Die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie. Aktivitäten und Ergebnisse im Jahr 2009
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- Max Schmitt
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1 Die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie Aktivitäten und Ergebnisse im Jahr 2009
2 Inhalte 1. Einleitung 2. Gemeinsame Arbeitsschutzziele und Handlungsfelder 3. Gemeinsame Arbeitsprogramme 4. Kooperationspartnerschaften 5. Evaluierung 6. Abstimmung bei der Betreuung der Betriebe 7. Verständliches Vorschriften- und Regelwerk 8. Nationale Arbeitsschutzkonferenz 9. Arbeitsschutzforum 10. Deutscher Arbeitsschutzpreis 11. Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit 12. Geplante Vorhaben
3 1. Einleitung Seit November 2008 ist die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie (GDA) im Arbeitsschutzgesetz und im Sozialgesetzbuch VII gesetzlich verankert. Mit der GDA wird der Arbeitsschutz zu einer gemeinsamen Aufgabe von Bund, Ländern und gesetzlicher Unfallversicherung. Bund, Länder und Unfallversicherungsträger gestalten den Arbeitsschutz systematisch und eng abgestimmt auf der Grundlage gemeinsamer Arbeitsschutzziele, Handlungsfelder und Arbeitsprogramme. Das Vorschriften- und Regelwerk wird anwenderfreundlicher und transparenter und das Aufsichtshandeln von staatlichem Arbeitsschutz und gesetzlicher Unfallversicherung wird an einem gemeinsamen Überwachungskonzept ausgerichtet. 3
4 2. Gemeinsame Arbeitsschutzziele und Handlungsfelder Arbeitsschutzziel Arbeitsunfälle Verringerung von Häufigkeit und Schwere von Arbeitsunfällen unter Einbeziehung der Verringerung von psychischen Fehlbelastungen und Förderung der systematischen Wahrnehmung des Arbeitsschutzes in Unternehmen Gemeinsame Handlungsfelder: Bau- und Montagearbeiten Logistik, Transport und Verkehr (auch innerbetrieblich) Neulinge im Betrieb 4
5 2. Gemeinsame Arbeitsschutzziele und Handlungsfelder Arbeitsschutzziel Muskel-Skelett-Erkrankungen Verringerung von Häufigkeit und Schwere von Muskel-Skelett-Belastungen und -Erkrankungen unter Einbeziehung der Verringerung von psychischen Fehlbelastungen und Förderung der systematischen Wahrnehmung des Arbeitsschutzes in Unternehmen Gemeinsame Handlungsfelder: Gesundheitsdienst Einseitig belastende und bewegungsarme Tätigkeiten 5
6 2. Gemeinsame Arbeitsschutzziele und Handlungsfelder Arbeitsschutzziel Haut Verringerung von Häufigkeit und Schwere von Hauterkrankungen Gemeinsame Handlungsfelder: Arbeit mit/im feuchten Milieu Kontakt mit hautschädigenden Stoffen (z.b. Kühlschmierstoffe, Motoröle, organische Lösungsmittel, Reinigungsmittel etc.) 6
7 3. Gemeinsame Arbeitsprogramme Elf gemeinsame Arbeitsprogramme zu den Arbeitsschutzzielen Arbeitsunfälle, Muskel-Skelett-Erkrankungen und Haut für den Zeitraum Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Bau- und Montagearbeiten Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Zeitarbeit Sicher fahren und transportieren (innerbetrieblich und öffentlich) Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Pflege Gesund und erfolgreich arbeiten im Büro Gesundheitsschutz bei Feuchtarbeit und Tätigkeiten mit hautschädigenden Stoffen Sensibilisierung zum Thema Sicherheit und Gesundheitsschutz in Schulen Sicherheit und Gesundheitsschutz bei einseitig belastenden und bewegungsarmen Tätigkeiten an Produktionsarbeitsplätzen im Bereich feinmechanischer Montierertätigkeiten an Produktionsarbeitsplätzen in der Ernährungsindustrie in der Gastronomie und Hotellerie bei der Personenbeförderung im ÖPNV 7
8 3. Gemeinsame Arbeitsprogramme Meilensteine Auftaktveranstaltung am 13. Januar 2009 Verabschiedung der Projektpläne Mai bis November 2009 Öffentlicher Start der ersten Arbeitsprogramme Bau und Montage, Zeitarbeit und Haut am 16. Juli 2009 Abschluss von Rahmenvereinbarungen zur Umsetzung zwischen den Unfallversicherungen und den Ländern bis zum
9 4. Kooperationspartnerschaften Erfolgsfaktoren: Beteiligungen und Kooperationen Bund, Länder, UVT GDA-Träger Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Betriebsräte Sozialpartner Sicherheitsfachkräfte, Betriebsärzte, Sicherheitsbeauftragte Betriebliche Arbeitsschutzexperten Krankenkassen, Fachverbände, Arbeitswissenschaft, Netzwerke Sozialversicherungsträger und andere Einrichtungen, die mit Sicherheit und Gesundheit befasst sind 9
10 4. Kooperationspartnerschaften Erstes Kooperationspartnergespräch am Teilnehmer: GKV-Spitzenverband AOK Bundesverband BKK Bundesverband Verband der deutschen Sicherheitsingenieure (VDSI) Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW) Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) Bundesarbeitsgemeinschaft für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (Basi) Geschäftsstelle der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) 10
11 5. Evaluierung Zielebenen der Dachevaluation Nationale Arbeitsschutzziele inwieweit werden sie erreicht? Relevanz und Wirksamkeit des institutionellen Arbeitsschutzes im Betrieb - inwieweit verbessern sie sich? Optimierung der Zusammenarbeit der Träger im dualen System inwieweit gelingt sie? Verbesserung der Zusammenarbeit mit Dritten im Rahmen der GDA - welche Erfolge erzielen die GDA- Träger im Zuge der Vernetzung mit Krankenkassen, Rentenversicherungsträgern, den Sozialpartnern, Verbänden und Organisationen für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit? Betriebliche Prävention für Gesundheit und Wettbewerbsfähigkeit inwieweit machen die Aktivitäten der GDA die Arbeitsbedingungen in Betrieben gesünder und sicherer? 11
12 5. Evaluierung Planungsstand GDA-Programm Erstellung einer Machbarkeitsstudie Einleitung eines öffentlichen Vergabeverfahrens Kopfdatenerhebung Besichtigungsdatum: Land: Unfallversicherungsträger: Ansprechpartner Land/UVT: Name der Betriebsstätte: Nachname Telefon Eckpunkte: Erhebungstermine 2010 und 2012 bis zu Betriebe bis zu Aufsichtspersonen bis zu Gewerbeaufsichtsbeamte einmalig bis zu Telefoninterviews Straße und Hausnummer: Postleitzahl / Ort: Betriebsstättennummer beim UVT: Betriebsstättennummer bei der AS-Behörde: Betriebsnummer bei der BA: Wirtschaftszweig (NACE, dreistellig): Zahl der Beschäftigten: männliche weibliche Mitarbeitervertretung vorhanden: ja nein Arbeitsschutzorganisation a. Ist eine sicherheitstechnische Betreuung gewährleistet? b. Ist eine betriebsärztliche Betreuung gewährleistet? ja nein bestellte Fachkraft für Arbeitssicherheit alternatives Betreuungsmodell ja nein bestellter Betriebsarzt alternatives Betreuungsmodell c. Existiert ein Arbeitsschutzausschuss? ja nein entfällt d. Wie wurde die Gefährdungsbeurteilung durchgeführt? angemessen durchgeführt nicht angemessen durchgeführt nicht durchgeführt e. Hat der Arbeitgeber für eine geeignete Arbeitsschutzorganisation gesorgt? f. Ist ein Managementsystem zum Arbeitsschutz im Einsatz? g. Werden vom Arbeitgeber Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung angeboten? ja nein teilweise ja nein ja nein 12
13 6. Abstimmung bei der Betreuung der Betriebe Abgestimmte und arbeitsteilige Arbeitsweise der Aufsichtsdienste der Länder und UVT Abschluss von Rahmenvereinbarungen Gemeinsame Grundsätze für Beratungs- und Überwachungstätigkeiten Erarbeitung der Leitlinie Gefährdungsbeurteilung und Dokumentation Datenaustausch über geplante und durchgeführte Betriebsbesichtigungen Abstimmung einer gemeinsamen Daten-Struktur Abstimmung der methodischen Vorgehensweise bei der Beratung und Überwachung auf dem Gebiet der Organisation des betrieblichen Arbeitsschutzes Einsetzung eines Koordinierungskreises 13
14 6. Abstimmung bei der Betreuung der Betriebe Abgeschlossene Rahmenvereinbarungen UVT-Länder Baden-Württemberg Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saarland Sachsen Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen
15 6. Abstimmung bei der Betreuung der Betriebe Internet-Portal wurde in Abstimmung mit den GDA-Trägern entwickelt. Basis: Qualitätsgrundsätze zur Erstellung von Handlungshilfen für eine Gefährdungsbeurteilung Ziele: Prozess der Gefährdungsbeurteilung transparenter machen Basis- und Expertenwissen vermitteln Zugang zu relevanten Handlungshilfen erleichtern Pro Monat Besuche mit 100 bis 150 Tausend Seitenaufrufen 15
16 7. Vorschriften- und Regelwerk Handlungsauftrag: - einheitliches, in sich stimmiges, anwenderfreundliches Regelungsgefüge - Vermeidung von Doppelregelungen - Effizienzgewinne durch klare Definitionen Vorrang staatlicher Arbeitsschutzvorschriften und Regeln Konkretisierung staatlichen Rechts durch UVV nur wenn zwingend erforderlich Koordinierungskreis beim BMAS: 2009 zwei weitere Abstimmungsgespräche 16
17 8. Nationale Arbeitsschutzkonferenz Konstituierung: 15. Dezember 2008 Zusammensetzung: je drei stimmberechtigte Vertretungen sowie je drei stellvertretende Mitglieder von Bund, Ländern und gesetzlicher Unfallversicherung bis zu je drei Vertretungen der Spitzenverbände der Sozialpartner in beratender Funktion Vorsitz : Vorsitzender Michael Koll (BMAS, Bildmitte) Stellvertreter Dr. Walter Eichendorf (DGUV, Bild rechts) und Ernst-Friedrich-Pernack (Land Brandenburg, LASI- Vorsitzender, Bild links) 17
18 8. Nationale Arbeitsschutzkonferenz 2009 kam die NAK zweimal zur Beratung zusammen, am 6. Mai 2009 und am 12. November Schwerpunkte der Beratungen: Etablierung von Strukturen und Prozessen für die Zusammenarbeit der Beteiligten Überführung der GDA-Arbeitsprogramme von der Planungs- in die praktische Umsetzungsphase 18
19 8. Nationale Arbeitsschutzkonferenz Die wichtigsten Beschlüsse der NAK-Sitzungen 2008 und 2009: Verabschiedung der Projektpläne für die GDA-Arbeitsprogramme Bau, Zeitarbeit, Transport, Büro, Pflege, Haut, Ernährungsindustrie, Feinmechanik, Hotellerie und ÖPNV Verabschiedung eines Kopfdatenbogens zur Erfassung von Daten zu arbeitsprogrammübergreifenden Themen wie Gefährdungsbeurteilung und Arbeitsschutzorganisation Verabschiedung des Umsetzungskonzeptes der GDA-Dachevaluation Verabschiedung von Qualitätskriterien für die Erstellung von Handlungshilfen für Gefährdungsbeurteilungen Schaffung der Grundlagen für eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit der GDA-Träger unter einem einheitlichen Erscheinungsbild 19
20 9. Arbeitsschutzforum 4. ASF am 17. September 2009, Haus der Bremer Bürgerschaft Themen: Vorstellung der bundesweit einheitlich umzusetzenden GDA-Arbeitsprogramme Workshops zu Gefährdungsbeurteilung, Sicherheit und Gesundheitsschutz in Schulen sowie Wie kommt die GDA in die Betriebe? Teilnehmerzahl: Rund 170 Expertinnen und Experten 20
21 9. Arbeitsschutzforum Wesentliche Ergebnisse: Es besteht ein großer Bedarf an Informationen zu den GDA-Arbeitsprogrammen. Die Leitlinie Gefährdungsbeurteilung und Dokumentation ist ein erster wichtiger Schritt hin zu einem gemeinsamen Grundverständnis. Zukünftig sollten auch weitere Akteursgruppen, wie z.b. Sozialpartner und betriebliche Arbeitsschutzexperten, bzw. deren Sichtweisen in die Fortentwicklung des Grundverständnisses zur Gefährdungsbeurteilung einbezogen werden. Die Integration des Themas Sicherheit und Gesundheitsschutz in Schulen ist ein längerer Prozess, der viele Partner benötigt. Wichtige Kooperationspartner sind die Kultusministerien der Länder und Lehrerverbände. Konkrete Angebote und praktische Informationen sind Grundvoraussetzen für ein Erreichen der Betriebe mit der GDA. 21
22 10. Deutscher Arbeitsschutzpreis Der Deutsche Arbeitsschutzpreis ist Teil der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie. Mit dem Deutschen Arbeitsschutzpreis 2009 sollen besonders wirksame und innovative Arbeitsschutzmaßnahmen bekannt gemacht und als gute Beispiele herausgestellt werden. Preisträger 2009 A.H. Winterberg GmbH & Co. KG, Wuppertal Concert GmbH, Pritzwalk Mönninghoff GmbH & Co. KG, Senden Schiller Zahntechnik GmbH, Salzgitter ZF Sachs AG, Schweinfurt 22
23 11. Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit 2009 wurde in zahlreichen Veranstaltungen zur Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie berichtet. Highlight auf dem A+A Kongress 2009 am 4. November 2009 war die Veranstaltung Die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie eine erste Zwischenbilanz. Programm: Vormittag: Information zu den Fortschritten in den GDA- Kernelementen; Nachmittag: Podiumsdiskussion zu den Arbeitsprogrammen Bau, Haut, Pflege und Zeitarbeit Teilnehmerzahl: 150 Ergebnisse (TED-Abfrage): Zustimmung zur GDA konnte um 13% gesteigert werden (39% der Besucher unterstützten am Ende die GDA voll und ganz; Wert zu Beginn 26%). 23
24 11. Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit Weitere Veranstaltungen zur GDA und Kongressbeteiligungen in 2009 (Auswahl): Vorträge und Posterbeitrag anlässlich der Internationalen Konferenz Strategien weltweit, Dresden, Januar 2009 Die GDA in Hessen: Konferenz Zukunftsfähige Arbeit gesund gestalten, Wiesbaden, 4. Februar 2009 Die GDA in Brandenburg: Arbeitsschutzfachtagung in Potsdam, 11. Juni 2009 Die GDA in Niedersachsen: Kongress für betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz, Celle, 3. September 2009 Die GDA in Sachsen-Anhalt: Arbeitsschutztag in Leuna, 23. September
25 11. Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit Weitere Veranstaltungen zur GDA und Kongressbeteiligungen in 2009 (Auswahl): Das Arbeitsprogramm Bau auf dem Bundeskoordinatorentag, Berlin, 15. Oktober 2009 Seminarvortrag im Rahmen des Masterstudiums Sicherheitstechnik/Arbeitssicherheit der Universität Wuppertal 27. Oktober 2009 Auftaktveranstaltung des Arbeitsprogramms Pflege in Rheinland-Pfalz, Ludwigshafen, 30. November 2009 Das Arbeitsprogramm Büro auf der Tagung Rückengesundheit und Psyche eine Herausforderung für die Arbeitswelt, Hamburg, 3. Dezember
26 11. Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit Weitere wichtige Maßnahmen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit zur GDA in 2009: Entwicklung einer gemeinsamen, einheitlichen visuellen Gestaltungslinie sowie der Textbotschaft Mensch und Arbeit. Im Einklang. Gemeinsames GDA-Internetportal seit 16. Juli 2009 online 26
27 12. Geplante Vorhaben 2010 Halbzeitbilanz der GDA-Arbeitsprogramme 4 NAK-Sitzungen NAK-Vorsitz 2010: Unfallversicherungsträger; Herr Dr. Walter Eichendorf 5. Arbeitsschutzforum am 2./3. November 2010 in Dresden Beginn der Dachevaluation Fachveranstaltung auf der Arbeitsschutz Aktuell 19. bis in Leipzig 27
28 Detaillierte und aktuelle Informationen zur Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie und ihren Aktivitäten finden Sie unter 28
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