Hof am Leithaberge - Pfarrkirche zum hl. Michael

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Sofia Pfaff
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Adalbert Klaar im Auftrag des Bundesdenkmalamtes, einen Baualtersplan für unsere Kirche. Laut Dr. Klaar wurde zunächst im 14.

Jahrhundert wurde das etwas schmälere und kürzere Südschiff (Marienaltar) angebaut und der Glockenturm im Westen vorgebaut dieser hatte aber noch nicht die heutige Form mit der zwiebelförmigen

1 Hof am Leithaberge - Pfarrkirche zum hl. Michael (Chronikauszug erstellt von Felix Medwenitsch anlässlich der Lange Nacht der Kirchen 2014) 1960 erstellte, der Architekt und internationale Experte für Siedlungskunde und Bauforschung Dr.Adalbert Klaar im Auftrag des Bundesdenkmalamtes, einen Baualtersplan für unsere Kirche. Laut Dr. Klaar wurde zunächst im 14. Jahrhundert das heutige nördliche Kirchenschiff - in dem sich der Hauptaltar befindet - erbaut. Im 15. Jahrhundert wurde das etwas schmälere und kürzere Südschiff (Marienaltar) angebaut und der Glockenturm im Westen vorgebaut dieser hatte aber noch nicht die heutige Form mit der zwiebelförmigen Dachkonstruktion. In der Barockzeit erfolgte im Norden der Zubau der Sakristei, im Westen wurden die beiden Schiffe bis zur Westmauer des Turmes verlängert und dieser in die neue Westfassade mit einbezogen. Diese durch den barocken Umbau fast monumental wirkende Westfassade lässt allerdings auch heute noch den spätgotischen Turmbau erkennen, und zwar durch dessen schmalen Fenster (das unterste rechteckig, die beiden oberen spitzbogig) und das gotische spitzbogige Eingangsportal. Aus der barocken Um- und Zubauphase stammen die unteren quadratischen Fenster zu Seiten des Eingangs- Portals, die darüber befindlichen runden Oculi, der abgetreppte Giebel, die rundbogigen Schallfenster und der Zweibelhelm. Das Kircheninnere besteht aus den schon erwähnten zwei Schiffen; diese werden durch Rundbogenarkaden auf den erneuerten Säulen mit stilisierten Fächerkapitellen getrennt. Während sich in den beiden Chören noch die gotischen Gewölbe erhalten haben, finden wir in den Langschiffen barocke Platzlgewölbe. Aus noch viel späterer Zeit, nämlich aus dem Jahre 1909, stammt die heutige Orgelempore, deren Neubau sich aus den alten Akten des Bundesdenkmalamtes gut nachvollziehen lässt. Der Lokalaugenschein damals ergab: Die bestehende Orgelempore aus Holz soll weggerissen werden und durch eine neue aus Eisenbetonkonstruktion ausgeführte ersetzt werden, welche im Stande ist die neue bedeutend schwerere Orgel zu tragen.

Bei der letzten Kirchenrenovierung 1995 initiiert von Moderator Josef Beckers sind in den beiden Chören einige gotische Architekturelemente aufgedeckt, - freigelegt und sichtbar gemacht

Der nördliche Chor (Hauptaltar) hingegen weist verschiedene Nischenformen auf.

eine mit einem bemerkenswerten gotischen Kleeblattabschluss.

die Umrisszeichnungen erhalten sind. Es handelt sich um zwei stehende Figuren unter stilisierten Baldachinen.

2 Bei der letzten Kirchenrenovierung 1995 initiiert von Moderator Josef Beckers sind in den beiden Chören einige gotische Architekturelemente aufgedeckt, - freigelegt und sichtbar gemacht worden. Im südlichen Chor (Marienaltar) finden wir eine zweiteilige Nische mit schönen spätgotischen Kielbogenabschlüssen. Der nördliche Chor (Hauptaltar) hingegen weist verschiedene Nischenformen auf. Eine große, heute rundbogig abgeschlossene (wahrscheinlich aus der Barockzeit veränderte) Nische auf der Südwand und einige kleinere weitere Nischen, teilweise mit einfachen Rechteckrahmen, eine mit einem bemerkenswerten gotischen Kleeblattabschluss. Über der Rundbogennische wurde unter dem Putz eines heute vermauerten hohen gotischen Spitzbogenfensters Freskenreste aufgedeckt, von denen leider nur mehr die Grundierung bzw. die Umrisszeichnungen erhalten sind. Es handelt sich um zwei stehende Figuren unter stilisierten Baldachinen. Bei der Figur an der rechten Seite handelt es sich zweifelsohne um eine weibliche - Heilige: Ihre Tracht sie ist als Matrone gekleidet und die unter dem Mantel verborgenen eine Hand, in der sie etwas trägt, deuten darauf hin, dass es sich hier um die hl. Elisabeth von Thüringen handeln könnte. Bei der linken Figur stellt sich zunächst die Frage, ob es sich um eine weibliche Heilige oder einen männlichen Heiligen handelt. Eindeutig ist nur die Bekleidung des Körpers mit einem Fell, so dass es sich hier entweder um den hl. Johannes den Täufer oder die hl. Maria Magdalena handeln dürfte.

3 Eine Steintafel an der Südwand, erinnert an das ursprüngliche barocke Grabmal das sich ca. in der Mitte des südlichen Kirchenschiffes befand, mit einem stilisierten (vereinfachten) Wappen und folgender Inschrift: Allhir Ligt In Gott Endschlaffen Der Wohl Edle Her Johan Siman / Anschaver Keyserl: und Königlich Dreisiger / Alihr Zu Hoff Gewest Seines Alters 41 Jahr Ist Gestorben Den 1. Decemb Anno 1712 Gott Göbe Ihm Die Ewige Ruhe Und ein Fröhliche Auferstehung / Amen. Der Name Dreißigst kam von der ursprünglichen Einhebung vom dreißigsten Teil des Wertes einer Ware als Zollgebühr. Die Zollbeamten erhielten deshalb den Namen Dreißiger. Die Beamten entstammten meist ungarischen Edelleuten, waren ehemalige ungarische Offiziere oder Söhne bürgerlicher Patrizier. In einer vom 27. August 1696 datierten Verordnung der ungarischen Hofkammer an das Dreißigstamt zu Hof am Leithaberge wird neuerlich darauf hingewiesen, dass die Kaisersteinbrucher für ihre Steine unverweilt den Zoll zu zahlen haben und das Stift Heiligenkreuz dafür verantwortlich zu machen ist, dass derselbe auch tatsächlich und rechtzeitig bezahlt werde. Der Dreißiger musste Lesen und Schreiben beherrschen. Im Bereich der Herrschaft Scharfenegg sowie in den benachbarten Komitaten Preßburg (Komitat ist eine deutsche Bezeichnung für die regionalen Verwaltungseinheiten Ungarns ), Ungarisch Altenburg und Ödenburg war die Kenntnis von drei Sprachen (deutsch, ungarisch, kroatisch) Grundbedingung für eine Aufnahme. Um 1680 bis 1700 waren von den Dreißigstbeamten 80 Prozent Deutsche, 10 Prozent Kroaten, 5 Prozent Ungarn und 5 Prozent Italiener. Hauptsitz der Dreißiger auf dem Gebiet der Herrschaft Scharfenegg war Hof am Leithaberge mit je einer Filiale in Sommerein und Mannersdorf.

In jedem der zwei Chöre finden wir heute einen Altar: Im nördlichen Chor der Hauptaltar, er besteht aus einer reich geschnitzten, teilweise vergoldeten Mensa (aus dem lateinischen Tisch, Tafel ) und

Das Monogramm IHS leitet sich von den ersten beiden und des letzten Buchstaben des Griechischen Namens Jesus ab. Das I ist das griechische Iota, das H Eta und das S Sigma.

4 In jedem der zwei Chöre finden wir heute einen Altar: Im nördlichen Chor der Hauptaltar, er besteht aus einer reich geschnitzten, teilweise vergoldeten Mensa (aus dem lateinischen Tisch, Tafel ) und dem Christus-Monogramm IHS und einem ebenfalls reich vergoldeten Tabernakelaufsatz mit zwei odorierenden (anhimmelnden, huldigenden) Engeln auf Sockeln zu beiden Seiten. Das Monogramm IHS leitet sich von den ersten beiden und des letzten Buchstaben des Griechischen Namens Jesus ab. Das I ist das griechische Iota, das H Eta und das S Sigma. (Iota-Eta-Sigma-Omikron-Ypsilon-Sigma oder JESUS) ΙΗΣΟΥΣ Der Farbklang von Weiß und Gold dominiert barocker Tradition gemäß diesem Altar; der Tabernakel wird noch von einem kleinen Kruzifix bekrönt. Der Marienaltar des Südchores soll aus dem Kloster St. Anna in der Wüste stammen. Er bestand aus einem Baldachin mit zwei gedrehten Säulen und beeindruckte durch den eher ungewöhnlichen Zusammenklang der Farben Silber und Grün mit Wurzelmaserung. Der Aufbau wurde von einem etwas zu klein geratenen Strahlenkranz mit einem Marienmonogramm bekrönt, auf den Kapitellen und Basen saßen zwei Putti (Mehrzahl vom lateinischen Wort putus Knabe oder Knäblein) mit vergoldeten Flügeln und Lendentüchern.

Im Jahre 2006 wurde auf Initiative von Moderator Josef Beckers der Marienaltar restauriert und zur heutigen Form umgestaltet. Das Mittelfenster hinter dem Altar wurde bündig mit der Mauer geschlossen.

Die Fassung wurde auf die Originalfassung zurückgeführt. Neu gefertigte Teile wurden an die Originalfassung farblich und in der Textur passend bemalt.

5 Im Jahre 2006 wurde auf Initiative von Moderator Josef Beckers der Marienaltar restauriert und zur heutigen Form umgestaltet. Das Mittelfenster hinter dem Altar wurde bündig mit der Mauer geschlossen. Für die Madonna wurde ein neuer Sockel an der Wand hergestellt, auf dem die Madonna mit Jesuskind montiert wurde. Sämtliche Pressspanplatten und nachträgliche Zubauten an dem Altar wurden entfernt. Die Fassung wurde auf die Originalfassung zurückgeführt. Neu gefertigte Teile wurden an die Originalfassung farblich und in der Textur passend bemalt. Auf den Tabernakel (dieser wird heute von den Farben Grün und Gold bestimmt) finden wir eine gemalte Szene von Christus mit den Jüngern von Emmaus : In einer Landschaft mit Bäumen und einer großen Burganlage auf einen Felsen im Hintergrund sind drei Personen mit Wanderstäben zu sehen. In der Mitte Christus mit in einem rosafarbenen Kleid und blauen Mantel, ihm zur Seite die beiden Emmaus-Jünger mit römischen Sandalen und Hüten.

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