Untersuchung zur Fledermausfauna in einer Waldfläche bei Seligenstadt

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1 Untersuchung zur Fledermausfauna in einer Waldfläche bei Seligenstadt Auftraggeber: Stadt Seligenstadt Auftragnehmer: Gonterskirchen, November 2009

2 Wald bei Seligenstadt Auftraggeber: Stadt Seligenstadt Ordnungs- und Umweltamt Marktplatz Seligenstadt Auftragnehmer: Altes Forsthaus, Hauptstr Gonterskirchen Bearbeitung: Dr. Markus Dietz (Projektleitung) Dr. Jorge Encarnação Dipl.-Ing. Kathrin Bögelsack Cand. rer. nat. Elena Höhne Dipl. Landschaftsökol. Axel Krannich Dipl.-Biol. Karin Scheelke Gonterskirchen, November

3 Wald bei Seligenstadt Inhaltsverzeichnis 1 Anlass Untersuchungsgebiet Methoden Detektorbegehung Automatische Erfassung ( Horchboxen ) Netzfang Telemetrie Kastenkontrollen Datenrecherche Ergebnisse Nachgewiesene Fledermausarten Detektornachweise Horchboxennachweise Netzfang und Quartiernachweise Datenrecherche Kommentierte Artenliste Bewertung Der Seligenstädter Wald als Fledermauslebensraum Eingriffswirkung durch Windenergieanlagen Literatur

4 Wald bei Seligenstadt Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Lage der Untersuchungsfläche westlich der BAB A 3 bei Seligenstadt....8 Abb. 2: Standorte der Horchboxen im Wald bei Seligenstadt Abb. 3: Standorte der Netzfänge im Wald bei Seligenstadt. Die Auswahl der Flächen erfolgte nach der potentiellen Eignung der Flächen für Fledermäuse...11 Abb. 4: Akustische Nachweise von Fledermäusen im Wald bei Seligenstadt Abb. 5. Das Wochenstubenquartier des Kleinen Abendseglers befand sich in einer Spechthöhle in einer alten Buche und wurde Ende Mai von ca. 24 Individuen genutzt..19 Abb. 6: Quartierbaumnachweis des Kleinen Abendseglers und bekannter Quartierkomplex der Fransenfledermaus im Untersuchungsgebiet im Wald bei Seligenstadt...20 Abb. 7: Das Große Mausohr jagt bodennah nach Laufkäfern. Daher stellen besonders alte Buchenwaldstandorte mit schütterer Bodenvegetation geeignete Jagdgebiete für diese Art dar Abb. 8. Die Fransenfledermaus gehört zu den gleaner -Arten, d.h. den Arten die ihre Beute von der Vegetation absammeln. Von ihr sind langjährige Reproduktionsnachweise aus dem Wald bei Seligenstadt bekannt Abb. 9: Die sehr seltene Mopsfledermaus (links, Foto: M. Simon) konnte überraschenderweise im Seligenstädter Wald nachgewiesen werden, ebenso die ebenfalls an alte Wälder gebundene Bechsteinfledermaus (rechts, Foto: T. Stephan)

5 Tabellenverzeichnis Tab. 1: Horchboxenstandorte und Aufnahmezeitraum im Wald bei Seligenstadt...9 Tab. 2: Übersicht über die im Jahr 2009 im Wald bei Seligenstadt durchgeführten Netzfänge (n = 5)...11 Tab. 3: Daten des im Jahr 2009 im Wald bei Seligenstadt besenderten Kleinabendseglers..12 Tab. 4: Übersicht über die im Untersuchungsgebiet im Wald bei Seligenstadt nachgewiesenen Fledermaus-Arten (n=10) und deren Gefährdungsstatus. Die Artnachweise sind differenziert nach Detektornachweisen, Horchboxennachweisen, Netzfangnachweisen und Quartiernachweisen aufgeführt...14 Tab. 5: Nachweishäufigkeit der im Bereich des Untersuchungsgebietes im Wald bei Seligenstadt mit dem Detektor nachgewiesenen Fledermausarten im Sommer Tab. 6: Automatisch erfasste Rufnachweise mittels Horchboxen im Wald bei Seligenstadt. Die Bestimmung erfolgte manuell mittels Rufanalyse...17 Tab. 7: Übersicht der gefangenen Fledermäuse an den Netzfangstandorten im Untersuchungsgebiet im Wald bei Seligenstadt im Sommer 2009 getrennt nach Alter und Geschlecht...18 Tab. 8: Quartiernachweis durch Telemetrie und Ausflugszählung im Untersuchungsgebiet im Wald bei Seligenstadt (n=1)...18 Tab. 9: Quartiernachweise durch Nistkastenkontrollen im Wald bei Seligenstadt (n=2)

6 Zusammenfassung Im Auftrag der Stadt Seligenstadt wurden im Sommer 2009 Fledermauserfassungen in einem Waldgebiet westlich von Seligenstadt durchgeführt. Es erfolgten drei Detektorbegehungen und fünf ganznächtliche Netzfänge sowie die Besenderung von Baumhöhlen bewohnenden Fledermäusen (hier: Kleiner Abendsegler) zur Suche von Lebensstätten. Mit dem Nachweis von elf Fledermausarten konnten etwas mehr als die Hälfte aller in Hessen vorkommenden Fledermausarten nachgewiesen werden. Bezogen auf die vergleichsweise kleine Untersuchungsfläche und die derzeitige allenfalls mittlere Lebensraumqualität entspricht dies einer überraschend hohen Artendiversität. Von drei Arten (Fransenfledermaus Myotis nattereri, Braunes Langohr Plecotus auritus und Kleinem Abendsegler Nyctalus noctula) ergaben sich Reproduktionsnachweise durch den Fang reproduzierender Weibchen. Für den Kleinen Abendsegler wurde eine Wochenstubenkolonie in den Buchenwaldflächen nördlich der Hochspannungsleitung mit 24 adulten Weibchen nachgewiesen, ebenso von der Fransenfledermaus. Die akustisch auffällige Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) war die am häufigsten erfasste Fledermausart. Das Große Mausohr (Myotis myotis), der Kleine Abendsegler, das Braune Langohr und die Fransenfledermaus konnten sowohl durch die Fänge als auch akustisch nachgewiesen werden. Sehr bemerkenswert ist der akustische Nachweis einer Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) in den Buchenbeständen unterhalb der Hochspannungsleitung nördlich der L3121. Die Mopsfledermaus galt bis vor etwa 10 Jahren annähernd als ausgestorben für Hessen, aus dem Rhein-Main-Tiefland sind aktuell gar keine Vorkommen bekannt. Die Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii), die Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus), Bartfledermäuse (Myotis mystacinus/brandti) und der Große Abendsegler (Nyctalus noctula) wurden während der Untersuchungen im Sommer 2009 ebenfalls akustisch nachgewiesen. In den Waldgebieten südlich der L3121 konnte durch die Kontrolle von Vogelkästen im September 2009 eine Gruppe von Bechsteinfledermäusen gefunden werden, so dass für diesen Bereich mit einer Wochenstubenkolonie zu rechnen ist. Nach der aktuell erschienenen Roten Liste Deutschlands ist die eng an Wälder gebundene Bechsteinfledermaus bundesweit stark gefährdet. Obwohl insgesamt elf Fledermausarten nachgewiesen wurden, sind die Habitatstrukturen im Untersuchungsgebiet nördlich der L3121 derzeit pessimal. Die Baumhöhlendichte der Waldflächen ist gering und es dominieren ausgedehnte, dichte Kiefernforste mit sehr geringer Lebensraumeignung. Deutlich günstiger sind die Wälder südlich der L3121 strukturiert. Mit gezielten Maßnahmen können die Lebensraumbedingungen für die europaweit streng geschützte Artengruppe der Fledermäuse deutlich verbessert werden. Insbesondere die Vorkommen der Mopsfledermaus und der Bechsteinfledermaus sollten gezielt untersucht und durch Schutzmaßnahmen gefördert werden. 6

7 1 Anlass Im Auftrag der Stadt Seligenstadt erfolgte eine Untersuchung zur Erfassung der Fledermausfauna in einem Teilgebiet des Seligenstädter Waldes westlich der Autobahn A 3. Das Waldgebiet dient der Naherholung und ist derzeit geprägt von stark forstlich geprägten Waldbildern mit ausgedehnten dichten Kiefernbeständen und mittleren Buchenhallenbeständen. Ein Teil der Waldfläche des Untersuchungsgebietes angrenzend an die BAB A 3 ist im regionalen Raumordnungsplan als Windenergievorrangfläche ausgewählt. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung sollte es sein, Vorkommen der europarechtlich und nach 10 des Bundesnaturschutzgesetz besonders und streng geschützten Artengruppe der Fledermäuse zu untersuchen. 2 Untersuchungsgebiet Das Untersuchungsgebiet umfasst einen Ausschnitt des Kommunalwaldes westlich von Seligenstadt im Rodgau in der hessischen Rhein-Main-Ebene (Abb. 1). Bedingt durch seine Lage in der planaren Stufe weist es keine Erhebungen auf und liegt auf einer Höhe von 125 m ü. NN. Es wird der naturräumlichen Großlandschaft Oberrheinisches Tiefland und hier dem Wuchsbezirk Untermainebene zugerechnet (Klausing 1988). Die Untermainebene ist durch überwiegend sandige Böden und das weitgehende Fehlen von Lößauflagen gekennzeichnet. Der Jahresniederschlag ist mit durchschnittlich 690 mm vergleichsweise gering, die Jahresdurchschnittstemperatur ist mit 9,7 C mild. Die potentiell natürliche Vegetation dieser Region sind Buchenwälder bodensaurer Standorte. In dem rund 560 ha großen Untersuchungsgebiet dominieren dichte mittelalte Kiefern- und Fichtenbestände, im zentralen Bereich um die Hochspannungsleitung und südlich der L3121, die das Untersuchungsgebiet mittig durchtrennt, gibt es Bereiche mit gut entwickelten älteren Laubwaldbeständen, die mehrheitlich mit Buche bestockt sind. Südlich der L3121 finden sich auch Alteichenbestände. 7

8 Abb. 1: Lage der Untersuchungsfläche (rot umrandet) westlich der BAB A 3 bei Seligenstadt. 3 Methoden Für die Untersuchungen wurde eine bewährte Methodenkombination aus akustischen Erfassungen (Detektorbegehungen, automatische Erfassung) Netzfängen und Telemetrie zur Quartiersuche ausgewählt. 3.1 Detektorbegehung Die Feldbestimmung und systematische Erfassung von Fledermausvorkommen mit Hilfe von Detektoren wurde seit Beginn der 1980er Jahre zunehmend verbessert (z. B. Ahlén 1981, Weid 1988, Pettersson 1993, Limpens & Roschen 1995, Tupinier 1996, Ahlén & Baagøe 2000). Heute nimmt die Detektorarbeit in der Erfassung von Fledermausvorkommen eine zentrale Rolle ein. Als Grundlage dienen neben der exakten Beschreibung der Rufsequenzen unter bestimmten Verhaltenssituationen, weiterentwickelte Aufnahme- und Analysetechniken (Pettersson 1999) sowie der zunehmende Erkenntnisgewinn bei der Methodik der systematischen Erfassung und Bewertung von Fledermausvorkommen in der Landschaft (z. B. Helmer, et al. 1988, Limpens & Kapteyn 1991, Limpens 1993, Dietz & Simon 2003). Im Bereich des Untersuchungsgebietes wurden drei Detektorbegehungen durchgeführt (8.4., und ), in denen das Gebiet flächendeckend begangen wurde. Während 8

9 dieser Begehungen wurde jeder mit dem Detektor wahrnehmbare Ruf protokolliert und in einer Karte verortet. Die Feldbestimmung erfolgte nach folgenden Kriterien: Hauptfrequenz, Klang, Dauer und Pulsrate der Fledermausrufe. Größe und Flugverhalten der Fledermaus. Allgemeine Kriterien wie Habitat und Erscheinungszeitpunkt. Verwendet wurden D 240 Detektoren (Firma Pettersson, Schweden), die sowohl als Mischerdetektoren als auch mit Zeitdehnung arbeiten und mit denen die Fledermausrufe digital mit Hilfe eines DAT-Recorders (Firma Sony TCD-D100) gespeichert werden können. Letzteres diente bei unklarer Bestimmung zur Unterstützung der Lautanalyse, da die aufgezeichneten Fledermausrufe mit einer speziellen Software (BatSound, Firma Pettersson, Schweden) ausgewertet wurden. 3.2 Automatische Erfassung ( Horchboxen ) Für die Erfassung von Fledermäusen durch die Aufnahme ihrer Echoortungsrufe wurden bioakustische Aufnahmegeräte, so genannte Horchboxen der Firma batomania verwendet. Die Horchbox ist mit einem Ultraschallmikrofon ausgestattet, wobei keine selektive Rufaufnahme erfolgt, sondern alle vom Mikrofon erfassten Geräusche aufgezeichnet werden. Seine höchste Empfindlichkeit besitzt das Mikrofon bis 60 khz, aber auch Geräusche zwischen khz werden aufgezeichnet, die Empfindlichkeit des Mikrofons ist in diesem Frequenzbereich allerdings reduziert. Die erfassten Rufe werden auf dem Speichermedium, einer SD Karte, zusammen mit Datum und Zeit jeder Rufaufnahme gespeichert. Die Horchboxen wurden für einen Zeitraum von jeweils drei Nächten ausgebracht (Tab. 1). Je nach Menge der aufgenommenen Kontakte reichte die Speicherkapazität der verwendeten SD-Karte (4 GB) für 2-3 Tage. Tab. 1: Horchboxenstandorte und Aufnahmezeitraum im Wald bei Seligenstadt. Horchbox Datum Ausbringung Datum Einholung X Y Bestand Buchenhallenwald Buchen-Kiefer-Mischwald Die Horchboxen wurden in unterschiedlichen Waldbeständen ausgebracht, um Fledermausarten mit unterschiedlichen Habitatansprüchen zu erfassen (Abb. 2). Vom stand die Horchbox in Nähe des Netzfangstandortes 5 (Abb. 3) in einem mehrschichtigen Buchenhallenwald mit einem Kronenschluss von >75%. Eine Strauch- bzw. Krautschicht war nicht ausgeprägt. Das Bestandsalter der herrschenden Baumschicht lag bei ca. 100 Jahren. Vom wurde die Horchbox in einem einschichtigen Kiefern- 9

10 Buchen-Mischwald ausgebracht. Kiefern machten ca. 40% und Buchen 60% am Gesamtbestand aus. Dieser Bestand wies mit 50-75% einen geringeren Kronenschluss auf. Das Bestandsalter der herrschenden Baumschicht lag ebenfalls bei ca. 100 Jahren. Abb. 2: Standorte der Horchboxen im Wald bei Seligenstadt. Die Auswertung der Rufaufnahmen fand mit BatSound 3.1 (Fa. Pettersson), einer Software zur Auswertung von Fledermausrufaufnahmen, statt, wofür alle Informationen der aufgenommenen Laute (Ruflänge, Frequenzbereich, Hauptfrequenz,) in dieses Programm importiert und analysiert wurden. 3.3 Netzfang Zur vollständigen Arterfassung sind ergänzend zu bioakustischen Verfahren Netzfänge notwendig. Bei gefangenen Tieren kann dabei nicht nur die Art, sondern auch das Geschlecht und der Reproduktionszustand festgestellt werden. Zudem werden die Tiere gewogen, die Unterarmlänge gemessen und das Alter bestimmt (adult/ juvenil). Zwar sind Fledermäuse mit Hilfe ihres Echoortungssystems in der Lage, feinste Strukturen im Raum zu erkennen. Trotzdem ist es möglich, die Tiere unter Ausnutzung des Überraschungseffektes mittels eines feinmaschigen Netzes zu fangen. Im Untersuchungsgebiet wurde mit Netzgrößen von fünfzehn Metern Länge und drei Metern Höhe gearbeitet. Die Netze sind aus schwarzem Nylon mit einer Stärke von 70 Denier gefertigt und haben eine Maschenweite von 16 mm. Der Aufbau der Netze erfolgte in verschiedener Formation, wobei je Fangstandort 90 m Gesamtnetzlänge je Fangnacht 10

11 innerhalb potentieller Jagdgebiete gestellt wurden. Eine Fangnacht dauerte sechs Stunden von Sonnenuntergang. Jeder Netzfangstandort stand unter Dauerbeobachtung von zwei erfahrenen Fledermauskundlern, so dass gefangene Tiere sofort befreit werden konnten. Insgesamt wurden im Untersuchungsgebiet fünf Netzfangstandorte an drei Nächten (29.04., und ) aufgestellt (Tab. 2 & Abb. 3) Tab. 2: Übersicht über die im Jahr 2009 im Wald bei Seligenstadt durchgeführten Netzfänge (n = 5). Standort Datum Abb. 3: Standorte der Netzfänge im Wald bei Seligenstadt. Die Auswahl der Flächen erfolgte nach der potentiellen Eignung der Flächen für Fledermäuse. 11

12 3.4 Telemetrie Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung sollten weibliche, reproduktiv aktive Individuen Wald bewohnender Fledermausarten zum Nachweis von Wochenstubenstandorten besendert werden. Einem im Mai gefangenen graviden Kleinen Abendseglerweibchen wurde zur Koloniesuche ein Telemetriesender (Holohil, Kanada) mit einem speziellen Hautkleber (Skinbond ) ins Rückenfell geklebt (Tab. 3). Das Gewicht des Senders (0,4 g) entsprach weniger als 8 % des Körpergewichtes der besenderten Fledermäuse und stellte damit keine gravierende Belastung für das Tier dar (Aldridge & Brigham 1988). Das Quartier des besenderten Tieres konnten in den folgenden Tagen mit Hilfe eines Yaesu-Empfängers der Firma Wagener (Köln) in Kombination mit einer 2-Element Yagi-Antenne (HB 9 CV) gefunden werden. Quartierbäume wurden mit Baumart, Höhlentyp und Standort (GPS) erfasst und es wurde eine Ausflugzählung zur Bestimmung der Anzahl an Tieren in dem Quartier durchgeführt (Tab. 3). Der Telemetriesender löst sich nach wenigen Tagen von selbst aus dem Fell der Fledermaus, so dass diese zur Entfernung des Senders nicht wiedergefangen werden muss. Tab. 3: Daten des im Jahr 2009 im Wald bei Seligenstadt besenderten Kleinabendseglers. Art Standort Datum Besenderung Sex Alter Gewicht in g Reprod.-status Kleiner Abendsegler w ad 16,9 gravid 3.5 Kastenkontrollen Da aus dem Untersuchungsgebiet bereits Hinweise auf Wochenstubenquartiere der Fransenfledermaus in Nistkästen vorliegen wurden am stichprobenartig Nistkästen kontrolliert. Die Kästen wurden kurz vor Ausflug der Fledermäuse vorsichtig geöffnet und auf Besatz kontrolliert. Zu diesem Zeitpunkt sind die Fledermäuse bereits aktiv und eine Störung wirkt sich dadurch weniger stark aus. Beim Auffinden von Fledermäusen werden die Ausflugslöcher verstopft und die Fledermäuse aus dem Kasten entnommen. Von den Tieren werden die metrischen Daten (siehe 3.3), Reproduktionszustand und Alter bestimmt. Danach werden die Tiere bis zum Einbruch der Dunkelheit in Stoffsäckchen gehältert und dann vor Ort freigelassen. 3.6 Datenrecherche Zusätzlich zu den Feldaufnahmen wurden die Daten der Kastenkontrollen von dem ehrenamtlichen Fledermausbetreuer des Naturschutzbundes (NABU), Herrn Müller (Seligenstadt), erfragt. Herr Müller, bzw. Mitarbeiter der Nabu-Ortsgruppe kontrollieren seit 12

13 1985 systematisch die 40 im Gebiet ausgebrachten Fledermauskästen auf Besatz und dokumentieren die Ergebnisse. 4 Ergebnisse 4.1 Nachgewiesene Fledermausarten Im Zeitraum 2009 wurden insgesamt mindestens elf Fledermausarten für die untersuchten Waldflächen nachgewiesen. Dabei konnten 83 Rufnachweise aus neun Arten mit dem Detektor, 21 Rufnachweise aus mindesten fünf Arten mit den Horchboxen und 17 Individuen, verteilt auf fünf Arten, mit Netzen registriert werden (Tab. 4). Zusätzlich wurde eine Wochenstubenkolonie des Kleinen Abendseglers mit 24 adulten Weibchen, eine Teilkolonie des Kleinen Abendseglers mit vier Individuen und eine Wochenstubenkolonie der Fransenfledermaus im Spätsommer mit 28 Individuen nachgewiesen. Das Große Mausohr, die Fransenfledermaus, der Kleine Abendsegler (Nyctalus leisleri) und die Zwergfledermaus waren sowohl durch die akustischen Erhebungen (Detektor und Horchboxen) als auch über Netzfänge nachzuweisen. Die Bechsteinfledermaus, die Breitflügelfledermaus, die Rauhautfledermaus, die Bartfledermaus und die Mopsfledermaus konnten ausschließlich akustisch nachgewiesen werden. Die beiden Langohrfledermausarten sind akustisch nicht zu unterscheiden, der Fang von fünf Braunen Langohren lässt aber die Vermutung zu, dass es sich bei den Langohr-Detektorkontakten ebenfalls um Braune Langohren handelte. Bei dem Großen Mausohr, der Breitflügelfledermaus, der Kleinen Bartfledermaus und der Zwergfledermaus handelt es sich um Arten, die ihre Jungtiere in Gebäuden aufziehen und den Wald als Nahrungsraum nutzen. Die Mopsfledermaus nutzt Spalten an Gebäuden, vor allem aber Hohlräume hinter sich lösender Rinde an alten Bäumen als Wochenstubenquartiere. Der Kleine Abendsegler, die Bechsteinfledermaus, die Fransenfledermaus, das Braune Langohr, die Große Bartfledermaus und die Rauhautfledermaus beziehen überwiegend bis ausschließlich Baumhöhlen als Ruhestätte, die beiden Abendseglerarten suchen auch zum Winterschlaf Baumhöhlen auf. Die Bechsteinfledermaus, das Große Mausohr und die Mopsfledermaus sind Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie und in der Roten Liste Hessens als vom Aussterben bedrohte (Mopsfledermaus) bzw. stark gefährdete (Großes Mausohr, Bechsteinfledermaus) Arten aufgeführt. Bundesweit gelten die Mopsfledermaus und die Bechsteinfledermaus ebenfalls als stark gefährdet. Von der Mopsfledermaus gibt es in Hessen lediglich sechs bekannte Wochenstubenkolonien der Art (Dietz & Simon 2008). Eine Geschlechtsspezifikation ist mit akustischen Nachweisen nicht möglich, so dass nicht klar ist, ob es sich bei dem Nachweis im Wald bei Seligenstadt um einen Reproduktionsnachweis, d.h. weibliche oder juvenile Tiere oder ein männliches Tier handelte. 13

14 Tab. 4: Übersicht über die im Untersuchungsgebiet im Wald bei Seligenstadt nachgewiesenen Fledermaus-Arten (n=11) und deren Gefährdungsstatus. Die Artnachweise sind differenziert nach Detektornachweisen, Horchboxennachweisen, Netzfangnachweisen und Quartiernachweisen aufgeführt. Schutzstatus Nachweis Art Rote Liste Hessen FFH (Summe der Kontakte) (Summe der Kontakte) Netzfang (Summe der gefangenen Tiere) Rote Liste Deutschland Detektornachweise Horchboxennachweise Quartiernachweise (Summe Quartiere/ Anzahl Tiere) Großes Mausohr Myotis myotis Mopsfledermaus Barbastella barbastellus Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus Bartfledermaus unbest. Myotis mystacinus/brandtii** Fransenfledermaus Myotis nattereri Großer Abendsegler Nyctalus noctula 2 3 II + IV II + IV II + IV 2 2 G IV 2 2/2 V/V IV 3 2 * IV /28 3 V IV 5 1 Myotis spec. Kleiner Abendsegler Nyctalus leisleri Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus Rauhautfledermaus Pipistrellus nathusii Braunes Langohr Plecotus auritus Langohr unbest. Plecotus auritus/austriacus** II/IV 11 2 D IV * IV * IV 1 2 V IV 5 2/2 V/2 IV 5 1 1/24 1/4 ** = eine akustische Unterscheidung der beiden Arten ist nicht möglich FFH = Fauna-Flora-Habitat Richtlinie Kategorien der Roten Liste: 1 vom Aussterben bedroht, 2 stark gefährdet, 3 gefährdet, V Arten der Vorwarnliste, G Gefährdung unbekannten Ausmaßes, D Daten unzureichend, * derzeit nicht gefährdet. Angaben für Hessen nach Kock & Kugelschafter (1996); für Deutschland nach Meinig et al. (2009). 14

15 Die Bechsteinfledermaus konnte im Süden des Untersuchungsgebietes durch die ehrenamtlichen Kastenkontrollen im September 2009 nachgewiesen werden. Ebenfalls bei Kastenkontrollen konnten im Spätsommer 1993 und 2003 Wasserfledermausgruppen in den Kästen unter der Hochspannungsleitung nördlich der L3121 festgestellt werden. Eine Geschlechterbestimmung erfolgte ebenfalls nicht, so dass ein Reproduktionsvorkommen der Art im Seligenstädter Wald nur vermutet werden kann, aber durch die Nähe zum Main als attraktives Jagdgebiet nicht unwahrscheinlich ist. Die bei den Kastenkontrollen am häufigsten angetroffenen Arten sind die beiden Abendseglerarten und die Rauhautfledermaus als Einzeltiere und in kleinen Gruppen Detektornachweise Bei den Detektorkontakten dominierte mit fast der Hälfte aller Kontakte (49,4 %) die Zwergfledermaus. Am zweithäufigsten war die Fransenfledermaus (14,5 %) zu verhören. Eine ähnliche Anzahl von Kontakten ergab sich für das Große Mausohr (8,4 %), den Kleinen Abendsegler (7,2 %) und den Großen Abendsegler sowie die Langohrfledermausgruppe mit 6 % der Kontakten auf. Die Bartfledermausgruppe (3,6 %), die Bechsteinfledermaus (2,4 %) und die Breitflügelfledermaus (2,4 %) wurden nur sehr selten akustisch nachgewiesen. Tab. 5: Nachweishäufigkeit der im Bereich des Untersuchungsgebietes im Wald bei Seligenstadt mit dem Detektor nachgewiesenen Fledermausarten im Sommer Art Detektorbegehung Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii Bartfledermaus Myotis brandtii/mystacinus Großes Mausohr Myotis myotis Fransenfledermaus Myotis nattereri Kleiner Abendsegler Nyctalus leisleri Großer Abendsegler Nyctalus noctula Langohr unbest. Plecotus auritus/austriacus*. Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus

16 Abb. 4: Akustische Nachweise von Fledermäusen im Wald bei Seligenstadt Horchboxennachweise Mit den automatischen akustischen Erfassungen (Horchboxen) konnten 21 Rufnachweise aus mindestens fünf Arten registriert werden (Tab. 6). Neun Rufe waren eindeutig vier verschiedenen Arten zuzuordnen. Ein Ruf wurde den akustisch nicht unterscheidbaren Langohren spec. zugeordnet und elf Rufe der Artengruppe Myotis spec., wozu auch die im Gebiet nachgewiesenen Arten Fransenfledermaus, Bechsteinfledermaus, Bartfledermaus, Wasserfledermaus und Großes Mausohr gehören. Das Sonagramm aller als Myotis spec. aufgeführten Rufe ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der Bartfledermaus zuzuordnen, ist aber nicht von ausreichender Qualität, um eine eindeutige Aussage zu treffen. Im Buchen-Kiefern- Mischwald wurden mehr als doppelt so viele Rufe (n=15) aufgezeichnet wie im untersuchten Buchenhallenwald (n=6). Diese verteilen sich im Buchenhallenwald aber mit fünf nachgewiesenen Arten auf ein deutlich höheres Artenspektrum als im Mischwald, wo nur die Fransenfledermaus und Myotis spec. (wahrscheinlich Bartfledermaus) Rufe aufgezeichnet wurden. Aufgrund des Aufnahmezeitpunktes und der Rufabfolge ist zu vermuten, dass es sich um ein Tier handelt, dass auf einer festen Jagdroute mehrfach die Horchbox passierte. Der Nachweis der Mopsfledermaus wurde ebenfalls in dem Buchenhallenwald erbracht. 16

17 Tab. 6: Automatisch erfasste Rufnachweise mittels Horchboxen im Wald bei Seligenstadt. Die Bestimmung erfolgte manuell mittels Rufanalyse. Horchbox- Standort Bestand Datum Zeit Art 1 Buchenhallenwald :03:24 Barbastelle barbastellus 1 Buchenhallenwald :38:52 Myotis nattereri 1 Buchenhallenwald :05:47 Myotis nattereri 1 Buchenhallenwald :52:28 Nyctalus noctula 1 Buchenhallenwald :20:51 Pipistrellus nathusii 1 Buchenhallenwald :19:08 Plecotus spec. 2 Buchen-Kiefer-Mischwald :56:30 Myotis nattereri 2 Buchen-Kiefer-Mischwald :56:32 Myotis nattereri 2 Buchen-Kiefer-Mischwald :00:29 Myotis nattereri 2 Buchen-Kiefer-Mischwald :00:31 Myotis nattereri 2 Buchen-Kiefer-Mischwald :56:34 Myotis spec. 2 Buchen-Kiefer-Mischwald :00:10 Myotis spec. 2 Buchen-Kiefer-Mischwald :18:59 Myotis spec. 2 Buchen-Kiefer-Mischwald :46:56 Myotis spec. 2 Buchen-Kiefer-Mischwald :02:07 Myotis spec. 2 Buchen-Kiefer-Mischwald :21:20 Myotis spec. 2 Buchen-Kiefer-Mischwald :28:06 Myotis spec. 2 Buchen-Kiefer-Mischwald :37:58 Myotis spec. 2 Buchen-Kiefer-Mischwald :38:02 Myotis spec. 2 Buchen-Kiefer-Mischwald :36:48 Myotis spec. 2 Buchen-Kiefer-Mischwald :00:46 Myotis spec Netzfang und Quartiernachweise Bei den Netzfängen wurden 17 Fledermäuse verteilt auf fünf Arten gefangen (Tab. 7). Der Fang von zwei reproduktiv aktiven Fransenfledermausweibchen und vier Braunen Langohrweibchen sowie eines graviden Kleinen Abendseglerweibchens weisen auf Reproduktionsvorkommen dieser drei Arten im Gebiet hin. Weiterhin konnten sieben männliche Große Mausohren und eine männliche Zwergfledermaus gefangen werden (Tab. 7). 17

18 Tab. 7: Übersicht der gefangenen Fledermäuse an den Netzfangstandorten im Untersuchungsgebiet im Wald bei Seligenstadt im Sommer 2009 getrennt nach Alter und Geschlecht. Großes Mausohr Myotis myotis Fransenfledermaus Myotis nattereri Kleiner Abendsegler Nyctalus leisleri Braunes Langohr Plecotus auritus Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus juv gesamt Die Kolonien des Kleinabendseglers und der Fransenfledermaus konnten im Zuge der Untersuchung lokalisiert werden. Das gravide Kleinabendsegler-Weibchen wurde besendert und das Wochenstubenquartier am ca. 680 m südöstlich des Fangstandortes in einer Baumhöhle lokalisiert (Abb. 6). Die abendliche Ausflugszählung ergab 24 Individuen (Tab. 8). Zur Wochenstubenzeit Ende Mai ist davon auszugehen, dass es sich dabei ausschließlich um adulte, reproduktiv aktive Tiere handelt. Tab. 8: Quartiernachweis durch Telemetrie und Ausflugszählung im Untersuchungsgebiet im Wald bei Seligenstadt (n=1). Datum Art Art des Quartieres Quartierbeschreibung Ort (Gauß-Krüger- Koordinaten) Kleiner Abendsegler Baumhöhle Buche, 100 jährig /

19 Abb. 5. Das Wochenstubenquartier des Kleinen Abendseglers befand sich in einer Spechthöhle in einer alten Buche und wurde Ende Mai von mindestens 24 Individuen genutzt. Zusätzlich lagen Hinweise auf das Vorkommen eines Wochenstubenquartierkomplexes der Fransenfledermaus (Abb. 6: Quartierbaumnachweis des Kleinen Abendseglers und bekannter Quartierkomplex der Fransenfledermaus im Untersuchungsgebiet im Wald bei Seligenstadt. durch den örtlichen Ehrenamtler Hr. Müller in Fledermauskästen vor. Kastenkontrollen durch Herr Müller ergaben hier einen Besatz mit adulten Weibchen. Dieser Nachweis konnte durch den Fang adulter, weiblicher Fransenfledermäuse und die Ergebnisse der eigenen Kastenkontrolle am bestätigt werden (28 Fransenfledermäuse in Kasten 40, 4 Kleiner Abendsegler in Kasten 38, Tab. 9). 19

20 Abb. 6: Quartierbaumnachweis des Kleinen Abendseglers und bekannter Quartierkomplex der Fransenfledermaus im Untersuchungsgebiet im Wald bei Seligenstadt. Tab. 9: Quartiernachweise durch Nistkastenkontrollen im Wald bei Seligenstadt (n=2) Fransenfledermaus Myotis nattereri Kleiner Abendsegler Nyctalus leisleri Datum Kasten- Nr. juv * Eine Fransenfledermaus ist bei der Kastenkontrolle entwischt. Damit liegen aus den diesjährigen Untersuchungen für das Untersuchungsgebiet Wochenstubennachweise des Kleinen Abendseglers und der Fransenfledermaus vor. Braune Langohren haben einen mittleren potentiellen Aktionsraum von 1 km um den Quartierbaum. Daher ist auch für diese Art mit einem Wochenstubenstandort im Buchenhallenwald im Bereich der Hochspannungsleitung zu rechnen Datenrecherche Die seit 1985 überwiegend jährlich, meist im Spätsommer (August, September) durch Mitarbeiter vom Naturschutzbund (NABU) durchgeführten Kastenkontrollen ergaben Nachweise der Rauhautfledermaus, der Fransenfledermaus, des Großen und Kleinen 20

21 Abendseglers, des Braunen Langohrs, der Wasserfledermaus, des Großen Mausohr und der Bechsteinfledermaus. Die am häufigsten angetroffene Art ist die Rauhautfledermaus (Einzeltiere, bzw. gemischte Männchen-/ Weibchengruppen). Bei den Gruppen handelt es sich um Paarungsquartiere. Nach der Rauhautfledermaus werden die beiden Abendseglerarten am häufigsten in den Kästen nachgewiesen. In neun Fällen wurde die Fransenfledermaus bei den Kastenkontrollen angetroffen. Von der Bechsteinfledermaus wurden in acht Fällen Einzelquartiere gefunden, bei denen es sich wahrscheinlich um Männchen handelt. Vom September 2004 und vom September 2009 existieren jedoch Nachweise von größeren Gruppen (5-7 Tiere) südlich der L3121. Im September 2009 wurde auch das Geschlecht der Tiere bestimmt. Bei beiden Gruppen handelte es sich um Weibchen. Von einem Reproduktionsvorkommen der Bechsteinfledermaus südlich der L3121 ist somit auszugehen. Im gleichen Gebiet wurde auch eine fünfköpfige Weibchengruppe der Braunen Langohren gefunden. Auch für diese Art kann von einem Reproduktionsvorkommen im südlichen Seligenstädter Wald ausgegangen werden. Bei drei Kontrollen wurde die Wasserfledermaus angetroffen, in einem Fall mit einer Gruppenstärke von elf Tieren im September unter der Hochspannungsleitung nördlich der L3121. Die Wochenstuben dieser Art lösen sich Ende Juli/ Anfang August bereits wieder auf. Teilweise finden sich danach Jungtiere in Gruppen zusammen, so dass der Fund von elf Tieren im September ein möglicher Hinweis auf ein Reproduktionsvorkommen der Wasserfledermaus im Bereich des Seligenstädter Waldes sein kann. Mit großer Sicherheit handelt es sich bei den Nachweisen des Großen Mausohrs um Einzelquartiere von Männchen. 4.2 Kommentierte Artenliste Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii Schutzstatus, Biotopansprüche und Verbreitung Das Verbreitungszentrum der Bechsteinfledermaus liegt in den sommergrünen Laubwäldern Mitteleuropas ((Mitchell-Jones, et al. 1999). In Hessen ist sie verbreitet, zeigt aber ein sehr ungleiches Verbreitungsmuster mit Verbreitungszentren (ITN 2005, 2006). Die Art ist wie kaum eine andere an Waldstrukturen gebunden, wobei ihr Verbreitungsmuster wie bei anderen Fledermausarten, abhängig ist von klimatischen und naturräumlichen Gegebenheiten sowie von der strukturellen Ausstattung der Wälder. Bechsteinfledermäuse suchen ihre Tagesschlafplätze im Sommer in Baumhöhlen. Die sehr kleinräumigen Nahrungsgebiete liegen meist innerhalb eines Aktionsraumes von einem Kilometer um den Quartierbaum (Bayerl 2004, Dawo 2006). Typisch ist die ausgeprägte Nutzung von Quartierkomplexen mit Baumhöhlen pro Kolonie (Kerth, et al. 2002). Vorkommen im Untersuchungsgebiet Die Bechsteinfledermaus wurde zwei Mal akustisch Mitte Juni und Mitte Juli nachgewiesen. Aus den Kastenkontrollen sind neun Nachweise von Bechsteinfledermäusen bekannt. Dabei handelt es sich wahrscheinlich meist um Männchen. Der Fund einer Gruppe von sieben 21

22 Tieren 2004 und von zwei Weibchengruppen im September 2009 im Waldgebiet südlich der L3121 ist ein Hinweis auf eine Reproduktionskolonie im südlichen Seligenstädter Wald. Als typische Fledermaus alter warmer Laubwälder entspricht das Untersuchungsgebiet klimatisch und in teilen auch strukturell den ökologischen Ansprüchen dieser Art. Großes Mausohr Myotis myotis Schutzstatus, Biotopansprüche und Verbreitung Das Große Mausohr ist die größte mitteleuropäische Fledermausart und ein klassischer Bewohner von Dachböden. Die Nahrungshabitate liegen überwiegend in Wäldern, wobei geschlossene, mittelalte und alte Bestände mit schütterer Bodenvegetation besonders geeignet sind (Güttinger 1997). Große Mausohren jagen bevorzugt Laufkäfer, die passiv über deren Krabbelgeräusche geortet und direkt vom Boden abgesammelt werden (Siemers & Güttinger 2006). Männchen suchen während der gesamten Aktivitätsphase von April bis Oktober Baumhöhlen auf und werden, sofern sie paarungsbereit sind, im Spätsommer dort von Weibchen zur Paarung aufgesucht. Vorkommen im Untersuchungsgebiet Das Große Mausohr wurde während der Detektorbegehungen im Juni und Juli sieben Mal mit dem Detektor verhört und es wurden sieben Männchen gefangen, eines davon juvenil. Männchenquartiere befinden sich in Baumhöhlen sowie in den Fledermauskästen. Die nächste bekannte Wochenstubenkolonie befindet sich ca. 7 km südwestlich des Untersuchungsgebietes in Babenhausen. Abb. 7: Das Große Mausohr jagt bodennah nach Laufkäfern. Daher stellen besonders alte Buchenwaldstandorte mit schütterer Bodenvegetation geeignete Jagdgebiete für diese Art dar. 22

23 Bartfledermaus unbest. Myotis brandtii/mystacinus Schutzstatus, Biotopansprüche und Verbreitung Die Große Bartfledermaus ist von ihrer Schwesterart Kleine Bartfledermaus akustisch nicht sicher zu differenzieren, so dass lediglich Netzfangnachweise eindeutige Belege für die Art sind. Die beiden Schwesterarten sowie die Zwergfedermaus und die Mückenfledermaus bilden die Gruppe der kleinsten hessischen Fledermausarten. Wochenstuben von Großen Bartfledermäusen kommen sowohl in Häusern als auch in Bäumen vor, Nahrungshabitate liegen in Wäldern, parkartigen Landschaften und Gewässerufern (Dense & Rahmel 2002). Die Wochenstubenkolonien der Kleine Bartfledermaus sind häufiger als die der Großen Bartfledermaus in Gebäuden zu finden, wenngleich Kolonien hinter abstehender Rinde ebenfalls vorkommen (Godmann 1995). Die Aktionsräume um das Wochenstubenquartier liegen überwiegend unter zwei Kilometern. In Hessen ist die Kleine Bartfledermaus in Mittelgebirgslagen häufiger als im Tiefland anzutreffen (Simon, et al. 2004, ITN 2005, 2006). Vorkommen im Untersuchungsgebiet Die Bartfledermaus wurde bei den Detektorbegehungen im Juni und August mit drei Nachweisen vergleichsweise selten verhört. Da kein Tier bei den Netzfängen gefangen wurde, ist hier keine Unterscheidung zwischen der Großen und Kleinen Bartfledermaus möglich. Kolonien beider Arten sind aufgrund ihrer Lebensraumansprüche denkbar. Aus Babenhausen ist eine Wochenstubenkolonie der Bartfledermaus bekannt. Eine Differenzierung nach einer der beiden Arten liegt jedoch nicht vor. Braunes Langohr Plecotus auritus und Graues Langohr Plecotus austriacus Schutzstatus, Biotopansprüche und Verbreitung Langohrfledermäuse sind unschwer an ihren großen Ohren und somit nahrungsökologisch als Vertreter der Gruppe der Substratsammler erkennbar. Aufgrund ihrer im Verhältnis zur Länge sehr breiten Flügel sind Langohren ungemein wendig, so dass sie selbst in dichter Vegetation Beute erjagen können. Langohren sind fast ausschließlich über Netzfänge nachweisbar, da ihre Rufe so leise sind, dass sie nur selten wahrgenommen werden. Da die beiden einheimischen Langohrarten akustisch auch nicht sicher zu differenzieren sind, kann eine eindeutige Artbestimmung nur über Netzfänge erfolgen. Das Braune Langohr ist eine typische Baum bewohnende Fledermausart, deren Nahrungsräume sehr häufig in Wäldern dicht um die Quartierbäume liegen. Die Flugdistanzen und Raumnutzungsgrößen des Braunen Langohrs sind vergleichbar der Bechsteinfledermaus. Zwar können Braune Langohren auch Wochenstubenkolonien in Gebäuden bilden, aber so obligat wie beim Grauen Langohr geschieht dies nicht. Das Graue Langohr ist eine klassische Art der kleinstrukturierten Kulturlandschaft und sucht zur Geburt 23

24 und Aufzucht der Jungtiere ausschließlich Gebäude auf (Kiefer & Boye 2004). Insgesamt ist das Graue Langohr stärker an klimatische Gunstregionen Mittel- und Südhessens gebunden als das Braune Langohr. Vorkommen im Untersuchungsgebiet Ein juveniles Männchen des Braunen Langohr wurde bei dem Netzfang Mitte Juli gefangen. Im August 2009 wurden vier adulte Weibchen gefangen. Die Netzfangergebnisse weisen auf ein Reproduktionsvorkommen dieser Art im Seligenstädter Wald nördlich der L3121 hin. Obwohl nur ein Nachweis für Langohren erfolgte, ist ein größeres Vorkommen nicht auszuschließen, da die beiden Langohrarten relativ leise rufen und somit akustisch nur schwer erfassbar sind. Aus dem Süden des Seligenstädter Waldes gab es bei Kastenkontrollen im September 2009 durch den Fund von einer fünfköpfigen Weibchengruppe ebenfalls einen Reproduktionsnachweis dieser Art. Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus Schutzstatus, Biotopansprüche und Verbreitung Zusammen mit dem Großen Mausohr und der in Deutschland fast ausgestorbenen Großen Hufeisennase ist die Breitflügelfledermaus die größte einheimische Fledermausart. Als Bewohnerin von Spalten in Gebäuden sucht sie Wälder überwiegend als Nahrungsraum auf, wobei sie Waldränder, Blößen und lichte Bereiche in alten Wäldern bevorzugt. Erkennbar ist die schon in der Dämmerung fliegende Art an ihrer breiten Flugsilhouette und dem vergleichsweise langsamen und stetigen Flug, oft auf konstanten Bahnen. Die Art hat in der Rhein-Main-Ebene einen Verbreitungsschwerpunkt in Hessen (ITN 2005, 2006) Vorkommen im Untersuchungsgebiet Bei der Detektorbegehung Mitte Juli wurden zwei Breitflügelfledermaus erfasst. Da diese Art, ähnlich dem Großen Mausohr, vorwiegend Gebäude als Quartiere nutzt, sind weitere Quartiere im umliegenden Siedlungsbereich möglich. Bekannt ist eine Wochenstube in Babenhausen, ca. 7 km südwestlich des Untersuchungsgebietes und eine Wochenstube in Babenhausen-Sickenhofen ca. 9 km ebenfalls südwestlich des Untersuchungsgebietes. Fransenfledermaus Myotis nattereri Schutzstatus, Biotopansprüche und Verbreitung Mit ihren deutlich über den Kopf stehenden, langen Ohren ist die Fransenfledermaus unschwer als Substratsammler erkennbar. Sie kann wie die Bechsteinfledermaus und die beiden Langohrarten ihre Beutetiere unmittelbar von Oberflächen absammeln (Swift & Racey 2002, Siemers & Swift 2006). Neben Spinnen zählen tagaktive Zweiflügler zu den häufig aufgenommenen Beutetiergruppen (Shiel, et al. 1991). Hessenweit ist die Fransenfledermaus in allen Naturräumen zu finden (Dietz & Simon 2005, 2006). Neben Wäldern ist eine durch 24

25 kleinbäuerliche Strukturen geprägte Kulturlandschaft sehr wichtig für die Fransenfledermaus. Viehweiden und ställe, Streuobstwiesen und Bachtäler sind hier wichtige Nahrungsräume. Vorkommen im Untersuchungsgebiet Die Fransenfledermaus wurde bei allen Detektorbegehungen nachgewiesen und zwei adulte Weibchen konnten Ende April gefangen werden. Eine Wochenstubenkolonie der Fransenfledermaus ist durch die Kastenkontrollen aus dem Untersuchungsgebiet bekannt (Waldfläche nördlich der L3121). Abb. 8. Die Fransenfledermaus gehört zu den gleaner -Arten, d.h. den Arten die ihre Beute von der Vegetation absammeln. Sie bildet im Wald bei Seligenstadt Wochenstubenkolonien. Großer Abendsegler Nyctalus noctula Schutzstatus, Biotopansprüche und Verbreitung Der Große Abendsegler ist eine auffällig früh fliegende und aufgrund seines markanten Flugstils über den Baumkronen optisch gut erkennbare Fledermausart. Seine Rufe sind charakteristisch und mit dem Fledermaus-Detektor ca. 100 m weit zu hören. Ähnlich wie der Kleine Abendsegler bevorzugt der Große Abendsegler waldreiche Flusstallagen. Verbreitungsschwerpunkte in Hessen sind z. B. die Rhein-Main-Ebene und das Marburg- Gießener Lahntal, wo auch Winterquartiere in Baumhöhlen zu finden sind (ITN 2005, 2006). Die Reproduktionsschwerpunkte des Großen Abendseglers liegen im norddeutschen Tiefland (Boye & Dietz 2004), für Hessen gibt es bislang trotz regelmäßiger Fangereignisse lediglich zwei Wochenstubennachweise: im Philosophenwald in Gießen und im Riederwald in Frankfurt/ Main. Vorkommen im Untersuchungsgebiet Der Große Abendsegler wurde mit insgesamt fünf Detektorkontakten bei den drei Begehungen nachgewiesen. Es ist wahrscheinlich, dass es sich bei den Vorkommen im Seligenstädter Wald um Männchen und migrierende Weibchen handelt, da bislang für Hessen 25

26 nur die zwei erwähnten Wochenstubennachweise bekannt sind. Bei den Kastenkontrollen werden die beiden Abendsegler-Arten am häufigsten nachgewiesen. Der Seligenstädter Wald ist als Paarunsgraum von Bedeutung, Winterquartiere in Bäume sind anzunehmen. Kleiner Abendsegler Nyctalus leisleri Schutzstatus, Biotopansprüche und Verbreitung Baumhöhlenreiche Wälder in Flusstallagen gehören zu den bevorzugten Lebensräumen des Kleinen Abendseglers in Hessen, der entsprechend in den alten Eichenwäldern des Rhein- Main-Tieflandes einen Verbreitungsschwerpunkt hat (ITN 2005, 2006). Der Kleine Abendsegler ist eine ganzjährig Baumhöhlen bewohnende Fledermausart. Vorkommen im Untersuchungsgebiet Der Kleine Abendsegler konnte während aller Detektorbegehungen verhört werden. Insgesamt liegen sechs akustische Nachweise und ein Nachweis durch Netzfänge vor. Durch Telemetrie wurde eine Wochenstubenkolonie mit 24 Individuen im Untersuchungsgebiet nachgewiesen. Bekannt ist weiterhin eine Wochenstubenkolonie in der Nähe von Babenhausen, südwestlich des Untersuchungsgebietes. Bei den Kastenkontrollen werden die beiden Abendsegler-Arten am häufigsten nachgewiesen. Mopsfledermaus Barbastella barbastellus Schutzstatus, Biotopansprüche und Verbreitung Die Wochenstuben der Mopsfledermaus befinden sich in Spalten an Gebäuden, vorwiegend jedoch hinter sich lösender Borke an Bäumen. Die bekannten Wochenstuben setzen sich meist nur aus kleinen 5-25 Weibchen zählenden Kolonien zusammen. In Gebäudequartieren wurden dabei die größeren Individuenzahlen festgestellt, was allerdings methodisch bedingt sein kann. Wochenstubenkolonien wechseln ihr Quartier regelmäßig, entweder von Baum zu Baum oder innerhalb eines Gebäudes. Die Jagdgebiete liegen in einem Radius von bis zu 8 10 km um das Quartier. Nahrungsräume sind überwiegend im Wald zu finden, vereinzelt wurden Wasserläufe oder Hecken als Jagdgebiete festgestellt. Winterquartiere befinden sich in Höhlen und Bergwerksstollen, v.a. aber in historischen Festungs- und Bunkeranlagen. Die große Toleranz gegenüber Frost legt nahe, dass Mopsfledermäuse auch in Spaltenquartieren an Gebäuden oder Bäumen überwintern können. Vorkommen im Untersuchungsgebiet Es gelang ein sicherer akustischer Nachweis der Mopsfledermaus (Beleg über Sonagramm) nördlich der Landesstraße. Es muss offen bleiben, ob diese stark gefährdete und sehr seltene Art Reproduktionskolonien im Seligenstädter Wald bildet oder ob es sich bei dem Nachweis um ein Männchen handelt. 26

27 Rauhautfledermaus Pipistrellus nathusii Schutzstatus, Biotopansprüche und Verbreitung Die Rauhautfledermaus ist etwas größer als die nah verwandte Zwergfledermaus und weit häufiger auch mit Wochenstubenkolonien in Baumhöhlen zu finden. Sie ist ähnlich dem Großen Abendsegler eine wandernde Fledermausart, deren Verbreitungsschwerpunkt im norddeutschen Tiefland liegt (Boye & Meyer-Cords 2004). Für Hessen liegen fast ausschließlich akustische Nachweise und Fänge adulter Männchen vor, die sich in der Rhein- Main-Ebene und anderen Flusstallagen konzentrieren (ITN 2005, 2006). Die Nachweisdichte in Hessen steigt im Spätsommer deutlich an, was ein Hinweis auf migrierende Tiere darstellt. Vorkommen im Untersuchungsgebiet Die Rauhautfledermaus ist die bei den spätsommerlichen Kastenkontrollen am zweithäufigsten anzutreffende Art. Dabei handelt es sich um Tiere, die aus den Reproduktionszentren im norddeutschen Tiefland nach Süden wandern. Als Paarungsgebiet ist der Seligenstädter Wald daher für die Art von Bedeutung. Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus Schutzstatus, Biotopansprüche und Verbreitung Die Zwergfledermaus war im Untersuchungsgebiet mit hoher Flugaktivität nachzuweisen. Dies ist kaum verwunderlich, da sie die häufigste Fledermausart in Hessen ist (Dietz & Simon 2005, 2006). Die ökologischen Ansprüche der Zwergfledermaus sind sehr weit; sie ist in fast allen Habitaten anzutreffen. Die Antreffhäufigkeit nimmt mit der Höhe und strengeren klimatischen Bedingungen ab. Baumhöhlen werden von Männchen und im Spätsommer auch von Paarungsgruppen aufgesucht. Im Rahmen von Holzerntemaßnahmen konnten Winterschlafgruppen mit mehreren hundert Individuen in hohlen Bäumen gefunden werden (Kepka 1976). In Hessen ist ein Massenwinterquartier mit bis überwinternden Tieren aus dem Marburger Schlosskeller bekannt (Simon et al. 2004). Vorkommen im Untersuchungsgebiet Die Zwergfledermaus machte die Hälfte Detektorkontakte aus. Zusätzlich wurde ein männliches Tier im Mai gefangen. Der vergleichsweise hohe Anteil an den Detektorkontakten bestätigt die landesweit flächendeckende Verbreitung. Aufgrund der hohen Nachweisdichte, der ubiquitären Habitatansprüche und der Bindung an den Siedlungsbereich, ist mit nahegelegenen Wochenstubenquartieren in den umliegenden Orten zu rechnen. 27

28 5 Bewertung 5.1 Der Seligenstädter Wald als Fledermauslebensraum Mit elf nachgewiesenen Fledermausarten weisen die untersuchten Waldflächen bei Seligenstadt eine überdurchschnittlich hohe Diversität auf. In den beiden in der Rhein-Main- Ebene gelegenen Naturwaldreservaten Zellhäuser Düne und Kinzigaue konnten vergleochbare Diversitäten festgestellt werden (Dietz 2007). Die überraschend hohe Artendiversität ist auf die Vielfalt der Strukturen insbesondere jedoch auf die Qualität der alten Laubmischwälder (hohe Baumhöhlendichte, günstige vertikale und horizontale Strukturierung) südlich der Landesstraße zurückzuführen. Trotzdem weisen auch die Buchenwaldflächen nördlich der Landesstra0e und um die Hochspannungsleitung als Standorte der Wochenstubenkolonien des Kleinabendseglers sowie der Fransenfledermaus eine sehr hohe Wertigkeit auf. Durch forstliche Maßnahmen bereits stark in ihrer Qualität eingeschränkt sind die dichten Kiefernforsten, die gleichwohl als Nahrungsraum für einen Teil der nachgewiesenen Arten von Bedeutung sind. Die wohl größte Überraschung bestand in dem Nachweis der Mopsfledermaus. Deren Nachweis ist deswegen außergewöhnlich und bemerkenswert, weil die Art in Hessen in den 1980er Jahren fast ausgestorben war, sich derzeit nur sehr langsam erholt und hessenweit gerade einmal sechs kleine bis mittlere Kolonien bekannt sind. Die Mopsfledermaus gilt als Urwaldart, da sie in besonderem Maße auf alte und grobborkige Bäume angewiesen ist, da sie hinter der abstehenden Rinde ihre Tagesverstecke sucht. Es muss fraglich bleiben, ob der akustische Nachweis einem Wochenstubentier zuzuordnen ist oder ob es sich um ein Einzelvorkommen handelt. Mit der Bechsteinfledermaus konnte eine weitere typische Waldfledermaus nachgewiesen werden, die in hohem Maße auf alte Laubmischwälder angewiesen ist. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Seligenstädter Wald soweit er hier untersucht wurde, bereits stark durch forstliche Maßnahmen sowie durch die dichte Infrastruktur (Autobahn, Landesstraße, Siedlungsentwicklung) in seiner Qualität eingeschränkt ist. Als Teil der ausgedehnten und klimatisch günstigen Wälder des Rhein-Main-Tieflandes ist der Wald bezogen auf die Fledermäuse jedoch noch immer artenreich. Wesentliche Qualitätskriterien für die im hessenweiten Vergleich trotz allem hohe Fledermausdichte im Rhein-Main-Tiefland ist die Klimagunst des Naturraumes, die ausgedehnten, strukturreichen Wälder (z.b. hohes Alteichenvorkommen, günstige Baumhöhendichte) mit teils ununterbrochener Waldkontinuität und die hohe Nahrungsdichte. 28

29 Abb. 9: Die sehr seltene Mopsfledermaus (links, Foto: M. Simon) konnte überraschenderweise im Seligenstädter Wald nachgewiesen werden, ebenso die ebenfalls an alte Wälder gebundene Bechsteinfledermaus (rechts, Foto: T. Stephan) Um den Seligenstädter Wald und seine Bedeutung als artenreichen Fledermauslebensraum zukünftig stärker zu berücksichtigen, wird die Entwicklung eines Artenschutzkonzepts empfohlen. Dieses sollte sich orientieren an den Zielarten der Wälder (Bechstein- und Fransenfledermaus, Mopsfledermaus sowie Kleinabendsegler und Braunem Langohr). Bei der Konzeptentwicklung sollen zudem Synergieeffekte zu anderen Tiergruppen der alten Wälder berücksichtigt werden (z.b. Mittelspecht, Horst brütende Vogelarten, Hirschkäfer). 5.2 Eingriffswirkung durch Windenergieanlagen Das vorliegende Gutachten ist kein Eingriffsgutachten und es weist auch nicht die für Eingriffsgutachten zur Errichtung von Windenergieanlagen nötige Untersuchungstiefe auf (vgl. Richtlinien des RP Darmstadt sowie Rodriguez et al. 2006). Trotzdem zeigt bereits die geringere Untersuchungstiefe, welche Artenvielfalt in dem betroffenen Waldbereich besteht und welche funktionelle Bedeutung (Wochenstubengebiet, Paarungsgebiet, Nahrungsraum) das Gebiet besitzt. Im Folgenden wird aus diesem Grund der aktuelle Kenntnisstand zu Fledermäusen als Schlag- oder Unfallopfer unter Windkraftanlagen dargestellt. Allgemeiner Kenntnisstand zum Fledermausschlag an WEA Das Problem des Einflusses von WEA auf Fledermäuse wird in Europa erst seit einigen Jahren mit dem zunehmenden Ausbau dieser Energieform allmählich wahrgenommen. Hinweise auf verunfallte Fledermäuse im Bereich von WEA gab es erstmals aus Australien (Hall & Richards 1972), systematisch erhobene Daten zu Fledermäusen wurden allerdings erstmals im Rahmen von Vogelschlaguntersuchungen aus den USA bekannt (z.b. Keeley 2001, Erickson et al. 2002, Johnson et al. 2002). Dokumentiert sind beispielsweise 616 Todfunde unter sechs verschiedenen WEA, die von Mai bis Oktober beobachtet wurden. Rund 90% aller toten Fledermäuse wurden von Mitte Juli bis Mitte September gefunden und betrafen mit Lasiurus cinereus, L. borealis und Lasinycteris noctivagans vor allem über weite Distanzen wandernde Arten (Erickson et al. 2002). 29

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