Erfahrungsbericht zum Auslandssemester an der Hong Kong University of Science and Technology (HKUST) von 02/2012 bis 06/2012

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1 Erfahrungsbericht zum Auslandssemester an der Hong Kong University of Science and Technology (HKUST) von 02/2012 bis 06/2012 Einleitung Ich bin Student des Technologiemanagements im 9. Semester (noch Diplom) und habe ein Auslandssemester an der Hong Kong University of Science and Technologie absolviert. Der offizielle Terminplan des Semesters ließ es am beginnen und am enden, ich bin jedoch am angereist und am wieder heimgekehrt. Warum ich mich für Hong Kong entschied lag absolut darin begründet, dass ich die Faszination Asiens erleben wollte, da diese einfach so unterschiedlich zur westlichen Welt ist. Hong Kong jedoch, gilt als Tor zur westlichen Welt und somit konnte es nicht zu einem extremen Kulturschock kommen. Danach informierte ich mich noch über die verschiedenen Universitäten dort und kam zu dem Entschluss mich für die HKUST zu bewerben, da diese eine super Reputation aufweist. Referenz war hier das Times Higher Education Ranking, in welchem es die HKUST auf Platz 62 bringt. Ich war sehr gespannt was mich hier nun erwartete und ob die britischen Einflüsse immer noch vorherrschten. Vorbereitung Nach erfolgreicher Bewerbung an der Universität Stuttgart wurde ich als Kandidat für einen Austausch an der HKUST vorgeschlagen. Hierbei ist wohl das Bewerbungsverfahren an der eigenen Hochschule vorrangig, denn wenn man einmal vorgeschlagen ist, dann scheint der Rest nur noch Formsache zu sein, da die Partneruniversität in der Regel, jegliche Vorschläge akzeptiert und da den deutschen Partnern völlig vertraut. Anschließend habe ich Post von der HKUST bekommen und musste sämtliche Formulare in wenigen Tagen wieder zurückschicken, jedoch standen bei Fragen jederzeit die chinesischen Mitarbeiter zur Verfügung und die Kommunikation war wirklich sehr gut organisiert. Hierbei ging es um Formulare, wie z.b. Versicherungsschutz, Visumsantrag, Bank Statement, u.v.m. Nachdem nun alles in trockenen Tüchern war, machte ich mich auf die Suche nach einem guten Flug. Dabei suchte ich sämtliche Portale, wie z.b. flüge.de, ebookers.de, momondo.com, usw. ab, jedoch landete ich bei STA Travel, da ich dort den perfekten Flug für 612 bekam. Ich entschied mich direkt für Hin- und Rückflug, da ein flexibles Rückreisedatum weitere 200 gekostet hätte. Diese Entscheidung würde ich jedoch nicht mehr direkt so machen, da man für geringfügig mehr Geld auch zwei Einzelflüge bekommen kann und somit weitaus flexibler ist, was auch das Reisen im Anschluss begünstigen kann. Auf der anderen Seite war es für mich jetzt auch nicht weiter tragisch dass ich es so machte. Ich hatte mich schon etwas vorher auch bereits um eine neue Kreditkarte bemüht, damit ich keine unnötigen Gebühren im Ausland für Abhebungen bezahlen muss. Hierbei entschied ich mich für ein Konto bei der DKB, welches nur online verfügbar ist, jedoch wirklich zu empfehlen ist. Hier zahle ich nämlich keinerlei Gebühren bei Abhebungen mit der Kreditkarte. Das Bezahlen mit dieser ist jedoch wiederum teuer, da man 1,75% Auslandseinsatzgebühren zahlen muss. Somit am besten 2 verschiedene Kreditkarten mitnehmen, dass man mit der DKB umsonst Geld abheben kann und mit der anderen bei Bedarf bezahlen kann und zwar mit einem nicht so hohen Zinssatz. Ich verwendete hierbei meine KSK-Kreditkarte die ich schon vorher besaß. Die HKUST bietet einem einen Versicherungsschutz für die gesamte Zeit, allerdings gilt diese meines Wissens nur für Hong Kong und nicht für sämtliche anderen umliegenden Länder. Hierzu habe ich allerdings nicht allzu viel Informationen, da ich bereits privat einen Auslandsversicherungsschutz habe und diesen lediglich etwas verlängern musste, da dieser i.d.r. nur für 30 Tage gültig ist. Somit

2 nahm ich das Angebot der HKUST auch nicht an. Wenn man allerdings krank sein sollte, bzw. wird, kann man auch einfach in die Klinik auf dem Campus gehen und man bekommt dort sämtliche Art von Arznei die man jeweils benötigt ohne Probleme. Ich hatte mich im Vorhinein nicht speziell geimpft, da ich zu diesem Thema eine gesonderte Meinung habe. Man sollte natürlich gegen die Standard-Krankheiten geimpft sein, was einem beim Arzt geraten wird, allerdings habe ich mich wie bereits erwähnt nicht für sonderbare Krankheiten impfen lassen. Falls man eine Reise in besonders schwerwiegende Tropengegenden plant, sollte man sich immer im Vorhinein auf der Seite des Auswärtigen Amtes informieren, ob man Malaria-Prävention benötigt oder nicht. Hierbei würde ich wenn dann Pillen empfehlen, allerdings die etwas teureren, da die billigeren sehr große Nebenwirkungen aufweisen können. Ich habe diese jedoch nie benötigt, da man im Regelfall bei Reisen eher in touristische Orte geht und dabei keine Gefahr auf Malaria besteht. Als Reiseführer hatte ich einen Lonely Plant für ganz Süd-Ost-Asien dabei, den ich mir von einer Freundin ausgeliehen habe. Hierin findet man jedoch Hong Kong und China nicht. Daher habe ich mir vorher eine kostenpflichtige App von Lonely Planet für Hong Kong heruntergeladen, welche anfangs sehr hilfreich war. Gerade am Anfang kennt man sich ja noch nicht allzu gut in der Stadt aus, was sich aber mit der Zeit dann ändert und man dieses Material nicht mehr benötigt. Ich konnte mein Zimmer erstmals am beziehen und hatte deshalb noch 2 Nächte in der Stadt um mir schon mal einen Einblick verschaffen zu können. Falls das jemand plant, würde ich empfehlen, das Gebäude Chun King Mansion zu wählen, da hier die Preise relativ günstig sind und man bekommt in teureren Gebäuden auch keine größeren Zimmer, und es handelt sich ja lediglich um 2 Nächte. Oder man sagt man will ein ordentliches Hotelzimmer dann allerdings beginnen die Zimmerpreise pro Nacht bei etwa 70 Euro aufwärts. Und selbst da muss man sich fragen ob es sich lohnt so viel Geld in die Hand zu nehmen, nur um gewissen Komfort zu haben. Kleidung habe ich ziemlich viel mitgenommen, was ich im Nachhinein allerdings so nicht mehr machen würde, da man dort alles bekommt und hinterher auch Schwierigkeiten mit dem Gepäck bekommt. Ich bin mit etwas Übergepäck hingeflogen und kam mit zwei Koffern wieder. Das kann zum Problem werden, falls man nach dem Studium noch reisen möchte, da man dann nicht weiß wie man das mit seinem Gepäck regeln soll. Einige meiner Kommilitonen haben es mit der Post nach Hause geschickt, andere, wie z.b. ich, haben es bei einem local Student in Hong Kong gelassen und später wieder abgeholt. Dies setzt allerdings voraus, dass man wieder nach Hong Kong zurückkehrt und nicht von der Reiseroute aus direkt nach Deutschland zurückfliegt. In den Empfehlungen der Uni steht auch drin, dass man sich einen dunklen Anzug mitnehmen soll. Hierauf habe ich verzichtet und es auch nicht benötigt. Es kommt allerdings immer darauf an, welche Kurse man belegt, denn im Business-/ Finance-Bereich muss man hin und wieder Präsentationen halten indem es auch gewünscht ist anständig gekleidet zu sein, allerdings auch kein Muss. Andererseits würde ich auch empfehlen sich einen maßgeschneiderten Anzug fertigen zu lassen, da dies in Asien relativ günstig zu machen ist. Universität Die Universität selbst hat eine traumhafte Lage. Sie ist direkt am Meer in einen Steilhang eingebaut, was zur Folge hat dass man ständig Aufzug fahren muss. Von egal wo man herunterblickt, ist es jedes Mal wieder ein Anblick zum Genießen. Am Wochenende hat es dort auch vieler Besucher die sich die Uni anschauen kommen ich vermute dass es sich hierbei jeweils um Verwandte einheimischer Studenten handelte. In den verschiedenen Wohnheimen (Halls) ist es immer relativ laut, wobei mir das nichts ausmachte. Die Uni liegt ca. 30 min mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von dem Stadtkern entfernt. Dies erscheint zunächst ziemlich lange, jedoch vergisst man das ziemlich schnell

3 und achtet darauf eigentlich kaum. Es hat auch seinen Vorteil, da hier nicht dieser Trubel aus der Stadt herrscht, sondern es eine ziemlich schöne ruhige Atmosphäre hat. Auf dem Campus befinden sich 4 Kantinen, 1 Restaurant, 1 Supermarkt, einen McDonalds und sogar ein Friseur. Man könnte hier also völlig autark leben. Die Uni bietet außerdem jede Menge Sportmöglichkeiten: 1 Stadion mit Fußballplatz (Kunstrasen) und Tartanbahn (400m),2 Basketballcourts, 1 Mini-Fußballfeld (hart), 8 Tennisplätze (hart), 6 Tischtennisplatten, Indoor- und Outdoor-Schwimmbad, 2 Squash-Plätze und ein Fitnesscenter. Ich hoffe ich habe nun nichts vergessen. Die Zimmer (12m²) werden sich dort mit einem Mitbewohner geteilt. Ich habe auf dem Formular einfach angeben ich wolle mit einem Europäer oder Amerikaner aufs Zimmer. Schließlich wurde es ein Franzose. Ich würde allerdings im Nachhinein auf jeden Fall jedem raten sich für Hall VII zu bewerben. Hierbei muss man ein Bewerbungsschreiben verfassen und in eine Art Community eintreten, aber das ist es auf jeden Fall wert. Hall VII hat die besten und neuesten Zimmer, und man teilt sich das Badezimmer nur mit drei anderen, wohingegen man sich das Badezimmer in anderen Halls mit 20 Leuten teilt. Die Aktivitäten für diese Community halten sich sehr in Grenzen und man muss auch nur anwesend sein aber nicht wirklich aktiv dabei vieles machen. In Hall VII teilt man sich ein Zimmer allerdings mit einem Asiaten, jedoch sind das alles zivilisierte Asiaten mit denen man sehr gut zurechtkommt. Oder sie sind oftmals gar nicht vor Ort, weil sie bei ihren Freundinnen schlafen o.ä. Der gesamte Campus war immer ordentlich sauber und gepflegt. Aus akademischer Sicht war ich sehr zufrieden, was allerdings sehr auf die Kurswahl ankommt, denn man kann super einfache Kurse erwischen oder eben auch super schwere. Ich hatte ziemlich ausgeglichene Kurse. Als Ingenieurstudent hatte ich zwei Kurse aus dem Ingenieurbereich und zwei aus dem Business/ Finance Bereich. Der eine Engineering-Kurs war wirklich nicht sehr einfach und der andere hingegen eher einfach. Genauso war es auch bei den anderen beiden Kursen. Finance- Kurse sind an dieser Uni i.d.r. sehr hart, da die Uni in diesem Bereich auch Asiens Nummer eins ist. Es ist hier sehr schwer durchzufallen, aber genauso schwer ist es gute Noten zu bekommen, da hier die Noten gecurved werden. Das bedeutet so viel wie: Du kannst noch so gut sein, Du musst immer besser sein als die anderen. Denn hier kann es sein du bekommst 90% der Punktzahl, bekommst aber trotzdem nur eine 3, weil einfach alle anderen 95% oder besser haben. Es hat Vorteile aber auch Nachteile, denn wir befinden uns auf dem asiatischen Kontinent, wo der Chinese herrscht und einfach durchgehend lernt. Das System hat mich etwas enttäuscht, da es sehr auf Auswendiglernen ausgelegt ist. Teilweise musste man einfach wissen was auf Folie 67 in dem Diagramm steht nur als verherrlichendes Beispiel aufzufassen. Das ist für mich nicht wirklich der Sinn eines Studiums, aber es ist und bleibt Asien. Aber alles in Allem bin ich dennoch sehr zufrieden mit der Uni. Vorlesungssprache ist immer englisch außer man nimmt irgendwelche speziellen Sprachkurse für chinesisch. Das Englisch der Professoren ist anfangs sehr speziell, aber man gewöhnt sich ziemlich schnell daran und hat nach kürzester Zeit auch keine Probleme mehr damit. Falls man Fragen zu akademischen Belangen hat, bekommt man anfangs eine Ansprechperson die einem immer Rede und Antwort steht und auch immer sofort Fragen beantwortet, egal ob persönlich oder per . Stadtprofil Hong Kong selber ist flächenmäßig sehr begrenzt. 75% der Fläche sind nicht bebaubar, die restlichen 25% sind bereits nahezu bebaut, was natürlich ein Grund für die immense Anzahl an Hochhäusern ist. Ich finde, Hong Kong ist sehr kompakt und flächenmäßig überschaubar. Keineswegs über- bzw. durchschaubar scheint es besonders Anfangs im Stadtkern, genauer gesagt in Mongkok (Viertel) zu sein. Dort wuseln die Menschen nur so um einen herum und die Gebäude sehr eng und hoch aneinander gereiht - sehen alle sehr ähnlich aus, was die Orientierung selbst mit einem guten Stadtplan anfangs schwierig macht. Viele Einheimische mögen Mongkok nicht, da es ihnen zu

4 überfüllt ist. Meiner Erfahrung nach spielt sich in Mongkok so das tägliche Leben ab, beispielsweise Essen, Shoppen, Alltagsgegenstände (besonders auf den Märkten) besorgen. Natürlich kann man Essen und vor allem Shoppen überall in der Stadt, überwiegend in sehr vielen Einkaufs-Malls, aber so wie ich finde nirgends in so einer tummelnden Masse an Leuten wie in Mongkok. Genauso überwältigend wie das pulsierende Leben in Mongkok war für mich der Blick auf Hong Kong Island, dem Financial District von Hong Kong. Die Skyline ist für mich atemberaubend. Mongkok befindet sich auf dem Festland, wobei der Financial District auf einer Insel südlich des Festlandes liegt. Dort sprießt ein Wolkenkratzer nach dem anderen aus dem Erdboden, Reihe an Reihe. Hochhäuser in dieser Quantität habe ich in sonst keiner asiatischen Großstadt während meiner Reise gesehen. Dementsprechend ist auch das tägliche Stadtbild in diesen beiden Teilen der Stadt. Auf Hong Kong Island, besonders rund um dem IFC (International Finance Center) kann man sehr viele Anzugträger beobachten und die Eingangshallen und Außenbereiche der vielen Hochhäuser sind oftmals sehr prunkvoll und außerordentlich gepflegt. Auch die Straßen schienen mir nicht ganz so überfüllt und lebendig zu sein wie in Mongkok, aber dennoch für meine Verhältnisse bis dato weit außerhalb dem Gewohnten in Stuttgart. Ein etwas zu Mongkok vergleichbarer Ort auf Hong Kong Island ist Wan Chai. Unter der Woche abends bzw. nachts kann man dort sehr gut in den zahlreichen Kneipen und Bars weggehen. An Wochenenden ist abends/nachts auf alle Fälle LKF (Land Quai Fong - Central) der Magnetpunkt schlechthin. Aber auch studentische Organisationen veranstalten regelmäßig Partys für Studenten. Um Informationen zu erhalten, kann man entweder in Facebook solchen Organisationen beitreten oder man tritt ihnen direkt wie z.b. einem Sportteams bei. Das öffentliche Verkehrsnetz ist das Beste, was ich bisher so in Großstädten gesehen habe. Natürlich mag Hong Kong da von der Kompaktheit der Stadt profitieren, wobei dies zugleich bei der Masse an Personen auch eine logistische Meisterleistung zu sein scheint. Besonders das U-Bahn Netz finde ich persönlich herausragend, da man nur sehr, sehr selten länger als 3 Minuten auf eine Bahn wartet. Auch beim Umsteigen trifft in der Regel simultan eine Bahn am gegenüberliegenden Gleis ein. An das Klima habe ich mich durchaus schnell gewohnt, wobei man bei Ankunft die ersten paar Wochen aufgrund der ca. 15 Grad Celsius und einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit jedoch noch etwas friert. Anfangs ist es wirklich noch relativ kalt da auch in Hong Kong im Januar/ Februar bis ungefähr Mitte März Winter herrscht. Ab dann wird es immer wärmer und man hat ca. angenehme 25 Grad. Leben in Hong Kong Von chinesischer Kultur kann man in Hong Kong, besonders im Stadtkern wenig erfahren. Vielmehr muss man dafür in die New Territories fahren bzw. auf Inseln wie Lantau Island. Dort kann man einerseits auch schöne ruhige Natur bei einem Hike genießen und andererseits auch einmal den einen oder anderen Tempel begutachten. Meiner Meinung nach findet man aber in Hong Kong wenig (chinesische Kultur); dafür sollte man lieber für ein paar Tage nach China reisen. Hong Kong hat meiner Meinung nach verglichen mit China ein ganz eigenes Flair, da es lange unter britischem Einfluss stand, was man natürlich immer noch sieht und spürt. Dieses Flair zu beschrieben ist schwierig und soll natürlich jeder selbst für sich kennenlernen. Auf alle Fälle ist es sehr schnelllebig und pulsierend. Ein Pauschalurteil bezüglich dem Essen in Hong Kong kann ich nicht geben, da man chinesisches Essen findet, Hong Kong Essen, japanisches Essen (das Lokal Sushi One kann ich nur wärmstens empfehlen), aber eben auch sehr viel unterschiedliches westliches Essen. In nicht westlichem Essen sind sehr oft Knochen dabei. Ich will aber dazu nur so viel sagen, dass für jeden Geschmack etwas zu finden ist und man definitiv nicht hungern braucht. Während meiner Zeit in Hong Kong bzw. Asien habe ich selber nie gekocht, sondern bin immer in der Unikantine oder in Lokalen zum Essen

5 gegangen. Das Preisniveau ist um einiges geringer als im deutschen Durchschnitt. An der Uni kostet ein vollwertiges Essen zwischen 2 und 2,50. In der Stadt kann man in normalen Lokalen für 3 bis 4 ein Menü bekommen. In Hong Kong kommt man sehr gut mit Englisch durch. An der Universität spricht eigentlich fast jeder englisch, auf alle Fälle die Studenten. Auch in der Stadt gab es so gut wie nie Schwierigkeiten, auch wenn die Leute dort nicht immer fließend englisch sprechen können. Zumindest verstehen sie immer einfache Äußerungen und Wünsche. In Hong Kong spricht man Kantonesisch und teilweise auch in südlichen Gegenden Chinas. Leute in Hong Kong können aber oftmals Mandarin und kantonesisch. Die Kontaktaufnahme zu Einheimischen ist teilweise schwierig, auch an der Uni. Die Menschen dort sind meiner Meinung nach sehr scheu, was aber überhaupt nichts mit grundlegender Abneigung gegenüber Ausländern zu tun hat. Ganz im Gegenteil sind die Leute sehr freundlich und hilfsbereit, wenn man sie etwas näher kennen lernt. Dazu muss man aber in der Regel als Fremder auf die Leute zugehen und nicht warten, bis man selber angesprochen wird. Auch so manche Lebensgewohnheiten wie Leute nicht zuerst aus der U-Bahn aussteigen lassen, sondern gleich rein zu stürmen hat meiner Erfahrung nach nichts mit Unfreundlichkeit zu tun, sondern ist Teil der dort herrschenden Gewohnheiten. Anfangs mag man das als Unfreundlichkeit auffassen, aber wenn man versucht, sich auf die dortige Lebensweise einzulassen und die Leute zu verstehen, kommt man von dem Gedanken schnell weg. Fazit Das Auslandssemester ist für mich ein Gewinn auf ganzer Linie. Ich bereue keine Sekunde, die ich in Asien war. Besonders aus kultureller Sicht profitierte ich sehr davon. Man erlebt und lernt so viele neue Sachen und Leute kennen, die einem oft ganz andere und positivere Ansichten von so manchen Lebenssituationen ermöglichen. Natürlich sind darunter nicht nur positive Erlebnisse und Erfahrungen, aber diese prägen oft am meisten bzw. nachhaltigsten und so wie ich zumindest finde immer im positiven. Das Bereisen verschiedener asiatischer Länder kann ich jedem, der nach Hong Kong bzw. Asien gehen will, nur wärmstens empfehlen. Ganz zum Schluss möchte ich mich noch ganz herzlich beim Team des IA der Uni Stuttgart bedanken, die einem wirklich bei jeder Frage sofort Rede und Antwort stehen.