Radtipps von Franz Stocher

Transkript

1 Radtipps von Franz Stocher Kluge Köpfe schützen sich Stößt ein Radfahrer mit 15 km/h gegen ein Auto, das mit 35 km/h unterwegs ist, so entspricht das einem Sprung aus 10 Metern Höhe! Die Folge sind tödliche oder sehr schwere Verletzungen. Ein passender Fahrradhelm kann das Risiko einer Schädel-Hirn-Verletzung bis zu 85% reduzieren. Wer was im Kopf hat, sollte es auch schützen! Besonders wichtig ist es, dass bei der Riemenführung ein Band vor dem Ohr und eines hinter dem Ohr verläuft. Das vordere und hintere Gurtband ergeben mit dem Helm ein Dreieck um das Ohr. Das Ohr muss frei bleiben. Der Helm darf nicht über die Augen rutschen, aber die Stirn muss unbedingt bedeckt sein - er darf sich keinesfalls in den Nacken verschieben lassen. Beim Kauf eines Helmes sollte nicht nur das Design eine Rolle spielen, sondern man sollte vielmehr darauf achten, dass der Helm nach 'TÜV-GS EN 1078' geprüft wurde. Druckstellen vermeiden Moderne Helme besitzen einen 'Helmring' zur stufenlosen Anpassung an die Kopfform. Mit diesem System wird eine optimale Passform erreicht. Wenn gerade noch ein 'Finger-breit' zwischen Helmband und Kopf paßt, hat man die Sicherheit nervende Druckstellen zu vermeiden. Der Helm muss richtig sitzen - nur dann ist optimaler Schutz gewährleistet. Alle Gurtbänder müssen eng am Kopf anliegen. Der Kinnriemen muss geschlossen sein und darf sich nicht über das Kinn ziehen lassen. Außerdem sind Fahrradhelme besonders leicht und gut durchlüftet. Es gibt also KEIN sinnvolles Argument gegen das Fahrrad fahren mit einem Helm! Die richtige Sitzposition

2 Der Sattel befindet sich in der richtigen Höhe, wenn bei senkrechter Pedalstellung die Ferse mit durchgestrecktem Bein auf dem Pedal steht. Bei waagrechter Kurbelstellung sollte eine gedachte Linie von der Kniescheibe des vorderen Knies nach unten in etwa senkrecht auf der Pedalachse stehen. Je aufrechter Sie sitzen, umso breiter darf der Sattel hinten sein. Denn bei aufrechter Fahrweise lastet der größte Druck im Bereich der Sitzknochen hinten auf dem Sattel. Bei eher sportlicher Haltung mit mittlerer Neigung nach vorne verteilt sich die Belastung über den Sattel, während bei extrem nach vorne geneigter, sportlicher Haltung wie auf dem Rennrad Die Sitzposition am Fahrrad ist je nach 'Sportlichkeit' der Druck hauptsächlich vorne auf die Sattelnase des Fahrers individuell zu sehen. erfolgt. Die bessere Kraftübertragung bietet eine sportliche Haltung, bei der im Extremfall ein schmaler Sattel nur als leichte Stütze dient. Sattelposition Richten Sie Ihren Sattel waagerecht aus. Dafür darf sollte man eine Wasserwaage als Hilfe benutzen. Wer 'waagerecht' sitzt, hat nichts falsch gemacht. Natürlich ist die Feineinstellung des Sattels eine höchst individuelle Angelegenheit, aber bei waagerecht positioniertem Sattel sitzt man nicht nur richtig sondern in den meisten Fällen auch komfortabel. Sitzbeschwerden lassen sich freilich nicht durch einen anderen Sattel beheben, wenn die Ursache anderswo liegt: Ungeeignete Kleidung kann reiben, Nähte in Radsporthosen können drücken, entzündliche Erkrankungen können Hautreizungen verursachen. Dennoch gilt: Ein passender Sattel ist eine Grundvoraussetzung für komfortables, beschwerdefreies Rad fahren. Wer gut schmiert fährt gut... Die Fahrradkette ist ein hochbelastetes Bauteil, welches permanent geschmiert werden muß, um vernünftig zu funktionieren. Wasser und Sand sammeln sich an der fettigen Kette gern an, waschen die Kette aus, dringen in kleinste Ritzen ein und führen früher oder später zu unangenehmen Geräuschen. Die Reinigung der Kette erfolgt am sinnvollsten ohne Chemikalien, allenfalls mit einem leicht Ölgetränktem Putzlappen. Zahnkränze und Kettenblätter müssen ebenfalls gereinigt werden, neben Putzlappen haben sich hier ausgediente Zahnbürsten bewährt....zu viel Kettenöl 'verschleimt' die Kette nur... Soll die Kette lange halten, muß man sich ab und an etwas Zeit nehmen und sie säubern. Alles Andere sind entweder NotlÖsungen oder sie ruinieren die Kette nachhaltig - mehr, als wenn man nichts unternimmt. Hierbei gilt nicht "viel hilft viel", zuviel Schmierstoff zieht Dreck an, mit Kettenfett sollte immer

3 sparsam aber regelmäßig umgegangen werden. Bremsen - wichtigste Funktion und Lebensversicherung am Rad! Wenn der Bremshebel bei 'vollem Zug' bis zum Lenker gezogen werden kann, muss die Bremse nachgestellt werden! Bei Seitenzugbremsen auf Rennrädern muss darauf geachtet werden, dass die Bremsbacken nicht zu sehr abgeschliffen sind. Außerdem ist mit 'Felgenbremsen' bei Nässe besondere Vorsicht geboten. Ein hauchdünner Wasserfilm legt sich zwischen Felge und Bremsgummi und reduziert kurzzeitig aber drastisch die zum Bremsen nötige Reibung. Erst nach einigen Radumdrehungen ist dieser Film durchgebremst und dann greift die Bremse richtig zu. Folge: Der Bremsweg wird länger, der plötzliche "Zugriff" der Bremse (nach dem Durchbremsen des Wasserfilms) kann zum Blockieren des jeweiligen Laufrades führen. Wichtigstes Detail am Rad: die Bremsen! Bei Scheibenbremsen, meist auf Mountainbikes, handelt es sich um eine Bremsscheibe aus Stahl, Aluminium oder Carbon. Diese wird von Bremsklötzen "in die Zange" genommen. Da die Bremsscheibe bis auf ein Zehntel Millimeter exakt rund läuft, kann der Abstand der Bremsklötze zur Scheibe minimiert werden. Im Vergleich zu Felgenbremsen ist jetzt eine wesentlich größere Hebelübersetzung möglich. Das macht die Scheibenbremse sehr wirksam, und auch ein Wasserfilm auf der Scheibe hat keine Chancen gegen die griffigen und mit hoher Hebelübersetzung zugreifenden Bremsklötze. Der richtige Reifendruck! Es ist nicht möglich eine generelle Luftdruckempfehlung für ein bestimmtes Fahrrad oder einem bestimmten Reifen zu geben. Der "richtige" Luftdruck hängt maßgeblich von der Gewichtsbelastung auf dem Reifen ab. Dieses wird hauptsächlich vom Gewicht des Fahrers und des Gepäcks bestimmt. Darüber hinaus sind die persönlichen Vorlieben nach geringem Rollwiderstand oder hohem Federungskomfort sehr unterschiedlich. Mit festem Daumendruck auf den Reifen, kann man den Reifendruck vor der Ausfahrt leicht prüfen. Reifens. Der zulässige Druckbereich ist auf der Reifenflanke angegeben. Je höher Sie den Luftdruck wählen, umso geringer sind Rollwiderstand, Verschleiß und Pannenanfälligkeit. Je geringer Sie den Luftdruck wählen, umso höher sind Komfort und Haftung des Folgende Luftdruckempfehlungen können nur eine sehr grobe Orientierung geben. Die Empfehlungen gelten für "durchschnittliche" Radfahrer mit einem Gewicht von ca. 75 Kg: Reifenbreite 23mm - 8,0 bar Reifenbreite 25mm - 7,0 bar Reifenbreite 30mm - 5,5 bar Reifenbreite 40mm - 4,0 bar Reifenbreite 50mm - 3,0 bar Reifenbreite 60mm - 2,0 bar Gehört am Bike dazu: die Klingel Tragen Sie aktiv zu mehr Sicherheit für sich selbst und andere bei.

4 Ist nicht störend und kann Stress und Gefahren vermeiden: die Klingel am MTB. Gerade bei Ausahrten mit dem MTB stößt man auf Wege, die von Fußgängern und Radfahrern gemeinsam genutzt werden dürfen. Die wenige Gramm leichten Fahrradklingeln helfen diese Wegstrecken stressfrei und freundlich zu bewältigen. Nichts schlimmer, als wenn man sich als Mountainbiker Fußgängern nicht bemerkbar machen kann... Werkzeug! Eine gewisse Grundausstattung an Werkzeugschlüssel sollte immer mit dabei sein. Immer dabei: das Werkzeug-Grundset. Außerdem sollte man immer Radhandschuhe tragen - sind die Handflächen doch bei jedem 'Ausrutscher' oft der erste Berührungspunkt mit dem harten Untergrund! Auch wenn man kein Fahrrad-Mechaniker ist und seinen Drahtesel immer zum Fahrradhändler seines Vertrauens bringt, so kann kann ein Satz Imbus- und Ringschlüssel die Weiterfahrt retten. Diese sehr handlichen Kombiwerkzeuge sind platz- und gewichtssparend optimiert, beinhalten die für Fahrräder gängigen Hilfesteller und passen meist in die Fahrradtasche unter dem Sattel! Niemals während der Fahrt: telefonieren mit Handy oder noch schlimmer: SMS schreiben!

5 Ein absolutes NEIN zum Fahrrad fahren und Handy telefonieren! NIEMALS! SO NICHT!!! Niemals während der Fahrt telefonieren oder SMS schreiben! Nicht nur, dass es besonders gefährlich ist, weil man den Lenker mit nur einer Hand hält und einem jede Unebenheit auf der Fahrbahn den Lenker aus der Hand schlagen kann, sondern auch deshalb, weil man vom Strassenverkehr abgelenkt ist! Als Radfahrer lernt man aus Selbstschutz für alle anderen Verkehrsteilnehmer mitzudenken und ahnt oft gewisse Gefahrenmomente voraus. Mit der Ablenkung eines Telefonates fallen diese Wahrnehmungen gänzlich weg und können schlagartig fatale Folgen haben. Ganz abgesehen davon sind die Bußgelder gleich hoch wie beim Mobiltelefonieren während man einen PKW lenkt. Noch schlimmer kann es bei der grandiosen Idee, ein SMS während einer Fahrt mit dem Rad tippen zu wollen ausgehen! Bitte nicht!! Artikel zu finden unter: