Wir unterbreiten Ihnen hiermit eine Orientierungsvorlage betreffend Professionalisierung des Mittagstischs in Beringen.

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1 Vorlage des Gemeinderates Beringen vom Orientierungsvorlage des Gemeinderates an den Einwohnerrat über die Professionalisierung des Mittagstisch Beringen Sehr geehrter Herr Präsident Sehr geehrte Damen und Herren Wir unterbreiten Ihnen hiermit eine Orientierungsvorlage betreffend Professionalisierung des Mittagstischs in Beringen. 1. Ausgangslage Alleinerziehende Mütter und Väter aber auch Familien bei denen beide Elternteile berufstätig sind, werden auch in Beringen immer häufiger. Der Erwerbstätigkeit muss häufig in anderen Gemeinden, Kantonsteilen oder sogar in anderen Kantonen nachgegangen werden. Wenn Grosseltern, geeignete Nachbarn oder andere Bezugspersonen fehlen, ist die Betreuung dieser Kinder vor allem über Mittag oft nicht in befriedigender Weise geregelt. Nicht selten sind diese Kinder sich selbst überlassen und müssen auf ein ausgewogenes Mittagessen verzichten. 2. Was ist ein Mittagstisch Ein Mittagstisch lässt sich wie folgt beschreiben: Der Mittagstisch bietet Kindergarten- und Schulkindern über Mittag eine Rückzugsmöglichkeit zur Erholung vom Schulgeschehen. Der Mittagstisch bietet den Kindern eine ausgewogene Mahlzeit an. Die Kinder sind über den Mittag umfassend betreut, was den Eltern ein Gefühl der Sicherheit vermittelt. Die Kinder können nach dem Essen mit anderen Kindern spielen oder aber auch ihre Hausaufgaben erledigen. Die Kinder haben eine Ansprechperson, wenn sie Probleme haben. Das Betreuungsteam ist dafür besorgt, dass sich die Kinder rechtzeitig auf den Schulweg machen. Der Mittagstisch unterstützt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Der Mittagstisch unterstützt die Entwicklung der Beziehungs- und Gemeinschaftsfähigkeit der Kinder. Der Mittagstisch ist Teil des familien- und schulergänzenden Betreuungsangebotes der Gemeinde und ergänzt die Blockzeiten der Schule. 3. Heutige Situation Im Jahre 2006 wurde der Mittagstisch ins Leben gerufen. Nach anfänglicher Skepsis entwickelte sich der Mittagstisch immer weiter, zuerst im Kirchgemeindehaus und Vorlage Mittagstisch 1/5

2 später in der Zimmerberghalle. Die Teilnehmerzahlen stiegen ständig an. Im Jahre 2010 wurde auf Anregung der Gemeinde ein formeller Verein gegründet. Das Mittagessen wird bis heute von zwei Mitarbeiterinnen selbst zubereitet. Dabei werden auch die verschiedenen Bedürfnisse (Vegetarier, kein Schweinefleisch, Allergien usw.) berücksichtigt. Die benötigten Lebensmittel werden, infolge fehlender Infrastruktur, bei den Mitarbeiterinnen zu Hause gelagert. Nach dem Essen erledigt eine Mitarbeiterin jeweils die Küchenarbeit und die andere Person betreut während dieser Zeit die Kinder. Bedingt durch die langen Mittagspausen (Schule endet um Uhr oder beginnt erst um Uhr) schwankt die Teilnehmerzahl sehr. Eine längere Betreuung ist aus Kostengründen zurzeit nicht möglich. Zudem führt die geringe Entschädigung der Mitarbeiterinnen, für eine Aufgabe mit viel Verantwortung, zu Rekrutierungsproblemen. Die stetig steigenden Kosten führten dazu, dass im Jahr 2012 die Gemeinde auf Antrag des Vereins das Defizit von CHF übernommen hat. Bereits im April 2012 hatte der Gemeinderat mit der Schulleitung eine entsprechende Grundsatzdiskussion geführt, wie es mit dem Mittagstisch weitergehen solle. Dabei wurden folgende Themen besprochen: Optimierung Standort Mittagstisch Mögliche Alternativen zu selber kochen Entschädigung der Betreuungspersonen Übernahme allfälliger finanzieller Defizite Zukunft, wie weiter 4. Weiteres Vorgehen Grundsätzlich spricht sich der Gemeinderat zur Aufrechterhaltung des Angebotes aus. Der Gemeinderat ist der Ansicht, dass der Mittagstisch nicht kostendeckend betrieben werden kann. Mindestens die Infrastrukturkosten müssen von der Öffentlichkeit getragen werden (kostenlose Nutzung der Gemeindeinfrastruktur). Es soll auch ein sozialverträglicher Tarif für den Besuch des Mittagstischs geschaffen werden. Basis dazu bildet das steuerbare Einkommen der Eltern. Um den Mitarbeitenden die notwendige Zeit zur Betreuung der Kinder zu ermöglichen, soll in Zukunft das Essen von extern angeliefert werden. Entsprechende Gespräche werden im Moment mit der Kantine der Firma Bosch geführt. Dies würde den Aufwand der Mitarbeitenden reduzieren und damit auch die Kosten, da sie nicht mehr selbst einkaufen und kochen müssen. Damit eine Kostenbeteiligung der Gemeinde auf eine rechtliche Basis gestellt werden kann, soll eine Leistungsvereinbarung zwischen dem Verein Mittagstisch und der Gemeinde erarbeitet werden. Im Moment ist der Mittagstisch in der Zimmerberghalle. Dieser Standort ist jedoch nicht sehr geeignet und es soll ein neuer Standort für dieses Angebot gesucht werden. Vorlage Mittagstisch 2/5

3 5. Kostenaufteilung Zuerst soll der Mittagstisch von Montag bis Freitag, ohne Mittwoch, jeweils von Uhr bis Uhr durchgeführt werden. Dies sind 150 jährliche Öffnungstage. Daraus ergibt sich folgende Kostenaufstellung: Einnahmen Ausgaben Kosten pro Mahlzeit pro Kind 8.00 Lohn pro Betreuungspersonen pro Einsatz - 11:30 bis 14:30 mit pro Stunde pro 10 Kinder wird eine Betreuungsperson benötigt Beitrag pro Kind für Essen und Betreuung - Ø abhängig vom steuerbaren Einkommen IST: erstes Kind und jedes weitere Kind pro Familie Versicherungen pro Jahr - Unfall/Haftpflicht Sozialleistungen Administrativer Aufwand (ca. 25 h pro Jahr) Aufgrund dieser Zahlen ergeben sich folgende Ergebnisse. Kosten pro Jahr: Kosten für Einkauf Essen Kosten für Betreuungspersonal Gesamtkosten 1 ) Gesamtkosten pro Mahlzeit ) Eingerechnet sind hier auch die Kosten für Versicherungen, Sozialleistungen und der administrative Aufwand. Bei dieser Kalkulation wird davon ausgegangen, dass die Infrastruktur von der Gemeinde kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Einnahmen pro Jahr: Beiträge für Mahlzeiten 2 ) ) Für die Berechnung der Einnahmen wird ein durchschnittlicher Beitrag pro Kind pro Mahlzeit von CHF angenommen. Dieser Wert wurde aufgrund des heutigen Besuchs des Mittagstisches ermittelt. Ungedecktes Defizit pro Jahr: Defizit pro Jahr 3 ) ) Für die obige Kalkulation wird ein durchschnittlicher Beitrag pro Kind pro Mahlzeit von CHF angenommen. Vorlage Mittagstisch 3/5

4 Aufgrund der obigen Kalkulation mit einer angenommenen Teilnehmerzahl von 15 bis 20 Kindern rechnet der Gemeinderat mit einem jährlichen Betriebsbeitrag an den Mittagstisch von etwa CHF 5'000. Gemäss Artikel 25 b) der Verfassung der Einwohnergemeinde Beringen besitzt der Gemeinderat eine Finanzkompetenz für jährlich wiederkehrende Ausgaben von bis zu CHF 15' Sozialverträgliche Tarife Die Beiträge pro Kind pro Mahlzeit (Essen und Betreuung) sollen in Zukunft sozialverträglich gestaltet werden. Der Gemeinderat geht von folgender Abstufung aus: bis bis bis bis Ab Zum Vergleich 2 weitere Mittagstische. Mittagstisch Thayngen: bis bis bis Ab Mittagstisch Schule Schenkon: Ab Standort Der jetzige Standort in einem Nebensaal der Zimmerberghalle ist nicht optimal. Da diese Räume unterschiedlich genutzt werden, müssen immer wieder die Bestuhlung, die Tische usw. nach jedem Essen weggeräumt werden. Auch gibt es nur eine eingeschränkte Möglichkeit zur Einbringung einer persönlichen Note mittels Bildern, Fotos und dergleichen. Zudem gibt es keine Möglichkeit einen Schrank für Spiele oder mitgebrachte Materialien aufzustellen. Vorlage Mittagstisch 4/5

5 Der Gemeinderat will dem Verein an einem neuen Standort Räumlichkeiten zur Verfügung stellen. Als eine Möglichkeit sieht der Gemeinderat die Räume im ersten Stock des alten Schulhauses. Im Augenblick werden diese Räume jedoch noch als Ersatzräume für die Schule benötigt. Nach Abschluss der Bautätigkeit (Erweiterungsbau Schulhaus Zimmerberg und Sanierung Schulhaus Zimmerberg) könnte dieser Wechsel vollzogen werden. Aufgrund der Investitionsplanung sollte dies bis Ende 2015 geschehen. Zusätzlich werden weitere Standorte in Betracht gezogen (beispielsweise das neue Schulhaus Zimmerberg). Allfällige Kosten für den Ein- beziehungsweise Umbau von Infrastruktur werden nach definitiver Bestimmung des Standortes anhand eines Antrages an den Einwohnerrat gestellt. 8. Leistungsvereinbarung Die zu erarbeitende Leistungsvereinbarung soll folgende Punkte umfassen: Grundlagen Zweck Ziele Angebot/Leistung Anstellungsverhältnisse/Führung Einbezug von Freiwilligenarbeit Finanzen/Leistungsabgeltung Berichterstattung/Controlling Dauer und Anpassung Haftung Weitere Vereinbarungen Die Leistungsvereinbarung wird durch dem Gemeinderat Beringen erstellt. 9. Investitionskosten Die Investitionskosten für den Wechsel des Mittagtisches an einen anderen Standort werden zu einem späteren Zeitpunkt mit dem Investitionsbudget beantragt. Namens des Gemeinderates Beringen Der Präsident: Der Schreiber: Hansruedi Schuler Florian Casura Vorlage Mittagstisch 5/5