VERKEHRS REPORT LUFTVERKEHR SCHIFFFAHRT SCHIENENVERKEHR ÖPNV HÄFEN

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1 Wir bewegen was VERKEHRS REPORT LUFTVERKEHR SCHIFFFAHRT SCHIENENVERKEHR ÖPNV HÄFEN AKTUELLES Magdeburger auf dem Weg zu Guter Arbeit FOTO: CHR. V. POLENTZ Einen angemessenen Ausgleich für Arbeitsverdichtung und gestiegene Belastungen in Fahrdienst, Werkstätten und Verwaltung der Magdeburger Verkehrsbetriebe erwarten die Interessenvertreter der rund 700 Beschäftigten. Mit einem Projekt zum Index Gute Arbeit gehen sie auf Ursachensuche, seit 2013 bereits zum zweiten Mal. Von ihrer Geschäftsführung wollen sie keine Maßnahmen mit der Gießkanne, sondern gezieltes Gesundheitsmanagement. Seite 3 WER ZAHLT HIER DRAUF? 1. JULI IN HILDESHEIM: BESCHÄFTIGTE VON STADTVERKEHR UND AMEOS-KLINIK STREIKTEN GEMEINSAM. FOTO: MICHAEL FRANK Eigenwirtschaftliche Anträge im Nahverkehr sind Lohndumping per Gesetz Die Beschäftigten des Stadtverkehrs Pforzheim (SVP) sind Opfer eines Zustandes, der sofort beendet gehört: Ihr Nahverkehrsunternehmen hat 105 Jahre lang die Verkehrsleistungen für die Stadt erbracht. Qualitativ hochwertig. Bei der letzten Kundenbefragung bescheinigten die Bürger das eindrücklich. Für die 250 Beschäftigten galt Tarif. Es gab keinen Grund, etwas am funktionierenden Betrieb zu ändern. Keinen Grund, aber die Möglichkeit. Denn seit 2013, als die damalige Bundesregierung das Personenbeförderungsgesetz novellierte, haben sogenannte eigenwirtschaftliche Anträge bei Vergaben Vorrang. Bewerber, die bekunden, für ÖPNV-Angebote außer den Landesmitteln für Schüler- und Schwerbehindertentransport keine öffent lichen Zuschüsse zu benötigen, erhalten den Zuschlag. Auch wenn dadurch soziale Standards oder Vorgaben nach Tariftreuegesetz außer Kraft gesetzt werden. Oder wenn, wie in Pforzheim, angestammte Belegschaften in die Arbeitslosigkeit geschickt werden. Tariflich vereinbarte gute Arbeitsbedingungen, guter Lohn und der Schutz der Beschäftigten fielen so bloßen Wettbewerbsinteressen zum Opfer, hatte ver.di-vorsitzender Frank Bsirske kritisiert. Die Regierungsparteien und der Deutsche Bundestag müssten noch in dieser Legislaturperiode tätig werden und die unsoziale Sonderregelung im Gesetz beseitigen. Für ver.di-bundesfachgruppenleiterin Straßenpersonenverkehr Mira Ball ist außerdem klar: Diese Regelung entspricht nicht europäischem Recht. Doch das gerichtlich feststellen zu lassen, würde Jahre dauern. Im Interesse der Nahverkehrsbeschäftigten muss aber schnell etwas geschehen. In Pforzheim ist es die Bahntochter RVS, die im Dumpingwettbewerb geringere Personalkosten verspricht und ab 1. Januar 2017 den Nahverkehr für die Einwohner-Stadt am Rande des Schwarzwaldes übernehmen will. Seit März streiken die Beschäftigten um einen Sozialtarifvertrag, zuletzt Ende Juni wieder fünf Tage am Stück. Immer von Uhr bis Betriebsschluss. Da haben wir noch etwas Druckpotential, weil der von der Stadt eingerichtete Ersatzverkehr ab 20 Uhr endet, erläutert Harald Oman, der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende. Die Beschäftigten wollen endlich eine Summe X genannt bekommen, die von der Stadt und dem Unternehmen in den Verhandlungstopf gesteckt werden sollen, wenn es um die Abfederung der Arbeitsplatzverluste geht. Auch die ersten von über 110 Kündigungsschutzklagen sind unter großer Beteiligung von Kolleginnen und Kollegen vor dem Arbeitsgericht verhandelt worden. Der Betriebsrat dringt auf Sozialtarifverhandlungen. Das Stadtverkehrsunternehmen solle sein ganzes Betriebsvermögen in die Verhandlungen einbringen, doch exakte Zahlen erfahre man einfach nicht, kritisierte Wir sind es wert! Allein in den Nahverkehrsbetrieben haben bundesweit über Streikende die ver.di-forderungen in der Tarifrunde 2016 für den öffentlichen Dienst bekräftigt. In der dritten Verhandlungsrunde am 29. April in Potsdam gab es dann eine Einigung. Die ver.di-mitglieder bewerteten anschließend das Ergebnis und stimm- ver.di-verhandlungsführer Rüdiger Steinke. Eine solch harte Auseinandersetzung hat auch Rudolf Hausmann, der ver.di-fachbereichsleiter Verkehr für Baden-Württemberg, bisher kaum erlebt: Die Kolleginnen und Kollegen kämpfen, viele stehen vor dem Nichts und sind mit den Nerven am Ende. Wir tun alles, damit endlich Bewegung in die Sache kommt. Pforzheim ist kein Einzelfall mehr. Auch in anderen Städten wird die Karte mit eigenwirtschaftlichen Anträgen gezogen. Ebenfalls ab Januar 2017 will eine andere Bahntochter die Nahverkehrsleistungen in Hildesheim übernehmen. Als das bekannt wurde, hat das bisherige Unternehmen, der Stadtverkehr Hildesheim, ebenfalls einen solchen Antrag gestellt. Das würde zwar Arbeitsplätze für die jetzigen Beschäftigten erhalten, wäre aber nur umzusetzen, wenn die Personalkosten gegenüber dem bisherigen Niveau um 30 bis 40 Prozent gesenkt würden, erläutert Harald Memenga, der zuständige ver.di-verantwortliche. Er sieht die Wahl zwischen Pest und Cholera. Wenn man dem Unternehmen ein Überleben für die nächsten zehn Jahre sichern wollen, hieße das: Tarifverträge dramatisch absenken. Damit geriete auch der Flächentarifvertrag unter Druck. Wie die 115 Beschäftigten gegen solches Dumping abgesichert werden könnten, streitet man jetzt: Bis zu 18 Millionen Euro sind nach ver.di-einschätzung dafür nötig. Zahlt die Stadt Hildesheim oder bezahlen die Beschäftigten? Die streiken jetzt ebenfalls. ten zu: Ab 1. März 2016 stiegen die Tabellenentgelte demnach um 2,4 Prozent. Eine weitere Erhöhung um 2,35 Prozent wird zum 1. Februar 2017 wirksam. Azubis bekommen zum 1. März Euro mehr und zum 1. Februar 2017 steigt die Auszubildendenvergütung nochmals um 30 Euro. Außerdem wird die tarifliche Übernahmeregelung für Azubis um zwei Jahre verlängert, Auszubildende erhalten 50 Euro Lehrmittelzuschuss pro Jahr. Auch die Tarifverträge zur Altersteilzeit gelten zwei Jahre fort. Den von den Arbeitgebern geforderten Eingriff in das Leistungsrecht hat ver.di abgewehrt. Die einseitige Belastung von Versicherten aller Zusatzversorgungskassen konnte ebenfalls verhindert werden. Nur für die Kassen, die tatsächlich Finan Überall dort, wo sich Chancen ergeben, werden wir eigenwirtschaftliche Angebote abgeben, sagt man bei der Bahn. Dass sich ein Staatsunternehmen daran beteiligt, kommunale Verkehrsunternehmen zu vernichten, ist ein Skandal, kontert ver.di-bundesvorstandsmitglied Christine Behle. Doch nicht nur Bahntöchter trumpfen mit solchen Anträgen auf: In Leverkusen droht dem Kraftverkehr Wupper- Sieg (Wupsi) zum Jahresende das Aus, weil der private Busunternehmer Wiedenhoff mit einer Tochterfirma das Kilometer lange Wupsi-Netz eigenwirtschaftlich übernehmen will. Noch 2015 hatten der Stadtrat von Leverkusen und der Kreistag Bergisch-Gladbach beschlossen, das Linienpaket per Direktvergabe bei der Wupsi zu belassen. Doch die braucht vier Millionen Euro Zuschüsse im Jahr; der Kontrahent verspricht, ohne diese Gelder auszukommen. Jetzt haben sich Landespolitiker eingeschaltet, die Belegschaft will sich nicht unterbuttern lassen. Private Busunternehmen attackieren auch in Oldenburg die bisherigen Anbieter mit eigenwirtschaftlichen Anträgen. Das würde 2018 wirksam. ver.di hofft, dass die Landesnahverkehrsgesellschaft als Genehmigungsbehörde haarklein prüft, ob die Dienstleistungen überhaupt ohne öffentliche Förderung ausgeführt werden könnten. Doch letztlich kann nur der Gesetzgeber diese wahnwitzigen Liberalisierungs-Experimente zulasten von Beschäftigten und öffentlicher Daseinsvorsorge beenden. NEH zierungs probleme haben, werden Beiträge erhoben oder erhöht für Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu gleichen Teilen. Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis 28. Februar Die vereinbarten Entgelterhöhungen liegen deutlich über der erwarteten Inflationsrate. ÖPNV Kampf den Befristungen: Gekommen um zu bleiben Bei der Rheinbahn AG und den Berliner Verkehrsbetrieben hatten Beschäftigte, Interessenvertretungen und ver.di-vertrauensleute den sachgrundlosen Befristungen für Neueingestellte den Kampf angesagt. Mit Erfolg: Befristungen sind Geschichte oder zumindest ausgesetzt. Auch eine Frage der Wertschätzung, meinen die Aktiven. Ein Thema, das auch bei der ver.di-aktionswoche mit Frank Bsirske zur Sprache kam. Seite 4 LUFTVERKEHR Damit fliegen sicher bleibt: Branchentarif vertrag jetzt FOTO: CHR. V. POLENTZ Auf acht deutschen und auf vielen internationalen Airports machten die Flughafenbeschäftigten Anfang Juni gegen den Abwärtswettlauf von Airlines und Flughafengesellschaften mobil. Angesichts von Rekordgewinnen sind schlechte Bezahlung und prekäre Arbeitsbedingungen auf dem Vorfeld, in Check-In und Gepäckkellern ein Unding! 150 ver.di-aktive aus fast allen deutschen Flughäfen starteten am 11. Mai auch den tariflichen Kick-Off: für einen einheitlichen Branchentarifvertrag für alle Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste. Seite 6 HÄFEN Alle mit ins Boot: Eurogate- Vertrauensleute vernetzen! ver.di ist stark beim Konzern Eurogate mit seinen Containerterminals in Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Zusammenarbeit der ver.di-vertrauensleute gab es auch bisher schon. Doch jetzt wird richtig vernetzt untereinander, mit ver.di und der ITF. Aktuell bewährt sich das bereits, wenn es um die Alterssicherung für Beschäftigte geht, die keine Betriebsrente mehr bekommen. Soziales Zukunftskonzept heißt das gemeinsame Projekt. Seite 8

2 FACHBEREICH VERKEHR MEINUNG EDITORIAL Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! die Europäische Union durchlebt aktuell durch den Brexit stürmische Zeiten. Für die Mehrzahl der europäischen Mitgliedsstaaten überraschend, hat sich eine Mehrheit der britischen Bevölkerung gegen einen Verbleib in der Europäischen Union entschieden. Sind nunmehr die Tage Europas gezählt? Die Entscheidung der Briten macht deutlich, wie nötig ein Kurswechsel der EU-Politik ist. Die Orientierung der EU-Politik an überwiegend wirtschaftlichen Interessen als Sicherung von Absatzmärkten und Marktzugängen im Rahmen eines funktionierenden europäischen Binnenmarktes unter harten Wettbewerbsbedingungen erzeugt auf Dauer keinen ausreichenden Zusammenhalt für die in Europa lebenden Menschen. Für uns heißt das: Wir brauchen ein anderes Europa! Ein Europa, mit gleichem Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Europa mehr soziale Gerechtigkeit statt sozialer Spaltung Ort, mit einer gerechten Wirtschafts- und Steuer politik und fairen Lebens- und Arbeits bedingungen für alle. Ein Europa für die Menschen, nicht für die Märkte! Tariflich vereinbarte gute Arbeitsbedingungen, guter Lohn und der Schutz der Beschäftigten dürfen nicht durch euro päische Regelungen unfairen Wettbewerbsbedingungen oder rein wirtschaftlichen Interessen preisgegeben werden, an deren Ende prekäre Beschäftigung und Lohndumping stehen, so wie wir zum Beispiel bei den Bodenverkehrsdiensten an Flughäfen erleben müssen. Beschäftigte müssen von ihrer Arbeit leben können. Gute Arbeit und gute Löhne werden uns nicht geschenkt und auch ihr Erhalt ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Viele Kolleginnen und Kollegen von uns sind hierfür täglich in Betrieben und Unternehmen vor Ort oder auch international im Einsatz und machen sich gemeinsam mit anderen stark für die Einhaltung von gemeinsamen Arbeits- und Sozialstandards, für Integration und Teilhabe. Liebe Kolleginnen und Kollegen, starke Gewerkschaften und eine starke internationale Gemeinschaft aller Arbeitsnehmerinnen und Arbeitnehmer sind eine unverzichtbare Voraussetzung für gute Arbeit und guten Lohn und ein soziales Europa. Eure CHRISTINE BEHLE CHRISTINE BEHLE, MITGLIED DES ver.di- BUNDESVORSTANDES FOTO: DIE HOFFOTOGRAFEN INTERVIEW ver.di stärker machen: Wir wollen weiter wachsen Fragen an Bundesfachbereichsleiterin Christine Behle und Knut Steinkopf, der sich im ver.di-fachbereich Verkehr speziell um Erschließungsaufgaben kümmern wird Der ver.di-fachbereich Verkehr hat im Februar Standards der kollektiven Gewerkschaftsarbeit beschlossen, um sich zukunftsorientiert aufzustellen. Erschließung soll hierfür einen wichtigen Beitrag leisten. Es geht darum, die Gewerkschaft durch neue Mitglieder zu stärken, aber auch in Bereiche vorzudringen, wo ver.di bisher nicht präsent ist. Warum wird die Erschließung zukünftig eine größere Rolle in der Gewerkschaftsarbeit des Fachbereiches spielen? Christine Behle Der Fachbereich Verkehr steht vor großen Herausforderungen. Die Beschäftigungsbedingungen in den Branchen Straßenpersonen- und Luftverkehr sind durch die anhaltende Liberalisierungspolitik der EU ohne soziale Standards weiterhin massiven Angriffen durch Lohndumping ausgesetzt. So wird z. B. die zunehmende Automation und Digitalisierung in der Hafenwirtschaft mit ihren veränderten Produktions- und Transportbedingungen entlang von Lieferketten langfristig zu Arbeitsplatzabbau oder auch Verlagerungen führen. Wenn wir auch künftig unter sich verändernden Rahmenbedingungen in unseren Branchen und Teilbranchen gute Arbeit mit guten Tarifverträgen für unsere Mitglieder durchsetzen wollen, dann müssen wir heute die Weichen für unsere Mitglieder- und Durchsetzungsstärke von morgen stellen. Wir wollen wachsen und damit unsere Handlungsfähigkeit erhalten. Ich bin überzeugt, dass wir mit der Weiterentwicklung der Kernaufgabe Erschließung im Fachbereich einen wichtigen und nachhaltigen Beitrag hierzu leisten. Welche Erfahrungen bringst du für deine neue Tätigkeit mit? Knut Steinkopf Im Jahr 2007 habe ich als Organizer bei ver.di angefangen. Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen hat der Bereich Mitgliederentwicklung Organisierungskampagnen als Pilotprojekte durchgeführt. Ein Konzept, das vorher in diese Form in deutschen Gewerkschaften noch nicht bekannt war. Diese Projekte haben dazu beigetragen, dass wir heute ein recht breites Handwerkzeug und einen Erfahrungsschatz besitzen, um uns systematisch und zielgerichtet wenig oder unorganisierten Betrieben zuzuwenden. Ich habe in ver.di bei verschiedenen Organisierungsvorhaben mitgearbeitet, etwa im Handel, im Gesundheitsbereich, aber auch bei den Kurier-Express-Paketdiensten oder der Post. Gerne erinnere ich mich auch an unsere kleine Kampagne mit den Kollegen/innen von der Globe Ground KNUT STEINKOPF an den Berliner Flughäfen 2009 bis Im letzten Jahr habe ich als Teamleiter bei der Schweizer Gewerkschaft Unia gearbeitet. Die Unia-Region Zürich-Schaffhausen hat sich vor einigen Jahren auf den Weg in die Zukunft gemacht. Individuelle und kollektive Mitgliederbetreuung wurden strikt getrennt und so Zeit und Sekretäre/-innen freigesetzt, um Ressourcen für die Erschließung zu gewinnen. Die Organisation wächst seit drei Jahren kontinuierlich. Jetzt bin ich zurück und freue mich darauf, meine umfangreichen Erfahrungen im ver.di-fachbereich Verkehr einbringen zu können. Was versteht der Fachbereich unter Erschließung? Christine Behle Erschließung und Mitgliedergewinnung finden schon jetzt tagtäglich in ver.di und natürlich in unserer Fachbereichsarbeit statt. So gab es auch in der Vergangenheit eine Vielzahl von Mitgliederentwicklungsprojekten vor Ort und ebenso bundesweit übergreifende Projekte zur Mitgliederentwicklung und -gewinnung. Wir sind im Fachbereich Verkehr also in der glücklichen Situation, auf viele gute Erfahrungen in unseren betrieblichen Handlungsfeldern anknüpfen bzw. auf bauen zu können. Nun wollen wir mit einer systematischen und nachhaltigen Erschließungsarbeit den Aufbau von gewerkschaftlichen Strukturen in bisher nicht oder wenig organisierten Betrieben und Dienststellen vorantreiben also den sogenannten weißen Flecken. Dort, wo wir gut organisiert sind, wollen wir die bestehenden Strukturen der betrieblichen Interessenvertretungen stabilisieren und auf bisher nicht organisierte Beschäftigtengruppen graue Flecken ausdehnen. Welche Herausforderung sind bei der Erschließungsarbeit zu meistern? Knut Steinkopf Jeder von uns kennt Kolleginnen und Kollegen, die sich bisher nicht bei uns organisiert haben. Damit meine ich nicht die ewig gleichen einzelnen Kritiker, die auf gar keinen Fall etwas mit Gewerkschaft zu tun haben wollen, sondern Menschen, die durch eine scheinbar unsichtbare Wand von uns getrennt bleiben. Manchmal sind es ganze Bereiche und Abteilungen oder auch Betriebsstandorte oder bestimmte Beschäftigtengruppen, wie z. B. junge Kolleginnen und Kollegen oder Verwaltungsangestellte. Und sicherlich finden wir auch Dutzende Gründe dafür, warum diese oder jene Gruppe nicht organisiert ist und Erklärungen, warum es uns noch nicht gelungen ist, die Gewerkschaft dort zu etablieren. Das ist nicht immer leicht auszuhalten und oft schmerzt es am Ende einfach nur, wenn wir sehen, dass wir dadurch insgesamt schwächer werden. Aber es gibt auch Hoffnung. Die habe ich immer dann, wenn ich Kolleginnen und Kollegen treffe, denen es nicht gleichgültig ist, wenn die Gewerkschaft in ihrem Betrieb an Durchsetzungskraft verliert. Was wird sich damit im Fachbereich verändern? Christine Behle Wir werden unsere bisherigen Aktivitäten zur Erschließung intensivieren und flächendeckend umsetzen. Dazu brauchen wir eine transparente und nachvollziehbare Schwerpunktsetzung, die von allen betrieblich Aktiven und Gremien unterstützt wird. Wir können aber unseren haupt- und ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen nicht einfach nur mehr Arbeit aufbrummen, sondern müssen sie für die Mitgliedergewinnung von anderen Aufgaben entlasten. Die Erschließungsarbeit wird künftig fester Bestandteil der gewerkschaftlichen Alltagsarbeit. Das wird den Fachbereich nachhaltig verändern, hin zu einer noch handlungsfähigeren Organisation. Wie wird Erschließungsarbeit erfolgreich? Knut Steinkopf Wenn Kolleginnen und Kollegen merken, dass eine schwindende Durchsetzungskraft nicht nur ihre eigene Position schwächt, sondern auch für die Zukunft Arbeitsbedingungen etabliert, denen man seine Kinder und Enkelkinder nicht aussetzen möchte. Nicht gleichgültig sein, ist die erste Voraussetzung für erfolgreiche Erschließung. Diejenigen von uns, die als Ge werkschaftsmitglieder in den Betrieben jeden Tag ihre Arbeit machen, müssen die noch nicht organisierten Kollegen erreichen wollen. Und es braucht noch mindestens eine weitere Voraussetzung für Erfolg: diejenigen, die sich noch nicht organisiert haben, müssen sich über ihre Anliegen klar werden. Dafür braucht es den direkten Anstoß der Organisierten. Meiner Erfahrung nach weiß jede und jeder lohnabhängig Beschäftigte sehr gut, was eigentlich an seinem Arbeitsplatz verbessert werden müsste, damit sie oder er Arbeit zufrieden verrichten und dabei gesund bleiben kann. Die meisten solchen Anliegen betreffen viele Beschäftigte und sind kollektiv. Das heißt für mich, dass man auch kollektiv etwas daran ändern, gemeinsam mit anderen Betroffenen für sich etwas durchsetzen kann. Und das ist letztendlich Gewerkschaft: sich mit seinen Kolleginnen und Kollegen über die eigenen Interessen verständigen, Forderungen ableiten und einen Plan machen, um diese durchzusetzen. Gelingt es uns, solche Prozesse zu initiieren, dann organisieren sich darin auch die noch nicht organisierten Beschäftigten, weil wir sie direkt ansprechen und es ganz schlicht um sie selber geht. Wie wird die Umsetzung im Fachbereich unterstützt? Christine Behle Für uns hat die Unterstützung der Arbeit vor Ort einen hohen Stellenwert. Unsere Fachbereichssekretärinnen und -sekretäre sind die ersten Ansprechpartner für Mitglieder und Aktive. Gleiches gilt für die Vertrauensleute im Betrieb. Deshalb wollen wir alles dafür tun, dass sie sich das notwendige Handwerkszeug für die Erschließungsarbeit aneignen können, wir beraten und unterstützen sie dabei. Wir werden passgenaue Qualifizierungen anbieten und haben auf der Bundesebene einen Kollegen eingestellt, der Ansprechpartner in diesen Fragen sein wird. Wir freuen uns sehr, mit Knut Steinkopf einen erfahrenen Kollegen für unser Team gewonnen zu haben, der noch dazu nützliche Erfahrungen aus einer der Schwestergewerkschaft mitbringt. Wie sieht die künftige Arbeit für dich konkret aus? Knut Steinkopf Ich sehe meine Aufgabe vor allem darin, die Gewerkschaftssekretäre/-innen und aktiven Kolleginnen und Kollegen in unseren Verkehrsbetrieben gezielt darin zu qualifizieren und zu beraten, ihre Erschließungspotentiale zu identifizieren und Organisation zu starten. Dafür mache ich erst einmal eine kleine Rundtour durch alle Landesbezirksfach bereiche, um zumindest einmal die Gewerkschaftssekretärinnen und -sekretäre kennenzulernen. Ich will einen Beitrag dazu leisten, dass wir uns Schritt für Schritt in die Lage versetzen, also das Handwerkszeug aneignen können, die Schwerpunkte klug zu setzen und Ausdauer entwickeln zu können, um am Ende eine wachsende Gewerkschaft zu werden, die sich vor keiner Auseinandersetzung wegducken muss. Und denjenigen, die das auch wollen, stehe ich als Unterstützung gerne zur Verfügung. FRAGEN: CAS IMPRESSUM Verkehrsreport Nr. 2, Juli 2016 Herausgeber: Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Bundesvorstand: V.i.S.d.P.: Frank Bsirske, Christine Behle Koordination: Carola Schwirn Redaktionelle Bearbeitung: Helma Nehrlich (transit berlin.pro media) Redaktionsanschrift: ver.di-bundesverwaltung Fachbereich Verkehr Paula-Thiede-Ufer 10, Berlin Layout, Satzerstellung: VH-7 Medienküche GmbH Kreuznacher Straße 62, Stuttgart Druck: apm AG Darmstadt, Kleyerstraße 3, Darmstadt Titelbild Seite 1: Michael Frank Der ver.di-fachbereich Verkehr ist auch im Internet zu finden:

3 FACHBEREICH VERKEHR AKTUELLES 3 Bei den Magdeburger Verkehrsbetrieben arbeiten aktuell 255 Straßenbahnfahrer/- innen und 85 Busfahrer/-innen. Im Tochter unternehmen Magdeburger Verkehrsgesellschaft sind weitere 90 Fahrerinnen und Fahrer beschäftigt, die tariflich jetzt an die Mutter angeglichen werden, wo der TV-N gilt. Die MVB betreibt im Tagesverkehr 9 Straßenbahn- und 14 Buslinien mit je über 100 Kilometer Streckenlänge. Ein langer Weg zu Guter Arbeit Bei den Magdeburger Verkehrsbetrieben steht die zweite Befragung der Beschäftigten zu Arbeitsbedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten an Mit uns bleiben Sie beweglich werben die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB). Großformatige Image- Plakate mit viel Grün und flotten Sprüchen von Fahrerinnen und Fahrern hängen im Stadtbild. Um mein Alter muss ich mir keine Sorgen machen, heißt es da auch, Die Vorsorge regelt die MVB. Schön, wenn es so einfach wäre. Denn viele Beschäftigte sind besorgt nicht nur um ihre Rente, sondern auch um ihre gegenwärtigen Arbeitsbedingungen und darum, ob sie den Ruhestand überhaupt einigermaßen gesund erreichen können. Sorgen machen sich auch der Betriebsrat und die ver.di- Vertrauensleute schon seit Jahren. Aber sie tun auch was. Ein Besuch vor Ort in Sachsen-Anhalt. Im Foyer der Unternehmenszentrale in der Otto-von-Guericke-Straße steht ein Aufsteller, mit dem die Geschäftsführung jeden Mittwoch zum Beachvolleyball in den Stadtpark einlädt. An der Tür zum Casino erklärt ein Aushang die Funktion des testweise aufgestellten Wasserautomaten. Gesundheit und Fitness der mehr als 700 Beschäftigten, davon knapp die Hälfte im Fahrdienst, scheinen der MVB- Geschäftsführung am Herzen zu liegen. Die Kollegin und die Kollegen in der Arbeitsgruppe Index Gute Arbeit sind jedoch skeptisch: Von den Maßnahmen im betrieblichen Gesundheitsmanagement ist bisher nicht viel angekommen. Betriebsratsvorsitzender Dietmar Jordan ergänzt: Wenn die Krankenkasse als Sponsor ausfällt, siehts erst recht schlecht aus. Wer genauer nachfragt, erfährt eine längere Geschichte: Was wir schon immer vermutet hatten Auch im Magdeburger Stadtverkehr ist das Geld knapp. Bereits vor mehr als einem Jahrzehnt begann eine Restrukturierung im Unternehmen: freie Stellen wurden nicht mehr besetzt, Aufgaben umverteilt, später eine Blockpause im Fahrdienst eingeführt, der Fuhrpark reduziert und Wartungsintervalle verlängert. Vor allem im Fahrdienst hatte das Auswirkungen. Alle waren ständig unter Zeitdruck. Lange Arbeits- und Wegezeiten, Unzufriedenheit mit der Dienstplangestaltung kamen hinzu, berichtet Jens Wagner. Zugespitzt hatte sich die Situation schon, als ab 2002 mit einem Haustarifvertrag eine Arbeitszeitverkürzung auf 38 Stunden eingeführt wurde und über die Jahre viele in Altersteilzeit gingen. Die, die blieben, waren echt an der Belastungsgrenze. Aber wie weist man das nach? Schon 2011 hatte die Interessenvertretung beschlossen, eine Beschäftigten-Befragung durchzuführen, um verlässliche Zahlen zu bekommen. Danach kam ein Angebot von ver.di, an der Umfrage zum Index Gute Arbeit teilzunehmen. Es wäre die erste in einem ÖPNV-Unternehmen in Sachsen/Anhalt, Sachsen und Thüringen, deshalb machte sich auch der ver.di-verkehrsbereich dafür stark. In die wissenschaftlich fundierte Erhebung waren auch Verkehrsbetriebe aus München, Kassel und Stade einbezogen. Die Fragebogenaktion startete im Mai 2013 und kam damit genau in die zweite Jahrhundertflut, die auch die Verkehrsbetriebe der Elbestadt stark in Mitleidenschaft zog. Unter den Bedingungen waren 300 Rückläufe kein schlechtes Ergebnis, meint Jens. Die Auswertung bestätigte für die Magdeburger Betriebsräte das, was wir schon immer vermutet haben. Zusammengefasst lässt es sich so sagen: Die Beschäftigten identifizieren sich zu mehr als drei Vierteln mit ihrer Arbeit und halten sie für sinnvoll. Allerdings beklagen sie hohe körperliche und psychische Belastungen und kritisiren, wie ihre Arbeitszeit geplant wird, teilweise auch fehlende Beschäftigungssicherheit. Generell unzufrieden sind sie mit Führungsqualität und Betriebskultur. Die Antworten aus dem Fahrdienst fielen in der Regel am schlechtesten aus, in den Werkstätten kaum besser. Die Angestellten in der Verwaltung kritisierten, dass sie Probleme gegenüber ihren Vorgesetzten nicht offen ansprechen und kaum eigene Ideen einbringen konnten, ergänzt Kirsti Fink, die selbst dort arbeitet. Keine Maßnahmen mit der Gießkanne DREI, DIE ES WISSEN WOLLEN: JENS WAGNER, KIRSTI FINK UND ANDREAS REICHSTEIN (v.l.) Wir wollten mit diesen Ergebnissen dann umfassend und systematisch arbeiten, erklärt Jens Wagner. Workshops und eine Werkstatt Gute Arbeit auf ver.di- Bundesebene zeigten, dass die Magdeburger tatsächlich am Ball blieben. Auf Ergebnis-Wandzeitungen wurde informiert und auf Betriebsversammlungen debattiert. Natürlich haben wir auch die Geschäftsleitung und die Mitlieder des Aufsichtsrates informiert. Da gab es schon großes Erstaunen, erinnern sich die Aktiven. Der Betriebsrat forderte veränderte Fahrzeiten und mehr Personal. FOTOS (5): CHR. V. POLENTZ/TRANSITFOTO.DE Man könne nicht sagen, dass von Arbeitgeberseite gar nichts passierte. Es gab ein Führungskräfteseminar, Führungsleitlinien wurden ausgearbeitet, um die Mitarbeiter in Veränderungsprozessen aktiv mitzunehmen. Gesundheitszirkel wurden aktiviert, Aktionstage zu Hautkrebsscreening, Schrittmesser-Wettbewerbe, Raucherentwöhnung und aktive Pausen organisiert. Informationen wurden verteilt und Desinfektionsmittel. Aber was nützt mir, wenn ich weiß, wie ich richtig sitzen soll, die Sitze in den Fahrerkabinen aber die gleichen bleiben. Und Desinfektionsmittel für Dixi-Klos an vielen Endstellen ersetzen keine ordentlichen Toiletten, sagen die Mitglieder der Arbeitsgruppe. Keine Maßnahmen mit der Gießkanne, sondern Gefährdungsbeurteilungen für die konkreten Arbeitsplätze, die auch psychische Faktoren mit einbeziehen, und gezieltes Gesundheitsmanagement, will Kirsti Fink. Bei der Einführung des Fahrgastinformationssystems habe der Betriebsrat das zuletzt schwer erkämpft, aber festgestellt: Dafür braucht man eigentlich Spezialisten. Zur Dienstplanung traf man sich mit der Geschäftsführung sogar in der Einigungsstelle. Die Betriebsräte lehnten Pläne mit zu hoher Belastung und Überstunden ab. Tatsächlich habe sich aber auch im Betriebsklima kaum etwas zum Besseren verändert. Früher waren alle MVBler wie eine große Familie. Beim Hochwasser 2013 sind noch viele ungefragt nachts gekommen, um 83 Fahrzeuge zu evakuieren. Doch wenn hinterher nur gestritten wird, wer die Bockwurst für die Helfer bezahlt, dann hinterlässt das Spuren. Schlimmer noch: Auch die Fahrzeitenanalyse im Unternehmen brachte eher zweifelhafte Ergebnisse: Zwar wurden Fahrzeiten den Gegebenheiten angepasst und verlängert aber auf Kosten der Wendezeiten und damit der Kurzpausen. Da fühlt man sich doch erst recht gekniffen... Zum Gesundheits- und Arbeitsschutz im Fahrdienst speziell zu den sanitären und hygienischen Bedingungen hat der Betriebsrat von der Geschäftsführung bereits im Herbst 2015 Verhandlungen verlangt. Sie laufen zäh. Mit Leidenschaft, Herz und Verstand? Da Magdeburg momentan eine riesige Baustelle ist, Umleitungen und auch Ersatzverkehre organisiert werden müssen, und das mit den vorhandenen Ressourcen gar nicht mehr zu leisten war, hat sogar der Oberbürgermeister Neueinstellungen bei der MVB angeregt. Mehr Geld von der Stadt hat er freilich nicht angekündigt... Der Betriebsrat in der Arbeitsgruppe Gute Arbeit sind auch Betriebsratsmitglied Peter Seifert und der ver.di-vertrauensleutesprecher Siegfried Herold aktiv und ver.di haben bei der Geschäftsführung nun erreicht, dass die Beschäftigten-Befragung nach drei Jahren wiederholt wird. Mit den gleichen und einigen ergänzenden Fragen. Wir haben schon im Herbst 2014 auf der ver.di-landesbezirkskonferenz beschlossen, das Projekt Gute Arbeit bei der MVB weiter zu unterstützen. Wir stellen als Gewerkschaft auch finanzielle Mittel dafür bereit, erzählt Andreas Reichstein, der zuständige ver.di-sekretär, der die Aktiven eng begleitet und für die MVB und ihre Verkehrstochter auch tariflich zuständig ist. Tatsächlich wird das Projekt nun nahezu paritätisch finanziert. Die Auswertung sollen die wissenschaftlichen Experten vornehmen, die bereits 2013 die Gute-Arbeit- Studie begleiteten. Mitte Oktober soll es losgehen: Wir arbeiten dran, dass sich diesmal noch mehr Beschäftigte beteiligen. Sie haben ja gesehen, wie wir mit den Ergebnissen arbeiten, meint Jens Wagner. Aus Sicht der Arbeitsgruppe muss die MVB einen angemessenen Ausgleich für die gestiegenen Belastungen schaffen. Im Interesse einer vorausschauenden Personalpolitik soll das Unternehmen auch für junge Leute attraktiv gemacht werden und offensiv auf sie zugehen. Junge werden künftig nur kommen, wenn die Verkehrsbetriebe als Arbeitgeber einen guten Ruf haben. Nicht nur auf Plakaten, meint Betriebsratsvorsitzender Dietmar Jordan. Zu den Fragen, die die Arbeitnehmerseite in die aktuelle Befragung zusätzlich einbringt, soll ganz gewiss gehören, wie sich die Beschäftigten mit dem neuen MVB-Unternehmensslogan Mit Leidenschaft, Herz und Verstand identifizieren können TEXTE: NEH Die Arbeitsgruppe Gute Arbeit und die Interessenvertreter bei den Magdeburger Verkehrsbetrieben kritisieren: viele Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements gehen an den Erfordernissen vorbei Fehlplanungen bei der Personalberechnung im Fahrdienst hohen Zeitdruck und große Zahl von Dienstausfällen ungünstige Fahr- und Dienstplanung, zu wenig Personal in der Planungsabteilung zu lange Dienste beim Fahrpersonal schlechtere Anbindung der Betriebshöfe Wartungsstau bei Straßen bahnen und hoher Krankenstand in den Werkstätten Druck auf Beschäftigte und Betriebsrat

4 4 ÖPNV FACHBEREICH VERKEHR Gekommen um zu bleiben FRANK BSIRSKE BEI DER RHEINBAHN IM GESPRÄCH MIT JÖRG JUNKERMANN (2.v.r.) FOTO: KLAUS SCHWIECA Eine Frage der Wertschätzung ver.di-kampagne schafft: Rheinbahn beendete die Befristungspraxis GEMEINSAMER PRESSEAUFTRITT VON ver.di-vorsitzendem (3.v.r.) UND ARBEITSDIREKTOR (r.) BEIM AKTIONSTAG IM JUNI FOTO: JAROSLAW MIERNIK Das Thema Befristung ist bei uns Geschichte, sagt Jörg Junkermann überzeugt. Der ver.di-betriebsrat bei der Düsseldorfer Rheinbahn weiß, wovon er spricht. Er hat die Kampagne des ver.di-bezirks Wir sind gekommen, um zu bleiben für einen Stopp von wiederholten und sachgrundlosen Befristungen in seinem Betrieb über zwei Jahre engagiert mitgestaltet. Es gab vielfältige Aktionen bei der Rheinbahn AG, die zum Verkehrsverbund Rhein-Ruhr gehört. ver.di-vertrauensleute argumentierten und sammelten Unterschriften, auch bei Betroffenen, und übergaben sie dem Düsseldorfer OBM. Betriebsratsvorsitzender Uwe David und ver.di-aufsichtsratsmitglied Gustav Wilden arbeiteten in den Rheinbahn-Gremien, führten intensive Gespräche mit dem Vorstand und debattierten im Aufsichtsrat. Im November vergangenen Jahres wurde der Erfolg gewerkschaftlicher Initiative auf einer gemeinsamen Pressekonferenz verkündet: Rheinbahn-Arbeitsdirektor Klaus Klar hatte im Mai vergangenen Jahres entschieden, dass künftig sechs Monate Probezeit reichen, um die Eignung von Neu Nachbessern erforderlich Im Land Brandenburg plant man ein neues Gesetz zur Vergabe von öffentlichen Aufträgen Seit Januar 2012 gilt im Land Brandenburg ein Vergabegesetz, das unter anderem ein Mindestarbeitsentgelt bei öffentlichen Aufträgen vorschreibt. Bis Februar 2014 betrug es 8,00 Euro und wurde dann auf 8,50 Euro erhöht, weil es an die wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen anzupassen ist. Jetzt schlägt die zuständige Kommission eine Erhöhung auf 9,00 Euro vor. Das ist zu begrüßen. Doch plant die Landesregierung eine umfassendere Novellierung in ein auch europarechtskonformes Gesetz über Mindestanforderungen für die Vergabe von eingestellten beim Verkehrsunternehmen zu prüfen. Bis Oktober 2015 wurden deshalb alle Arbeitsverträge von neu eingestellten Beschäftigten, die zuvor sämtlich über zwei Jahre nur befristet abgefasst wurden, schrittweise entfristet. Niemand vermisst die Befristungen, im Gegenteil, sagt Betriebsrat Junkermann, alle haben von der Neuregelung profitiert. Beim Besuch von Frank Bsirske im Rahmen der ver.di-aktionswoche im Juni kamen die guten Erfahrungen erneut zur Sprache: Die Unsicherheit am Arbeitsplatz ist weg, Zukunfts- und Familienplanung werden endlich möglich. Selbst auf dem Wohnungsmarkt stünden Rheinbahn-Beschäftigte jetzt besser da, zögen bei Vermietern wegen der Befristung nicht mehr von vornherein den Kürzeren. Solche Sorgen sind nun genommen. Doch die Hauptsache: Die Beschäftigten sind hochmotiviert und identifizieren sich mit ihrer Arbeit und dem Unternehmen. Wir haben schon lange so argumentiert: Es ist auch eine Frage der Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten, wenn man sie zügig unbefristet beschäftigt, sagt Jörg Junkermann. Diese positive Entwicklung würdigte am 24. Juni auch Frank Bsirske ausdrücklich. NEH öffentlichen Aufträgen. Auch das ist sinnvoll. Allerdings sehen die Gewerkschaften Kritikpunkte, die auch den Verkehrsbereich betreffen. Jens Gröger, ver.di-landesfachbereichsleiter Verkehr Berlin-Brandenburg, erklärt: Es gibt in dem Gesetzentwurf zwei Rückschritte gegenüber dem bisher vorbildlichen Vergabegesetz. Die sind für uns aber ziemlich elementar. Der erste Punkt: Zwar soll das neue Gesetz ein obligatorisches Übernahmeangebot an Beschäftigte enthalten, wenn für Verkehrsleistung ein Betreiberwechsel stattfindet. Doch eine Tariftreueregelung ist dafür nicht mehr vorgesehen. Sachgrundlose Befristungen sind sachgrundlos Die Meldung klingt lapidar. Der Vorstand der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) beschloss am 11. November 2015, die bisher ausgeübte Praxis der sachgrundlosen Befristung der Arbeitsverträge für neueingestellte Fahrer/-innen probeweise auszusetzen für zunächst zwei Jahre. Darüber, was dahintersteckt, sprachen wir mit Lothar Stephan, Vorsitzender des Gesamtpersonalrats. Wie kam es zu dieser Vorstandsentscheidung? Lothar Stephan Der Druck von Arbeitnehmerseite ist immer größer geworden. Beschäftigte und Vertrauensleute haben gepowert, auf Personalversammlungen in allen Bereichen, nicht nur im Fahrdienst, zog sich das Thema Befristungen wie ein roter Faden durch. Auch wir Personalräte haben bis hin in den Aufsichtsrat ständig argumentiert, dass eine 6-monatige Probezeit, wie sie auch der TV-N Berlin vorsieht, ausreichend ist, um Neueingestellte richtig einschätzen zu können. Wir haben auch laut gefragt, warum Fahrer angesichts eines immer dünner werdenden Arbeitsmarktes ausgerechnet zur BVG kommen sollten, wenn sie sich hier erst mal zwei Jahre Unsicherheit einhandeln müssten. Steter Tropfen hat schließlich beim Vorstand zur Einsicht geführt. Aber noch nicht auf Dauer? Lothar Stephan Nein, auch noch nicht für alle. Zunächst gilt das Moratorium für die Neueinstellung von Fahrerinnen und Fahrern bei U-Bahn, Straßenbahn und Bussen. Im Sicherheitsbereich wird noch immer sachgrundlos befristet, da arbeiten wir weiter dran. Ich gehe dennoch davon aus, dass die bisherige Befristungspraxis bei den Berliner Verkehrsbetrieben so gut wie überwunden ist. Bisher gab es eine solche Regelung, sie schrieb als Referenztarifvertrag den TV-N Brandenburg als Auffanglinie für Entgelte vor. Wenn der TV-N nicht mehr vorgeschrieben wird, sondern wie etwa in Rheinland-Pfalz nur noch festgelegt ist, dass die im bisherigen Betrieb angewandten Tarifregelungen zu übernehmen sind, verlieren wir einen gewaltigen Vorteil, der die Beschäftigten vor allem bei der Untervergabe von Konzessionen gegen Dumping geschützt hat, meint Gröger. Auch der DGB fordert, dass die Schutzmechanismen für Beschäftigte bei einer Gesetzesnovelle nicht geschmälert, sondern ausgebaut werden müssten. Die Einschätzung, eine Tariftreuregelung werde bei der Verpflichtung zur Personalübernahme überflüssig, ist falsch, schrieb man deshalb dem Landes-Wirtschaftsminister. Denn bei Neueinstellungen hätte das Verkehrsunternehmen sonst künftig die Möglichkeit, Personal ohne die Bindung an den Flächentarif und gehören schnell abgeschafft, meint BVG-Gesamtpersonalratsvorsitzender Lothar Stephan Woher die Sicherheit? Lothar Stephan Das Unternehmen hat bislang gegen den Tarifvertrag verstoßen und die gesetzlichen Möglichkeiten von Befristungen über zwei Jahre nach unserer Einschätzung vor allem deshalb ausgeschöpft, weil man den Krankenstand niedrig halten wollte. Wer befristet eingestellt ist, macht nicht krank. Aber abgesehen davon, dass es eben nicht gesund ist, mit einem Infekt doch zur Arbeit zu gehen, sind wir überzeugt, dass die praktischen Erfahrungen in der jetzigen Probephase auch diese Statistik ausgleichen werden. Es wird sich rundum erweisen: sachgrundlose Befristungen sind sachgrundlos. Davon bin ich überzeugt. Das Problem mit dem Krankenstand muss anders gelöst werden? Lothar Stephan Sicher. Wenn angesichts des Wettbewerbsdrucks Beschäftigte bis an die Leistungsgrenze ausquetscht werden und auch der psychische Druck ständig steigt, muss man gesundheitliche Probleme prinzipiell anders angehen. Ständiger Zeitdruck, Stress im hauptstädtischen Verkehr, Probleme bei der Vereinbarkeit mit der Familie und zumindest bei Neueinstellungen inzwischen auch der Entlohnung all das geht an den Menschen nicht spurlos vorbei. Wir wollen das ganzheitlich lösen. Auf jeden Fall braucht es sinnvolle betriebliche Maßnahmen, damit weniger Leute krank werden. Und das wären? Lothar Stephan Verstärktes Gesundheitsmanagement. Das fängt damit an, dass die Rahmenbedingungen bei Fahrund Wendezeiten verändert werden müssen, damit Druck rausgenommen wird. Aber auch sonst muss präventiv mehr getan werden. Wir lassen da jetzt nicht mehr locker. FRAGEN: NEH vertrag zu rekrutieren. Deshalb drängt auch ver.di energisch darauf, weiter repräsentative Tarifverträge vorzuschreiben. Auch seriöse Verkehrsunternehmen selbst schütze das weitgehend gegen Dumping. Der zweite wichtige Kritikpunkt: Zum Personalübergang heißt es bislang nur, dass die bisherigen Beschäftigten übernommen werden sollen. Wir wollen aber eine Verpflichtung für die Unternehmen dazu festschreiben. Auch eine neuerliche Probezeit für Übernommene muss ausgeschlossen sein. Sonst riskieren wir beträchtliche Verschlechterungen, sagt Jens Gröger. Solche bei einer Gesetzesnovelle auszuschließen, müsse man von einer rotroten Regierung eigentlich erwarten. Der Gewerkschafter ist aber optimistisch, das es in Brandenburg keinen Schnellschuss gibt und dass weitere Gespräche mit den Gewerkschaften stattfinden werden, bevor der Gesetzentwurf im Herbst an die Parlamentsfraktionen geht. NEH Ruinöser Unterbietungswettbewerb ver.di-einschätzung zur Liberalisierung des Omnibuslinienverkehrs ver.di hat dem Bundesverkehrsministerium im Mai eine Stellungnahme zur Fernbusliberalisierung übergeben. Bereits vor der Marktöffnung ab 2013 hatte die Gewerkschaft vor den Folgen, vor allem vor Sozialdumping, gewarnt. ver.di sieht die aktuelle Situation äußerst kritisch. Es ist ein ruinöser Unterbietungswettbewerb in vollem Gange, der auf dem Rücken der Beschäftigten und auf Kosten der Sicherheit der Fahrgäste und aller anderen Verkehrsteilnehmer ausgetragen wird, heißt es in der Stellungnahme. Mira Ball, ver.di- Bundesfachgruppenleiterin Straßenpersonenverkehr, erläutert weiter, dass die Preise für Fernbusreisen nach jüngsten Er hebungen auf dem Niveau von 2014 verharren und damit deutlich niedriger liegen als beim Start Personenkilometerpreise von 0,08 Euro und Angebotspreise von 0,04 Euro können nicht kostendeckend sein. Der Preisdruck wird an die Beschäftigten weitergegeben. Die Auslastung der Busse stagniert nach Angaben des Bundesamtes für Güterverkehr bei etwa 55 Prozent. Zunehmend würden auch Fahrer aus dem europäischen Ausland zu geringeren Löhnen rekrutiert, stellt ver.di fest. Der Markt sei zudem nicht stabil, zwei Betreiber hätten bereits aufgegeben, andere fusionieren. Das nähre Zweifel an der langfristigen Verlässlichkeit der Fernbusliniennetze, da ausschließlich die Anbieter darüber entscheiden. Anbieter in der Pflicht Weder für das Personal noch für die Fahrgäste bieten die Unternehmen bisher eine ausreichende Infrastruktur an den Haltepunkten. Viele Fernbusstationen sind nicht barrierefrei und verfügen über keinerlei hygienische Ausstattung. Es fehlen Ruheräume oder Toiletten für das Fahrpersonal, selbst die gesetzlichen Anforderungen zu Ruhezeiten können deshalb oft nicht eingehalten werden, heißt es in der Stellungnahme. Vielerorts werde durch Fernbushaltestellen der übrige Verkehr behindert. Nur selten würden die Anbieter an den Kosten des Betriebs der Stationen beteiligt. ver.di hat klare Forderungen formuliert, Fernbusanbieter künftig im Interesse der Allgemeinheit und der Verkehrssicherheit, aber vor allem auch der eigenen Beschäftigten in die Pflicht zu nehmen, so Mira Ball. Konkrete ver.di Forderungen sind: ausreichend Sozial- und Ruheräume so wie Hygieneräume für das Fahrpersonal bessere Einflussmöglichkeiten für Genehmigungsbehörden, wenn durch Fernbusse innerstädtischer und öffentlicher Verkehr behindert wird Vorrang des ÖPNV vor Fernbusverkehr im Verkehrsfluss und an Haltestellen, speziell an zentralen Omnibusbahnhöfen Barrierefreiheit der Stationen, Schutz vor Witterung und hygienische Einrichtungen für die Fahrgäste Fernbusanbieter müssen die Kosten für Installation und Erhaltung der Stationsinfrastruktur tragen.

5 FACHBEREICH VERKEHR AKTIONEN 5 Noch viel zu tun ITF-Forum auf Bali fordert gewaltfreie Arbeitsplätze für Frauen im Verkehrsbereich Für mich war das ITF-Forum eine tolle Erfahrung und Gelegenheit, sich mit Frauen aus aller Welt auszutauschen. So interessant und spannend die Konferenz auch war, so erschreckend war es für mich zu erfahren, wie viel Gewalt die Kolleginnen in Indien, Palästina oder Libyen erfahren müssen. Für viele Frauen gehört Gewalt auf Arbeit zur täglichen Erfahrung. Sie werden sexuell belästigt, bedroht oder bespuckt und das nicht nur durch Fahrgäste, sondern auch von Kollegen oder Vorgesetzten. Dennoch lassen sich die Frauen nicht unterkriegen. Besonders beeindruckt haben mich ihr Mut Gewerkschaft als Retter in der Not GUV/Fakulta hilft nicht nur in Haftungsfällen ANDREAS HOFMANN FOTO: PRIVAT und ihre Stärke. Sie haben so viel erlebt und kämpfen dennoch weiter für ihre Rechte. Ich wünsche den Kolleginnen viel Erfolg und Kraft für die weitere Arbeit. VERONICA CITRO, KÖLNER VERKEHRSBETRIEBE Es war sehr beeindruckend, wie 75 Frauen sofort auf Anhieb im Thema waren und freizügig aus Ihren Erfahrungen berichten. Neben verbalen Attacken und kleineren Handgreiflichkeiten bis zu körperlichen Verletzungen und sogar Tod war in den Berichten alles dabei. Erschreckend zu Betriebsräte fordern bessere Finanzierung 100 Betriebsräte aus Brandenburger Nahverkehrsbetrieben hofften am 15. Juni bei ihrer Konferenz auf eine Zusage von Infrastrukturministerin Kathrin Schneider über zusätzliche Eigenmittel des Landes für den ÖPNV ab Der öffentliche Nahverkehr im Flächenland ist chronisch unterfinanziert. Gefordert werden mindestens 10 Mio. Euro vom Land zusätzlich zu den 90 Mio. aus Regionalisierungsmitteln. Die Ministerin blieb vage und nahm von ver.di-sekretär Marco Pavlik eine Resolution der Betriebsräte an die Landespolitiker entgegen. Für eine zusätzliche Förderung von Bus und Straßenbahn aus Eigenmitteln sprachen sich bei einer Podiumsdiskussion auch die verkehrspolitischen Sprecher von SPD, Linke, Grüne und CDU im Landtag aus, sowie die anwesende Landrätin von Teltow-Fläming, Kornelia Wehlan und Holger Kelch, Oberbürgermeister von Cottbus. Nach der Betriebsrätekonferenz kam Bewegung in die Sache. Zeitungsmeldungen zufolge sitzen die Regierungsparteien SPD und Linke inzwischen über den Haushaltsberatungen und prüfen, ab 2017 Eigenmittel von 7 Mio. Euro für den Nahverkehr einzustellen. Nicht auskömmlich, aber es wäre ein wichtiger erster Schritt. MP Gewerkschaften und GUV/Fakulta beobachten mit Sorge: Regressforderungen von Arbeitgebern gegenüber Beschäftigten haben in letzter Zeit weiter zugenommen. Genaue Zahlen gibt es nicht, aber Arbeitsrechtler gehen von jährlich bis Streitfällen aus, bei denen Arbeitnehmer mit Schadensersatzforderungen konfrontiert sind. Hinzu kommen viele außergerichtliche Auseinandersetzungen. Für den Trend spricht auch, dass die GUV/Fakulta, die Unterstützungseinrichtung der DGB-Gewerkschaften, im vergangenen Jahr 4,8 Millionen Euro an Unterstützungsleistungen an Kolleginnen und Kollegen ausgezahlt hat. Das betraf aber nicht ausschließlich Haftungsfälle. Prinzipiell gilt in Deutschland der Grundsatz, dass jemand, der oder die einen Schaden anrichtet, auch dafür geradestehen muss. Es gilt nach Paragraph 254 BGB aber auch, dass Arbeitnehmer nach dem Grad ihres individuellen Verschuldens haften. Der ist oft Auslegungssache. Deshalb ist es wichtig, wie sich Betroffene im Schadensfall verhalten und dass sie sich helfen lassen. Betriebsräte sind in der Regel die richtigen Ansprechpartner, aber auch die Regional beauftragten der GUV/Fakulta helfen notfalls rund um die Uhr. Wir sprachen mit einem von ihnen, mit Andreas Hofmann aus Hamburg. Kollege Hofmann, wenn wir den Verkehrsbereich näher betrachten, mit welchen typischen Haftungsfällen habt ihr da zu tun? hören, was alles an Gewalt gegen Frauen passiert nicht nur auf der Arbeit, sondern auch von Familie und Ehemann. Es wurden unterschiedliche Projekte vorgestellt, wie gewerkschaftliche Hilfe für diese Frauen aussieht. Speziell im Verkehrsbereich wo immer noch Männerberufe dominieren, gilt wohl, dass sich Frauen in der Sprache oder im Verhalten etwas anpassen, dass die Grenzen weiter gesteckt sind. Wenn eine Frau nicht so zartbesaitet ist, wird sie eher akzeptiert, sensiblere werden schnell in die Ecke gedrängt. Da bleibt noch viel zu tun. Es war eine gute ITF- Veranstaltung, die auch in Gruppenarbeit Gelegenheit bot, sehr persönliche Dinge anzusprechen. WALBURGA LUDWIG, ESSENER VERKEHRSBETRIEBE Internet: itfviolencefreeworkplaces4women. wordpress.com Aus Konkurrenten Kollegen machen Am 18. Juni 2016 demonstrierten mehrere Hundert Busfahrer/-innen von Verkehrsbetrieben in München für faire Bezahlung. Die Kundgebung beim Zentralen Omnibusbahnhof war der Auftakt einer bayerischen Kampagne des ver.di-fachbereiches Verkehr gemeinsam mit der Eisenbahnund Verkehrs gewerkschaft (EVG). Auf der Kund gebung sprachen neben der bay erischen ver.di-vorsitzenden Luise Klemens und dem EVG-Vorsitzenden Alexander Kirchner auch betroffene Beschäftigte und Betriebsräte. Mira Stanic, Betriebsrätin bei Autobus Oberbayern, betonte, dass es nicht sein kann, dass viele Busfahrer/-innen mit einer hohen Verantwortung und Belastung nur so wenig verdienen. Viele brauchen einen Nebenjob, um in München leben zu können. Auch Klaus Gegenfurtner, Betriebsratsvorsitzender beim Verkehrbetrieb der Stadtwerke München, appellierte an die Andreas Hofmann Da begegnen uns so einige Klassiker, Abgefahrene Spiegel, Abrollschäden aufgrund unzureichender Fahrzeugsicherung, offene Fenster in Waschanlagen, Rolltorschäden in Abstellhallen sind hier zu erwähnen. In einem Busbetrieb in Niedersachsen wird ein immer wieder ramponiertes Rolltor bereits als das GUV-Tor bezeichnet. Aber auch der Versuch von Unfallgegnern, nicht nur das Verkehrsunternehmen, sondern auch die/den jeweilige(n) Fahrer(in) in Haftung zu nehmen, sei hier erwähnt. Wie helft Ihr und was ist Betroffenen grundsätzlich zu raten? Andreas Hofmann Wir sind für unsere Mitglieder vor allem eine finanzielle Hilfe, wenn sonst niemand einspringt. Damit diese finanzielle Hilfe von den regressfordernden Unternehmen nicht als eine Ersatzversicherung missverstanden wird, schauen wir gemeinsam mit ver.di, wie Regressforderungen abgewehrt oder zumindest minimiert werden können. Was nach solcher Prüfung abschließend gezahlt werden muss, ist Ausgangspunkt für unsere Unterstützung. Derzeit sind es oft 90 Prozent Beihilfe zum Schadenersatz. Richtiges Verhalten von betroffenen Beschäftigten bei der Unfallmeldung stellt oft Mehr Verkehr auf die Schiene Politik und an die Unternehmen, dass das Fahrpersonal kein bloßer Kostenfaktor und keine Billiglöhner sein dürfen. Der gesetzlich gewollte Wettbewerb im ÖPNV wird vor allem auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen. Die EVG und ver.di setzen sich für faire Löhne beim Fahrpersonal ein und wollen aus Konkurrenten Kollegen machen sie wollen sich nicht auseinander dividieren lassen. Beide Gewerkschaften fordern, dass die EU-Richtlinie 1370 zur Anwendung kommt. Bei Ausschreibungsverlusten müssen die betroffenen Busfahrer mit ihrem erworbenen Lohn und Sozialleistungen übernommen werden. Diese Regelung hat der Bundestag für den Schienenpersonennahverkehr schon beschlossen. Sie muss jetzt auch für die Beschäftigten im Busgewerbe gelten. Die aktuelle Kampagne Wir sind MEHR WERT macht auf Anforderungen und Belastungen des Fahrpersonals auf kreative Weise aufmerksam machen. Die die Weichen. Der Arbeitgeber ist unmittelbar zu informieren über Ort, Zeit und Beteiligte eines Unfalls, ggfs. kommen Angaben über Zeugen dazu. Ein Betroffener bezeichne sich aber nie als Unfallverursacher. Diese Bewertung sollte im Zweifelsfall einem Gericht überlassen bleiben. Mein Rat: Den Betriebsrat bzw. Personalrat informieren, ebenso bei der weiteren Formulierung von Angaben zum Unfall den gewerkschaftlichen Rechtsschutz einschalten. Und: in keinem Fall Schuldanerkenntnisse unterzeichnen! Von den über Kilometern Gleislänge des deutschen Schienennetzes werden über km von nichtbundeseigenen Eisenbahnen bewirtschaftet. Da die Bundesregierung Ende 2015 kurzfristig die Mittel zur Förderung nichtbundeseigener Eisenbahninfrastruktur von 25 Mio. Euro auf 20 Mio. Euro um 20 Prozent gekürzt hat, wird dieser Schienenverkehr im Vergleich zum Straßenverkehr weiter benachteiligt. Dabei spielen nichtbundeseigenen Eisenbahnen regional wie überregional im Transport von Gütern sowie im Umschlag von Massengütern und Containern in den Häfen und Terminals eine entscheidende Rolle, auch als Wachstumstreiber in den Regionen. ver.di bekräftigt in diesem Zusammenhang: Aus Gründen des Klimaschutzes, der Verkehrssicherheit und zur Entlastung der Straßenverkehrsinfrastruktur ist eine konsequente Verkehrspolitik zur Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene notwendig. Beschäftigte im Schienengüter- wie im Schienenpersonenverkehr benötigen gute Arbeitsbedingungen und sichere Arbeitsplätze. Wettbewerb innerhalb der Branche, aber auch mit dem Verkehrsträger Straße, darf nicht auf Kosten der Beschäftigten und der Sicherheit gehen. Die gesamte Stellungnahme unter: verkehr.verdi.de/branchen/ schienenverkehr/themen-und-tarif Wichtigkeit und Nützlichkeit von öffentlichen Verkehrsdienstleistungen wird allen sichbar gemacht. FRANZ SCHÜTZ Die GUV/Fakulta ist aber nicht nur Retter in der Not, sondern hat für Mitglieder auch sonst eine Menge zu bieten? Andreas Hofmann Unser Leistungspaket umfasst neben der Schadenersatzbeihilfe noch weitere Leistungen. So konnten gerade zu Jahresbeginn 2016 die Zahlungen für Krankenhausaufenthalt, Erwerbsminderung bzw. Todesfall nach berufsbedingten Unfällen deutlich erhöht werden. Und vielfach können wir mit der Übernahme von Rechtsschutzkosten helfen, wenn anderweitiger Rechtsschutz nicht gewährt wird. Wir sind aber auch präventiv unterwegs. In Betriebsversammlungen informieren wir über Risiken der Haftung in der Arbeitswelt, geben Hinweise zum Verhalten im Schadensfall. Mit unserem Seminarangebot machen wir Betriebs- und Personalräte als erste Ansprechpartner in Sachen Arbeitnehmerhaftung im Betrieb fit. Und gemeinsam mit unseren Betrieblichen Ansprechpartnern (BAp) und ver.di-vertrauensleuten organisieren wir Mitgliederwerbung und schnelle Hilfe im Schadenfall mit unserem Ludwigsburger Servicebüro in der Hauptverwaltung der GUV/Fakulta. Wir sind stolz, dass wir mit unserem Angebot mittlerweile auch ein sehr überzeugendes Argument für den Eintritt noch unorganisierter Beschäftigter in die Gewerkschaft liefern. FRAGEN: NEHRLICH ver.di und GUV/Fakulta werben mit der Aktion Sicherheit im Beruf darum, vor dem Schaden klug zu sein. Dazu gibt es in den ver.di-landesbezirken spezielles Informationsmaterial. Die Notfallkarte sollte man immer dabei haben und damit auch die Nummer der GUV/Fakulta-Hotline: /

6 6 LUFTVERKEHR FACHBEREICH VERKEHR Wir wollen den großen Wurf! Wenn Fliegen sicher bleiben soll, muss ein Branchentarifvertrag für die Bodenverkehrs-Beschäftigten her 150 ver.di-aktive, Betriebsräte und Vertrauensleute aus fast allen deutschen Flughäfen, und einige internationale Gäste trafen sich am 11. Mai 2016 zum tariflichen Kick-Off. Sie wollen den großen Wurf: ver.di soll einen Tarifvertrag für alle Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste bundesweit verhandeln. Ein einheitlicher Gehalts- und Manteltarifvertrag in den Bodenverkehrsdiensten ist das Ziel sowohl was die Entlohnung als auch Arbeitszeiten, Urlaubsregelungen und andere Mateltarifregelungen betrifft. Das bedeutet auch, die Lücken für TVÖD-Beschäftigte und Beschäftigte privater Dienstleister zu schließen, die bis zu 30 Prozent Lohnunterschied ausmachen. Der Auftrag an uns ist klar, meint Katharina Wesenick, ver.di- Tarifsekretärin für die Flughäfen, im Rückblick auf den his torischen Auftakt in Frankfurt am Main. Noch nie zuvor trafen sich gewerkschaftliche Vertreter aus allen Bodenverkehrsdiensten egal, ob in öffentlicher Hand oder aus privaten Unternehmen. Noch nie zuvor waren sie sich über die Aufgabe so einig: Tarifliche Regelungen für alle müssen her, um die unsägliche Abwärtsschraube bei Bezahlung und Arbeitsbedingungen für die Tausenden Beschäftigten anzuhalten und zurückzudrehen. Dass es so nicht weitergehen kann, sehen alle Beschäftigten. Die Liberalisierung der Bodenverkehrsdienste hat seit mehr als einem Jahrzehnt zu unternehmerischen Ausgründungen, Verlagerungen, Zerstückelungen geführt auf ihre Kosten. Eine erste ver.di-initiative zu tariflichen Regelungen war 2008 von den öffentlichen Arbeitgebern noch mit Forderungen nach weiteren Absenkungen beschieden worden. Das werde man sich jetzt keinesfalls mehr bieten lassen, bekräftigen die aktiven Gewerkschaftsmitglieder. Eine ver.di- Befragung in zehn bundesdeutschen Fughäfen machte 2015 auch in Zahlen klar, wie ernst die Lage für sie ist: 83 Prozent aller Befragten gaben an, dass ihr unsicheres Monatsgehalt für sie ein großes Problem bedeutet. Drei Viertel kritisieren immer mehr Befristungen. 84 Prozent beklagen fehlende Einarbeitung und Qualifizierung, 72 Prozent der Befragten weisen darauf hin, dass deshalb Sicherheits- und Qualitätsvorgaben oft nicht eingehalten werden könnten. Für 71 Prozent ist auch die Fluktuation und die ständig wechselnde Belegschaft ein Kritikpunkt. Zwei Drittel aller Antwortenden weisen auf Hetze und Zeitdruck hin, die sie bei ihrer Arbeit belasten. Über Rückenschmerzen klagen etwa 69 Prozent aller Befragten, viele auch über Gelenk- oder Kopfschmerzen. Dass Familie und Beruf mit ihrer Tätigkeit schlecht ver einbar sind, mahnten mehr als die Hälfte, 59 Prozent, an. Und schließlich gingen 64 Prozent aller Befragten davon aus, dass sie ihre jetzige Tätigkeit unter den derzeitigen Bedingungen nicht bis zur Rente werden ausüben können. Die gesundheitlichen Belastungen sind besonders hoch. Sie betreffen die Beschäftigten in allen Unternehmen gleichermaßen. Es müssen dringend Verbesserungen vereinbart werden, so Katharina Wesenick. Deshalb soll zuerst ein Tarifvertrag Gesundheit und Sicherheit her. Verhandlungen dazu sieht ver.di als ersten Schritt für ein nötiges umfassenderes Tarifwerk in der Branche. Gewerkschaftliche Forderungen dazu wurden schon festgelegt: Es geht um Standards für Qualifizierung und Einarbeitung. Die hatten bei unserer Umfrage 87 Prozent als schlecht bewertet. da ist die Aufgabe mehr als klar und elementar auch für die Sicherheit von Beschäftigten und Fluggästen, so die Gewerkschafterin. Geregelt werden sollen auch zusätzliche bezahlte Entlastungstage für die Beschäftigten und eine personelle Mindestbesetzung auf dem Vorfeld und im Passagierservice. Wir werden auch die Arbeitgeberseite auffordern, daran mitzuarbeiten, erklärt Katharina Wesenick. Man wolle bei der Kampagne für bessere Arbeits- und Entlohnungsbedingungen auch die Öffentlichkeit verstärkt einbeziehen, wie das bereits beim Aktionstag am 1. Juni geschah. Alle müssen erkennen: Wenn Fliegen sicher für Passagiere und Beschäftigte bleiben soll, besteht dringender Handlungsbedarf! NEH Damit Beschäftigte von ihrer Arbeit leben können Aktionstag von Flughafenbeschäftigten auf deutschen und internationalen Airports Die Airlines machen international Rekordgewinne, die Passagierzahlen wachsen stetig. Doch die Flughafenbeschäftigten, die alle Dienstleistungen für Fluggäste und Maschinen zwischen Landung und Start erledigen, stehen unter immensem Druck, leiden unter Arbeitsverdichtung. Viele können von ihrem Verdienst kaum ordentlich leben. Die Luftverkehrswirtschaft boomt international. Die Gewinne der Fluggesellschaften heben regelrecht ab. Zwischen 2001 und 2016 steigen sie voraussichtlich von 8,3 Milliarden US-Dollar auf prognostizierte 36,3 Milliarden. Damit dürften sich die Profite vervierfachen. Dazu tragen jährlich wachsende Passagierzahlen bei im Durchschnitt betrug das Wachstum in den letzten 20 Jahren jeweils 5,5 Prozent, aktuell liegt es bei 6,9 Prozent. Gewinnmaximierend wirken aber auch die gesunkenen Treibstoffpreise. Kurz: Die Luftverkehrsunternehmen profitieren auf der ganzen Linie. Dennoch haben sie einen Wettlauf nach unten in Gang gesetzt. Das belegte 2015 eine ver.di-befragung unter Bodenverkehrsbeschäftigten, das zeigt auch ein aktueller Recherchebericht, den Airports united der Internationalen Transportarbeiterföderation (ITF) im Mai 2016 vorgelegt hat: Flughafenbelegschaften wurden immer weiter reduziert, für die verbleibenden Beschäftigten bedeutet das Arbeits verdichtung und Stress. Das gilt weltweit, aber auch für die reiche Bundesrepublik. Auf dem Flughafen Hamburg etwa kamen im Jahr 2006 noch 531 Bodenverkehrs beschäftigte auf eine Million Fluggäste. Heute sind es noch 466. Seit die Boden verkehrsdienste auf deutschen Flughäfen Anfang der 2000er-Jahre liberalisiert, Tochter- oder neue Gesellschaften gegründet und Arbeit dorthin ausgelagert wurden, erhalten Beschäftigte in diesen Unternehmen etwa 30 Prozent weniger Geld als die Stammbelegschaften. Abwärtswettlauf stoppen die Airlines haben es in der Hand! Fluggesellschaften und Flughäfen bestreiten dafür jede Zuständigkeit. Doch sind sie letztlich verantwortlich für die Zerstückelung wesentlicher Arbeitsbereiche und die Untervergabe an Firmen, die ihre Angestellten unterbezahlen und unter prekären Arbeitsbedingungen, zu unregelmäßigen Zeiten und mangelnder Personalausstattung schuften lassen. Auch Arbeitsschutz und Sicherheit leiden, wenn Beschäftigte unter immensem Druck stehen oder mangelhaft ausgebildet sind. Der AKTIONSTAG AUF DEM FLUGHAFEN MÜNCHEN Anteil unabhängiger privater Bodenverkehrsunternehmen wächst weiter und dürfte in fünf Jahren etwa 60 Prozent am weltweiten Abfertigungsmarkt erreichen. Gegen diese Entwicklungen setzen sich die internationalen Transportarbeitergewerkschaften verstärkt zur Wehr. Am 1. Juni gab es unter dem Motto Damit Fliegen sicher bleibt gezielte Protestaktionen auch an acht deutschen Flughäfen. ver.di-bundesvorstandsmitglied Christine Behle machte deutlich, dass sich die Arbeitsbedingungen in den vergangenen zehn Jahren durch Ausgründungen, Absenkungen, Spaltungen und Unterbietungswettbewerbe dramatisch verschlechtert haben. Sie kritisierte mangelnden Gesundheitsschutz, starke körperliche und emotionale Belastungen für die Beschäftigten, mangelnde Einarbeitung und die sehr unterschiedliche Entlohnung für gleiche Tätigkeiten. Um Beschäftigte zu schützen und die Sicherheit der Passagiere zu gewährleisten, brauchen wir einen Tarifvertrag für alle Beschäftigten in allen Bodenverkehrsdienstunternehmen, unterstrich sie. Die Luftfahrtunternehmen haben es in der Hand, erklärte Behle, den von ihnen selbst gestarteten Abwärtswettlauf zu stoppen und ein nachhaltiges Beschäftigungsmodell umzusetzen, mit dem sich qualifizierte und erfahrene Belegschaften sichern lassen. Internationale Aktionen Internationale Proteste am 1. Juni gab es auch an Flughäfen in den USA, in Brasilien, Australien, den Niederlanden, Schweden, Irland und Korea. Europäische ITF-Gewerkschafter trafen sich mit irischen Kollegen zu einer gemeinsamen Aktion beim Jahrestreffen der International Air Transport Association (IATA) am 2. Juni in Dublin. BERLIN-TEGEL FOTO: CHR. V. POLENTZ UND STUTTGART PLAKATIERT Beschäftigtenvertreter sprachen direkt an der Absperrung des Tagungsortes und vor der Presse. Mit dabei: Murat Ucar vom Münchner Flughafen und Hakan Bölükmese. Der Betriebsrat bei Fraport berichtet: Wir haben dort auch das ver.di- Banner gehisst und unsere Forderung nach einem Branchentarifvertrag plakatiert. Zwei ITF-Aktivisten verteilten schon auf dem Parkplatz Flyer. Auf jeden Fall mussten die Teilnehmer des IATA-Treffens mit ihren Shuttle direkt an uns vorbei. Da stießen zwei Welten aufeinander. Die Rekordgewinne der Airlines werden von den Beschäftigten und den Fluggästen letztlich teuer erkauft. Unsere Arbeitsbedingungen haben sich dramatisch verschlechtert und der Kostenwettbewerb gefährdet die Weitere Infos unter: damitfliegensicherbleibt FOTO: ETF Sicherheit. Insgesamt war das eine gute ITF-Aktion. Berührt hat mich, was eine Luftsicherheitsbeschäftigte aus Schweden und was ein US-amerikanischer Kollege in kurzen Statements berichtet haben. Er hat zeitweise auf der Straße gelebt und konnte sich von seinem Verdienst weder Sozial- noch Krankenversicherung leisten. Gegen solche Zustände müssen wir gemeinsam vor gehen! AeroLogic Streit um Betriebsrat geht in die nächste Instanz Im Oktober letzten Jahres haben die Cockpit- und Bodenbeschäftigten der AeroLogic GmbH erstmals einen Betriebsrat gewählt. Die Geschäftsführung des Joint Venturens von Lufthansa und DHL Express hatte erfolglos versucht, die Wahl gerichtlich untersagen zu lassen. Grund ist der umstrittene 117 BetrVG. Nach alter Lesart soll die Betriebsverfassung für fliegendes Personal nicht gelten und eine Interessenvertretung lediglich durch Tarifvertrag möglich sein. Das bedeutet eine klare Schlechterstellung für Flugbetriebsbeschäftigte. Die Geschäftsführung hat die erfolgte Wahl erwartungsgemäß angefochten Lufthansa-Demokratieverständnis im 21. Jahrhundert. Nun hat das Unternehmen damit in erster Instanz vor dem Arbeitsgericht Leipzig sogar Erfolg gehabt: Leider hat sich die Leipziger Kammer nicht die Mühe gemacht, in diese komplexe Rechtsmaterie einzusteigen. Vielmehr hat sie lediglich den juristisch heftig kritisierten Beschluss des LAG Berlin-Brandenburg aus dem Jahr 2009 abgeschrieben, zeigt sich der zuständige ver.di-sekretär Holger Rößler enttäuscht. Er verweist darauf, dass die überwiegende Rechtsmeinung den Paragraphen 117 mittlerweile als europarechtswidrig ansehe, manche bezeichnen ihn sogar als verfassungswidrig. Der Leipziger Beschluss wird auch nicht rechtskräftig werden. Der AeroLogic- Betriebsrat legt Berufung beim Landesarbeitsgericht ein. ver.di wird die Kolleginnen und Kollegen auch weiterhin mit Rat und Tat unterstützen. Die Betriebsverfassung muss unteilbar für alle Beschäftigten in der Privatwirtschaft gelten, auch für Luftfahrtpersonal, so Rößler. +++ Tarifmeldungen Luftverkehr +++ Tarifabschluss für die Berliner Flughäfen Nach drei Verhandlungsrunden und einer Sondierung konnte ver.di am 18. April für die ver.di-mitglieder auf den Berliner Flughäfen ein Verhandlungsergebnis erzielen. Vereinbart wurden 400 Euro Einmalzahlung für die Monate März bis Juni sowie 2,7 Prozent Erhöhung der Tabellenvergütungen ab 1. Juli 2016 und weitere 2 Prozent zum 1. Juli Erreicht wurden weiterhin eine Erhöhung des Urlaubsgeldes von 700 auf 800 Euro ab 2017 und eine Steigerung der Vorarbeiterzulage auf 180 Euro ab 1. März Erfreulich auch die Erhöhung der Auszubildendenvergütung. Sie stieg bereits zum 1. März 2016 um 85 Euro monatlich und wird sich zum 1. Juli 2017 um weitere zwei Prozent erhöhen. Damit wachsen die tariflichen Grundvergütungen in der Laufzeit um insgesamt 4,7 Prozent und bringen somit eine deutliche Reallohnsteigerung! Mit der Einmalzahlung und der Erhöhung des Urlaubsgeldes konnte außerdem eine soziale Komponente durchgesetzt werden. Der neue Vergütungstarifvertrag hat eine Laufzeit bis Ende Februar Festgeschrieben wurde darüber hinaus eine Verhandlungsverpflichtung für eine tarifliche Regelung zur Perspektive befristet Beschäftigter. Kaum Fortschritte bei Condor Die Tarifverhandlungen zu Manteltarif- und Vergütungsregelungen für die Condor-Kabinenbeschäftigten wurden fortgeführt, haben aber bisher nur wenig Annäherung gebracht. Bei den Gesprächen zu einer neuen, auch EASAkonformen Standby-/Reserve-Regelung liegen Differenzen insbesondere in der Gestaltung der Standby-Lines und bei Regelungen zur Planstabilität. Da es bisher zu keiner Neuregelung kam, gelten die bisherigen Standby-Reserveregelungen fort, die nunmehr jedoch EASA-konform angewendet werden müssen. In den Vergütungsverhandlungen haben die Arbeitgeber eine Nullrunde gefordert, also keine Erhöhungen angeboten. Das hat ver.di abgelehnt und erklärt, dass auch die Kabinenbeschäftigten bei Condor Entgelterhöhungen verdient haben. Die Verhandlungen dazu sollen im September fortgesetzt werden.

7 FACHBEREICH VERKEHR JUGEND 7 FOTOS (2): CHR. V. POLENTZ/TRANSITFOTO.DE Wir sind ein Gesicht von ver.di Junge Beschäftigte stärken Nachwuchsentwicklung. Ein The ma, das im Fachbereich Verkehr nicht nur eine Worthülse ist, sondern mehr und mehr mit Konzepten hinterlegt und im Anschluss mit Leben gefüllt werden soll. Die Mitglieder des ver.di-bundesfachbereichsvorstandes haben mit ihrem Beschluss zur Umsetzung der Standards der kollektiven Gewerkschaftsarbeit im Fachbereich ein klares Bekenntnis zur Nachwuchsförderung abgegeben. Auf der Bundesjugendkonferenz im Mai letzten Jahres haben die Delegierten aus allen Landesbezirken und Fachbereichen ganz klar entschieden, dass die Nachwuchsentwicklung sowohl bei den Auszubildenden als auch bei den jungen Beschäftigten bis U35 auszubauen und zu stärken ist. ver.di will im Betrieb für Auszubildende und junge Beschäftigte sichtbar, attraktiv und vor allem leicht zugänglich sein, um den jungen Beschäftigten die Möglichkeit zu geben, ihre Themen zu platzieren. Auch für 28+ Am 26. und 27. Mai 2016 fand auf Bali das ITF Action Forum Gegen Gewalt gegen Frauen im öffentlichen Verkehr statt. An dem Forum haben Frauen aus aller Welt teilgenommen: Ich habe tolle Frauen kennengelernt. An meinem Tisch saß ich mit vier Kolleginnen aus Schottland, Schweden und Indien. Ich dachte, für mich wäre es klar, was Gewalt im Berufsalltag ist, aber als ich die Berichte von anderen Frauen hörte, war ich sehr erschrocken. Damit ver.di auch zukünftig noch schlagkräftig und durchsetzungs fähig ist, wollen wir die Angebote für Mitglieder entwickeln und erweitern, die nach ver.di-satzung nicht mehr als Jugendliche zählen, also älter als 28 sind, aber auch noch nicht in den etablierten ver.di- Strukturen außerhalb der Jugend berücksichtigt werden. Genauso verhält es sich meist bei aktiven JAVis, die aufgrund der Altersgrenze nicht wiedergewählt werden können. Gleichzeitig werden sie bei Personal-/ Betriebsratswahlen noch kaum berücksichtig bzw. aufgrund ihres jungen Alters nur eine sehr geringe Chance haben, schon in die Interessenvertretung gewählt zu werden. Deshalb wurde im Fachbereich Verkehr eine Projektgruppe ins Leben gerufen, die sowohl aus ehrenamtlichen als auch hauptamtlichen Kollegen/-innen besteht und sich jetzt u. a. mit dem Thema Jugendaktivenstrukturen (JAS) beschäftigt. Junge Beschäftigte sollen nicht nur als (neue) Mitglieder, sondern auch für die aktive Gewerkschaftsarbeit gewonnen bzw. auf ihrem weiteren gewerkschaftlichen Weg begleitet und gefördert werden. Wir wollen ihre Themen, die sie in ihrer Lebensphase beschäftigen, in den Mittelpunkt stellen. Kolleginnen werden beleidigt, geschlagen, sexuell belästigt und erhalten unmoralische Angebote. Und das oft nicht nur von Fahrgästen. Oft ist es auch so, dass sich Männer weigern einzusteigen, wenn eine Frau das Fahrzeug führt. Eine Kollegin aus dem arabischen Raum berichtete, dass sie von einem Arbeitskollegen mit einem Messer bedroht wurde. Und das nur, weil sie sich für die Rechte von Frauen eingesetzt hat. So etwas gibt es bei uns natürlich nicht. In meinem Betrieb ist es normal, dass auch Frauen Jugendaktivenstrukturen klingt gut, aber was heißt das? Jugendaktivenstrukturen bieten jungen Beschäftigten, die Lust haben eine Plattform für Themen, die sie Beschäftigten im Unternehmen und somit den Kolleginnen und Kollegen offerieren können. Die Konzentration auf gewerkschaftliche Arbeit im Betrieb bietet für Interessierte die Möglichkeit, Gewerkschaftsarbeit im eigenen Kontext direkt zu erleben und zu stärken. Junge Beschäftigte könne sich zum Beispiel aktiv in Tarifrunden einbringen. Sei es bei der Forderungsfindung oder bei begleitenden Aktionen. Sie sind wichtige Multiplikatoren und das Gesicht von ver.di im Unternehmen. LISA GNEISSE ITF Action Forum: Vereint gegen Violence against women in public transport in den Betriebsrat gewählt werden und gewerkschaftlich aktiv sind. Wir müssen gemeinsam dafür kämpfen und uns gegenseitig unterstützen, damit das überall so wird. Vor den Kolleginnen, die ich auf dem ITF-Forum getroffen habe, habe ich einen Riesenrespekt. Sie kämpfen weiter und zeigen so viel Stärke. Ich hoffe, sie behalten Mut und geben nicht auf. VERONICA CITRO, MITGLIED IN DER GESCHÄFTSFÜHRUNG DES BUNDESJUGENDFACHKREISES

8 8 HÄFEN FACHBEREICH VERKEHR Alle mit im Boot Die ver.di-vertrauensleute bei Eurogate vernetzen sich planmäßig Bei Eurogate tut sich was. Die ver.di- Vertrauensleute sind dabei, sich über die einzelnen Containerterminals und Unternehmensstandorte noch enger zu vernetzen, eigene Vertrauensleutestrukturen zu schaffen und ihre Arbeit komplett neu auszurichten. Die Idee gab es schon länger, aber jetzt wird sie umgesetzt. Das Ziel: vorhandene Stärken im Interesse aller noch besser nutzen und alle mitnehmen. Jörn Schepull, ver.di-vertrauensleutesprecher des Terminals in Bremerhaven, beschriebt es so: Bei unseren jährlichen Vertrauensleutetreffen seit 2004 haben wir längst gemerkt, dass wir uns über die verschiedenen Eurogate-Standorte besser verknüpfen sollten. Auch die nationalen und internationalen gewerkschaftlichen Strukturen gilt es besser zu vernetzen. Die Grundidee: Die ver.di-mitglieder der Eurogate-Gruppe müssen in den aktuell schwierigen Zeiten besser informiert und notfalls auch mobilisiert werden können. Es war klar: Davon können alle mehr als ver.di-mitglieder bei Eurogate nur profitieren. Allerdings stellte sich die Frage: Wie umsetzen? Frank Bomball, der stellvertretende Vertrauensleutesprecher aus Hamburg, machte schließlich Nägel mit Köpfen. Wir konnten zwar von ver.di-erfahrungen in einigen großen Konzernen profitieren, aber standortübergreifend, wie bei uns, gab es ein solches Vertrauensleutekonzept bisher nicht. Gemeinsam mit Jörn aus Bremerhaven, später kam auch noch Andre Feige aus Wilhelmshaven dazu, entwickelte man ein Konzept der Vertrauensleutearbeit, das inzwischen an allen Standorten vorgestellt, debattiert und für gut befunden wurde. Es bindet je zwei Vorstandsmitglieder aus den Terminalstandorten und je eines aus der Technik und der Holding in ein übergreifendes Vertrauensleutegremium ein. Daraus werden ein Sprecher und ein Stellvertreter gewählt, die die Fäden in der Hand halten, jährlich mehrere thematische Sitzungen organisieren sowie eine Wochenendklausur für alle ver.di-vertrauensleute. Wir finden das Konzept extrem gut. Die bisherige Umsetzung hat zumindest schon dazu geführt, dass in den Standorten nicht mehr kritisch aufeinander geschaut wird. Wir arbeiten auf Augenhöhe, bestätigt Andre Feige. Stück für Stück weiter mit Leben füllen, das sei nun die Aufgabe, meint Frank Bomball. Die Themen, die gemeinsam bearbeitet werden sollen, reichen von Automatisierung und ihren Folgen über aktuelle demografische Entwicklungen bis zu Kampagnen und Mitgliederwerbung. Funktioniert habe die Zusammenarbeit bereits bei der Durchsetzung des bundesweiten Demografie-Tarifvertrages für die Hafenbeschäftigten, an der die Eurogate-Aktiven engagiert beteiligt waren. Da bewähre sich die Zusammenarbeit mit der ver.di-fachgruppe Häfen auf Bundesebene, speziell mit Torben Seebold. Die Kooperation funktioniert auch bei dem Vorhaben, für Eurogate einen Konzerntarifvertrag zum Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen auf Grund von Automatisierung und Digitalisierung in den deutschen Terminals auszuhandeln. Eine Tarifkommission dafür ist schon gebildet. An einem Strang zieht man auch in Sachen Soziales Zukunftskonzept. Das ist ein wichtiges Thema für alle Beschäftigten, die ab 2005 eingestellt wurden und für die es keine reguläre Betriebsrente mehr gibt, erläutert Jörn Schepull. Sie zahlen Teile ihres Bruttogehaltes in einen Altersvorsorgefonds ein. Das Unternehmen will dafür jetzt die Zinszahlungen senken. Wir fordern aber: Die Zinsen nicht absenken! Auch von verstärkten internationalen Aktivitäten über die ITF Docker Section gäbe es zu berichten: Zuletzt haben wir im Februar standortübergreifend polnische und norwegische Hafenarbeiter unterstützt, berichtet Frank Bomball. Eurogate-Vertrauensleute sollen auch am Maritime Round Table teilnehmen, den die ITF aller vier Jahre organisiert, 2016 in Montreal. Gemeinsam wollen sie auch den eigenen guten Organisationsgrad noch weiter verbessern und Mitglieder für die Gewerkschaft werben. Speziell bei den kaufmännischen Angestellten gäbe es da noch Luft nach oben. Ganz besonders in Wilhelmshaven ist das wichtig, für die kaufmännischen Beschäftigten gilt bei uns bisher kein Tarifvertrag, weiß Andre Feige. Natürlich ginge das alles nicht ohne enge Verknüpfung mit ver.di und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den Betriebsräten im Eurogate-Konzern. Wir wollen alle mitnehmen, ist Frank Bomball sicher. Damit das im Unternehmen gelingt, wird zunehmend auch gemeinsam informiert. Die Vertrauensleute-Publikationen, egal ob sie Ankerkette, Sturmmöwe oder einfach Vertrauensleute Hamburg heißen, erscheinen jetzt thematisch abgestimmt und mit einheitlichem Logo. NEH Eurogate wurde im September 1999 gegründet. Seitdem hat sich das Gemeinschaftsunternehmen mit Sitz in Bremen und elf Terminal-Standorten zu Europas größtem reederei-unabhängigen Container-Terminal-Betreiber entwickelt. Nationale Containerterminals werden in Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven betrieben. Demografie-Tarifvertrag im Hafen Abschluss ist geschafft! Mit dem Abschluss des Demografie-Tarifvertrages für die Hafen arbeiterinnen und Hafenarbeiter der deutschen Seehafenbetriebe ist uns in ver.di etwas Einmaliges gelungen! Um die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Beschäftigten aktiv zu gestalten, wird zukünftig ein Demo grafiefonds eingerichtet. Dieser wird allein durch die Arbeitgeber gespeist und stellt Geld bereit für betriebliche Maßnahmen. Über die Verwendung der Mittel entscheiden die Betriebsparteien unter Beteiligung der örtlichen Tarifvertragsparteien. Die nächsten vier Jahre dienen als Aufbauphase für den Demografiefonds. Ab 2020 zahlen die Arbeitgeber dann jährlich dauerhaft 1,3 Prozent der Grundstundenlöhne und Zuschläge in einen Topf. Dadurch erreichen wir eine nachhaltige Finanzierung des Demografie Tarifvertrags. In der Ecklohn gruppe 6 beispielsweise macht das Ganze pro Beschäftigtem Euro in der Ansparphase bzw. ab 2020 jährlich 619 Euro aus, die zukünftig zusätzlich für betriebliche Maßnahmen zur Verfügung stehen. Warum ein Tarifvertrag Demografie? Gesund bis zur Rente und fit für den Hafen der Zukunft! Der demografische Wandel ist im Hafen angekommen. Im Zeitalter der Automatisierung und Digitalisierung machen eine kontinuierlich steigende Arbeitsbelastung, wachsende Anforderungen an die Qualifikation von Beschäftigten sowie die Gestaltung von Arbeitsprozessen einen solchen Tarifvertrag notwendig. Wir wollen damit eine vorausschauende Tarifpolitik betreiben, die verbindlich betrieb liche Instrumente für eine langfristige Beschäftigungs- und Wettbewerbs sicherung im Hafen etabliert. Wie geht es nun weiter? Bis 2020 haben wir Zeit, konkrete Maßnahmen zur Gestaltung des demografischen Wandels vor Ort zu diskutieren. Ihre betriebliche Umsetzung wird dann ab 2020 von Demografiekommissionen verbindlich vereinbart. Zur Vorbereitung erarbeiten wir zurzeit in Kooperation mit dem Institut Arbeit & Gesundheit in Hamburg ein Bildungskonzept zur Schulung von Betriebsräten und Vertrauensleuten. So wollen wir Euch dabei unterstützen, für Euren Betrieb geeignete Maßnahmen zu finden, die Eurer individuellen Situation Rechnung tragen. Denn nur mit starken Antworten auf die demografischen Herausforderungen und mit konkreten Maßnahmen sind die Kolleginnen und Kollegen im Hafenbereich für die Zukunft gewappnet. MASG Tarifrunde 2016: Deut lich mehr Reallohn Nach der dritten Lohntarif-Verhandlungsrunde zwischen ver.di und ZDS stand am 26. Mai ein Ergebnis fest: Danach gelten ab 1. Juni 2016 tabellenwirksame Lohnerhöhungen von 2,5 Prozent. Die guten Ergebnisse des letzten Geschäftsjahres widerspiegeln sich zusätzlich in Einmalzahlungen für Beschäftigte der A-Betriebe in Höhe von 200 Euro. Doch auch die Beschäftigten in Betrieben mit Beschäftigungssicherung werden solidarisch bedacht: Sie erhalten einen Inflationsausgleich von 1,1 Prozent. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt zwölf Monate. Wir haben nicht nur eine deutliche Reallohnssteigerung erreicht, sondern grundlegende Weichen für die Beschäftigten in den unterschiedlichen Bereichen gestellt, so das Fazit von ver.di-verhandlungsführer Thorben Seebold. Heißer Herbst angekündigt Workshop der Europäischen Laschenkampagne in Hamburg Am 18. Mai 2016 hat der erste Workshop im Rahmen der ITF/ETF-Laschenkampagne im Internationalen Seefahrerclub Duckdalben in Hamburg stattgefunden. Hafenarbeiter/-innen aus den Nord- und Ost seehäfen, ITF-Inspektoren und ver.di- Gewerkschaftssekretäre diskutieren mit internationalen Gewerkschaftsvertretern aus Belgien, Holland, Norwegen, Finnland und England sowie der ETF und ITF über die Fortentwicklung der europäischen Aktionen. Die unter dem Motto Re-claiming lashing jobs laufende Kampagne sei vor allem aus drei Gründen wichtig, leitete Torben Seebold, ver.di-bundesfachgruppenleiter Häfen, die Diskussion ein. Erstens: In Zeiten zunehmender Automatisierung in den Häfen weltweit gelte es, jeden Job für die Beschäftigten in den Seehäfen zu sichern. Zweitens: Ladungssicherungsarbeiten sind gefahrgeneigte Tätigkeiten, die nur von qualifizierten Hafenarbeitern ausgeübt werden können und sollten. Die Praxis, dass Seeleute von Arbeitgebern wie UNIFEEDER zu solchen Tätigkeiten gezwungen werden, müsse so schnell wie möglich im Sinne der Seeleute, der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes abgestellt werden. Drittens sollten sich die ITF-Vertragspartner Reeder, Charterer, Crew Manager dringend überlegen, ob sie die Docker- Klausel weiter ignorieren wollen. Thomas Mendrzik, Vorsitzender der ver.di-bundesfachgruppe Häfen, stellte klar: Verträge gilt es einzuhalten. Falls das weiter unterbleibt, werden sich die Gerichte damit beschäftigen müssen. Wir können und werden es nicht weiter zu lassen, dass die Gesundheit von Seeleuten und Hafen beschäftigten zur Gewinnmaximierung von verantwortungslosen Reedern aufs Spiel gesetzt wird. Die nationalen und internationalen Teilnehmer diskutierten auch sehr emotional über die zunehmend schwieriger werdende Beschäftigungssituation in den Häfen. So berichtete Christian Wanke, Betriebsratsvorsitzender der Lasch Company Hamburg, eindrucksvoll über die Entwicklung der Lasch- und Stauereitätigkeiten im Hamburger Hafen. Er betonte den wachsenden Druck auf die Beschäftigten aus den konventionellen Betrieben und die Notwendigkeit von gewerkschaftlichen Strategien zu ihrer Absicherung. Die Laschenkampagne ist ein gutes Beispiel gewerkschaftlicher Solidarität auf nationaler und internationaler Ebene. Nur zusammen werde man auch in Zukunft für ausreichend gute Jobs in den Häfen sorgen können, so Wanke. Die Ergebnisse der Diskussionen werden nun in die nächste Phase der Kampagnenplanung einfließen. Ein großes Kompliment an alle beteiligten europäischen ITF- Inspektoren/-innen! Ohne sie hätten wir nicht so einen präzisen Überblick bekommen, der uns jetzt in die Lage versetzt, den notwendigen Druck gegen diejenigen aufzubauen, die gegen gute und sichere Beschäftigung in den Häfen stehen, bedankte sich Torben Seebold. Er kündigte an: Den Charterern und Eigentümern der Feeder-Schiffe wird ein rasanter Herbst bevorstehen. Wir werden uns die Laschen- Jobs zurückholen. Wir werden das mit unseren Mitteln tun, mit vernetzten gewerkschaftlichen Aktionen, getragen von internationaler Solidarität! Euer Engagement und Committement für gewerkschaftliche Solidarität in der europäischen Laschenkampagne hat mich und meine internationalen Kollegen sehr inspiriert und wird beispielgebend sein für alle weiteren Workshops, die in europäischen Häfen bis zum Herbst stattfinden werden. Dockers united will never be defeated!, erklärte der Vorsitzende der ETF-Docker Sektion Terje Samuelson aus Norwegen. TOS FOTO: PRIVAT Nicht ganz neu, aber neugierig auf Hafenarbeit: Maya Schwiegershausen-Güth Dass sie das Wasser mag, gern Fisch isst und ans Meer fährt, qualifiziert Maya Schwiegershausen- Güth noch nicht für ihre neue Arbeit in der ver.di-fachgruppe Häfen. Dass sie sich als Tarifkoordinatorin im Verkehrsbereich seit Jahren qualifiziert und bewährt hat, schon eher. Die 32-Jährige freut sich jedenfalls auf neue, spannende Aufgaben. Vor dem Hintergrund von Automatisierung und Digitalisierung im Hafenbereich ist Maya sicher, dass sie fundierte Erfahrungen einbringen kann. Denn: Das Thema Gute Arbeit beschäftigt mich schon seit 2007, sagt die Sozialund Politikwissenschaftlerin, die schon parallel zum Studium im ver.di-fachbereich Bildung, Wissenschaft und Forschung am Projekt Campus der Zukunft mitgearbeitet hat. Als sie für einige Zeit in den Landesbezirk NRW wechselte, befasste sie sich mit Guter Arbeit an den dortigen Hochschulen. Seit 2013 wieder in Berlin zurück, stieg sie als Tarifkoordinatorin der ver.di- Fachgruppe Straßenpersonenverkehr tiefer in die Materie ein. Auch das Internationale geriet immer mehr in ihren Fokus wurde sie zur Vizepräsidentin des ITF-Ausschusses für den ÖPNV gewählt, diese Funktion nimmt sie in der Wahlperiode bis 2018 wahr, ist mittlerweile bestens vernetzt und fachlich eingebunden in internationale Themen und Prozesse, auch über den Nahverkehr hinaus. Tarifexpertin des ver.di-verkehrsbereichs bleibt sie sowieso und steht allen Fachgruppen auch künftig beratend zur Seite. Doch seit Mai dieses Jahres, aus der Elternzeit zurück, widmet sie sich auf einer halben Stelle den Arbeitsbedingungen der Docker. Tarifstrategien für Häfen zu entwickeln, reizt sie. Naheliegend sei das zunächst für den Ostseeraum. Und wenn die gebürtige Berlinerin dabei öfter mal ans Meer kommt, trifft sich das Nützliche mit dem Angenehmen. Willkommen, Maya!

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