Schulinternes Curriculum Praktische Philosophie und Werteerziehung am Ricarda-Huch-Gymnasium Krefeld. 1. Vorausbemerkung
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- Joseph Walter Kneller
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1 Schulinternes Curriculum Praktische Philosophie und Werteerziehung am Ricarda-Huch-Gymnasium Krefeld 1. Vorausbemerkung 2. Curriculare Übersicht nach KLP 3. Kompetenzerwartungen nach KLP 4. Fragekreise und Themen nach KLP 5. Curriculare Übersicht AG Werterziehung
2 Vorausbemerkung und Kommentar zum schulinternen Curriculum Praktische Philosophie: Die Fachgruppe Philosophie, Praktische Philosophie, Werteerziehung hat am erstmals entschieden, den neuen Kernlehrplan als schulinternes Curriculum zu übernehmen. Der Durchlauf der Fragekreise orientiert sich am Kernlehrplan. Die konkrete Verteilung der Fragekreise und die Themenauswahl soll weitestgehend dem einzelnen Fachlehrer, unter Berücksichtigung der Schülerinteressen, freigestellt werden. Für die Jahrgangsstufen 5 und 6 gilt in Ergänzung noch das Curriculum der erprobten AG Werteerziehung. Allerdings wird dieses ergänzt durch den vom Kernlehrplan Praktische Philosophie vorgesehenen Kompetenzerwerb. Das Fach Praktische Philosophie wird ausschließlich mündlich unterrichtet in der Regel im Umfang von zwei Wochenstunden. Werteerziehung gilt als AG, Praktische Philosophie ist als Fach versetzungswirksam. Die Fachkonferenz fördert ausdrücklich den Einsatz von Methodenvielfalt und schülerorientierter Vorgehensweisen und unterstützt multicurriculare Ansätze.
3 Kurzfassung / Auszug aus dem Kernlehrplan Praktische Philosophie:
4 Kurzfassung / Auszug aus dem Kernlehrplan Praktische Philosophie: Kompetenzerwerb in den Jahrgangsstufen 5 und 6: Personale Kompetenz benennen die eigenen Stärken und reflektieren den Wert der eigenen Persönlichkeit, erkennen und benennen ihre eigenen Gefühle und setzen sich in Rollenspielen mit deren Wertigkeit auseinander, klassifizieren Handlungen als vernünftig und unvernünftig und erproben in fiktiven Situationen vernunftgemäße Aktionen und Reaktionen, vertreten in Gesprächen eigene Ansichten, formulieren eigene Urteile über Geschehnisse und Verhaltensweisen und erläutern diese anderen gegenüber, erläutern eigenes Handelns anderen gegenüber und diskutieren Alternativen, beschreiben die eigene Rolle in sozialen Kontexten und reflektieren sie, erörtern Konsequenzen von Handlungen und übernehmen Verantwortung im Nachbereich, setzen sich mit Beispielen für sinnerfülltes Leben auseinander. Soziale Kompetenz erfassen und beschreiben abstrahierend die Gefühle, Wünsche und Meinungen von Personen ihres Lebens- und Arbeitsraums, hören anderen im Gespräch zu, nehmen ihre Gefühle und Stimmungen wahr und fassen die Gedanken von anderen zusammen, unterscheiden verschiedene Perspektiven und stellen diese beispielsweise in fiktiven Situationen dar, überprüfen unterschiedliche Einstellungen und bedenken möglich Folgen, erfassen die Vorteile von Kooperation in ihrem Lebensraum, planen gemeinsam Projekte und führen diese durch, unterscheiden zwischen Urteilen und Vorurteilen, unterscheiden sachliche und emotionale Beweggründe und finden sachbezogene Kompromisse, üben Wege gewaltfreier Konfliktlösung ein, erkennen Verantwortlichkeiten für Mitmenschen und reflektieren diese. Sachkompetenz erkennen Abhängigkeiten persönlicher Lebenslagen von gesellschaftlichen Problemen und erörtern gemeinsam Lösungsmöglichkeiten, beschreiben und bewerten den eigenen Umgang mit Medien, formulieren Grundfragen der menschlichen Existenz, des Handelns in der Welt und des Umgangs mit der Natur als ihre eigenen Fragen und indentifizieren sie als philosophische Fragen, beschreiben Verhalten und Handlungen, erfassen den Handlungen zugrunde liegenden Werte, beschreiben und deuten ihre eigenen Sinneswahrnehmungen mit besonderen Blick auf deren Voraussetzungen und Perspektiven, erläutern religiöse Rituale verschiedener Weltreligionen und respektieren sie,
5 beschreiben Beispiele interkulturellen Zusammenlebens und erörtern mögliche damit zusammenhängende Probleme. Methodenkompetenz beobachten und beschreiben sich selbst und ihre Umwelt, erschließen literarische Texte und audiovisuelle Darstellungen in ihrer ethischen und übrigen philosophischen Dimension, untersuchen Wort- und Begriffsfelder und stellen begriffliche Zusammenhänge her, begründen Meinungen und Urteile, über kontrafaktisches Denken ein, bearbeiten einfache Konfliktsituationen und setzen sich mit Wertkonflikten auseinander, hören in Gesprächen einander zu und gehen auf einander ein, schreiben selbst einfache Texte mit philosophischem Gehalt.
6 Kurzfassung / Auszug aus dem Kernlehrplan Praktische Philosophie: Kompetenzerwerb in den Jahrgangsstufen 7 bis 9: Personale Kompetenz reflektieren den Wert der eigenen Persönlichkeit in Beziehung zu anderen und bringen das Bewusstsein der eigenen Fähigkeiten zum Beispiel in symbolischer Gestaltung zum Ausdruck, artikulieren die Bewertung von Gefühlen als gesellschaftlich mitbedingt und erörtern Alternativen, erproben in fiktiven Situationen vernunftgemäße Aktionen und Reaktionen, entwickeln bei starken Gefühlen einen rationalen Standpunkt und treffen eine verantwortliche Entscheidung, bewerten komplexe Sachverhalte und Fallbeispiele und diskutieren diese angemessen, diskutieren Beispiele autonomen Handelns und Zivilcourage hinsichtlich ihrer Motive, stellen verschiedene soziale Rollen authentisch dar und antizipieren und reflektieren soziale Rollen, treffen begründet Entscheidungen im Spannungsfeld von Freiheit und Verantwortung, erörtern Antworten der Religionen und der Philosophie auf die Frage nach einem sinnerfüllten Leben und finden begründet eigene Antworten. Soziale Kompetenz reflektieren den Wert der Meinung anderer und formulieren Anerkennung und Achtung des anderen als notwendige Grundlage einer pluralen Gesellschaft, denken sich an die Stelle von Menschen unterschiedlicher Kulturen und argumentieren aus dieser fremden Perspektive, reflektieren und vergleichen individuelle Werthaltungen mit Werthaltungen verschiedener Weltanschauungen und gehen tolerant damit um, erkennen und reflektieren Kooperation als Prinzip der Arbeits- und Wirtschaftswelt, lassen sich auf mögliche Beweggründe und Ziele anderer ein und entwickeln im täglichen Umgang miteinander eine kritische Akzeptanz, entwickeln ein konstruktives Konfliktverhältnis und argumentieren in Streitgesprächen vernunftgeleitet, lernen Bereiche sozialer Verantwortung kennen, erproben Möglichkeiten der Übernahme eigener Verantwortung und reflektieren die Notwendigkeit verantwortlichen Handelns in der Gesellschaft. Sachkompetenz erfassen gesellschaftliche Probleme immer differenzierter in ihren Ursachen und ihrer geschichtlichen Entwicklung, diskutieren diese unter moralischen und politischen Aspekten und formulieren mögliche Antworten, entwickeln Übersicht über unsere Medienwelt, gehen kritisch mit neuen Medien um und reflektieren die Bedeutung der Medien und medialen Kulturtechniken, entwickeln verschiedene Menschenbilder sowie Vorstellungen von Natur und diskutieren kulturvergleichend Grundfragen menschlicher Existenz,
7 erfassen ethische und politische Grundbegriffe und wenden diese kontextbezogen an, begründen kriteriengeleitet Werthaltungen, beschreiben differenziert Wahrnehmungs- und Erkenntnisprozesse und ordnen sie entsprechenden Modellen zu, reflektieren kulturelle Phänomenen und philosophische Aspekte von Weltreligionen, nehmen gesellschaftliche Entwicklungen und Probleme in ihrer interkulturellen Prägung wahr, bewerten sie moralisch-politisch und entwickeln Toleranz gegenüber anderen Sichtweisen. Methodenkompetenz beschreiben Komplexität und Perspektivität von Wahrnehmung, erarbeiten philosophische Gedanken und Texte, erwerben ein angemessenes Verständnis von Fachbegriffen und verwenden diese sachgerecht, erkennen Widersprüche in Argumentationen und ermitteln Voraussetzungen und Konsequenzen dieser Widersprüche, führen Gedankenexperimente zur Lösung philosophischer Probleme durch, analysieren in moralischen Dilemmata konfligierende Werte und beurteilen sie, führen eine Diskussion über ein philosophisches Thema im Sinne des sokratischen Philosophierens, verfassen eine Argumentation zu einem philosophischen Thema und legen ihre Gedanken strukturiert dar.
8 Kurzfassung / Auszug aus dem Kernlehrplan Praktische Philosophie: Fragekreise, Themen 5 und 6: Ein Fragekreis soll alle Perspektiven durchlaufen Alle Fragekreise sollen in den zwei Jahren durchlaufen werden Pro Fragekreis kann ein Thema behandelt werden Zwei Fragekreise sollen doppelt durchlaufen werden Fragenkreis 1: Die Frage nach den Selbst Ich und mein Leben Freizeit, freie Zeit Mindestens ein Thema wird behandelt, welches sich auf Religion bezieht (FK7) Fragenkreis 2: Die Frage nach dem Anderen Der Mensch in der Gemeinschaft Umgang mit Konflikten Fragenkreis 3: Die Frage nach dem guten Handeln Wahrhaftigkeit und Lüge Gut und böse Fragenkreis 4: Die Frage nach Recht, Staat und Wirtschaft Regeln und Gesetze Armut und Wohlstand Fragenkreis 5: Die Frage nach Natur, Kultur und Technik Leben von und mit der Natur Tiere als Mitgeschöpfe Fragenkreis 6: Die Frage nach Wahrheit, Wirklichkeit und Medien Medienwelten Schön und hässlich Fragenkreis 7: Die Frage nach Ursprung, Zukunft und Sinn Vom Anfang der Welt Leben und Feste in unterschiedlichen Religionen
9 Kurzfassung / Auszug aus dem Kernlehrplan Praktische Philosophie: Fragekreise, Themen 7 bis 9: Ein Fragekreis soll alle Perspektiven durchlaufen Alle Fragekreise sollen in den drei Jahren durchlaufen werden Pro Fragekreis kann ein Thema behandelt werden Bei durchgängigem Unterricht: Der Fragekreis, der nicht doppelt in 5 und 6 belegt wurde, soll zwei Themen behandeln Fragenkreis 1: Die Frage nach den Selbst Gefühl und Verstand Geschlechtlichkeit und Pubertät Freiheit und Unfreiheit Leib und Seele Mindestens ein Thema wird behandelt, welches sich auf Religion bezieht (FK7) Fragenkreis 2: Die Frage nach dem Anderen Freundschaft, Liebe und Partnerschaft Begegnung mit Fremden Rollen- und Gruppenverhalten Interkulturalität Fragenkreis 3: Die Frage nach dem guten Handeln Lust und Pflicht Gewalt und Aggression Entscheidung und Gewissen Freiheit und Verantwortung Fragenkreis 4: Die Frage nach Recht, Staat und Wirtschaft Recht und Gerechtigkeit Politische Utopien Arbeits- und Wirtschaftswelt Völkergemeinschaft und Frieden Fragenkreis 5: Die Frage nach Natur, Kultur und Technik Mensch und Kultur Technik Nutzen und Risiko Wissenschaft und Verantwortung Ökologie versus Ökonomie Fragenkreis 6: Die Frage nach Wahrheit, Wirklichkeit und Medien Wahr und falsch Virtualität und Schein Vorurteil, Urteil, Wissen Quellen der Erkenntnis Fragenkreis 7: Die Frage nach Ursprung, Zukunft und Sinn Glück und Sinn des Lebens Ethische Grundsätze in Religionen Sterben und Tod Menschen- und Gottesbilder in Religionen
10 Schulinternes Curriculum Werteerziehung AG: WERTEERZIEHUNG AM RICARDA-HUCH-GYMNASIUM Die Teilnahme ist verpflichtend für alle Schülerinnen und Schüler, die nicht am Unterricht der christlichen Konfessionen teilnehmen. ZIELE UND AUFGABEN Ziel der Werte-Erziehung ist es die Schüler in die Lage zu versetzen, sich in der modernen Welt zurecht zu finden und der eigenen Lebensgestaltung einen Sinn zu geben, wie auch Sorge dafür zu tragen, dass dies mit Blick auf andere und in Verantwortung für sie geschieht. Grundlage hierfür bilden Achtung vor der persönlichen Integrität und Würde der Mitmenschen vor der Leistung der Mitmenschen vor ethischen Verhaltensweisen in Geschichte und Gegenwart, Toleranz gegenüber anderen Weltanschauungen und Wertauffassungen auf der Grundlage der Achtung vor der Menschenwürde, Verantwortung - für die eigene Person - für den Nächsten und den Fernsten - für Umwelt und Natur. Hiervon ausgehend soll die Werte-Erziehung auf die Entwicklung folgender Fähigkeiten hinwirken: - kritische Selbstdistanz und Einschätzung einer pluralistischen Lebenswirklichkeit mit ihrer Neigung zu Konflikten, - rationale Konfliktregelung, - Einsicht in die Bedeutung von Autorität/Urteilsfähigkeit, von Freiheit und Pflicht für die Persönlichkeitsfindung und für richtiges Handeln, - Einsicht in die Bedeutung von Beruf und Partnerschaft für geglückte Lebensgestaltung und die Entwicklung eines Lebenssinns, - Ein dem Gewissen verpflichtetes Handeln in Verantwortung gegenüber dem Mitmenschen und der Natur. - Mögliche - das Curriculum PP - ergänzende VORHABEN IN KLASSE 5 und 6: 1. Kennenlernen der Namen und der Gruppe. 2. Warum haben wir einen Namen? Was mag er bedeuten? 3. Individuum und Gruppe. 4. Ansprüche der Gruppe an das Individuum. 5. Tauschprinzip der Gerechtigkeit. 6. Andere Länder, andere Sitten. 7. Probleme beim Akzeptieren anderer Sitten und Gebräuche. 8. Zeit- und Ortsgebundenheit der Sitten. 9. Alltag und Feiertag. Die Feiertage der verschiedenen in der Klasse vertretenen Kulturen. 10. Natürliche und künstliche (soziale) Ordnungen. 11. Ein Glossar wichtige schwerer Begriffe anlegen. 12. Verschiedene Lebensgemeinschaften.
11 13. Lebensregeln. Die goldene Regel. 14. Was ist Freundschaft? 15. Wahrheit sagen und lügen. 16. Geschlechtsrollen-typisches Verhalten und seine möglichen Ursachen und Folgen. 17. Gefühle beim Menschen. 18. Chancen und Probleme der Technik am Beispiel des Fernsehens. 19. Die Macht des Geldes. Mythos des Midas. 20. Armut und Reichtum, deren Ursachen und Auswirkungen. 21. Was ist Toleranz; wann muss sie, wann darf sie nicht geübt werden? 22. Zufall und Gestaltbarkeit im menschlichen Lebenslauf. Folgende Punkte werden erneut aufgegriffen und altersgemäß vertieft: 1. Der Einzelne als einer Gruppe, Kultur und Epoche entstammendes Individuum; 2. Wir leben in Beziehungen (Freunde/Bekannte, Freund/Feind/Gegner, Familienformen, Alters- und Geschlechtergruppen Einschränkungen und Gestaltungsmöglichkeiten) 3. Wir feiern Feste (Geburtstag, religiöse und säkulare Feiertage) 4. Was ist gerecht? Hinzu kommen folgende Punkte: 5. Wie orientiere ich mich ( heilige Bücher und die Vernunft)? 6. Das Werkzeug des Denkens (1): Begriffsbildung. 7. Kinder-/Menschenrechte 8. Wie entstehen Kriege, Konflikte? Welche Mittel der Bewältigung sind denkbar und notwendig? 9. Unser Verhältnis zur Natur, zu Tieren.
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