Notfall-Dokumentation
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- Alfred Schulz
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Notfall-Dokumentation Schikane oder Notwendigkeit? Prim. Dr. Helmut Trimmel Abt. für Anästhesie, Notfall- und Allg. Intensivmedizin Schwerpunktkrankenhaus der Stadt Wiener Neustadt
2 Schikane [französisch] die, 1) bürgerliches Recht: böswillig bereitete Schwierigkeit. Nach... 2) kleinliche Bosheit 3) Motorrennsport: zum Abbremsen zwingende besondere Schwierigkeit einer... 4) Wasserbau: in einen Wasserlauf oder eine Wasserleitung... Quelle: Brockhaus in 15 Bänden
3 CPR: milestones Pediatric Resuscitation 1983 Utstein Abbey Documentation 1995 AHA ERC CPR & ECC Conference BLS, ACLS 1994 PLS, Periarrest Arrythmias 1996 Airway Management ILCOR 1997 In-hospital CPR documentation 1998 AED + New Heart attack Ethics Guidelines Revision
4 Austrian Survey Krankenhäuser 114 Antworten Betten 44 haben CPR-Doku 14 Formular gem. Standard, 6 PC & Datenanalyse 30 andere Anzahl Notrufe 6 exakte Angaben 63 nur Schätzungen 45 gänzlich unbekannt Outcomedaten 4 detaillierte Information 16 Schätzungen (ÜL %) 94 keine Daten verfügbar
5 Austrian Survey 2003 Wir haben keine Qualitätssicherung und kein Fehlermanagement bei innerklinischen Reanimationen bzw. Notfällen Wir wissen nicht, wie viele Patienten tatsächlich überleben, geschweige denn in welchem körperlichen oder geistigen Zustand Wir wissen nicht, wie gut oder schlecht wir selbst reanimieren können, geschweige denn, welche Prozess- oder Strukturqualitätsmaßnahmen nötig sein könnten wir haben dadurch auch keine persönliche Rechtssicherheit noch könnten wir Kosten für Verbesserungsmaßnahmen rechtfertigen. S. Schneider, 2004
6
7 We do not know the true effectiveness of in-hospital resuscitation. Observed results of the many published studies vary greatly. A Statement for Healthcare Professionals From the American Heart Association Emergency Cardiac Care Committee. Circulation. 1997;95: Richard O. Cummins, MD et al
8 Die zentrale Frage ist... Wer überlebt einen innerklinischen Kreislaufstillstand - und: WARUM?
9 die Antwort : Dokumentation the GIGO principle => garbage in = garbage out Nomenklatur Definition der Inhalte Vollständigkeit der Daten
10 Rechtsgrundlagen Der Arzt ist verpflichtet, Aufzeichnungen über jede zur Behandlung übernommene Person, insbesondere über... Zustand,... Vorgeschichte,... Diagnose,... Krankheitsverlauf,... Art und Umfang der... Leistungen einschließlich... Arzneispezialitäten... zu führen (1), Österreichisches Ärztegesetz 1998
11 Rechtsgrundlagen (1) Rettungs- und Krankentransportdienste haben für die Sicherung der Qualität ihrer Einrichtungen vorzusorgen... (2) Sie haben vorzusorgen, dass die Voraussetzungen für interne Maßnahmen der Qualitätssicherung geschaffen werden. Diese Maßnahmen haben die Struktur-, Prozessund Ergebnisqualität zu umfassen. 22 Wiener Rettungs- und Krankentransportgesetz 2004
12 Rechtsgrundlagen Der/die BMfGF hat im Hinblick auf Aufbau, Weiterentwicklung, Sicherung und Evaluierung eines flächendeckenden österr. Qualitätssystems Vorgaben für den Aufbau einer bundeseinheitlichen Qualitätsberichterstattung zu machen. - Festlegung und Erfassung der Daten - Sicherstellung der österreichweiten Erfassung - Geringhaltung des administrativen Aufwands 6 Gesundheitsqualitätsgesetz 2005
13
14 [ NA-Dokumentation ] KH Variablen vor Pat. Variablen Ereignis Variablen während Outcome Variablen nach Ereignis Cummins RO et al Circulation. 1997; 95:
15 Essential parameters : Patient name, identifier, Date of birth, admission, Gender, Height, Weight, Witnessing/monitoring of event, Location, ALS interventions in place (time of event), immediate precipitating cause, Resuscitation attempted, Initial resuscitation condition & - rhythm, Critical intervalls : collapse to cardiopulmonary resuscitation, collapse to first defibrillation, collapse to advanced airway management, collapse to administration of first medications Desirable parameters : Previous cardiopulmonary events, Preevent functional capacity, Comorbid conditions, Reason for admission, Predeath status, Audit of resuscitation attempt Cummins RO et al Circulation. 1997; 95:
16
17 Jacobs, I. et al. Circulation 2004;110:
18 Überarbeitete Erfassung - der Zeiten (Vereinfachung) - der Ursache des Kreislaufstillstandes - der Reanimationsversuche - des ersten nicht-schockbaren Rhythmus - ggf. des Grundes eines CPR-Verzichts - der Laien- bzw. Ersthelferdefibrillation Jacobs, I. et al. Circulation 2004;110:
19 Revised Utstein cardiac arrest data collection form Jacobs, I. et al. Circulation 2004;110:
20 Wiener Neustadt
21 Vergleichbare Outcome Variablen Alle (aufgenommenen) Patienten DD: in-/ out of hospital arrest cardiac arrest KEIN Reanimationsversuch cardiac arrest Reanimationsversuch KEIN cardiac arrest (Fehlalarm) Nicht-defillibrierbarer Rhythmus (Asy, PEA) KEIN ROSC defillibrierbarer Rhythmus (VF/VT) ROSC Zeit bis Eintreffen Zeit bis Defibrillation Eintreffen Medikation Defibrillation Intubation Medikation ROSC Intubation CPR ROSC Stop Aufnahme CPR Stop ICU Überleben Aufnahme ICU Überleben Im KH verstorben nach 1 Jahr verstorben Lebend entlassen nach 1 Jahr am Leben funkt. outcome: GCS, OPC, CPC bei Entlassung nach 6 Monaten nach 1 Jahr Recommended Guidelines for Reviewing, Reporting, and Conducting Research on In-Hospital Resuscitation: The In-Hospital 'Utstein Style' template. Circulation. 1997;95:
22 ACLS-DB : ein Werkzeug Entwicklung auf Anregung des ARC (AK innerklin. CPR) standardisiertes EDV-Protokoll gem. Utstein Style Umfang für MET geeignet ( desirable items ) lokale Datenerfassung und Auswertung (C/S) Möglichkeit der freiwilligen Zusammenführung (anonymisierter) Daten in einer Zentraldatenbank: österreichweite Auswertungen durch das ARC Benchmarking-Bericht multizentrische Untersuchungen etc. ß-Version der Software seit 10/03 im Probelauf Internet-Protokoll Mitte 2006 verfügbar
23 Stammdaten
24 Ereignis
25 Maßnahmen
26 Outcome
27 Wiener Neustadt
28 CPR-team WN Eigene Daten und Ergebnisse Reanimationsteam der Anästhesie Wiener Neustadt mind. 1 AnästhesistIn (FA) / 2 Intensivpflegepersonen, zuständig für operative Stationen (468 Betten) + Ambulanzen diensthabendes Personal kein eigenes M edical E mergency T eam ~ 160 x Herzalarm / Jahr, ~ 40 % Fehlalarme (systembedingt) 90 Ereignisse dokumentiert 61 CPR, 29 andere NF Dokumentation mittels Handprotokoll gem. Utstein-Guidelines Übertrag in Datenbank durch einen Mitarbeiter ACLS-DB
29 CPR-team WN Demographische Daten 70 38% % > 84
30 CPR-team WN Demographische Daten 70 38% % > 84 primärer Aufnahmegrund elektiv - chirurgisch elektiv - sonstige elektiv - Trauma ungeplant - chirurgisch ungeplant - Trauma ungeplant - sonstige Notfall - chirurgisch Notfall - Trauma Notfall - sonstige
31 CPR-team WN 78% Ereignis... beobachtet unbeobachtet nicht dokumentiert unbekannt
32 CPR-team WN 78% Ereignis... beobachtet unbeobachtet nicht dokumentiert unbekannt CPR keine CPR andere Hypotension Ischämie cardiales Versagen maligne Rhythmusstörung respiratorisches Versagen nicht dokumentiert unbekannt Ursache
33 CPR-team WN % 30 Zeitintervalle Eintreffen 5 min 89,1 % 10 min 100 % 25 Defibrillation 50,0 % 93,3 % 20 Atemweg 72,2 % 91,7 % 15 Medikation 78,9 % 89,5 % min * Nur Reanimationsfälle!
34 CPR-team WN Outcome (Daten vom ) DNAR: 2 ~ Patienten 1,7 Ereignisse / 1000 Pat. KEIN Versuch: 4 Reanimation: 61 KEIN arrest: 29 Nicht-defibrillierbarer Rhythmus: 22 defibrillierbarer Rhythmus: 39 KEIN ROSC: 38 ROSC: 23 im KH verstorben:17 nach 1 Jahr verstorben:? aus KH entlassen: 6 nach 1 Jahr am Leben:? funkt. outcome: GCS, OPC, CPC bei Entlassung? nach 6 Monaten? nach 1 Jahr?
35
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