Brandschutz im Lebenszyklus eines Gebäudes
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- Günther Jacob Holtzer
- vor 7 Jahren
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1 WERKFEUERWEHRVERBAND BAYERN E.V. ARBEITSGEMEINSCHAFT BETRIEBLICHER BRANDSCHUTZ Mainz, Vortragsveranstaltung Fachvereinigung Arbeitssicherheit e. V. Quelle: Präsentation von Martin Wilske, WFV Bayern auf der A+A am
2 Brandschutz 14 MBO Bauliche Anlagen sind so anzuordnen, zu errichten, zu ändern und instand zu halten, dass der Entstehung eines Brandes und der Ausbreitung von Feuer und Rauch (Brandausbreitung) vorgebeugt wird und bei einem Brand die Rettung von Menschen und Tieren sowie wirksame Löscharbeiten möglich sind. 1
3 Fehlerquellen im Brandschutz 5% 31% 32% Planung 32% Ausführung Betrieb und Nutzung Produktionsfehler 2
4 Fehlervermeidung Planung Qualifizierte Risikoermittlung Auswahl geeigneter Schutzmaßnahmen Qualifizierte Planung der Schutzmaßnahmen Ausführung Fachgerechte Ausführung der Schutzmaßnahmen Qualifizierte Überwachung der Ausführung 3
5 Fachleute frühzeitig einbinden Idee Grobkonzept Kostenschätzung Planung Absprache mit internen Brandschutzexperten sinnvoll Zeitaufwand ca. 15 min Einfluss? Konzept realisierbar? Notwendiger Aufwand? 4
6 Planung von Anfang an Wesentliche Grundlagen für den Brandschutz werden bereits in der Konzeptphase festgelegt. Nur wenn der Brandschutz in der Konzeptfindung berücksichtigt wird, werden spätere Probleme vermieden. Mit einem kleinen Zeitaufwand kann ein sehr großer Nutzen erreicht werden. 5
7 Planung und Ausführung Planung BSN/BSP Genehmigung Ausführung Erstellung Brandschutznachweis, Brandschutzplan Betreuung bei Fremdvergabe Abstimmungen Unterschrift als Fachplaner/Nachweisersteller Brandschutz (?) Verantwortung für korrekte Ausführung liegt beim Auftragnehmer Bei Bedarf Beratungsleistung durch Fachleute 6
8 Brandschutznachweis und Brandschutzplan: Wichtige Grundlagen bei Planung und Ausführung BSN/BSP sind nicht nur Dokumente zur Zufriedenstellung der Behörden! BSN/BSP sind wesentliche Planungsgrundlagen für alle folgenden Gewerke! BSN/BSP sind die Basis für technische Abnahmen nach Fertigstellung! (nicht Flucht- und Rettungswegpläne oder Feuerwehr-Einsatzpläne) Änderungen die einen Einfluss auf die Brandschutzplanung haben müssen geplant und kommuniziert werden! Spätestens am Ende jeder Baumaßnahme müssen aktuelle und richtige BSN/BSP dokumentiert werden! 7
9 Abhängig vom Brandschutz: Bauingenieure, Tragwerksplaner, Baufirma Fachplaner der Gewerke: - Brandmeldetechnik - TGA (Elektro, Sanitär) - Löschanlagentechnik - Klima/Lüftung - Sicherheitsbeleuchtung - Prozessanlagen/VT Ausführende Fachfirmen Flucht- und Rettungswegplan Feuerwehr-Einsatzplan Dokumentation (intern) 8
10 Änderungen in der Bauphase Änderungen Planung BSN/BSP Ausführung Tektur Genehmigung Einfluss auf Brandschutzplanung? damit Einfluss auf zahlreiche nachfolgende Gewerke! muss entsprechend kommuniziert werden! Zeitpunkt hängt von Art und Umfang der Änderungen ab: - direkt bei Änderung, oder - am Ende der Bauphase als Zusammenfassung kleiner Änderungen 9
11 Baukontrolle sichert Qualität Baukontrolle Brandschutz Nutzungsaufnahme durch interne Fachleute? Fachbauleitung Brandschutz? Nachweisdokumente für Auflagen-Erfüllung Qualitätssicherung 10
12 Herausforderung Bestand Moderne architektonische Wünsche werden mit alten Bausubstanzen kombiniert. Der Bestand muss i. d. R. an die aktuellen rechtlichen Anforderungen angepasst werden. Die Qualität der vorhandenen Substanz muss bewertet werden. Bestehende Schutzmaßnahmen müssen soweit wie möglich in das neue Konzept integriert werden. Baumaßnahmen finden i.d.r. im laufenden Betrieb statt. Der Brandschutz greift in nahezu alle Gewerke ein. 11
13 Grundlage Bestandsermittlung Ermitteln der genehmigungstechnischen Grundlagen Bewerten des Bestandes Genehmigungskonformität Bauausführung vorhandene brandschutztechnische Mängel Abstimmung mit internen Brandschutzexperten Aufstellen eines Maßnahmenkataloges mit Prioritäten Ausführung 12
14 Die Wirkung von Bestandsschutz wird oft überschätzt. Der Bestandsschutz schützt uns nur vor behördlichen Forderungen die aus einer geänderten Gesetzeslage kommen. Er greift nur dann, wenn ein Gebäude zu einem Zeitpunkt allen rechtlichen Vorgaben und dem Stand d. Technik entsprochen hat. Bestandsschutz greift nur dann, wenn keine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben besteht. Bei den meisten baulichen Maßnahmen und Nutzungsänderungen, welche eine Baugenehmigung erfordern, geht der Bestandsschutz verloren. Die Beweislast für den Bestandsschutz liegt beim Betreiber. Wurde ein Bauvorhaben ohne Baugenehmigung errichtet und war auch zu keiner Zeit genehmigungsfähig, ist ein Bestandsschutz nie in Kraft getreten. 13
15 Ursachen für Handlungsbedarf Schleichende Veränderungen (z.b. Aufheben von brandschutztechnisch notwendigen Trennungen) Verdeckte, bestehende Mängel (z.b. fehlerhafter Einbau von Brandschutztüren) tatsächliche Nutzungsänderungen (z.b. Wechsel von Büro- zu Labornutzung) 14
16 Versetzen einer Türe: kleine Ursache große Wirkung Mögliche Gründe warum das einfach Versetzen einer Türe zu Problemen beim Brandschutz führen kann: Überschreiten der maximalen Rettungsweglänge Anforderungen an die Tür (z.b. Öffnungen in Treppenraum statt in notw. Flur) unzulässige Verbindung von Löschbereichen zusätzliche Sicherheitsbeleuchtung notwendige Änderungen im Flucht- und Rettungswegplan notwendige Änderungen im Feuerwehr-Einsatzplan 15
17 Versetzen einer Wand: kleine Ursache große Wirkung Mögliche Gründe warum das einfach Versetzen einer Wand zu Problemen beim Brandschutz führen kann: Überschreiten der maximalen Rettungsweglänge Brandmeldeanlagen und Löschanlagen Sicherheitsbeleuchtung Rauchabzug und Zuluft-Situation Lüftungsanlagen, Leitungsanlagen Außer Kraft setzten der 400m²-Regel notwendige Änderungen im Flucht- und Rettungswegplan notwendige Änderungen im Feuerwehr-Einsatzplan 16
18 Nutzungsänderung eines Raumes: kleine Ursache große Wirkung Mögliche Gründe warum die Änderung einer Raumnutzung zu Problemen beim Brandschutz führen kann: Anforderungen an die Flucht- und Rettungswege Qualität der Wände, Decken und Türen Brandmeldeanlagen und Löschanlagen Lüftungsanlagen, Leitungsanlagen Außer Kraft setzten der 400m²-Regel notwendige Änderungen im Flucht- und Rettungswegplan notwendige Änderungen im Feuerwehr-Einsatzplan 17
19 Betriebliche oder organisatorische Änderungen: kleine Ursache große Wirkung Mögliche Gründe warum betriebliche oder organisatorische Änderungen zu Problemen beim Brandschutz führen kann: Einrichtung von Aufenthaltsräumen im Keller ohne erforderliche Rettungswege (drastische) Erhöhung der Personenzahl ohne Anpassung der bestehenden Rettungswegbreiten Änderung der Außenanlagen und damit ggf. auch der erforderlichen Flächen für die Feuerwehr Blockieren von Feuerwehrzufahrten und Aufstellflächen Zugangskontrollen, Schließsysteme etc. 18
20 Kleine Ursache große Wirkung Betreffen Änderungen den Brandschutz ist in der Regel eine Baugenehmigung erforderlich. Dabei ist es unerheblich ob die Situation besser wird! 19
21 Eigene Fachleute sparen Geld Externe Brandschutzexperten sind mit den Rahmenbedingungen und Anforderungen in der (chemischen) Industrie nur begrenzt vertraut Unsere Erfahrungen zeigen, dass dadurch häufig überhöhte Anforderungen an den Brandschutz gestellt werden. Internen Brandschutzexperten können mit einem ganzheitlichen Ansatz regelmäßig große Summen einsparen. 20
22 Zusammenfassung Fehler im Brandschutz können schwerwiegende Folgen haben. Durch eine rechtzeitige Brandschutzplanung entsteht Planungssicherheit und damit direkt auch Kostensicherheit. Durch den Einsatz von Ingenieurmethoden wird ein anforderungsgerechter Brandschutz erreicht - insbesondere auch für schwierige Konstellationen im Bestand. Das führt auch zu kostenoptimierten Brandschutzmaßnahmen. Unser Knowhow im betrieblichen Brandschutz steht zur Verfügung: Fragen Sie uns! Um ein optimales Ergebnis zu erreichen sind wir darauf angewiesen rechtzeitig eingebunden zu werden. 21
23 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Noch Fragen? 22
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