Bedeutung und Perspektiven von Indikatoren als Instrument der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie
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- Berthold Schuler
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1 Bedeutung und Perspektiven von Indikatoren als Instrument der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie Dr. Jörg Mayer-Ries Bundesministerium für Umwelt Referat Allgemeine und grundsätzliche Fragen der Umweltpolitik Expertengespräch Econsense Berlin, 12. Januar 2011
2 Gliederung Vorbemerkung: Woraus leiten sich Antworten auf die Frage nach der Weiterentwicklung des Indikatorensatzes ab? Auf welchen konzeptionellen Grundlagen beruhen die Nachhaltigkeitsstrategie und ihr Indikatorensatz? Welche neuen realen Herausforderungen eröffnen die Frage nach der Weiterentwicklung des Indikatorensatzes? Welche Weiterentwicklung ökonomischer Aspekte im Indikatorensatz sind zu diskutieren?
3 Vorbemerkung Konzeptionelle Grundlage ist die Nachhaltigkeitsstrategie Leitbild, politische Ziele, Managementregeln, Monitoring Kontinuität seit 2002, hoher Standard und Vorbild international Praktischer Hintergrund sind gesellschaftliche Aufgaben ökologische, soziale, wirtschaftliche Herausforderungen langfristige, integrierte, global verantwortliche Politik Politische Funktion sind Zielkonsistenz und Kommunikation Legislaturspezifische und übergreifende Interessen akteur- und ressortspezifische und -übergreifende Interessen Nachweis und Kommunikation nationaler und globaler Verantwortung
4 Grundlage Nachhaltigkeitsstrategie Generelle Konzeption und Struktur entlang der Funktionalität politische Zielkonsistenz und Kommunikation enge Anlehnung an EU-Nachhaltigkeitsstrategie Konsens/nationale Kohärenz, Kontinuität/Verlässlichkeit, Transparenz/Kommunizierbarkeit, Zielcharakter/Strategie Leitbild, Leitprinzipien Brundtland Rio 1992 EU-SDS Ökologische Grenzen, vier Leitlinien Generationengerechtigkeit (Langfristigkeit) Internationale Verantwortung (globale Verantwortung) Lebensqualität (integrierte Entwicklung) Sozialer Zusammenhalt (Teilhabe)
5 Grundlage Nachhaltigkeitsstrategie Politische Themenfelder und Ziele alle wesentlichen Politikfelder (d.h. auch alle Ressorts) nachhaltige Ausrichtung entlang der 4 Leitlinien ergibt 21 Ziele für nachhaltiges Wirtschaften, nachhaltige Innovation, nachhaltige Mobilität, nachhaltige Gesundheit etc. Managementregeln und Monitoring Institutionen, Verfahren, Regeln zur operativen Umsetzung der politischen Ziele Berichts- und Monitoringwesen: Indikatoren
6 Grundlage Nachhaltigkeitsstrategie Indikatoren für jedes politische Themenfeld und Ziel (den Bereich X nachhaltig gemäß den 4 Leitlinien gestalten) Anforderungen repräsentativ, konkret, objektiv messbar, vergleichbar mit indikatorbezogener langfristiger Zielvorgabe verfügbar alle anderen Kriterien ergeben sich aus Konzept der NHS, etwa überschaubare Anzahl bzw. abschichtungsfähig aktuell 35 Indikatoren für 21 politische Ziele, die den vier Leitlinien zugeordnet sind
7 Neue gesellschaftliche Herausforderungen Ökologisch-ökonomische Herausforderungen Der ökonomische Wert der Ökosysteme und ihrer Leistungen wird immer stärker offenbar, aber nicht offen sichtbar (Klimawandel - Anpassungspotenzial/Resilienz; Biodiversität - innovative Prozesse und Produkte/Effizienz; ) Die Knappheit kostenloser und günstiger strategisch wichtiger Ressourcen nimmt zu (Wasser, Phosphor, Erdöl, ) Bedeutung Umwelttechnologie und wirtschaft nimmt zu: Green Growth/Green Economy
8 Neue gesellschaftliche Herausforderungen ökonomisch-soziale Herausforderungen Konflikte und Wohlstandsverluste aufgrund ökonomischer Fehlallokation (u.a. auch ökologischer Güter) nehmen zu ( Wasser- und Klimakriege, Ernährungskrise, Armut) wachsende Ungleichheit der Einkommens- und Vermögensverteilung national / international Wertewandel (moralische Märkte, postmaterialistische Éinstellungen etc.) demographischer Wandel
9 Neue gesellschaftliche Herausforderungen weitere ökonomische Herausforderungen Bedeutung des Finanzmarkts für nachhaltige Entwicklung Vernichtung realer Vermögen und Einkommen durch kurzfristiges und spekulatives Wirtschaften (Finanzkrise) Verlagerungen von Produktionsanteilen zwischen Staat, Unternehmen, Haushalten (öffentl. Verschuldung, Bürokratieabbau, Schattenwirtschaft, Hausarbeit etc.) Europäisierung und Globalisierung
10 Mögliche Weiterentwicklung Zusammenhänge zwischen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Zielen herstellen - auf der Ebene eines neuen (Schlüssel-)Indikators - auf der Ebene neuer Teilindikatoren Indikatoren für nachhaltiges Wirtschaften (nicht für ökonomische Nachhaltigkeit): - nachhaltiger (privater) Konsum (CO2-, Flächen-, Wasser-, Rohstoff-Rucksack) [ökonomisch-ökologisch] - Einkommensverteilung [ökonomisch sozial] - Verschuldung/Kreditaufnahme (privat) [ökonomisch sozial]
11 Mögliche Weiterentwicklung Korrekturen und Ergänzungen zum BIP als Maß für wirtschaftlichen Wohlstand im Indikatorenset und Bezugsgröße für Effizienz- bzw. Produktitvitätsindikatoren Hinweise zur Reform des BIP als Maß der Wirtschaftsleistung und des Produktionswerts (Gutachten des Rats für Sachverständigen Dez. 2010) - bessere Erfassung staatlicher Leistungen (Ziff. 46) - Erfassung von Haushaltsproduktion, Ehrenamt (Ziff. 47) - bessere Erfassung von Dienstleistungen (Ziff. 48) - sowie Schattenwirtschaft, defensive Kosten (Ziff. 48ff.)
12 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Dr. Jörg Mayer-Ries Bundesministerium für Umwelt Referat ZG III 1 Allgemeine und grundsätzliche Fragen der Umweltpolitik joerg.mayer-ries@bmu.bund.de
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