Erfahrungsbericht Einzelansicht
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- Pamela Geiger
- vor 8 Jahren
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1 Erfahrungsbericht Einzelansicht Allgemein Name Geschlecht: - Heimathochschule: Fachbereich: Studienfach: Ausbildungsstand während des Auslandsaufenthaltes: Gastunternehmen Name des Gastunternehmens: Ansprechpartner vor Ort: Straße/Postfach: Postleitzahl: Ort: Land: Stephanie Rieß weiblich FRIEDRICH-ALEXANDER-UNIVERSITAET ERLANGEN-NUERNBERG IC DE-ERASMUS-EUCX-1 Erziehungswesen, Lehrerausbildung Lehramt für Gymnasien für Englisch, Geschichte und Sozialkunde Bachelor - 3.Jahr Telefon: - Fax: - Homepage: Berufsfeld des Praktikums: Dallam School Mrs Clare Parker Haverflatts Lane LA7 7DD Milnthorpe Großbritannien Dauer des Praktikumaufenthalts - Von: Dauer des Praktikumaufenthalts - Bis: Erfahrungsbericht Aus- und Weiterbildung Erfahrungsbericht: Erfahrungsbericht ERASMUS Auslandspraktikum Ich studiere Lehramt für Gymnasien für Englisch, Geschichte und Sozialkunde im siebten Semester. Vom bis zum habe ich bei der Dallam Schule in Milnthorpe gearbeitet. Beworben habe ich mich auf Eigeninitiative im Mai Ich habe mich bei mehreren Schulen in Großbritannien beworben, mit dem Ziel in einer Secondary School Deutsch und Geschichte zu unterrichten. Meine Initiativbewerbung bestand aus meinem Lebenslauf und einem Motivationsschreiben, mit denen ich mich online bei diversen Schulen beworben habe. Dallam School hat relativ zeitnah geantwortet und Interesse geäußert. Generell war es jedoch sehr schwierig einen Praktikumsplatz zu finden, da die meisten Schulen sich lediglich für Fremdsprachenassistenten vom British Council (PAD) interessieren. Dallam School konnte dieses Jahr aus wirtschaftlichen Gründen kein Deutsch-Fremdsprachenassistenten anstellen, sodass hier die Möglichkeit bestand, ein unbezahltes Praktikum für den oben genannten Zeitraum anzutreten. Vorab wurde vereinbart, dass ich zusätzlich zu den Aufgaben eines Fremdsprachenassistenten GD Bildung und Kultur - Programm für lebenslanges Lernen 1 / 5
2 auch Unterrichtsversuche machen darf und im Geschichtsunterricht hospitieren, helfen und unterrichten darf. Da die Schule in einer sehr ländlichen Gegend liegt, habe ich meine Ansprechpartnerin an der Schule nach Möglichkeiten für die Unterkunft gefragt. Sie hat für mich Kontakt zu einer anderen Lehrerin hergestellt, die mir ein Zimmer in ihrem Haus für 320 Pfund pro Monat angeboten hat. Dieser Preis stellte sich vor Ort und im Gespräch mit anderen Assistenten als ortsübliche Untermiete heraus, und so hatte ich eine schöne Unterkunft im relativ nahegelegenen Kendal gefunden. Morgens konnte ich durch eine Mitfahrgelegenheit günstig zur Schule gelangen, nach der Arbeit musste ich 20 Minuten mit dem Bus fahren. Ich hatte dort freien Telefon- und Internetzugang, sowie Mitbenutzung der Basislebensmittel wie Mehl, Milch, Tee etc. Da mein Praktikum unvergütet war, musste ich kein englisches Bankkonto eröffnen und da ich bei Kollegen wohnte, musste ich mich auch nicht explizit bei dem Rathaus anmelden. Um alle nötigen Versicherungen (Kranken- Haftpflicht- und Unfallversicherung) und die Garantie, dass diese auch im Ausland gilt, hatte ich mich noch in Deutschland vor meiner Abreise gekümmert. Die Dallam School ist eine renommierte Schule mit großem Einzugsgebiet. Die Schule hat etwa 1000 Schüler, wovon etwa 200 internationale wie britische Schüler im integrierten Internat wohnen. Weiterhin ist eine sogenannte Outdoor School integriert, durch welche den Schülern und Lehrern vielfältige Möglichkeiten für Sport und Spiel geboten wird. Insgesamt sind etwa 100 Lehrer an der Schule beschäftigt, wo von zehn in der Fremdsprachenabteilung und fünf als Geschichtslehrer arbeiten. Ich selbst habe mit drei Geschichtslehrern, sowie sechs Fremdsprachenlehrern intensiv zusammengearbeitet. Neben mir als Deutschassistentin gab es einen spanischen und zwei französische Assistenten. Meine Arbeitskollegen waren ausschließlich englische Muttersprachler, was besonders förderlich für die Verbesserung meiner Sprachkenntnisse war. Der sechsstündige Unterricht fing um 8.50h an und war um 15.30h zu Ende. Die Stunden waren 50 Minuten lang. An der Schule habe ich insgesamt 24 Stunden an der Woche gearbeitet, was sowohl reine Hospitationsstunden, als auch Förderungsstunden, und teilweise Vorbereitungszeit für Unterrichtseinheiten und -stunden beinhaltete, wobei ich dennoch ca. 3-6 Stunden pro Woche nach der Schule zu Hause Unterrichtsstunden vorbereitet, oder Aufsätze korrigiert habe. Ich habe vor Ort vor allem höhere Klassen regelmäßig besucht und unterrichtet. Im Deutschunterricht hospitierte ich in der zehnten, elften zwölften und dreizehnten Klasse, wobei ich bei der zwölften und dreizehnten Klasse jeweils eine deutsche Muttersprachler-Klasse, als auch eine Deutsch-als-Fremdsprache-Klasse hatte. In der Schule gibt es für die Oberstufe reine Deutsch-Muttersprachler-Klassen, da die Schule mit integriertem Internat einen internationalen Anspruch hat, und Muttersprachler-Klassen für Französisch, Spanisch, Italienisch und Deutsch anbietet. Mein Schwerpunkt lag jedoch stets auf Deutsch als Fremdsprache. In Geschichte habe ich in zwei verschiedenen zehnten Klassen, einer zwölften und einer dreizehnten Klasse hospitiert. Der Großteil meiner Arbeit bestand aus den Tätigkeiten eines Fremdsprachenassistenten, sprich Ausspracheschulung, gezieltes Üben von Grammatik und Satzbildung in allen genannten Klassenstufen, Einzelförderung mit Abiturienten und Unterstützung im Unterricht (zum Beispiel Anleitung und Durchführung kleinerer Unterrichtseinheiten, Helfen bei Einzel- und Gruppenarbeit etc.). Weiterhin habe ich die Möglichkeit bekommen, bei einem Fremdsprachentag für die Grundschule einen ersten Einstieg in das Deutsche für Grundschüler zu gestalten und durchzuführen. Eine weitere Kernaufgabe war es, Aufsätze der Oberstufe zu korrigieren und zu kommentieren. Dies umfasste sowohl Aufsätze von britischen, als auch deutschen Schülern. Außerdem habe ich einen wöchentlichen Deutschklub für die siebte bis neunte GD Bildung und Kultur - Programm für lebenslanges Lernen 2 / 5
3 Jahrgangsstufe ins Leben gerufen, bei dem ich den Schülern, die noch keinen Deutschunterricht haben, in spielerischer Form einen Einstieg in die deutsche Sprache gegeben und ihr Sprachgefühl geschult habe. In Geschichte habe ich vor allem hospitiert, kleinere Unterrichtseinheiten übernommen und ein paar Unterrichtsversuche halten dürfen. Gerade inhaltlich war der Geschichtsunterricht für mich sehr interessant, da thematisch Deutschland von der Weimarer Republik bis zur Wiedervereinigung sehr detailliert behandelt wird, in der Oberstufe aber auch die Diktaturen Mussolinis, Frankos und Stalins eingehend besprochen werden, was im Deutschen Geschichtsunterricht viel zu kurz kommt. Insgesamt sind die Lehrmethoden an der Dallam School sehr fortschrittlich, so gibt es zum Beispiel CLIL-Klassen, die Fremdsprachen nur nach diesem Ansatz vermittelt bekommen, dessen Kern es ist, einen natürlichen Umgang mit der Sprache zu fördern, indem andere Inhalte als klassischer Grammatik-/Vokabelunterricht (Geschichtliches, Kulturelles, Alltägliches) in der Zielsprache unterrichtet werden und Grammatik/Vokabeln?natürlich?, in den Kontext eingebettet und?unbewusst? gelernt und vertieft werden. Auch wird in der Oberstufe viel mehr Wert auf wissenschaftliches Arbeiten und Portfolios/Course Works gelegt, wodurch die Schüler dort geübter im selbstständigen Erarbeiten komplexer Themen sind als deutsche Schüler. Ich habe die Arbeit mit dem Kollegium dort sehr genossen, alle waren äußerst hilfsbereit und gaben mir nach jeder Aktivität nützliche und konstruktive Kritik. So habe ich die Möglichkeit bekommen zusammen mit den Geschichtslehrern gezielt an meiner?classroom Language? zu arbeiten. Weiterhin ist jedes Klassenzimmer mit interaktiven Smart Boards ausgestattet, wodurch ich für jede Unterrichtsstunde Präsentationen erstellen musste. Smart Boards bieten die Möglichkeit, an einer elektronischen Tafel zu schreiben, Präsentationen anzuschauen, Filme/Musik aufzurufen und in der Präsentation Objekte zu bewegen, was das medienorientierte Unterrichten vereinfacht und verbessert. Da ich vorher an noch keiner Schule mit Smart Boards gearbeitet hatte, musste ich mich zuerst in diese Technologie einarbeiten, habe aber schnell gemerkt, dass die Smart Boards tolle Möglichkeiten für abwechslungsreichen, anspruchsvollen Unterricht bieten. Weiterhin habe ich an zwei Outdoor-Tagen für Neuntklässler teilgenommen, bei denen wir Schülergruppen a 16 Schüler begleitet und unterstützt haben, die eine Wanderung durch den Lake District absolvieren mussten, bei der sie nur anhand Karte und Kompass den Weg selbst finden mussten. Insgesamt ließ sich feststellen, dass das Fremdsprachenniveau der Schüler deutlich niedriger als das deutscher Schüler ist. Weiterhin ist es nicht möglich, eine Jahrgangsstufe zu wiederholen. Alle Leistungsnachweise werden angekündigt und mindestens eine Woche lang im Unterricht vorbereitet. Es gibt reine Hörverstehens-, Schreib-, und Leseverstehens-Tests. Generell ist die Motivation der Schüler, eine Fremdsprache zu lernen, gering, und die Leistungsunterschiede innerhalb der einzelnen Klassen sehr groß, obwohl in Großbritannien Schüler in mindestens zwei verschiedene Leistungsstufen eingeteilt werden (Foundation und Higher), um effektiveres Fördern und Unterrichten zu ermöglichen. Der Lake District bietet alle Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Vom Wandern in den Bergen und an den Seen über Kanu fahren, Ski fahren im Winter ist alles nahe gelegen und mit Bus und Bahn leicht zu erreichen. Auch Städte wie Glasgow, Manchester, Lancaster und Blackpool liegen in naher Umgebung. Ich persönlich bin in meiner Freizeit viel Schwimmen gegangen. Ich konnte auch Anschluss an Einheimische finden und habe wöchentlich an Folk-Musik Abenden in lokalen Pubs in Kendal teilgenommen und konnte so viel von der englischen Kultur kennenlernen. Auch habe ich viel mit meiner Vermieterin und anderen Kollegen unternommen, sie haben mir zum Beispiel viele traditionell englische Gerichte gezeigt und beigebracht. In Milnthorpe, dem Dorf in dem GD Bildung und Kultur - Programm für lebenslanges Lernen 3 / 5
4 Bilder/Fotos: keine Bilder/Fotos Tipps für Praktikanten Vorbereitung Praktikumssuche: Wohnungssuche: Versicherung: Sonstiges: - Formalitäten vor Ort Telefon-/Internetanschluss: Bank/Kontoeröffnung: Sonstiges: - Alltag / Freizeit Ausgehmöglichkeiten: die Schule liegt, gab es jedoch außer der in die Schule eingebetteten Outdoor-School keine nennenswerten Freizeitmöglichkeiten. Meine Zeit im Lake District an der Dallam Schule war auf jeden Fall die beste Erfahrung meines Lebens, das Eintauchen in die neue (Schul-)Kultur, und das Erleben eines normalen Alltags im englischen Ausland und das Perfektionieren meiner Sprachkenntnisse. Ein großer Minuspunkt ist jedoch das hohe Preisniveau in Großbritannien. Da mein Praktikum unvergütet war, half mir die Erasmus-Förderung sehr weiter, dennoch muss einem jeden Praktikanten im Vereinigten Königreich klar sein, dass Lebensmittel, Busse, und Unternehmungen/Eintrittspreise deutlich über dem deutschen Preisniveau liegen. So musste ich beispielshalber für ein wöchentliches Busticket, das jedoch in ganz Lancashire und Cumbria gilt, 24 Pfund bezahlen, um in die Arbeit zu gelangen. Dennoch hat meine Zeit in Großbritannien meine Liebe zu diesem Land nur verstärkt, ich habe ausschließlich nette, positive Menschen kennengelernt und auch viele neue Impulse für meine Tätigkeit als zukünftige Lehrerin bekommen. Ich habe mich auf Eigeninitiative per bei verschiedenen Schulen beworben etwa ein halbes Jahr vor Praktikumsstart beworben. Im Anhang habe ich stets meinen Lebenslauf sowie besondere Qualifikationen mitgesandt, sprich bisherige Lehrerfahrung und Nachweise über ehrenamtliche Kinder- und Jugendarbeit. Ich habe direkt bei meiner Kontaktperson an der Schule nachgefragt, ob sie mir eine Wohnung bzw. ein Zimmer zur Untermiete vermitteln kann. Tatsächlich hatte ich Glück und sie konnte mir ein Zimmer bei einer anderen Lehrerin anbieten. Zahlen musste ich die ortsüblichen 320 Pfund pro Monat, wobei Grundnahrungsmittel (Mehl, Milch, Tee, Toilettenpapier und ähnliches), sowie Telefon- und Internetzugang inklusive waren. Ich habe in Kendal gewohnt, der nächst-größeren Stadt, 15 Auto-Minuten von der Schule in Milnthorpe entfernt. Noch in Deutschland habe ich mich bei meinen Versicherungen erkundigt und die notwendigen Versicherungen (Haftpflicht-, Kranken- und Unfallversicherung) für die Dauer meines Auslandaufenthalts so umgestellt, dass ich auch in Großbritannien ausreichend versichert war. Telefon- und Internetzugang wurden von meiner Vermieterin gestellt und waren bei meiner Miete inklusive. Ich musste kein Bankkonto eröffnen, da mein Praktikum unvergütet war. Das Dorf, in dem meine Schule lag, hat selbst keine besonderen Ausgehmöglichkeiten geboten. In der Stadt Kendal, in der ich wohnte, gab es zahlreiche urige Pubs, die ein großes Angebot an traditionellen Quizzes und Folk-Musik boten. In Kendal lernte man leicht viele Einheimische kennen, die einem gerne die Kultur Nordenglands näher bringen wollten und immer herzlich waren. An den Wochenenden lohnte es sich immer, nach Lancaster zu fahren. Lancaster ist eine vibrierende, international geprägte Studentenstadt mit vielen Nachtklubs und alten Pubs. Man lernte immer nette Studenten aus aller Welt GD Bildung und Kultur - Programm für lebenslanges Lernen 4 / 5
5 Sonstiges: - << zurück zur Liste kennen und konnte gut tanzen gehen. Besonders nennenswerte Clubs sind Dalton Rooms, Elements und The Lounge. GD Bildung und Kultur - Programm für lebenslanges Lernen 5 / 5
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