Förderung sozialer und personaler Kompetenzen in berufsbildenden Schulen
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- Werner Solberg
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1 Förderung sozialer und personaler Kompetenzen in berufsbildenden Schulen Bedeutung von Motivation und Interesse Mareike Kreisler & Manuela Paechter Institut für Psychologie
2 Berufliche Handlungskompetenz Fachliche Kompetenzen Methodische Kompetenzen berufliche Handlungskompetenz Soziale Kompetenzen Personale Kompetenzen (Erpenbeck & v. Rosenstiehl, 2003; Frey, 2004; Frey & Balzer, 2005; Kauffeld, 2005)
3 Fördermöglichkeiten Förderung im Unterricht bzw. in der Klasse Unterrichtsfach (z.b. Persönlichkeitsbildung und soziale Kompetenz in HAK/HAS) Lehr-Lern-Methoden (z.b. Bildungsstandards in soziale und personale Kompetenzen) Förderung über außerunterrichtliche bzw. spezielle Angebote Förderung im Schulleben und Verankerung in der Schulkultur (Kreisler, Macher, Paechter & Zug, 2012)
4 Methoden-/Unterrichtsbeispiele Methodisch-didaktische Gestaltung Kompetenzorientierung Handlungsorientierung / Reflexion Anwendungsorientierung / situiertes Lernen Methodenorientierung
5 A Wiedergeben B Verstehen C Anwenden D Analysieren/ Evaluieren Kompetenzmodell Deskriptor Ich kann 1 Soz. Verantwortung 2 Kommunikation 3 Kooperation 4 Konflikte SK 4.2-D-2 das Konfliktverhalten aller beteiligten Personen reflektieren. 5 Führung 6 Situationsgerechtes Auftreten 7 Selbstverantwortung 8 Lern- und Arbeitsverhalten 9 Lebensgestaltung PK 8.4-C-2 eigene Lern- und Arbeitsprozesse steuern.
6 Methoden-/Unterrichtsbeispiele Methodisch-didaktische Gestaltung Kompetenzorientierung Handlungsorientierung / Reflexion Anwendungsorientierung / situiertes Lernen Methodenorientierung
7 Methoden- / Unterrichtsbeispiele Formale Gestaltung Aufbau Übersichts- bzw. Informationsblatt Aufgabenstellung und Beilagen Erwartungshorizont / Lösungsvorschlag Zuordnung zu Deskriptoren / Kompetenzen Verdeutlichung der Methode, austauschbare Inhalte
8 Fallvignetten
9 Teamarbeit
10 Teamarbeit
11 Methoden- / Unterrichtsbeispiele Rollenspiel (z.b. Durchführung eines Beratungsgesprächs, Führen von Verhandlungen, Treffen von Entscheidungen als Teamleiter/in) Problem basiertes Lernen (anhand unterschiedlicher Ausgangssituationen, z.b. Probleme in Projektarbeit, Vermarktung eines Unternehmens) Reflexion (z.b. der eigenen Rollen, des eigenen Konfliktverhaltens, der Situationsangemessenheit des eigenen Verhaltens, der eigenen Zukunftspläne) Feedback (z.b. zu einer Präsentation anhand bestimmter Methoden)
12 Interessiertes und intrinsisch motiviertes Lernen Person handelt aus Freude an der Tätigkeit oder einem Interesse an der Sache Motivierungsquelle ist unabhängig von Belohnung und anderen Handlungsveranlassungen in Form von Druck und Zwang (Gegenteil: extrinsisch motiviertes Lernen) Steigerung u.a. durch informationshaltige Lern- und Entwicklungsbedingungen kompetenzförderliches Feedback Autonomieunterstützung (Deci & Ryan, 1993, 2002)
13 Interessiertes und intrinsisch motiviertes Lernen wichtige Bedingungen für qualitativ anspruchsvolle Formen des Lernens aussagekräftige Prädiktoren der schulischen Leistung positive Effekte auf die Art und Weise der Lernsteuerung die Erlebensqualität während des Lernens den kurz- und langfristigen Output des Lernens (Deci & Ryan, 2000)
14 Motivationsrelevante Bedingungen für die Berufsbildung Kompetenzunterstützung (z.b. Rückmeldungen aus der Sache, informierendes Feedback, individuelle Bezugsnorm) Autonomieunterstützung (z.b. Wahlmöglichkeiten, Unterstützung von selbstständigem Erkunden, Planen, Handeln und Lernen) soziale Einbindung (z.b. kollegialer Umgang, Empathie, kooperatives Arbeiten, entspannte, freundliche Lernatmosphäre) (Prenzel, Kramer & Drechsel, 2002)
15 Motivationsrelevante Bedingungen für die Berufsbildung inhaltliche Relevanz (z.b. Anwendungs- u. Berufsbezüge, Realitätsnähe, Verknüpfung über Fächer, entsprechende Lernsituationen/Lernorte) Instruktionsqualität (z.b. klare Struktur, Verständlichkeit, Handlungsorientierung, gezieltes Situieren) inhaltliches Interesse der Lehrperson (z.b. Ausdrücken von pos. Empfindungen, Engagement, Enthusiasmus) (Prenzel, Kramer & Drechsel, 2002)
16 Untersuchung Anzahl Methoden-/Unterrichtsbeispiele 37 Schulen 27 Schulklassen (Berufsschulen, BAKIP/BASOP, HAK/HAS, HLFS/Fachschule, HTL/Fachschule, HUM/Fachschule) 116 Schüler/innen-Urteile 2054 Lehrer/innen-Urteile 85 (Schuljahr 2010/2011 & 2011/2012)
17 Beurteilungskriterien Schüler/innen Motivationsrelevante Beispielmerkmale Kompetenzunterstützung Autonomieunterstützung soziale Einbindung inhaltliche Relevanz Instruktionsqualität Lernaktivitäten / Anstrengung intrinsische Motivation & Interesse Beurteilung der Beispiele Lernleistung subjektiv wahrgenommene Lernleistung objektive Lernleistung
18 Fragestellungen Beispielmerkmale intrinsische Motivation & Interesse intrinsische Motivation & Interesse individuelle Beispielbeurteilung Anstrengung wahrgenommene Lernleistung objektive Lernleistung
19 Motivation & Interesse Kompetenzunterstützung.314 Autonomieunterstützung.050 soziale Einbindung.058 intrinsische Motivation & Interesse inhaltliche Relevanz Instruktionsqualität
20 Beurteilung der Beispiele Kompetenzunterstützung.314 Autonomieunterstützung.050 soziale Einbindung.058 intrinsische Motivation & Interesse inhaltliche Relevanz Instruktionsqualität individuelle Beispielbeurteilung
21 Lernleistung intrinsische Motivation & Interesse.369 Anstrengung.116 wahrgenommene Lernleistung individuelle Beispielbeurteilung.118 objektive Lernleistung
22 Zwischenfazit Beispielentwicklung: Bedeutung der Kompetenzunterstützung (z.b. Rückmeldungen aus der Sache, informierendes Feedback, individuelle Bezugsnorm) inhaltlichen Relevanz (z.b. Anwendungsbezüge, Realitätsnähe, Verknüpfung über Fächer, Lernsituationen, -orte) Instruktionsqualität (z.b. Klarheit, Verständlichkeit, gezieltes Situieren, Handlungsorientierung) Schlüsselrolle der Motivation und des Interesses für die Beispielbewertung, die Lernaktivitäten und die subjektive und objektive Lernleistung!
23 Beurteilungskriterien Lehrer/innen Beispielmerkmale Kompetenzunterstützung (method.-didakt. Hinweise, Beilagen, Lösung) inhaltliche Relevanz (Beruf, Alltag, Unterricht) Instruktionsqualität (Aufgabenstellung) Innovationsgrad (inhaltlich, methodisch) Beitrag der Beispiele zur Qualitätsentwicklung des Unterrichts Beurteilung der Beispiele
24 Fragestellung Beitrag zur Qualitätsentwicklung Beispielmerkmale individuelle Beispielbeurteilung
25 Beurteilung Lehrer/innen Kompetenzunterstützung.310 inhaltliche Relevanz.359 Beitrag zur Qualitätsentwicklung Instruktionsqualität Innovationsgrad individuelle Beispielbeurteilung
26 Fragestellung Urteile der Lehrer/innen Urteile der Schüler/innen
27 Beurteilungsübereinstimmung Bereich Zusammenhang Instruktionsqualität ++ (r =.399**, p =.000) Relevanz für Beruf (r =.117, p =.257) Relevanz für Alltag (r =.091, p =.380) Relevanz für Unterricht ++ (r =.270**, p =.008) Motivation u. Interesse d. Schüler/innen ++ (r =.369**, p =.000) Anstrengung (r =.142, p =.285) Lernzuwachs + (r =.204*, p =.048) Schwierigkeit ++ (r =.270**, p =.008) Gesamtbeurteilung + (r =.250*, p =.016)
28 Resümee Bedeutung der Kompetenzunterstützung inhaltlichen Relevanz Instruktionsqualität für den Beitrag zur Qualitätsentwicklung im Unterricht und in weiterer Folge für die Beispielbeurteilung Gute Übereinstimmungen zw. der Sichtweise der Schüler/innen und jener der Lehrer/innen Handlungserfordernis: Verdeutlichung der Relevanz der Kompetenzen für Beruf und Alltag
29 Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Zukünftiger Link zu den Unterrichtsbeispielen
30 Zentrale Literatur Deci, E.L. & Ryan, R.M. (1993). Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation und ihre Bedeutung für die Pädagogik. Zeitschrift für Pädagogik, 39 (2), Deci, E.L. & Ryan, R.M. (2000). The,,What" and,,why" of Goal Pursuits: Human Needs and the Self-Determination of Behavior. Psychological Inquiry, 11 (4), Deci, E.L. & Ryan, R.M. (2002). Handbook of self-determination research. Rochester: the University of Rochester Press. Kreisler, M., Macher, S., Paechter, M. & Zug, U. (2012). Förderung sozialer und personaler Kompetenzen im Kontext Schule. In M. Paechter, M. Stock, S. Schmölzer-Eibinger, P. Slepcevic-Zach & W. Weirer. Handbuch Kompetenzorientierter Unterricht (S ). Weinheim: Beltz. Prenzel, M., Kramer, K. & Drechsel, B. (2002). Self-determined and interested learning in vocational education. In K. Beck (Ed.), Teaching - learning processes in vocational education. Foundations of modern training programs (pp ). Frankfurt: Lang.
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