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1 Jahresbericht 2016

2 3,0 Prozent BIP Ein Jahr der Meilensteine Bemerkenswert war 2016 auch in registrierte Ausbildungsplätze 14 neue Bildungsprojekte finanziert politischer Hinsicht. Berlin hat gewählt und erstmals einer rot-rot-grünen Koalition den Regierungsauftrag erteilt. Die IHK freut sich auf eine enge und konstruktive Zusammenarbeit mit dem neuen Senat, der Antworten auf zahl- Gründung von täglich 20 neuen GmbHs in Berlin Zwischen- und Abschlussprüfungen Erstmals über ins Handelsregister eingetragene Unternehmen reiche Herausforderungen der wachsenden Stadt entwickeln muss. Für das neue Jahr und die gesamte Legislaturperiode muss es unser gemeinsames Ziel sein, die positive wirtschaftliche Dynamik weiter zu verstetigen und das Wachstum zu gestalten war ein bemerkenswertes Jahr Der Jobmotor läuft ungebremst auf Ein entscheidendes Wahljahr steht für die Berliner Wirtschaft. Mit dem Hochtouren dank der Berliner auch der IHK Berlin bevor. Mit der Durchbrechen zweier symbolträchtiger Marken haben die Berliner Unternehmer eindrucksvoll bestätigt, dass Unternehmen. Und von diesen gibt es immer mehr. Mit einer Anzahl von erstmals über ins Handels- Wahl zur Vollversammlung haben alle Mitgliedsunternehmen die Möglichkeit, ihr eigenes Parlament neue Arbeitsplätze Neuberliner innerhalb des ersten Halbjahres 2016 die positive Entwicklung des Wirtschaftsstandorts nachhaltig ist. register eingetragenen Firmen hatte 2016 am Jahresende einen weiteren Rekord zu bieten. Zusammen mit den zu besetzen und die wirtschaftspolitische Strategie für Berlin mitzugestalten. Wir freuen uns auf 2017, in Einstellig! So lautete die Meldung immer häufiger in Anspruch genom- dem entscheidende Grundlagen für vom Arbeitsmarkt im Mai. Seit der Wiedervereinigung konnte Berlin erstmals eine Arbeitslosenquote unter menen Gründungsberatungen der IHK beweist dies: Berlin hat auch 2016 seine Position als Gründerhauptstadt die IHK-Arbeit der nächsten fünf Jahre gelegt werden. Mitgliedsunternehmen in der IHK Berlin der Zehn-Prozent-Marke vermelden. weiter ausgebaut! Dr. Beatrice Kramm PRÄSIDENTIN Jan Eder HAUPTGESCHÄFTSFÜHRER Jahresbericht online ihk-berlin.de/jahresbericht 5

3 Vorwort 5 Bilder des Jahres 10 Jahresrückblick Berliner Wirtschaft Der Volkswirt schreibt 14 d 01 THEMEN Regionale Wirtschaftspolitik 16 Infrastruktur und Stadtentwicklung 28 Haushalt und Wettbewerb 36 Standortfaktor Verwaltung 46 Arbeitsmarkt und Fachkräfte 54 Wissenschaft und Technologietransfer 66 Umwelt und Ressourcen 76 Internationalisierung der Berliner Wirtschaft 86 d 02 MITGLIEDER Mitglieder und Budget 96 Kommunikation und Mitgliederservice 100 d BRANCHEN Allgemeine Dienstleistungen, Banken, Versicherungen 23 Bau- und Immobilienwirtschaft 35 Digitale Wirtschaft 43 Gesundheitswirtschaft 52 Handel 61 Industrie 62 Kreativwirtschaft 72 Tourismus, Gastgewerbe 83 Verkehr 92 d 03 EHRENAMT Präsidium und Vollversammlung 104 Initiative IHK vor Ort 106 Kompetenzteam Mittelstand 107 Wirtschaftsjunioren Berlin 108 CSR in der IHK 109 Impressum 110 7

4 Mona Rübsamen Gründerin und Geschäftsführerin FluxFM und FluxMusic GmbH Berlin hat sich international einen Namen als Kreativ- und Digitalhotspot gemacht. Täglich werden in Berlin 20 neue GmbHs gegründet und jeder achte Arbeitsplatz der Bundesrepublik entsteht hier. Umso wichtiger ist es, die Rahmenbedingungen für Wachstum weiter zu gestalten. Deshalb ist und bleibt der Dialog zwischen Unternehmen und Politik extrem wichtig. Ein großes Potenzial sehe ich in der Cross Innovation, der Vernetzung von Unternehmen unterschiedlicher Branchen. Transdisziplinäres Denken ist im unternehmerischen Handeln immer stärker gefragt. 8 Jahresbericht

5 BILDER DES JAHRES Ob Wirtschaftspolitische Frühstücke, die Verleihung von Exzellenzsiegeln für exzellente Ausbildungsqualität oder die Deutsch-Türkische Ausbildungsmesse die IHK Berlin setzt sich vielfältig für die Interessen der Berliner Unternehmen ein. 10 Jahresbericht

6 JAHRESRÜCKBLICK 2016 Event-Highlights aus 2016 Begonnen hat das Jahr für die Berliner Wirtschaft traditionell mit dem Neujahresempfang von IHK und Handwerkskammer der IHK und ihren Partnern initiiertem ordinatoren der IHK Berlin und der Cases und Workshops wurde unter der im Januar Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien, Kultur und Sport folgten der Einladung der Präsi- Preis Klimaschutzpartner ausge- IHK Potsdam gemeinsam mit dem Überschrift old meets new economy denten von Handwerkskammer sowie Industrie- und Handelskammer Stephan Schwarz und Dr. Eric Schweitzer. Dessen zeichnet. Die Bewerbungen wurden Team von Radio Teddy ausgesuchte beleuchtet, wie die Zusammenarbeit überraschende Ankündigung, vorzeitig von seinem Amt zurücktreten zu wollen, sorgte an dem Abend für lebhaften Ge- durch eine Fachjury ausgewertet und Klassenzimmer in Forschungslabore von Start-ups und klassischer Wirt- sprächsstoff. die Sieger während der Berliner Ener- verwandelt. Knapp drei Wochen lang schaft aussehen könnte. gietage im April feierlich im Ludwig konnten sich Schüler, Eltern und Lehr- Erhard Haus gekürt. Alle Bewerber personal der Klassen eins bis vier für Rund zwei Wochen vor der Wahl zum Ehrung eines ganz Großen! nannte Start-up-Class for Refugees führung der 50Hertz Transmission konnten ihr Klimaschutzvorhaben eine Doppelstunde der besonderen Art Abgeordnetenhaus hatten sich die Solch eine Laudatio habe ich noch ins Leben gerufen. In mehreren über GmbH, der Chef vom Flughafen Berlin während der Berliner Energietage bewerben. Mit einfachen Experimenten Spitzenkandidaten der im Abgeord- nicht gehört, jedenfalls nicht über das Jahr verteilten Veranstaltungen, Dr. Karsten Mühlenfeld, Thüringens zudem einem großen Fachpublikum mit wurde nicht nur der naturwissen- netenhaus vertretenen Parteien in mich, sagte Manfred Krug gerührt, als wurde Geflüchteten vermittelt, wie Ministerpräsident Bodo Ramelow oder über Besuchern vorstellen. schaftliche Erfindergeist der Kleinen der Fasanenstraße eingefunden und er den Filmpreis Paula vom Regie- sie in Deutschland gründen oder sich Prof. Monika Grütters, Staatsministerin geweckt. Auch Lehrerinnen und Lehrer sich den Fragen der beiden Gastgeber renden Bürgermeister entgegennahm. selbstständig machen können. für Kultur und Medien. Vertreter der wichtigsten Verbände konnten lernen, wie man mit einfachen Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der Im Rahmen der Berlinale vergibt die Außerdem hat die IHK wieder sowie Unternehmer der Kultur-, Mitteln großes Interesse an den Natur- IHK Berlin, und Udo Marin, Haupt- IHK gemeinsam mit dem Progress die Jobbörse für Geflüchtete und Medien- und Kreativwirtschaft trafen wissenschaften weckt. geschäftsführer des Vereins Berliner Filmverleih die Auszeichnung im Migranten unterstützt. Die bringt Emotionaler Abend sich am 18. Mai auf Initiative der IHK Kaufleute und Industrieller (VBKI), Ludwig Erhard Haus an Filmschaf- arbeitssuchende Migranten mit im Ludwig Erhard Haus zum Dinner mit dem Regierenden gestellt. In schon bekannt zugespitzter fende, die ihre Karriere bei der DEFA potenziellen Arbeitgebern zusammen. Dr. Eric Schweitzer wurde im März Bürgermeister im Soho-House. Willst Du mit mir gehen?! Form warfen sich die beiden Modera- begannen und sich bis heute um Mit großem Erfolg! Mehr als nach elfeinhalb Jahren an der Spitze Gemeinsam mit IHK-Präsidentin Dr. Die Lange Nacht der Start-ups wurde toren verbal die Bälle zu und stellten den gesamtdeutschen Film verdient Geflüchtete und rund 200 Berliner der IHK Berlin als Präsident verab- Beatrice Kramm und IHK-Chef Jan Eder von der Deutschen Telekom ins Leben den Podiumsgästen Michael Müller gemacht haben wie beispielsweise Unternehmen haben teilgenommen. schiedet. Die IHK würdigte seine Arbeit diskutierten die Branchenvertreter gerufen und seit drei Jahren ist die IHK (SPD), Frank Henkel (CDU), Ramona Katharina Thalbach, Henry Hübchen für die Berliner Wirtschaft mit einem über Film und Musik und die Berliner ihr Hauptpartner einer der größten Pop (Grüne), Klaus Lederer (Linke) und oder Corinna Harfouch. Und 2016 Auch 2016 waren wieder zahlreiche Festakt, zu dem rund 500 hochrangige Clubkultur. Kurz danach ging der europäischen Start-up-Events. Und Bruno Kramm (Piraten) provokante verlieh die IHK ihn an den großen, im hochkarätige und spannende Gäste aus Gäste aus Kultur und Gesellschaft Berliner Aufruf zur Unterstützung einer auch in 2016 war die Start-up-Night Fragen. Wie zu erwarten, gab es teils Oktober des Jahres dann verstorbenen Wirtschaft und Politik beim Wirtschafts- geladen waren. Die Vollversamm- EU-weiten Klarstellung der Verantwor- wieder ein großer Erfolg mit ernste, teils spaßige Spekulationen Manfred Krug. politischen Frühstück der IHK Berlin lung hatte übrigens direkt vor der tung von Online-Plattformen für die Besuchern, 200 Start-up-Ständen, fünf zum Wahlausgang aus Kandidaten- wie Olaf Koch, Vorstands chef der Abschiedsgala Dr. Beatrice Kramm zu Nutzung urheberrechtlich geschützter Locations und der erstmals veran- sicht. Um die Integration von Geflüchteten Metro AG, Rolf Buch, Vorstandsvorsit- Schweitzers Nachfolgerin gewählt. Inhalte an die Bundesregierung. stalteten IHK-Partnering-Konferenz, in den Arbeitsmarkt zu erleichtern, zender der Vonovia SE, IBM-Deutsch- die im Konferenzzentrum des Ludwig hat sich die IHK wieder tatkräftig land-chefin Martina Koederitz, Boris Seit 2002 werden herausragende Klima- Kurz vor den Sommerferien haben Erhard Hauses stattgefunden hat. engagiert: So wurde u. a. die soge- Schucht, Vorsitzender der Geschäfts- schutzprojekte in Berlin mit dem von die Haus der kleinen Forscher-Ko- Anhand von Vorträgen, Panels, Best 12 Jahresbericht

7 BERLINER WIRTSCHAFT DER VOLKSWIRT SCHREIBT Smarte Lösungen gesucht Die Welt wird komplexer, vielfältiger, auch unübersichtlicher. Das sind seit schon einmal in den 1920er-Jahren, zum Labor der Moderne. Unsere Stadt Will Berlin eine Metropole sein, in welcher die Zukunft gestaltet wird, BERLINER KONJUNKTURKOMPASS Jahren vernommene, eher triviale denn originelle Feststellungen. hat dafür die besten Voraussetzungen: weltoffen, experimentierfreudig und müssen diese größeren und kleineren Hemmnisse, die den unternehmeri- VORJAHR Meist werden sie lässig an Begriffe wie Globalisierung oder Digitalisierung geheftet. Doch was banal zu gelassen, vereinigt die Metropole verschiedenste Lebensentwürfe, Erfahrungen und Wünsche. schen und gesellschaftlichen Entdeckungsprozess bremsen, wahrgenommen und abgebaut werden. Boom sein scheint, entfacht mit zuneh- Voraussetzung dafür ist, dass die mender Heftigkeit Debatten darüber, wie Menschen mit einer komplexer werdenden Umwelt umgehen wollen und müssen. Und ob man sich einer komplizierten Welt durch Abschottung entziehen kann gewann diese Option in vielen Ländern an Zulauf. In Berlin hat man eine andere Antwort auf die Herausforderungen der Gegen- Die so gebündelten, konstruktiven Potenziale sind gewaltig aber tut Berlin das Notwendige, um sie zu aktivieren? Man kann Zweifel anmelden. So ist die Internationalität der Stadt ein wichtiger Baustein für die Dynamik der hier entfesselten kreativen Prozesse aber die Verwaltung ist von der Mehrsprachigkeit noch immer weit entfernt. Außerdem weiß man, dass konzeptionellen Debatten in Politik und Verwaltung mit offenem, nicht zu fokussiertem Blick geführt werden. Denn Scheuklappen helfen zwar dabei, die Komplexität der Verhältnisse nicht wahrzunehmen. Sie verschwindet dadurch aber nicht und lässt sich so noch schwerer bewältigen. Aufschwung 2017 JAHRESBEGINN Abschwung wart: Nicht Barrieren verringern die smarte Prozesse nach qualifizierten Unübersichtlichkeit der Welt, sondern Fachkräften verlangen aber im kluge Kommunikation und offener Dialog. Intelligente Vernetzung, Bildungsbereich wird Berlin nur selten mit Exzellenz gleichgesetzt. Und die Rezession nicht Abschottung, ebnet den Weg Vereinbarkeit von Familie und Beruf in die Zukunft. Mit anderen Worten: gilt als entscheidend dafür, Mitarbeiter Nicht nur einfache, sondern smarte zu gewinnen, zu halten und zu moti- Lösungen sind gefragt. An diesen vieren doch der Betreuungsschlüssel Der Berliner Konjunktur- arbeiten die Berliner Unternehmen in den Kindertagesstätten ist bundes- kompass basiert auf dem gemeinsam mit der Stadtgesellschaft, weit der schlechteste. Geschäftsklima index, der aus egal ob es um Logistik und Mobilität, den Ergebnissen der Konjunk- Bildung oder das vielfältige Zusammenleben geht. Berlin wird damit, wie Wirtschaft in Zahlen ihk-berlin.de/zahlen turumfrage der IHK Berlin berechnet wird. 14 Jahresbericht

8 Regionale Wirtschaftspolitik Mit der Wahl zum Abgeordnetenhaus entschieden die Berliner 2016 über die wirtschaftspolitische Rahmensetzung der nächsten fünf Jahre. Die IHK hat mit den Wahlprüfsteinen Anregungen gegeben, wie die Wirtschaftspolitik ausgerichtet sein sollte, damit die Berliner Unternehmen weiter Treiber des wirtschaftlichen Wachstums und Jobgenerator dieser Stadt sein können. Was eine erfolgreiche Wirtschaft ausmacht, sind innovative Gründungen, Investitionen und Expansionen sowie der Erhalt der Unternehmen über Generationen. Damit das nachhaltig gelingt, informiert, vernetzt und unterstützt die IHK die Berliner Wirtschaft. Sprache Finanzierung Informationen Vor allem mangelnde Sprachkenntnisse, fehlende Finanzierungshilfen und unzureichende Informationen hindern geflüchtete Unternehmer daran, in Berlin zu gründen.

9 Larissa Zeichhardt Geschäftsführerin der LAT Funkanlagen-Service GmbH Ein neuer Unternehmergeist hat die Berliner Wirtschaft erfasst. Die Hauptstadt ist europäische Hochburg für Start-ups, kreatives Innovationszentrum und international gefragter Tagungs- und Kongressstandort. Gute Rahmenbedingungen für weiteres Wachstum und technologischen Fortschritt zu schaffen, ist deshalb eine Herausforderung für die Stadt von morgen. Dazu gehört neben einem vernetzten Verkehrskonzept auch die effiziente und sachorientierte Ausgestaltung der Förderprogramme. 16 Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 19

10 REGIONALE WIRTSCHAFTSPOLITIK Mit Offenheit Berlins Chancen erkennen und nutzen Berlin ist eine weltoffene und selbstbewusste Stadt, die wie keine andere in Deutschland von dem Unternehmergeist aus Nachwuchssicherung: früh dem In- und Ausland profitiert. Ein Schwerpunkt der IHK-Arbeit lag 2016 daher nicht nur darin, nationale und internationa- begeistern und ausbilden le Gründer frühzeitig zu empfangen und zu fördern, sondern auch die kreativen Start-ups mit den erfahrenen Unternehmen Im Rahmen der Initiative Ich mach der Stadt zusammenzubringen ein Prozess, von dem beide Seiten profitieren. mich selbstständig! wurden im vergangenen Jahr mit Unterstützung engagierter Unternehmerinnen und Wahlkampf im Sommer Die Digitalisierung und das Wachstum mit auf einen Parforceritt durch die Unternehmer 46 Veranstaltungen an Die Vorbereitungen zum Wahl- der Metropole sind die großen Heraus- wichtigsten wirtschaftspolitischen Berliner Schulen und Hochschulen kampf starteten aber naturgemäß forderungen unserer Zeit. Themen Berlins: Infrastruktur und durchgeführt. Damit konnten deut- bereits Anfang des Jahres. So auch Stadtentwicklung, wachsende Stadt lich mehr Schulklassen praktische bei der Berliner Wirtschaft. Es ist Nach einer gemeinsame Pressekon- und Verkehrspolitik bzw. Wirtschafts- Einblicke in das Leben der Selbststän- gute Tradition der Berliner IHK und Handwerkskammer anlässlich der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus, Forderungen der Wirtschaft an die Parteien zu formulieren. Ende 2015 ferenz im Juni galt es, im Sommer die Forderungen und Vorschläge der Berliner Wirtschaft ausführlich mit der Politik zu diskutieren. In drei Dialogveranstaltungen konnten sich die verkehr, Baupolitik und Sparen sowie Bildungspolitik von den Kitas über die Schulen und Hochschulen bis zum Deutschkurs für Geflüchtete. Die Schlussrunde stand unter der digen gewinnen als im Vorjahr. Seit November ist die Initiative vollständig in die Hände der IHK Berlin übergegangen. Auf politischer Ebene brachte die IHK Berlin ihre Forderung nach möchten. Junge Unternehmens- Junge Unternehmer berichten an Berliner Schulen, wie es ist, ein eigenes Unternehmen zu gründen. wurde daher ein umfassender und Unternehmer direkt mit ihren Fragen Überschrift Möge die Macht mit dir mehr unternehmerischem Wissen und gründer, die die Vorteile von selbst sorgfältiger Beteiligungs-, Beratungs- an die jeweiligen Fachpolitiker der sein!, und für drei Parteien wurde sie Denken an Schulen mit dem Positi- ausgebildeten Fachkräften erkannt und Abwägungsprozess mit dem im Abgeordnetenhaus vertretenen dann nach dem Wahltag Wirklichkeit: onspapier Für mehr Gründergeist an haben, können sich die Verantwor- Ehrenamt beider Kammern gestartet Parteien wenden. Und kurz vor dem Berlin hat erstmals eine rot-rot-grüne Schulen ein. tung als Ausbilder mit einem anderen und der erste Entwurf bis Juni in Wahltermin kam es am 5. September Regierung. zum Beispiel mittelständischen vielen Gremiensitzungen immer weiter zum finalen Show-down im Ludwig Weil die Karriere im Start-up nicht Unternehmen teilen. Als Mitglied des verfeinert. Entsprechend groß war der Konsens beim endgültigen Beschluss Erhard Haus: Auf Einladung von IHK Berlin, Handwerkskammer Berlin immer mit der eigenen Unternehmensgründung beginnt, fiel im März Vereins zur Förderung der beruflichen Bildung Berlin e. V. (vfbb) hat die IHK über die Wahlprüfsteine. Sie zeigen und dem Verein Berliner Kaufleute der Startschuss für die Kampagne 2016 im Rahmen der Kampagne zahl- in acht Schwerpunktfeldern, welche und Industrieller (VBKI) schickten alle Verbundausbildung in Start-ups. Das reiche junge Unternehmen über die Themen Priorität haben und welche Parteien ihre Spitzenkandidaten zum Projekt ist Teil der Verbundberatung neuen Möglichkeiten informiert. Aufgaben gemeistert werden müssen, Frühstück. Dabei nahmen die Mode- Berlin, die Betrieben Hilfestellung um das Wachstum der Stadt dauerhaft ratoren Jan Eder, Hauptgeschäfts- bietet, wenn sie ihren Fachkräftenach- zu sichern. Zwei rote Fäden ziehen sich dabei durch den Forderungskatalog: führer der IHK Berlin, und Udo Marin, Geschäftsführer des VBKI, die Politiker Wahlprüfsteine ihk-berlin.de/wahlpruefsteine wuchs in Partnerschaft mit einem anderen Unternehmen ausbilden Ich mach mich selbstständig! ihk-berlin.de/imms 20 Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 21

11 REGIONALE WIRTSCHAFTSPOLITIK Internationaler Unternehmergeist: einander mit Offenheit begegnen und willkommen heißen Der Bedarf an qualifiziertem Nach- Digitaler Wandel sorgt für neuen Schwung BRANCHE d ALLGEMEINE DIENSTLEISTUNGEN, BANKEN UND VERSICHERUNGEN wuchs und engagierten Unternehmern kann jedoch nicht alleine aus dem Inland gedeckt werden. Eine offene Willkommenskultur ist bei der Gewinnung internationaler Potenziale wichtig. Um Neuberlinern den Eingewöhnungsprozess zu erleichtern, hat die IHK zusammen mit der Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH sowie dem Land Berlin eine Web-App entwickelt, die als praktische Anleitung im Checklistenstil Informa- Geflüchtete: Gründung als Perspektive Die Start-up-Class informiert geflüchtete Unternehmer darüber, wie man in Berlin ein Unternehmen gründet. Herausforderungen wie anhaltende Niedrigzinsen, zahlreiche Regulierungsmaßnahmen oder Druck auf die Margen sind für den Finanzsektor mittlerweile dauerhaft Thema. Doch obwohl diese Themen beständig sind von Stillstand kann in der Branche keine Rede sein. Denn nicht nur der gewachsene Kosten- und Wettbewerbsdruck, sondern auch zahlreiche digitale Innovationen sorgen für Bewegung. So haben die vielen jungen Unternehmen, die sich auf neue Technologien und webbasierte Angebote rund um Finanzdienstleistungen spezialisiert haben, Berlin zur Fintech-Hauptstadt Deutschlands gemacht. Und auch die klassischen Anbieter des Finanzsektors bringen durch den Aufbau von Innovationsplattformen und DigiLabs in Berlin ihre eigene Digitalisierung voran, testen die vollständige Vernetzung von analogen und digitalen Zugangswegen zu ihren Angeboten und sorgen dadurch für neuen Schwung in ihren Geschäftsmodellen. Gleiches gilt auch für andere klassische Dienstleistungen: So zeigen die Ansätze gesamte Vertriebsprozesse zu digitalisieren, welches Potenzial die Digitalisierung für den Dienstleistungssektor insgesamt noch bereithält. tionen zu den Bereichen Gründen, aufzeigen und sie bei ihren ersten Arbeiten und Leben bündelt. Der Schritten begleiten Das bestehende Netzwerk von Hilfs- Launch der Betaversion ist für 2017 Für geflüchtete Unternehmer und organisationen für Migranten hat sowie von Geflüchteten zu Hilfsorga- ness-labs, Coachings und Mentorings die Integration von Geflüchteten durch geplant. Wer sich direkt für eine Gründungsinteressierte hat die die IHK weiter ausgebaut und den nisationen herzustellen. Mit aktuell von der ersten Idee bis zur Gründung. Existenzgründung bereichert. Die Selbstständigkeit interessiert und noch IHK Berlin 2016 ein spezielles Angebot Austausch mit jungen Social-Start-ups zehn Institutionen hat die IHK Verein- Die ersten Teilnehmer durchliefen Kurzstudie gewährt einen in Deutsch- die passende Finanzierung sucht, kann entwickelt. Im Rahmen von sechs intensiviert. Das Netzwerk war in barungen getroffen, Teilnehmer der mittlerweile das Programm und land bis dato einmaligen Einblick seit dem letzten Jahr von dem ersten Start-up-Classes für Geflüchtete doppeltem Sinne ein Gewinn für die IHK-Start-up-Classes direkt für eine die ersten Gründungen von Flücht- englischsprachigen Finanzierungs- erhielten 118 Interessierte in einem Geflüchteten: Es half, die Zielgruppe Geschäftskonzeptentwicklung an die lingen stehen bereits in den Startlö- finder für die Berliner Wirtschaft profi- halbtägigen Workshop in kompakter besser zu erreichen und Kontakte der Hilfsinstitutionen zu vermitteln. Damit chern. Möglich gemacht hat dies die tieren. Die neue Version des beliebten Form und in arabischer Sprache einen Hilfsorganisationen untereinander leistet die IHK einen wichtigen Beitrag, Entscheidung der Vollversammlung IHK-online-Tools können nun auch Überblick über die Möglichkeiten und die ersten Integrationsschritte stärker der IHK, Bildungsprojekte mit 15 Milli- Gründer und Unternehmer nutzen, die Rahmenbedingungen von selbst- miteinander zu verzahnen. Auch finan- onen Euro zu fördern. kein Deutsch sprechen. Mit wenigen ständigen Tätigkeiten in Berlin. Das ziell hat die IHK 2016 die Integration Klicks können sie sich über ihre Finan- Angebot betrachtet die Existenzgrün- von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt zierungs- und Fördermöglichkeiten in Berlin informieren und nach ihren individuellen Bedürfnissen filtern. Das dung als einen Weg zur Integration in den Arbeitsmarkt und will dieses unternehmerische Potenzial für den Finance your Business ihk-berlin.de/finfin_en durch Selbstständigkeit unterstützt. Das LOK.STARTupCAMP International hilft Geflüchteten mit Lern-Modulen Förderung: politischen Einfluss nutzen und gezielt einsetzen Die Erkenntnisse aus den Start-up- spart wertvolle Zeit und Nerven im unternehmerischen Alltag. Wirtschaftsstandort Berlin nutzen. Kurzstudie ihk-berlin.de/gefluechtetegruenden zu Business- und Sprachkompetenz sowie lokaler Kompetenz mit Busi- Classes hat die IHK in einer Kurzstudie veröffentlicht und so den Diskurs über Bildungsprojekte ihk-berlin.de/bildungsprojekte 22 Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 23

12 REGIONALE WIRTSCHAFTSPOLITIK in die Situation geflüchteter Unter- Vernetzung: zusammenbringen Konferenz die bis dato größte ihrer Art Breslau und Berlin eng verbunden nehmer und stieß auf großes Interesse und beide Seiten profitieren lassen in Deutschland. Für die niederschlesische Stadt bei Institutionen aus Verwaltung, Bei der Finanzierung eines Unter- Breslau stand das Jahr ganz im Politik und dem Non-Profit-Sektor. nehmens können Förderprogramme Wenn Unternehmer den richtigen Zeichen ihrer Ernennung zur euro- Nahezu jeder vierte Neuankömmling jedoch nur ein Teil des Instrumen- Partner suchen, geht es manchmal päischen Kulturhauptstadt war in seinem Heimatland vorher tenmix sein. Die Vielfalt der unter- um nicht weniger als die Existenz des Und auch die IHK Berlin nahm dies selbstständig tätig. Die IHK Berlin ist schiedlichen Finanzierungsarten wie Unternehmens. Rund Berliner zum Anlass, die traditionell engen davon überzeugt, dass dieses große Wagniskapital oder Crowdfunding hat Unternehmer stehen jedes Jahr vor Wirtschaftsbeziehungen Berlins und unternehmerische Potenzial gezielter die IHK Start-ups bei ihrer Veranstal- der Aufgabe ihre Nachfolge zu planen Breslaus zu würdigen: In Koopera- Integrationsbemühungen bedarf, denn tung Finanzierungsfinder live im und das vor allem rechtzeitig. Wird tion mit der Stiftung Zukunft Berlin, noch stoßen die Geflüchteten auf dem Frühjahr aufgezeigt. Bei einem Pitch eine Übergabe verschleppt oder schei- der Niederschlesischen Wirtschafts- Weg zur Gründung auf zahlreiche vor potenziellen Geldgebern konnten tert sie, geraten Investitionen, Wett- kammer sowie der Polnischen Hindernisse. Die Kurzstudie gibt dazu einen Überblick und bereichert damit die Integrationsarbeit aller beteiligten Institutionen. Konkrete Umsetzungs- Pilotprojekt Gründerpatenschaften hat die IHK Unternehmen über Fördermöglichkeiten beraten. die jungen Gründer lernen, welche der verschiedenen Finanzierungsarten zu ihrem Vorhaben passen und mit den Geldgebern direkt in Kontakt treten. bewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze in Gefahr. Vor diesem Hintergrund hat die IHK Berlin im letzten Jahr ihr Angebot zum Thema Unternehmensnachfolge Botschaft richtete die IHK Berlin die Wirtschaftskonferenz Berlin-Breslau aus. Mehr als 100 Besucher tauschten sich über die wirtschaftlichen Poten- schritte wurden von einigen Instituti- Die IHK Berlin hatte die Gelegenheit, Rund 100 Gründer haben diese Gele- auf den Prüfstand gestellt. Im Rahmen ziale der Stadt aus, und es wurde onen bereits eingeleitet. beim BMWi die Erkenntnisse aus der 2016 eine weitere Öffnung erreicht genheit zum Netzwerken genutzt. einer Befragung wurde der Bedarf der deutlich, dass Berlin wie auch Breslau Kurzstudie über die Start-up-Classes werden. Zudem macht sich die IHK Mitgliedsunternehmen mit dem Ziel in ihren Ländern einen Nukleus mit Ihr Wissen über geflüchtete Unter- Vertretern aus Wirtschaft, Verwaltung, regelmäßig mit Stellungnahmen zu Da es bei den richtigen Kontakten analysiert, passgenaue Servicean- hoher Anziehungskraft bilden. Eine nehmer konnte die IHK politisch nicht Politik und dem Non-Profit-Sektor Förderprogrammen für ihre Mitglieds- nicht nur ums Geld, sondern auch gebote zur Unternehmensnachfolge exzellente Forschungslandschaft nur auf Landesebene, sondern auch vorzustellen und in die Diskussion unternehmen stark. In knapp um die Nutzung von Synergien geht, aufzubauen, die den Erwartungen der und frischer Start-up-Spirit sorgen auf Bundesebene einbringen. So über die Integration von Flüchtlingen Fällen hat die IHK 2016 über mögliche organisierte die IHK Berlin in Koope- Mitgliedsunternehmen entsprechen in beiden Städten für hervorragende arbeitet das Bundesministerium für in den Arbeitsmarkt einzubringen. Förderungen beraten und sich bei der ration mit Startup Germany die erste und sie bei der Suche nach geeigneten Wachstumszahlen, und die kreativen Wirtschaft und Energie (BMWi) seit Gewährung von Fördermitteln für ihre Partnering-Konferenz in Berlin. Den Nachfolgern unterstützen. Szenen dieser Städte machen einen Anfang 2016 an einer Initiative für Der Einsatz der IHK für Förder- Mitgliedsunternehmen eingesetzt. Teilnehmern wurde gezeigt, welche wesentlichen Standort- und Wirt- gründungsinteressierte Geflüchtete programme ist vielseitig und hat Arten der Kooperationen zwischen schaftsfaktor aus. hier konnte die IHK ihre Erkenntnisse sich auch im Jahr 2016 nicht auf Start-ups und etablierter Wirtschaft frühzeitig und gewinnbringend in die Konzeption einbringen. Im Rahmen die Zielgruppe der Geflüchteten beschränkt. Nachdem sich die IHK möglich sind und welche Vorteile diese mit sich bringen können. Die Konfe- dieses regen Austausches besuchten bereits 2015 erfolgreich dafür einge- renz fand im Rahmen der Langen Vertreter des BMWi eine IHK-Start- setzt hatte, dass auch Unternehmen Nacht der Start-ups statt. Rund 350 up-class, um praktische Eindrücke zu mit digitalen Geschäftsmodellen von Teilnehmer besuchten die Vorträge sammeln. Im November schließlich gab das BMWi den Startschuss für das den GRW-Investitionszuschüssen profitieren können, konnte auch Finanzierungswege ihk-berlin.de/finanzierungswege und Diskussionsrunden und nahmen an den Workshops teil. Damit ist die Partnering-Konferenz ihk-berlin.de/willstdumitmirgehen 24 Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 25

13 REGIONALE WIRTSCHAFTSPOLITIK WISSENSWERTES IN ZAHLEN Konjunktur in Hochform IHK-Geschäftsklimaindex für ausgewählte Branchen in Berlin Stabiles Wachstumshoch Bruttoinlandsprodukt in Berlin, Brandenburg und im Bund basierend auf den Einschätzungen der Unternehmen in der Konjunkturumfrage zur aktuellen und erwarteten Geschäftsentwicklung Schätzung 3,0 2,7 1,9 Veränderung gegenüber dem Vorjahr, preisbereinigt Quelle: Statistisches Bundesamt, Januar 2017, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder, Quelle: IHK Berlin, Januar April 2016, eigene Berechnungen alle Branchen Industrie Baugewerbe Handel Berlin Brandenburg Bund Temposteigerung im Tourismus IHK-Geschäftsklimaindex für ausgewählte Branchen in Berlin Langsameres Wachstum Übernachtungen in Millionen ,5 3,0 2,5 2,47 2,55 2,79 2,75 3,15 2,91 2,84 2, basierend auf den Einschätzungen der Unternehmen in der Konjunkturumfrage zur aktuellen und erwarteten Geschäftsentwicklung 2,0 1,5 1,0 0,5 1,84 0,77 2,02 0,95 1,11 1,15 1,22 1,19 1,57 1,43 1,31 1,26 Quelle: Amt für Statistik 60 Quelle: IHK Berlin, Januar ,0 Berlin-Brandenburg, Februar Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober alle Branchen Gastgewerbe Dienstleistungen Tourisitik Übernachtungen davon aus dem Ausland 26 Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 27

14 Infrastruktur und Stadtentwicklung Berlin wächst weiter. Allein in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres kamen rund neue Menschen in die Stadt. Mit dem rasanten Wachstum können Verkehrsinfrastruktur und städtische Entwicklung kaum mithalten. Deswegen stehen Standortthemen der Berliner Wirtschaft wie die Sicherung der steigenden Nachfrage nach Flächen und die Bewältigung der daraus resultierenden Konkurrenz sowie ein reibungsloser Wirtschaftsverkehr und die Verbesserung der länderübergreifenden Verkehrsinfrastruktur ganz oben auf der politischen Agenda der IHK. Berliner Unternehmen verlieren jährlich rund 68,1 Mio. Euro durch Verkehrsstaus.

15 Bernhard Lemmé Geschäftsführer der NENN Entsorgung GmbH & Co. KG Endlich ist Berlin auf einem stabilen Wachstumskurs und der soll auch weiter gehalten werden. Dazu braucht es Platz, Baurecht und langfristige Planungssicherheit, aber auch weiterhin belastbare Transportwege. Baumaschinen, Krane und Material müssen auf die Baustellen kommen, Schutt und Aushub müssen abtransportiert und entsorgt werden. Ohne moderne Verkehrswege für Lkw, Züge, Güterschiffe und Flugzeuge wird auch die Stadt der Zukunft nicht gedeihen können. Deshalb muss beim Städtebau immer der Verkehr mitgedacht werden! 28 Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 31

16 INFRASTRUKTUR UND STADTENTWICKLUNG Wachstum gestalten Die sogenannte Berliner Mischung, in der unterschiedliche Kulturen und soziale Schichten in guter Nachbarschaft mit- Berlin-Brandenburger IHKs für davon abgehalten, sich gemeinsam Eröffnung des BER und der damit einander leben und in der Wohnen, Freizeit und Arbeiten räumlich ganz oft eng beieinander liegen, ist mehr als eine Phrase. bedarfsgerechte Planungen zu positionieren. Aktuell unterhalten verbundenen Schließung des Flugha- Das zeigte die Diskussion unter Moderation der IHK zwischen Unternehmern und Spitzenkandidaten der Parteien im Rah- Vom Berliner Wachstum profitiert auch über 80 Prozent der in Berlin und fens Tegel hat sich nichts geändert. men der Berliner Abgeordnetenhauswahl das Brandenburger Umland hat Brandenburg ansässigen Unternehmen Insbesondere bei einem Weiterbetrieb die gemeinsame Landesplanungsab- Wirtschaftsbeziehungen in das jeweils Tegels als Verkehrsflughafen sind die teilung der Länder Berlin und Bran- andere Bundesland der rechtlichen Risiken für den Flugha- Erfolgreich wachsen mit Sanierungsstau nur mit Verkehrsplan und Wirtschaftsver- denburg den Entwurf für einen neuen insgesamt 1,7 Millionen Erwerbstätigen fenstandort Berlin groß. Unverändert zukunftsweisender Infrastruktur zusätzlichen Kapazitäten auflösbar kehrskonzept auf dem Prüfstand Landesentwicklungsplan Hauptstadt- in Berlin pendeln täglich zur Arbeit in setzt sich die IHK für den Flughafen Berlin braucht als wachsende Stadt Mehr als 270 Milliarden Euro sollen Das rasante Wachstum Berlins lässt region Berlin-Brandenburg vorgestellt. die Hauptstadt. In der Gegenrichtung BER, dessen Kapazitätsausbau und die eine leistungsfähige Infrastruktur. bis 2030 in die bundesweite Verkehrs- bisherige Pläne schnell veralten und Die IHK Berlin hat sich gemeinsam stieg die Zahl der Auspendler auf fast Nachnutzung des Flughafens Tegel als Dafür müssen grundsätzlich zwei infrastruktur investiert werden. Fast darin enthaltene Maßnahmen zur mit den Brandenburger Kammern in Für diesen anhaltenden Trend Industrie- und Innovationsstandort, Dinge erfolgen: Zum einen gilt es, die 70 Prozent davon also rund 190 Bewältigung der neuen Herausforde- dem Planungsprozess engagiert: für werden künftig zusätzliche Kapazi- als Urban Tech Republic, ein. vorhandene Infrastruktur zu sanieren Milliarden Euro gehen in die Erhal- rungen zur lame duck werden. Dies eine bedarfsgerechte Ausweisung von täten in den Verkehrsnetzen benötigt. und besser instand zu halten sowie tung bestehender Verkehrswege, die gilt besonders auch für den Stadt- Industrie- und Gewerbeflächen sowie Eine grundlegende Voraussetzung noch aus der Teilung Berlins folgende restlichen 30 Prozent sind für Neu- entwicklungsplan Verkehr (dessen für bessere Stadt-Umland-Verbin- dafür sind leistungsfähige Stadt-Um- Bündnis für Großraum- und Engpässe zu beseitigen. In diese und Ausbauten reserviert. Mit der Zielhorizont 2015 war) sowie das dungen für Pendler und Unternehmen. land-verbindungen und diese sind Schwertransporte Bereiche ist in der Vergangenheit nicht A100, der Dresdner Bahn, dem Ausbau bereits zehn Jahre alte Wirtschaftsver- nur im Miteinander von Berlin und Große und schwere Transporte, z. B. ausreichend investiert worden. Zum der Bahnstrecke Berlin-Stettin, der kehrskonzept. Deswegen fordert die Brandenburg zu sichern. von in Berlin produzierten Turbinen, anderen erfordern Wachstum und Ortsumfahrung Malchow und anderen IHK seit längerem die Fortschreibung Brandenburger Mobilitätsstrategie haben es immer schwerer einen Weg verändertes Mobilitätsverhalten neue Vorhaben stehen viele auch von der dieser beiden politischen Handlungs Verkehrsprobleme gemeinsam durch die Stadt zu finden. Daher hat Konzepte und zusätzliche Investiti- IHK Berlin geforderte Projekte mit papiere. Nun endlich mit Erfolg: Der lösen Tegel Businessplatz statt Flugplatz die IHK Berlin auf Anregung vieler onen. Die IHK hat 2016 begonnen, hoher Priorität im neuen Bundesver- Prozess ist gestartet und die IHK ist Die enge wirtschaftliche Verflech- Vor dem Hintergrund der Aktivitäten betroffener Unternehmen die Initia- diese Erfordernisse aufzuzeigen und kehrswegeplan. Wie viel Berlin jedoch als Vertreterin ihrer Mitgliedsunter- tung von Berlin und Brandenburg des Vereins Pro Tegel und der Berliner tive ergriffen und einen gemeinsamen Lösungen vorzuschlagen. In diesem vom 190-Milliarden-Euro-Kuchen für nehmen eingebunden. verlangt nach einer gemeinsamen FDP, den Flughafen Tegel auch nach Runden Tisch mit Unternehmen und Jahr kommen weitere Module für die Sanierung maroder Brücken und Bewältigung der daraus resultierenden Inbetriebnahme des Single-Airports den betroffenen Senatsverwaltungen wichtige und innovative Verkehrspro- Straßen abbekommen wird, hängt Verkehrsströme zwischen den beiden Berlin Brandenburg (BER) offenzu- für Inneres, Wirtschaft und Verkehr jekte hinzu. maßgeblich auch davon ab, in welchem Bundesländern. Doch hier war die halten, hat die Vollversammlung der initiiert. In zwei Arbeitsgruppen zu den Umfang die Verwaltung planungsreife Brandenburger Landespolitik mit ihrer IHK Berlin ihre Positionierung für Themen Infrastruktur sowie Beglei- Vorhaben vorbereitet hat. Erhöht Berlin Mobilitätsstrategie 2030 im vergan- einen leistungsfähigen Flughafen BER tung von Transporten wurden Prozesse hier nicht seine Planungskapazitäten, wird das Geld woanders investiert. Standorte für Industrie ihk-berlin.de/industriestandorte genen Jahr allein unterwegs. Das hat die IHKs beider Länder jedoch nicht am Standort Schönefeld erneuert. An den Rechtsgrundlagen für die analysiert und gemeinsam konkrete Verbesserungsvorschläge erarbeitet. 32 Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 33

17 INFRASTRUKTUR UND STADTENTWICKLUNG fügbarkeit und Erreichbarkeit bewertet BRANCHE d BAU- UND IMMOBILIENWIRTSCHAFT sowie Vorschläge für ein Berliner Gesamtkonzept formuliert und diese Alles Wohnen oder was? Ergebnisse in ihrer Publikation Berliner Standorte für die Industrie von morgen zusammengeführt. Wenn es 2017 darum gehen wird, den Stadtentwicklungsplan Industrie und Gewerbe neu aufzustellen, wird sich die IHK Berlin mit ihren Forderungen in den Prozess einbringen. In Berlin werden spätestens in zehn Jahren mehr als vier Millionen Einwohner leben. Einer der Schlüsselfaktoren für die wachsende Metropole Berlin besteht darin, ein ausreichendes Angebot an erschwinglichen Wohnungen in einem lebenswerten Umfeld bereitzustellen. Um der wachsenden Wohnungsnachfrage begegnen zu können, müssen jährlich Wohnungen neu gebaut werden. Bisher erreicht der jährliche Wohnungsneubau in der Neuberliner und anerkannten Flüchtlinge schaffen zu können. Die Stadt muss schneller, höher und dichter bauen. In einem Positionspapier zum Wohnen in Berlin fordert die IHK die bisher gültigen Rahmensetzungen noch konsequenter auf den Prüfstand zu stellen. Dazu gehören die schnellere Mobilisierung von Bauland für private Entwickler und städtische Wohnungsbaugesellschaften, die Senkung der Baukosten sowie eine steuer- Wie kommuniziert man lang- Stadt jedoch maximal die Hälfte dieses benötigten liche Entlastung des Wohnungsbaus durch eine niedri- Baustellen gut kommunizieren wierige Baustellen richtig an Anwohner und Gewerbetreibende die IHK liefert Antworten. Mittendrin Berlin macht Zentren und Geschäftsstraßen attraktiver Tue Gutes und rede darüber das ist Volumens. Berlin muss also neue Wege beschreiten, um zusätzlichen Wohnraum für die vielen Berliner, gere Grund- und Grunderwerbsteuer. Staufallen vermeiden der Ansatz des gemeinsam von IHK, Von den häufig negativen Auswir- Baustellenmarketing in der Fried- dem Land Berlin und privaten Partnern Standortkooperationen in den zwei Änderungsprozess hat die IHK in kungen einer langanhaltenden richshagener Bölschestraße wird der ausgerichteten Wettbewerbs Mitten- Kategorien Aktionen weiterdenken Abstimmung mit Bau- und Wirt- Straßenbaustelle sind neben den Leitfaden einem ersten Praxistest drin Berlin. Die so angeregten und sowie Impulse setzen bewerben. Die schaftsverbänden die Interessen Anwohnern viele betroffen: Händler unterzogen. berlinweit bekannt gemachten krea- 400 Teilnehmer der Auftaktveranstal- der Berliner Wirtschaft erfolgreich und Gastronomen, nicht zuletzt der tiven Projekte lokaler Akteure in den tung und in den drei Fachforen zeugen eingebracht: Geringere Abstandsflä- Straßen- und Wirtschaftsverkehr. Da Berliner Geschäftsstraßen und Zentren von regem Interesse. Am Ende des chen und veränderte Brandschutz- kann es schon helfen, wenn Baustellen Die Berliner Industrie braucht Raum machen die Einkaufs- und Erlebnis- Jahres lagen zehn Projektanträge vor, bestimmungen bei Neubauten lassen rechtzeitig bekannt gegeben und für Wachstum und Ideen stadt Berlin insgesamt noch attrak- von denen nach Juryentscheid 2017 zukünftig eine dichtere und somit Möglichkeiten zur Abfederung dieser Industrie- und Innovationsstandorte tiver konnten sich die Berliner drei mit einer finanziellen Unterstüt- effizientere Bebauung zu. Zudem hat Ausnahmesituation aufgezeigt werden. sind wesentliche Kerne wirtschaft- zung von insgesamt Euro in sich die IHK 2016 bei der Regelung zur Dafür hat die IHK gemeinsam mit den lichen Wachstums. Daher tritt die die Tat umgesetzt werden. Toilettenpflicht in Verkaufsstätten im infrest e. V. vertretenen Verkehrs- IHK Berlin dafür ein, dass nicht gegenüber Politik und Verwaltung und Leitungsbetrieben die Berliner zuletzt in Konkurrenz zu Flächenbe- für eine Novellierung im Sinne der Handlungsempfehlung zur Baustellenkommunikation mit einer Vielzahl praktischer Tipps auch für die Finan- darfen für Wohnraum für Produktion und Forschung ausreichend geeignete Flächen zur Verfügung stehen. Dazu Baustellenkommunikation ihk-berlin.de/baustellenkommunikation Anforderungen an Neubauten der wachsenden Stadt anpassen Auch die Berliner Bauordnung muss Unternehmen ausgesprochen. zierung erleichternder Maßnahmen erarbeitet. Mit dem neu eingesetzten hat sie für insgesamt 17 Standorte Rahmenbedingungen wie Flächenver- Mittendrin Berlin mittendrin-berlin.de den Anforderungen einer wachsenden Stadt Rechnung tragen. In diesen 34 Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 35

18 Haushalt und Wettbewerb In der Steuerpolitik konnte im Jahr 2016 mit der Neuregelung der Erbschaftsteuer ein wichtiges Reformprojekt abgeschlossen werden. Endlich herrscht Rechtssicherheit in dem für die Wirtschaft wichtigen Steuerthema. An den weiteren großen Baustellen in der Steuerpolitik wurde dagegen leider nicht gearbeitet. Die Politik konzentrierte sich vielmehr auf den Erlass kleinteiligerer Regelungen zur Verbesserung des Steuervollzugs. Auch wenn die Richtung fast immer stimmte, hat die IHK Berlin oft interveniert, um bürokratische, nicht praktikable oder unangemessene Regelungen zu verhindern Millionen Euro Millionen Euro Die Einnahmen durch die Gewerbesteuer steigen in Berlin kontinuierlich an. Deshalb setzt sich die IHK dafür ein, dass der Hebesatz nicht erhöht wird.

19 Dr. Mathias Hildebrandt Leiter Steuern Konzern, Zalando SE Elster, E-Bilanz und ELStAM waren erst der Anfang die Steuerwelt wird digital. Bislang steht dem Effizienzgewinn auf Seiten der Behörden aber hoher technischer und personeller Aufwand bei den Unternehmen gegenüber. Nun ist die Finanzverwaltung gefordert, sich für schnellere Veranlagungen, kürzere Betriebsprüfungen und zügigere Gewissheit über Steuerfragen ins Zeug zu legen. Das würde die Planungssicherheit für die Wirtschaft erhöhen, Unternehmen entlasten und auch der Verwaltung selbst nützen. Unternehmen könnten sich dann wieder stärker darauf konzentrieren, Gewinne zu erwirtschaften und Steuern zu zahlen, statt zu administrieren. 36 Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 39

20 HAUSHALT UND WETTBEWERB Koalition ruft Jahrzehnt der Investitionen aus Schon die Programme der Parteien zur Berliner Abgeordnetenhauswahl gaben einen Vorgeschmack darauf, dass die von der bis zur letzten politischen Beratung IHK Berlin jahrelang geforderte Erhöhung der öffentlichen Investitionen zu einem Schwerpunkt der neuen Koalition werden für eine rechtssichere, praktikable und würde. Der hohe Sanierungsstau in Bildung und Infrastruktur lässt dem Senat auch kaum eine andere Wahl. Jedoch geht interessengerechte Ausgestaltung die Anhebung der Investitionsquote zu Lasten der Schuldentilgung, die künftig deutlich zurückgefahren wird. In der Steuer- der neuen Erbschaftsteuer enga- politik bewies der Senat dagegen Weitsicht und verzichtete auf zusätzliche Belastungen. gierte. Mit vorzeigbaren Ergebnissen: Neben der bereits seit 2015 feststehenden Erhöhung der Freigrenze Gewerbesteuererhöhung vom Tisch Mit Erfolg: Der Senat verzichtete im Einnahmen für das Land in gleicher für Firmenerben auf 26 Millionen Im Jahr 2016 konnten die Geschäfts- Koalitionsvertrag auf die in Rede Weise wie zuvor. Auch die IHK Berlin Euro je Erbfall, der Einführung eines führungen und Konzernspitzen der stehende Anhebung. hat die politische Einigung begrüßt, Abschmelzmodells als Alternative zur Berliner Unternehmen zufrieden fest- griff sie doch wesentliche Kernpunkte Offenlegung des Privatvermögens und stellen, dass der Wirtschaftsstandort des IHK-Forderungskatalogs auf. den Erleichterungen bei der Bedürf- Berlin nach erfolgreichen Vorjahren weiterhin prosperiert. Das spiegelt sich auch in Mehreinnahmen von fast 200 Millionen Euro für den Berliner Haushalt wider. Umso mehr überraschte Einigung zum Länderfinanzausgleich liegt vor Ein weitere jahrelange Diskussion konnte 2016 mit erfreulichem Ergebnis für das Land Berlin und auch den Rechtsklarheit bei der Erbschaftsteuer Jahrelang wurde um die Neuregelung der Erbschaftsteuer auf vielen poli- nisprüfung wurde die Bewertung von Unternehmen durch die Verringerung des Kapitalisierungsfaktors um vier Prozentpunkte noch etwas wirtschaftsfreundlicher ausgestaltet. Auch wenn Berliner Erklärung zur Reform des Die IHK stellte sich gemeinsam mit den Kreativunternehmen gegen die Pläne zur Verschärfung des Urhebervertragsrechts. die Linke in ihrem Wahlprogramm zur Wirtschaftsstandort zum Abschluss tischen Ebenen gerungen, gestritten sich die Wirtschaft trotz guter Argu- Urhebervertragsrechts überzeugt Abgeordnetenhauswahl 2016 mit der gebracht werden: die Neuregelung des und debattiert: Im Jahr 2016 konnte mente nicht in allen Punkten durch- Im Urhebervertragsrecht war die pauschaler Vergütungsmodelle sowie Forderung, den Gewerbesteuerhebe- Länderfinanzausgleichs ab dem Jahr der Bundestag endlich Vollzug melden setzen konnte, herrscht nun zumindest IHK Berlin 2016 ebenfalls gefordert. umfassende Auskunftsverpflichtungen satz in Berlin anzuheben Die verabredete Ausgestaltung und einen entsprechenden Gesetzes- Rechtssicherheit bei der Erbschaft- Das Bundesministerium der Justiz für Verwerter vor. Die IHK Berlin stellte der künftigen Finanzbeziehungen entwurf mit Zustimmung des Bundes- steuer, ein nicht zu unterschätzender und für Verbraucherschutz legte um sich gemeinsam mit den Interessen- Vor dieser volkswirtschaftlich und zwischen Bund und Ländern berück- rates am 14. Oktober 2016 verab- Erfolg für Unternehmen in Familien- den Jahreswechsel 2015/16 einen verbänden der Kreativwirtschaft gegen konjunkturell kurzsichtigen Entschei- sichtigt einerseits durch die Beibe- schieden. Damit verfehlte die Politik besitz. Referentenentwurf vor, der nicht nur die Pläne zur Verschärfung des Urhe- dung wollte die IHK Berlin nicht nur haltung des Stadtstaatenprivilegs die das vom Bundesverfassungsgericht funktionierenden Geschäftsmodellen bervertragsrechts und formulierte die Berliner Wirtschaft, sondern Besonderheiten Berlins. Zum anderen gesteckte Ziel, eine verfassungskon- den Boden entzogen, sondern Urhe- einen deutlichen Brief an den Bundes- auch den Senat selbst bewahren und wird das Ausgleichssystem durch die forme Neuregelung bis zum 30. Juni berrechte einseitig zu Lasten von justizminister. Die sog. Berliner Erklä- stellte sich mit großem Engagement Zusammenführung von Umsatzsteuer vorzulegen. Dass das Gesetz Verwerten und Kreativunternehmen rung zeigte Wirkung: Das Rückrufs- während des Wahlkampfs und in den vorwegausgleich und Länderfinanz- endlich auf den Weg gebracht werden bevorzugt hätte. So sah der Entwurf recht wurde von fünf auf zehn Jahre Koalitionsverhandlungen gegen die ausgleich im engeren Sinne transpa- konnte, lag auch am beharrlichen u. a. ein Rückrufsrecht des Urhebers verlängert und bezieht sich nunmehr geforderte Gewerbesteuererhöhung. renter, sichert aber die Planbarkeit der Einsatz der IHK-Organisation, die sich nach fünf Jahren, den Ausschluss nur auf das Exklusiv- und nicht auf 40 Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 41

21 HAUSHALT UND WETTBEWERB Digitalisierung bewegt die Berliner Wirtschaft BRANCHE d DIGITALE WIRTSCHAFT Mit gut Beschäftigten macht die digitale Wirt- Firmen unterschiedlicher Branchen und Größen digitale schaft in Berlin mittlerweile einen Umsatz von jährlich Technologien einsetzen und wie gut sie für das digitale etwa elf Milliarden Euro. Sie ist der Wachstums- und Zeitalter gerüstet sind. Immerhin schätzen mittlerweile Innovationstreiber schlechthin: Geschäftsmodelle und 58 Prozent der Berliner Unternehmen den Stand ihrer Arbeitskultur verändern sich fundamental. Unter- Digitalisierung als hoch oder sehr hoch ein. Mit eigenen nehmen, die auch morgen erfolgreich im Wettbewerb Fachveranstaltungen wie dem Big Data Summit Berlin bestehen wollen, müssen sich den neuen Heraus- stellt die IHK eine zentrale Plattform zur Verfügung, forderungen stellen. Mit der Studie Digitalisierung auf der sich Berliner Unternehmen vernetzen und in der Unternehmensstrategie: Wo steht die Berliner branchenübergreifend über Fragen der Digitalisierung Aufgrund des Einsatzes der Wirtschaft? untersuchte die IHK 2016, wie Berliner austauschen können. IHK bleibt es Gastronomen und Händlern freigestellt, eine offene das Nutzungsrecht im Allgemeinen. nischer Programme oder Manipu- Laden kasse zu nutzen. seinen Abschluss. Die zum 1. Januar umfangreicher und damit steigt die Das geplante Verbot von Pauschalver- lationssoftware bei elektronischen 2016 rückwirkend in Kraft getretene Gefahr für Unternehmer, versehentlich gütungen wurde gestrichen und auch Registrierkassen künftig unterbinden Grundaufzeichnungen Ende 2016 hörte Neuregelung soll Unternehmen auf zum Steuerhinterzieher zu werden. der Auskunftsanspruch des Urhebers soll. Obwohl der Zielrichtung des die Politik auf die Wirtschaft. Entgegen Antrag eine Nutzung der grundsätzlich Mit dem Anwendungsschreiben zu wurde deutlich abgemildert. Gesetzes von Seiten der Wirtschaft dem ersten Entwurf sieht das Gesetz vom Verlustuntergang nach 8c KStG 153 AO hat das Bundesfinanzminis- nur zugestimmt werden konnte, nun eine Härtefallregelung für gewisse betroffenen Verluste ermöglichen, terium jetzt für den steuerehrlichen schoss der erste Entwurf doch über Altkassensysteme und Ausnahmen bei wenn sie den Geschäftsbetrieb nach Unternehmer ganz im Sinne des Händler und Gastronomen das Ziel hinaus. Die Kritik der IHK-Or- der Belegausgabe- und Einzelfallauf- einem schädlichen Anteilseigner- ehrbaren Kaufmanns der IHK-Orga- atmen leicht auf ganisation zeigte zumindest teilweise zeichnungspflicht vor. wechsel fortführen. Ob sich die für nisation die Möglichkeit geschaffen, Die Bundesregierung sagte auch 2016 Wirkung: Der Bundesgesetzgeber betroffene Unternehmen gute Neure- einen positiven Rechtsschein für seine dem Steuerbetrug den Kampf an verzichtete darauf, eine Registrier- gelung aufgrund der restriktiven Compliance-Bemühungen zu erhalten. und initiierte verschiedene Gesetzge- kassenpflicht in bargeldintensiven Chancen für Unternehmen durch Anwendungsvoraussetzungen in der bungsinitiativen zur Sicherstellung Wirtschaftsbereichen einzuführen. So Neuregelung der steuerlichen Ver- Praxis bewährt, wird sich noch zeigen eines gleichmäßigen Steuervollzugs. bleibt es Gastronomen und Händlern lustverrechnung und Tax Compliance müssen. So legte sie im April einen Entwurf auch künftig freigestellt, eine offene Mit der Zustimmung des Bundes- zum Schutz vor Manipulationen an Ladenkasse oder eine Registrierkasse rats am 16. Dezember 2016 fand das Dagegen werden die Anforderungen elektronischen Registrierkassen vor, zu verwenden. Auch bei der Verab- Gesetzgebungsverfahren zur Weiter- an Unternehmen für die elektroni- der Veränderungen steuerrelevanter Geschäftsvorfälle mittels elektro- schiedung des Gesetzes zum Schutz vor Manipulationen an digitalen entwicklung der steuerlichen Verlustverrechnung bei Körperschaften sche Aufbereitung und Bereitstellung steuerlich relevanter Daten immer Digitalisierungsstudie ihk-berlin.de/digitales-berlin 42 Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 43

22 HAUSHALT UND WETTBEWERB WISSENSWERTES IN ZAHLEN Einnahmen des Landes Berlin Berliner Haushalt: Bereinigte Einnahmen 2016 in Millionen Euro Ausgaben des Landes Berlin Berliner Haushalt: Bereinigte Ausgaben 2016 in Millionen Euro Steuereinnahmen, Länderfinanzausgleich, Allgemeine Bundesergänzungszuweisungen 75,4% konsumtive Sachausgaben 54,44% Personalausgaben 31,48% Gesamteinnahmen Mio. Euro Solidarpakt 3,2% Sonstige Bundesergänzungszuweisungen, Konsolidierungshilfen, Vermögensaktivierung 1,6% Sonstige Einnahmen (einschl. PME) 19,8% Eckwerte der Finanzplanung 2016 bis 2020 der Senatsverwaltung für Finanzen Quelle: Senatsverwaltung für Finanzen Berlin, September 2016 Gesamteinnahmen Mio. Euro Investitionsausgaben 6,99% Zinsausgaben 6,64% Zuführung SIWA* 0,36% Tilgung von Bundesdarlehen 0,09% * Sondervermögen Investitionen in die wachsende Stadt Quelle: Senatsverwaltung für Finanzen Berlin, September 2016 Prognostizierte Steuereinnahmen auf Rekordkurs Berliner Haushalt: Steuereinnahmen in Milliarden Euro Schuldenstand des Landes Berlin Berliner Haushalt: Schuldenstand in Millionen Euro ,0 14,3 14,9 15,4 15, Finanzplanung von Berlin 2016 bis 2020 * Soll gemäß Haushaltsplan Quelle: Senatsverwaltung für Finanzen Berlin, September Quelle: Senatsverwaltung für Finanzen Berlin, August * 2018* 2019* Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 45

23 Standortfaktor Verwaltung Berlin ist über die Stadtgrenzen hinweg zum Sinnbild einer dysfunktionalen Verwaltung geworden. Das ist ärgerlich, gibt es diesbezüglich doch weniger ein Erkenntnis-, sondern vielmehr ein Umsetzungs- und Kompetenzproblem. Das Wachstum der Stadt und die Digitalisierung verlangen nach Fortschritten in fast allen Bereichen. Doch ambitionierte Modernisierungsschritte scheitern oftmals am Zuständigkeitsgerangel zwischen Senat und Bezirken, das die Prozesse verlangsamt. 14 Wochen für Wohngeld in Lichtenberg neue Mitarbeiter jährlich Personal- Anwesenheitsquote 65 % zentrale Rufnummer Stellenbesetzung in 9,5 Monaten Die Berliner Verwaltung entwickelt sich positiv. Trotzdem gibt in den kommenden Jahren viele Baustellen.

24 Stefan Spieker Geschäftsführer der FRÖBEL Bildung und Erziehung ggmbh Unternehmen haben die Erwartung, elektronisch mit der Verwaltung zu kommunizieren. Die häufigsten Verwaltungskontakte gibt es in den Bezirken. Gerade dort besteht jedoch auch der größte Modernisierungsbedarf. Dienstleistungen und Prozesse müssen nicht nur digitalisiert, sie müssen auch optimiert und vereinheitlicht werden. Dazu gehört vor allem, dass Entscheidungen der Behörden in unternehmerisch vertretbaren Zeiträumen gefällt werden. IT-Lösungen, die Verwaltungsprozesse einfacher, transparenter und vor allem schneller machen, sind in verschiedenen Pilotprojekten erprobt. Es wäre zu begrüßen, wenn diese nun berlinweit umgesetzt werden. 46 Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 49

25 STANDORTFAKTOR VERWALTUNG Die guten Vorsätze der Berliner Verwaltung Eine effizient arbeitende Verwaltung ist aus Sicht der Wirtschaft ein entscheidender Standortvorteil den es in Berlin allerdings noch zu erreichen gilt. Die Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen verspricht Effizienzgewinne in Behörden, von denen auch Unternehmen profitieren würden. Aber auch im Jahr 2016 blieben diese weitgehend ungenutzt. Servicestandards liegen unter denen anderer Kommunen, denn Defizite bei Personalmanagement und Verwaltungsstruktur lähmen die Modernisierungsagenda. Drei Kernprobleme Im Amt: IT-Staatssekretärin Investitionsstau bei Obwohl Berlin eine Einheitsgemeinde beginnt mit der Arbeit digitaler Infrastruktur ist, regiert auf Bezirksebene oft die Die IHK Berlin hat darauf hingewiesen, Der Modernisierungsstau bei der Kleinstaaterei. Viele Arbeitsabläufe dass sich die Verwaltung ressortüber- IT-Ausstattung ist das Ergebnis sind von Heterogenität geprägt. Die Bereitschaft voneinander zu lernen, zusammenzuarbeiten und überbezirklich zu handeln, beschränkt sich häufig auf Absichtserklärungen. Dabei bieten greifend mit den Herausforderungen der Digitalisierung auseinandersetzen muss. Die Schaffung einer koordinierenden Stelle für sämtliche IT-Angelegenheiten in der Senatsverwaltung fehlender personeller und finanzieller Ressourcen. Für den Aufbau zukunftsoffener digitaler Infrastrukturen fehlen der Verwaltung IT-Fachkräfte, die auf dem Arbeitsmarkt auch Bündelung von Eine hohe Wiedererkennbarkeit bei der Die IHK setzt sich für einen einheitlichen elektronischen Zugang zu den Behörden für Unternehmen ein. Konzepte wie das Modernisierungs- für Inneres und Sport trägt diesem kaum zu finden sind. Das landes- Wirtschaftsdienstleistungen Gestaltung einzelner Anwendungen im programm ServiceStadt-Berlin eine Engagement Rechnung. IT-Staatsse- eigene IT-Dienstleistungszentrum Ein einheitlicher, elektronischer Portal wird die Nutzung erleichtern. Digitalisierung im Programm eihk Reihe vielversprechender Ideen, um die kretärin Sabine Smentek soll auf dem konnte bislang keine funktionierenden Zugang zu den Behörden würde etab- gebündelt. Dazu gehört auch das Iden- Verwaltungsmodernisierung in Berlin neu geschaffenem Posten die Berliner Lösungsansätze entwickeln. Sichere lierten Unternehmen wie Start-ups titätsmanagement, wie beispielsweise voranzubringen. Ziel der IHK Berlin ist Verwaltung modernisieren. Schlanke und vertrauenswürdige Kommunikati- erheblichen Mehrwert bieten. Deshalb Dauerbrenner E-Government die sichere, elektronische Kommuni- es, Lösungen zur Behebung von drei organisatorische Strukturen, beispiels- onswege zwischen Unternehmen und setzte sich die IHK Berlin bei der Als Ausführende staatlicher Aufgaben kation über D . Ziel ist nicht nur Kernproblemen der Verwaltung auf die weise beim Projektmanagement oder Verwaltung sind kaum etabliert. Die Senatsverwaltung für Inneres und ist die IHK Berlin in die Umsetzung die Umsetzung gesetzlicher Vorgaben, politische Agenda zu setzen: die tech- bei der Beschaffung und Umsetzung IHK Berlin hat sich daher für Investiti- Sport erfolgreich für die Umsetzung des E-Government-Gesetzes und in sondern eine Weiterentwicklung über nische und die personelle Ausstattung der E-Akte, wären ein großer Gewinn onen des Senats in die IT-Infrastruktur des Berliner Unternehmensportals die elektronische Kommunikation mit diese Anforderungen hinaus. sowie die Struktur der Verwaltung. für den gesamten Verwaltungsapparat. eingesetzt, die nun im Koalitionsver- ein. Ähnlich wie beim Service-Konto den Landesbehörden eingebunden. trag festgeschrieben wurden. für Bürger soll den Unternehmen mit Das betrifft auch den Einheitlichen dem Portal ein exklusiver Zugang zu Ansprechpartner, dessen Akzep- Rütteln an zementierten Strukturen den wichtigsten Informations-, Bera- tanz in der Unternehmerschaft stetig Auf Initiative von der IHK Berlin und tungs- und Dienstleistungsangeboten zunimmt. Die IHK-Organisation hat der Stiftung Zukunft Berlin kamen der Verwaltung angeboten werden. sämtliche Fragen der übergreifenden 2016 Vertreter aus Politik, Wirtschaft, 50 Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 51

26 STANDORTFAKTOR VERWALTUNG Regulierung und Fachkräfteengpass bedrohen weiteres Wachstum BRANCHE d GESUNDHEITSWIRTSCHAFT WISSENSWERTES IN ZAHLEN Personalabbau vor allem in den Bezirken Vollzeitäquivalente in der Verwaltung AMVSG, HHVG und Rx-Preisbindung lauteten 2016 die zwar kryptischen, aber doch sehr elementaren gesetz- Chancen und Risiken zugleich birgt. Positives gibt es von der Gesundheitswirtschaft am Standort Berlin zu lichen Neuregulierungen für die Gesundheitswirtschaft. vermelden. Die Vernetzung zwischen etablierten Firmen Zwar stehen hinter den Gesetzen zur Arzneimittel- sowie Heil- und Hilfsmittelversorgung durchaus sinnvolle und Start-ups schreitet unübersehbar voran dies ist auch an der Vielzahl von Inkubatoren in der Stadt zu Ziele, dennoch müssen sich viele Unternehmen wohl abermals auf neue, zum Teil erschwerte Rahmenbedin- erkennen. Auch die IHK trug mit dem Cross Innovation Forum Digital Health dazu bei. Zudem wurden bewährte gungen einstellen. Mit einem juristischen Paukenschlag Formate wie die Konferenz Gesund zum Erfolg oder die wurde schließlich der Versandmarkt für verschreibungspflichtige Arzneimittel geöffnet, eine Deregulierung, die Messe Gesundheit als Beruf fortgeführt, die den Mangel an Fachkräften thematisiert Quelle: Statistikstelle Personal bei der Senatsverwaltung für Finanzen, 2016 Hauptverwaltung Bezirksverwaltung Zentraler Personalüberhang Verwaltung und Bürgergesellschaft Bessere Rechtsetzung zusammen und erarbeiteten ein Bürokratische Pflichten belasten Vorschlagspapier zur Neustruk- insbesondere den Mittelstand. Mit den turierung der Aufgabenverteilung zwischen Senat und Bezirken. Im Kern geht es darum, dass der Senat im Forderungen nach einer Anhebung der Kleinunternehmergrenze sowie der Grenze für die Sofortabschreibung Durchschnittsalter in der Verwaltung gestiegen Entwicklung der Altersstruktur für die Beschäftigten im unmittelbaren Landesdienst Berlin bestehenden Verfassungsrahmen auf kommunale Eingriffe verzichtet, während die Bezirke ihm Steuerungsmöglichkeiten bei Aufgaben mit gesamtstädtischer Bedeutung einräumen. Ebenenübergreifende Zielvereinbarungen sollen gewährleisten, dass Bezirke und Senat bei gesamtstädtischen Vorhaben an einem Strang ziehen. bei geringwertigen Wirtschaftsgütern hat sich die IHK-Organisation in die Verhandlungen zum neuen Bürokratieentlastungsgesetzes II (BEG) eingebracht. Zugleich wurde die enge Zusammenarbeit mit dem Nationalen Normenkontrollrat fortgesetzt. Die von der IHK Berlin geforderte konsequente Anwendung der One in, One out - Regel fand Eingang in die wirtschaftspolitischen Positionen der IHK-Orga ,5 3,2 unter 30 18,3 16,2 30 bis 40 35,6 24,6 40 bis 50 38,1 33,5 50 bis 60 16,6 9,3 60 und älter Quelle: Statistikstelle Personal bei der Senatsverwaltung für Finanzen, 2016 nisation Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 53

27 Arbeitsmarkt und Fachkräfte Das Jahr 2016 war eines der erfolgreichsten für den Berliner Arbeitsmarkt seit dem Mauerfall. Die Arbeitslosenquote der Hauptstadt ist erstmals seit 25 Jahren einstellig. Im Vergleich zum Vorjahr sind rund neue Jobs entstanden insbesondere durch die Bestandsunternehmen in Berlin. Der Berliner Jobmotor dreht sich inzwischen doppelt so schnell wie der des Bundes. Um diesen Trend zu verstetigen, setzt sich die IHK Berlin für eine nachhaltige Arbeitsmarktund Bildungspolitik ein, die den Fachkräftebedarf der Berliner Wirtschaft heute und in Zukunft deckt Die Zahl der angebotenden Ausbildungsplätze in der Berliner Wirtschaft ist seit 2014 um gestiegen.

28 Jakob Maechler Geschäftsführender Gesellschafter der boeba Montagen- und Aluminium-Bau GmbH Mit der eigenen betrieblichen Ausbildung halten kleine und mittlere Unternehmen die Auswirkungen des Fachkräftemangels in Schach. Bei der Auswahl der Auszubildenden ist die Motivation und Begeisterung für den Beruf oft mehr Wert als die Noten, sodass es sich lohnt auch schulschwachen Jugendlichen und Geflüchteten eine Chance zu geben. Denn mit der richtigen Einstellung bei den Auszubildenden und guter Unterstützung gelingt der Weg in das Berufs leben. 54 Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 57

29 ARBEITSMARKT UND FACHKRÄFTE Kernthema Fachkräftesicherung Zur Deckung der steigenden Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in Berlin setzen die Berliner Unternehmen auf Investitio- Vereinbarkeit von nen in Aus- und Weiterbildung. Unterstützung bei der Fachkräftesicherung erhielten sie auch 2016 durch die IHK Berlin in Form Beruf und Familie gefördert von zielgerichteten Angeboten. Daneben setzte sich die IHK Berlin gegenüber der Berliner Politik und Verwaltung dafür ein, dass Der Ausbau der Betreuungsinfra- geeignete Rahmenbedingungen und Maßnahmen für eine langfristige Sicherstellung der Fachkräftebasis geschaffen werden. struktur im Sinne der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein wichtiger Standortfaktor. Die Die niedrigsten Prognose zum ab dem Jahreswechsel den sog. Fiskal- IHK Berlin hat sich im Rahmen ihrer Arbeitslosenzahlen seit 25 Jahren Fachkräftebedarf 2030 erstellt taxameter und funktionale Kontrollme- Mitgliedschaft im Berliner Beirat für Für den Berliner Arbeitsmarkt war Die IHK Berlin hat ihr Angebot zur chanismen einzufordern. Familienfragen für einen Ausbau das Jahr 2016 historisch bedeutsam, Unterstützung von Unternehmen bei der Kinderbetreuungsmöglichkeiten denn erstmals seit der Wiedervereinigung lag die Arbeitslosigkeit im vergangenen Mai unter der Zehn-Prozent-Marke. Hier zahlte sich auch die der Fachkräftesicherung ausgeweitet: Dafür wurde der IHK-Fachkräftemonitor, der eine Prognose von Fachkräftenachfrage und -angebot bis in Fokus auf alle Fachkräftepotenziale gerichtet Die IHK Berlin thematisierte in unter- eingesetzt. Zudem hat sie ein Projekt der Senatsverwaltung für Bildung begleitet, welches die bestehenden Betreuungsangebote der Kitas evalu- Bildung und Mit der Passgenauen Besetzung finden Betriebe und Azubis zueinander. Konzentration auf den ersten Arbeits- das Jahr 2030 ermöglicht, aktualisiert schiedlichen Veranstaltungsformaten iert. Als Resultat dieses Projektes Wissenstransfer gefördert markt bei den Aktivitäten der Senats- und weiterentwickelt. Darüber hinaus die Integration von Mitarbeitern wurde ein Modellprojekt gestartet, Die Vollversammlung der IHK Berlin Optimales Matching zwischen arbeitsverwaltung aus. Im Bundesver- wurde das Portfolio durch den IHK-De- mit Migrationshintergrund und die welches die Kinderbetreuung für hat weitere 14 Bildungsprojekte auf Unternehmen und Schülern gleich war die Hauptstadt damit nun mografierechner ergänzt. Mit diesem Chancen vielfältig zusammengesetzter Eltern mit außergewöhnlichen den Weg gebracht, die aus über 100 Mit den Ausbildungsmessen Tage schon das dritte Jahr in Folge nicht können Unternehmen eine Altersstruk- Belegschaften und diversifizierter Arbeitszeiten verbessern soll. Diese Projektskizzen ausgewählt wurden. der Berufsausbildung, Studienaus- mehr Schlusslicht. Insgesamt sind die turanalyse ihres Personals vornehmen Personalstrategien im demografischen haben nun die Möglichkeit, einen Neue Ansätze wie die Digitalisierung steigermesse, Deutsch-Türkische Unternehmen für die bevorstehende und Ersatzbedarfe bis in das Jahr 2030 Wandel. Im Fokus der ersten Veran- kostenlosen mobilen Betreuungs- von Angeboten zur Berufsorientierung Ausbildungsmesse und der Last- Herausforderung der Integration errechnen und sich veranschaulichen staltung stand das Employer Bran- service in Anspruch zu nehmen. Die oder des Wissenstransfers zwischen minute-börse brachte die IHK Berlin Geflüchteter in den Arbeitsmarkt gut lassen. Beide Angebote berücksich- ding. Mit dem ersten Ladies Lunch IHK Berlin hat außerdem Berlins fami- Unternehmen und Spitzenforschung Ausbildungsbetriebe und Bewerber aufgestellt. Diese und andere Entwick- tigen die neuesten Bevölkerungs- und im Rahmen der Messe Innotrans hat lienfreundlichste Betriebe gekürt und ergänzen nun das Portfolio der zielgerichtet zusammen: Rund 230 lungen analysierte die IHK Berlin in Konjunkturprognosen. Außerdem hat die IHK Berlin außerdem ein Format damit Vorbildern aus diesem Bereich geförderten Bildungsprojekte. Der Berliner Unternehmen nutzten dieses regelmäßig erscheinenden Arbeits- sich die IHK für mehr Steuerehrlichkeit unterstützt, welches die Netzwerke von eine Öffentlichkeit verschafft, die zur Unterstützung von Geflüchteten bei marktberichten. Außerdem beriet sie und fairen Wettbewerb im Berliner Frauen in Führungspositionen stärken Nachahmung anregen soll. der Integration in den Arbeitsmarkt die Landespolitik und die Regionaldi- Taxigewerbe eingesetzt. Nach Erar- soll. Die IHK Berlin ist zudem Teil eines als Auszubildende oder Mitarbeiter rektion der Bundesagentur für Arbeit beitung und Veröffentlichung eines Gründungsteams, welches ein berlin- widmen sich vier Projekte. bei der Fortschreibung der Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramme. repräsentativen Wirtschaftlichkeitsgutachtens hat sie sich dafür entschieden, weites Netzwerk zur Fachkräftesicherung 50+ etablieren will. Ausbildungsmessen ausbildungsmessen.berlin 58 Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 59

30 ARBEITSMARKT UND FACHKRÄFTE schaft und der Senat mit dem ARRI- VO-Büro eine zentrale Anlauf- und Koordinierungsstelle für alle Berliner Geschäftsstraßen und Marktplätze BRANCHE d HANDEL Unternehmen eingerichtet war ein weiteres Wachstumsjahr für den Einzel- plätzen, seien sie nun on- oder offline. Inspiriert vom handel. Auch das Flächenwachstum in Berlin hielt an, Beispiel eines lokalen Online-Marktplatzes entstand die breitgefächerte Angebot zur Präsenta- Mit einer Grundschultour mit Radio Teddy hat die IHK spielerisch den Forschergeist geweckt. Gute Ausbildungsqualität unterstützt Die Wahl im Wettbewerb Berlins beste Ausbildungsbetriebe fiel schwer: 15 Berliner Betriebe haben in diesem Jahr die Auszeichnung für ihre besonders engagierte Nachwuchsförderung sowie für ihr besonderes Engagement bei der Entwicklung von beruflichen Perspektiven für die Auszubildenden im Betrieb erhalten. 50 Vergleiche wenngleich im vergangenen Jahr kein weiteres Einkaufszentrum eröffnet hat. Berichte über den Untergang der Geschäftsstraßen sind also reichlich übertrieben. Trotz weiterhin zweistelliger jährlicher Zuwachsraten im Online-Handel werden weiterhin knapp 90 Prozent der Umsätze in stationären Geschäften gemacht. Das Geschäftsstraßenforum 2016 beschäftigte sich mit Markt- den verschiedensten Themen wie 2016 haben alle bezirklichen Standorte Initiative, auch in Berlin lokale Händler über eine gemeinsame Plattform miteinander zu verbinden. Auf der fünften Regionalen Produktbörse der IHK Berlin präsentierten sich Food-Start-ups den Berliner Händlern, Gastronomen und Hoteliers. In einem schwierigen bundespolitischen Umfeld gelang es, für 2017 kundenfreundliche Termine für die verkaufsoffenen Sonntage in Berlin festzusetzen. darüber besteht, die duale Ausbildung tion und trafen auf insgesamt bei 89 Streitfällen belegen nicht nur beispielsweise Rechtsgrundlagen und der Jugendberufsagenturen eröffnet. zu stärken. Erfolgreiches Agenda-Set- junge Menschen. Ausbau von Serviceleistungen die erfolgreiche Vermittlungsarbeit Führung von Fachgesprächen sichern Die Berliner Wirtschaft erwartet, dass ting ist der IHK Berlin beim Thema zur Integration Geflüchteter des Schlichtungsausschusses. Auch langfristig die hohe Prüfungsqualität. nun mehr Schulabgänger den direkten Talente-Check gelungen. So hat sich Einen Service bei der Bewerbersuche, Mit zielgruppenspezifischen Veran- konstruktive Verhandlungsgespräche Weg in die duale Ausbildung finden. Die die neue Regierung im Koalitionsver- insbesondere für kleine und mittlere staltungen informierte die IHK Berlin in der Schlichtung zwischen Auszu- IHK Berlin wird den Prozess weiterhin trag vorgenommen, Schüler bei der Unternehmen, bietet die Passgenaue Unternehmen und Multiplikatoren bildenden und Ausbildungsbetrieben Berufliche Orientierung aktiv unterstützen, um so den Maßnah- Entdeckung ihrer Talente zu unter- Besetzung der IHK Berlin. Im Jahr über die Integration Geflüchteter helfen dabei, Ausbildungsabbrüche weiter gestärkt mendschungel am Übergang von der stützen und damit eine Lücke im 2016 konnten über 100 Bewerber in Ausbildung und Beschäftigung. zu vermeiden und damit die Ausbil- Mit dem Haus der kleinen Forscher Schule in den Beruf weiter zu lichten. Landeskonzept Berufs- und Studien- erfolgreich vermittelt werden. Mit der Zusätzlich wurde eine Ausbildungs- dungsqualität zu steigern. Ohne das engagiert sich die IHK Berlin in der orientierung in Klasse 8 zu schließen. Erweiterung der IHK-Lehrstellenbörse beratungsstelle in der Kammer ehrenamtliche Engagement von frühkindlichen Bildung. 945 Kitas und Die IHK Berlin wird den Senat dabei um Praktikumsangebote bietet die geschaffen, die Unternehmen bei Prüfern wäre die Organisation der 210 Grundschulen besuchen regel- Bildungspolitik und Abgeordneten- unterstützen, eine interaktive und ziel- IHK Berlin allen ausbildenden Unter- allen Fragen rund um die Ausbildung Prüfungen in Aus- und Weiterbildung mäßig die IHK-Fortbildungen Haus hauswahl aktiv begleitet gruppengerechte Erlebniswelt für die nehmen ein Online-Angebot für die Geflüchteter berät und unterstützt. nicht denkbar. Prüferschulungen zu der kleinen Forscher. Mit der Zertifi- Unmittelbar nach der Veröffentlichung Berufsorientierung aufzubauen. Besetzung von Praktikumsplätzen. Gemeinsam mit dem Arbeitgeberser- zierung Qualitätssiegel für exzellente der Prüfsteine zur Abgeordnetenhaus- Über 700 Plätze wurden bereits auf der vice Asyl wurde eng bei der Integra- berufliche Orientierung zeichnete die wahl von IHK Berlin und Handwerks- Plattform inseriert. tion Geflüchteter in den Arbeitsmarkt IHK Berlin sechs weiterführende allge- kammer Berlin startete der Dialog mit zusammengearbeitet. Da Integration meinbildende Schulen für ihr heraus- den im Abgeordnetenhaus vertretenen eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung ist, haben die Berliner Wirt- IHK-Lehrstellenbörse ihk-lehrstellenboerse.de ragendes Angebot im Bereich der Berufs- und Studienorientierung aus. Parteien. In der Diskussion wurde deutlich, dass weitestgehend Einigkeit Haus der kleinen Forscher ihk-berlin.de/hdkf 60 Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 61

31 ARBEITSMARKT UND FACHKRÄFTE Industrie bleibt auf Innovationskurs Knapp ein Drittel der DAX-Konzerne unterhält mittlerweile Innovation Hubs in Berlin, hinzukommen Inkubatoren und Acceleratoren vieler internationaler Konzerne und großer Mittelständler. Berlin geht so seinen Weg Richtung Industriestandort 4.0 weiter. Um diese Entwicklung noch weiter voranzutreiben, müssen in der Industriepolitik die richtigen Rahmenbedingungen gesetzt werden. Der neue Koalitionsvertrag enthält erste positive Signale, die langjährige Forderungen der IHK aufgreifen: Die IHK Berlin hat an dem Projekt Weiterentwicklung und Stärkung beruflicher Schulen und Oberstufenzentren der Senatsbildungsverwaltung mitgewirkt. Ein erstes Ergebnis: Zum Schuljahr 2017/18 wird mit dem Berliner Ausbildungsmodell in drei Berufen ein neuer Bildungsgang eingeführt, der die vollzeitschulischen Berufsfachschulen, die häufig in Konkurrenz zur dualen Ausbildung stehen, sukzessive ersetzen soll. Aufstieg durch Weiterbildung und Qualifizierung Die duale Berufsausbildung ist ein erfolgversprechender Einstieg in eine berufliche Karriere. Die IHK Berlin unterstützt diesen chancenreichen Weg und zeichnete auf einer Bestenehrung und Meisterfeier die erfolgreichsten Absolventen der IHK-Aus- und Weiterbildungsprüfungen und den neuen Meisterjahrgang aus. Insgesamt haben mehr als Fachkräfte die IHK-Weiterbildungsangebote genutzt. Die größte Nachfrage gab es im Bereich der Ausbilderqualifizierung. Das zeigt das große Engagement der Berliner Unternehmen bei der Nachwuchssicherung. Rund Beratungsgespräche zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse führte die IHK Berlin durch. Zudem wurde der von der IHK Berlin lange geforderte Härtefallfonds für die Anerkennung ausländischer Schulabschlüsse von der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen beschlossen und eingeführt. BRANCHE d INDUSTRIE Dazu gehören die Ankündigung, den Steuerungskreis Industriepolitik beim Regierenden Bürgermeister mit weiteren Zukunftsthemen der Stadt zu koppeln und Arbeitsstrukturen in der Senatskanzlei zu etablieren sowie ein Initiative zur Aktualisierung des Stadtentwicklungsplans Industrie und Gewerbe. Darüber hinaus enthält der Koalitionsvertrag aber kaum klare industriepolitische Weichenstellungen. Der Senat ist also gefordert, Ideen zu entwickeln und sie stringent umzusetzen. Sach- und Fachkundeprüfungen weiter stark nachgefragt Auch 2016 setzt sich der Trend fort: Die Nachfrage nach einer Basisqualifizierung für einen Berufszugang als Arbeitgeber oder Arbeitnehmer ist ungebrochen hoch. Bei den angehenden Taxiunternehmern stieg die Zahl der Kursteilnehmer weiter. Ungebrochen hoch ist mit insgesamt knapp Teilnehmern auch die Nachfrage nach der Unterrichtung und Sachkundeprüfung im Bewachungsgewerbe. Alle Infos zur Ausbildung ihk-berlin.de/ausbildung WISSENSWERTES IN ZAHLEN Berlin endlich einstellig Arbeitslosenquote in Berlin und Deutschland in Prozent, Jahresdurchschnitt ,8 6, Berlin Deutschland Jobmaschine unter Strom Zuwachs sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung im Jahresvergleich in Prozent 4,0 4,0 3,5 3,0 2,5 2,7 2,0 1,8 1,5 1,3 1, Berlin Deutschland Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Januar 2017 Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Januar Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 63

32 ARBEITSMARKT UND FACHKRÄFTE WISSENSWERTES IN ZAHLEN Lehrstellenlücke in Berlin jeweils Ende September des Berichtsjahres Fachwirte sind gefragt Die zehn nachgefragtesten Aufstiegsprüfungen im Jahr Geprüfte/r Handelsfachwirt/in 141 Geprüfte/r Bilanzbuchhalter/in 136 Geprüfte/r Wirtschaftsfachwirt/in Geprüfte Schutz- und Sicherheitskraft 121 Geprüfte/r Industriemeister/in Fachrichtung Metall Saldo von unversorgten Bewerbern und nicht besetzten betrieblichen Ausbildungsplätzen Geprüfte/r Personalfachkauffrau/kaufmann 78 Geprüfte/r Fachwirt/in für Versicherungen und Finanzen 73 Geprüfte/r Immobilienfachwirt/in 61 Geprüfte/r Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen 41 0 Quelle: Bundesagentur für Arbeit, 2016 Geprüfte/r Meister/in für Veranstaltungstechnik 38 Quelle: IHK Berlin, Januar Expansion am Ausbildungsmarkt Ausbildungsplatzangebot gemeldet bei der Bundesagentur für Arbeit Nachfrage ist ungebrochen hoch Entwicklung der Teilnehmerzahlen im Bewachungsgewerbe Jeweils Ende September des Berichtsjahres Quelle: Bundesagentur für Arbeit, IHK Berlin, Januar Quelle: IHK Berlin, Januar Sachkundeprüfung Bewachungsgewerbe Unterrichtung Bewachungsgewerbe 64 Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 65

33 Wissenschaft und Technologietransfer Auch 2016 waren es vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen, die mit ihren Erfolgsgeschichten für Schlagzeilen über die Berliner Wirtschaft sorgten. Innovationen made in Berlin machen weltweit von sich reden und haben den Standort zu einem Anziehungspunkt für hochinnovative Unternehmen und führendes wissenschaftliches Know-how werden lassen. Die IHK setzt darauf, diesen Standortvorteil Berlins und die Innovationskraft seiner Unternehmen weiter zu stärken. Dafür gestaltet sie den politischen Rahmen für die Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft und knüpft das Innovationsnetzwerk enger. Hauptstadt der Innovationen: 13 von 30 DAX-Unternehmen haben in Berlin ein Innovation Hub.

34 Sven Dübbers Geschäftsführender Gesellschafter der Schleicher Electronic Berlin GmbH Unsere immer stärker vernetzte Welt dreht sich täglich schneller. Geschäftsmodelle müssen neu gedacht werden und eröffnen ungeahnte Möglichkeiten für innovative Produkte und Dienstleistungen. Das ist durchaus mit Risiken verbunden, aber auch mit großen Chancen. Die Kooperation mit Start-ups ermöglicht es, neue Trends schnell aufzugreifen und marktgerecht umzusetzen. Wer Raum für Kreativität schafft und Querdenken in seinem Unternehmen fördert, hat am Ende die Nase vorn. 66 Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 69

35 WISSENSCHAFT UND TECHNOLOGIETRANSFER Mit Innovationen den Wachstumskurs halten Digitalisierung, Globalisierung und demografische Veränderungen die Megatrends unserer Zeit stellen auch die Berliner Frage, wie etablierte Unternehmen Unternehmen vor große Herausforderungen. Sie eröffnen ihnen jedoch zugleich Chancen für Wachstum und Zukunftsfähig- und Start-ups voneinander lernen keit. Es gilt neue, flexible Geschäftsmodelle zu etablieren, die den wachsenden Kundenansprüchen nach Individualität ent- können und welche Faktoren gemein- sprechen, sowie Geschäftsprozesse zu optimieren und die notwendige Fachkräftebasis mit Raum für Kreativität zu sichern. same Projekte zum Erfolg werden lassen. Als Start-up-Hauptstadt Deutschlands, in der laut Deutschem Vorsprung durch Wissen sichern zum Einsatz. Abgerundet wurde der Netzwerken am frühen Morgen Start-up-Monitor 2016 über 30 Prozent Berliner Unternehmen, die am Puls erste IHK-Innovationstag mit Foren, Auch das seit zwei Jahren etablierte der deutschen Start-ups ansässig der Zeit bleiben wollen, brauchen die Fragen der Mitarbeiterführung und IHK-Innovationsfrühstück ist ein waren, bietet Berlin beste Vorausset- vielfältige Informationen und den einer innovationsfördernden Unter- beliebter Treffpunkt Berliner Unter- zungen für solche Kooperationen. Die fachlichen Austausch mit den unter- nehmenskultur thematisierten. nehmer. Hier tauschen sie sich im Beleuchtung der praktischen Umset- schiedlichen Partnern des regionalen kleineren Kreis gezielt über unter- zung von Projekten im Rahmen des Innovationsnetzwerks. Grund genug für die IHK auch 2016 dafür einen neuen Marktplatz zu schaffen den Die rege Beteiligung an diesem neuen Marktplatz zeugt von der Innovationskraft der Berliner Wirtschaft. Nach schiedliche Themen aus. Einmal mehr belegt der Erfolg dieser Veranstaltung, dass gerade kleine und mittlere IHK-Innovationsfrühstücks hat gezeigt, dass Erfolg nicht nur von den Zielen abhängt, sondern zudem von der Berliner Unternehmen setzen auf Digitalisierung. Innovationstag der Berliner Wirt- der jüngsten Erhebung des Zentrums Firmen stetig auf der Suche nach Frage, ob es gelingt, den notwendigen sitionen zu behaupten oder weiter das Thema Start-ups hier konkrete schaft. An seinen vielen Ständen bot für Europäische Wirtschaftsforschung Anstößen sind, um ihr Unternehmen Kulturwandel zu meistern. auszubauen. Insbesondere die Zusam- Einblicke zu bieten, wurden bereits er Informationen zu Methoden und (ZEW) hat jedes zweite Unternehmen in zukunftssicher und innovationsstark menarbeit der Unternehmen gewinnt bewährte Konzepte des Partnerings Erfolgsrezepten im Innovationsma- Berlin neue Produkte oder Verfahren aufzustellen. Neben dem Input durch noch stärker an Bedeutung. Während in verschiedenen Veranstaltungen nagement sowie zu den Rahmenbedin- eingeführt. Damit liegen die Berliner erfahrene Referenten sind Tipps und Partner für die Zukunft: am Markt etablierte Unternehmen von vorgestellt. Dazu gehörten die Erfolgs- gungen von Innovationsprozessen. Im Unternehmen sechs Prozentpunkte praktische Erfahrungen von Unterneh- old meets new economy gefestigten Netzwerken und etab- modelle börsennotierter Global Player Mittelpunkt der Diskussion über neue über dem Bundesdurchschnitt. Der mern, die auf dem gleichen Weg sind, Der Megatrend Digitalisierung lierten Produktions- und Vertriebs- ebenso wie die von etablierten Mittel- technologische Trends als Impuls für Innovationstag hat zudem deutlich besonders wertvoll. Immer wieder verändert Gesellschaft und Wirt- strukturen profitieren, bringen junge ständlern mit eigenem Inkubator. Innovationen standen die Bionik, die gemacht, dass die Berliner Unter- diskutierten die Teilnehmer auch die schaft grundlegend. Ganze Branchen Gründer frischen Wind durch neue Phänomene der Natur auf die Technik nehmen für ein erfolgreiches Innovati- werden umgepflügt und bestehende Technologien und unkonventionelles Großes Interesse weckten bei den überträgt so im 3-D-Druck oder in onsmanagement auch auf ein Umfeld Geschäftsmodelle abgelöst. Techno- Denken. Dass Start-ups und etablierte Besuchern darüber hinaus in der den Logistikstrukturen von Unter- treffen müssen, das ihrer Kreativität logische Innovationen dringen immer Unternehmen voneinander profitieren Praxis erprobte Beispiele aus dem nehmen sowie die Sensortechnik. freien Lauf lässt. Dabei spielt der Mut schneller auf den Markt und verkürzen können, liegt auf der Hand. Dabei Bereich Coworking bzw. Matching. Sie kommt angesichts des Trends zur des Unternehmers, Fehler zuzulassen Produktlebens- wie auch Entwick- ist das Spektrum an Kooperations- Individualisierung mehr und mehr auch bei konventionellen Produkten und aus ihnen zu lernen, eine wichtige Rolle. Innovationsfrühstück ihk-berlin.de/innovationsfruehstueck lungszyklen. Unternehmerisches Umdenken ist gefragt, um Marktpo- möglichkeiten breit. Um neben den bekannten Major Events rund um 70 Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 71

36 WISSENSCHAFT UND TECHNOLOGIETRANSFER Weltweit erfolgreicher als Telekommunikation und Automobilindustrie BRANCHE d KREATIVWIRTSCHAFT Wussten Sie, dass die Kultur- und Kreativwirtschaft mit jährlich Milliarden US-Dollar weltweit mehr Umsatz macht als die Telekommunikation und mit 29,5 Millionen mehr Arbeitsplätze schafft als die Automobilindustrie in Japan, USA und Europa zusammen? Eine Erfolgsgeschichte, an der Berlin seit Mitte der 90er-Jahre nicht nur großen Anteil hat, sondern zugleich deren Initiator und Katalysator ist. Die IHK Berlin hat auch 2016 an dieser Erfolgsgeschichte weiter mitgeschrieben. Sei es bei der Optimierung von Wertschöpfungsketten, der Internationalisierung oder der Entwicklung vom kleinen zum mittelständischen Unternehmen. Mit der Berliner Erklärung hat sich die IHK bei der Reform des Urheberrechts eingebracht und mit dem Berliner Aufruf bei der Regulierung von Online-Plattformen eingesetzt. Ein weiterer Höhepunkt war 2016 ein Branchendinner mit dem Regierenden Bürgermeister, das ein Gespräch auf Augenhöhe mit den Unternehmern und Verbänden war. Spin-offs: Gründungen direkt marktreif.berlin bringt Forschungs- also näher, als beide Partner gezielt Hochschulgründer stärken aus der Hochschule. und Entwicklungspartner zusammen und einfach online miteinander zu die Wirtschaftskraft Mitarbeiter haben die in der haben bereits die Gewinnzone erreicht Spin-offs aus den Hochschulen und Das Berliner Innovationspotenzial ist verbinden. Seit Jahren macht sich die IHK für Umfrage erfassten Unternehmen und 84 Prozent sind fest in der Region Stärkung der Innovationskraft durch nach wie vor herausragend. Zahl- die Förderung von Entrepreneurship im Jahr 2015 beschäftigt und knapp verwurzelt. die Zusammenarbeit. Die IHK hat das reiche überdurchschnittlich innovative Das dafür geschaffene Online-Portal an den Berliner Hochschulen und drei Milliarden Euro Umsatz erzielt. Projekt von Beginn an gemeinsam mit und technologieorientierte Unter- marktreif.berlin feierte im Dezember die Sicherung der hochschulischen Die staatliche Grundfinanzierung der Berlin Partner für Wirtschaft und nehmen treffen in der Hauptstadt auf 2016 seinen zweiten Geburtstag. Es Gründerservices stark, weil hier der Berliner Hochschulen liegt im Von Hochschul-Start-ups profitieren Technologie GmbH und dem Verein eine exzellente und breit gefächerte bietet Unternehmern und Forschern die großes Potenzial für Wachstum und Vergleich dazu bei ca. 1,7 Milliarden Für eine neue Kultur der Zusammen- Berliner Industrieller und Kaufleute Wissenschaftslandschaft. Doch Möglichkeit, ihre Kooperationswünsche Beschäftigung liegt. Mit Erfolg wie Euro pro Jahr in jeder Hinsicht gut arbeit von Wissenschaft und Wirtschaft (VBKI) angeschoben. Fördernde das alleine begründet noch keine zu platzieren und sich selbst zu präsen- die Gründungsumfrage 2016 im investiertes Geld. Ein hoher Anteil steht auch der B!Innovation Hub, der Premiumpartner sind Volkswagen und Kooperation, denn oftmals wissen tieren. Mit mittlerweile knapp 300 Umfeld von neun Hochschulen der der Hochschulgründer 43 Prozent Ende November 2016 im Ideation Hub die Berliner Volksbank. Ein Indikator die potenziellen Partner gar nichts Unternehmen und Forschungseinrich- Metropolregion Berlin zeigt: Rund ordnet sich der digitalen Wirtschaft von Volkswagen an den Start ging. für die hohe Qualität der hochschuli- voneinander. Und so schlummern tungen hat die Plattform eine solide zu, passend zur Digitalisierungs- Diese Initiative des Gründungsnetz- schen Start-ups sind die Berliner und Forschungsergebnisse noch zu oft in Basis erreicht. Diese wurde nicht zuletzt strategie des Landes. Für fast zwei werks der Berliner Hochschulen und Brandenburger Erfolge im Förder- den Schubladen der Wissenschaft und durch die Integration von Digitalisie- Drittel der hochschulischen Start-ups der Universität Potsdam vereint die programm EXIST des Bundesministe- konkrete Forschungs- und Entwick- rungsthemen oder durch die Verlin- spielen Industrieunternehmen eine geballte Kompetenz von sieben Hoch- riums für Wirtschaft und Energie. Drei lungsaufträge aus der Unternehmen- kung mit der Kompetenzlandkarte wichtige Rolle, ob als Auftraggeber, schulen unter einem Dach. Der Vorteil Hochschulen der Metropolregion sind spraxis finden nicht ihren Weg in die Hochschulen und Institute. Was liegt Industrie 4.0 konsequent ausgebaut. Kooperationsplattform marktreif.berlin Projektpartner oder Zulieferer. Zwei von drei der befragten Unternehmen für die Industrieunternehmen: direkter Zugang zu vielen Start-ups und bereits ausgezeichnet worden. Zudem hat Berlin seit 2007 beim EXIST-For- 72 Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 73

37 WISSENSCHAFT UND TECHNOLOGIETRANSFER schungstransfer mit 70 Prozent eine sitäten und vier öffentlichen Hoch- WISSENSWERTES IN ZAHLEN besonders hohe Bewilligungsquote schulen gewinnt die Hauptstadt auch von Fördermitteln und liegt damit durch den Zuzug von Akademikern. In Berliner Unternehmen weiterhin überdurchschnittlich innovativ deutlich vor Bayern (60 Prozent) oder der Praxis fällt es aber gerade klei- Die Innovatorenquote lag 2014 mit + 6 Prozent erneut deutlich über dem Durchschnitt Sachsen (59 Prozent). Viele Wege führen zur akademischen Fachkraft neren Unternehmen oft schwer, ihren Bedarf an akademischem Personal zu decken. Für sie ist es oft eine große Herausforderung, ganz eigene Wege zu finden, mit denen sie sich von Mitarbeiter sind heutzutage nicht nur der wichtigste Erfolgsfaktor der Unternehmen, sondern sie bergen auch das größte Entwicklungspotenzial. Personalgewinnung und -bindung haben in der Unternehmensführung strategi- der starken Konkurrenz großer und bekannter Unternehmen abheben können. Denn je kleiner das Unternehmen ist, desto schwieriger ist es, in das Blickfeld der Studierenden und Absolventen zu rücken. Hier erleichtert Innovatorenquote in Berlin und Deutschland im Überblick, Anteil an allen Unternehmen in Prozent Quelle: Innovationserhebung Berlin, Report 2015 (Technologiestiftung Berlin) sche Bedeutung. Wie moderne Unternehmen Fachkräfte akquirieren und der IHK-Leitfaden unkonventionelle und individuelle Personalstrategien. Akademische Fachkräfte ihk-berlin.de/praxistipps-fachkraefte Berlin Deutschland speziell wie sie interessante Kontakte zu den Hochschulen knüpfen können, zeigt der überarbeitete IHK-Leitfaden Mitarbeiter gesucht! Praxistipps zur Gewinnung akademischer Fachkräfte. Online-Portal marktreif.berlin ermöglicht Kooperationen Vorrangig gefragt sind technologiegetriebene Innovationsfelder Fast jeder vierte Berliner hat einen Hochschulabschluss. Und neben dem aktuellen Rekord von knapp Studierenden an u. a. vier Univer- Innovationsfelder marktreif.berlin 557 Informations- und Kommunikationstechnik 98 Energie und Umwelt 83 Materialien und Produktionstechnik 60 Life Sciences/Medizin 50 Optik und Mikrosystemtechnik 45 Verkehr und Mobilität 45 Kreativwirtschaft und Kultur 42 Industrie Wirtschafts-, Rechts-, Gesellschafts- und Sozialwissenschaften 34 Physikalische und chemische Grundlagenforschung 22 Stadtentwicklung und Bautechnik 18 Mathematik und ihre Anwendungen 13 Geisteswissenschaften 6 Sonstige 5 Quelle: marktreif.berlin 74 Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 75

38 Umwelt und Ressourcen Nach einem temporeichen Vorjahr war die Umweltund Energiepolitik 2016 von Höhen und Tiefen geprägt. Während die Bundespolitik den Umbau des Energiesystems weiter gesetzlich flankierte, hing die Berliner Politik in zögerlicher Erwartung der Abgeordnetenhauswahl fest. Wichtige Impulse wie das Berliner Energie- und Klimaprogramm blieben auf der Strecke. Gleichzeitig waren die politischen Folgen des VW-Abgasskandals zu spüren sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene verdichteten sich die Debatten über neue Vorgaben für eine saubere Luft. Die 13 Unternehmen des Energieeffizienz-Tisches Berlin vermeiden mit ihren Maßnahmen jährlich Tonnen CO 2 soviel wie Einfamilienhäuser mit Photovoltaik-Anlage.

39 Dr. Nikolaus Meyer Geschäftsführer der Geo-En Energy Technologies GmbH Die Energiewende und der damit verbundene Umbau der Energieversorgung waren im Jahr 2016 in der politischen Debatte sehr präsent. Auch in Berlin muss die Energieversorgung dezentraler und regenerativer werden. Viele herausragende technologische Lösungen und innovative Dienstleistungen kommen aus der Hauptstadt. Für eine effiziente Umsetzung braucht es einerseits einen Rechtsrahmen, der klare Vorgaben für den Einsatz erneuerbarer Energien im Bereich Wärme, Kälte und Strom macht und andererseits die Bereitschaft, innovative und smarte Versorgungslösungen auch tatsächlich zur Anwendung zu bringen. 76 Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 79

40 UMWELT UND RESSOURCEN Impulse für eine nachhaltige Wirtschaftspolitik Mit der Verabschiedung des Energiewendegesetzes setzte der Senat schon im Frühjahr 2016 seinen Schlussakkord für die dieses Projektes werden Auszubildende aktuelle Legislaturperiode, für das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm blieb keine Kraft. Umso mehr Platz blieb in Workshops für einen schonenden für Impulse der Wirtschaft: In der ersten Auflage ihres Green Economy Index Berlin 2025 gab die IHK Empfehlungen für Umgang mit Energie und Ressourcen eine nachhaltige Wirtschaftspolitik. Mit der Premiere des Wettbewerbs Firmengärten Berlin haben die IHK und ihre Part- fit gemacht. Die Ergebnisse des ersten ner das grüne Engagement der Unternehmen hervorgehoben. Weitere Highlights: Start eines neuen Energieeffizienz-Netz- Durchgangs, der im Februar abge- werks und das Projekt Energie-Scouts. schlossen wurde, überzeugten nicht nur die eigenen Ausbildungsbetriebe. Auch die Fachbesucher der vom Rahmenbedingungen für in der nachhaltigen Wasserwirtschaft kündigt; mittelfristig soll zusätzlich Bundespräsidenten Joachim Gauck eine nachhaltige Politik oder in Ansätzen auch im Energie- das ebenfalls von der IHK empfohlene organisierten Woche der Umwelt im Ökologie und Ökonomie passen bereich bereits gut aufgestellt ist, in unterstützende institutionelle Gefüge Schloss Bellevue zeigten sich von den zusammen was früher nur für anderen Handlungsfeldern wie Kreis- ins Leben gerufen werden. Dass dies Ergebnissen der zwei Berliner Ener- Teilbereiche galt, ist in einer Zeit, in der Energie- und Ressourceneffizienz oder innovative Umwelttechnologien laufwirtschaft und Mobilität aber noch Nachholbedarf hat. nötig ist, zeigt die zähe Debatte über das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm. Obwohl bereits Ende Modellstadt: klimaneutrales Berlin. gie-scout-teams begeistert. Deshalb geht die Erfolgsgeschichte der Energie-Scouts ebenfalls in die nächste selbstverständlich geworden sind, Die Diskussion über geeignete 2015 im Entwurf beschlossen, ging auch an den vorbildlichen Leistungen nehmen des Energieeffizienz-Tisch Runde: Die ersten Zwischenergebnisse längst eine Binsenweisheit. Aber wo Rahmenbedingungen wird traditionell es in den zahlreichen dominanteren der Berliner Unternehmen. Gesetzliche Berlin plus eine durchschnittliche des im Herbst gestarteten zweiten liegen die konkreten Potenziale für eine besonders heftig in der Energiepolitik Themen des Wahlkampfs unter. Anforderungen, eine hohe Dynamik im Steigerung ihrer Energieeffizienz um Durchgangs lassen auf gute Ergeb- Politik, die wirtschaftliches Wachstum geführt. Um die ambitionierten Ziele Energiemarkt sowie Forderungen von 7,5 Prozent. Zusammen vermeiden nisse hoffen. erzeugt und gleichzeitig die ökologi- der Energiewende ernsthaft umsetzen Seiten der Kunden- und Stakeholder sie so jährlich rund Tonnen sche Leistungsfähigkeit des Standorts zu können und Wertschöpfungspoten- Freiwillige Lösungen im Fokus forderten die Unternehmen zusätzlich CO 2 -Emissionen, was der Einspar- Mit Blick auf das anspruchsvolle fördert? Diese Frage hat die IHK 2016 ziale für die regionale Wirtschaft zu Dass trotz mancher politischer Still- zu zwar stabilen, aber trotzdem hohen leistung von mehr als durch- europäische Umweltmanagement- in der ersten Ausgabe ihres Green heben, braucht es gute und tragfä- stände 2016 kein verlorenes Jahr für Energiepreisen heraus. Diesen Themen schnittlichen Einfamilienhäusern mit system Eco-Management and Audit Economy Index Berlin 2025 beant- hige organisatorische Strukturen. Ein den Klima- und Umweltschutz war, lag widmen sich auch seit mehreren einer Photovoltaik-Anlage entspricht. Scheme (EMAS), in dessen Rahmen wortet. Erstmals liegt mit diesem Index professionelles Projektmanagement Jahren die von der IHK Berlin als Grund genug, die Erfolgsgeschichte die IHK Berlin als Registrierungsstelle ein Analyseinstrument vor, mit dem die der Energiewende ist gefragt. Dafür Schirmherrin getragenen Berliner fortzuschreiben: Im Herbst 2016 ist das für Berliner Unternehmen fungiert, Erfolge einer nachhaltigen Wirtschafts- hat die IHK in den vergangenen Jahren Energieeffizienz-Netzwerke, deren nunmehr dritte Energieeffizienz-Netz- verlief das Jahr 2016 erfreulich. Im politik gemessen werden können. Die konkrete Vorschläge gemacht. Mit zweite Auflage im Sommer ihren werk in Berlin gestartet. vergangenen Jahr haben sich in Berlin Ergebnisse des Index, der ab 2017 Erfolg: Denn die neue Koalition hat erfolgreichen Abschluss feierte. Mit vier neue Unternehmen beziehungs- jährlich fortgeschrieben werden soll, zeigen, dass Berlin in Teilbereichen wie nicht nur die Schaffung eines Steuerungskreises Energiewende ange- Green Economy Index ihk-berlin.de/green-economy-index rund 160 umgesetzten Einzelmaßnahmen erreichten die 13 Unter- Ein besonderes Highlight bildeten 2016 die Energie-Scouts Berlin. Im Rahmen weise Organisationen mit insgesamt 13 Standorten für das freiwillige 80 Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 81

41 UMWELT UND RESSOURCEN Umweltmanagement in ihrem Betrieb BRANCHE d TOURISMUS UND GASTGEWERBE verpflichtet. Damit die Unternehmen ihre freiwilligen Leistungen ange- Genug der Worte messen in die Öffentlichkeit tragen können, lud die IHK alle Berliner Unternehmen mit einem EMAS-Zertifikat zu einem Workshop zum Thema Kommunikation der eigenen Umweltleistungen ein. Die EU-Bürokratie hat sich mit der Pauschalreiserichtlinie 2016 eine Goldene Himbeere verdient: Vermeintlich mehr Verbraucherschutz auf Kosten der Unternehmen - so lässt sich das Ergebnis dieser Richtlinie zusammenfassen. Die IHK Berlin hat mit einer Informationsveranstaltung etwas Licht in den bürokratischen Dschungel Koalitionsvertrag angekündigt, jetzt müssen sie sich an ihren Taten messen lassen. Denn das anhaltende Tourismuswachstum allein 2016 mit über 31 Millionen Übernachtungen und 12,7 Millionen Gästen ist kein Selbstläufer. Vielmehr braucht es nachhaltige Konzepte für die Verstetigung dieses Trends. Ob die neue Koalition gebracht und wird das Thema auch in 2017 begleiten. die Weichen dafür stellen wird? Die IHK Berlin hat mit Für jede herausragende Leistung eine Plattform Seit 2002 steht der alljährlich stattfindende und mittlerweile schon traditionelle Wettbewerb Klimaschutzpartner des Jahres im Mittel- Insgesamt zeigten 40 Berliner Unter- Grünes Engagement: Die IHK prämiert Berlins schönste Firmengärten. Für die Neu-Koalitionäre der Hauptstadt gibt es dagegen einem Konzept zur Verteilung der City-Tax-Einnahmen, noch keinerlei Auszeichnung. Eine Fortschreibung des mit denen eine nachhaltige Tourismusentwicklung Tourismuskonzeptes aus 2011 haben sie bereits im gesteuert werden könnte, einen ersten Impuls gegeben. Die Wirtschaft benötigt vor diesem Zusammenhang wurde im Juni 2016 abfallpolitische Gesetzesvorhaben punkt der Aktivitäten. Auch dieser nehmen vom Ein-Mann-Büro bis zum Hintergrund eine kontinuierliche die Initiative für die Wärmewende der letzten Jahre ist 2016 wieder auf Preis verzeichnet eine einzigartige Weltkonzern Beispiele von betriebs- Stromquelle geworden sind, treten Öffnung und Stärkung der Energie- ins Leben gerufen eine gemeinsame die Agenda gelangt. Dabei wurden Erfolgsgeschichte, denn kein anderer wirtschaftlich sinnvollen, ökologischen der Strukturwandel, die wirtschaftli- märkte wurden wichtige energie- Initiative von sechs Partnern aus der wichtige, von der IHK gemeinsam mit Klimaschutzpreis der Wirtschaft kann und sozialen Investitionen im urbanen chen und gesellschaftlichen Kosten, und klimapolitische Vorhaben auf Berliner Wirtschaft, die einerseits privaten und öffentlichen Akteuren in der Hauptstadt auf eine vergleich- Raum. Sie leisten damit einen wich- aber auch die mangelnde Kongruenz den Weg gebracht zum Beispiel die geeignete Rahmenbedingungen für der Kreislaufwirtschaft vorgetragene bare Tradition zurückblicken. Über tigen Beitrag zum Umweltschutz und der Ziele der Energiewende als noch Novellierung und beihilferechtliche eine effiziente Umsetzung der Ziele Argumente für eine marktgerechte 300 Projekte haben in den letzten 15 sind für den Wirtschaftsstandort Berlin zu bewältigende Herausforderungen Anpassung des Erneuerbare-Energien- der Energiewende im Berliner Wärme- und im Wettbewerb organisierte Jahren aufgezeigt, was freiwilliger ein exzellentes Aushängeschild. deutlich zu Tage. Gesetzes und des Kraft-Wärme- markt fordern und gleichzeitig ihr Sammlung von Wertstoffen nach Klimaschutz bewegen kann. Aber nicht Kopplungs-Gesetzes, die Gesetze zur eigenes Engagement für erneuerbare Vorbild des Berliner Modells in den nur für den Klimaschutz war das Jahr Weiterentwicklung und Digitalisierung Energien und Energieeffizienz unter- aktuellen Gesetzesentwürfen reflek ein besonderes Jahr. Gemeinsam Die Marktwirtschaft als Anker des Strommarkts und der Energie- streichen. tiert. mit sieben Partnern aus der Berliner Die nationale und europäische Klima- wende oder das Berliner Energiewen- Wirtschaft hat sich die IHK Berlin im und Energiepolitik setzt ambitionierte degesetz. In ihren Positionierungen Markt und Wettbewerb sind bekannt- vergangenen Jahr an eine Premiere Ziele für die künftige Energiever- hat die IHK Berlin stets auf eine lich auch wichtige Wegbereiter einer gewagt: Der erste Wettbewerb Firmen- sorgung und -nutzung. Und die Stärkung des Wettbewerbs um die erfolgreichen Umweltpolitik. Das zeigt gärten Berlin rückte das Engagement Energiewende befindet sich in einer kosteneffizientesten Technologien und sich konkret an der Diskussion über der Wirtschaft für das gestaltete Grün auf Firmenarealen in den Blickpunkt. entscheidenden Phase: Während die erneuerbaren Energien zur wichtigsten Firmengärten firmengaerten-berlin.de Dienstleistungen für ein CO 2 -armes Energiesystem gedrängt. In diesem das Verpackungsgesetz (ehemals Wertstoffgesetz). Dieses wichtigste 82 Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 83

42 UMWELT UND RESSOURCEN einer ambitionierten Luftreinhaltepo- der Umsetzung unterstützen wird. WISSENSWERTES IN ZAHLEN litik und zu den ersten Städten zählte, In der zweiten Jahreshälfte 2016 die eine Umweltzone etablierten. Die erregte die Neueinstufung des Erstmals leichte Zuversicht Einführung der Blauen Plakette Flammschutzmittels Hexabromcy- Unternehmen schätzen ein, wie sich die Energiewende auf ihre Wettbewerbsfähigkeit auswirkt würde den mit langlebigen und verbrauchsarmen Dieselfahrzeugen clododecan (HBCD) als gefährlicher Abfall besondere Aufmerksamkeit. 20 ausgestatteten Wirtschaftsverkehr besonders belasten. Für die IHK ist dies ein wichtiger Grund, das Thema Dadurch ergab sich ein gravierender Entsorgungsengpass für HBCD-haltige Wärmedämmstoffe, der insbesondere 10 0 politisch eng zu begleiten. Um die bei kleinen und mittelständischen -10 Die IHK unterstützt die Einführung des Mehrwegbechersystems in Berlin. möglichen Folgen von Fahrverboten für Berlin einschätzen zu können, hat die IHK gegen Ende des Jahres 2016 ein Gutachten zur Berechnung unterschiedlicher Szenarien und deren Wirkung auf den Berliner Fahrzeugbestand in Auftrag gegeben. Bau-, Abbruch- und Dachdeckerbetrieben bundesweit zu erheblichen Problemen führte. Den Empfehlungen der IHK-Organisation folgend, hat der Bundesrat kurz vor Weihnachten 2016 eine für ein Jahr befristete Ausnahmeregelung beschlossen, die eine sachgerechte Lösung für HBCD-haltige Alle Branchen Industrie Baugewerbe Handel Dienstleistungen 2016 Gewichteter und gemittelter Saldo aus positiven und negativen Einschätzungen Quelle: DIHK, IHK-Energiewendebarometer , September 2016 Nicht nur heiß getrunken, sondern Abfälle ermöglicht. Belastungen vermeiden heiß diskutiert wird in Berlin seit Im Zusammenhang mit dem Abgasskandal und der Nichteinhaltung europäischer Grenzwerte für Stickstoff- Jahren die Frage eines geeigneten Umgangs mit dem steigenden Abfallaufkommen durch Einweggeträn- Gründächer preis- und potenzialträchtig Anteil der Gründächer an den an der Regenwasserkanalisation angeschlossenen Dachflächen dioxid in Kraftfahrzeugen hat die IHK sich aktiv in die regionale und nationale Debatte über mögliche politische Folgen eingebracht. Berlin verzeichnet ebenfalls überhöhte Grenzwerte kebecher (Stichwort Coffee-to-go ). Die IHK hat sich bei diesem Thema für einen Dialog zwischen Politik, Umweltverbänden und Unternehmen eingesetzt. Eine Verpackungssteuer auf 2,5 2,0 1, ,1 2,2 2,3 für Stickstoffdioxid an bestimmten Messstellen der Stadt. Die in diesem Zusammenhang bundesweit disku- Einweggetränkebecher, die vermutlich kaum Lenkungswirkungen erzielen würde, ist vorerst nicht im Fokus der 1,5 Angaben in Prozent tierte Blaue Plakette betrifft Berlin daher besonders nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass die Hauptstadt neuen Koalition. Stattdessen will die Politik die Einführung eines Mehrwegbechersystems in Berlin in Angriff 1, Quelle: DIHK, IHK-Energiewendebarometer , September 2016 in der Vergangenheit zu den Vorreitern nehmen ein Vorhaben, das die IHK in 84 Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 85

43 Internationalisierung der Berliner Wirtschaft 2016 war ein turbulentes Jahr für die internationale Wirtschaft. Die Aufhebung der Iran-Sanktionen, der Brexit, die US-Wahlen und viele weitere Ereignisse haben auch die Zukunftsaussichten für das Auslandsgeschäft der Berliner Unternehmen beeinflusst. Insgesamt hat sich die Berliner Exportwirtschaft aber als sehr robust erwiesen: Ihre Ausfuhren sind auch 2016 gestiegen. Damit die internationalen Geschäfte auf Wachstumskurs bleiben, hat sich die IHK im vergangenen Jahr für eine gemeinsame strategische Ausrichtung aller Berliner Akteure in der Außenwirtschaftsförderung eingesetzt. Mrd. Euro 1,6 Vereinigte Staaten Mrd. Euro 0,9 Polen 0,8 Mrd. Euro Volksr. China Die drei Top-Exportmärke Insgesamt haben Berliner Unternehmen Exporte mit einem Volumen von 14 Milliarden Euro bis November umgesetzt.

44 Hüseyin Memis Geschäftsführer Ferdinand DAMERIS GmbH & Co. KG Die internationale Steuerung von Human Resources ist im Zeitalter der globalen Geschäftsprozesse wichtiger denn je. Das stellt auch Berliner Unternehmen vor Herausforderungen: Interkulturelle, rechtliche und organisatorische Fragen müssen beantwortet werden. Darum ist Know-how in den Unternehmen essentiell und die internationale HR-Strategie ein Kernthema des Geschäfts. Die zukünftigen Fachkräfte müssen schon in ihrer Ausbildung in Schule und Universität auf ein internationales Arbeitsumfeld vorbereitet werden. Sprachkenntnisse und ein gutes Wissen über Weltwirtschaft sind in der heutigen Zeit die Basis für Erfolg. 86 Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 89

45 INTERNATIONALISIERUNG DER BERLINER WIRTSCHAFT Produkte made in Berlin stehen weltweit hoch im Kurs Die Berliner Wirtschaft ist weiterhin exportstark. Die IHK hat diese Entwicklung sowohl auf politischer Ebene als auch Events International Wirtschaft mit Informationen und Veranstaltungen unterstützt. Auf der Agenda standen die Neuausrichtung der Berliner Außenwirt- und Politik eng verzahnt schaftsstrategie, die Erschließung wieder aufgenommener Geschäftsbeziehungen in den Iran sowie der Brexit und seine Das neue Format Berlin Business möglichen Auswirkungen auf die Berliner Wirtschaft. Darüber hinaus hat die IHK mit einer Vielzahl von Zollberatungen und meets Diplomacy bot den Unter- von ihr ausgestellten Außenwirtschaftsdokumenten das Auslandsgeschäft der Unternehmen gefördert. nehmen in diesem Jahr die Möglichkeit, sich bei einem kleinen Roundtable mit Botschaftern aus wichtigen Gemeinsam Grenzen überwinden Umsetzung dieses Konzepts beteiligt tion der iranischen Wirtschaft, in dem Märkten auszutauschen. Ob politische neue Strategie für Berlins sich die IHK Berlin in den kommenden erste Geschäftskontakte aufgenommen Herausforderungen, Kooperations- Außenwirtschaft Jahren aktiv. wurden. Mit einer gemeinsamen Infor- wünsche oder Fragen zum Waren- Der Berliner Senat hat 2016 die Anre- mationsveranstaltung von IHK und verkehr: Die Botschafter von Mexiko, gungen der IHK für ein strategisches dem Bundesamt für Wirtschaft und Südkorea und dem Iran waren für alle Gesamtkonzept zur Internationalisierung des Berliner Mittelstands aufgenommen und gemeinsam mit ihr und Berlin Partner die Berliner Außen- Iran wiederentdeckt Nachdem im Januar 2016 die Wirtschaftssanktionen gegenüber dem Iran weitgehend aufgehoben wurden, setzte Ausfuhrkontrolle wurde Unternehmern Orientierung zum Kernthema Exportkontrolle im Iran-Geschäft vermittelt. Das Jahr der Brexit-Entscheidung Trotz EU-Austritt ist Großbritannien bedeutender Handelspartner für die Berliner Wirtschaft. Fragen offen. Beim Life Science-Wirtschaftsforum Litauen präsentierte Ende April wirtschaftsstrategie neu ausgerichtet. aufgrund des hohen Modernisierungs- Im Herbst lud die IHK zum exklu- Nach der Entscheidung einer der die litauische Staatspräsidentin Diese Strategie bezieht sich gleicher- und Investitionsbedarfs des Landes ein siven Berlin Business meets Diplo- größten Volkswirtschaften Europas weltweit ein bedeutender Handel- Dalia Grybauskaitė gemeinsam mit maßen auf die aus- wie die einge- Run auf den iranischen Markt ein: eine macy''-lunch mit dem iranischen gegen ihren Verbleib in der EU warb spartner. Die positive Handelsentwick- namhaften litauischen Unternehmern henden geschäftlichen Beziehungen gute Chance für die Berliner Unter- Botschafter ein, der den 14 Berliner die IHK Berlin für einen besonnenen lung war zuletzt trotz des drohenden und Wissenschaftlern die lebendige der Berliner Unternehmen. nehmen, an frühere Geschäftskontakte Teilnehmern umfangreiche Unter- und konstruktiven Umgang mit dem Brexits noch ungebrochen. Als Life-Science-Szene des Landes in der anzuknüpfen. Denn bis zu Beginn der stützung bei ihrem Iran-Engagement Brexit. Selbst wenn eine möglicher- kompetenter Ansprechpartner für die IHK Berlin. Die Branche wächst in Fokus, Kontinuität sowie Vernetzung Sanktionen vor zehn Jahren war der zusagte. Zum Abschluss des Jahres weise längere Schwächephase der Wirtschaftsbeziehungen zu Großbri- Litauen jährlich um 26 Prozent und und Innovation ausgerichtet an Iran für sie der wichtigste Exportmarkt machten sich schließlich 16 Berliner britischen Wirtschaft die Berliner tannien stand die IHK Berlin in diesem bietet großes Potenzial für Unter- diesen vier strategischen Grundpfei- in der Region Nah- und Mittelost. Die Unternehmer aus den Branchen Exporte beeinträchtigen sollte, ist Jahr der Berliner Politik, Verwaltung nehmen aus Berlin. Die IHK führte lern wird das Berliner Außenwirt- IHK unterstützt die Berliner Unter- Energie, Umwelt/Wasser und Verkehr dennoch davon auszugehen, dass der und Öffentlichkeit zur Verfügung. außerdem zu weiteren Märkten mit schaftskonzept künftig passgenau die nehmen beim Wiedereintritt in den im Rahmen einer IHK-Unternehmer- Austritt Großbritanniens in einem Potenzial gezielte Events durch. Neu Erfolge der Berliner Unternehmen iranischen Markt. Bei einem Busi- reise auf den Weg in den Iran, um ihre institutionalisierten und geregelten war das Format eines EU-Work- im Ausland fördern. Zudem sollen ness Roundtable im Ludwig Erhard Geschäfte direkt vor Ort zu entwickeln. Rahmen ablaufen wird. Großbritan- shops, der mit Tschechien startete. mehr internationale Investoren für die Haus trafen rund 80 mittelständische nien ist für die Berliner Wirtschaft mit Außerdem fanden gemeinsam mit Hauptstadt gewonnen werden. An der Berliner Unternehmer auf eine Delega- Rang drei in Europa und Rang sieben den Scouts für Entwicklungszu- 90 Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 91

46 INTERNATIONALISIERUNG DER BERLINER WIRTSCHAFT Mobilitätswende voraus BRANCHE d VERKEHR WISSENSWERTES IN ZAHLEN Berliner Ausfuhren wachsen weiter Die im Herbst 2016 gewählte Regierungskoalition hat die von und nach Berlin zweistellig auf weit über 30 Milli- Berliner Exporte in Milliarden Euro Umsetzung einer Mobilitätswende ausgerufen, während im wachsenden Berlin der Sanierungsrückstau mit voller Kraft angegangen werden muss. Zukunftstechnologien zur intermodalen Verknüpfung der Verkehrsnetze standen im Fokus des Tages der Verkehrswirtschaft. Die Weltleitmesse für Bahntechnik Innotrans verzeichnete neue Rekorde und erstmalig ein Ladies Lunch. Auch die ILA Berlin Air Show bot eine Bühne zur Präsentation neuer Entwicklungen. Derweil wuchs der Luftverkehr onen Passagiere. Der Fernlinienbusmarkt stand nach drei Boomjahren 2016 im Zeichen der Marktkonzentration. Mit dem begonnenen Neubau des ZOB wird nun eine attraktive Basis für weiteres Wachstum geschaffen. Und mit den Ausweichstellplätzen gibt es auch während des Baus keine Engpässe. In der Berliner Taxibranche brechen mit der Fiskaltaxameterpflicht zum Jahreswechsel neue Zeiten an, nachdem ein Gutachten zuvor erhebliche Missstände belegt hatte , , , , , , ,4 2016* * Werte für November und Dezember prognostiziert Quelle: Statistisches Bundesamt, Stand: Dezember 2016, Berechnungen der IHK Berlin sammenarbeit Berlin-Brandenburg es zunehmend mehr Anfragen. Anforderungen der Unternehmen Informationsveranstaltungen zu In 27 Zollworkshops hat die IHK 209 angepasst werden. Insbesondere der aussichtsreichen Ländern Afrikas und Exportverantwortliche aus Unter- elektronische Datenaustausch inner- Zentralasiens statt. nehmen geschult. Auch vor Ort war halb der Europäischen Union muss Kompetente Zollberatung die IHK vertreten: Mit zehn Inhouse- Schulungen konnten 105 Teilnehmer erreicht werden. Veranstaltungen wie verbessert werden und den Anforderungen einer modernen Zollabfertigung Rechnung tragen. Handelsbeziehungen Berlin-Großbritannien Aus- und Einfuhren in Tausend Euro, Darstellung der ersten elf Monate eines Jahres* Eckpfeiler der Berliner Exporte 2016 führte die IHK im Bereich International Einzelbera- das zweitägige Update Zoll boten Unternehmern außerdem die Möglichkeit, sich aktuelle Neuerungen von tungen durch und stellte Exportdokumente aus. Das zeigt, wie aktiv die Unternehmen sich 2016 im Auslandsgeschäft engagiert haben. Schwerpunktländer der Berliner Unternehmen im internationalen Warenverkehr sind neben den Golfstaaten Russland und China. Aber auch für Vietnam und die Türkei gab Experten erklären zu lassen. Darüber hinaus hat die IHK Berliner Unternehmen zum neuen Unionszollkodex, der am 1. Mai 2016 in Kraft getreten ist, beraten und dabei erste Eindrücke gewonnen: Einige Änderungen sind noch in der Umsetzungsphase, andere müssen den praktischen Exportcheck ihk-berlin.de/exportcheck Zollworkshops ihk-berlin.de/zollworkshop Ausfuhr 2010 Einfuhr * Die Daten für den Dezember 2016 lagen zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses noch nicht vor. Um die Vergleichbarkeit der Datenpunkte zu gewährleisten, wurden die Dezemberwerte jedes Jahres exkludiert. Quelle: Statistisches Bundesamt, Stand: Januar Jahresbericht 2016 d 01 THEMEN 93

47 Martina Weiner Geschäftsführerin der i-potentials GmbH Wachstum kann auch künftig nur mit den richtigen Köpfen gelingen. Im digitalen Zeitalter spielt die Gewinnung von Fach- und Führungskräften mit Digitalkompetenz eine wichtige Rolle. Da der Wettkampf um die besten Köpfe weltweit immer härter wird, spielt hier vor allem auch die interne Mitarbeiterentwicklung eine wichtige Rolle: Die Ausbildung der Mitarbeitern in digitalen Kompetenzen wird neben der erfolgreichen Rekrutierung damit zum schlagkräftigen Wettbewerbsvorteil. 94 Jahresbericht 2016 d 02 MITGLIEDER 95

48 MITGLIEDER UND BUGDET Wachstum und Entlastung Die anhaltende positive wirtschaftliche Entwicklung Berlins findet ihren Niederschlag in der seit Jahren und auch 2016 stetig wachsenden Zahl an IHK-Mitgliedsunternehmen. Ende Erfolgsplan 2017 Plan 2017 vorauss. Ist 2016 Beträge in Euro 1. Erträge aus IHK-Beiträgen ,14 2. Erträge aus Gebühren ,36 Ist 2015 Dezember 2016 hatte die IHK rund 3. Erträge aus Entgelten , Unternehmen, davon rund 4. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Leistungen , im Handelsregister eingetragene Firmen und rund Kleingewerbetreibende. Das waren insgesamt rund Mitgliedsunternehmen mehr als ein Jahr zuvor. 5. Andere aktivierte Eigenleistungen 0 0 0,00 6. Sonstige betriebliche Erträge ,02 Betriebserträge ,14 7. Materialaufwand ,59 8. Personalaufwand ,54 9. Abschreibungen , war aber nicht nur ein Jahr des Wachstums der Berliner Wirtschaft, 2016 war auch ein Jahr der Entlastung für die Mitgliedsunternehmen der IHK Berlin. Die Vollversammlung der IHK Berlin hatte in ihrer Sitzung im Juni 2016 beschlossen, die Mitgliedsbeiträge für das Jahr 2012 rückwirkend um fast ein Drittel zu senken. Von der in Industrie- und Handelskammern aufgestellt. Die IHK Berlin nahm die geänderte Rechtsprechung direkt zum Anlass, ihre jährliche Beitragsveranlagung zu verschieben und zunächst alle Abstimmung in der IHK-Vollversammlung. 10. Sonstige betriebliche Aufwendungen ,87 Betriebsaufwand ,93 Betriebsergebnis , Erträge aus Beteiligungen 0 0 0, Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens , Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge , Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 0 0 0, Zinsen und ähnliche Aufwendungen ,82 Finanzergebnis ,50 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ,29 Senkung profitieren alle Mitglieder, Rücklagen zu überprüfen. Im Ergebnis 16. Außerordentliche Erträge 0 0 0,00 die für 2012 Beiträge zu zahlen hatten. Ziel der Erstattung war es, die Rücklage schnell und unbürokratisch zugunsten der Mitgliedsunternehmen zu reduzieren. Das Bundesverwaltungsgericht hatte mit einem Urteil vom Dezember 2015 neue Anforderungen für die Bildung von Rücklagen dieser Überprüfung sah die IHK Berlin die Chance, durch die Reduzierung der sogenannten Ausgleichsrücklage Mitgliedsbeiträge in Höhe von 13 Millionen Euro zu erstatten. Beitragscheck ihk-berlin.de/beitragscheck 17. Außerordentliche Aufwendungen ,72 Außerordentliches Ergebnis , Steuern vom Einkommen und vom Ertrag , Sonstige Steuern , Jahresergebnis (+ Jahresüberschuss /- Jahresfehlbetrag) , Ergebnisvortrag aus dem Vorjahr , Entnahmen aus Rücklagen , Einstellungen in Rücklagen , Ergebnis (+ Überschuss /- Fehlbetrag) ,90 Der Erfolgsplan enthält zusammengefasste Postionen auf der Grundlage einer Gewinn- und Verlustrechnung, wie sie für große Kapitalgesellschaften vorgesehen ist. Dabei werden alle Erträge und Aufwendungen, der vorgesehene Ergebnisvortrag und die Rücklagenveränderungen getrennt voneinander angesetzt und ausgewiesen. 96 Jahresbericht 2016 d 02 MITGLIEDER 97

49 MITGLIEDER UND BUGDET WISSENSWERTES IN ZAHLEN Ins Handelsregister eingetragene Unternehmen zum 31. Dezember 2016 IHK-zugehörige Gewerbetreibende in Berlin im Jahr 2016* zum 31. Dezember 2016 Gesamt unternehmensnahe Dienstleistungen 29,5% personenbezogene Dienstleistungen 20,6% Handel 16,8% Medien und IT 11,3% Finanz- und Versicherungsdienstleister 5,5% Verarbeitendes Gewerbe 4,6% Beherbergung und Gastronomie 3,9% Baugewerbe 3,7% Verkehr und Lagerei 2,0% Energie und Entsorgung 1,2% Sonstige 0,9% Abweichungen der aggregierten Anteile von 100 Prozent sind Rundungen geschuldet. Quelle: IHK Berlin, Januar 2017 Branche Handelsregister Kleingewerbe Gesamt Verarbeitendes Gewerbe Energie und Entsorgung Baugewerbe Handel Verkehr und Lagerei Beherbergung und Gastronomie Medien und IT Finanz- und Versicherungsdienstleister Unternehmensnahe Dienstleistungen Personenbezogene Dienstleistungen Sonstige * ausschließlich zweiter und weiterer Gewerbe bzw. unselbstständiger Betriebsstätten Gesamt Quelle: IHK Berlin, Januar 2017 Kleingewerbetreibende IHK-zugehörige Gewerbetreibende in Berlin im Jahr 2016* nach Bezirken** zum 31. Dezember 2016 zum 31. Dezember 2016 unternehmensnahe Dienstleistungen 29,4% Gesamt personenbezogene Dienstleistungen 19,9% Handel 19,5% Medien und IT 7,6% Baugewerbe 7,3% Beherbergung und Gastronomie 6,2% Verkehr und Lagerei 4,0% Finanz- und Versicherungsdienstleister 3,5% Verarbeitendes Gewerbe 1,6% Energie und Entsorgung 0,7% Sonstige 0,2% Abweichungen der aggregierten Anteile von 100 Prozent sind Rundungen geschuldet Quelle: IHK Berlin, Januar * ausschließlich zweiter und weiterer Gewerbe bzw. unselbstständiger Betriebsstätten ** Auf Grund von Schwierigkeiten bei der Zuordnung zu den Bezirken ist die Summe der bezirklichen Mitglieder nicht identisch mit der Gesamtzahl der IHK-Mitglieder. Quelle: IHK Berlin, Januar 2017 Charlottenburg- Wilmersdorf Mitte Pankow Friedrichshain- Kreuzberg Tempelhof- Schöneberg Neukölln Steglitz- Zehlendorf Reinickendorf Treptow- Köpenick Lichtenberg Marzahn- Hellersdorf Spandau 98 Jahresbericht 2016 d 02 MITGLIEDER 99

50 KOMMUNIKATION UND MITGLIEDERSERVICE Neue Webseite und Veranstaltungen im Zeichen der Wahl Ob online oder offline die IHK Berlin Relaunch der IHK-Website Personen besuchten 2016 die Website zudem die Begrüßungspakete stand 2016 in gewohnter Weise den und neue Online-Services der IHK Berlin. für Neumitglieder, die im letzten Jahr Journalisten als verlässlicher Partner Einen Schwerpunkt der Öffentlich- überreicht wurden. in allen wirtschaftspolitischen Fragen keitsarbeit des letzten Jahres bildete Bei der Beratung von Mitgliedsunter- zur Verfügung. Über Pressemittei- der Ausbau der Kommunikation über nehmen sowie potenziellen zukünf- lungen und Statements sowie im soziale Netzwerke sowie die Arbeit tigen Gründern setzt die IHK schon Rahmen von Pressegesprächen wurde an der Website und den Online-An- seit längerem auch auf Online-Tools. zu jeder Zeit ein vielfältiges Spektrum geboten. Im Januar erweiterte die Seit vergangenem Jahr stehen drei von Themen an die Öffentlichkeit IHK Berlin ihre bisherige Face- neue Angebote zur Verfügung. Mit gespielt. Acht Ausgaben unseres book-präsenz über Ausbildung zu dem Gastromat können sich Grün- traditionellen Wirtschaftspolitischen einem umfangreichen Auftritt, der dungsinteressierte in der Gastronomie Frühstücks längst eine Institution der alle Themenbereiche der IHK-Ar- ein individuelles Informationspaket Berliner Veranstaltungslandschaft beit abdeckt. Auch die Beiträge auf zusammenstellen. Der bewährte boten auf offener Bühne zudem einen Twitter und dem Start-up-Blog stiegen Finanzierungsfinder existiert ab sofort intensiven Austausch mit Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Bewegen wurden die gemeinsamen Wahl zum Abgeordnetenhaus: die Spitzenkandidaten zur Gast bei der IHK. weiter kontinuierlich an. Wichtigstes Online-Kommunikationsmittel bleibt dennoch die Website. auch in englischer Sprache. Für bereits bestehende Mitgliedsunternehmen gibt es nun außerdem auch eine Online-Hilfe zum IHK-Beitrag. Abgeordnetenhaus-Wahlen als Forderungen mit Vertretern der Politik Diese erhielt im April einen dominierendes Thema des Jahres und unter reger Beteiligung von kompletten Relaunch und steht 2016 stand selbstverständlich im Unternehmern diskutiert. Ihren Höhe- seither in modernerem Design und Nicht alles geht online Zeichen der Wahl des Abgeordne- punkt fand die Veranstaltungsreihe mit deutlich verbesserter Übersicht Natürlich verlaufen nicht alle Kommu- tenhauses. Die IHK Berlin prägte die mit der Elefantenrunde im Ludwig zur Verfügung. Ein besonderes Projekt nikationskanäle digital. Im Gegenteil: öffentliche Debatte dazu in entschei- Erhard Haus, zu der die Spitzenkan- erfolgte mit der Implementierung Der klassische Kundenkontakt in dender Weise und erarbeitete mit der didaten aller im Abgeordnetenhaus einer Jugendseite zum Thema Ausbil- persönlichen und telefonischen Bera- Handwerkskammer Berlin unter dem vertretenen Parteien geladen waren. dung. Diese beantwortet alle Fragen tungen war im letzten Jahr gefragt wie Titel Wachstum meistern Wahlprüfsteine. Im Rahmen dreier Dialogveranstaltungen zu den Themen Arbeit Facebook facebook.com/ihkberlin zum Thema in zielgruppengerechter Sprache. Neuerungen bietet auch der Bereich Zahlen und Statistik, bei dem nie. Dies zeigt vor allem die Bilanz des Service Centers. Diese zählten 2016 insgesamt Anrufe sowie Gastromat ihk-berlin.de/gastromat und Leben, Stadtmanagement und Branchenpolitik sowie Bauen und Twitter twitter.com/ihkberlin interaktive Infografiken eingebunden wurden. Insgesamt 1,5 Millionen persönliche Kontakte. Den Gründungsboom unserer Hauptstadt beweisen Start-up-Blog ihk4startups.berlin 100 Jahresbericht 2016 d 02 MITGLIEDER 101

51 Vera Gäde-Butzlaff Vorstandsvorsitzende der GASAG Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft Unser Unternehmen bewegt sich in einem Marktumfeld, das gerade in den letzten Jahren starkem Veränderungsdruck durch die Politik ausgesetzt ist. In diesem Umfeld sind wir im Bund und in Berlin auf gute Partner angewiesen dazu gehört auch die IHK Berlin, mit der wir uns traditionell für eine effiziente und nachhaltige Energieversorgung einsetzen. Zum Beispiel im Rahmen der Initiative für die Wärmewende, die wir im vergangenen Jahr gemeinsam mit der IHK und weiteren Partnern der Berliner Wirtschaft ins Leben gerufen haben. 102 Jahresbericht 2016 d 03 EHRENAMT 103

52 PRÄSIDIUM UND VOLLVERSAMMLUNG Nach der Wahl ist vor der Wahl Berliner Unternehmen fördern Bildung und Wissen konkrete Themen sollen der künftigen 2014 hatte die Vollversammlung Regierung zeigen, was die Berliner die Förderung von Bildungspro- Unternehmen tatsächlich beschäftigt, jekten in Höhe von 15 Millionen Euro welche Erfahrungen sie in der Praxis beschlossen. Ende Juni 2016 trafen machen und was ihrer Meinung nach die zuständigen IHK-Gremien nun die getan werden muss, um den Wirt- letzten Entscheidungen im Auswahl- schaftsstandort Berlin weiter voranzu- prozess der zweiten Förderrunde und bringen. bewilligten weitere 14 Bildungsprojekte. Aus weit mehr als 100 Projekt- Dass diese Forderungen nicht unge- skizzen haben die Unternehmer in hört verhallen, wird die Aufgabe der einer Sondersitzung herausragende nächsten Vollversammlung sein Ideen ausgewählt. Neue Ansätze wie Die Vollversammlung der IHK traf ihrer erste wichtige Entscheidung für engagierten Unternehmer in den Ausschüssen und der Vollversamm- wird wieder ein Wahljahr: Vom 2. bis zum 29. Mai 2017 sind alle Berliner Unternehmen aufgerufen, ihre Kandidaten für die IHK Vollversammlung zu die Digitalisierung der Berufsorientierung oder des Wissenstransfers zwischen Unternehmen und der Spitzenforschung ergänzen nun das Port- umgekehrt. Erfolge zeigen sich dabei Die Berliner Wirtschaft fördert eine Vielzahl von Bildungsprojekten bereits im März: Sie musste einen lung nun dem wahren Schwergewicht wählen. folio. Von den insgesamt 22 Projekten bereits bei den acht Bildungspro- Nachfolger für das Amt des IHK-Präsi- unter den Wahlen 2016 zu: der Wahl in den Themenbereichen berufliche jekten aus der ersten Förderrunde. Die denten finden. Die Wahl der etwa 100 zum Berliner Abgeordnetenhaus im Bildung, akademische Fachkräfte und Neulinge aus dem Jahr 2016 stehen Berliner Unternehmer fiel am 14. März September. Diese wird traditionell von Wissenstransfer widmen sich vier dem in nichts nach und leisten einen 2016 auf Dr. Beatrice Kramm. Mit der Berliner Wirtschaft durch inhalt- Projekte der Integration von Geflüch- vorbildlichen Beitrag, um den Wirt- ihrer Übernahme der Präsidentschaft liche Vorschläge und daraus abgelei- teten in Ausbildung und Arbeit. schaftsstandort Berlin nachhaltig zu von Dr. Eric Schweitzer steht zum teten Forderungen zur wirtschaftspo- stärken. ersten Mal in der über 100-jährigen litischen Gestaltung Berlins begleitet. Allen Projekten ist eines gemeinsam: Geschichte der IHK Berlin eine Frau an Rund 400 Unternehmer waren als Sie bauen Bildungsbrücken, von denen der Spitze, die die Interessen der mehr Vollversammlungs- und Ausschuss- neben der Berliner Wirtschaft auch als Berliner Mitgliedsunter- mitglieder mit ihrem Know-how die Gesellschaft profitiert. Brücken nehmen vertritt. direkt eingebunden und gaben so entstehen dabei von Schulen in den Bedürfnissen und Interessen der Unternehmen, von Unternehmen in So eingestimmt für die Stimmabgabe, wandten sich die ehrenamtlich Berliner Wirtschaft eine deutliche Stimme. Keine graue Theorie, sondern Webseite zur IHK-Wahl 2017 ihk-wahl-berlin.de Wissenschaftseinrichtungen sowie von Unternehmen zu Geflüchteten und Bildungsprojekte ihk-berlin.de/bildungsprojekte 104 Jahresbericht 2016 d 03 EHRENAMT 105

53 INITIATIVE IHK VOR ORT KOMPETENZTEAM MITTELSTAND Im Team für Sie in den Bezirken Mit dem Mittelstand in eine smarte Zukunft Ehrenamt und Hauptamt in engem Das Kompetenzteam Mittelstand, ein Schulterschluss das ist eines der ehrenamtlicher Zusammenschluss von Markenzeichen der Initiative IHK vor 13 Berliner Unternehmern, setzte sich Ort. Denn gerade in den Bezirken 2016 zum Ziel, die Entwicklung Berlins braucht es ein gutes Mannschaftsspiel, zu einer smarten Stadt voranzutreiben. um den unterschiedlichsten unterneh- So haben die Mitglieder mit großem merischen Herausforderungen vor Ort Engagement an der Entwicklung mit passgenauen Lösungen begegnen der Handlungsempfehlungen für zu können. Die Initiative arbeitet gleich ein smartes Berlin mitgearbeitet. auf drei Ebenen: Neben konkreten Die darin enthaltenen Forderungen Serviceangeboten für Mittelständler beziehen sich unter anderem auf werden aktuelle bezirkliche Themen aufgespürt und an die Fachbereiche der IHK Berlin herangetragen. Zusätzlich ist der Netzwerkgedanke fester Bestandteil der Arbeit: Unternehmer und netzwerken z. B. zu Cooperate Austausch zwischen Bundestagsabgeordneten und Unternehmern bei den IHK vor Ort - Frühstücksgesprächen. die überfällige Modernisierung der Verwaltung, noch zu entwickelnde Mobilitätskonzepte für einen effizienten Stadtverkehr oder Lösungen für eine intelligent vernetzte und ressour- Verwaltung breit. Die wiederholten Mitglieder des Kompetenzteams Mittelstands. hinwirken, dass die Verwaltung ihrer werden untereinander und mit der Partnering bei Siemens in Spandau censparende Bauinfrastruktur. Forderungen des Kompetenzteams Rolle als servicestarker Dienstleister in Politik zum vertiefenden Austausch oder beim Geschäftsstraßenforum in nach einem gültigen E-Govern- einer Smart City Berlin näher kommt. zusammengebracht. Neukölln. IHK vor Ort hat zudem In Gesprächen mit Vertretern des ment-gesetz, nach einem Service- dafür gesorgt, dass die Bezirke in der Abgeordnetenhauses spielte darüber konto für die medienbruchfreie Einiger Tradition erfreuen sich bereits Berliner Presselandschaft eine zusätz- hinaus die Forderung nach einer aktiv Kommunikation von Unternehmen die IHK vor Ort -Frühstücksgespräche liche Stimme erhalten: Im Magazin steuernden Rolle der Politik auf dem mit der Verwaltung sowie einem mit Bundestagsabgeordneten in Berliner Wirtschaft wurde die IHK Weg zur smarten Metropole eine zukunftsfesten Personalmanagement allen Bezirken. Auch in 2016 haben vor Ort-Kolumne etabliert, in der die zentrale Rolle. Auf diesem Weg sind im öffentlichen Dienst zeigen erste die Unternehmer wieder zahlreich ehrenamtlichen Bezirkskoordinatoren die mittelständischen Unternehmen Erfolge. Große Hoffnungen setzen diese Möglichkeit wahrgenommen, meinungsstark Stellung zu berlin- wichtige Partner, die entsprechend die Unternehmer auf die neue Posi- um ihre unternehmerischen Anliegen an die Bundespolitik zu adressieren. Im Rahmen von Veranstaltungen zu weiten Entwicklungen beziehen. eingebunden werden müssen. Vorsichtiger Optimismus machte sich bei einem Gespräch mit dem bis zum tion eines IT-Staatssekretärs, die ein Ergebnis des jüngst verabschiedeten E-Government-Gesetzes ist. Mittels Smart-City ihk-berlin.de/smart-city ausgewählten Themen konnten sie sich zudem fachlich austauschen Initiative IHK vor Ort ihk-berlin.de/ihk-vor-ort Herbst 2016 zuständigen Staatssekretär für die Modernisierung der weitreichender Kompetenzen und zusätzlichem Personal kann er darauf Kompetenzteam Mittelstand ihk-berlin.de/kompetenzteam 106 Jahresbericht 2016 d 03 EHRENAMT 107

54 WIRTSCHAFTSJUNIOREN BERLIN CSR IN DER IHK Gesellschaftliche Engagement für ein starkes Berlin Engagiert und erfolgreich buildon ein Schulbauprojekt im Corporate Social Responsibility (CSR), Senegal finanziell zu unterstützen. beziehungsweise nachhaltiges unter- Ein weiterer Schwerpunkt war die nehmerisches Engagement, ist ein Arbeit für und mit Geflüchteten. Bei Wachstumstreiber und bietet vielfäl- einer Ausbildungsbörse für junge tige Möglichkeiten, auf sich ändernde Flüchtlinge in der Konrad Adenauer gesellschaftliche Anforderungen Stiftung gaben die Wirtschaftsjunioren engagiert und betriebswirtschaftlich praktische Tipps und Auskunft über die vernünftig zu reagieren. Gesellschaft- Anforderungen an Auszubildende und liches Engagement kann dabei im Bewerber. Daraus entwickelte sich das Rahmen einer CSR-Strategie verankert neue Leuchtturmprojekt WJB macht sein oder ganz im Selbstverständnis Schule. In diesem Rahmen besuchen des Ehrbaren Kaufmanns gelebt BE WJB! so lautete die Maxime der Wirtschaftsjunioren Berlin (WJB) in Wirtschaftsjunioren Berlin: Engagement im karitativen und gesellschaftlichen Bereich. Wirtschaftsjunioren regelmäßig den Integrationskurs der Berlitz Sprachschule und unterstützen Flüchtlinge u. a. bei Bewerbungen, geben Hilfe bei der beruflichen Orientierung und werden. Die IHK unterstützt, informiert und fördert den Austausch über das Engagement von Unternehmen mit Veranstaltungen, Publikationen und ausführlicher Netzwerkarbeit. Der getroffen werden. Im Fokus der CSR-Foren und des Berliner CSR-Tages Gute-Tat-Marktplatz in der IHK: Berliner Unternehmen übernehmen gesellschaftliche Verantwortung. 2016, einem Jahr, das für den Verein junioren ein vielseitiges Jahr, mit engagieren sich bei der Vermittlung ehrenamtlichen CSR-Sprecherin Antje standen in diesem Jahr aktuelle viele neue Möglichkeiten eröffnet hat. einem starken Fokus auf Aktivitäten im von Praktikumsplätzen. Meyer gelingt es dabei, den Stellen- politische Entwicklungen. Insgesamt Bis 2015 waren die Wirtschaftsjunioren karitativen Bereich: Bereits im zweiten wert von CSR für die Berliner Wirt- mehr als 400 Teilnehmer informierten Berlin über 60 Jahre lang gemein- Jahr in Folge fand die Zusammenar- schaft zu verdeutlichen. sich über die kommende CSR-Be- nützig organisiert. Was in der Grün- beit mit dem Familientreff Wittenau, richtspflicht, neue Anforderungen an derzeit ein Vorteil gewesen war, wurde einer Kinder- und Jugendhilfeein- In Kooperation mit der IHK Berlin die Lieferkette und die Auswirkungen zunehmend zur Beschränkung. Eine richtung des Elisabethstiftes, statt. wurden 2016 erstmals Berliner der Digitalisierung auf die mitarbei- Umstrukturierung zu einem neuen Am Aktionstag für ein schönes Berlin Unternehmen durch den Senat für terorientierte Unternehmensführung. Verein ohne die steuerliche Gemein- packten viele Vereinsmitglieder mit ihr bürgerschaftliches Engagement Die IHK Berlin hat die Initiative zur nützigkeit wurde daher bereits in 2015 an und betätigten sich unter anderem ausgezeichnet. Auf dem Gute-Tat- Modernisierung des Begriffes des umgesetzt. als Gärtner, Maler, Tapezierer und Marktplatz konnten über 60 Verein- Ehrbaren Kaufmanns fortgeführt und Entrümpler. Die Erlöse einer beglei- barungen zwischen sozialen Organi- ein entsprechendes Leitbild entwickelt. Dank des erweiterten Handlungsspielraums war 2016 für die Wirtschafts- tenden Flohmarktaktion wurden genutzt, um den Elisabethstift und Wirtschaftsjunioren Berlin wjb.de sationen und Berliner Unternehmen 108 Jahresbericht 2016 d 03 EHRENAMT 109

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