Mehr Energie mit Coenzym Q10 für kranke Herzen. Die begleitende Gabe von Coenzym Q10 verbessert die Perspektiven bei der Herzinsuffizienz.

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1 News September 2013 Mehr Energie mit Coenzym Q10 für kranke Herzen Die begleitende Gabe von Coenzym Q10 verbessert die Perspektiven bei der Herzinsuffizienz. Coenzym Q10 ist eine vitaminähnliche Substanz, die im Körper an der Energiegewinnung (ATP) der Mitochondrien (Zell-Kraftwerke) beteiligt ist. Daher ist es vor allem im Herzmuskel hoch konzentriert. Coenzym Q10 wurde in den 50er Jahren entdeckt, seit Mitte der 80er Jahre gibt es Hinweise, dass es bei der Herzinsuffizienz verringert ist. Hinzu kommt, dass Statine, die viele Herzpatienten zur Therapie erhalten, die Biosynthese von Coenzym Q10 um bis zu 40 Prozent vermindern können. Bisher wurde die Wirkung von Coenzym Q10 bei Herzinsuffizienz in kleineren Studien mit teils uneinheitlichen Ergebnissen untersucht. Jetzt zeigt eine größere Studie (Q-SYMBIO), die auf einer Medizintagung in Lissabon vorgestellt wurde, wie sich Coenzym Q10 bei Herzkrankheiten positiv auswirkt. 420 Patienten mit Herzinsuffizienz in mäßigen bis zu schwereren Stadien nahmen in Dänemark und acht weiteren Ländern an der Studie teil. Sie erhielten zusätzlich zu ihrer Therapie entweder dreimal täglich je 100 mg Coenzym Q10 oder ein Placebo. Bereits nach drei Monaten verbesserte sich bei den Teilnehmern mit Coenzym Q10 ein für Herzschwächen typischer Laborwert. Im Lauf von zwei Jahren traten in der Coenzym Q10-Gruppe, verglichen mit der Placebo-Gruppe, nur halb so viel schlechtere Entwicklungen der Herzinsuffizienz auf, gleiches galt für Todesfälle (14 bzw. 25 %, 9 bzw. 17 %). Der Studienleiter Svend Aage Mortensen vom Kopenhagener Universitäts- Krankenhaus sagte, dass Coenzym Q10 seit über 10 Jahren nach den ACE-Hemmern und Betablockern die erste Substanz ist, für die gezeigt werden konnte, dass sie die Sterblichkeit bei Herzinsuffizienz senken kann. Er betonte, dass Coenzym Q10 eine natürliche Substanz ist, die keine Nebenwirkungen hat. Coenzym Q10 kann daher Teil der Standardtherapie für alle Patienten mit chronischer Herzschwäche werden. Herzpatienten sollten Coenzym Q10 jedoch nur nach therapeutischer Empfehlung einnehmen, da es mit anderen Medikamenten Interaktionen geben kann. Quelle: S. A. Mortensen et al., The effect of coenzyme Q10 on morbidity and mortality in chronic heart failure. Results from the Q-SYMBIO study. Vortrag auf dem Kongress: Heart Failure, Lissabon, 28. Mai 2013 (Abstract 440). 1 OrganoSan 2013, Ute Schneider

2 Magnesium senkt das Risiko für Herzkrankheiten Mehr zirkulierendes Magnesium im Körper und aus der Ernährung kann Herzkrankheiten verringern. Beide wirken dabei offenbar auf verschiedene Weise. Zu geringes Magnesium im Blut und eine zu geringe Magnesiumaufnahme aus der Ernährung können Herz-Arrhythmien verstärken. Mediziner gehen davon aus, dass etwa 70 bis 80 Prozent der US-amerikanischen Bevölkerung nicht ausreichend mit Magnesium versorgt sind. Magnesium ist an mehr als 300 biochemischen Reaktionen im Körper beteiligt. Dazu gehören die Muskel- und Nervenfunktionen, das Knochen- und Immunsystem ebenso wie der Herzrhythmus, Blutzucker und Blutdruck. Bisher ist noch nicht genau geklärt, wie Magnesium in der üblichen Konzentration das Risiko für Herzkrankheiten beeinflussen kann. USamerikanische Forscher der Harvard-Universität führten deshalb eine Meta-Analyse durch. Sie werteten 16 Studien aus, an denen rund Menschen teilgenommen hatten. Im Lauf der Studienzeiten kam es bei den Teilnehmern zu rund Fällen von Herzkrankheiten (inkl. ischämische). Zirkulierendes Magnesium (per 0,2 mmol/l Erhöhung) verringerte das Risiko für Herzkrankheiten um 30 Prozent, wirkte sich aber nicht auf die ischämischen Herzkrankheiten aus. Umgekehrt beeinflusste Magnesium aus der Nahrung (per 200 mg/tag Erhöhung) die Herzkrankheiten nicht signifikant, verringerte aber das Risiko für ischämische Herzkrankheiten um 22 Prozent. Die Forscher schließen aus diesen Ergebnissen, dass sowohl das im Körper zirkulierende Magnesium als auch das aus der Nahrung aufgenommene Magnesium das Risiko für Herzkrankheiten beeinflussen kann. Nun soll das Potential von Magnesium zur Prävention von Herzkrankheiten in weiteren klinischen Studien untersucht werden. Quelle: Liana C. Del Gobbo et al., Circulating and dietary magnesium and risk of cardiovascular disease: a systematic review and meta-analysis of prospective studies. In: The American Journal of Clinical Nutrition Vol. 98, Nr. 1, S OrganoSan 2013, Ute Schneider

3 Mittelmeerdiät kann Diabetesfolgen verringern Bestimmte Gene können das Diabetesrisiko (Typ 2) beeinflussen. Eine gesunde Ernährung kann dennoch das Diabetes-Risiko senken und Spätfolgen wie Schlaganfällen vorbeugen. Diabetes (Typ 2) hängt in seiner Entwicklung zwar vorwiegend von der Ernährung ab, wird aber auch von den Genen beeinflusst. Einige Risikogene sind bereits bekannt. In einer Studie wurde nun untersucht, ob Menschen, die ein solches Risikogen haben, von einer gesunden Ernährung profitieren können. Rund 7000 Männer und Frauen nahmen in Spanien an der (randomisierten) Studie rund fünf Jahre lang teil. Sie ernährten sich entweder fettarm oder mit der Mittelmeerdiät, zu der reichlich Olivenöl, Fische, komplexe Kohlenhydrate aus Obst und Gemüse sowie Nüsse gehören. 14 Prozent der Teilnehmer trugen das Risikogen, sie litten zu 87 Prozent häufiger an Diabetes (Typ 2). In dem Zweig der Studie, in der sich die Teilnehmer nur fettarm ernährten, hatten die Träger des Risikogens deutlich höhere Blutzuckerwerte. Sehr viel besser schnitten die Teilnehmer bei der Mittelmeerdiät ab. Die Blutzuckerwerte der Risiko- Genträger verbesserten sich im Lauf der rund fünfjährigen Studie, vorausgesetzt, die Teilnehmer hielten sich an die Mittelmeerdiät. Sie erreichten dann die gleichen Blutzuckerwerte wie andere Teilnehmer, die diese Genvariante nicht hatten und ebenfalls die Mittelmeerdiät einhielten. Positive Veränderungen wurden durch die Mittelmeerdiät auch in den Lipidwerten beobachtet (Gesamtcholesterin, LDL und Triglyzeride). Am überraschendsten für die Forscher war der Einfluss der Mittelmeerdiät auf Schlaganfälle, die zu den Diabetes- Spätfolgen gehören. Das Risiko für Schlaganfälle stieg bei den Risiko- Genträgern in der Kontrollgruppe deutlich an. In der Gruppe mit der Mittelmeerdiät erhöhte sich dagegen das Risiko für Schlaganfälle nicht. Noch wissen die Mediziner nicht, wie die Schutzwirkung dieser Ernährungsweise zu erklären ist. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen aber, dass der genetische Nachteil eines erhöhten Diabetes-Risikos durch die gesunde Mittelmeerdiät ausgeglichen werden kann. Quelle: Dolores Corella et al., Mediterranean Diet Reduces the Adverse Effect of the TCF7L2-rs Polymorphism on Cardiovascular Risk Factors and Stroke Incidence. A randomized controlled trial in a high-cardiovascular-risk population. In: Diabetes Care, Online-Veröffentlichung vom , doi: /dc OrganoSan 2013, Ute Schneider

4 Mikro-Nährstoffe stärken die Augen Eine Mischung aus Carotinoiden, Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien stabilisiert bzw. verbessert die Makula- Degeneration. Lutein und Zeaxanthin sind Carotinoide, die in den Zellen der Netzhaut stärker konzentriert sind (Makula-Pigmente). Beide wirken bei guter Versorgung antioxidativ, filtern vor allem das blaue Licht und UV- Strahlen, und sie stärken allgemein die Sehzellen. Diese Carotinoide kann der Körper nicht selbst bilden, sie müssen mit der Ernährung oder aus Ergänzungen aufgenommen werden. Gute Quellen sind u.a. Grünkohl, aber in geringerem Maße auch Spinat, Rucola und Paprika sowie Eier. Sind die Augen zu gering mit Lutein und Zeaxanthin versorgt, steigt das Risiko für die Entstehung der altersbedingten Makula-Degeneration. Zur Unterstützung bei dieser Augenkrankheit hat sich eine Mischung verschiedener Nährstoffe, die sogenannten AREDS-Formeln I und II, bewährt. An der Augenklinik des Jenaer Universitäts-Krankenhauses wurde nun eine ähnliche Nährstoff-Formel (LUTEGA) getestet. An dieser Studie nahmen ein Jahr lang 145 ältere Patienten mit (trockener) Makula-Degeneration teil. Sie wurden in drei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe nahm einmal täglich 10 mg Lutein, 1 mg Zeaxanthin sowie 255 mg Omega-3-Fettsäuren aus Fischölen ein (davon 100 mg DHA, 30 mg EPA) sowie einige Antioxidantien (60 mg Vitamin C, 10 mg Vitamin E, 10 mg Zink, 0,25 mg Kupfer) ein. Die zweite Gruppe nahm die gleichen Mikro-Nährstoffe zweimal täglich ein, die dritte Gruppe erhielt ein Placebo. Nach einem Jahr hatte sich in den beiden Nährstoff-Gruppen, die optische Dichte der Makulapigmente ebenso wie die Sehfähigkeit (BCVA-Werte) signifikant verbessert, während sie sich in der Placebo-Gruppe verschlechtert hatte. Die Unterschiede zwischen den beiden Nährstoff-Dosierungen waren dabei gering, was darauf hinweist, dass mit den Nährstoff-Gaben eine Sättigung in den Zellstrukturen der Retina erreicht wird. Die Mediziner schließen aus diesen Ergebnissen, dass Lutein und Zeaxanthin zusammen mit den anderen getesteten Nährstoffen die Situation bei der Makula- Degeneration deutlich stabilisieren bzw. verbessern können. Bei regelmäßiger Einnahme halten sie eine Nährstoff-Mischung, wie sie mit der geringeren Dosierung in der ersten Gruppe eingenommen wurde, für ausreichend. Eine wichtige Rolle bei der Versorgung mit gesunden Nährstoffen für die Augen kann auch die Qualität der Carotinoide spielen. Ein neues Präparat bezieht Lutein und andere Carotinoide (Zeaxanthin, Lykopin, 4 OrganoSan 2013, Ute Schneider

5 Beta-Carotin) nicht mehr wie sonst üblich aus Tagetes-Pflanzen, sondern aus biologisch angebautem Grünkohl aus norddeutschen Quellen mit einem natürlichen Verhältnis der Carotinoide zueinander. Von Vorteil ist, dass bei der Gewinnung auf chemische Lösungsmittel verzichtet wird. Dieses natürlich gewonnene Lutein enthält keine schwer löslichen Kristalle, sondern bietet Lutein in gelöster Form als Pflanzenöl an und ist daher sehr gut bioverfügbar. Quelle: Jens Dawczynski et al., Long term effects of lutein, zeaxanthin and omega- 3-LCPUFAs supplementation on optical density of macular pigment in AMD patients: the LUTEGA study. In: Graefes Archive for Clinical and Experimental Ophthalmology, Online- Veröffentlichung, Mai OrganoSan 2013, Ute Schneider