INTERSEKTIONALITÄT - IMPULSE FÜR DIE FEMINISTISCHEN BERATUNG

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "INTERSEKTIONALITÄT - IMPULSE FÜR DIE FEMINISTISCHEN BERATUNG"

Transkript

1 INTERSEKTIONALITÄT - IMPULSE FÜR DIE FEMINISTISCHEN BERATUNG Eva Fleischer MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 1

2 Bildquelle: Europäische Kommission 2007 MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 2

3 Intersektionelle Diskriminierung Miriam O'Reilly ist eine attraktive 53-jährige Mitarbeiterin der BBC. Sie bewarb sich um die Moderator_innenstelle für eine neue Sendung. Ohne Erfolg eingestellt wurden junge Frauen, junge Männer und ein älterer Mann. O'Reilly fühlte sich unfair behandelt, da sie über zumindest gleichwertige Qualifikationen verfügte und ging gegen diese Diskriminierung aufgrund des Alters und des Geschlechts gerichtlich vor. O'Reilly argumentierte, dass die Diskriminierung nicht nur aufgrund ihres Geschlechts stattgefunden habe, denn es wurden auch junge Frauen eingestellt. Sie wurde auch nicht nur aufgrund ihres Alters diskriminiert, denn es wurde auch ein älterer Mann eingestellt. Die Kombination aus Alter und Geschlecht war der Grund, nicht ausgewählt zu werden. (die Presse 2011) Was sagte das Gericht? MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 3

4 INTERSEKTIONALITÄT UND INFORMELLE PFLEGE Diskriminierung Mehrfachdiskriminierung Intersektionalität Entstehung und grundlegende Fragen des Intersektionalitätskonzeptes Intersektionelle Perspektiven in der Sozialen Arbeit/ Beratung Befunde und Fragestellungen MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 4

5 DISKRIMINIERUNG Unterscheidung anhand von (zugeschriebenen) Merkmalen Bewertung durch eine Mehrheit Ungleichbehandlung in vergleichbaren Situationen Gleichbehandlung trotz unterschiedlicher Voraussetzungen unzulässiger Grund ungerechtfertigt, nicht angemessen, nicht objektiv Europahaus Aurich, Anti-Bias Werkstatt 2007 MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 5

6 DISKRIMINIERUNGSMODELL G E S E L L S C H A F T L I C H E R I. DIFFERENZIERUNG (Vorannahmen, Vorurteile, Stereotype, Normen, Werte, auf der Basis von Differenzlinien) + II. MACHT (Privilegien, Fähigkeiten, Ressourcen ) situative Macht + gesellschaftliche Position ermöglicht III. DISKRIMINIERUNG (interaktionelle, institutionelle, ideologische Ebene) vgl. Schmid 2009, 180 G L O B A L E R K O N T E X T MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 6

7 Diskriminierung in der Diskriminierung auf der individuell/persönlichen Ebene ist, wenn ein(e) pflegebedürftige(r) Angehörige(r) der Mehrheitsgesellschaft denkt, dass alle kopftuchtragenden Muslima kein Selbstbewusstsein haben und seiner / ihrer Pflegerin ständig Fragen stellt, die davon ausgehen, dass sie sich nicht gegenüber ihrem Mann behaupten kann. Um Diskriminierung auf der strukturellen/institutionellen Ebene handelt es sich, wenn die Zeiten eines AMS-Kurses für Frauen mit Betreuungsverantwortung eine geregelte Kinderbetreuung unmöglich machen, wenn es in einer Kantine für Personen, die muslimische bzw. jüdische Essensregeln beachten, keine Angebote vorhanden sind, wenn Informationsmaterialien einer Erziehungsberatungsstelle ausschließlich in deutscher Sprache verfasst sind und implizit davon ausgehen, dass die AdressatInnen weiblich sind Diskriminierung auf der ideologisch/diskursiven Ebene wäre, wenn in Massenmedien im Zusammenhang mit Wiedereinsteigerinnen ausschließlich von deren mangelnder Belastbarkeit sowie von ihrem Kompetenzverlust durch Familienarbeit die Rede ist MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 7

8 VON DER MEHRFACHDISKRIMINIERUNG ZUR INTERSEKTIONALITÄT Emanzipations- und Befreiungsbewegungen mit Fokussierung auf einzelne Diskriminierungsprozesse Kritik an Homogenisierungen weiße, christliche, heterosexuelle Mittelschichtsfrau J. Howard Miller soirart.tumblr MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 8

9 VON DER MEHRFACHDISKRIMINIERUNG ZUR INTERSEKTIONALITÄT Mehrfachdiskriminierung Diskriminierung aus mehreren Gründen, die jedoch separat auftreten, z. B. einmal als Frau, einmal als Angehörige einer ethnischen Minderheit Verstärkende Diskriminierung Diskriminierung aus zwei oder mehr Gründen, Gründe verstärken sich Intersektionelle Diskriminierung Mehrere Diskriminierungsgründe, die nicht zu trennen sind Vgl. Europäische Kommission 2007 Allgemeiner Sprachgebrauch: Mehrfachdiskriminierung als additives Modell, Kritik: Opferzuschreibung Praxis: getrennte Behandlung von Diskriminierungsgründen MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 9

10 Mehrfachdiskriminierung Österreich 26 GlBG (13) und 51 (10) GlBG Liegt eine Mehrfachdiskriminierung vor, so ist darauf bei der Bemessung der Höhe der Entschädigung für die erlittene persönliche Beeinträchtigung Bedacht zu nehmen 38 (6) GlBG Ansprüche nach Abs. 1 und 2, die auch auf den Diskriminierungsgrund der Behinderung gestützt werden, können nur nach vorheriger Durchführung eines Schlichtungsverfahrens beim Bundessozialamt gerichtlich geltend gemacht werden ivm 11 BGStG MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 10

11 Fall GBK I/283/10-M Frau A., kurdischer Herkunft, Muslimin bewirbt sich auf eine ausgeschrieben Stelle als Ordinationshilfe Gemeinsames Essen auch im Fastenmonat vorgeschrieben Anordnung ihren Namen zu ändern Daisy, Arabella oder Renate Videoüberwachung im Umkleideraum (Grabovac 2011) MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 11

12 Entscheidung sexuelle Belästigung 6 GlBG verneint Diskriminierung aufgrund des Geschlechtes, geschlechtsbezogene Belästigung 7 Abs. 1 GlBG bejaht, da Daisy eine Zeichenfigur ist und dies als herabwürdigend gilt Diskriminierung aufgrund der ethnischen Zugehörigkeit 21 Abs. 1 (1) GlBG bejaht, da europäisch klingenden Namen aufzwingen wollte zielt darauf ab, ethnische Zugehörigkeit zu negieren Diskriminierung aufgrund der Religion 21 Abs. 1 (1) GlBG bejaht, da sie während des Fastenmonats am Tisch sitzen musste (Grabovac 2011) MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 12

13 Intersektionelle Diskriminierung Miriam O'Reilly ist eine attraktive 53-jährige Mitarbeiterin der BBC. Sie bewarb sich um die Moderatorenstelle für eine neue Sendung. Ohne Erfolg eingestellt wurden junge Frauen, junge Männer und ein älterer Mann. O'Reilly fühlte sich unfair behandelt, da sie über zumindest gleichwertige Qualifikationen verfügte und ging gegen diese Diskriminierung aufgrund des Alters und des Geschlechts gerichtlich vor. O'Reilly argumentierte, dass die Diskriminierung nicht nur aufgrund ihres Geschlechts stattgefunden habe, denn es wurden auch junge Frauen eingestellt. Sie wurde auch nicht nur aufgrund ihres Alters diskriminiert, denn es wurde auch ein älterer Mann eingestellt. Die Kombination aus Alter und Geschlecht war der Grund, nicht ausgewählt zu werden. Was sagte das Gericht? Das britische Gericht gab ihr hinsichtlich des Alters, nicht jedoch hinsichtlich des Geschlechts Recht. Die Verbindung der beiden Motive als den eigentlichen Diskriminierungsgrund anerkannte das Gericht nicht. MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 13

14 VON DER MEHRFACHDISKRIMINIERUNG ZUR INTERSEKTIONALITÄT Intersectionality 1987 Kimberle Crenshaw Metapher Straßenkreuzung, Hintergrund: US Anti-Diskriminierungsgesetze mit ausschließenden Kategorien Vielfältige Differenzlinien wirken gleichzeitig im Kontext gesellschaftlicher Machtverhältnisse und führen zu je spezifischen Identitäten und Diskriminierungserfahrungen Keine einfache Addition bzw. Subtraktion, sondern komplexes Zusammenwirken und gegenseitige Abhängigkeiten interdependente Kategorien (Walgenbach 2005) Mariam Dobson MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 14

15 DIFFERENZLINIEN Differenzlinien sind zu verstehen als soziale Platzanweiser und Identitätsstifter, die, obwohl konstruiert / naturalisiert, Einfluss auf das gesellschaftliche Leben haben Kategorien wie Geschlecht, Ethnizität werden in Dualismen hierarchisch organisiert Kategorie Geschlecht Sexualität Ethnizität Grunddualismus Mann - Frau Hetero - homo Dominate Gruppe ethnische Minderheit; nicht ethnisch - ethnisch MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 15

16 Differenzlinien Jede_r ist Objekt und Subjekt von einer Reihe von Differenzlinien Diese Differenzlinien haben unterschiedliche Auswirkungen in unterschiedlichen Kontexten und sind unterschiedlich wirkmächtig Als Konsequenz hat jede_r Erfahrungen mit Diskriminierung und Dominanz / Privilegien Bevorzugter Zugang zu Ressourcen Gesellschaftliche Institutionen arbeiten im Sinne des eigenen Kollektivs Kann sich der sozialen Norm zugehörig fühlen Kann eigene Werte universell ansehen die eigene Position als natürlich gegeben ansehen Bleibt den Privilegierten oft unbewusst (Walgenbach 2010) MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 16

17 Differenzlinien / Kategorisierungen MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 17

18 DIFFERENZLINIEN Offene Fragen dazu: Drei bzw. vier zentrale Kategorien? Gender / race / class / body - zentrale gesellschaftliche Strukturkategorien oder 15 oder offene Liste von bedeutsamen Subjektpositionierungen? Erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Kategorien mögliche Positionen Entstehungszusammenhang Ort, wo sich die Ungleichheit manifestiert (privat / öffentlich) Veränderbarkeit / Sichtbarkeit Politische Ziele (Umverteilung / Anerkennung / Repräsentanz) Strategien (vgl. Verloo 2006) MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 18

19 INTERSEKTIONALITÄT ALS ANALYSEMETHODE Leslie McCall (2005) Antikategorialer Ansatz Kategorien werden als konstruierte thematisiert und sollen dekonstruiert werden fixierte Identitäten werden als ein Mittel von Unterdrückung, Verkürzung und Ausschluss gesehen, z. B. Behinderung, Pflegebedürftigkeit, Migrationshintergrund Intrakategorialer Ansatz Konzentration auf spezifische soziale Gruppen an relevanten intersektionalen Überschneidungspunkten Fragen von Ungleichheit und Differenz innerhalb einer Kategorie werden analysiert meist auf Individuen bezogen, z. B. lesbische / homosexuelle arbeitssuchende Frauen, Frauen mit Behinderungen mit muslimischem Glauben / türkischer Muttersprache Interkategorialer Ansatz Existierende soziale und analytische Kategorien werden genommen, um zwischen sozialen Gruppen zu vergleichen, eher strukturelle Ebene Eine Basiskategorie wird herausgenommen und nach dem Zusammenhang mit anderen Differenzkategorien gefragt Beziehung zwischen Kategorien, z. B. wie wirken Geschlecht, Klasse und ethnischer Hintergrund bei der 24-h-Betreuung zusammen? Problematik insgesamt: Ansprechen von Kategorien und damit Betonen von Unterschieden und gleichzeitig an der Aufhebung der Kategorien arbeiten MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 19

20 INTERSEKTIONALITÄT ALS ANALYSEMETHODE Mehrebenenanalyse (Degeler, Winker 2007) Ebene der gesellschaftlichen Bedingungen und Strukturen, inkl. Institutionen (Makroebene) Ebene der sozialen Repräsentationen, Diskurse und kollektiven Praxen Ebene der Subjekte und deren subjektiv begründeten Orientierungen und Handlungen (Mikroebene) Ansatzpunkte für Soziale Arbeit / Beratung Z. B. intersektionales Mainstreaming (Scambor / Busche 2009) Z. B. Anti-Bias-Ansatz (Fleischer, Lorenz 2012) Z. B. Social Justice Ansatz (Czollek, Perko, Weinbach 2013) Z. B. Empowerment und Power-Sharing (LesMigraS Berlin) MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 20

21 INTERSEKTIONALITÄT UND BERATUNG FRAGESTELLUNGEN Intersektionalität als Analyse- und Reflexionsinstrument Analytische Forschungsperspektive, um soziale Verhältnisse macht- und ungleichheitskritisch zu untersuchen z. B. Datenerhebung mit Rücksicht auf intersektionale Fragestellungen, erheblicher Mangel an Basisdaten in Bezug auf Geschlecht, Ethnizität, Schicht/ Milieu Zur Reflexion der Theoriebildung, Forschung und Praxis z. B. der Sozialen Arbeit, Psychotherapie, Psychologie, Soziologie, Politikwissenschaft Als handlungswissenschaftliche Orientierung zur Konzeptionalisierung von Hilfe, Unterstützung und Sozialplanung z. B. wie kann partizipative Sozialplanung aussehen, die Angehörige unterschiedlicher Gruppen miteinbezieht? (Riegel 2012) Als politische Orientierung zur Analyse von Handlungs- und Gestaltungskonzepten, wie Antidiskriminierungspolitiken, politischen Strategien, Maßnahmen und Instrumenten, z. B. was kann interkulturelle Öffnung von Einrichtungen heißen, wer wird wie adressiert? Welche Zugangshürden bestehen für unterschiedliche Gruppen? Welche Auswirkungen haben politische Maßnahmen für Adressat_innen unter einer intersektionellen Perspektive? (vgl. Rommelspacher 2009) MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 21

22 EU-MIDIS 2011 Jede vierte befragte Person aus einer ethnischen Minderheit oder Zuwanderergruppe gab an, sich in den letzten zwölf Monaten aus mindestens zwei der folgenden Gründe diskriminiert gefühlt zu haben: ethnische Herkunft bzw. Migrationshintergrund, Geschlecht, sexuelle Ausrichtung, Alter, Religion oder Weltanschauung, Behinderung oder sonstige Gründe. Sichtbare Minderheiten d. h. Menschen, die sich äußerlich von der Mehrheitsbevölkerung unterscheiden fühlen sich häufiger und aus einer ganzen Reihe von Gründen diskriminiert als andere Minderheiten. Roma oder Menschen afrikanischer Herkunft geben beispielsweise an, häufiger diskriminiert zu werden als Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien, aus Russland oder Mittel-und Osteuropa Sozioökonomische Benachteiligung ist ein weiterer Faktor, der zu Diskriminierung beiträgt. Im Durchschnitt gehörten 46 % der Befragten, die angaben, Opfer von Diskriminierung geworden zu sein, zum Quartil mit dem niedrigsten Einkommen in dem betreffenden EU-Mitgliedstaat. (EU-MIDIS Befragte pro Land) MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 22

23 Diskriminierungsgründe Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer ethnischen Minderheit bzw. Zuwanderergruppe ist die am häufigsten erlebte Form der Diskriminierung unter Angehörigen ethnischer Minderheiten und Zuwanderergruppen, noch vor Diskriminierung aufgrund des Alters oder Geschlechts. Doppelt so viele Frauen wie Männern aus ethnischen Minderheiten bzw. Zuwanderergruppen gaben an, aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert worden zu sein. MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 23

24 MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 24

25 Mehrfachdiskriminierung Studie nicht so greifbar und doch real LesMigraS Berlin Gewalt und Mehrfachdiskriminierungen von lesbischen, bisexuellen Frauen und Trans* in Deutschland Fragebögen 6 Intensivinterviews Fokusgrupe (do Mar Varela et al 2012) MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 25

26 Mehrfachdiskriminierung Mehrfach- und intersektionelle Diskriminierung sind für viele ein Thema Mehrfachdiskriminierung bietet auch die Möglichkeit, alternative Umgangsweisen mit Diskriminierung zu entwickeln MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 26

27 Mehrfachdiskriminierungen Trans*Menschen machen am Arbeits/Ausbildungsplatz und im Gesundheitsbereich am meisten diskriminierende Erfahrungen Menschen mit Beeinträchtigungen machen in allen Bereichen gleichermaßen diskriminierende Erfahrungen Sexismus am stärksten am Arbeits/Ausbildungsplatz, im Freizeit- und Dienstleistungsbereich geringer MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 27

28 Lesbische / bisexuelle Trans*Frauen Diskriminierung auf der Ebene der Interaktionen auch im Bereich der Community MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 28

29 RASSISMUS, (HETERO-)SEXISMUS UND TRANS*DISKRIMINIERUNG 83,5% aller Teilnehmenden der Fragebogenerhebung suchen bei Diskriminierungserfahrungen Unterstützung bei der Familie, Partner_innen oder Freund_innen. Immerhin haben sich 67,6% bei erfahrenen Diskriminierungen direkt gewehrt. 44,9% haben sich an die Community/ Szene oder soziale Netzwerke gewandt und 42,5% haben sich engagiert (politische Aktionen etc.). Lediglich 18,1% geben an, eine psychosoziale Einrichtung aufgesucht zu haben allerdings haben 33,3% Unterstützung in Selbsthilfegruppen u.ä. gesucht, die oft von den Beratungsstellen initiiert werden. Wird nach Beratungsstellen bei Gewalterfahrungen gefragt, zeigt sich, dass die meisten Befragten diese spezialisierten psychosozialen Beratungsstellen in Anspruch nehmen. Therapie wird u.a. als eine Möglichkeit gesehen, um mit den ständig präsenten Alltagsdiskriminierungen und Gewalterfahrungen einen Umgang zu finden bzw. diese Erfahrungen zu verarbeiten. Beklagt wurde an dieser Stelle insbesondere, dass es nur wenige Therapeut_innen gibt, die sich mit Mehrfachdiskriminierungen auskennen und/oder rassismuskritische Positionen einnehmen. MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 29

30 Intersektionalität in der Sozialen Arbeit / Beratung Unsichtbare Intersektionalität Der mehrdimensionale Charakter der Diskriminierungserfahrung wird nicht oder nur selten erkannt und steht nicht im Fokus der Beratung. Menschen kommen mit einem konkreten Problem (und nicht wegen mehrdimensionaler Diskriminierung) und dann wird auch nur an dem Problem gearbeitet Strukturell abgebildet auch in der Beratungslandschaft Diskriminierungsrisiken im Beratungsalltag Gefahr der Nichtwahrnehmung und Nichtanerkennung der eigenen Diskriminierungsgeschichte der Beratungssuchenden Gefahr der Pathologisierung gegenüber den geäußerten Erfahrungen der Beratungssuchenden Gefahr der Belehrung und Erklärung statt Beratung Gefahr der Assimilierungsbestrebungen gegenüber den Beratungssuchenden Gefahr der Subjektivierung statt Aufdeckung der Strukturen (Dern, Zöller 2012) MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 30

31 Intersektionalität und Beratung / Soziale Arbeit Gesellschaftliche Machtverhältnisse + Positive Botschaften über die eigene Gruppe Bilder, Normen, Werte - Negative Botschaften über die eigene Gruppe Bilder, Normen, Werte Verinnerlichte Dominanz Verinnerlichte Unterdrückung 31 MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 31

32 Beispiel: Auseinandersetzung mit internalisierten Machtverhältnissen (in der Sozialen Arbeit) Das Modell der verinnerlichten Unterdrückung/verinnerlichten Dominanz unterscheidet fünf Verhaltensmuster. Beispiele: Verinnerlichte Dominanz Entmündigende und/oder schädigende Hilfe Schuld, Scham oder Überlegenheitsgefühle im Hintergrund Schuldzuweisungen an die Benachteiligten Unterschiedliche Zugehörigkeiten / Lebensrealitäten ignorieren Farbenblindheit Verinnerlichte Unterdrückung Abgabe von Verantwortung / im System mitspielen Manipulation / Erwecken von Schuldgefühlen bringt kurzfristige Vorteile System verantwortlich machen / Passivität Eigene Zugehörigkeiten / Lebensrealitäten ablehnen und verleugnen Vorherrschende Bewertungsmuster werden übernommen, Aufwertung der anderen Lebensrealitäten Europahaus Aurich/Anti-Bias-Werkstatt 2007 MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 32

33 Zum Schluss Ungleiche Machtverhältnisse bedrohen die Menschlichkeit aller die der Benachteiligten wie auch die der Privilegierten. Daher ist es in unser aller Interesse, unsere Gesellschaften von Rassismus und allen anderen Formen institutionalisierter Diskriminierung zu befreien Louise Dermin-Sparks Vielen Dank für Ihre/Eure Aufmerksamkeit! MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 33

34 LITERATUR Agentur der Europäischen Union für Grundrechte: EU-Midis, Erhebung der Europäischen Union zu Minderheiten und Diskriminierung. Luxemburg (EU-MIDIS, Bericht der Reihe "Daten kurz gefasst"). Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Apostolovski, Veronika; Starl, Klaus (2011): Kein Kopftuch und ein neuer Name für Fatime. Mehrfachdiskriminierung. Benachteiligungen kommen vielfach gehäuft vor. Der Rechtsschutz verdünnt sich dabei oft. In: Die Presse.com, Online verfügbar unter Castro Varela, Maria do Mar; Koop, Ute; Mohamed, Sabine; Ott-Gerlach, Gisela; Thaler, Lisa (2012): " Nicht so greifbar und doch real". Eine quantitative und qualitative Studie zu Gewalt- und (Mehrfach-)Diskriminierungserfahrungen von lesbischen, bisexuellen Frauen und Trans* in Deutschland. Hg. v. LesMigraS Antigewalt - und Antidiskriminierungsbereich der Lesbenberatung Berlin e. V. Berlin. Online verfügbar unter %29/Dokumentation%- 20Studie%20web_sicher.pdf. Crenshaw; Kimberlé (1991): Mapping the Margins: Intersectionality, Identity Politics, and Violence Against Women of Color. In: Stanford Law Review 43 (6), S Online verfügbar unter Degele, Nina; Winker, Gabriele: Intersektionalität als Mehrebenenanalyse. [Elektronic resource]. Hamburg. Online verfügbar unter Dern, Susanne; Zöller Ulrike (2012): Diskriminierungsrisken im Beratungsalltag. In: Widersprüche 32 (126), S Europahaus Aurich; Anti-Bias-Werkstatt (Hg.) (2007): Demokratie verstehen und leben. Methodenbox; Demokratie-Lernen und Anti-Bias-Arbeit. Europahaus. Aurich. Europäische Kommission (2007): Bekämpfung von Mehrfachdiskriminierung. Praktiken, Politikstrategien und Rechtsvorschriften. Luxemburg: Amt für Amtliche Veröff. der Europ. Gemeinschaften. MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 34

35 LITERATUR Fleischer, Eva; Lorenz, Friederike (2012): Mit dem Anti-Bias-Ansatz Macht und Diskriminierung in der Sozialen Arbeit reflektieren. In: Herbert Effinger, Stefan Borrmann, Silke Birgitta Gahleitner, Michaela Köttig, Björn Kraus und Sabine Stövesand (Hg.): Diversität und Soziale Ungleichheit. Analytische Zugänge und professionelles Handeln in der Sozialen Arbeit. Opladen: Budrich (Theorie, Forschung und Praxis der Sozialen Arbeit, 6), S McCall, Leslie (2005): The Complexity of Intersectionality. In: Signs: Journal of Women in Culture and Society 30 (3), S Riegel, Christine (2012): Intersektionalität in der Sozialen Arbeit. In: Birgit Bütow und Chantal Munsch (Hg.): Soziale Arbeit und Geschlecht. Herausforderungen jenseits von Universalisierung und Essentialisierung. Münster: Westfälisches Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung, 34), S Rommelspacher, Birgit (2009): Intersektionalität. Über die Wechselwirkung von Machtverhältnissen. In: Feminismus: Kritik und Intervention, S Scambor, Elli; Busche, Mart (2009): Intersektionales Mainstreaming. Genderwerkstätte Graz. Online verfügbar unter Schmidt, Bettina (2009): Den Anti-Bias-Ansatz zur Diskussion stellen. Beitrag zur Klärung theoretischer Grundlagen in der Anti-Bias-Arbeit. Univ., Diplomarbeit--Oldenburg, Oldenburg: BIS-Verl. der Carl von Ossietzky Univ.). Walgenbach, Katharina (2010): Postscriptum: Intersektionalität - Offenheit, interne Kontroversen und Komplexität als Ressource eines gemeinsamen Orientierungsrahmens. In: Helma Lutz, Maria Teresa Herrera Vivar und Linda Supik (Hg.): Fokus Intersektionalität. Bewegungen und Verortungen eines vielschichtigen Konzeptes. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV), S Verloo, Mieke (2006): Multiple Inequalities, Intersectionality and the European Union. In: European Journal of Women's Studies 13 (3), S MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 35

INTERSEKTIONELLE ASPEKTE IN WISSENSCHAFTLICHEN DEBATTEN UM PFLEGE, BETREUUNG UND BEGLEITUNG ALTER MENSCHEN DURCH ANGEHÖRIGE

INTERSEKTIONELLE ASPEKTE IN WISSENSCHAFTLICHEN DEBATTEN UM PFLEGE, BETREUUNG UND BEGLEITUNG ALTER MENSCHEN DURCH ANGEHÖRIGE INTERSEKTIONELLE ASPEKTE IN WISSENSCHAFTLICHEN DEBATTEN UM PFLEGE, BETREUUNG UND BEGLEITUNG ALTER MENSCHEN DURCH ANGEHÖRIGE Eva Fleischer MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK Universitätsstraße 15 1 INTERSEKTIONALITÄT

Mehr

VORURTEILE DISKRIMINIERUNG ZIVILCOURAGE. Vom bewussten Wahrnehmen zum aktiven Handeln mit dem ANTI-BIAS-ANSATZ

VORURTEILE DISKRIMINIERUNG ZIVILCOURAGE. Vom bewussten Wahrnehmen zum aktiven Handeln mit dem ANTI-BIAS-ANSATZ VORURTEILE DISKRIMINIERUNG ZIVILCOURAGE Vom bewussten Wahrnehmen zum aktiven Handeln mit dem ANTI-BIAS-ANSATZ Prof. (FH) DSA Mag.a Dr.in Eva Fleischer 23. 2. 2016 Folie 1 Inhalte Entwicklungsgeschichte

Mehr

Zum pädagogischen Umgang mit Gleichheit und Differenz

Zum pädagogischen Umgang mit Gleichheit und Differenz Zum pädagogischen Umgang mit Gleichheit und Differenz Fallstricke und Ambivalenzen Christine Riegel (Uni Tübingen) 33. Sozialpädagogiktag Differenz und Ungleichheit. Diversität als Herausforderung für

Mehr

VORURTEILE DISKRIMINIERUNG ZIVILCOURAGE. Vom bewussten Wahrnehmen zum aktiven Handeln mit dem ANTI-BIAS-ANSATZ

VORURTEILE DISKRIMINIERUNG ZIVILCOURAGE. Vom bewussten Wahrnehmen zum aktiven Handeln mit dem ANTI-BIAS-ANSATZ VORURTEILE DISKRIMINIERUNG ZIVILCOURAGE Vom bewussten Wahrnehmen zum aktiven Handeln mit dem ANTI-BIAS-ANSATZ DSA Mag.a Dr.in Eva Fleischer 28. 4. 2015 Folie 1 Inhalte Entwicklungsgeschichte und Ziele

Mehr

Netzwerk Antidiskriminierung e.v. Region Reutlingen - Tübingen. Beratung Empowerment Bildung Einmischung

Netzwerk Antidiskriminierung e.v. Region Reutlingen - Tübingen. Beratung Empowerment Bildung Einmischung Netzwerk Antidiskriminierung e.v. Region Reutlingen - Tübingen Beratung Empowerment Bildung Einmischung Fortbildung für Lehrer*innen Aktiv gegen Ausgrenzung in Kindertageseinrichtungen Netzwerk Antidiskriminierung

Mehr

Vielfalt zwischen Management und Herrschaftskritik. Elisabeth Holzleithner Universität Wien

Vielfalt zwischen Management und Herrschaftskritik. Elisabeth Holzleithner Universität Wien zwischen Management und Herrschaftskritik Elisabeth Universität Wien Zwei Ansätze Intersektionalität als Herrschaftskritik Managing [Gender &] Diversity als ökonomiekompatibles Tool Kontrastierung! Gemeinsamkeiten?

Mehr

Unterschiede, die einen Unterschied machen Intersektionalität: Überschneidungen und Wechselwirkungen von Benachteiligungen

Unterschiede, die einen Unterschied machen Intersektionalität: Überschneidungen und Wechselwirkungen von Benachteiligungen Unterschiede, die einen Unterschied machen Intersektionalität: Überschneidungen und Wechselwirkungen von Benachteiligungen Fachtag Interkulturelle Unterschiede im Umgang mit Behinderungen 01.03.2016 1

Mehr

Diversität und Gleichstellungsarbeit. - von Theorien, Gesetzen und universitärem Alltag

Diversität und Gleichstellungsarbeit. - von Theorien, Gesetzen und universitärem Alltag Diversität und Gleichstellungsarbeit - von Theorien, Gesetzen und universitärem Alltag Diversität und Gleichstellungsarbeit von Theorien, Gesetzen und universitärem Alltag Dienstag 15.1.2019 Vortragende

Mehr

6. NIC-Konferenz: Interkulturalität und Soziale Arbeit

6. NIC-Konferenz: Interkulturalität und Soziale Arbeit 6. NIC-Konferenz: Interkulturalität und Soziale Arbeit Professionelles und politisiertes Handeln in der Sozialen Arbeit: der Blick auf Social Justice und das diskriminierungskritische Diversity Leah Carola

Mehr

Einfach - Mehrfach - Vielfach Praxiserfahrungen aus der Gleichbehandlungsanwaltschaft

Einfach - Mehrfach - Vielfach Praxiserfahrungen aus der Gleichbehandlungsanwaltschaft Einfach - Mehrfach - Vielfach Praxiserfahrungen aus der Gleichbehandlungsanwaltschaft Cornelia Amon Konrath, Constanze Pritz Blazek Schloss Laudon, 21.5.2014 Defintion Mehrere Tatbestände/mehrere Merkmale

Mehr

Diskriminierung Was ist das?

Diskriminierung Was ist das? Diskriminierung Was ist das? Barcamp Antidiskriminierung 30.03.2013 in Chemnitz @kattenevare 1 Übersicht - Was ist Diskriminierung? - Das Allgemeine Gleichstellungsgesetz und Beispiele - Was verstehen

Mehr

Begegnung von Vielfalt und Diskriminierung im pädagogischen Alltag

Begegnung von Vielfalt und Diskriminierung im pädagogischen Alltag Begegnung von Vielfalt und Diskriminierung im pädagogischen Alltag Vorurteilsbewusste Bildung anhand des Anti-Bias-Ansatzes Holger Speidel Anti-Bias-Werkstatt 8. März 2012 Geschichte des Anti-Bias-Ansatzes

Mehr

Integration - Inklusion Diversity

Integration - Inklusion Diversity Integration - Inklusion Diversity Was bedeutet das für die soziale Praxis? Vielfalt (an-)erkennen Fachtagung 26. März 2015 Hamburg Dr. Hubertus Schröer - Institut IQM 1 Es gibt nichts Praktischeres als

Mehr

Von Diskriminierung zur Anerkennung von Vielfalt. Konzepte und Politiken. Birgit Sauer

Von Diskriminierung zur Anerkennung von Vielfalt. Konzepte und Politiken. Birgit Sauer Von Diskriminierung zur Anerkennung von Vielfalt. Konzepte und Politiken Birgit Sauer Perspektiven- und Strategiewechsel? Diversität *junges sozialwissenschaftliches und politisches Konzept *alte Phänomene:

Mehr

QUEERE UND INTERSEKTIONALE PERSPEKTIVEN IN DER PÄDAGOGIK DR. INES POHLKAMP, GENDERINSTITUT BREMEN

QUEERE UND INTERSEKTIONALE PERSPEKTIVEN IN DER PÄDAGOGIK DR. INES POHLKAMP, GENDERINSTITUT BREMEN QUEERE UND INTERSEKTIONALE PERSPEKTIVEN IN DER PÄDAGOGIK DR. INES POHLKAMP, GENDERINSTITUT BREMEN POHLKAMP@GENDERINSTITUT-BREMEN.DE AUFBAU EINLEITUNG: BEN IST EIN MÄDCHEN*, LANE HAT ZWEI MÜTTER UND BEZHAD

Mehr

Der Anti Bias Ansatz. Geschichte Ziele Grundannahmen

Der Anti Bias Ansatz. Geschichte Ziele Grundannahmen Der Anti Bias Ansatz Geschichte Ziele Grundannahmen Geschichte Ausgangspunkt war die Kritik an multikulturellen und antirassistischen Bildungsansätzen in der Kleinkindpädagogik, die oft als farbenblinde

Mehr

Power Flower. Was ist Diskriminierung? Ablauf: Auf Overhead wird allen TN das Arbeitsblatt: Power Flower gezeigt und deren Funktion erläutert.

Power Flower. Was ist Diskriminierung? Ablauf: Auf Overhead wird allen TN das Arbeitsblatt: Power Flower gezeigt und deren Funktion erläutert. Power Flower Was ist 1/5 Zeitrahmen: 30 Minuten Gruppengröße: beliebig Material: Für alle TN eine Kopie des Arbeitsblattes Power Flower Methode: Thematische Einzelarbeit mit anschließender Auswertung im

Mehr

Agenda. Modell: Four Layers of Diversity. Definition der Generalversammlungen des IFSW & IASSW, Juli 2014

Agenda. Modell: Four Layers of Diversity. Definition der Generalversammlungen des IFSW & IASSW, Juli 2014 Quelle: Gardenswartz, Lee / Rowe, Anita (2003): Diverse teams at work: capitalizing on the power of diversity. Society for Human Resource Management. 22.09.2016 Agenda Achtung von Vielfalt Konzeptionen

Mehr

Uns wird gleich ganz anders

Uns wird gleich ganz anders Uns wird gleich ganz anders Argumente, Strategien, Techniken, Tipps vs. Parolen, Diffamierungen, Diskriminierungen DI Peter Warbanoff, 12. Februar 2015 Inhalte: Kurze Wiederholung von Workshop 1 Was bedeutet

Mehr

Zur Hierarchisierung von Diskriminierungsdimensionen. Elisabeth Holzleithner Universität Wien

Zur Hierarchisierung von Diskriminierungsdimensionen. Elisabeth Holzleithner Universität Wien Zur Hierarchisierung von Universität Wien Multidimensionale Positionierung Citizenship Politische & Soziale Berechtigung Alter Sex Soziale Position Sozio-ökonomisch; Respektabilität Genitalien Hormone

Mehr

Diversity in der Begleitung von Übergängen - Reflexionsansätze. Angela Rein, Hochschule für Soziale Arbeit. Workshop 6 - Diversity 1

Diversity in der Begleitung von Übergängen - Reflexionsansätze. Angela Rein, Hochschule für Soziale Arbeit. Workshop 6 - Diversity 1 Diversity in der Begleitung von Übergängen - Reflexionsansätze Angela Rein, Hochschule für Soziale Arbeit 1 1. Übung: Schritt voran Struktur 2. Präsentation: Welchen Einfluss hat Diversity im Übergang

Mehr

Pflegende Angehörige als Adressat_innen einer vorbeugenden Pflegepolitik: eine intersektionale Analyse

Pflegende Angehörige als Adressat_innen einer vorbeugenden Pflegepolitik: eine intersektionale Analyse Pflegende Angehörige als Adressat_innen einer vorbeugenden Pflegepolitik: eine intersektionale Analyse Vernetzungstreffen Sozialpolitikforschung NRW Bochum, 22.11.18 Simone Leiber (Uni Duisburg-Essen)

Mehr

ABLAUF. Umgang mit Alltags-und Mehrfachdiskriminierung Strategien und Haltungen

ABLAUF. Umgang mit Alltags-und Mehrfachdiskriminierung Strategien und Haltungen Umgang mit Alltags-und Mehrfachdiskriminierung Strategien und Haltungen ABLAUF A) Alltagsdiskriminierung und Mehrfachdiskriminierung B) Bedeutung für Schulsozialarbeit Blickpunkt marginalisierte Schüler_innen

Mehr

Wer integriert hier wen?

Wer integriert hier wen? Prof. Dr. Tina Spies Ev. Hochschule Darmstadt Wer integriert hier wen? Ehrenamtliches Engagement als Integration in die Gesellschaft? Fachtag Engagiert integrieren! Unsere Gesellschaft vor Ort gestalten

Mehr

Frauen in Führung. Die

Frauen in Führung. Die Frauen in Führung. Die fehlende Diversityperspektive bei Gendermaßnahmen in Unternehmen. Wissenschaftliches Vernetzungstreffen der Diversityforschenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. 25.06.2015

Mehr

Intersektionalität. Ein Lexikoneintrag. Von Evrim Sommer Berlin, 2014

Intersektionalität. Ein Lexikoneintrag. Von Evrim Sommer Berlin, 2014 Intersektionalität Ein Lexikoneintrag Von Evrim Sommer Berlin, 2014 Intersektionalität Intersektionalität (engl. intersection = Schnittfläche, Schnittpunkt, Schnittmenge, Kreuzung) ist ein Konzept zum

Mehr

Input: Diskriminierung erkennen und handeln!

Input: Diskriminierung erkennen und handeln! Input: Diskriminierung erkennen und handeln! 30. Oktober 2010 Antidiskriminierungsworkshop des Bremer Rates für Integration Referentin: Inga Schwarz, basis & woge e.v. Diskriminierung ist Alltagserfahrung

Mehr

Bedeutung sozialer Differenzkategorien in Berufungsverfahren:

Bedeutung sozialer Differenzkategorien in Berufungsverfahren: Bedeutung sozialer Differenzkategorien in Berufungsverfahren: Erste Ergebnisse einer intersektionalen Analyse der Erfahrungen von Akademiker/inne/n auf dem Weg zur Professur Inhalte 1) Forschungskontext:

Mehr

Diskriminierungserfahrungen in Deutschland. Praxistag Vielfalt! Gewusst wie! 27. April 2017 / Heike Fritzsche, Referentin Forschung und Grundsatz

Diskriminierungserfahrungen in Deutschland. Praxistag Vielfalt! Gewusst wie! 27. April 2017 / Heike Fritzsche, Referentin Forschung und Grundsatz Diskriminierungserfahrungen in Deutschland Praxistag Vielfalt! Gewusst wie! 27. April 2017 / Heike Fritzsche, Referentin Forschung und Grundsatz Seite 2 Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS)

Mehr

Diversity-Kompetenz in sozialen Berufen

Diversity-Kompetenz in sozialen Berufen Diversity-Kompetenz in sozialen Berufen Caritas Bildungszentrum in Stuttgart am 14. - 15.10.2015 Ziele der Fortbildung 1) Hintergrundinformation über Theorie und Praxis von Diversity 2) Begriffsdifferenzierung

Mehr

Chancen gleich! Kulturelle Vielfalt in frühkindlichen Bildungsprozessen. Invest in Future

Chancen gleich! Kulturelle Vielfalt in frühkindlichen Bildungsprozessen. Invest in Future Chancen gleich! Kulturelle Vielfalt in frühkindlichen Bildungsprozessen Invest in Future Stuttgart, 27.10.2014 Sibylle Fischer Chancen - gleich! Kulturelle Vielfalt als Ressource in frühkindlichen Bildungsprozessen

Mehr

Diversitätsbewusste und rassismuskritische Perspektiven im Kontext von Flucht und Asyl

Diversitätsbewusste und rassismuskritische Perspektiven im Kontext von Flucht und Asyl Diversitätsbewusste und rassismuskritische Perspektiven im Kontext von Flucht und Asyl zwischen racialprofilingund interkulturellem Frühstück WERKSTATTGESPRÄCHE Demokratieförderung im Kontext der Arbeit

Mehr

Sensibilität für Differenzen statt Kulturalismus

Sensibilität für Differenzen statt Kulturalismus Sensibilität für Differenzen statt Kulturalismus Alp Otman Fachtag Krisen im kulturellen Kontext vom Umgang mit Unterschieden Berliner Krisendienst Region Mitte Berlin, 11.10.2011 Gliederung 1) Zielgruppe:

Mehr

Constanze Schwärzer Anti-Bias und Interkulturelles Lernen Was ist Anti-Bias? Anti-Bias. Voreingenommenheit Einseitigkeit Schieflage

Constanze Schwärzer Anti-Bias und Interkulturelles Lernen Was ist Anti-Bias? Anti-Bias. Voreingenommenheit Einseitigkeit Schieflage Anti-Bias Bias = Vorurteil, Voreingenommenheit Einseitigkeit Schieflage 02.10.2011 1 Anti-Bias Anti = hinterfragen ablegen aktiv etwas dagegen tun 02.10.2011 2 Warum Anti-Bias? in USA und Südafrika entwickelt

Mehr

Diskriminierungsschutz im Bundes- Gleichbehandlungsgesetz

Diskriminierungsschutz im Bundes- Gleichbehandlungsgesetz Diskriminierungsschutz im Bundes- Gleichbehandlungsgesetz Rechtliche Basisinformationen des AKG Dr. Sabine Engel, Büro für Gleichstellung und Gender Studies an der LFU Innsbruck Diskriminierung Diskriminierung

Mehr

1. Ausländerpädagogik 2. Interkulturelle Pädagogik 4. Weiterführungen 3. Zwei Stränge Interkultureller Pädagogik Differenzkritische Ansätze

1. Ausländerpädagogik 2. Interkulturelle Pädagogik 4. Weiterführungen 3. Zwei Stränge Interkultureller Pädagogik Differenzkritische Ansätze Vom professionellen Umgang mit dem Fremden. Fallen der Kultur- und Religionssensibilität im Alltag Dr. Naime Cakir Goethe-Universität Frankfurt 29.11.2017 Inhaltsverzeichnis Einführung: (1.) Konzepte der

Mehr

Critical Whiteness/ Anti- Rassismus Seminar am 26./ in Köln

Critical Whiteness/ Anti- Rassismus Seminar am 26./ in Köln Critical Whiteness/ Anti- Rassismus Seminar am 26./27. 11 2011 in Köln Samstag, 26.11. 1) Speeddating- Was bedeutet Weiss sein für uns? 2) Was bedeutet Rassismus für uns? 3) Individueller Zeitstrahl über

Mehr

Doppelt diskriminiert oder gut integriert? Zur Lebenssituation von Lesben und Schwulen mit Migrationshintergrund

Doppelt diskriminiert oder gut integriert? Zur Lebenssituation von Lesben und Schwulen mit Migrationshintergrund Prof. Dr. Melanie Steffens, Institut für Psychologie E-Mail: melanie.steffens@uni-jena.de Hauptergebnisse der Studie zur Doppelt diskriminiert oder gut integriert? Zur Lebenssituation von Lesben und Schwulen

Mehr

Lehrbuch Gender und Queer

Lehrbuch Gender und Queer Leah Carola Czollek, Gudrun Perko, Heike Weinbach Lehrbuch Gender und Queer Grundlagen, Methoden und Praxisfelder Juventa Verlag Weinheim und München 2009 Inhalt Einleitung 11 I. Theoretische Grundlagen

Mehr

Herausforderung Mehrfachdiskriminierung

Herausforderung Mehrfachdiskriminierung Herausforderung Marie Mercat-Bruns Juristische Fakultät der Sciences Po Herausforderung I- Einführung II- Die Ursprünge des Begriffs der III- Die Herausforderungen der Bekämpfung der in Europa V- Herausforderung:

Mehr

Lesben im Alter- Lebenssituationen und strukturelle Herausforderungen

Lesben im Alter- Lebenssituationen und strukturelle Herausforderungen Lesben im Alter- Lebenssituationen und strukturelle Herausforderungen Diversität im Gesundheitsbereich: Wegweiser zur Gesundheitsversorgung für LGBTI Personen Parlament Wien, 07. November 2016 Univ. Ass.

Mehr

Überblick. Gender oder Diversity? Mainstreaming oder Management?

Überblick. Gender oder Diversity? Mainstreaming oder Management? oder? oder? Vortrag von Dr. Irene Pimminger am 29. Oktober 2015 - Forum Sachsen- Anhalt Überblick Vergleich: Betriebliche AnLdiskriminierung Zum Vergleich: EU- Ebene Ablösung oder Zusammenführung worauf

Mehr

Zwischen allen Stühlen? Schnittstellen von Religion, ethnischer Herkunft und Geschlecht als Herausforderung für Legal Gender Studies

Zwischen allen Stühlen? Schnittstellen von Religion, ethnischer Herkunft und Geschlecht als Herausforderung für Legal Gender Studies Zwischen allen Stühlen? Schnittstellen von Religion, ethnischer Herkunft und Geschlecht als Herausforderung für Legal Gender Studies Elisabeth Holzleithner Basel, 09.01.2007 Struktur Legal Gender Studies:

Mehr

Kulturelle Differenz?

Kulturelle Differenz? Kulturelle Differenz? Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Begriff der Kultur und seinen Folgen Prof. Dr. Chantal Munsch Selbstreflexion Was denken Sie, wenn Ihnen eine SchülerIn oder eine KollegIn

Mehr

Kultur- und Differenzsensibilität in der Sozialen Arbeit ein neues Paradigma für die Profession? Prof. Willy Klawe

Kultur- und Differenzsensibilität in der Sozialen Arbeit ein neues Paradigma für die Profession? Prof. Willy Klawe Kultur- und Differenzsensibilität in der Sozialen Arbeit ein neues Paradigma für die Profession? Prof. Willy Klawe Überblick 1. Norm und Normalität: Soziale Arbeit als normative Profession 2. Soziale Ungleichheit

Mehr

Dei-Wer-City oder Treptow-Köpenick Dorf?

Dei-Wer-City oder Treptow-Köpenick Dorf? Dei-Wer-City oder Treptow-Köpenick Dorf? Ein Überblick über Diversity und dessen Management Integrationsbeauftragter Integrationsbeauftragter Seite 2 Dei-Wer-City Stadt der Zukunft? 1. Diversity, Vielfalt

Mehr

Referent: Birol Mertol Dipl. Erziehungswissenschaftler

Referent: Birol Mertol Dipl. Erziehungswissenschaftler Referent: Birol Mertol Dipl. Erziehungswissenschaftler b.mertol@gmx.de Der Ansatz ist heute einer der wichtigsten Ansätze der Diversity- und Antidiskriminierungs- Bildungsarbeit. ist gegen jegliche Form

Mehr

Migrationspädagogik Grundzüge eines erziehungswissenschaftlichen Konzepts

Migrationspädagogik Grundzüge eines erziehungswissenschaftlichen Konzepts Migrationspädagogik Grundzüge eines erziehungswissenschaftlichen Konzepts Univ.-Prof. Dr. İncі Dirim Universität Wien Institut für Germanistik Fachbereich Deutsch als Fremd- und Zweitsprache Zum Begriff

Mehr

Prof. Dr. Ulrike Schildmann: Verhältnisse zwischen Geschlecht und Behinderung

Prof. Dr. Ulrike Schildmann: Verhältnisse zwischen Geschlecht und Behinderung : technische Gliederung: - Strukturen von Geschlecht Strukturen von - Theoretischer Vergleich der Strukturkategorien Geschlecht und - Wechselwirkungen zwischen Geschlecht und, empirisch betrachtet Grundlagen:

Mehr

Mädchenarbeit in der Migrationsgesellschaft. Dipl.-Päd. Güler Arapi

Mädchenarbeit in der Migrationsgesellschaft. Dipl.-Päd. Güler Arapi Mädchenarbeit in der Migrationsgesellschaft Dipl.-Päd. Güler Arapi Perspektive der Migrationspädagogik Relevanz für die parteiliche Mädchenarbeit Resümee Migrationspädagogik Begriff Migrationsgesellschaft

Mehr

IST DAS ETWA EINE LESBE?

IST DAS ETWA EINE LESBE? IST DAS ETWA EINE LESBE? VON DEN TÜCKEN DER (UN-)SICHTBARKEIT DES BEGEHRENS IN DER WISSENSCHAFT Paula-Irene Villa LMU München Wissenschaft hat viele Gesichter, Universität zu Köln, 23.9.13 These Paradoxe

Mehr

Sarah Oberkrome Internationales Zentrum für Hochschulforschung (INCHER-Kassel) Universität Kassel

Sarah Oberkrome Internationales Zentrum für Hochschulforschung (INCHER-Kassel) Universität Kassel Chancenungleichheit der Geschlechter während der Promotionsphase die Wirkung von Kapitaleinsätzen nach Bourdieu 9. Jahrestagung der Gesellschaft für Hochschulforschung, 25.-27.06 2014, Dortmund Sarah Oberkrome

Mehr

Entschieden verschieden Diversitätsmanagement in Theorie und Praxis

Entschieden verschieden Diversitätsmanagement in Theorie und Praxis Entschieden verschieden Diversitätsmanagement in Theorie und Praxis Dimensionen von Diskriminierung Schloss Laudon, 21. Mai 2014 1 Überblick * Diversity/Management * Inclusion * 3D-Modell * Austausch und

Mehr

Diskriminierung im Engagement erkennen

Diskriminierung im Engagement erkennen Diskriminierung im Engagement erkennen Sera Choi Projektkoordinatorin Diskriminierungsschutz: Handlungskompetenz für Verbände Deutsches Institut für Menschenrechte Was ist Diskriminierung? Diskriminierung

Mehr

Überblick. Gender oder Diversity? Mainstreaming oder Management?

Überblick. Gender oder Diversity? Mainstreaming oder Management? oder Diversity? oder Management? Vortrag von Dr. Irene Pimminger am 29. Oktober 2015 - Forum Sachsen- Anhalt Überblick Vergleich: Betriebliche AnTdiskriminierung Diversity Management Zum Vergleich: EU-

Mehr

Recht, Geschlecht und Gerechtigkeit

Recht, Geschlecht und Gerechtigkeit Recht, Geschlecht und Gerechtigkeit Elisabeth Holzleithner Vortrag an der Universität Innsbruck 15.06.2010 Gerechtigkeit Eifersüchtige Tugend (David Hume) Verteilung von Rechten und Pflichten, Gütern und

Mehr

Rechtswissenschaftliches Institut. Diskriminierungsverbot

Rechtswissenschaftliches Institut. Diskriminierungsverbot Diskriminierungsverbot Schutzbereich Persönlicher Schutzbereich Nur natürliche Personen Sachlicher Schutzbereich Rechtsungleiche Behandlung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe = qualifizierte

Mehr

Das Diskriminierungs- Quiz

Das Diskriminierungs- Quiz Das Diskriminierungs- Quiz 1 von 6 Europäern musste in den letzten 12 Monaten Diskriminierung erleiden* Wie viele kennen Sie? * Eurobarometer-Umfrage 296 zu Diskriminierung in der Europäischen Union -

Mehr

BiG-Bildungsinstitut im Gesundheitswesen

BiG-Bildungsinstitut im Gesundheitswesen BiG-Bildungsinstitut im Gesundheitswesen (Ute Galonski) Auf der Union 10 45 141 Essen Ute Galonski BiG Bildungsinstitut im Gesundheitswesen gemeinnützige GmbH - Essen Diversity - Nutzung der Vielfalt Gesellschaftliche

Mehr

Der Einfluss von Mehrfachdiskriminierung auf. Symposium: Diskriminierung verstehen und überwinden 23. November 2012, Donau-Universität Krems

Der Einfluss von Mehrfachdiskriminierung auf. Symposium: Diskriminierung verstehen und überwinden 23. November 2012, Donau-Universität Krems Der Einfluss von Mehrfachdiskriminierung auf Karriereverläufe von Betroffenen Symposium: Diskriminierung verstehen und überwinden 23. November 2012, Donau-Universität Krems Margareta Kreimer Institut für

Mehr

Tagung der Europäischen Rechtsakademie ERA EU-Antidiskriminierungsrecht Trier, 7. November 2016 CLAIRE BRUTON BL

Tagung der Europäischen Rechtsakademie ERA EU-Antidiskriminierungsrecht Trier, 7. November 2016 CLAIRE BRUTON BL Tagung der Europäischen Rechtsakademie ERA EU-Antidiskriminierungsrecht Trier, 7. November 2016 CLAIRE BRUTON BL Schlüsselbegriffe Unmittelbare Diskriminierung Mittelbare Diskriminierung Belästigung Mit

Mehr

Selbst- und Fremdzuschreibungen in den Geschlechterbildern. Pforzheim, Birol Mertol

Selbst- und Fremdzuschreibungen in den Geschlechterbildern. Pforzheim, Birol Mertol Selbst- und Fremdzuschreibungen in den Geschlechterbildern Pforzheim, 12.07.16 Birol Mertol Das Familienspiel Suchen Sie sich ein Kind aus, das Sie anspricht Gehen Sie in gruppen in den Austausch und beantworten

Mehr

Rahel El-Maawi. Gender Heute! Wege zur Verbreitung geschlechtergerechter Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Atelier Nr. 5

Rahel El-Maawi. Gender Heute! Wege zur Verbreitung geschlechtergerechter Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Atelier Nr. 5 Gender Heute! Wege zur Verbreitung geschlechtergerechter Arbeit mit Kindern und Jugendlichen Rahel El-Maawi Rahel El-Maawi Institut Projektleiterin für Soziokulturelle und Dozentin Institut Entwicklung

Mehr

Zweiter Bericht der Reihe Daten kurz gefasst Muslime EU-weite Erhebung der FRA zu Minderheiten und Diskriminierung (EU-MIDIS)

Zweiter Bericht der Reihe Daten kurz gefasst Muslime EU-weite Erhebung der FRA zu Minderheiten und Diskriminierung (EU-MIDIS) Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) Medienzusammenfassung Zweiter Bericht der Reihe Daten kurz gefasst Muslime EU-weite Erhebung der FRA zu Minderheiten und Diskriminierung (EU-MIDIS)

Mehr

Erfahrungen des Regionalbüros Steiermark mit Mehrfachdiskriminierungen

Erfahrungen des Regionalbüros Steiermark mit Mehrfachdiskriminierungen Erfahrungen des Regionalbüros Steiermark mit Mehrfachdiskriminierungen Elke Lujansky-Lammer Regionalanwältin Steiermark Mehrfache Diskriminierungen erkennen und handeln Donnerstag, 5.2.2015, Kammersaal

Mehr

Grundbegriffe klären, Themenfeld abstecken. Auseinandersetzng mit Kulturalität in der. Transkulturelle pflegeethische Prinzipien

Grundbegriffe klären, Themenfeld abstecken. Auseinandersetzng mit Kulturalität in der. Transkulturelle pflegeethische Prinzipien Das Fremde verstehen. Interkulturalität und ethische Konflikte in Medizin und Pflege. Grundbegriffe klären, Themenfeld abstecken Auseinandersetzng mit Kulturalität in der Pflege bzw. Pflegeethik Transkulturelle

Mehr

Gender und Diversity im Gesundheitsmanagement

Gender und Diversity im Gesundheitsmanagement Gender und Diversity im Gesundheitsmanagement Mitbestimmt geht s mir besser! Seite 1 Leitlinien für Gender und Diversity im Gesundheitsmanagement Beteiligung: Marginalisierten Gruppen eine Stimme geben!

Mehr

Workshop (3) Gleichstellung und Diversity

Workshop (3) Gleichstellung und Diversity Workshop (3) Gleichstellung und Diversity Gute Arbeit, mehr Demokratie und Mitbestimmung: Welche Veränderungen bringt das neue Hochschulzukunftsgesetz? 26. März 2015 Veronika Schmidt-Lentzen 1 Aus dem

Mehr

Diversitätsbewusst heißt diskriminierungskritisch!

Diversitätsbewusst heißt diskriminierungskritisch! Einladung Zum Seminar Diversitätsbewusst heißt diskriminierungskritisch! Eine Einführung in den Anti-Bias-Ansatz für Pro-Aktiv-Centren und Jugendwerkstätten Dienstag, 22.09.2015, 09:30 Uhr bis 18:00 Uhr

Mehr

B. Darstellung des Konzeptes der hate crimes aus den USA 19

B. Darstellung des Konzeptes der hate crimes aus den USA 19 Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis xxi A. Einleitung und Fragestellung 1 1. Einleitung 1 1.1 Vertiefung des Vorgehens 2 1.1.1 Vergleichende Forschung 4 1.1.2 Empirische Dimension 8 1.2 Defizite der

Mehr

Forschung, Verein für Männerund Geschlechterthemen Steiermark. Elli Scambor. Erkundungen an den Achsen der Ungleichheit

Forschung, Verein für Männerund Geschlechterthemen Steiermark. Elli Scambor. Erkundungen an den Achsen der Ungleichheit Erkundungen an den Achsen der Ungleichheit Fachtagung Offene Jugendarbeit Schoss Puchberg, 2012 Forschung, Verein für Männerund Geschlechterthemen Steiermark Elli Scambor Räume entstehen also nur erstens

Mehr

Was tun bei Diskriminierung?

Was tun bei Diskriminierung? Was tun bei Diskriminierung? Diskriminierung Grundrechtsverletzung oder Kavaliersdelikt? Das Gleichbehandlungsrecht in der Praxis Mag.a Birgit Gutschlhofer, Mag. a Ulrike Salinger Was ist Diskriminierung?

Mehr

Vielfältige Lebenswelten in Institutionen: Migration und Behinderung Herbsttagung 2014 SOCIALBERN

Vielfältige Lebenswelten in Institutionen: Migration und Behinderung Herbsttagung 2014 SOCIALBERN Vielfältige Lebenswelten in Institutionen: Migration und Behinderung Herbsttagung 2014 SOCIALBERN Dagmar Domenig Moosseedorf, 12. November 2014 Was hat Migration mit Behinderung zu tun? es gibt Asyl Suchende,

Mehr

Gender & Diversity Integration statt Konfrontation

Gender & Diversity Integration statt Konfrontation Gender & Diversity Integration statt Konfrontation Teil 1: Gender Mainstreaming & Diversity Management Prof. Dr. Gertraude Krell, Universitätsprofessorin a. D. Teil 2: Gender Studies & Diversity Studies

Mehr

Religionssensibilität als Teil diversitätsbewusster Sozialer Arbeit

Religionssensibilität als Teil diversitätsbewusster Sozialer Arbeit Religionssensibilität als Teil diversitätsbewusster Sozialer Arbeit Workshop Religionszugehörigkeiten in geflüchteten Familien Orientierung, Hilfe und/oder Hindernis?, Christine Schnepel & Sina Motzek-Öz

Mehr

Intersektionale fallbezogene Pädagogik. Eine Stunde (wiederholbar)

Intersektionale fallbezogene Pädagogik. Eine Stunde (wiederholbar) IGIV Anleitung Name Zeit Intersektionale fallbezogene Pädagogik Eine Stunde (wiederholbar) Analyse und Reflexion-Tool Zielgruppe Pädagog_innen Material, Raum, Anzahl der Räume etc. Arbeitsblatt Intersektionale

Mehr

LesMigraS Selbstverständnis

LesMigraS Selbstverständnis LesMigraS ist der Antidiskriminierungs- und Antigewaltbereich der Lesbenberatung Berlin e.v. Kurze Geschichte: LesMigraS stand ursprünglich (1998-2007) als Abkürzung für lesbische und bisexuelle Migrant_innen,

Mehr

Der Fachbereich LSBTI. Fachbereich für die Belange von Lesben, Schwulen, Bisexuellen sowie trans- und intergeschlechtlichen Menschen

Der Fachbereich LSBTI. Fachbereich für die Belange von Lesben, Schwulen, Bisexuellen sowie trans- und intergeschlechtlichen Menschen Der Fachbereich LSBTI Fachbereich für die Belange von Lesben, Schwulen, Bisexuellen sowie trans- und intergeschlechtlichen Menschen Regenbogenstadt Berlin In Berlin leben ungefähr 250 000 Lesben, Schwule

Mehr

Mag.a Elisabeth Rieser, BA 0676/

Mag.a Elisabeth Rieser, BA 0676/ Mag.a Elisabeth Rieser, BA office@antidiskriminierung-salzburg.at 0676/8746 6979 Diskriminierung von Migrant*innen am österreichischen Arbeitsmarkt Studie (IHS und Uni Linz 2013) Idente Qualifikationen

Mehr

Rassismus, Rassendiskriminierung und Fremdenfeindlichkeit

Rassismus, Rassendiskriminierung und Fremdenfeindlichkeit Rassismus, Rassendiskriminierung und Fremdenfeindlichkeit Rassismus:Definition Die bewusste oder unbewusste Annahme, dass eine Rasse der andern überlegen sei. Rasse soziales Konstrukt Europa lange Geschichte

Mehr

Sexualität und Männlichkeit(en)

Sexualität und Männlichkeit(en) Jelena Büchner, M.A. Ann Kristin Augst, M.A. Sexualität und Männlichkeit(en) Internationaler Männertag 2018 Gliederung 1 Allgemeine Hinführung 2 Hegemoniale Männlichkeit 3 Habitus und Männliche Herrschaft

Mehr

Power Flower. Zielgruppe: Erwachsene, Jugendliche. Ziel(e) Ë Reflexion der eigenen gesellschaftlichen Positionierung

Power Flower. Zielgruppe: Erwachsene, Jugendliche. Ziel(e) Ë Reflexion der eigenen gesellschaftlichen Positionierung Power Flower Ziel(e) Ë Reflexion der eigenen gesellschaftlichen Positionierung Ë Auseinandersetzung mit der eigenen (Ohn-)Machtposition und (De-)Privilegierung Ë Thematisieren von gesellschaftlichen Machtasymmetrien

Mehr

Helma Lutz Maria Teresa Herrera Vivar Linda Supik (Hrsg.) Fokus Intersektionalität

Helma Lutz Maria Teresa Herrera Vivar Linda Supik (Hrsg.) Fokus Intersektionalität Helma Lutz Maria Teresa Herrera Vivar Linda Supik (Hrsg.) Fokus Intersektionalität Geschlecht & Gesellschaft Band 47 Herausgegeben von Beate Kortendiek Ilse Lenz Michiko Mae Sigrid Metz-Göckel Michael

Mehr

Migration und Zuwanderung als Themen in Bildungsmedien für den Deutschunterricht. Tipps für Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer

Migration und Zuwanderung als Themen in Bildungsmedien für den Deutschunterricht. Tipps für Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer Tipps für Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer Vorbemerkung Das vorliegende digitale Produkt wendet sich an Berufsanfänger_innen, die noch nicht so viel Routine bei der Materialauswahl für ihren Unterricht

Mehr

Zur Bedeutung der sozialen Inklusion in der Hochschulbildung am Beispiel der WU Wien Edeltraud Hanappi-Egger, Rektorin WU Wien

Zur Bedeutung der sozialen Inklusion in der Hochschulbildung am Beispiel der WU Wien Edeltraud Hanappi-Egger, Rektorin WU Wien Zur Bedeutung der sozialen Inklusion in der Hochschulbildung am Beispiel der WU Wien Edeltraud Hanappi-Egger, Rektorin WU Wien Überblick T H E O R I E P R A X I S Theoretische Grundlagen zu Diversitätskategorien

Mehr

Zwischen den Stühlen wäre noch Platz...Wenn Diskriminierung sich nicht an Arbeitsteilung hält

Zwischen den Stühlen wäre noch Platz...Wenn Diskriminierung sich nicht an Arbeitsteilung hält Zwischen den Stühlen wäre noch Platz...Wenn Diskriminierung sich nicht an Arbeitsteilung hält Dokumentation des ersten Fachgesprächs der Landesantidiskriminierungsstelle am 10. Mai 2017 1 Alle Menschen

Mehr

Diversität als neues Paradigma für Integration?

Diversität als neues Paradigma für Integration? Diversität als neues Paradigma für Integration? Thomas Faist/Emre Arslan Center on Migration, Citizenship and Development (COMCAD) Universität Bielefeld Diversität: Der schillernde Oberbegriff Definition:

Mehr

Sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität in den Städten Nürnberg und Erlangen eine Bestandaufnahme. Konzept (Auszug)

Sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität in den Städten Nürnberg und Erlangen eine Bestandaufnahme. Konzept (Auszug) Imke Leicht und Ronja Heß Sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität in den Städten Nürnberg und Erlangen eine Bestandaufnahme (Arbeitstitel) Konzept (Auszug) 1 Kurzbeschreibung... 1 2 Inhaltlicher

Mehr

Vielfalt leben in der Migrationsgesellschaft

Vielfalt leben in der Migrationsgesellschaft Vielfalt leben in der Migrationsgesellschaft Eine wissenschaftliche Bewertung des Diversity - Ansatzes Prof. Dr. Manuela Westphal, Universität Kassel Gliederung 1) Gesellschaft, Migration u. Vielfalt 2)

Mehr

Semester: -- Dauer: Minimaldauer 1 Semester. Modulnummer: DLMSASUIE. Modultyp: Pflicht, Wahlpflicht. Regulär angeboten im: WS, SS

Semester: -- Dauer: Minimaldauer 1 Semester. Modulnummer: DLMSASUIE. Modultyp: Pflicht, Wahlpflicht. Regulär angeboten im: WS, SS Modulbezeichnung: Soziale Ungleichheit, Inklusion und Exklusion Modulnummer: DLMSASUIE Semester: -- Dauer: Minimaldauer 1 Semester Modultyp: Pflicht, Wahlpflicht Zu Details beachte bitte das Curriculum

Mehr

Funktionen von Vorurteilen

Funktionen von Vorurteilen Ziel(e) Ë Präsenz von Vorurteilen im eigenen (Arbeits-)Alltag reflektieren Ë Reflexion der Funktionen und Mechanismen von Vorurteilen Ë Erarbeitung der Zusammenhänge zwischen individuellen und gesellschaftlichen

Mehr

Forschungsfelder und Theoriebedarf der Sozialstrukturanalyse

Forschungsfelder und Theoriebedarf der Sozialstrukturanalyse Forschungsfelder und Theoriebedarf der Sozialstrukturanalyse Christoph Weischer Institut für Soziologie, WWU-Münster Forschungsfelder und Theoriebedarf der Sozialstrukturanalyse - 1 Gliederung I. Entwicklung

Mehr

Altersdiskriminierung. Mag.a Daniela Grabovac

Altersdiskriminierung. Mag.a Daniela Grabovac Altersdiskriminierung Mag.a Daniela Grabovac Altersdiskriminierung Bilder Altersdiskriminierung? Erfahrungswerte? Video: http://www.programmaltersbilder.de/aktionen/wettbewerb-was-heisst-schonalt/wettbewerb-was-heisst-schon-alt/wettbewerb-was-heisstschon-altdetailansicht/?no_cache=1&tx_cssystem_pi1[itemid]=1813&t

Mehr

Wenn man nicht wegen eines Merkmals diskriminiert Herausforderungen der Intersektionalität

Wenn man nicht wegen eines Merkmals diskriminiert Herausforderungen der Intersektionalität Wenn man nicht wegen eines Merkmals diskriminiert Herausforderungen der Intersektionalität Jolanda van der Noll zusammen mit Anette Rohmann & Agostino Mazziotta Lehrgebiet Community Psychology Fernuniversität

Mehr

Does gender matter? Über Sinnhaftigkeit und Ansätze der Frauenförderung

Does gender matter? Über Sinnhaftigkeit und Ansätze der Frauenförderung Does gender matter? Über Sinnhaftigkeit und Ansätze der Frauenförderung Auftakttagung des Vorhabens Fachspezifische Genderfortbildungen für Lehrende in den Ingenieurwissenschaften an Hochschulen und Universitäten

Mehr

Schön, schlank und leistungsstark?

Schön, schlank und leistungsstark? Schön, schlank und leistungsstark? Prävention und Gesundheitsförderung in pädagogischen Räumen Katharina Avemann & Linda Kagerbauer Schön, schlank und leistungsstark? Schlank Leistungsstark + schön Objekte,

Mehr

Wie machen wir es? Kulturelle Vielfalt als Herausforderung bei der Gestaltung von Natur und Landschaft

Wie machen wir es? Kulturelle Vielfalt als Herausforderung bei der Gestaltung von Natur und Landschaft Wie machen wir es? Kulturelle Vielfalt als Herausforderung bei der Gestaltung von Natur und Landschaft Dr. Christine Katz Leuphana-Universität Lüneburg Institut für Nachhaltigkeitssteuerung Wer mag was?

Mehr