FEATURE-SERVICE. In aller Munde: Neuartige Süßwaren mit einem 2-in-1 -Effekt. Nummer 01, Januar 2017

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1 Wacker Chemie AG Hanns-Seidel-Platz München, Germany FEATURE-SERVICE Nummer 01, Januar 2017 In aller Munde: Neuartige Süßwaren mit einem 2-in-1 -Effekt Ein Kaubonbon, das nach kurzer Zeit im Mund zum Kaugummi wird mit CANDY2GUM bringt WACKER eine völlig neue Technologie zur Herstellung innovativer Süßwaren auf den Markt. Die neuartigen Süßigkeiten werden in einem Süßwaren-Kochprozess hergestellt, so dass sich nun auch wasserbasierte, fetthaltige und natürliche Inhaltsstoffe wie Fruchtsäfte, Kakao oder Kaffee einarbeiten lassen. Damit schafft WACKER ganz neue Möglichkeiten für die Süßwarenindustrie und einen neuartigen 2-in-1 -Effekt. Das Kauen gummiartiger Substanzen scheint seit jeher ein menschliches Grundbedürfnis zu sein. Das bislang älteste Exemplar eines Vorgängers des Kaugummis fanden Archäologen, als sie eine Jahre alte Siedlung in Südschweden ausgruben. Auch die alten Griechen kannten ähnliche Substanzen: Schon vor rund Jahren kauten sie das Harz des Mastix-Baums, das noch heute auf der griechischen Insel Chios geerntet wird. Mittlerweile basieren Kaugummis in der Regel auf synthetisch hergestellten Festharzen, die als Trägerstoff für Zucker, Süßstoffe und Aromen dienen. Festharze von WACKER: Mehr als 60 Jahre Erfahrung Auch bei WACKER hat die Produktion von Kaugummirohstoffen Tradition: Bereits seit mehr als 60 Jahren ist das Unternehmen ein führender Anbieter von Polyvinylacetat- Festharzen in Lebensmittelqualität, auf deren Basis die Industrie Kaugummirohmasse herstellt. Diese wird mit feinvermahlenem Zucker und konzentrierten Aromen bei rund 60 Grad Celsius zu einem Kaugummi verknetet. Die Masse nimmt dadurch eine zähe und klebrige Konsistenz an, sie muss daher mit leistungsstarken Spezialmaschinen verarbeitet werden. Die Auswahl der Inhaltsstoffe ist dabei limitiert: Wasserbasierte Zusätze sind nicht geeignet, weil sie den Zucker aus der Kaugummimasse herauslösen würden. Fett-

2 Seite 2 von 10 basierte Zutaten haben den Nachteil, dass dadurch die Kaugummirohmasse sehr weich wird. Beim Kauen würde der Kaugummi ganz leicht im Mund zerfallen, statt eine homogene Masse zu ergeben. Weltweit wurden laut der Marktdatenbank Euromonitor allein im Jahr 2015 rund Kilotonnen Kaugummi verkauft. Im gleichen Zeitraum waren es mehr als doppelt so viele Gummi-, Gelee-und Kaubonbons. Darunter fallen auch Weichkaramellen, wie die elastischen Zuckerbarren im Fachjargon heißen, die es in allen Geschmacksvariationen gibt von sämtlichen Früchten oder Milch bis hin zum flüssigen Schokoladenkern. Die Basis besteht aus einer geschmolzenen Zuckerlösung, die mit Glukosesirup bei circa 100 bis 130 Grad Celsius gekocht wird. Damit hat das Kaubonbon entscheidende Vorteile im Vergleich zum Kaugummi: Die Kaubonbons werden in einem kontinuierlichen Kochprozess hergestellt. Wasser- oder fettbasierte Inhaltsstoffe wie Milch, Sahne, Honig, Kakao, Nüsse, Vitamine oder andere Aromen sowie Farbstoffe lassen sich ohne Probleme der gekochten Zuckermasse zusetzen. Und da Zucker sich in Wasser löst, ist die Reinigung der Maschinen zudem sehr einfach. Allerdings gibt es auch eine Schwachstelle: Durch die Zuckerbasis hat es einen hohen Kaloriengehalt. Kaugummis dagegen ermöglichen ein langanhaltendes Kauerlebnis ohne schlechtes Gewissen, denn man nimmt deutlich weniger Kalorien zu sich. Kaugummikauen regt außerdem die Speichelbildung an, weshalb der ph-wert im Mund ansteigt und die Säuren, die den Zahnschmelz angreifen, neutralisiert werden. Erhöhter Speichelfluss ist zudem auch in der Lage, die Zähne zu remineralisieren. Im Sinne der Kariesprophylaxe sollten natürlich nur zuckerfreie Kaugummis gekaut werden. CANDY2GUM : Das Beste aus beiden Welten Eine neue WACKER-Technologie verbindet nun das Beste aus beiden Welten: die Konsistenz eines Kaugummis mit den Kochmöglichkeiten eines Kaubonbons. Mit der CANDY2GUM -Technologie können nie dagewesene Süßwaren formuliert werden, sagt

3 Seite 3 von 10 Martin Seizl, Business Development Manager bei WACKER BIOSOLUTIONS, der Life Science- und Biotechnologie-Sparte des Konzerns. Denn CANDY2GUM erlaubt ein völlig neuartiges Mundgefühl und eröffnet gänzlich neue Möglichkeiten, Inhaltsstoffe zu integrieren. Der Trick von CANDY2GUM steckt in der Basiszutat. Als Grundlage wird die vorformulierte Mischung CAPIVA C03 von WACKER verwendet, die wasserunlöslich ist und sich vollständig aufschmelzen und somit homogen einmischen lässt. CAPIVA C03 kann sowohl mit zuckerhaltigen als auch zuckerfreien Bonbonmassen gemischt werden und ermöglicht dadurch eine Vielzahl neuartiger Süßwaren. Da CAPIVA C03 vollständig schmelzbar ist, können Hersteller diese in einem herkömmlichen Kochprozess produzieren. Damit stellen wir den ersten Rohstoff weltweit her, der es ermöglicht, kaugummiartige Süßigkeiten zu kochen und beliebig zu formen, statt sie aufwändig zu kneten, erklärt Thomas Wimmer, Leiter des Kaugummilabors bei WACKER BIOSOLUTIONS. Vom Labor in die großtechnische Produktion Erstmals gelang das Kochen eines Kaugummis im Dezember 2013 im WACKER-eigenen Labor für Lebensmitteltechnik in Burghausen. Doch wir wollten wissen, ob das, was wir im Kochtopf machen, auch im industriellen Maßstab funktioniert, so Thomas Wimmer. Deshalb hat das Team Anfang 2014 den Süßwaren-Maschinenbauer Chocotech in Wernigerode, Sachsen-Anhalt, angefragt. Wir waren von Beginn an begeistert von der CANDY2GUM -Technologie, weil damit eine völlig neue Art von Süßwaren produziert werden kann. Wir wollten selber wissen, ob die Technologie mit herkömmlichen Maschinen funktioniert, sagt Volker Günnel, Area Sales Manager von Chocotech. Chocotech rüstet namhafte nationale und internationale Süßwarenhersteller mit Maschinen zur Produktion von Hart- und Weichkaramellen sowie Gelee, Karamell und aufgeschlagenen Zuckermassen aus. In der großtechnischen Produktion verwenden Süßwarenhersteller zumeist kontinuierliche Kochanlagen, die in einem nichtendenden Ketten-

4 Seite 4 von 10 prozess produzieren: Im ersten Topf werden satzweise die Zutaten rezepturgenau eingewogen, am Ende des Prozesses kommen in Dauerschleife fertige Bonbons raus. Nach einigen Tests in den Kochanlagen war klar: Die CANDY2GUM -Technologie kann im kontinuierlichen Kochprozess eingesetzt werden, allerdings waren Anpassungen nötig. Zwei Jahre lang haben die Lebensmitteltechniker von WACKER daran getüftelt, die vorformulierte Mischung CAPIVA C03 so zu optimieren, dass sie für die industrielle Fertigung geeignet ist. Zusätzlich haben die Ingenieure von Chocotech daran gearbeitet, konventionelle Fertigungsanlagen und -prozesse an die neue Technologie anzupassen. Dazu statten die Ingenieure eine Anlage, auf der Hartkaramellen produziert werden, mit einem zusätzlichen Schmelzbehälter für CAPIVA C03 mit Pumpe und Durchflussmengenmesser aus. Der Ready-to-use-Premix wird in separaten Behältern geschmolzen und erst in einem der letzten Produktionsschritte mit der Zuckermasse und den Aromen vermischt, sodass der Reinigungsaufwand möglichst gering gehalten wird, erklärt Fachmann Günnel. Am Ende durchläuft die abgekühlte Masse eine Cut and Wrap-Anlage, die die Süßwaren in mundgerechte Stücke schneidet und verpackt. Geringer Investitionsaufwand, große Wirkung Die Ausstattung der Hartbonbon-Fertigungsanlagen ist ideal, um darin die CANDY2GUM -Technologie anzuwenden. Klassische Hartbonbonhersteller können mit geringem Investitionsaufwand ihr Produktportfolio bedeutend erweitern, so Volker Günnel. Seine Kunden gewinnen damit ein hohes Maß an Flexibilität. Seit 2015 hat WACKER bei verschiedenen Kunden und Partnern die neue Technologie vorgestellt. Eine von WACKER in Auftrag gegebene Marktstudie mit Teilnehmern weltweit zeigt, dass CANDY2GUM auch bei den Endverbrauchern gut ankommt. Vor allem die Integration von natürlichen Inhaltsstoffen wie echtem Fruchtsaft und Vitaminen finden die Befragten unabhängig von ihrer Herkunft interessant. In den USA freuen sich die Verbraucher besonders auf kaugummiartige Süßwaren mit echtem Karamell. In China

5 Seite 5 von 10 fand das Konzept sogar 70 Prozent Zustimmung, vor allem weil die Süßware mit echter Milch oder Kokosmilch versetzt werden kann. Auffallend ist auch, dass in China CANDY2GUM in allen Altersschichten als sehr vielversprechend bewertet wird. Martin Seizl erklärt das durch das wachsende Gesundheitsbewusstsein: CANDY2GUM bietet die Möglichkeit, einen Kaugummi mit frischen, natürlichen Geschmackszutaten wie Milch oder Fruchtsäften zu versetzen. Das steht bei Chinesen aller Altersschichten hoch im Kurs. Aus einer Studie des deutschen Bundesamts für Ernährung und Landwirtschaft zum Thema Potenziale deutscher Süßwaren in China geht hervor, dass für die chinesische Bevölkerung beim Konsum von Zuckerwaren neben dem Geschmack vor allem die Produktinnovationen eine wichtige Rolle spielt. Mit anderen Worten: Chinesische Verbraucher haben Lust auf neue, ausgefallene Lebensmittel. Mit einem Einzelhandelsumsatz von über 15 Mrd. US-Dollar ist China der zweitgrößte Süßwarenmarkt der Welt nach den USA. Vor allem der Kaugummimarkt verzeichnet seit Jahren ein überproportionales Wachstum. Im Fokus stehen dabei in erster Linie zuckerfreie Produkte. Das Verkaufsargument Gesundheit spielt dabei eine große Rolle. Auch natürliche Zutaten, gewonnen aus Früchten oder Pflanzen, stehen hoch im Kurs bei den Verbrauchern. Inzwischen wirft jeder Dritte einen kritischen Blick auf die Zutatenliste, bevor die Süßigkeiten im Einkaufswagen landen, erklärt Seizl. Mit CANDY2GUM können darüber hinaus auch funktionelle Süßwaren mit gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen produziert werden. Die Technologie ermöglicht es auch, alternative Darreichungsformen für aktive Inhaltsstoffe wie Vitamin C anzubieten. Die neue CANDY2GUM -Technologie ergänzt und erweitert das vielseitige WACKER- Portfolio für die Kaugummi- und Süßwarenindustrie, fasst Martin Seizl zusammen. Im Laufe des Jahres sollen die ersten Süßwaren mit CANDY2GUM -Technologie auf den Markt kommen und den Verbrauchern weltweit ein völlig neues Kauerlebnis bieten.

6 Seite 6 von 10 Hintergrundinformationen zu Festharzen für Kaugummirohmasse: WACKER ( ist bereits seit mehr als 60 Jahren ein führender Anbieter von Polyvinylacetat-Festharzen in Lebensmittelqualität, die das Unternehmen in Deutschland und China herstellt. Diese Festharze von WACKER sind wichtiger Bestandteil in verschiedenen Arten moderner Kaugummirohmasse. Kaumasse ist der wasserunlösliche Teil von Kaugummi, der als Trägerstoff für Zucker, Süßstoffe und Aromen dient. Die Festharze von WACKER entsprechen der deutschen Zusatzstoff-Zulassungsverordnung (ZZulV), dem amerikanischen FDA 21 CFR sowie den Anforderungen in der Spezifikation für Polyvinylacetat wie im Food Chemicals Codex (FCC) festgelegt. Die Herstellung der Homo- und Copolymere von WACKER in Lebensmittelqualität erfüllt hohe Qualitäts- und Hygienestandards gemäß ISO 9001, ISO und HACCP. Neben der industriellen Produktion von Festharzen bietet WACKER auch umfassenden anwendungstechnischen Service, von der Formulierung von Kaugummi-Rohmassen über dragierte Kaugummis bis hin zu neuen Konzepten wie CANDY2GUM. Die Produkte werden weltweit unter den Markennamen VINNAPAS und der Innovationsmarke CAPIVA an die Kaugummiindustrie vermarktet.

7 Seite 7 von 10 CANDY2GUM im Labortest: Das Geheimnis liegt im Produktionsverfahren, denn die neuartigen Süßwaren werden in einem Kochprozess hergestellt. Der Premix kann sowohl mit zuckerhaltigen als auch zuckerfreien Bonbonmassen gemischt werden und ermöglicht dadurch eine Vielzahl neuartiger Produkte (Foto: Wacker Chemie AG). Mit der CANDY2GUM -Technologie lassen sich nun eine Vielzahl wasserbasierter, fetthaltiger und natürlicher Zutaten einbringen, die bisher bei Kaugummis schlichtweg nicht möglich waren: Von Fruchtsäften, Kaffee und Milch über Karamell und Schokolade bis hin zu Kokosnuss oder Pflanzenextrakten (Foto: Wacker Chemie AG).

8 Seite 8 von 10 Der Herstellungsprozess von CANDY2GUM -Süßwaren ähnelt der Fertigung eines Kaubonbons und kann daher auf entsprechenden konventionellen Süßwaren-Kochanlagen durchgeführt werden (Foto: Chocotec GmbH).

9 Seite 9 von 10 Mit der innovativen CANDY2GUM -Technologie wird ein Kaubonbon nach kurzer Zeit zum Kaugummi ein völlig neues Mundgefühl und Kauerlebnis (Foto: Wacker Chemie AG). Hinweis: Diese Bilder können Sie im Internet unter folgender Adresse abrufen:

10 Seite 10 von 10 Die Inhalte dieser Presseinformation sprechen Frauen und Männer gleichermaßen an. Zur besseren Lesbarkeit wird nur die männliche Sprachform (z.b. Kunde, Mitarbeiter) verwendet. Weitere Informationen erhalten Sie von: Wacker Chemie AG Presse und Information Nadine Baumgartl Tel follow us on: Unternehmenskurzprofil: WACKER ist ein global operierender Chemiekonzern mit rund Beschäftigten und einem Jahresumsatz von rund 5,3 Mrd. (2015). WACKER verfügt weltweit über 25 Produktionsstätten, 22 technische Kompetenzzentren und 50 Vertriebsbüros WACKER SILICONES Siliconöle, -emulsionen, -kautschuk und -harze, Silane, Pyrogene Kieselsäuren, Thermoplastische Siliconelastomere WACKER POLYMERS Polyvinylacetate und Vinylacetat-Copolymere in Form von Dispersionspulvern, Dispersionen, Festharzen und Lösungen WACKER BIOSOLUTIONS Biotechnologische Produkte wie Cyclodextrine, Cystein und Biopharmazeutika, außerdem Feinchemikalien und Polyvinylacetat-Festharze WACKER POLYSILICON Polysilicium für die Halbleiter- und Photovoltaikindustrie Siltronic Reinstsiliciumwafer und -einkristalle für Halbleiter-Bauelemente