Sächsischer Landeskontrollverband e. V. August-Bebel-Str Lichtenwalde

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1 Sächsischer Landeskontrollverband e. V. August-Bebel-Str Lichtenwalde Telefon: / 87-0 Fax: / Mail: infoline@rizu.de

2 Internationaler Tag der Milch am 23. Juni 2011 auf dem Gelände der Landesgartenschau Oschatz Unter der Schirmherrschaft des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft hat die hiesige Land- und Milchwirtschaft am 23. Juni 2011 zum Internationen Tag der Milch nach Oschatz eingeladen. Von einer breiten Produktpalette über viele Informationen und Unterhaltung rund um das Thema Milch wurde die Bedeutung der Milch als wertvolles Grundnahrungsmittel für Jung und Alt vermittelt. Ob pur, als Vollmilch oder verarbeitet als Joghurt, Quark oder Käse - die Palette von Milchprodukten bereitet Kindern und Erwachsenen gleichermaßen einen abwechslungsreichen Genuss. Gesund ist die Milch sowieso. Doch die Milch spielt nicht nur bei der Ernährung eine wichtige Rolle, auch als Wirtschaftsfaktor ist sie unersetzlich. Herr Dr. Jürgen Schurig und Frau Annemarie Meyer, Sächsischer Landeskontrollverband e. V., Herr Frank Kupfer, Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft, Herr Wolfgang Vogel, Präsident des Sächsischen Landesbauernverbandes e. V., Maria Lenk, Milchkönigin und Herr Ullrich Delling, Geschäftsführer des Sächsischen Landeskontrollverbandes e. V. Titelbild: Eine Jungkuh aus der Simmig GbR, Weicha.

3 Bericht über Leistungs- und Qualitätsprüfung in der Milchviehhaltung, in der Ferkelerzeugung und in der Rinder- und Schweinemast im Freistaat Sachsen 3

4 Inhaltsverzeichnis Für eilige Leser... 8 Milchleistungsprüfung Rinder Ausgangsbedingungen für die MLP Ergebnisse aus der Milchleistungsprüfung Prüfungsergebnisse in den Regierungsbezirken und den Kreisen Prüfungsergebnisse in Sachsen nach vorhandenen Rassen Verteilung der Betriebe und Kühe nach Leistungsklassen Prüfungsergebnisse der Herdbuchkühe Beste ganzjährig geprüfte Betriebe (Fett-Eiweiß-Kilo) Beste geprüfte Kühe (Fett-Eiweiß-Kilo) Beste Jungkühe (Fett-Eiweiß-Kilo) Kühe mit hohen Lebensleistungen (Milch kg) Prüfergebnisse zum Zellgehalt aus der Milchleistungsprüfung Prüfungsergebnisse reproduktive Leistung Bestandsnachprüfungen und Revisionen Milchleistungsprüfung in Deutschland Milchleistungsprüfung Schafe und Ziegen Prüfergebnisse bei den Schafen Prüfergebnisse bei den Ziegen Melkwettbewerbe Regionale Melkwettbewerbe in Sachsen länderoffener Melkwettbewerb im Teamkarussellmelken in Thüringen Rohmilchqualität / Milchgüteprüfung Verfahrensweise bei der Durchführung der Milchgüteprüfung Untersuchungsergebnisse aus der Rohmilchqualitätsprüfung Fett und Eiweiß Keimgehalt Zellgehalt Hemmstoffe Gefrierpunkt Überprüfung der Probenahmeeinrichtung von Milchsammelwagen Beste Landwirtschaftsbetriebe in der Rohmilchqualität Ehrentafel der besten Landwirtschaftsbetriebe in der Rohmilchqualität Landeskontrollverband und Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) LKV Zentrallabor Milchgüteuntersuchungen Untersuchungen für die Milchleistungsprüfung Sonstige Milchuntersuchungen Fleischleistungsprüfung in Mutterkuhherden Betriebsvergleich Mutterkühe Datenermittlung und Datenumfang Ergebnisauswertung und Beurteilung Schweineleistungsprüfung Ferkelproduktion Mastläuferproduktion Schweinemast Viehverkehrsverordnung (VVVO) HIT Rinderdatenbank Schweinedatenbank Schaf- und Ziegendatenbank Vergabe von Ohrmarken

5 IT und Agrarservice Agrarmanagementsysteme Der Sächsische Landeskontrollverband e. V. präsentiert seine neue Homepage Weiterbildung rund um die Milchproduktion Qualitätsmilchservice Melktechnische Überprüfungen Abnahme neuinstallierter Melkanlagen Melkzeugzwischendesinfektion (Melkhygiene) Beratungsangebot Erst- und Routineprüfungen von stationären und mobilen Milchmengenmessgeräten Bereitstellung von Milchproben für tiergesundheitliche Untersuchung Gewebebank QS-Prüfzeichen QM-Milch Qualitätsmanagement Milch BQM Basisqualitätsmanagement Zukunftsforum Veredlungsland Sachsen fm-milch und fm-ferkel Innovation für den Landwirt Leistungen der Landwirtschaftlichen Kommunikations- und Servicegesellschaft mbh (LKS) Fütterungsberatung Futtermitteluntersuchungen Bodenuntersuchungen Stoffwechseluntersuchungen Mastitisdiagnostik Biogas

6 Vorwort Liebe Mitglieder, liebe Leserinnen und Leser, ein abgeschlossenes Prüfjahr, die Milchgüteergebnisse für das Jahr 2011 und die Erzeugerringtätigkeit in der Ferkelerzeugung und Schweinemast können ausgewertet werden. Wenn wir auf das vergangene Jahr zurückblicken, war es für viele unserer Milcherzeuger, wie auch für den Sächsischen Landeskontrollverband e. V., ein gutes Jahr. Allerdings wurde die Freude über den Erlös bei der Milch durch gestiegene Produktionsmittelpreise geschmälert. Den Mittelpunkt der Verbandsarbeit bildeten wiederum die Milchleistungsprüfung, die Viehverkehrsverordnung und das Landwirtschaftliche Untersuchungswesen. Neue und größere Herausforderungen waren 2011: 1. Das Projekt Zukunftsforum Veredlungsland Sachsen 2020 Eine wichtige Aufgabe lag darin, wichtige Module der Praxis anzubieten und auf ihre Anwendbarkeit zu überprüfen. Tiergesundheit, Ökonomie und Management werden hier erstmals extern im Tierhaltungsbetrieb betrachtet. Bis 2013 stehen Mittel zur Verfügung, um eine sich selbst tragende innovative Kontrollund Beratungsplattform für Sachsens Milch- und Fleischproduktion zu gestalten. Konkret sind es derzeit 30 Betriebe der Milch- und Schweinehaltung, mit denen Dienstleistungsvereinbarungen abgeschlossen wurden. Zum 01. Juli 2012 stehen Partner der Praxis zur Verfügung, welche das Gesamtpaket Ökonomie/ Gesundheit/Management anwenden. Die Anbindung an die Beratungsplattform ist in seiner Ganzheit zum Jahresende 2012 eingeordnet. 2. Tiergesundheitsmanagement Höhere Sensibilität liegt in der Zielstellung der allgemeinen Verbesserung von Tiergesundheit und des Tierwohles vor. Milchleistungsprüfung bedeutet auch monatliche Einzeltierkontrolle auf Fruchtbarkeitsmerkmale und Reproduktionsleistung. Diese Indikatoren eines gesunden Tieres stehen im engen Zusammenhang mit nachhaltiger Milchproduktion. Die MLP-Probe als Analysebasis für BHV 1, Brucellose/TB sowie die nahezu durchgängige Ohrstanzprobenbereitstellung aus der VVVO Rinderkennzeichnung zur BVD-Sanierung sind vom Tierhalter akzeptiert. Erste Schritte zur erweiterten Analytik der Sammelmilch, über den Rahmen der jetzt gültigen Milchgüteverordnung hinaus, wurden in Angriff genommen. Sowohl die Molkerei als auch das Tiermanagement beim Landwirt könnten davon profitieren. 3. Futter, Boden und Gesundheit Das enorme Entwicklungspotential auf dem Gebiet der Futterproben, Bodenproben, des Stoffwechsels und der Mikrobiologie stellten das sich herausbildende Spezialistenteam vor eine große Herausforderung. Die Praxis stellte neue Anforderungen an das Labor, wozu auch die PCR-Technik zählt. 4. Qualitätsmanagement Qualitätsmanagement, QM und QS beispielsweise sind durch die Zertifizierungsstelle der LKS unter nahezu 100 %-iger Kontrolle. Das Vertrauen in eine qualifizierte und vertrauensvolle Vor-Ort-Arbeit dient auch der Erhaltung des guten Images der Tierhaltung in der Bevölkerung. Die Datenplattform Zukunftsforum soll hier Landwirte und Tierärzte gleichermaßen einbinden. Ein erreichbares Ziel! 6

7 Vieles wird für Sie, lieber Leser, im vorliegenden Jahresbericht genauer dargelegt. Nehmen Sie sich bitte ein wenig Zeit dafür. Ihre Reaktion, ob Mitgliedsbetrieb oder guter Kunde, ist es uns Wert, nach Besserem zu streben. Für eine auskömmliche Milchproduktion 2012 bestehen beste Voraussetzungen, wenn das liebe Milchgeld hält und mit den steigenden Produktionskosten Schritt halten kann. Ein guter Grobfuttervorrat liegt in den meisten Betrieben vor. Die genetische Leistungsbereitschaft unserer Tiere ist enorm, stabile Bestände sind weitestgehend vorhanden. Unsere Dienstleistungen sind darauf gerichtet, Ihnen Antworten, wenigstens aber Informationen, zu geben, welche Sie für Ihren Betrieb benötigen. Allen Beteiligten ein Dankeschön. Dies gilt auch und besonders unserem Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft, dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie und unserem Sächsischen Staatsministerium für Soziales für die begleitende Unterstützung wurde die MLP in Sachsen, wie auch in den Vorjahren, mit der vollen möglichen Förderung durch den Freistaat bedacht. Das ist nicht selbstverständlich und wird auch nicht überall in Deutschland praktiziert. Weiterhin danken wir allen, die sich für die Interessen unserer Mitgliedsbetriebe stark gemacht haben. Wir erkennen die Arbeit der Sächsischen Tierseuchenkasse, der Zuchtverbände und des Sächsischen Landesbauernverbandes e. V. hoch an. Am 28. September 2011 erhielt der Sächsische Landeskontrollverband e. V. seine Mitgliedsurkunde zur Umweltallianz Sachsens. Der Sächsische Landeskontrollverband e. V. ist Mitglied im DLQ (Deutscher Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen e. V.). Dieser Verband ist hilfreich und Träger des neutralen unabhängigen Leistungsprüfungsgedankens auch nach Hohe Wertschätzung gilt den Mitarbeitern von LKV, LKS sowie den verbundenen Verbänden und Organisationen, weiterhin alles Gute für die Zukunft. Jan Gumpert Vorsitzender Ullrich Delling Geschäftsführer 7

8 Für eilige Leser Informationen Berichtsjahr 2011 Vorjahr 2010 Differenz Kühe lt. Viehzählung (Mai 2011) Milchleistungsprüfung MLP-Betriebe gesamt im Prüfjahr MLP-Kühe gesamt im Prüfjahr Durchschnittskuhzahl je MLP-Betrieb 212,9 202,7 + 10,2 Anteil der Kühe an der MLP (%) 96,2 95,3 + 0,9 HB-Betriebe gesamt HB-Kühe gesamt Anteil HB-Betriebe an MLP-Betrieben (%) 61,4 58,1 + 3,3 Anteil HB-Kühe an MLP-Kühen (%) 73,8 74,5-0,7 Durchschnittliches EKA (Monate) 26,2 26,2 0 Durchschnittliche ZKZ (Tage) Kalberate A-Kühe (%) 84,1 83,5 + 0,6 Kalberate A+B-Kühe (%) 78,1 77,8 + 0,3 Alter der lebenden Kühe (Jahre) 4,2 4,2 0 Alter der gemerzten Kühe (Jahre) 5,0 4,9 + 0,1 Milch-kg A+B-Kühe Fett-% 4,07 4,07 0 Fett-kg Eiweiß-% 3,39 3,41-0,02 Eiweiß-kg Milch-kg A-Kühe Fett-% 4,07 4,08-0,01 Fett-kg Eiweiß-% 3,41 3,42-0,01 Eiweiß-kg Milch-kg HB-(A+B)-Kühe Fett-% 4,04 4,04 0 Fett-kg Eiweiß-% 3,39 3,40-0,01 Eiweiß-kg Milch-kg HB-(A)-Kühe Fett-% 4,05 4,05 0 Fett-kg Eiweiß-% 3,40 3,40 0 Eiweiß-kg

9 Informationen Berichtsjahr 2011 Vorjahr 2010 Differenz Rohmilchqualitätsprüfung Rohmilchlieferanten gesamt gelieferte Rohmilchmenge (t) Fett-% 4,18 4,22-0,04 Eiweiß-% 3,38 3,39-0,01 Zellgehalt (Zellen/ml) Keimgehalt (Keime/ml) % Anteil der Rohmilch in Güteklasse 1 99,91 99,95-0,04 davon % Anteil in Güteklasse S 92,88 93,03-0,15 Qualitäts- und Fütterungsberatung Anzahl melktechnischer Prüfungen und Beratungen Anzahl Beratungen (Hygienemanagement) Anzahl Invest- und Bauberatungen Anzahl Fütterungsberatungen Anzahl untersuchter Futterproben Bodenproben Mastitisproben Stoffwechselproben Ringberatung abgesetzte Ferkel pro Sau und Jahr 26,57 24,00 + 2,57 Masttagszunahme Läufer (g) Masttagszunahme Schwein (g) abgeschlossene Mastgruppen Zunahme HB-Zuchtrinder (g) Herkunftssicherung Gedruckte Rinderpässe Vergabe von Ohrmarken gesamt davon Rinderpakete (jeweils 2 OM) davon Schweine davon Schafe und Ziegen Nachkennzeichnung Rinder Meldung an zentrale Datenbank (HIT) - laufende Meldung Fehlerquote % 0,086 0,11-0,024 9

10 Milchleistungsprüfung Rinder Milchleistungsprüfung Rinder Im Prüfjahr 2011 untersuchte der Sächsische Landeskontrollverband e.v. im Rahmen der Milchleistungsprüfung (MLP) Milchproben auf Fett, Eiweiß, Zellzahl und Harnstoff. Die Anzahl untersuchter Proben erhöhte sich damit zum Vorjahr um Stück. Die Laborergebnisse wurden rechentechnisch verarbeitet und den Betrieben in Kombination mit den Milchmengen für jede geprüfte Kuh per Mail, Modem, Diskette oder Liste zur Verfügung gestellt. Alle nach ICAR gekennzeichneten Einzeltierergebnisse wurden dem VIT in Verden für die Zuchtwertschätzung und die Auswertung der Herdbuchbetriebe für die Masterrind GmbH übergeben. Die Milchproben wurden von Kühen in 880 Betrieben genommen, in denen im vergangenen Jahr die Milchleistungsprüfung durchgeführt wurde. Bezogen auf die in Sachsen gehaltenen Milchkühe wurden 96,2 % in die Milchleistungsprüfung einbezogen. 57,6 % aller Milch produzierenden Betriebe nahmen an der Milchleistungsprüfung teil. Am 26. September 2011 besuchten die Oberleistungsprüfer des Sächsischen Landeskontrollverband e. V. zur Weiterbildung die Milchhof Diera KG, Herrn Schlunke, Vorsitzender des Sächsischen Rinderzuchtverbandes e. G. (1. v. l.). Tiergerechte Konzepte. Gesundes Wachstum. Ökologische Verantwortung. Ökonomischer Erfolg HoHburg Mineralfutter gmbh Hohburg, Sachsen Tel. (034263) 786-0

11 Milchleistungsprüfung Rinder Ausgangsbedingungen für die MLP Die Veränderungen zum vorangegangenen Prüfjahr hinsichtlich der Größenordnungen und der zugelassenen Prüfungen entnehmen Sie der nachfolgenden Tabelle. Veränderungen hinsichtlich: Berichtsjahr 2011 Vorjahr 2010 Differenz absolut Anzahl MLP-Betriebe Anzahl MLP-Kühe Betriebe: A4-Prüfung A6-Prüfung A8-Prüfung B4-Prüfung B6-Prüfung B8-Prüfung AT-Prüfung BT-Prüfung AM-Prüfung BM-Prüfung AR-Prüfung BR-Prüfung Kühe: A4-Prüfung A6-Prüfung A8-Prüfung B4-Prüfung B6-Prüfung B8-Prüfung AT-Prüfung BT-Prüfung AM-Prüfung BM-Prüfung AR-Prüfung BR-Prüfung Ausgangsbedingungen für die MLP in Sachsen Stand Diese Tabelle ist eine Stichtagstabelle per und differiert deshalb mit den Angaben aus dem Kapitel Eilige Leser. In dieser Aufstellung wurden auch Betriebe und Tiere berücksichtigt, die während des Prüfjahres ausgeschieden bzw. mit der Milchleistungsprüfung neu begonnen haben. Zum Stand ist ein Rückgang von 38 Betrieben (4,4 %) aus Milchleistungsprüfung zu verzeichnen, das entspricht dem Niveau des Vorjahres. Zum Stichtag wurden 920 MLP-Kühe mehr als im Vorjahr gezählt. Das ist zum Vorjahr ein Plus von 0,5 %. 39 Betriebe mit Kühen haben sich im Verlauf des Prüfjahres aus der MLP abgemeldet. Der Kuhbestand in diesen Betrieben betrug zwischen 3 und 251 Kühen, wobei sich pro Betrieb eine durchschnittliche Kuhzahl von 48 ergibt. Ein Betrieb mit einer Kuh hat im gleichen Zeitraum neu oder wieder mit der Milchleistungsprüfung begonnen. Insgesamt kommen in Sachsen zurzeit 23 verschiedene Durchführungsmöglichkeiten der Milchleistungsprüfung zum Einsatz. Diese große Differenziertheit kommt durch die unterschiedlichen Möglichkeiten zustande, die sich aus der Prüfmethode, dem Prüfschema, dem Prüfintervall und der Melkfrequenz ergeben. 11

12 Milchleistungsprüfung Rinder Prüfmethode An dieser Stelle soll noch einmal auf die wesentlichsten Unterschiede der in Sachsen zugelassenen MLP- Prüfungen hingewiesen werden. Diese ergeben sich aus der ADR-Richtlinie zur Milchleistungsprüfung: A 4 Methode alle Prüfungen (mindestens 11 pro Jahr) werden durch einen offiziellen Vertreter der Prüforganisation durchgeführt. B 4 Methode alle Prüfungen (mindestens 11 pro Jahr) werden durch den Landwirt oder seinen Beauftragten durchgeführt. Beide Methoden entsprechen der Referenzmethode des ICAR und werden im Prüfintervall von 4 Wochen realisiert, wobei entsprechend der Richtlinien der ADR der minimale Abstand zwischen zwei Prüfungen 22 Tage betragen kann, maximal aber auf 37 Tage ausgedehnt werden darf. Zweimal im Prüfjahr besteht die Möglichkeit, den Zeitraum zwischen 2 Prüfungen auf 75 Tage auszudehnen, das jedoch nicht unmittelbar aufeinander. Grundsätzlich ist der Prüfbeginn am Abend und die Probe ist anteilig zu nehmen. Jede durchgeführte Leistungsprüfung wird entsprechend der Prüfmethode (A oder B), dem Prüfschema (Standard oder alternierend), der Melkfrequenz (1 x, 2 x, 3 x Melker) und der Prüfintervalle (4 Wochen, 6 Wochen, 8 Wochen, Roboter täglich) registriert. In 83,9 % aller Betriebe und bei 68,0 % aller Kühe wurde im letzten Jahr die A-Methode in der MLP durchgeführt. Damit konnte ein hoher Anteil an Prüfung durch die A-Leistungsprüfer erhalten werden. 11 Betriebe mit Kühen wechselte von der A- zur B-Kontrolle. Davon haben 8 Betriebe das Melken mit Melkroboter begonnen. 7 Betriebe mit Kühen wechselten von der B- zur A-Prüfung. Prüfschema Seit April 1997 ist es möglich, auf Antrag des Betriebes, die alternierende Milchleistungsprüfung durchzuführen. Unter alternierender Milchleistungsprüfung versteht man ein Prüfverfahren, bei dem im Wechsel einmal morgens und einmal abends geprüft wird. Dabei ist es möglich, wahlweise ein 12 h Gemelk zu erfassen. Es wird mit Korrekturfaktoren gearbeitet. Die Korrektur der Milchmenge (bei 12 h Gemelk) sowie der Fettund Eiweißprozente wird im Rechenzentrum Verden vorgenommen. Der Wechsel von Betrieben zur alternierenden Milchleistungsprüfung hat sich wieder in geringerem Umfang fortgesetzt. In Zahlen ausgedrückt heißt dies, 8 Betriebe wechselten mit Kühen zur alternierenden Prüfung. 4 Betriebe mit Kühen wechselten in die Standardprüfung zurück. Der Anteil Betriebe blieb konstant auf 35,7 %. Der Prozentsatz der Kühe in alternierender Prüfung erhöhte sich von 33,5 % auf 35,5 %. Melkfrequenz Die vorherrschende Melkfrequenz in Sachsen ist das 2 x Melken pro Tag. Die Anzahl der Betriebe und Kühe mit dreimaligem Melken hat weiter zugenommen. In der Auswertung der besten Betriebe und Kühe lässt sich feststellen, dass die ersten Plätze im Wesentlichen von Betrieben mit 3 x Melken belegt werden. Zu Beginn des 3 x Melkens in Sachsen (1998) waren es 19 Betriebe mit Kühen. 12

13 Milchleistungsprüfung Rinder Per ergab sich folgendes Bild: In 81 Betrieben mit 83 Abrechnungseinheiten wurden alle Tiere oder Tiergruppen 3 x gemolken. Das waren 9,6 % aller Betriebe mit Milchleistungsprüfung, das entspricht einem Zuwachs zum Vorjahr um 0,7 %. Die Anzahl der 3 x gemolkenen Kühe ist um 43 Kühe auf Kühe gesunken. Damit werden 18,2 % aller Kühe 3 x gemolken, dieser Anteil ist zum Vorjahr um 0,3 % gesunken. In 26 Betrieben wird das unter definierten Bedingungen zulässige Verfahren des 3-maligen Melkens mit einmaligen Probenahmen durchgeführt. In 3 Betrieben wurden 152 Tiere 4 x gemolken, dabei handelt es sich um Teilbestände. Prüfintervalle Bis auf 34 Betriebe beträgt das Prüfintervall derzeit für alle Betriebe 4 Wochen. Eine tägliche Erfassung und Verarbeitung der Milchmengen erfolgt davon in 23 Betrieben mit 77 AMS (Melkroboter). Alle 3 Systeme (Lely, DeLaval und GEA) arbeiten mit einer automatischen Probenahme. Für alle Gemelke, die innerhalb von 24 h anfallen, ist eine Probe zu ziehen und vom Labor des LKV auf deren Inhaltstoffe zu untersuchen, was neben der gesonderten Datenverarbeitung einen erhöhten Arbeitsaufwand für den LKV nach sich zieht. Insgesamt haben in Sachsen 2,7 % der Betriebe einen oder mehrere Melkroboter, damit werden 2,5 % des Kuhbestandes gemolken. Unsere Bitte an die Mitgliedsbetriebe: Wollen Sie sich für ein automatisches Melksystem entscheiden, fragen Sie beim Hersteller nach, ob die Durchführung einer ordnungsgemäßen MLP gewährleistet ist! Die folgende Tabelle gibt Auskunft über die gesamte Strukturentwicklung in den MLP-Betrieben zum Stichtag Tiere pro Bestand Betriebe Anzahl Betriebe % Differenz zum Vorjahr (n) Kühe Anzahl Kühe % Differenz zum Vorjahr (n) 1 bis 9,9 50 5, , bis 19,9 65 7, , bis 29,9 40 4, , bis 39,9 54 6, , bis 59, , , bis 79, , , bis 99,9 42 5, , bis 149,9 77 9, , bis 199,9 31 3, , bis 499, , , bis 699,9 44 5, , bis 999,9 27 3, , > , , Verteilung der MLP-Betriebe und MLP-Kühe nach Bestandsgrößenklassen

14 Milchleistungsprüfung Rinder Im Freistaat Sachsen haben wir innerhalb der neuen Bundesländer die meisten Betriebe und Kühe unter Milchleistungsprüfung. Der Kuhbestand unter Milchleistungsprüfung je Betrieb beträgt 212,9 Kühe und stieg damit um 10,2 Kühe. Sachsen hat damit den geringsten durchschnittlichen MLP-Kuhbestand in den neuen Bundesländern. Die folgenden Darstellungen zeigen die Entwicklung der MLP-Betriebe und MLP-Kühe insgesamt und nach Größenklassen. Betriebe Kühe x Anzeige Rind im Bild 2_10:Layout :43 Uhr Seite 1 Entwicklung MLP-Betriebe und MLP-Kühe in Sachsen (Betriebe und Kühe in die MLP einbezogen) Erfolgreiche Fütterung mit Spitzenprodukten der Tierernährung PANTO-POTENT Wisan Produkte PANTO Kälbermilch PANTO Mineralfutter HL HAMBURGER LEISTUNGSFUTTER GmbH Konsul-Ritter-Str. 3 D Hamburg Tel. 040 / Fax 040 / verkauf@ibeka.com 14

15 Milchleistungsprüfung Rinder MLP-Betriebe , , , , , ,9 > Bestandsgrößenklassen Entwicklung MLP-Betriebe nach Bestandsgrößenklassen MLP-Kühe , , , , , ,9 > Bestandsgrößenklassen Entwicklung MLP-Kühe nach Bestandsgrößenklassen Ergebnisse aus der Milchleistungsprüfung Die Leistungen der A + B Kühe sind zum Vorjahr um 17 kg Milch gesunken, im Vorjahr betrug der Zuwachs 53 kg. Zum Vorjahr sind die Fettprozente stabil geblieben. Von 2009 zu 2010 betrug das Minus 0,01 %. Die monatlich ermittelten Fettprozente bewegten sich zwischen 3,93 % und 4,24 %, damit waren die monatlichen Schwankungen geringer als im Vorjahr. Der Eiweißgehalt ging auf hohem Niveau zum Vorjahr um 0,02 % zurück. Im Laufe des Prüfjahres gab es monatliche Schwankungen zwischen 3,31 % und 3,51 %. Die aktuellen monatlichen Milchmengen und Inhaltsstoffe können Sie unserer Internetseite entnehmen. 15

16 Milchleistungsprüfung Rinder Jahresleistung LKV gesamt Anzahl Kühe Milch kg Fett % Fett kg Eiweiß % Eiweiß kg FEK A+B-Kühe , , , dav. HB-Kühe , , , A-Kühe , , , dav. HB-Kühe , , , Laktation , , dav. HB-Kühe , , alle Laktationen , , dav. HB-Kühe , , Rasse Jahresleistung nach Rassen (A+B-Kühe) 01 Schwarzbunt , , , dav. HB , , , Rotbunt 2.334, , , dav. HB 1.734, , , Jersey 84, , , dav. HB 77, , , Braunvieh 328, , , dav. HB 201, , , Rotvieh/Angler 279, , , dav. HB 269, , , Rotvieh, alte Angler 5, , , dav. HB 09 Rotbunt DN 2, , , dav. HB 2, , , DSB 2, , , dav. HB 2, , , Fleckvieh 546, , , dav. HB 307, , , Hinterwälder 12, , , dav. HB 11, , , Braunvieh a. Zucht 21, , , dav. HB , , , dav. HB 8, , , Kreuzung 2.942, , , dav. HB 187, , , Kreuzung , , , dav. HB 2.741, , , Ergebnisse der Milchleistungsprüfung

17 Milchleistungsprüfung Rinder Ob konventionell oder automatisch Swingover, Fischgräte, Arizona, Innenmelker, Außenmelker, AMS-Merlin...mit automatisierter Tierbeobachtung Melkanlagen von Fullwood sind weltweit ein Begriff für beste Qualität und höchste Melkleistung. Gebietsverkaufsleitung: Roland Mittrach Bennewitz Tel.: 0171/ Ihre Verkaufs- und Service-Partner vor Ort: BayWa AG Panschwitz Kuckau Panschwitz Kuckau Tel.: /94559 BayWa AG Neumark Neumark Tel.: /88150 BayWa AG Niedercunnersdorf Niedercunnersdorf Tel.: /6550 Fa. Melzer & Co GmbH Thum OT Jahnsbach Tel.: /8360 Lemmer-Fullwood GmbH Oberste Höhe, Lohmar Tel.: +49(0)2206/95330 Fax: +49(0)2206/

18 Milchleistungsprüfung Rinder Für die durchschnittlichen Leistungen der ganzjährig geprüften Betriebe kann man feststellen, dass die Leistungen pro Kuh mit der Bestandsgröße zunehmen. Die höchste Milchmengenleistung kg brachten die Betriebe mit mehr als Kühen. Die Differenz zwischen der höchsten durchschnittlichen Herdenleistung und der geringsten beträgt in Sachsen kg Milch. Herden mit mehr als 200 Kühen haben eine durchschnittliche Leistung, die über dem Mittel von Sachsen liegt. Die Fettprozente nehmen mit steigender Tierkonzentration ab. Werden in der Kategorie 1 9,9 Kühe noch durchschnittlich 4,50 % Fett ermittelt, so erreichen die Betriebe größer 200 Kühe 4,13 % und größer Kühe 4,05 % Fett. Die Eiweißprozente bewegen zwischen 3,35 % und 3,45 %. In der Kategorie 150 bis 200 Kühe gibt es mit 3,45 % die höchsten Eiweißprozente. Die durchschnittlich höchste Gesamtleistung des lebenden Bestandes finden wir in der Kategorie 80 99,9 Kühe, gefolgt von der Kategorie ,9 Kühe und den Betrieben der Kategorie ,9 Kühe. Die Nutzungsdauer in Monaten sinkt mit der Anzahl Tiere pro Betrieb. Bestandsgröße Anzahl Betriebe Anzahl Kühe Milch kg Fett kg EW kg FEK +/- z. VJ leb. Bestand Gesamtleistung kg Nutzungsdauer (Monate) Alle Rassen 1 9, , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,2 > , ,8 Sachsen , ,2 Leistungen nach Bestandsgrößenklassen vis ionen S ich er ums etzen Stallbau / Hallenbau ökonomisch, schnell und effektiv Wirtschaftlichkeit, Funktionalität und artgerechte Nutztierhaltung sind Grundsätze für eine produktionssichere Stallanlage und unser Anspruch. Getreu nach dem Motto Visionen sicher umsetzen steht das Unternehmen GRAAKJAER seit 1973 für ein schlüsselfertiges Stallbaukonzept mit einem Höchstmaß an Qualität. Leidenschaft, Engagement und Zuverlässigkeit sind Bausteine für das Fundament Ihrer Zukunft. GRAAKJAER GmbH // Agrarbau Berliner Straße Gera T/ E/ graakjaer@graakjaer.de 18

19 Milchleistungsprüfung Rinder Betrieb Bestandsgröße A+B- Kühe Milch kg Fett % Fett kg EW % EW kg FEK 1 9,9 W. Sommer, Rodau 4, , , M. Wolf, Schönbach 8, , , G. Brand, Hilmersdorf 8, , , ,9 G. Walther, Syrau 11, , , P. Müller, Reinersdorf 14, , , H. Ehrig, Langenchursdorf 17, , , ,9 D. Erhardt, Schönberg 28, , , E. Huß, Oberheinsdorf 20, , , H. Eißmann, Lichtenau 25, , , ,9 Universität Leipzig, LVG Oberholz 35, , , J. Bresan, Nucknitz 34, , , B. Kleindienst, Niederlungwitz 36, , , ,9 Th. Neumann, Girbigsdorf 58, , , U. Wünsch, Leubsdorf 51, , , P. Ziegs, Jahnsdorf 50, , , ,9 Fiedler GbR, Dorf Wehlen 60, , , Schubert GbR, Mülsen St. Niclas 66, , , R. Seifert, Rodewisch 60, , , ,9 G. Bernhardt, Somsdorf 90, , , Lehmann GbR, Nauleis 97, , , Kuhn GbR, Schönberg 98, , , ,9 Agrarprod. GmbH & Co KG, Lohmen 115, , , Hahn/Radke GbR, Kleinhartmannsdorf 121, , , Neuber GbR, Kühren 114, , , ,9 Rinderproduktion Neusorge 198, , , Wendishain GbR, Nauhain 155, , , LfULG LVG, Köllitsch 188, , , ,9 Agrargenossenschaft Doberschütz 328, , , Agrargesellschaft Langenreichenbach 305, , , LBG Seifersbach GbR, Kieselbach 401, , , ,9 CAG Colmitzer Agrargenossenschaft 507, , , Agrargenossenschaft Langenchursdorf 684, , , Milchgut Triebtal KG, Trieb 584, , , ,9 Agraset Naundorf 929, , , SAG Sadisdorfer Agrar AG 757, , , Agro-Produkt GmbH, Leubsdorf 969, , , > Agrargesellschaft Ruppendorf AG 1.169, , , Agrar GmbH, Großolbersdorf 1.399, , , Milchhof Diera KG, Diera-Zehren 1.084, , , Beste Betriebe nach Bestandsgrößen

20 Milchleistungsprüfung Rinder Prüfungsergebnisse in den Regierungsbezirken und den Kreisen In den Betrieben mit Milchleistungsprüfung wurden im Prüfjahr kg Milch ermolken, das sind kg mehr als im Vorjahr und entspricht einem Anstieg auf 101,1 %. Damit ist das Bruttomilchaufkommen zum Vorjahr wieder leicht im Plus. Es gab nur einen geringen Rückgang der Leistung pro Kuh und ein leichtes Ansteigen des Kuhbestandes. Das Regierungspräsidium Leipzig weist eine Bruttomilchmenge zum Vorjahr von 102,2 %, Dresden von 99,5 % und Chemnitz von 99,7 % aus. Die Auswertung enthält keine Milchmengen von Betrieben, die keine Milchleistungsprüfung machen. Wie sich die Bruttomilchmenge im Verlauf des Prüfjahres in den Regierungsbezirken und in Sachsen entwickelt hat, zeigt die folgende Darstellung. Leipzig Dresden Chemnitz Sachsen Okt 10 Nov 10 Dez 10 Jan 11 Feb 11 Mrz 11 Apr 11 Mai 11 Jun 11 Jul 11 Aug 11 Sep 11 Bruttomilchmenge (kg) im Prüfjahr 2011 im Freistaat Sachsen 20

21 Milchleistungsprüfung Rinder Die folgende Tabelle zeigt die Leistungen aller im Prüfjahr in die Milchleistungsprüfung einbezogenen Kühe nach Kreisen. Für die Auswertung in den Kreiskontroll- und Rinderzuchtvereinen haben wir eine neue Ebene für diese Strukturen eingerichtet, so dass bei den Auswertungen zum Jahresabschluss auch die regionalen Belange mit berücksichtigt werden können. Die Milchleistung wurde an durchschnittlich 321 Melktagen erbracht. In 6 Kreisen und kreisfreien Städten kann eine positive Entwicklung zum Vorjahr registriert werden. Die Spanne reicht von + 4 bis + 8 FEK in den Stadtkreisen, in den Kreisen von - 9 bis + 8 FEK. Den höchsten Zuwachs erreichten Nordsachsen mit 8 FEK ebenso wie Leipzig-Stadt und Dresden-Stadt. Die höchsten Zuwächse nach Milchmenge erzielten Nordsachsen mit 172 kg, Leipzig-Stadt mit 131 kg und der Kreis Meißen mit 112 kg. Die Veränderungen zum Vorjahr bewegen sich bei der Milchmenge zwischen 77 und kg Milch. 8 Kreise und kreisfreie Städte haben im Durchschnitt mehr als kg Milch produziert und 4 haben eine Leistung von mehr als kg Milch. Die Differenz zwischen der höchsten und niedrigsten Leistung pro Kreis beträgt kg Milch. Im Vorjahr waren das kg Milch. Nach der Milchleistung rangiert erneut der Kreis Meißen mit kg, vor dem Kreis Nordsachsen mit kg und dem Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit kg. In der Auswertung nach FEK steht der Kreis Nordsachsen mit 700 FEK an erster Stelle, gefolgt vom Kreis Meißen mit 698 FEK und dem Kreis Sächsische Schweiz- Osterzgebirge 684 FEK. 7 Kreise und kreisfreie Städte haben bei den Fettprozenten in diesem Jahr ein Plus zu verzeichnen. 6 Kreise konnten das Ergebnis des Vorjahres nicht erreichen. Die höchsten Fettprozente wurden wiederum im Erzgebirgskreis mit 4,18 % und nach einer Steigerung in Leipzig-Stadt mit 4,18 % erreicht, gefolgt von Mittelsachsen mit 4,09 %. Die Eiweißprozente sind zum Vorjahr leicht gesunken und liegen in den Kreisen zwischen 3,36 und 3,44 %. Kreis A+B-Kühe Milch kg Fett % Fett kg EW % EW kg FEK +/- z. VJ Chemnitz-Stadt 2.199, , , Erzgebirgskreis , , , Mittelsachsen , , , Vogtlandkreis , , , Zwickau , , , Dresden-Stadt 580, , , Bautzen , , , Görlitz , , , Meißen , , , Sächs. Schweiz- Osterzgebirge , , , Leipzig-Stadt 903, , , Leipzig , , , Nordsachsen , , , Sachsen , , , Sachsen , , , Leistungen der A+B-Kühe nach Kreisen

22 Milchleistungsprüfung Rinder Kreis Milch kg Fett % Fett kg EW % EW kg FEK Chemnitz-Stadt , , Erzgebirgskreis ,04 0-0, Mittelsachsen , , Vogtlandkreis ,03 0-0, Zwickau , , Dresden-Stadt , Bautzen , , Görlitz , , Meißen , , Sächs. Schweiz- Osterzgebirge , , Leipzig-Stadt , , Leipzig , , Nordsachsen , , Vergleich zu , Veränderungen Leistung der A+B-Kühe zum Vorjahr nach Kreisen Kreis/Betrieb Ohrnummer Milch kg Fett kg EW kg FEK Chemnitz-Stadt Wirtschaftshof Sachsenland, Röhrsdorf DE Erzgebirgskreis Agrar GmbH Zschopautal, Großolbersdorf DE Mittelsachsen Genossenschaft Agrarland Lüttewitz, Leschen DE Vogtland G. Lenk, Irfersgrün DE Zwickau Agrargenossenschaft Oberwiera DE Dresden-Stadt Agrikultur GmbH, Schönfeld DE Bautzen MKH Agrarprodukte GmbH, Wittichenau DE Görlitz Thomas Neumann, Schöpstal DE Meißen Agraruntern. Starbach-Sachsen, Bodenbach DE Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Agrargesellschaft Ruppendorf AG DE Leipzig-Stadt Gundorfer Agrargemeinschaft DE Leipzig Milchprod. Boermann Lossatal Falkenhain DE Nordsachsen Agrargesellschaft Langenreichenbach DE Kühe mit den höchsten FEK Laktationsleistungen nach Kreisen 2011 Laktationsleistungen sind gültig mit mindestens 250 Laktationstagen, längstens bis zum Ablauf des 305 Laktationstages. 22

23 Milchleistungsprüfung Rinder Kreis Anzahl Kühe Milch kg Fett % Fett kg EW % EW kg FEK +/- z. VJ Chemnitz-Stadt , , Erzgebirgskreis , , Mittelsachsen , , Vogtlandkreis , , Zwickau , , Dresden-Stadt , , Bautzen , , Görlitz , , Meißen , , Sächs. Schweiz- Osterzgebirge , , Leipzig-Stadt , , Leipzig , , Nordsachsen , , Sachsen , , Sachsen , , Leistungen der Jungkühe (1. Laktation) nach Kreisen 2011 alltech Lösungen für ihren erfolg in der milchviehproduktion Yea-Sacc SaccharomYceS cerevisiae 1026 (cbs ) Die Lebendhefe für Milchkühe, Kälber und Mastrinder Mehr Milch Mehr Effizienz Keine Kompromisse bei der Fruchtbarkeit optigen Sichere Stickstoffquelle für Pansenbakterien Mehr Milch aus dem Grundfutter Pansenfreundlichere Rationen Mehr Flexibilität in Wiederkäuerrationen Copyright,, 2011, Alltech. All rights reserved Alltech (Deutschland) GmbH, Wiesenstraße 21 (W21), Düsseldorf (0)

24 Milchleistungsprüfung Rinder Die Leistung der Jungkühe ist zum Vorjahr um 53 kg Milch und 6 FEK gesunken. Im Vorjahr gab es noch ein Plus von 110 Milch kg und 5 FEK. Damit ist der Leistungsrückgang der Jungkühe um 22 kg höher als der Leistungszuwachs aller Laktationsleistungen. 4 Kreise erreichten im Prüfjahr eine Leistung über kg Milch, 9 Kreise liegen in der Jungkuhleistung über kg Milch. Die Fettprozente sind im Vergleich zum Vorjahr um 0,01 % gesunken und liegen mit 3,93 % das sechste Jahr in Folge unter 4 %. 4 % und mehr wurde nur in Leipzig-Stadt und im Erzgebirgskreis erreicht. Die Eiweißprozente sind mit 3,36 % zum Vorjahr um 0,01 % rückläufig. Die durchschnittliche Laktationsdauer der Jungkühe liegt auch in diesem Jahr bei 300 Tagen. Kreis Milch kg Fett % Fett kg EW % EW kg FEK Chemnitz-Stadt , , Erzgebirgskreis , , Mittelsachsen , Vogtlandkreis , , Zwickau Dresden-Stadt , Bautzen , , Görlitz , , Meißen , , Sächs. Schweiz- Osterzgebirge ,01 0-0, Leipzig-Stadt , , Leipzig ,05 0-0, Nordsachsen , Vergleich zu , , Veränderungen Leistung in der 1. Laktation zum Vorjahr nach Kreisen Das EKA beträgt durchschnittlich 26,2 Monate. Die besten Jungkuhleistungen nach Milchmenge wurden in den Kreisen Meißen, Nordsachsen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge erzielt. Nach FEK heißt die Rangfolge Nordsachsen vor Meißen und Mittelsachsen. Die höchsten Zuwächse nach FEK gab es in Dresden-Stadt und Leipzig-Stadt. 3 Kreise haben eine Leistung von mehr als 600 FEK. Die Differenz zwischen der höchsten und niedrigsten Milchleistung in einem Kreis beträgt 976 kg. Die nächste Tabelle zeigt die Leistungsergebnisse über alle Laktationen. Kreis Anzahl Kühe Milch kg Fett % Fett kg EW % EW kg FEK +/- z. VJ Chemnitz-Stadt , , Erzgebirgskreis , , Mittelsachsen , , Vogtlandkreis , , Zwickau , , Dresden-Stadt , , Bautzen , , Görlitz , , Meißen , , Sächs. Schweiz- Osterzgebirge , , Leipzig-Stadt , , Leipzig , , Nordsachsen , , Sachsen , , Sachsen , , Leistungen der geprüften Kühe über alle Laktationen nach Kreisen

25 Milchleistungsprüfung Rinder Die Laktationsleistungen aller Kühe sind zum Vorjahr um 22 kg Milch gesunken, im Vorjahr waren es noch 81 kg im Plus. Bei den Fettprozenten ergab sich eine Veränderung um - 0,01 % auf 4,00 %. 5 Kreise weisen einen Durchschnitt unter 4 % Fett auf. Die Eiweißprozente waren bei 3,36 % um 0,01 % rückläufig. Die Laktationsdauer beträgt, wie auch im Vorjahr, 300 Tage. Die Anzahl der Kreise mit mehr als kg Milchmenge beträgt 8, die Anzahl der Kreise mit mehr als kg Milch 5. Es gibt 12 Kreise mit mehr als 600 FEK. Kreis Milch kg Fett % Fett kg EW % EW kg FEK Chemnitz-Stadt , Erzgebirgskreis , Mittelsachsen Vogtlandkreis , Zwickau Dresden-Stadt , Bautzen , , Görlitz , , Meißen , , Sächs. Schweiz- Osterzgebirge , , Leipzig-Stadt , , Leipzig ,03 0-0, Nordsachsen , , Vergleich zu , , Veränderungen Leistung alle Laktationen zum Vorjahr nach Kreisen das Original! Trockenes Desinfektionspulver für perfekte hygienische Verhältnisse im Liege- und Laufbereich Desinfektion + Hautverträglichkeit! Das kann nur das Original DESICAL 08/08 Getestet nach DIN/EN 1656 und Info-Telefon:

26 Milchleistungsprüfung Rinder Die Kreise mit den höchsten Milchmengen sind Nordsachsen, Meißen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Nach FEK heißt die Rangfolge: Nordsachsen, Meißen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Für Kühe ab der 2. Laktation wird im Jahresbericht eine Leistung von kg Milch, 4,04 % Fett, 380 Fett kg, 3,37 % Eiweiß, 317 Eiweiß kg und 697 FEK ausgewiesen. Leistung LKV gesamt Anzahl Kühe Milch kg Fett % Fett kg EW % EW kg FEK A+B Kühe , , / - zum Vorjahr , Laktation , , / - zum Vorjahr , , n te Laktation , , / - zum Vorjahr alle Laktationen , , / - zum Vorjahr , , Vergleich der Leistungsübersicht 2011 (zum Vorjahr) Analog zur MLP-Liste M 1530 aus dem Jahresabschlussbericht für Ihren Betrieb zeigen wir die Ergebnisse aller ermittelten Laktationsabschlüsse in Sachsen in einer grafischen Darstellung. Milch kg FEK Milch kg FEK Laktationen Vergleich Milch kg und FEK Laktationen Das Verhältnis Kühe mit abgeschlossener 1. Laktation zu den nachfolgenden Laktationen ist in Sachsen 37,6 % zu 62,4 %. Es gibt eine Verbesserung zum Vorjahr (36,8 % und 63,2 %), die sich aber noch nicht in einer Erhöhung durch der zu niedrigen Nutzungsdauer der lebenden Kühe von durchschnittlich 24,3 Monaten oder 1,9 Laktationen niederschlägt. Von den 50 besten Jungkühen aus dem Prüfjahr 2010 kamen 16 % nicht in die 2. Laktation. Der Anteil der Kühe mit 2 abgeschlossenen Laktationen beträgt 27,2 % und 3 abgeschlossene Laktationen erreichen noch 17,8 % aller Kühe. 4 Laktationen erreichten 9,6 %, 5 Laktationen 4,4 %, 6 Laktationen 2,0 % und 1,3 % beträgt der Anteil Kühe mit > 6 Laktationen. Bei all diesen Parametern gibt es nur geringfügige positive Änderungen zum Vorjahr. 26

27 Milchleistungsprüfung Rinder Neben der Bedeutung der Laktationsleistung wird seit einiger Zeit die Gesamtleistung der Kühe als Parameter zur Bewertung der Wirtschaftlichkeit einer Herde herangezogen. Dabei gibt es unterschiedliche Auffassungen, wie hoch diese Leistung sein sollte. Die Zahl von mindestens kg Gesamtleistung wird in verschiedenen Veröffentlichungen propagiert, um eine Kuh wirtschaftlich zu halten. Auf die durchschnittliche sächsische Kuh bezogen würden 3 Laktationen reichen, um kg Milch zu produzieren. Davon sind wir aber noch 0,5 Laktationen entfernt. Um kg zu erreichen, fehlen noch 1,5 Laktationen. Die Gesamtleistung ist ein adäquater Begriff zur Lebensleistung und wird berechnet aus den Jahresleistungen vom ersten Tag nach der Kalbung bis zum Ende des letzten Prüfjahres, bei abgegangenen Kühen bis zum Abgang (Bitte beachten Sie, dass in den monatlichen Berichten der Milchleistungsprüfung die Gesamtleistung stetig fortgerechnet wird.). Begriffe wie Nutzungseffektivität, ermolkene Milch in Kilogramm je Nutzungstag (ab Tag der ersten Kalbung) und Lebenseffektivität, ermolkene Milch in Kilogramm je Lebenstag (ab dem Tag nach der Geburt), werden zur ökonomischen Betrachtung der Milchproduktion herangezogen. Im Monatsbericht der MLP finden Sie diese Angaben auf der Liste M 1007 für das Einzeltier. Eine Vollkostendeckung sollte zum Beispiel bei 16 kg je Lebenstag erreicht werden. Der durchschnittliche Wert für Sachsen liegt bei 13,4 kg für die gemerzten Kühe und 12,2 kg bei den lebenden Tieren. Die Werte Milch kg je Nutzungstag (MLP-Liste Mkg/Ft.) beträgt 25,3 für die lebenden und 24,1 kg für die gemerzten Kühe. In der folgenden Tabelle bezieht sich die Aussage auf die Gesamtleistung der gemerzten Tiere. In Ihrem Jahresabschlussbericht finden Sie weiterhin die Gesamtleistung der im Prüfjahr lebenden Kühe. Es gilt abzuschätzen, ob die Kuh in der Lage ist, in ihrem Leben überhaupt eine solche Leistung zu erbringen, dazu zeigt die Tabelle die Nutzungsdauer nach Monaten und Laktationen. Kreis Anzahl (gemerzte Kühe) Milch kg (gemerzte Kühe) Milch kg/ft (Futtertag) Milch kg/lt (Lebenstag) Nutzungsdauer (Monate) Anzahl Laktationen Chemnitz-Stadt ,6 13,1 35,1 2,6 Erzgebirgskreis ,6 12,5 34,5 2,6 Mittelsachsen ,8 13,6 32,7 2,4 Vogtlandkreis ,9 13,2 33,0 2,5 Zwickau ,4 13,4 32,0 2,4 Dresden-Stadt ,4 12,9 34,0 2,7 Bautzen ,3 13,4 31,9 2,4 Görlitz ,8 14,2 35,0 2,6 Meißen ,5 14,0 31,7 2,4 Sächs. Schweiz- Osterzgebirge ,9 13,6 32,5 2,4 Leipzig-Stadt ,8 11,4 28,2 2,1 Leipzig ,6 12,0 31,3 2,3 Nordsachsen ,3 14,1 32,4 2,4 Sachsen ,3 13,4 32,8 2,5 Sachsen ,1 13,2 32,4 2,4 Gesamtleistung der gemerzten Kühe nach Kreisen 2011 Für die am lebenden Kühe wurde eine Gesamtleistung von kg Milch, 24,3 Monaten Nutzungsdauer und 1,9 Laktationen ermittelt. In den sächsischen MLP-Betrieben stehen zur Zeit Kühe mit einer Gesamtleistung von mehr als kg Milch. Das sind 11,3 % und Kühe mit mehr als kg Milch, das sind 6,3 % des Kuhbestandes. Eine Lebensleistung von mehr als kg erreichten Kühe, das entspricht 5,9 %. Davon erreichten 163 Kühe mehr als kg Milch, das sind 0,1 % aller MLP-Kühe. 27

28 Milchleistungsprüfung Rinder Auf gesunden Füßen Praxisreportage zu hoher Milchleistung Klauenpfleger Gerd Gräubig (li.) führt bei den Herden, die er betreut in der Regel alle 5 Monate einen Herdenschnitt durch. Wilfried Sarodnick (re.) legt großen Wert darauf, dass seine Kühe auf gesunden Füßen stehen. Klauenpfleger Gerd Gräubig betreut mit seinen acht Mitarbeitern gut Kühe plus Nachzucht sowie einige Mutterkuhherden. Die knapp 1000 Kühe plus Nachzucht der Heidefarm Sdier eg in der Nähe von Bautzen in Sachsen gehören zu seinem Kundenstamm. Unterstützt durch eine intensive Dokumentation und Auswertung der vorliegenden Daten stellen Gräubig, Herdenmanager Wilfried Sarodnick und der Herdentierarzt die Milchviehherde auf gesunde Füße. Gerd Gräubig, Klauenpfleger aus dem sächsischen Bautzen setzt auf Regelmäßigkeit in der Klauenpflege. Alle 5 Monate findet in der Regel ein Herdenschnitt statt. Die Färsen erhalten ihre erste Klauenpflege mit gut 14 Monaten. Zu diesem Zeitpunkt achtet Gräubig verstärkt auf die Gliedmaßenstellung und ihre Beschaffenheit. Vor gut zwei Jahren hat der Klauenpfleger eine Weiterbildung zum Fachagrarwirt Klauenpflege in der niedersächsischen LVA Echem absolviert und von dort viele neue Impulse mitgebracht. Die Klauenpflege wird nach dem 5-Punkte- Schema zur funktionellen Klauenpflege durchgeführt. Der Hauptunterschied zu den bis jetzt weit verbreiteten Techniken liegt darin, dass die funktionelle Klauenpflege bei der kleineren Klaue eines Fußes beginnt. Da es sich bei dieser um die weniger belastete und meistens gesunde Klaue handelt, soll sie als Modell für die andere Klaue hergerichtet werden. Gräubig ist von diesem Schema überzeugt: Es ist die einzige Möglichkeit um die Klauen in die richtige Form zu bringen, die Klaue am Hinterbein zu entlasten und eine ordentliche Gliedmassenstellung zu bekommen. Der Klauenpfleger arbeitet eng mit den Hoftierärzten seiner Kunden zusammen. Wir notieren alle unsere Eingriffe. Geht eine Klauenerkrankung über meine Kompetenz hinaus, rufe ich den Tierarzt dazu und wir beraten gemeinsam das weitere Vorgehen, erklärt Gräubig. Umgekehrt rufen die Tierärzte den Klauenpfleger bei Problemen mit der Klaue dazu. Er führt dann die notwendige Behandlung durch und dokumentiert sie auch. Mit Touchpad in den Stall Die Dokumentation hat aufgrund der Cross Compliance Auflagen einen hohen Stellenwert für den Klauenpfleger bekommen. Er übernimmt alle notwendigen Aufzeichnungen für die Landwirte. Seit Februar diesen Jahres arbeitet er mit Touchpad-PCs vor Ort, die mit einem Klauenpflegeprogramm von dsp-agrosoft ausgestattet sind. So können wir die Erkrankung oder den Herdenschnitt sofort aufnehmen. Bei der Wiedervorstellung der Tiere beim nächsten Besuch kann ich genau sehen wie die Kuh beim vorherigen Mal behandelt wurde, welche Probleme es gab, wie sich die Klauen entwickelt haben. Am Ende unseres Arbeitstages übergeben wir dem Landwirt eine Übersicht über seine Herde. Diese kann er auswerten und sieht so, wie gesund die Klauen seiner Herde sind, stellt Gräubig die Vorteile der Dokumentation heraus. Bei Problemherden überlegt er zusammen mit dem Herdenmanager welche Maßnahmen für eine bessere Klauengesundheit sorgen könnten. Oft liegt das Problem in der Fütterung. Ein verstärktes Auftreten von Klauenrehe ist ein Anzeichen dafür, erklärt der Fachmann. Seiner Erfahrung nach hat es sich bewährt den Herdenschnitt von einem sechs Monatsrhythmus auf fünf Monate zu reduzieren. Im Durchschnitt müssen drei bis fünf Prozent der Kühe zwischendurch behandelt werden. Steigt der Prozentsatz auf zehn Prozent der Herde an, wird umgehend ein vorgezogener Herdenschnitt empfohlen. Drei Mitarbeiter sind für akute Behandlungen abgestellt. Dabei handelt es sich überwiegend um Klauenrehe, Mortellaro sche Krankheit, Sohlen-Spitzen Geschwüre oder Sohlen Geschwüre, die mithilfe eines Entlastungsklotzes behandelt werden. Tritt vermehrt Mortellaro sche Krankheit auf, empfehle ich den Landwirten verstärkt Klauenbäder durchzuführen, da es sich hierbei um eine infektiöse Erkrankung handelt. Fünf Mitarbeiter sind für den routinemäßigen Herdenschnitt verantwortlich. Ihre Arbeitszeit richtet sich nach den Melkzeiten der Betriebe. Es ist wichtig, dass wir nicht zu viel Unruhe in die Herde bringen. Daher sprechen wir mit unseren Kunden die Behandlungszeiten genau ab, sagt der Klauenpfleger. Auf der Heidefarm Sdier eg hat Herdenmanager Wilfried Sarodnick das Sagen über 970 Kühe, 125 Kälber und 70 Färsen. Unsere Milchleistung liegt bei 9305 kg pro Kuh und Jahr. Ich habe die Tier- und Klauengesundheit immer im Auge. Fällt einmal die Leistung ab, ist es sehr schwierig diese wieder auf ein höheres Niveau zu bekommen. Der wichtigste Ansatzpunkt ist sicherlich die Fütterung. Stimmt dort die Qualität und die Zusammensetzung nicht, ergeben sich schnell sehr viele Folgeprobleme, fasst Sarodnick zusammen. Der Herdenmanager setzt bei der Grundfütterung auf Feldgras und Kleegras, das im Schlauch siliert wird. Diese Silage setzt er gezielt ein, wenn seine Anwelksilage vom Grünland die optimale Qualität nicht erreicht hat. Der Fütterer 28