfer Nettoimport: 83,7 t Aluminium Nettoexport: 166,6 t Zink Nettoexport: 35,0 t Blei Nettoimport: 12,6 t Stahl Nettoexport: t (Angaben in t Gesamtschrottmenge)
6 Rohstoffimporte nach Deutschland (2009) Metallbranche: Betriebe 3,4 Mio. Beschäftigte Quelle: BGR
7 Wer besitzt die wichtigen Metallreserven? 6% Polen 18% 22% Russland 7% USA 9% Jamaika 35% Kasachstan 31% China 32% Eisenerz 18% Bauxit Chromit Kupfer PGM SEE Chile 30% Brasilien Guinea 88% 12% RSA Indonesien 7% 14% 19% Australien BGR-Datenbank, USGS
8 Geologische Verfügbarkeit: Statische Reichweite 2009 Statische Reichweite für Reserven und Reservenbasis, Gesamtvorräte sind unbekannt Seltene Erden Vanadium Mangan Kobalt Eisenerz Bauxit Tantal Nickel Kupfer Blei Zinn Gold Indium Germanium ,2/4, Jahre 403 Keine Knappheit, aber Explorationsaktivitäten beobachten unerforschte Rohstoffpotenziale Reserven Reservenbasis
9 Importabhängigkeit Deutschland: China % EU Raw Materials Initiative, Critical raw materials to the EU, 06/2010 Antimon Flußspat Graphit Niob Tantal Beryllium Gallium Indium PGM Wolfram Kobalt Germanium Magnesium Seltene Erden 20 Antimon Baryt Flußspat Graphit Mangan SEE Fe-Wolfram W-Oxide
10 Zeitliche Entwicklung der Verwendung von Metallen Hightechmetalle Leichtmetalle Eisen Bronze Kupfer 4000 v.chr v.chr
11 Globaler Rohstoffbedarf für Zukunftstechnologien 2006 und 2030 Verhältnis zur gesamten heutigen Weltproduktionsmenge des jeweiligen Rohstoffs Rohstoff 2006* 2030* Zukunftstechnologien (Treiber) Gallium 18% 397% Dünnschicht-Photovoltaik, IC, WLED Indium 40% 329% Displays, Dünnschicht-Photovoltaik Scandium gering 231% SOFC Brennstoffzellen, Al-Legierungselement Germanium 28% 220% Glasfaserkabel, IR optische Technologien Neodym 23% 166% Permanentmagnete, Lasertechnik Tantal 40% 102% Mikrokondensatoren, Medizintechnik Quelle: Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung, Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (2009) * Von BGR aufgrund neuerer Daten neu berechneter Wert Foto: DG-Solartechnik Foto: Zeiss Foto: Voith AG Foto: PerkinElmer Optoelectronics
12 Globaler Rohstoffbedarf für Zukunftstechnologien im Jahr 2030 im Vergleich zur Produktionsmenge 2006 Seltene Erd-Elemente Neodym Foto: Voith AG Permanentmagnete, Lasertechnik Produktion 2006 : t Bedarf 2030 : ca t ( t) Angebotsentwicklung bis 2030 Geplante und bisherige Bergbauprojekte Sonstige Quellen / Maßnahmen: Monazitseifen (Ce,Nd,Th)PO 4 ca t / Jahr bis t / Jahr Situation kritisch Bedarf höher als Angebot, hohe Länderkonzentration, Länderrisiko (China)
13 Rohstoffbedarf für Zukunftstechnologien: Seltene Erden Produktion von Seltenen Erdoxiden UdSSR/GUS Russland, Ukraine, Kasachstan Kirgisistan Bergwerksförderung SEO [Tonnen] Australien USA Brasilien Thailand Malaysia Indien China, VR übrige Welt Seifen-Monazit-Ära Mountain Pass Ära Chinesische Ära
14 Seltene Erden: Vorräte, Stand: (in Mio. t SEO) Russland 166,1 Grönland 3,3 Kanada 3,7 10,4 USA 4,2 1,1 Resteuropa 1,3 Restasien 7,3 China 66,5 18,4 4,0 7,5 Brasilien 0,025 Afrika 2,4 Australien 1,6 0,029 4,5 Reserven Ressourcen
15 Globaler Rohstoffbedarf für Zukunftstechnologien im Jahr 2030 im Vergleich zur Produktionsmenge 2006 Indium Foto: DG-Solartechnik Displays, Dünnschicht-Photovoltaik Produktion 2006 : 581 t Bedarf 2030 : ca t Angebotsentwicklung bis 2030 Beiprodukt der Pb-/Zn-/Cu-/Sn-Gewinnung Sonstige Quellen / Maßnahmen: nicht genutzte Hüttenrückstände Steigerung des Ausbringungsgrads 500 t / Jahr / Jahr t / Jahr Situation kurz- und mittelfristig unbedenklich Deckung des künftigen Bedarfs abhängig von Investitionen in Beiproduktgewinnung und aus Hüttenrückständen
16 Indium-Anreicherung in Buntmetalllagerstätten Wirtsmineral: Sphalerit ((Zn,Fe)S), Chalkopyrit (CuFeS 2 ) Bildung von Mischkristallgliedern (Zn 2-2x Cu x In x S 2 )
17 Hochtechnologieanwendungen von Indium - Beispiele Zinkoxid Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid Molybdän CIGS Indium-Gallium-Nitrid
18 Rohstoffstrategie der Bundesregierung Bekämpfung von Handelshemmnissen und Wettbewerbsverzerrungen Maßnahmen zur Diversifizierung von Rohstoffbezugsquellen Heimische Rohstoffe Rohstoffeffizienz, Materialeffizienz Recycling Rohstoffe in der Wertschöpfungskette Förderung der Aus- und Weiterbildung ausländischer Fachund Führungskräfte institutionelle Stärkung (DERA, FIR)
19 Deutsche Rohstoffagentur: Grundsätze Ausbau als Schnittstelle und Informations- und Beratungsplattform für Wirtschaft und Politik im Rohstoffbereich Einbindung der Deutschen Rohstoffagentur in die BGR: Bestehende Fachkompetenz und wissenschaftlich-technische Infrastruktur Ausgerichtet am Bedarf der deutschen Wirtschaft (rohstoffgewinnende und rohstoffverarbeitende Wirtschaft, sowie Bergbautechnik-Industrie) Fokus: Nichterneuerbare Rohstoffe: Mineralische und Energierohstoffe Verfügbarkeit / Versorgungssituation der Rohstoffe Markttransparenz Ermittlung und Darstellung von Rohstoffpotenzialen Rohstoffeffizienz, nachhaltige Rohstoffnutzung Vergabe des Deutschen Rohstoffeffizienzpreises Rohstoffbewusstsein in der Öffentlichkeit
20 Modul 1 Informationen zur Rohstoffsituation Produkte: Berichte zur Rohstoffsituation Deutschlands Rohstoff-Steckbriefe: Rohstoffe und Lieferrisiken Länder-Profile: Informationen und Potenziale Rohstoffinformationssystem Rohstoffpreisinformationen, BGR-Preisindex Rohstoff-Tagungen Rohstoff-Netzwerk Rohstoffwirtschaftliches Länderscreening
21 Modul 2 Service für die Wirtschaft Absicherungsstrategien für Unternehmen Materialeffizienz erhöhen und ggf. substituieren Recycling Lagerhaltung Langfristige Lieferverträge Diversifizierung der Lieferquellen (Länderrisiko) Bildung von Käufergemeinschaften Vorfinanzierung von Bergbau-/Verarbeitungskapazitäten Beteiligungen an internationalem Bergbau
22 Modul 3 Unterstützung von Rohstoff-Förderprogrammen des Bundes in Abhängigkeit weiterer zukünftiger Rohstoff-Förderprogramme der Bundesregierung Ziel: Fachliche Flankierung von Rohstoff-Förderprogrammen des Bundes zur Sicherung der Rohstoffversorgung der deutschen Wirtschaft Leistung: Fachliche Stellungnahmen zu Projektvorschlägen und ihrer rohstoffwirtschaftlichen Förderwürdigkeit für das BMWi Deutscher Rohstoffeffizienzpreis
23 Modul 4 - Projekte mit oder im Vorfeld der Industrie (F&E) Hawaii Manganknollen-Exploration Mn-Knollen Exploration Deutsche Lizenzgebiete 500 km Mn, Fe, Cu, Ni, Co, Spurenelemente
24 Manganknollen deutsche Lizenzgebiete Co 0.3% Cu 1.3% Ni 1.4% Mn 27.0% Fe 8.0% 18.0% Mg, Na, Al, Si 44.0% Hydroxid- Komponente
25 Modul 5 Kooperation mit Rohstoff-Ländern Aufbauend auf den langjährigen Erfahrungen der BGR in der Technischen Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern Ziele: Rohstoffpartnerschaften Aufbau von Kontakten zu Rohstoff-Ländern zur Sicherung der Rohstoffversorgung Deutschlands Unterstützung von EL bei der nachhaltigen Nutzung ihrer Rohstoffpotenziale und Integration der EL in die internationale Rohstoffwirtschaft (Hier: Abstimmung mit Schwerpunktsetzung des BMZ) Inhalte: Kooperationsprojekte mit Rohstoff-Ländern unter Beteiligung der Wirtschaft
26 Zusammenfassung rohstoffwirtschaftliche Situation für Deutschland Deutschland ist von den Weltrohstoffmärkten abhängig; faire Wettbewerbsverhältnisse notwendig geologisch keine Engpässe technische Engpässe, Länderkonzentration, Länderrisiken technische Realisierung der Gewinnung von Beiprodukten Bedarfsentwicklung ist von den Technologieentwicklungen abhängig (Beispiel neuer Rohstoffbedarf infolge Elektromobilität) Sondermetalle meist Koppelprodukte; Bergbauproduktion abhängig von der Produktion der Hauptmetalle Ausbau der Recyclingquote Mt. Sakurajima Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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