Schritte nach vorn. Hilfsmittel nach einem Schlaganfall. Informationen für Anwender. Schritte nach vorn Ottobock 1
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- Anke Michel
- vor 7 Jahren
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1 Schritte nach vorn Hilfsmittel nach einem Schlaganfall Informationen für Anwender Schritte nach vorn Ottobock 1
2 Inhalt Was passiert bei einem Schlaganfall?... 5 Wie geht es weiter?... 6 Die typischen Folgen eines Schlaganfalls...8 Ihre Rechte nach einem Schlaganfall Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe...19 Die Orthese gibt mir Sicherheit und Stabilität. Ich bin wieder im Gleichgewicht und mein Gehen wird verbessert. Marleen 2 Ottobock Schritte nach vorn
3 Marleen: Erlitt mit 20 Jahren einen Schlaganfall Ein Schlaganfall im Alter von 20 Jahren ist wohl ungewöhnlich. Dennoch widerfuhr Marleen dieses Schicksal und sie lag 14 Tage lang im Koma. Als sie aufwachte, konnte sie weder sprechen noch laufen und war halbseitig gelähmt. In dieser Zeit verlor die Sportlerin fast alles: ihre körperliche Gesundheit, das Hip-Hop-Tanzen, den Freund, das Studium sowie ihre Unabhängigkeit. Dennoch fand sie zusammen mit ihrer Familie zurück in ein aktives Leben. Heute arbeitet Marleen als Kauffrau für Bürokommunikation in einem Gesundheitszentrum. Sie empfängt Kunden, koordiniert Termine und erstellt Dokumente. Darüber hinaus fährt sie ein speziell angepasstes Auto und spielt Golf in der Freizeit. Bei ihren vielseitigen Aktivitäten trägt Marleen konsequent die Schulterorthese Omo Neu rexa Plus. Trotz Schlaganfall ist es Marleen gelungen, ein lebensfroher und aktiver Mensch zu bleiben. Schritte nach vorn Ottobock 3
4 4 Ottobock Schritte nach vorn
5 Was passiert bei einem Schlaganfall? Die meisten Schlaganfallpatienten sind älter als 60 Jahre. Doch auch Jüngere können betroffen sein, wie im Fall von Marleen. Es gibt zwei Hauptursachen für den Schlaganfall: Ein Blutmangel (Ischämie) und eine Einblutung (Hämorrhagie). Bei einem Blutmangel wird das Gehirn für einen kurzen Zeitraum nicht ausreichend mit Blut versorgt dies ist die häufigste Ursache für einen Schlaganfall. Schuld ist ein Blutgerinnsel oder eine Verkalkung, die das Blutgefäß verstopft. Eine Einblutung entsteht, wenn das Hirngefäß reißt und Blut in das Gehirngewebe eintritt. Dieses drückt dann auf die umliegenden Bereiche. In beiden Fällen ist die konstante Blutzufuhr zum Gehirn gestört. Die Zellen werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Die Formel Zeit ist Hirn zeigt, wie wichtig es ist, dass der Patient schnell behandelt wird, damit so wenig Gehirnzellen wie möglich beeinträchtigt werden. Doch selbst bei einer raschen Versorgung bleiben bei zwei Dritteln der Patienten Einschränkungen zurück. Die gute Nachricht: Das Gehirn besitzt die Fähigkeit, sich zu regenerieren. Leicht geschädigte Nervenzellen können teilweise, im besten Fall auch komplett wiederhergestellt werden. Mithilfe von gezieltem Training ist es außerdem möglich, dass andere, gesunde Nervenzellen ihre Funktion übernehmen (Neuroplastizität). Gemeinsam mit einem guten Rehabilitationsteam können Sie daher große Fortschritte machen. 70 Prozent aller Patienten, die den Schlaganfall überlebt haben, schaffen es, nach drei Monaten relativ unabhängig zu leben. Jeder Schritt nach vorn ist Ihr ganz persönlicher Erfolg! Schritte nach vorn Ottobock 5
6 Wie geht es weiter? Ein Schlaganfall kann das Leben von einem Moment auf den anderen verändern: Der Alltag muss neu gestaltet werden und das Erlernen alter Fähigkeiten rückt in den Mittelpunkt. Die häufigsten Folgen eines Schlaganfalls sind einseitige Lähmungen sowie Gefühlsstörungen in Armen und Beinen. Danach kommen Sprach-, Schluck- und Sehstörungen. Häufig sind die Wahrnehmung und der Gleichgewichtssinn beeinträchtigt. Bei körperlichen Einschränkungen wird Sie Ihr Rehabilitationsteam beraten, welche Hilfsmittel sich für Sie besonders gut eignen. Manche können Ihnen in der frühen Rehabilitationsphase das Training erleichtern, während andere Hilfsmittel Sie später unterstützen, in den Alltag zurückzukehren. Nehmen Sie Ihren Alltag und Ihre Rehabilitation in die Hand und nutzen Sie Hilfe sei es von Seiten Ihres Rehabilitationsteams, von Angehörigen oder durch Hilfsmittel. 6 Ottobock Schritte nach vorn Trainieren und den Alltag meistern Hilfsmittel sollten Sie dabei unterstützen, aktiver zu sein, Ihren Alltag selbstständig zu meistern und weiter Geschicklichkeit und Muskulatur zu trainieren. Viele lindern zudem Schmerzen und schützen vor unkontrollierten Bewegungen. Es ist wichtig, dass der Patient mit dem für ihn individuell geeignetsten Produkt versorgt wird seien es Orthesen, Produkte aus dem Bereich der funktionellen Elektrostimulation oder ein Rollstuhl, sagt Dr. Thorsten Böing. Er arbeitete 13 Jahre lang in Rehabilitationskliniken und leitet den Bereich Neurorehabilitation bei Ottobock in Deutschland. Wichtig ist, dass Schlaganfallpatienten wieder aktiv werden. Dr. Thorsten Böing Leiter der Neurorehabilitation der Otto Bock HealthCare Deutschland und verantwortlich für das Ottobock Konzept Mobil nach Schlaganfall
7 Unterwegs sein. Das ist für mich die beste Reha. Gerhard Gerhard: Erlitt mit 52 Jahren einen Schlaganfall Wir waren im Skiurlaub, als der Unfall passierte. Meine Frau war mit einem Teil der Familie schon ins Tal gefahren, meine Schwägerin und ich noch auf Skiern unterwegs. Plötzlich stürzte ich. Meine Schwägerin wollte mich zum Aufstehen bewegen, aber ich konnte nicht. Dann wurde es finster. Die Ärzte diagnostizierten später eine Gehirnblutung. Ich wurde in die Klinik gebracht und befand mich fast drei Monate lang in einer Art Wachkoma. Als ich wieder aufwachte, merkte ich, dass meine rechte Seite gelähmt war. Zunächst konnte ich mich nur mit dem Rollstuhl fortbewegen. Durch die Reha lernte ich wieder Laufen, aber meine Fußspitze konnte ich nicht mehr heben. Als ich später dann MyGait das erste Mal trug, war das Gefühl für mich ganz überraschend. Der Fuß bewegte sich plötzlich wieder. Schritte nach vorn Ottobock 7
8 Die typischen Folgen eines Schlaganfalls Die häufigsten Einschränkungen in ihrer Mobilität erleben Schlaganfallpatienten an Schulter, Hand, Knie und Fuß. Häufig ist eine Seite des Körpers komplett oder teilweise gelähmt und in den Empfindungen gestört. Die folgenden Hilfsmittel wurden speziell für Schlaganfallpatienten entwickelt. Sie helfen Ihnen dabei, Bewegungsabläufe zu trainieren und erleichtern den Alltag. Schulter Hand Drei Monate nach einem Schlaganfall 33% der 50% der Patienten können ihren Arm nicht bewegen Patienten sind in ihrer Geschicklichkeit beeinträchtigt Knie 66% der Patienten sind in der Gehfähigkeit eingeschränkt Fuß 25% der Patienten können noch nicht richtig gehen 8 Ottobock Schritte nach vorn
9 Die Schulter positionieren Für eine natürliche Haltung Wenn Ihre Schulter gelähmt ist, hängt sie tiefer als die gegenüberliegende Seite. Sie rotiert oftmals nach innen und der Arm ist leicht gebeugt. Es kann sogar passieren, dass sich die Schulter teilweise ausrenkt. Dann verspüren Sie Schmerzen und sind in Ihrer Beweglichkeit stärker eingeschränkt. Omo Neurexa Omo Neurexa plus Die Omo Neurexa stabilisiert und positioniert Ihre Schulter in einer natürlichen Haltung. Der Arm ist gestreckt und leicht nach außen gedreht. Die Omo Neurexa plus stabilisiert und positioniert Ihre Schulter in einer natürlichen Haltung. Der Arm ist gestreckt und leicht nach außen gedreht. Gesunde Schulter Unvollständig ausgerenkte Schulter Lindert Schmerzen Stabilisiert den Arm entgegen dem spastischen Muster Verbessert die Körperhaltung Gleichgewicht und Gang werden positiv beeinflusst Erleichtert das Gehtraining Schränkt Armbewegungen nicht ein Weiches, temperaturregulierendes Material für ein angenehmes Tragegefühl Unter der Kleidung tragbar durch schlankes Design Lindert Schmerzen Stabilisiert den Arm entgegen dem spastischen Muster Verbessert die Körperhaltung Gleichgewicht und Gang werden positiv beeinflusst Erleichtert das Gehtraining Schränkt Armbewegungen nicht ein Weiches, klimaregulierendes Material für ein angenehmes Tragegefühl Unter der Kleidung tragbar durch schlankes Design Eigenständiges Anlegen der Orthese möglich (je nach Schwere der Behinderung) Schritte nach vorn Ottobock 9
10 Die Hand unterstützen Besser greifen und das Gelenk schonen Ist der Unterarm in seiner Funktion beeinträchtigt, dann wirkt sich das auch auf die Hand aus. Handgelenk und Finger zeigen unter Umständen nach unten. Hilfsmittel fixieren Ihre Hand entweder in einer bestimmten Position oder positionieren sie so, dass es Ihnen leichter fällt, die Finger einzusetzen und zu greifen. Manu Neurexa Manu Immobil Long Neutralstellung der Hand Die Manu Neurexa ist eine Handgelenksbandage, die es Ihnen ermöglicht, besser zu greifen. Dies hilft Ihnen in der Ergotherapie. Durch die bessere Positionierung und Haltung der Hand lässt sich die vorhandene Griffkraft besser nutzen. Die Manu Immobil Long sorgt dafür, dass Ihr Handgelenk sowie die Fingergelenke ruhig gestellt sind. Die Orthese ist besonders in der Nacht hilfreich, wenn Sie Ihre Hand möglichst schmerzfrei lagern möchten. Fallhand Sorgt für eine natürliche Handstellung Fördert Aktivität sowie die Wahrnehmung der eigenen Hand Lindert Schmerzen Weiches, temperaturregulierendes Material für ein angenehmes Tragegefühl Erleichtert das Training von Hand und Fingern in der Ergotherapie Stellt Hand und Finger ruhig Atmungsaktives Polster für ein angenehmes Tragegefühl Verhindert Druckstellen und Überlagern der Finger Leicht anzulegen mit der gesunden Hand Individuelle Anpassung möglich 10 Ottobock Schritte nach vorn
11 Das Knie führen Sich fließender bewegen Bei Lähmungen der Beinmuskulatur empfinden Patienten oftmals eine Instabilität in Bein und Knie. Sie überstrecken ihr Knie meist unbewusst, sobald sie es belasten. Durch das Überstrecken soll die ausgefallene Muskulatur ausgeglichen und das Knie gesichert werden. Allerdings stört diese Ausgleichbewegung dabei, das natürliche Gehen wieder zu erlernen. Genu Neurexa Die Knieorthese Genu Neurexa verhindert ein Überstrecken des Kniegelenks. Sie führt Ihr Knie und lässt gleichzeitig die Beugung beim Laufen zu. Gehen mit gesundem Knie Überstrecktes Knie Stabilisiert das Knie und verhindert eine Überstreckung Sehr gut einsetzbar im Gehtraining Fördert Aktivität Verbessert die Wahrnehmung des Beines Positioniert die Kniescheibe und verhindert so Schmerzen Verhindert unwillkürliche Bewegungen Weiches, temperaturregulierendes Material für ein angenehmes Tragegefühl Schritte nach vorn Ottobock 11
12 Den Fuß heben Nach vorn blicken Weitere Informationen erhalten Sie unter Fällt es Ihnen schwer, die Fußspitze in Richtung Körper zu ziehen und die Unterseite des Fußes parallel zum Boden zu halten? Dann leiden Sie vermutlich an einer Fußheberschwäche. Diese tritt häufig bei einer halbseitigen Lähmung auf. Die Fußheberschwäche verhindert einen sicheren Auftritt. Beim Durchschwingen des Beines befindet sich der Fuß außerdem zu nah am Boden, sodass Sie leicht an Unebenheiten hängenbleiben. Oftmals heben Schlaganfallpatienten mit einer Fußheberschwäche ihre Hüfte einseitig an, um den Fuß weiter vom Boden zu entfernen. Doch diese Kompensationsbewegungen führen zu neuen Fehlhaltungen, die beispielweise Rückenschmerzen hervorrufen. Verschiedene Hilfsmittel verhindern, dass Ihre Fußspitze in Richtung Boden zeigt oder der Fuß verdreht ist. Bei der Wahl kommt es darauf an, welche Produkte Sie nach Ihren körperlichen Voraussetzungen verwenden können. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Therapeuten und Orthopädietechniker. Entscheidend ist auch, mit welchem Hilfsmittel Sie sich wohlfühlen. Ziel ist es, dass Sie sich fließender bewegen. Indem Sie Kompensationsbewegungen wie das Anheben der Hüfte vermeiden, schonen Sie Ihren Körper. Das Gehen wird Sie in der Regel weniger anstrengen, da Sie sich weniger auf Ihre Schritte konzentrieren. Ihren Blick können Sie wieder nach vorn richten. Walking with a healthy foot Posture with drop foot 12 Ottobock Schritte nach vorn
13 Den Fuß mit Orthesen stützen Fußheberorthesen unterstützen die Beinmuskulatur. Sie positionieren den Fuß, sodass die Fußspitze gehoben wird. GoOn Unterschenkelorthese aus Kunststoff Malleo Neurexa pro WalkOn Flex WalkOn and WalkOn Trimable WalkOn Reaction und WalkOn Reaction plus Bei leichten Problemen der fußhebenden Muskulatur hilft die GoOn dabei, den Fuß in einer neutralen Position zu halten, sicherer zu gehen und nicht zu stolpern. Die Unterschenkelorthese aus Kunststoff ist besonders leicht. Sie wurde für den kurzzeitigen Gebrauch in der ersten Phase der Rehabilitation entwickelt. Die Malleo Neurexapro dient der Behandlung einer akuten Supinationsstellung des Fußes aufgrund einer sich entwickelnden Spastik. Die WalkOn Orthesen sind für Patienten geeignet, die gern aktiv sind. Sie ermöglichen das Gehen auf unebenem Gelände und unterstützen das Steigen von Treppen und Rampen. Carbonfasern bewirken, dass die Orthesen extrem strapazierfähig und gleichzeitig leicht sind. Die Polster sind weich und regulieren die Temperatur auf der Haut. Einfache Handhabung und weiches Material Die GoOn kann mit nahezu jedem Schnürschuh getragen werden, auch mit unterschiedlichen Absatzhöhen Geeignet für kurzzeitigen Gebrauch und kurze Wegstrecken Für die Behandlung einer Supina tionsstellung des Fußes aufgrund einer sich entwickelnden Spastik Als Tag- und Nachtorthese einsetzbar Ermöglicht Flexibilität im Knöchelgelenk und im Knie bei gleichzeitiger Fußhebung Nachgiebigeres Material als bei den anderen Orthesen der Familie Leichte Dynamik beim Gehen Hebt den Fuß und stabilisiert das Knöchelgelenk Moderate Dynamik für das Gehen Neben der Fußhebung wird das Knie unterstützt Hohe Dynamik beim Gehen Schritte nach vorn Ottobock 13
14 Den Fuß mit Elektrostimulation aktivieren Gang ohne FES Über funktionelle Elektrostimulation (FES) können Nerven aktiviert werden, die das zentrale Nervensystem nicht mehr ansteuert. Der elektrische Impuls wird in seiner Intensität exakt auf den Patienten abgestimmt und erreicht ihn von außen (MyGait ). Das System aktiviert den Peronäusnerv, der für die Fußhebung zuständig ist. Der Nerv gibt das Signal an die Muskeln im Unterschenkel weiter, die daraufhin den Fuß heben. Ein positiver Neben effekt ist, dass Sie Ihre Muskeln dadurch trainieren. Damit FES eingesetzt werden kann, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, deren Vorliegen jeder Patient individuell mit einem Spezialisten abklären muss. FES kann viele Vorteile bieten: Hebt den Fuß im richtigen Moment Der Gang wird schneller und fließender Weitere Wegstrecken sind möglich Gehen ist weniger anstrengend Weniger Konzentration auf die Schritte ist erforderlich Selbstvertrauen und Sicherheit werden gestärkt Mobilität wird gesteigert Zugewinn an Unabhängigkeit im Alltag Gang mit MyGait 14 Ottobock Schritte nach vorn
15 MyGait MyGait ist ein Oberflächenstimulator, den Sie von außen am Unterschenkel festschnallen. Am Fuß tragen Sie einen Fersenschalter in einer speziellen Socke. Der Fersenschalter gibt nun bei jedem Schritt per Funk ein Signal an den Stimulator. Dieser sendet Impulse an den Nerv und der Fuß hebt sich genau im richtigen Moment: nämlich beim Durchschwingen des Beines. Mit MyGait kann sogar noch eine weitere Muskelgruppe stimuliert werden, etwa am Oberschenkel. So wird die Gehbewegung zusätzlich unterstützt. MyGait kann folgende Vorteile bieten: Zwei verschiedene Manschetten zur Auswahl Durch Socke und Fersenschalter ist ein FES-unterstütztes Gehen ohne Schuhe möglich Einhändiges Anlegen durch den Patienten Einfache Bedienung mittels Fernbedienung Bei Bedarf zusätzlicher Stimulationskanal für die Aktivierung einer zweiten Muskelgruppe einsetzbar Leicht zu reinigen und viele Teile waschbar Selbstklebende, hypoallergene Elektroden Zahlreiche individuelle Einstellmöglichkeiten Schritte nach vorn Ottobock 15
16 Weitere Mobilitätshilfen Den Alltag erleichtern Gerade in der ersten Zeit nach einem Schlaganfall oder bei starker halbseitiger Lähmung können Sie weitere Mobilitätshilfen unterstützen. Der Leichtgewichtrollstuhl Start M3 Hemi weist spezifische Eigenschaften auf, die den Alltag von Schlaganfallpatienten erleichtern. Start M3 Hemi Optionen Armlagerungsschale Einhandbetrieb Niedrige vordere Sitzhöhe erleichtert das Trippeln mit einem Fuß zum Vorwärtskommen Verbreiterter Fußraum einstellbar für mehr Bewegungsfreiheit Leichte Bedienbarkeit durch Einhandbetrieb und Einhandbremse (optional) Große Auswahl an Armlagerungsschalen und Griffen Vielfältige Kombinations- und Ausstattungsmöglichkeiten Kippschutz 16 Ottobock Schritte nach vorn
17 Schritte nach vorn Ottobock 17
18 Ihre Rechte nach einem Schlaganfall Krankengeld und die Übernahme von Kosten für ein Medizinprodukt wir empfehlen Ihnen, Hilfen wie diese wahrzunehmen. Ihre wichtigsten Rechte fasst an dieser Stelle Ralf Müller für Sie zusammen. Er ist Fach anwalt für Medizinrecht sowie Sozialrecht und unter anderem Lehr beauftragter an der Bundesfachschule für Orthopädietechnik. Lebensunterhalt Es gibt mehrere sogenannte Lohn ersatzleistungen, die Sie in Anspruch nehmen können. Zunächst erhalten Sie von Ihrer Krankenkasse Krankengeld, solange Sie noch arbeitsunfähig sind. Krankengeld wird 78 Wochen gezahlt. Danach werden Sie ausgesteuert, das bedeutet, Sie werden von einem höheren in ein niedrigeres Unter stützungssystem herabgestuft. Stellt sich heraus, dass Sie voraussichtlich nicht mehr arbeitsfähig werden, so kann es Sinn machen, beim Rathaus einen Rentenantrag zu stellen. Die Krankenkasse kann Sie auch dazu anhalten, dies zu tun. Ihnen wird dann eine Rente wegen Erwerbsminderung gezahlt. Die Höhe hängt von Ihrem Beitragskonto bei der Rentenversicherung ab. Nach einem Schlaganfall stehen die Rehabilitation und Ihre Gesundheit im Mittelpunkt. Schwerbehindertenausweis Je nach Schwere der Krankheitsfolgen können Sie den Status eines Schwerbehinderten erreichen. Den Antrag stellen Sie bei der in Ihrem Bundesland zuständigen Stelle. Häufig sind das die Gemeinden oder Kreise. Der Grad der Behinderung wird von 30 % bis 100 % festgelegt. Zudem gibt es Merkzeichen wie G (Gehbehinderung), ag (außergewöhnliche Gehbehinderung), B (Begleitperson) und H (Hilflos). Der Schwerbehinderten ausweis und die Merkzeichen verschaffen Ihnen Vorteile u. a. beim Kündigungsschutz, bei der Kfz-Steuer und der Beförderung im öffentlichen Personennahverkehr. Krankenbehandlung, Rehabilitation und Hilfsmittelversorgung Ihre Krankenkasse zahlt nicht nur den Krankenhausaufenthalt, sondern überdies die Kosten für eine notwendige Anschlussheilbehandlung (Rehabilitation). Diese kann je nach Bedarf ambulant oder stationär durchgeführt werden. Soll eine berufliche Wiedereingliederung stattfinden, so übernimmt die Kosten hierfür die Rentenversicherung oder das Arbeitsamt. Diese führen eine sogenannte Arbeitserprobung durch, um festzustellen wie leistungsfähig Sie noch sind. Die Hilfsmittel versorgung übernimmt die Kranken- oder Pflegeversicherung. Den Antrag stellen Sie am besten über Ihr Sanitätshaus. Durch medizinische Hilfsmittel soll Ihnen ein möglichst selbstständiges Alltagsleben ermöglicht werden. Rechtsweg bei Ablehnung, Fristen Die Krankenkasse hat grundsätzlich binnen drei Wochen nach Antragseingang eine Entscheidung zu treffen. Ansonsten gilt die Leistung als genehmigt. Lehnt ein Kosten träger einen Versorgungsantrag ab, so können Sie dagegen Widerspruch einlegen. Ein Widerspruchsausschuss entscheidet dann nochmals über Ihr Anliegen. Lehnt auch der Ausschuss ab, können Sie gegen die Ablehnung vor dem Sozialgericht kostenfrei Klage einreichen. Ralf Müller Rechtsanwalt 18 Ottobock Schritte nach vorn
19 Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe Eine große Stütze ist die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Sie hält viele wichtige Informationen rund um das Leben nach einem Schlaganfall für Sie bereit, beantwortet Fragen und vermittelt gern den Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe. Rund Schlaganfallbetroffene in ganz Deutschland treffen sich regelmäßig in diesen Gruppen niemand versteht einen Schlaganfallpatienten besser als ein Mensch, der dasselbe Schicksal erfahren hat. Zu den Fragen, die sich Ihnen aufdrängen, haben viele andere bereits Erfahrungen gesammelt. Die Selbsthilfegruppe ist der Ort, diese Erfahrungen auszutauschen und gegenseitig davon zu profitieren. Welche Therapie hat mir geholfen? Welcher Experte ist der richtige Ansprechpartner? Welche Erfahrungen haben andere mit einem Hilfsmittel gemacht? Welche Möglichkeiten gibt es, meine berechtigten Ansprüche durchzusetzen? Selbsthilfegruppen verfügen über einen wahren Schatz an Erfahrungswissen. Nutzen Sie ihn! Service- und Beratungszentrum der Deutschen Schlaganfall-Hilfe T Gemeinsam Rehabilitation stärken. Jedem Betroffenen eine Chance geben! Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und Ottobock machen sich gemeinsam stark für die Rehabilitation nach Schlaganfall, insbesondere für eine Verbesserung der Hilfsmittelversorgung. In der Rehabilitation und Nachsorge von Schlaganfallpatienten spielen Hilfsmittel eine wichtige Rolle, um wieder mobil zu werden. Schritte nach vorn Ottobock 19
20 Für weitere Fragen und Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Sicherheitshinweise: MyGait ist als Medizinprodukt mit dem CE-Kennzeichen entsprechend den Richtlinien 93/42/EWG und 1999/5/EG versehen. Diese Broschüre wurde Ihnen von Ihrem Spezialisten zur allgemeinen Information übergeben und kann keine ärztliche Betreuung ersetzen. Nicht alle Patienten mit Fußheberschwäche sind für die Funktionelle- Elektrostimulation (FES) geeignet. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Therapeuten ausführlich über eine Behandlung, Kontraindikationen und mögliche Risiken oder Nebenwirkungen aufklären. Bitte machen Sie sich mit den Produktinformationen vertraut und lesen Sie die Gebrauchsanweisung, welche Informationen zu Anwendungsmöglichkeiten, besonderen Vorsichtsmaßnahmen sowie möglichen unerwünschten Ereignissen enthält. Otto Bock HealthCare Deutschland GmbH Max-Näder-Straße Duderstadt T F neurorehabilitation@ottobock.de Ottobock 646D787=DE Technische Änderungen und Druckfehler vorbehalten.
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