Äußeres Mullwitzkees. Gletschersteckbrief
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- David Beckenbauer
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1 Äußeres Mullwitzkees
2 Allgemeines Das Äußere Mullwitzkees bildet zusammen mit dem Inneren Mullwitzkees und dem Zettalunitzkees die Hauptvergletscherung an der Südseite des Rainer Horn. Inneres und Äußeres Mullwitzkees sind durch einen Felsrücken (Mullwitzaderl), auf welchem die Defreggerhütte steht, voneinander getrennt. Zusammen haben die beiden Gletscher eine Fläche von 6,8 km². Das Äußere Mullwitzkees selbst hat eine Fläche von 2,8 km². Seit 2006 werden im Auftrag des Instituts für Meteorologie und Geophysik an der Universität Innsbruck und des NP Hohe Tauern, unter Leitung von Magister Florian Jurgeit, Massenbilanz und Temperatur, sowie Niederschlagsmessungen am Mullwitzkees durchgeführt. Erste Ergebnisse dieser Messungen liegen inzwischen vor. Totalisator und Temperaturmesser am Mullwitzkees Seite 2
3 Gletschermessung Erste Ergebnisse: Installation Wetterstation: 4./ Installation Ablationspegel: Messung Pegel Nr. 7 am (5 Tage nach Installation): freies Ende von 50 cm Abschmelzung von 27 cm in 5 Tagen Kontrollmessung untere 9 Pegel am (= ~1 Monat nach Installation): Ablationswerte zwischen cm Eisabschmelzung Lage der Ablationspegel Seite 3
4 Datenblatt Typ: Kargletscher Fläche: 2,80 km² Tiefster Punkt: 2732 m Höchster Punkt: 3499 m Durchschnittliche Neigung: 15 Größte Eisdicke: 107 m Exposition: Süd / Südwest Lage: Venedigergruppe Dorfertal Entwässerung: Islitz Seite 4
5 Gletscherprofil ,93 % ,46 % Seehöhe ,39 % ,90 % ,77 % ,23 % ,02 % 0,31 % ha 10 ha 20 ha 30 ha 40 ha 50 ha 60 ha 70 ha Fläche Das Mullwitzkees liegt in einem sehr flachen Karbecken zwischen Hohem Zaun und Weißspitze. Dies erklärt auch den hohen Flächenanteil in den oberen Bereichen des Gletschers. Seite 5
6 Gletscherrückgang Datengrundlage: NPHT, tiris, SAGIS, KAGIS, BEV, Gletscherkataster IMGI Bearbeiter: S. Weißmüller Seite 6
7 Exposition Das Mullwitzkees ist zum Großteil südlich ausgerichtet und damit besonders stark der Sonnenbestrahlung am Nachmittag ausgesetzt. Die Besonnungskarten auf den nachfolgenden Seiten zeigen, dass sich an einem typischen keine Abschattung auf der Gletscheroberfläche durch die umstehenden Gebirge ergibt. Exposition des Äußeren Mullwitzkees nach Flächenanteilen N 140 ha 120 ha NW NE 100 ha 80 ha 60 ha 40 ha 20 ha 0 ha W E SW SE S Seite 7
8 Besonnung I 10:30 Beleuchtung Südost 52 12:00 Beleuchtung Süd 61 Sonnenstand am 31 Juli 47 N Seite 8
9 Besonnung I 14:30 Beleuchtung Südwest 52 17:00 Beleuchtung West 25 Sonnenstand am 31 Juli 47 N Seite 9
10 Mullwitzkees 2006 Äußeres Mullwitzkees 2006 Foto: F. Jurgeit Seite 10
11 Mullwitzkees 2007 Äußeres Mullwitzkees 2007 Foto: Bodo Malowerschnig Seite 11
12 Äußeres Mullwitzkees 2012 Foto: B. Hafner Seite 12
13 Moräne von 1850 Datengrundlage: NPHT, tiris, SAGIS, KAGIS, BEV, Gletscherkataster IMGI Bearbeiter: S. Weißmüller Seite 13
14 Radiometrische Messung Im Jahr 2003 wurden am Mullwitzkees Radarmessungen der Eisdicke durchgeführt. Dabei wurde eine durchschnittliche Eisdicke von 50 m bis 70 m ermessen. Methode: Bei der Radarmessung wird die Eisdicke über den Laufzeitunterschied zwischen direktem Signal (durch Luft = 300m/ns) und reflektiertem Signal der Gletscheroberfläche (durch Gletschereis ca. 168m/ns Ausbreitungsgeschwindigkeit) berechnet. Seite 14
15 Neigungskarte Neigung nach Flächenanteilen ,4 % ,9 % ,6 % ,5 % ,5 % % 16,1 % 3,9 % 5% 10 % 15 % 20 % 25 % 30 % 35 % Mit nur 15 im Durchschnitt ist das Äußere Mullwitzkees extrem flach und nur geringen Bewegungskräften durch die Schwerkraft ausgesetzt. Auch nahe den Bergflanken gibt es keine steileren Geländeteile. Seite 15
16 Impressum & Quellen Zweite überarbeitete Fassung (2012): Benjamin Hafner, Julia Krieger, Lea Schenkelberg, Stefan Weißmüller Text und Layout: Bodo Malowerschnig, Michael Wolf GPS Messung: Michael Wolf Kartenmaterial GIS: Pascal Steiner, Florian Jurgeit Diagramme: Bodo Malowerschnig Datengrundlagen: Luftbildinterpretation und DEM, Stand 1998 Gletscherdaten: AV Mitteilungen Radiometrische Messungen: Radarmessungen der Eisdicke österreichischer Gletscher, Band 2 Besonnungskarten: A-mapfly Sonnenstandberechnung: Seite 16
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