Mittlerer Schulabschluss der Mittelschule als Externer (Jgst. 10)

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1 Mittlerer Schulabschluss der Mittelschule als Externer (Jgst. 10) Kurzinformation zum Überblick Die Volksschulordnung ermöglicht die Teilnahme anderer Bewerber an der Prüfung zum Erwerb der mittleren Reife an der Mittelschule. Schulrechtliche Situation Laut 64 der Volksschulordnung muss folgendes beachtet werden: Sofern die anderen Bewerber Schüler sind, müssen sie sich jedoch mindestens in der Jahrgangsstufe 10 befinden. Der Antrag ist unter Angabe des gewählten Wahlpflichtfaches bis zum 1. März an der Mittelschule zu stellen, die eine Jahrgangsstufe 10 führt und in deren Einzugsbereich der Bewerber seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat. Gegenstand der Abschlussprüfung sind die 6 Prüfungsfächer: - Deutsch, Mathematik und Englisch (bzw. Muttersprache) - Projektprüfung - Geschichte/Sozialkunde/Erdkunde (G-S-E) und Physik/Chemie/Biologie (P-C-B) Die Gesamtnoten der Abschlussfächer ergeben sich ausschließlich aus den in der Prüfung erbrachten Leistungen. Schulpädagogische Hinweise Durch die profilbildenden Fächer der Mittelschule wie Arbeitslehre, G-S-E und P-C-B erhält die Externenprüfung an der Mittelschule für die Zielgruppe eine eigene Schwierigkeit. Nahezu alle Fächer der Prüfung müssen besonders vorbereitet werden. Hier ist Stoff von mehreren Jahren nachzuholen, im Gegensatz zum Qualifizierenden Mittelschulabschluss für andere Bewerber, wo im Fach Arbeitslehre eigene Aufgaben für Schüler anderer Schularten gestellt werden und die Fächer P-C-B und G-S-E durch die Wahl von Englisch nicht geprüft werden. Es handelt sich um eine andere aber keine "leichtere" Abschlussprüfung. Rainer-Maria-Rilke-Gymnasium Ulrichstr Icking Tel.: 08178/ Fax: 08178/ info@gym-icking.de

2 Abschlussprüfung für den Mittleren Schulabschluss an der Mittelschule Allgemeine Hinweise Prüfungsfächer sind: Deutsch, Mathematik, Englisch und nach Wahl des Schülers das Fach Arbeit- Wirtschaft-Technik oder das vom Schüler besuchte Wahlpflichtfach Art und Umfang der Abschlussprüfung: Die Aufgaben für die schriftliche Prüfung in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und ggf. nichtdeutsche Muttersprache stellt das Ministerium. Die übrigen Aufgaben stellt die Schule auf der Grundlage des Lehrplans für die 10. Jahrgangsstufe (Ausnahme AWT für Externe) Bewertung der Leistungen: Die Prüfungsleistungen werden von jeweils zwei Lehrern bewertet. Die Prüfungsnote im Fach Deutsch errechnet sich im Verhältnis 3 (schriftlich) : 1 (mündlich) im Fach Englisch im Verhältnis 2 (schriftlich) : 1 (mündlich) in den Wahlpflichtfächern wird sie aus den Noten der praktischen und schriftlichen Prüfung als Gesamtnote in pädagogischer Verantwortung festgesetzt. Der Prüfungsausschuss kann Schülern mit der Gesamtnote 6 in einem Abschlussfach oder der Gesamtnote 5 in zwei Abschlussfächern Notenausgleich gewähren, wenn sie in einem Abschlussfach die Gesamtnote 1 oder in zwei Abschlussfächern die Gesamtnote 2 oder in drei Abschlussfächern die Gesamtnote 3 erreicht haben. Nachholung/Wiederholung: Wer infolge eines nicht von ihm zu vertretenden Grundes an der Abschlussprüfung ganz oder teilweise nicht teilgenommen hat, kann diese nachholen. Der Nachholtermin wird vom Ministerium festgesetzt. Eine nicht bestandene Abschlussprüfung kann nur einmal zum nächsten Prüfungstermin wiederholt werden. Voraussetzung ist der nochmalige Schulbesuch. 2

3 Die Abschlussprüfung kann zur Notenverbesserung einmal wiederholt werden. Soll zu diesem Zweck die Jahrgangsstufe wiederholt werden, so bedarf dies der Genehmigung der Schulleitung. Teilnahme von anderen/externen Bewerbern an der Abschlussprüfung An der Abschlussprüfung können auch Bewerber teilnehmen, die nicht Schüler einer öffentlichen oder staatlich anerkannten Hauptschule sind. Soweit sie Schüler sind, müssen sie sich jedoch mindestens in der Jahrgangsstufe 10 befinden. Das Bestehen der Abschlussprüfung richtet sich nach 39 Abs. 9 und 10 VSO; vgl. interne Bedingungen. Anmeldung: bis spätestens 1. März an einer M10-Schule DIE AUFGABENFORMATE 1. Die Prüfung im Fach Mathematik: Grundsätzliches Änderungen im Lehrplan von 2004 für den M-Zweig der Hauptschule im Fach Mathematik erfordern auch eine Anpassung bei der Abschlussprüfung. Dabei handelt es sich nur in geringem Maße um inhaltliche Modifikationen, da die Themengebiete im Wesentlichen unverändert geblieben sind. Aus den Erkenntnissen der Fachdidaktik und der Lerntheorie ergibt sich jedoch die Forderung nach neuen Aufgabenformen im Mathematikunterricht. Es gilt grundlegende mathematische Kompetenzen und das Mathematisieren verstärkt zu beachten. Inhalt Die Grundstruktur der Prüfung bleibt erhalten. Der Großteil der Aufgaben entspricht der herkömmlichen Form und bleibt bei den in der Anlage enthaltenen Beispielen deshalb unberücksichtigt. Als neuer Inhalt im Lehrplan ist unter 10.1 Potenzen und Wurzeln die Berechnung von Exponenten mit dem Logarithmus aufgeführt und kann somit in der Prüfung abgefragt werden. Hingegen sind Parabeln der Form y = ax2 nicht mehr im Lehrplan enthalten. Neue Aufgabentypen können als Unterpunkte einer (herkömmlichen) Aufgabe oder als eigenständige Aufgabe in der Prüfung enthalten sein. Es handelt sich im Wesentlichen um folgende Aufgabentypen: Aufgaben, die mathematisches Argumentieren fordern Multiple-choice-Aufgaben ( passives Begründen) Fehleraufgaben Überbestimmte Aufgaben Aufgaben, die offen sind für unterschiedliche Lösungswege ( Probleme mathematisch lösen ) Schaubilder zuordnen und Informationen aus Schaubildern entnehmen Organisation Es werden zwei Aufgabengruppen angeboten. Die Schüler bearbeiten lediglich die von der Prüfungskommission ausgewählte Aufgabengruppe. Für die Prüfung sind wie bislang auch 150 Minuten Arbeitszeit vorgesehen. Taschenrechner und eine für die Hauptschule zugelassene Formelsammlung dürfen wie gehabt verwendet werden. 3

4 2. Die Prüfung im Fach Deutsch: Grundsätzliches Im Mittelpunkt stehen auch weiterhin die Arbeit mit Sach- und Gebrauchstexten bzw. literarischen Texten und Aufgaben zur Rechtschreibung, die die bisherige Diktatpraxis ersetzen. Der rechtschriftliche Prüfungsteil (Teil A) gliedert sich in 2 Bereiche: Rechtschreiben I: Modifiziertes Diktat Rechtschreiben II: Regel- und Strategiewissen Diskontinuierliche Texte (Teil B), d.h. Vorlagen, die mit zusätzlichen Informationsquellen versehen sind, lösen insbesondere bei den Sach- und Gebrauchstexten die linearen Vorlagen ab. Wie bisher werden ein Sachtext und ein literarischer Text angeboten. Die Schülerinnen und Schüler wählen dann einen der beiden Texte zur Bearbeitung aus. Inhalt Rechtschreibung Analog zum qualifizierenden Hauptschulabschluss wird die bisherige Diktatpraxis in der Abschlussprüfung durch zeitgemäße Formen ersetzt bzw. ergänzt. Dabei führt der Weg zum weitgehend fehlerfreien Schreiben über lauttreue Wörter hin zu Einsichten in Prinzipien und Regelhaftigkeiten der Rechtschreibung. Hierbei kann auch die Grammatik in ihrer Bedeutung für die Rechtschreibung herangezogen werden. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich zunächst mit einem modifizierten Diktat; im Anschluss bearbeiten sie entsprechende Aufgaben zur Kenntnis der Rechtschreibstrategien und zu weiteren lehrplanadäquaten Inhalten. Organisation Rechtschreibung Beim modifizierten Diktat (Rechtschreiben I) wird zunächst ein kurzer Text diktiert, der dann mit Hilfe gelernter Strategien überarbeitet werden kann. Die weiteren Aufgaben des Rechtschreibteils (Rechtschreiben II) sind im Anschluss zu bearbeiten. Die Gesamtarbeitszeit beträgt wie bisher 30 Minuten. Nach 15 Minuten wird das überarbeitete Diktat eingesammelt. Für das Einsammeln der Diktattexte und das Austeilen des Rechtschreibteils II steht eine Pause von 5 Minuten zur Verfügung. Rechtschreibteil II wird ebenfalls in 15 Minuten bearbeitet. Das Wörterbuch darf im gesamten Rechtschreibteil als Hilfe herangezogen werden. Inhalt - Textarbeit: Wie auch bei den Prüfungen zum Erwerb des qualifizierenden Hauptschulabschlusses beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit diskontinuierlichen Texten, die mit zusätzlichen Informationsquellen wie Grafiken, Tabellen, Karikaturen, bildlichen Darstellungen oder ergänzenden Zusatztexten versehen sind. Dabei steht das Erkennen und Interpretieren des informierenden und appellativen Charakters im Zentrum. In der Abschlussprüfung zum Erwerb des Mittleren Schulabschlusses finden sich diese Zeichensysteme in den linearen Text integriert oder sie werden im Anhang angeboten. Mit diesen Texten müssen sich Schülerinnen und Schüler sowohl rezeptiv als auch produktiv auseinandersetzen und in der Lage sein, die Inhalte der kombinierten Textformen einzeln zu erschließen, sie aber auch zueinander in Beziehung zu setzen. Auch der literarische Ausgangstext kann in Abhängigkeit vom Inhalt und unter Bewahrung des literarischen Anspruchs zur Verdeutlichung und inhaltlichen Erweiterung mit diskontinuierlichen Elementen ergänzt werden. Bewertung: Sowohl der Rechtschreibteil als auch die Textarbeit werden separat bepunktet. Die jeweils erreichten Punkte werden addiert und führen zur Note im schriftlichen Prüfungsteil. Für die Textarbeit werden drei Viertel, für die Rechtschreibleistung ein Viertel der Gesamtpunktzahl vergeben. Zum Zeitpunkt der 4

5 Abschlussprüfung 2008 ist die Amtliche Regelung der deutschen Rechtschreibung von 2006 verbindliche Grundlage zur Bewertung der Schreibweise, da die bisherige Übergangsfrist zum 31. Juli 2007 endet. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung zur Förderung von Schülern mit besonderen Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und des Rechtschreibens vom umfasst der schriftliche Prüfungsteil für die betreffenden Schüler nur das textgebundene Schreiben. 3. Die Prüfung im Fach Englisch: Grundsätzliches Die schriftliche Prüfung umfasst künftig folgende Bereiche: A. Listening Comprehension B. Reading Comprehension C. Mediation D. Text Production E. Use of English Der Bereich Listening Comprehension ist künftig nicht mehr Teil der mündlichen, sondern der zentral gestellten schriftlichen Prüfung. Die mündliche Prüfung besteht nunmehr aus den Bereichen: Topic-based Talk (zusammenhängendes Sprechen) Picture-based Conversation (Teilnahme an Gesprächen) Interpreting (Sprachmittlung/Mediation) Inhalt schriftliche Prüfung Innerhalb der einzelnen Bereiche bleiben die bisher bewährten Aufgabenformate grundsätzlich bestehen, werden aber zum Teil durch neue Aufgabenstellungen ergänzt. Hinweise zur grundsätzlichen Prüfungsstruktur sowie konkrete Beispiele zu neuen Aufgabenformaten in den Teilen A C finden unter dem unten angezeigten Link. Im Teil A - Listening Comprehension - können sowohl monologische als auch dialogische Textarten die Grundlage für die Aufgaben zum Hörverstehen bilden. Darüber hinaus können sich die Aufgaben auch auf mehrere (3 4) Kurztexte, statt auf einen einzigen, längeren Text beziehen. Im Bereich Reading Comprehension (Teil B) können statt fiktionaler Texte auch Sach- und Gebrauchstexte Teil der schriftlichen Prüfung sein. Der Bereich Mediation (Teil C) lehnt sich thematisch an den Lesetext an. Die Prüflinge übertragen immer vom Englischen ins Deutsche. Neben der wörtlichen Übersetzung ist auch eine Zusammenfassung anhand von Leitfragen denkbar. Teil D - Text Production - umfasst wie bisher die Teilbereiche Korrespondenz und kreatives Schreiben. Die Prüflinge bearbeiten wie bisher eine der angebotenen Aufgaben. Der Bereich Use of English (Teil E) umfasst die drei Teilbereiche Wortschatz und Wendungen, Formen und Funktionen und Phonetik. Die Aufgaben der schriftlichen Prüfung werden alle drei Bereiche umfassen und stets in einen kommunikativen Kontext eingebettet sein. 5

6 Organisation Ein zweisprachiges Wörterbuch darf nur in den Teilen B, C und D verwendet werden. Bei der Auswahl ist darauf zu achten, dass nur Wörterbücher verwendet werden, die keine zusätzlichen Informationen enthalten (z.b. formale Hinweise zur Gestaltung von Briefen etc.). Der Bereich Use of English steht am Ende der Prüfung, da für die Bearbeitung dieses Teiles die Kenntnis des inhaltlichen Rahmens nützlich ist. Der Umfang der einzelnen Aufgaben wird dem modifizierten Zeitschema angepasst. Bewertung: Wie bisher auch werden für die einzelnen Prüfungsteile separate Punktsummen gebildet und anschließend addiert. Die Gesamtpunktesumme ist wie bisher auf ca. 120 Punkte ausgerichtet. Die exakte Punkteverteilung für die einzelnen Bereiche wird nach Erarbeitung der Prüfung 2008 bekannt gegeben. 6