Forstwirtschaft = Management
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- Björn Stein
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1 Erdverbunden bis die Säge kommt? Nachhaltige Forstwirtschaft Andreas Hahn 25. November 2011 Bildquelle: A. Hahn, 2014 Forstwirtschaft = Management Forstwirtschaft ist außerordentliche vielfältig. Das liegt nicht allein im Objekt sondern auch im Subjekt begründet []. Objektbezogenes menschliches Verhalten Deegen (2001): S.1 Ziele definieren: u.a. Nachhaltigkeit Kontrolle/ Controlling Handlungen ausführen Informationen sammeln Planen und entscheiden BESONDERHEITEN FORSTLICHER PRODUKTION Literatur: Knoke (2008) AFZ 63: [ und Knoke, Schneider, Hahn, Griess, Rößiger (2012) Forstbetriebsplanung als Entscheidungshilfe, Ulmer. Besonderheiten forstlicher Produktion 1. naturgebunden, abhängig von Umwelt, verändert Umwelt 2. langfristig, Lebensdauer der Produkte kürzer als die der Produktionsanlage 3. Produktionsmittel = Produkt 4. Investition & Deinvestition verschmelzen bei der Waldpflege Bildquelle: A. Hahn, 2012 Literatur: Stuber 1997, Deegen 2001 KONTINUITÄT & NACHHALTIGKEIT 1
2 Historische multifunktionale Waldnutzung Bild bitte unter dem angegebenen Link aufrufen und dann Waldweide bereinigt in die Suchmaske eingeben Zu sehen ist ein mittelalterlicher Wandteppich, der die damalige, multifunktionale Waldnutzung darstellt. Zugriff am : Abb. 1 zu ha Waldweide bereinigt : Herbstliche Schweinemast im Eichenwald. Novemberbild des Breviarium Grimani. Hauptwerk der flämischen Buchmalerei, heute in der Bibliothek von S. Marco, Venedig; entstanden um Bayerische Staatsbibliothek. Waldnutzung: Angst vor Holznot Holz als Ressource für nahezu alles Holzversorgung für frühes Handwerk & Gewerbe ungeregelt Pflegliche Nutzung nicht immer umgesetzt Exploitations Forstwirtschaft Bilder bitte unter dem angegebenen Link aufrufen. Zu sehen sind entwaldete Hänge eines deutschen Mittelgebirges und Kohlemeiler. Bildquelle: e_id=4590&_psmand=7, Zugriff am Stetigkeit als Errungenschaft und Zugriff damit man alle Tage einen gleichmäßigen Nutzen daraus heben könne (Carlowitz 1713, S. 87) Soziale Stabilität (Lee 1990, Bettinger et al. 2009) Nachhaltigkeit zunächst: (Speidel 1972, Hahn 2008) Zeitbegriff: Kontinuität, Beständigkeit, Fortdauer Substantivische Verwendung: Bestimmung durch Attribut (Carlowitz 1713, S. 105) Nachhaltige Forstwirtschaft Es läßt sich keine dauerhafte Forstwirtschaft denken und erwarten, wenn die Holzabgabe aus den Wäldern nicht auf Nachhaltigkeit berechnet ist. Jede weise Forstdirektion muss daher die Waldungen des Staates ohne Zeitverlust taxieren lassen und sie zwar so hoch als möglich, doch so zu benutzen suchen, daß a. die Nachkommenschaft wenigstens ebensoviel Vorteil daraus ziehen kann, b. als sich die jetzt lebende Generation zueignet. Hartig (1795/1804) Nachhaltige Forstwirtschaft: eine mögliche Definition "Als 'Nachhaltigkeit' soll die Fähigkeit des Forstbetriebes bezeichnet werden, dauernd und optimal 1. Holznutzungen, 2. Infrastrukturleistungen und 3. sonstige Güter zum Nutzen der gegenwärtigen und künftigen Generationen hervorzubringen. Danach sind diejenigen Handlungen und Leistungen 'nachhaltig', die dem Forstbetrieb diese Fähigkeit verschaffen und/oder erhalten. Speidel, G. (1972) Planung im Forstbetrieb. S. 54 2
3 Nachhaltige Forstwirtschaft: Europäische Definition Die Betreuung und Nutzung von Wäldern und Waldflächen auf eine Weise und in einem Ausmaß, das deren biologische Vielfalt, Produktivität, Verjüngungsfähigkeit und Vitalität erhält sowie deren Potenzial, jetzt und in Zukunft die entsprechenden ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Funktionen auf lokaler, nationaler und globaler Ebene zu erfüllen, ohne anderen Ökosystemen Schaden zuzufügen. 4. Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder, MCPFE (2003) Nachhaltige Forstwirtschaft Raum global regional Forstbetrieb (direkter & indirekter Bezug), F1 (direkter & indirekter Bezug),F1 Generation P Generation F1 Generation F1+1 Zeit verändert nach Hahn & Knoke (2010): EJFOR 129: und (2013): LWF Wissen 72: Nachweis nachhaltiger Forstwirtschaft Partizipation Zertifizierung durch Dritte Beteiligung von Naturschutz, Waldeigentümer, Holzindustrie etc. in unterschiedlichem Maße FSC ( deutschland.de) Forest Stewardship Council ha in Deutschland (Stand 12/2009) PEFC ( Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes ha in Deutschland (Stand: 12/2010) BEWIRTSCHAFTUNG (EIN WALDSTÜCK) Der gemischte Wald Der Mischwald dagegen ist allen Zeitläufen gerecht; er kann jede Marktanforderung befriedigen und jeder Zeitperiode das Begehrte bieten. Ökologische Effekte (Metaanalyse) Standardisierter Unterschied: Mischbestand minus Reinbestand Wuchsleistung Verena Grieß Karl Gayer (1886) Der gemischte Wald. Parey, Berlin, S. 7. Schaden Windwurf Schädlingsbefall Bildquelle: Lehrstuhl für Waldbau, Technische Universität München Griess und Knoke (2011): Canadian Journal of Forest Research 41: 1-9 3
4 Stabilität: Ausfallwahrscheinlichkeiten Häufigkeit möglicher Erträge Überlebenswahrscheinlichkeit [ %] 100% 90% 80% 70% Ausfallwahrscheinlichkeit Sx im Alter von 60% 100 Jahren für Obb. Forstbetrieb: 50% Fichte Fichte Fichte Buche 40% Alter mit 10% mit 50% 100% 100% 30% Buche Buche 20% % 14% 6% 3% 10% 0% Buche 100% Fichte mit 50% Buche Fichte mit 10% Buche Fichte 100% Buche Verlustbereich 17 % Fichte Verlustbereich 30 % Alter [Jahre] Griess et al. (2012) Forest Ecology and Management 267: , basierend auf Daten der Waldzustandserhebung Rheinland-Pfalz Knoke und Wurm (2006) EJFOR 125 (3): Exkurs: Risiko und Ertrag Exkurs: Risiko und Ertrag Knoke und Hahn (2007) Schweizer Zeitschrift für Forstwesen 158 (10) Knoke und Hahn (2007) Schweizer Zeitschrift für Forstwesen 158 (10) , Wilhelmine Wulff / pixelio.de (Regenschirm), Peter Freitag / pixelio.de (Regenjacke), w.r. wagner / pixelio.de (Banane), Thorben Wengert / pixelio.de (Sonnencreme) Exkurs: Korrelation der Holzpreise Erfolgsfaktor Baumartenmischung Kleinflächige Mischung 30% 40% 20% 50% 10% 60% 70% 100% Laubholz 80 % Nadelholz 100 % Nadelholz Großflächige Mischung Holzpreisstatistik Bayerische Staatsforstverwaltung (bis 2004) & Bayerische Staatsforsten (ab 2005) Knoke und Seifert (2008) Ecological Modelling 210:
5 Mischbestand mit besserem Risiko-Ertrags-Verhältnis Zwischenfazit Nadelholz in Mischung mit Laubholz wächst besser ist stabiler Ökonomie: Risiken niedriger (Diversifikationseffekt) Laubholz senkt die Risiken im Nadelholz und stabilisiert die Erträge Überlebenskurven (mittleres Standortsniveau) aus Griess et al. (2012) gekoppelt mit bioökonomischen Modell von Knoke und Seifert (2008). Griess und Knoke (2013) European Journal of Forest Research 132: Knoke und Seifert (2008) Ecological Modelling 210: NACHHALTIGE FORSTWIRTSCHAFT = NACHHALTIGE ENTWICKLUNG? Was hilft ein noch besserer Wald Zustand, wenn als Ersatz nicht so schonend produziertes Holz importiert wird? Bildquelle: T. Wintzheimer, Iphofen Literatur: Hahn und Knoke (2013) lwf wissen 72: und HolzZentralblatt 139: Nachhaltige Entwicklung Fazit Raum global (direkter & indirekter Bezug), F1 (direkter & indirekter Bezug) Forstliche Nachhaltigkeit stellt dauerhafte Nutzung des Waldes sicher regional Forstbetrieb,F1 Generation P Generation F1 Generation F1+1 Zeit Vorreiterrolle für andere Branchen denkbar? verändert nach Hahn und Knoke (2010): EJFOR 129: und (2013): LWF Wissen 72:
6 Auswahl interessanter Links Fachgebiet für Waldinventur und nachhaltige Nutzung (TUM) Verein für Nachhaltigkeit e.v. Rat für Nachhaltige Entwicklung Institut für ökologische Wirtschaftsforschung International Institute for Sustainable Development Worldwatch Institute Global FootprintNetwork Global Marshall Plan Initiative Zitierte Literatur (1) Bayerische Staatsforsten AöR ( ): Holzpreisstatistik, Regensburg. Bayerische Staatsforstverwaltung ( ): Holzpreisstatistik, München. Bettinger, P., Boston, K., Siry, J. P., Grebner, D. L. (2009): Forest management and planning. Elsevier / Academic Press, Amsterdam. Carlowitz, H. C. von (1713): Sylvicultura oeconomica. Anweisung zur wilden Baum Zucht. Braun, Leipzig. Deegen, P. (2001): Aufforstung und Holzeinschlag als Investitionsprobleme in einer statischen Welt. Technische Universität Dresden, Dresden. Gayer, K. (1886): Der gemischte Wald. Seine Begründung und Pflege, insbesonder durch Horst und Gruppenwirtschaft. Paul Parey, Berlin. Griess, V. C., Acevedo, R., Härtl, F., Staupendahl, K., Knoke, T. (2012): Does mixing tree species enhance stand resistance against natural hazards? A case study for spruce. Forest Ecology and Management 267: Griess, V. C., Knoke, T. (2011): Growth performance, windthrow, and insects. Meta analyses of parameters influencing performance of mixed species stands in boreal and northern temperate biomes. Canadian Journal of Forest Research 41: Hahn, A., Knoke, T. (2013a): Angebot, Nachfrage und Nachhaltigkeit im Wald. Was hilft ein noch besserer Wald Zustand in Deutschland, wenn als Ersatz nicht so schonend produziertes Holz importiert wird? Holz Zentralblatt 139: Hahn, A., Knoke, T. (2013b): Angebot, Nachfrage und Nachhaltigkeit im Wald. LWF Wissen: Hahn, A., Knoke, T. (2010): Sustainable development and sustainable forestry. Analogies, differences, and the role of flexibility. European Journal of Forest Research 129: Zitierte Literatur (2) Hartig, G. L. (1795): Anweisung zur Taxation und Beschreibung der Forste. Heyer, Gießen. Knoke, T. (2008): Herausforderungen für die Forstbetriebsplanung. Allg. Forst Z. Waldwirtsch. Umweltvorsorge 63: Knoke, T., Hahn, A. (2007): Baumartenvielfalt und Produktionsrisiken. Ein Forschungseinblick und ausblick. Schweizer Zeitschrift für Forstwesen 158: Knoke, T., Schneider, T., Hahn, A., Griess, V. C., Rößiger, J. (2012): Forstbetriebsplanung als Entscheidungshilfe. Ulmer, Stuttgart. Knoke, T., Wurm, J. (2006): Mixed forests and a flexible harvest policy. A problem for conventional risk analysis? European Journal of Forest Research 125: Lee, R. G. (1990): Sustained yield and social order. In: Lee, R. G., D. R. Field, W. R. Burch (Hrsg.): Community and forestry. Continuities in the sociology of natural resources. Westview Press, Boulder, San Franciso, London: Speidel, G. (1972): Planung im Forstbetrieb. Grundlagen und Methoden der Forsteinrichtung. Parey, Hamburg. Stuber, M. (1997): "Wir halten eine fette Mahlzeit, denn mit dem Ei verzehren wir die Henne". Konzepte nachhaltiger Waldnutzung im kanton Bern , Zürich. 6
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