IST DAS ETWA EINE LESBE?
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- Ella Fürst
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1 IST DAS ETWA EINE LESBE? VON DEN TÜCKEN DER (UN-)SICHTBARKEIT DES BEGEHRENS IN DER WISSENSCHAFT Paula-Irene Villa LMU München Wissenschaft hat viele Gesichter, Universität zu Köln,
2 These Paradoxe Intervention Das Begehren muss zum Thema der Wissenschaft gemacht werden, damit es keines mehr ist. Analog zu anderen Kategorien? Gender, Migration... Tücke der Reifizierung und fragwürdigen Essentialisierung
3 Frauen/Männer Karrieren an der Das Gender- Dings Soziologische Geschlechterf orschung Uni
4 Von der sexuellen Identität zum Begehren Queer Theory/Queer Studies Kritische Thematisierung von Sexualität/Begehren als Diskurs, sozialer Platzanweiser, Macht- und Herrschaftsdimension, Politik; verwoben mit ökonomischen und sozialpolitischen Regimes sowie mit anderen sozial wirksamen Differenzen Queer Theory/Queer Studies analysieren dabei Mechanismen der Normalisierung und problematisieren Identitätskategorien als herrschaftsförmig Queer Theory/Queer Studies betonen die immanente, systematische Fragilität aller vermeintlich stabiler (Identitäts-)Kategorien
5 Queer Theory Queer ist keine Identität, sondern eine Kritik an Identität insofern queer auf die unausweichliche Gewalt von Identitätspolitiken verweist [...]. Queer ist immer eine Identitätsbaustelle, ein Ort beständigen Werdens. (Jagose 2001:165). Lesben, Schwule, Transsexuelle... Ausländer, Deutsche, Behinderte, Männer, Frauen...
6 Das ist nicht (nur) abstrakt oder theoretisch... Boston University Homophile Club 1970 Reminder Day, Ort unbekannt, USA 1966 Problematik der Kategorien begleitet auch die politischen Auseinandersetzungen seit jeher Individuum/Person vs. Anrufung/Subjekt- Adressierung; Differenz vs. Gleichheit
7 Zugleich... Kritik an, Analyse von Heteronormativität Rubin 1993:13 Matrix der geschlechtlichen Intelligibilität (J. Butler)
8 Institutionelle Chance Auch Heterosexualität ist queer, d.h. instabil, unklar, vielfältig, vorläufig, performativ. Heißt: LGBTTI*...sind keine Minderheiten, die klar von der Mehrheit abzugrenzen wären Das ist die institutionelle Chance für diversity - Strategien Der Punkt in der Mitte, d.h. die privilegierte Position kann als Privileg und Exklusionskriterium adressiert werden. Deborah Kelly & Tina Fiveash 2001
9 Personen, Organisationen, Inhalte Versuch einer Systematisierung Persons in Science welche Personen sind wie auf welchen Ebenen innerhalb der Wissenschaft (nicht) präsent? Organisation of Science in welche impliziten (!) und expliziten Organisationsformen und -kulturen wird Wissenschaft faktisch und als (auch Arbeits- und Lebens-)Praxis gemacht? Contents of Science Wie verknüpfen sich Wissensbestände implizit mit (sozialen) Kategorien? Wessen Wissen gilt als wissenschaftlich? In Anlehnung an Londa Schiebinger 2007
10 Es braucht also eine paradoxe Intervention: Struktur- und Differenzkategorien thematisieren, um sie tatsächlich vergessen zu können. Oder auch: Solange die Universität nicht reflexiv mit Diversität, hier: Begehren als immanenten Bestandteil ihrer selbst als Organisation, Arbeitsplatz, Bildungsstätte und Ort der Wissensproduktion umgeht, bleiben diese Kategorien wirkmächtig. Dabei muss kontextspezifisches Differenz- Wissen generiert werden, das zwangsläufig mit dem common sense bricht. Strukturelle Maßnahmen wesentlich address the institution rather than the persons
11 Konkret etwa Offensiv und proaktiv Thema thematisieren, nicht Personen insbes. auf institutioneller und organisationaler Ebene (z.b. Dual Career Couple Services, z.b. Formulierung von Einladungen...) friendly climate schaffen sowie Anti- Diskriminierungsmaßnahmen konsequent umsetzen; auch Schulungen, Sensibilisierungen usw. Begehren/Sexualität als Thema der Wissenschaft(- lichen Wissens); z.b. queer studies usw. Komplexität vielfacher Exklusionen nicht gegeneinander ausspielen (intersektional agieren) Eigene Privilegien reflektieren, zur Disposition stellen
12 Rückendeckung z.b. DFG Eine erfolgreiche Gleichstellungsstrategie führt zu einem erheblichen Mehrwert: Gleichstellung wirkt sich auf die Qualität der Forschung aus, da Talente aus einer größeren Grundgesamtheit geschöpft werden können, eine Vielfalt von Forschungsperspektiven gefördert wird (Diversity) und die blinden Flecken zur Bedeutung von Gender in den Forschungsinhalten und methoden beseitigt werden können. Die Beru cksichtigung von relevanten Gender- und Diversity-Aspekten ist insofern ein wesentliches Element qualitativ hochwertiger Forschung. (
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