piano inclusive auf Tournee in Brasilien

Transkript

1 piano inclusive auf Tournee in Brasilien Das Ensemble piano inclusive der Fakultät Rehabilitationswissenschaften besuchte zwischen 22. Oktober und 2. November 2013 in Rio de Janeiro die Universidade Federal do Estado do Rio de Janeiro, UNIRIO, und die Escola Alemã Corcovado, die Deutsche Schule, sowie in São Paulo die Universität São Paulo USP, die APAE, eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung und das Deutsche Wissenschafts- und Innovationshaus DWIH. "piano inclusive" entstand unter der Leitung von Claudia Schmidt im Rahmen des Projektes "Dortmunder Modell: Musik" des Lehrstuhls Musik in der Fakultät Rehabilitationswissenschaften. Es besteht aus 12 Musikerinnen und Musiker mit unterschiedlicher Herangehensweise an Musik: Professionelle Musiker und Studierende der TU Dortmund machen Musik - zusammen mit Beschäftigten der Dortmunder Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Der anspruchsvolle Streicherklang mit zwei Geigen, zwei Celli, drei Pianos, Schlagzeug und Percussion überzeugt seit der Gründung des Ensembles Aus mehr als 100 Bewerbungen wurde "piano inclusive" ausgewählt, Deutschland im Rahmen des Jahres "Deutschland + Brasilien " zu vertreten und die Diskussion um die Gestaltung einer inklusiven Gesellschaft voranzutreiben. Hervorragend und sachkundig unterstützt wurde die Tournee von Dr. Stephan Hollensteiner, dem Mitarbeiter des Lateinamerikabüros der UAMR (Universitätsallianz Metropole Ruhr). Leiter des Lateinamerikabüros der UAMR ist Prof. Dr. Christoph Käppler, auf den die Anregung zur Bewerbung von "piano inclusive" für das Deutschland-Brasilien-Jahr zurückgeht. Rio de Janeiro Den Auftakt der Reise bilden Workshop und Konzert im Rahmen des "Il Colóquio Internacional de Educação e Inclusão an der Universidade Federal do Estado do Rio de Janeiro, UNIRIO, am 23. Oktober. Im Rahmen der Eröffnungszeremonie des Kongresses mit Teilnehmerinnen und Teilnehmehmern aus Europa und Lateinamerika unterzeichnet der Rektor der UNIRIO, Prof. Dr. Luiz Pedro San Gil Jutuca, ein Agreement mit der TU Dortmund zu weiterer Zusammenarbeit der Universitäten. Ein Kongressbeitrag von Prof. Dr. Irmgard Merkt eröffnet die wissenschaftliche Diskussion um die Wirksamkeit ästhetischer Projekte im Kontext der Wahrnehmung von Menschen mit Behinderung. Vortrag und Workshop in der "Escola Alemã Corcovado - Deutsche Schule Rio de Janeiro" beeindrucken Schülerinnen und Schüler 11. Klassen der Eliteschule. Dass Inklusion ein Thema auch für die Deutsche Schule in Rio ist, bekräftigt die Leiterin, Frau Sibylle Rohrmann. Den Abschluss des Kongresses in Rio bildet am ein Konzert, das Menschen unterschiedlichster Kontexte und Kulturen in einer Konzert-Performance auf der Bühne des Villa-Lobos-Saales der UNIRIO vereint: "piano inclusive" spielt, ein professionelles Tanzpaar, Tagungsteilnehmer, Dozentinnen aus aller Welt und Menschen mit Behinderung zeigen in spontanen Tanzimprovisationen, wie Inklusion über künstlerische Praxis gelingen kann. Zum guten Schluss "standing ovations" für alle.

2 São Paulo Die APAE - Associação de Pais Amigos dos Excepcionais de São Paulo - ist eine brasilienweite Organisation, die sich um Belange von Menschen mit Behinderung kümmert und etwa 2000 Einrichtungen in allen Teilen des Landes unterhält. Sie ist in etwa mit der "Lebenshilfe" in der Bundesrepublik vergleichbar. Die APAE São Paulo ist mit der Betonung von Aktivitäten im künstlerischen Bereich ein idealer Ansprechpartner für "piano inclusive". Sie unterhält künstlerische Werkstätten und eine "Banda", die nicht nur zum Karneval, sondern auch zur Begrüßung der Gäste aus Deutschland aufspielt. Auch hier Vortrag, Workshops und eine fulminante inklusive Abschlussveranstaltung, in der sich Musikalisches und Szenisches international verbinden. Die Universität São Paulo verfügt neben zwei großen international aufgestellten Museen auch über ein kleines Museum für Fotoausstellungen und einen kleinen Konzertsaal, in dem "piano inclusive" am auftrat. Auch hier überzeugt das Konzept Musik und Inklusion. Den musikalischen Abschluss bildet der Auftritt einer fünfköpfigen Formation aus Mitgliedern von "piano inclusive" im Foyer des DWIH, des Deutschen Wissenschafts- und Innovationshauses in São Paulo. Das Mittagspausenkonzert war als Dank für die Unterstützung der Tournee durch das DWIH gedacht. Das vorläufige Fazit: Musik und Inklusion ist nicht nur ein künstlerisches, sondern auch ein akademisches Thema. Angemessen diskutiert werden kann das Thema allerdings nicht am grünen Tisch, auch nicht nur über Video und Internet. Zu viele Fragen ergeben sich aus der Diskussion und aus Aspekten der Realität, die akademisch nicht vorweg gedacht werden können. Mit dem Projekt "Dortmunder Modell: Musik" ist ein Expertenwissen herangewachsen, das Theorie und Praxis auf eine Weise verbindet, die auch in Brasilien überzeugt. Die Reise von "piano inclusive" war Start und Anlass für breitere vergleichende Studien zu den Bedingungen der Weiterentwicklung inklusiver Gesellschaften und für eine künstlerische wie akademische Zusammenarbeit aller beteiligten Universitäten.

3 Fotogalerie - alle Fotos von Oskar Neubauer 1. Nach der Unterzeichnung des Agreements zwischen der UNIRIO und der TU Dortmund: Prof. Dr. Irmgard Merkt überreicht dem Rektor der UNIRIO Prof. Dr. Luiz Pedro San Gil Jutuca einen Bildband über das Ruhrgebiet. Links die Leiterin des Akademischen Auslandsamtes der UNIRIO, Liliana Angel Vargas.

4 2. Workshop an der UNIRIO: Mit "Amadeus, Amadeus" vereint Claudia Schmidt alle Anwesenden zu einem Chor, dessen Qualität selbst alle Sängerinnen und Sänger überrascht. 3. Nach dem Konzert: piano inclusive...

5 und das Publikum 4. Vortrag und Workshop an der Escola Alemã Corcovado, der Deutschen Schule in Rio

6 5. Zwischendurch: Podiumsdiskussion im Rahmen einer Veranstaltung des Jahres Deutschland + Brasilien durch die Deutsch-Brasilianische Handelskammer. Irmgard Merkt im Gespräch mit dem Leiter des DWIH, Marcio Weichert. Rechts Dr. Ing. Hannes Winkler, Repräsentant des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML,

7 TU Dortmund in Brasilien 6. Abschlussperformance an der UNIRIO

8 und standing ovations. So heiter kann Inklusion sein Musikalische Begrüßung bei der APAE in Sao Paulo

9 Masken und Musik - eine der Spezialitäten der APAE

10

11 7. Abschlussveranstaltung bei der APAE Voller geht`s nicht...

12 8. Konzert an der USP, Sao Paulo in einem kleinen und feinen Konzertsaal Souverän wie immer: Claudia Schmidt

13 Das Publikum mag es auch Mittagskonzert im DWIH, Sao Paulo

14 Volles Haus... und nachhaltiges Interesse an Musik und Inklusion! DANK an Stephan Hollensteiner für immer kompetente Ratschläge und die kontinuierliche engagierte Unterstützung,

15 Alex Pinto und Barbara für intensivste Vorbereitung, jede Menge Organisation, landeskundliche Kompetenz und Übersetzung,

16 Anja Grecko und auch Christian Müller vom DWIH (nicht auf dem Bild) Der größte Danke geht an Claudia, LisMarie und Anja, an Oskar und Christoph - und an alle, die dabei waren. Für die finanzielle Unterstützung, die dieses Projekt erst möglich machte, danken wir der Staatskanzlei NRW, dem Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales, dem DWIH Sao Paulo und der Fakultät Rehabilitationswissenschaften der TU Dortmund. Für Unterstützung danken wir dem Leiter des Lateinamerika-Büros der UAMR Prof. Dr. Christoph Käppler Der vorläufige und keineswegs abschließende Dank geht an alle, die sich den Abenteuern der Inklusion stellen!!!

17 Irmgard Merkt