E-Lehrbuch BWL einfach und schnell DIE EUROPÄISCHE UNION
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- Ruth Kneller
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1 E-Lehrbuch BWL einfach und schnell DIE EUROPÄISCHE UNION
2 Die EU ist eine einzigartige wirtschaftliche und politische Partnerschaft zwischen 28 europäischen Staaten, die zusammen einen großen Teil des europäischen Kontinents ausmachen. Die EU hat ihren Ursprung in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Alles begann mit der Förderung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Dahinter stand die Idee, dass Länder, die Handel miteinander treiben, sich wirtschaftlich verflechten und daher kriegerische Auseinandersetzungen eher vermeiden. Das Ergebnis war 1958 die Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und eine wachsende wirtschaftliche Zusammenarbeit, ursprünglich zwischen sechs Ländern, nämlich Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und Niederlande. Seither wurde ein riesiger Binnenmarkt geschaffen, dessen Weiterentwicklung hin zur Entfaltung seines vollen Potenzials anhält. Die Geschichte der Europäischen Union Ein friedliches Europa die Anfänge der Zusammenarbeit Die Anfänge der Europäischen Union gehen auf die Lehren des Zweiten Weltkriegs zurück. In Europa sollte es nie wieder Krieg und Zerstörung geben. Kurz nach dem Krieg wird Europa in Ost und West geteilt, und es beginnen 40 Jahre Kalter Krieg. Westeuropäische Staaten gründen 1949 den Europarat. Dies ist ein erster Schritt zu einer engeren Zusammenarbeit. Sechs Länder wollen jedoch weitergehen Die wilden 60er" eine Zeit des Wirtschaftswachstums Im August 1961 lässt die Staatsführung der DDR eine Mauer durch Berlin errichten, um ihre Bürger an der Flucht in den freien Westen zu hindern. Nur noch wenige können fliehen, zahlreiche Menschen werden bei ihren Fluchtversuchen von Grenzsoldaten erschossen Die Gemeinschaft wächst weitere Länder treten bei Die ersten Pläne für eine einheitliche Währung werden in den 70er Jahren entwickelt. Zur Wahrung ihrer Währungsstabilität erlauben die EWG-Staaten nur geringe Wechselkursbewegungen zwischen ihren Währungen. Der 1972 geschaffene Wechselkursmechanismus ist ein erster Schritt zur Einführung des Euro 30 Jahre später.
3 Das Gesicht Europas wandelt sich Fall der Berliner Mauer In Polen streiken im Sommer 1980 die Arbeiter der Danziger Leninwerft unter Führung von Lech Wałęsa für mehr Rechte. Die Streiks breiten sich im ganzen Land aus. Im August gibt die Regierung nach. Die unabhängige Gewerkschaft Solidarność wird gegründet. Im Dezember 1981 verhängt die Regierung das Kriegsrecht. Das Rad der Geschichte lässt sich jedoch nicht aufhalten Ein Europa ohne Grenzen Auf dem Balkan kommt es 1991 zur Auflösung Jugoslawiens. Die Kämpfe beginnen in Kroatien und greifen später auf Bosnien und Herzegowina über, wo Serben, Kroaten und Moslems sich in einem blutigen Bürgerkrieg bekämpfen Weitere Ausdehnung Am 11. September 2001 zerstören gekaperte Passagierflugzeuge die Zwillingstürme des World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington. Fast 3000 Menschen sterben. Die EU- Mitgliedstaaten stehen fest an der Seite der Vereinigten Staaten bei der Bekämpfung des internationalen Terrors heute Ein Jahrzehnt der Chancen und Herausforderungen Das neue Jahrzehnt beginnt mit einer schlimmen Wirtschaftskrise, aber auch mit der Hoffnung, dass die Investitionen in neue grüne und klimafreundliche Technologien und eine engere europäische Zusammenarbeit nachhaltiges Wachstum und Wohlstand bringen werden. Die Symbole der EU Die Flagge der Europäischen Union Der Kreis der zwölf Sterne steht für die Werte Einheit, Solidarität und Harmonie zwischen den Völkern Europas. Die Hymne der Europäischen Union Die Hymne der Europäischen Union ist eine Melodie aus Ludwig van Beethovens Neunter Symphonie aus dem Jahr 1823.
4 Europatag Am 9. Mai 1950 verkündete der französische Außenminister Robert Schuman erstmals seine Vorstellungen von einem geeinten Europa. Der 9. Mai wird deshalb als Europatag gefeiert. Das Motto der Europäischen Union In Vielfalt geeint so lautet das Motto der Europäischen Union. Es bringt zum Ausdruck, dass sich die Europäer in der EU zusammengeschlossen haben, um sich gemeinsam für Frieden und Wohlstand einzusetzen, und dass die vielen verschiedenen Kulturen, Traditionen und Sprachen in Europa den gesamten Kontinent bereichern. Der Euro ist der wohl greifbarste Beweis für die europäische Integration: 334 Millionen Europäerinnen und Europäer bezahlen täglich mit der gemeinsamen Währung, die 18 der 28 EU-Länder bereits eingeführt haben. Für diejenigen, die ins EU-Ausland reisen oder EU-weit im Internet einkaufen, liegen die Vorteile der gemeinsamen Währung auf der Hand.
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6 Institutionen und Einrichtungen der EU Europäisches Parlament Die Mitglieder des Europäischen Parlaments sind die Vertreter der europäischen Bürgerinnen und Bürger. Sie werden in direkten Wahlen alle fünf Jahre neu gewählt. Gemeinsam mit dem Rat der Europäischen Union ( der Rat ) bildet das Parlament die gesetzgebende Gewalt der EU. Das Europäische Parlament hat drei wichtige Aufgaben: Erörterung und Verabschiedung von EU-Rechtsvorschriften, in Zusammenarbeit mit dem Rat Kontrolle anderer EU-Institutionen, insbesondere der Kommission, um eine demokratische Arbeitsweise zu gewährleisten Erörterung und Verabschiedung des EU-Haushalts, in Zusammenarbeit mit dem Rat. Europäischer Rat Die Tagungen des Europäischen Rates sind Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der EU- Länder, bei denen über allgemeine politische Zielvorstellungen und wichtige Initiativen entschieden wird. In der Regel finden jedes Jahr etwa vier Gipfeltreffen statt, die von einem ständigen Präsidenten geleitet werden.
7 Rat der Europäischen Union Im Rat der Europäischen Union, kurz Rat, treten die nationalen Minister aller EU-Mitgliedstaaten zusammen, um Rechtsvorschriften zu verabschieden und politische Strategien zu koordinieren. Europäische Kommission Die Europäische Kommission ist eines der bedeutendsten Organe der Europäischen Union. Sie vertritt und wahrt die Interessen der gesamten EU, sie erarbeitet Vorschläge für neue europäische Rechtsvorschriften und sie führt das Tagesgeschäft der EU, indem sie deren politische Maßnahmen umsetzt und Mittel verwaltet. Gerichtshof der Europäischen Union Der Gerichtshof der Europäischen Union ist für die Auslegung des EU-Rechts zuständig und gewährleistet damit, dass das EU-Recht in allen EU-Mitgliedstaaten auf die gleiche Weise angewendet wird. Außerdem kann der Gerichtshof in Rechtsstreitigkeiten zwischen den Regierungen der EU- Mitgliedstaaten und den EU-Organen entscheiden. Privatpersonen, Unternehmen oder Organisationen können sich ebenfalls mit einer Rechtssache an den Gerichtshof wenden, wenn sie der Auffassung sind, dass ein Organ der EU ihre Rechte verletzt hat. Europäische Zentralbank Die Europäische Zentralbank (EZB) mit Sitz in Frankfurt (Deutschland) verwaltet den Euro, die einheitliche Währung der EU, und sorgt für die Preisstabilität in der EU. Außerdem ist die EZB für die Gestaltung und Umsetzung der Wirtschafts- und Währungspolitik der EU verantwortlich. Der Europäische Rechnungshof Der Europäische Rechnungshof überprüft die Finanzen der EU. Seine Aufgabe ist es, die Finanzverwaltung der EU zu verbessern und über den Einsatz öffentlicher Gelder Bericht zu erstatten. Der Europäische Rechnungshof wurde 1975 gegründet und hat seinen Sitz in Luxemburg.
8 MITGLIEDSTAATEN EU-Beitritt Hauptstadt Fläche (km²) Bevölkerung Währung Belgien 1952 Brüssel ,7 mil. (seit 1999) Bulgarien 2007 Sofia ,6 mil. Lew Tschechische Republik 2004 Prag ,5 tschechische Krone Kroatien 2013 Zagreb ,4 Kuna Dänemark 1973 Kopenhagen ,5 dänische Krone Estland 2004 Tallinn ,3 (seit 2011) Finnland 1995 Helsinki ,3 (seit 1999) Frankreich 1952 Paris ,3 (seit 1999) Irland 1973 Dublin ,5 (seit 1999) Italien 1952 Roma (seit 1999) Zypern 2004 Nikosia ,8 (seit 2008) Litauen 2004 Wilna ,3 Litas Lettland 2004 Riga ,3 (seit 2014) Luxemburg 1952 Luxemburg ,5 (seit 1999) Ungarn 2004 Budapest Forint Malta 2004 Valletta 316 0,4 (od 2008) Deutschland 1952 Berlin (od 1999) Niederlande 1952 Amsterdam ,4 (od 1999) Poland 2004 Warschau ,1 Zloty Portugal 1986 Lisabon ,6 (od 1999) Österreich 1995 Wien ,3 (od 1999) Griechenland 1981 Athen ,2 (od 2001) Rumänien 2007 Bukarest ,5 rumänischer Leu Slowakei 2004 Bratislava ,4 (od 2009) Slowenien 2004 Ljublana (od 2007) Spanien 1986 Madrid ,8 (od 1999) Schweden 1995 Stockholm ,2 schwedische Krone Grossbritanien 1973 London ,7 Pfund Sterling
9 Bewerberländer Die EU wird auch weiterhin wachsen: Immer mehr Länder bekunden ihr Interesse an einer EU- Mitgliedschaft. Hierbei wird unterschieden zwischen Kandidatenländern und potenziellen Kandidatenländern. Kandidatenländer sind bereits dabei, die EU-Rechtsvorschriften in ihr innerstaatliches Recht umzusetzen bzw. aufzunehmen. Potenzielle Kandidatenländer hingegen erfüllen die Voraussetzungen für eine EU-Mitgliedschaft noch nicht. Hauptstadt Fläche (km²) Bevölkerung Währung Mazedonien Skopje ,05 Dinar Montenegro Podgorica ,6 Island Reykjavik ,3 islandische Krone Serbien Belgrad ,4 Dinar Türkei Ankara ,5 türkische Lira Potenzielle Kandidatenländer Hauptstadt Fläche (km²) Bevölkerung Währung Albanien Tirana ,6 Lek Bosnien a Herzegowina Sarajevo ,6 konvertierbare Mark Kosovo Pristina ,7
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