WIR UND DIE ANDEREN ODER VIELFALT ALS NORMALITÄT? ZWISCHENTÖNE MATERIALIEN FÜR VIELFALT IM KLASSENZIMMER
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- Arthur Biermann
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1 WIR UND DIE ANDEREN ODER VIELFALT ALS NORMALITÄT? ZWISCHENTÖNE MATERIALIEN FÜR VIELFALT IM KLASSENZIMMER Nadin Tettschlag 3. November Tage der Politischen Bildung, Bad Münster Georg-Eckert-Institut Projekt Zwischentöne Seite 1
2 Ablauf: 1. Das Projekt: Zwischentöne Materialien für Vielfalt im Klassenzimmer 2. Der Hintergrund: Gesellschaftliche Vielfalt (im Schulbuch?) 3. Die Webplattform: 4. Materialien und Übungen: Themen Islam, Medien, Muslimfeindlichkeit 5. Abschluss: Hinweise zum Erstellen von Unterrichtsmaterialien, Feedback Georg-Eckert-Institut Projekt Zwischentöne Seite 2
3 GEORG-ECKERT-INSTITUT LEIBNITZ-INSTITUT FÜR INTERNATIONALE SCHULBUCHFORSCHUNG gegründet 1975, Sitz in Braunschweig 1985 UNESCO Prize for Peace Education Forschung, Forschungsinfrastruktur und Transfer Umfangreiche Forschungsbibliothek Unsere Vision Wir engagieren uns als wissenschaftliches Institut dafür, dass zukünftige Generationen zu Weltoffenheit, Selbstreflexion, Verantwortung und Demokratie erzogen werden. Damit wollen wir Dialog und internationale Verständigung fördern. Georg-Eckert-Institut Projekt Zwischentöne Seite 3
4 1. DAS PROJEKT: ZWISCHENTÖNE MATERIALIEN FÜR VIELFALT IM KLASSENZIMMER gefördert von: Ziel: Perspektivwechsel Vielfalt als Normalität Aufgaben: Entwicklung und Verbreitung diversitätssensibler Unterrichtsmaterialien Webplattform: Unterrichtsmaterialien für Sekundarstufen I+II der Fächer Geschichte, Politische Bildung, Ethik/Religion Diversity Education/Pädagogik der Vielfalt, Antidiskriminierungspädagogik Unterrichtsansätze: Multiperspektivität, Lebensweltorientierung Islam und Migration als Beispiele für Diversität ca. 50 Unterrichtsmodule online (je 2-7 Unterrichtsstunden) Georg-Eckert-Institut Projekt Zwischentöne Seite 4
5 2. DER HINTERGRUND: GESELLSCHAFTLICHE VIELFALT Ø Warum benötigen wir einen Perspektivwechsel? Gesellschaftlicher Wandel: Pluralisierung der Lebensweisen und biografischen Hintergründe kulturelle und religiöse Vielfalt Vielfalt bisher in Schulbüchern nicht adäquat abgebildet Ø Relevanz des Themas Islam und MuslimInnen in Deutschland im Unterricht? ca. 4 Mill. MuslimInnen in Deutschland (ca. Hälfte deutsche Staatsangehörige; Islam zweitgrößte Religion) zunehmende Muslim-/Islamfeindlichkeit in Deutschland/Europa Vermischung von Religion, Gesellschaft, Politik in Schulbüchern und öffentlichen Debatten Georg-Eckert-Institut Projekt Zwischentöne Seite 5
6 2. DER HINTERGRUND: GESELLSCHAFTLICHE VIELFALT IM SCHULBUCH? Studie Islam in europäischen Schulbüchern (2011) - Geschichte (D, F): Fokussierung auf Kreuzzüge, vereinzelt Osmanisches Reich Politik/Sozialkunde: Nahostkonflikt, Sicherheitspolitik, neue Kräfteverhältnisse in Weltpolitik, Terrorismus, Migration Begrifflichkeiten nicht scharf voneinander getrennt, austauschbar (Türken, Ausländer, Muslime,...); keine Trennung von Politik, Gesellschaft, Religion. - Reduktion auf das Wesen der Religion Georg-Eckert-Institut Projekt Zwischentöne Seite 6
7 2. DER HINTERGRUND: GESELLSCHAFTLICHE VIELFALT IM SCHULBUCH? Studie Migration und Integration (2015) - Problematisierung von Migration überwiegt gegenüber der Darstellung von Diversität als Normalfall - Konfliktträchtige und krisenhafte Darstellung von Migration in Sozialkunde- und Geschichtsbüchern, teilweise in Geographie - Migration und Diversität erscheinen als Problem und Herausforderung in einer überwiegend als homogen vorgestellte Gesellschaft - Kaum Ansätze eines differenzierten Umgang mit dem Thema Migration - Integration als Anpassungsleistung von Menschen mit Migrationshintergrund Leistung des deutschen Staates für Integration stets positiv hervorgehoben Georg-Eckert-Institut Projekt Zwischentöne Seite 7
8 3. DIE WEBPLATTFORM: seit Okt Besuche/Monat 500 Downloads/Monat Georg-Eckert-Institut Projekt Zwischentöne Seite 8
9 3. DIE WEBPLATTFORM: Didaktische Perspektiven Multiperspektivität: Heterogene Sichtweisen auf politisch-historische Ereignisse und gesellschaftliche Phänomene Reaktivierung und Systematisierung von Vorwissen zu Aspekten gesellschaftlichen Wandels in Deutschland Personifizierung: individuelle Motivation (von Migrierenden) und deren Handlungsmöglichkeiten Förderung narrativer Kompetenz über biografische Erzählungen und Reflexion der eigenen Georg-Eckert-Institut Projekt Zwischentöne Seite 9
10 4. MATERIALIEN UND ÜBUNGEN
11 4. MATERIALIEN UND ÜBUNGEN
12 5. ABSCHLUSS: HINWEISE ZUM ERSTELLEN VON UNTERRICHTSMATERIALIEN Ziele: Differenzierte Darstellung (z.b. des Islam, Migration); Vermeidung von Essentialisierungen (z.b. die Muslime als Andere außerhalb Europas) Darstellung der muslimischen Dimension Europas Berücksichtigung der muslimischen Vielfalt Thematisierung von Säkularisierung in muslimischen Gesellschaften Migration systematisch in Verbindung mit gesellschaftlicher Mobilität betrachten, die charakteristisch ist für moderne Gesellschaften Entstehung und Errungenschaften der heutigen (Migrations-)Gesellschaft historisch einordnen Georg-Eckert-Institut Projekt Zwischentöne Seite 12
13 ZWISCHENTÖNE MATERIALIEN FÜR VIELFALT IM KLASSENZIMMER Facebook-Gruppe Twitter zwischentoene_bs Georg-Eckert-Institut Projekt Zwischentöne Seite 13
14 LITERATUR Bade, Klaus J. (2015): Willkommen in der Einwanderungsgesellschaft? In: Politik unterrichten 1/2015, Groß, Eva/Zick, Andreas/Krause, Daniela (2012): Von der Ungleichwertigkeit zur Ungleichheit: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, Vol. 16/17 Georg-Eckert-Institut für Internationale Schulbuchforschung; Kröhnert-Othman, Susanne; Kamp, Melanie; Wagner, Constantin (2012): Keine Chance auf Zugehörigkeit?: Schulbücher europäischer Länder halten Islam und modernes Europa getrennt. Ergebnisse einer Studie des Georg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuchforschung zu aktuellen Darstellungen von Islam und Muslimen in Schulbüchern europäischer Länder Georg-Eckert-Institut für Internationale Schulbuchforschung; Niehaus, Inga; Otto, Marcus; Hoppe, Rosa; Georgi, Viola (2015): Schulbuchstudie Migration und Integration. Hg. v. der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration Schulbuchstudie_Migration_und_Integration_09_03_2015.html?nn= Hauenschild, K./ Robak, S./ Sievers, I. (Hrsg.) (2013): Diversity Education. Zugänge Perspektiven Beispiele, Frankfurt/M.: Brandes und Apsel Spielhaus, Riem (2013): Wer ist Muslim und wenn ja, wie viele? Gutachten im Auftrag des Mediendienst Integration. Georg-Eckert-Institut Projekt Zwischentöne Seite 14
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