Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA): strategische Ausrichtung und Partnerschaften
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- Thomas Keller
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1 Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA 10/2013 Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA): strategische Ausrichtung und Partnerschaften
2 Wer ist die DEZA? Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) Bundesrat Didier Burkhalter DEZArektor Martin Dahinden Agentur für internationale Zusammenarbeit (IZA) Mitarbeitende ca Lokalangestellte ca. 420 in Schweiz ca. 135 im Ausland
3 DEZA Direktionsbereiche Regionale Zusammenarbeit Globale Zusammenarbeit Ostzusammenarbeit Humanitäre Hilfe
4 Warum betreiben wir internationale Zusammenarbeit? Solidaritätsgedanke Linderung von Not und Armut in der Welt Investition in die Zukunft Demokratie und Menschenrechte IZA als Beitrag zur Achtung der Menschenrechte und Förderung der Demokratie und Chancengleichheit. Pflege des internationalen Beziehungsnetzes IZA leistet Beiträge zum Schutz der natürlichen Ressourcen und zur Lösung globaler Probleme. Globale Sicherheit und Prosperität sind in unserem eigenen Interesse. Die IZA leistet einen Beitrag zur Beziehungspflege mit Entwicklungsund Schwellenländern. 4
5 Ausgaben DEZA Mrd. Fr. 6% 4% 18% Humanitäre Hilfe Entwicklungszusammenarbeit 72% Zusammenarbeit mit Osteuropa und der GUS EU-Erweiterungsbeitrag
6 Die DEZA agiert nicht im luftleeren Raum: die Rahmenbedingungen Globale Vereinbarungen Millenium-Entwicklungsziele UN-Konvention, Menschenrechte, Klimaziele Humanitäre Prinzipien etc.etc.etc. Schweizerische Interessen Reduktion der Disparitäten, Armutsreduktion, globale Solidarität Wirtschaftsstandort Schweiz Standort Genf (Sitzstaatspolitik) DEZA Leistungsaufträge des Parlaments (Botschaft) Sektorielle Aussenpolitiken (Bsp. Gesundheit) Sektorpolitiken DEZA, Länderprogramme 6
7 Spannungsfelder sind eine politische Realität Grundauftrag DEZA Weitere aussenpolitische und nationale Interessen Interessen Drittpartner Globale Vereinbarungen 7
8 Die Volumina sind global gestiegen Bsp. Gesundheitsfinanzierung 8
9 Entwicklungsausgaben der Industrienationen
10 Die EZ-Landschaft ändert sich Globale Trends Exponentieller Anstieg von EZ-Akteuren (Stiftungen, NGOs, Privatsektor etc.) Themenspezifische Finanzierungen (z.bsp. HIV/AIDs, TB, Umwelt, Wasser) Tendenzielle Schwächung des multilateralen Systems 10
11 Welche Prinzipien leiten die internationale Zusammenarbeit der Schweiz? Hilfe zur Selbsthilfe; sie soll insbesondere den Ärmsten zu Gute kommen Zusammenarbeit mit Staaten und lokalen Gruppierungen Langfristigkeit und Nachhaltigkeit Ergebnis- und Zielorientierung Verbesserung der aussenpolitischen Kohärenz Systematisches Wissensmanagement
12 Was die DEZA zu vermeiden versucht Langfristige Finanzierung von Parallelstrukturen Nachhaltigkeit? Zu breite Diversifizierung der Aktivitäten (Themen/Geografie) Wirkung? Ausschliessliche Angebotsorientierung Relevanz? Projektumsetzung mit viel CH-Personal Hilfe zur Selbsthilfe? Kein Partnerdialog Dominanz des Nordens? Bei Schwierigkeiten sofort abbrechen Kontinuität?
13 Die 5 Ziele der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz Nachhaltiges Wirtschaftswachstum fördern Krisen, Konflikte und Katastrophen vorbeugen und diese überwinden Zugang zu Ressourcen und Dienstleistungen für alle schaffen Entwicklungsfördernde, umweltschonende und sozialverträgliche Globalisierung mitgestalten Transition zu demokratischen, marktwirtschaftlichen Systemen unterstützen
14 Wo ist die DEZA aktiv? Schwerpunktländer Entwicklungszusammenarbeit Sonderprogramme Entwicklungszusammenarbeit Schwerpunktländer Ost-Zusammenarbeit Sonderprogramme Osteuropa und GUS Schweizer Beitrag an die erweiterte EU Schwerpunkte Humanitäre Hilfe Engagement im Rahmen der Nordafrika-Strategie
15 Entwicklungshilfe als Lernprozess Lektion 1: Kontinuität Entwicklung ist ein schrittweiser Aufbauund Lernprozess. Rückschläge sind möglich. Lektion 2: Rahmenbedingungen Entwicklung wird von lokalen, nationalen und internationalen Regeln und Systemen beeinflusst. Nachhaltige Hilfe setzt sich mit den systemischen Bedingungen der Entwicklungsprobleme auseinander. Lektion 3: Partizipation Erfolgreiche Projekte sind auf die Bedürfnisse der Empfänger abgestimmt. Zivilbevölkerung und lokale Institutionen müssen mitreden und teilnehmen können.
16 Wie wirksam ist die Schweizer Hilfe? Stärken sind die Nähe zur Bevölkerung (bottom up) und die langfristige Ausrichtung der internationalen Zusammenarbeit Die Hilfe wird nicht politisch instrumentalisiert. Als neutrales Land kann die Schweiz auch in sehr schwierigen und fragilen Regionen arbeiten Schwächen: Die Schweiz hat geringes politisches Gewicht in internationalen Gremien Budgetmässig ist die Schweiz im Mittelfeld der Geberländer. Während manche Länder reduzieren, baut die Schweiz ihre Hilfe aus (auf 0,5% des BNE bis 2015)
17 Einblick in ausgewählte DEZA- Projekte 17
18 Projektbeispiel Regionale Zusammenarbeit Erfolgreicher Ausweg aus der Nahrungskrise Herausforderung In Laos vermochte die inländische Reisproduktion nur die Hälfte der Nachfrage zu decken. Armut und mangelnde Ernährungssicherheit sind stark miteinander verknüpft. Projekt In Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten soll die Reisforschung effizienter gestaltet, produktivere Reissorten gezüchtet und Wissen über ergiebigere Anbaumethoden vermittelt werden. Resultat Die jährliche Reisproduktion stieg innerhalb von 14 Jahren von 1,5 auf 2,5 Tonnen Reis. Fast drei Viertel der Haushalte, die moderne laotische Sorten anbauen, können sich selbst versorgen oder gar Reis verkaufen
19 Projektbeispiel Globale Zusammenarbeit: Adaptation an den Klimawandel in Peru Herausforderung: Peru ist sehr verwundbar gegenüber Klimaveränderungen. Es ist regelmässig Überschwemmungen, Erdrutschen, Trockenheit und Kältewellen ausgesetzt. Projekt: Lebensgrundlage der armen Bevölkerung in den Regionen Cusco und Apúrimac sichern und Verwundbarkeit gegenüber Klimawandel reduzieren. Resultate: Informationssysteme erleichtern die Erhebung und Auswertung von Klimadaten. Anpassungsmassnahmen in den Bereichen Wasser, Ernährungssicherheit und Risikoverminderung bei Naturkatastrophen.
20 Projektbeispiel Humanitäre Hilfe Mehr Sicherheit für Flüchtlinge in Georgien Herausforderung Der Zusammenbruch der Sowjetunion führte in den frühen 1990er Jahren zu bewaffneten Konflikten im Südkaukasus. Diese politischen und ethnischen Spannungen sind bis heute nicht gelöst. Projekt Unterstützung der rund 200'000 Menschen, die aufgrund des Konflikts um Abchasien 1993 vertrieben wurden oder flüchteten. Resultat Die Bemühungen veranlassten die georgische Regierung, in einem politischen Dialog eine nationale Strategie für die Integration der Vertriebenen zu entwickeln. 20
21 Projektbeispiel Ostzusammenarbeit Bürgerinnen und Bürger gestalten Politik Herausforderung Echte Demokratie braucht die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an der Entscheidungsfindung Projekt Bürgerinnen und Bürger gestalten in basisdemokratischen Gemeindeforen die Entwicklung ihrer Gemeinde aktiv mit. Resultat In 40% aller bulgarischer Gemeinden wurden Gemeindeforen gegründet, aus denen insgesamt 384 Projekte hervorgegangen sind: Jugendzentren, Spielplätze, Verbesserung der Infrastruktur. Das Erfolgsmodell wird nun in 25 Gemeinden Mazedoniens weitergeführt. 21
22 Mehr Infos: Eine Welt Das Magazin der DEZA - erscheint 4x jährlich - Beiträge zu aktuellen Fragen der Entwicklungszusammenarbeit - gratis
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