Riebel. Einzelkosten- und Deckungsbeitragsrechnung
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- Anna Becker
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1 Riebel. Einzelkosten- und Deckungsbeitragsrechnung
2 Deckungsbeitragsrechnung und Unternehmungsführung Herausgegeben von Prof. Dr. Paul Riebel Band 1
3 Paul Riebel Einzelkosten- und Deckungsbeitragsrechnung Grundfragen einer marktund entscheidungsorientierten Unternehmerrechnung 2., erweiterte Westdeutscher Verlag
4 ISBN DOI / , erweiterte Auflage Auflage 1972 ISBN (ebook) 1972 und 1976 by Westdeutscher Verlag GmbH. Opladen Um~chlaggestaltung, Hanswerner Kkin. Opladen Satz: Vieweg. Wiesbaden Druck u. Buchbinderei: Lcngericllcr Handelsdruckerei, Lengerich/Westf. Alle Rechte vorbehalten. Auch die fotomechanische VeNic!faltigung des Werkes (Fotokopie. Mikrokopie) oder von Teilen daraus bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlages.
5 Vorwort Zahlreiche Anregungen, insbesondere aus der Praxis, haben mich veranlaßt, die in einer Zeitspanne von 15 Jahren verstreut erschienenen und für den Praktiker schwer zugänglichen, grundlegenden Aufsätze zur Einzelkosten- und Deckungsbeitragsrechnung gesammelt herauszugeben. Das Rechnen mit relativen Einzelkosten, Einzelerlösen und Deckungsbeiträgen ist als markt- und entscheidungsorientierte Erfolgsdifferenz- und -änderungsrechnung ein wichtiges Instrument der Unternehmungsleitung für die Vorbereitung von Entscheidungen, für die Erfolgsplanung und für die Kontrolle der interessierenden Maßnahmen und Einflußfaktoren. Die Einzelkosten- und Deckungsbeitragsrechnung ist marktorientiert, weil einerseits die retrograden Erfolgsdifferenzrechnungen vom Verkaufserlös ausgehen und andererseits auf die relevanten und aktuellen Preise im Absatz- und Beschaffungsmarkt abgestellt wird. Sie ist entscheidungsorientiert, weil die Entscheidungsalternativen und die zu ihrer Durchführung getroffenen Maßnahmen als die eigentlichen Untersuchungsobjekte angesehen werden und weil im Rahmen problemadäquater Zurechnungs- und Abdeckungshierarchien nur. jeweils solche Erlös- und Kosten-(Ausgaben-)teile einander gegenübergestellt werden, die auf dieselbe Entscheidung zurückgeführt werden können. Die verbleibende Erfolgsdifferenz gibt somit an, welche Knderung des Erfolgs auf die jeweilige Entscheidung, Ausführungsmaßnahme oder Einflußgröße zurückzuführen ist. Sie wird als Deckungsbeitrag bezeichnet, weil sie zur Deckung der gemeinsamen Kosten (Ausgaben) und zum Gewinn beiträgt. Das Gefüge der mannigfaltig differenzierbaren objekt- und perioden bezogenen sowie überperiodisch-fortlaufenden Deckungsbeitragsrechnungen sollte daher der Kern eines jeden sinnvollen Management-Informations-Systems sein. In der Theorie ist die Konzeption der Deckungsbeitragsrechnung auf Grundlage relativer Einzelkosten und Einzelerlöse nicht mehr umstritten. In der Praxis ist sie auf dem Wege sich durchzusetzen. In vielen Unternehmungen aller Wirtschaftszweige ist sie - oft zunächst in vereinfachter Form - schon eingeführt und wird weiter ausgebaut, um ihre Möglichkeiten voll zu nutzen. In immer mehr Unternehmungen erkennt man ihre Vorteile und ist davon überzeugt, sie früher oder später einführen zu müssen. Dennoch zögert man oft mit der Einführung, weil die Deckungsbeitragsrechnung nicht nur ein völliges Umdenken aller traditionell geschulten Mitarbeiter, die als "Produzenten" oder "Konsumenten" mit ihr zu tun haben, voraussetzt, sondern auch zusätzliche Qualifikationen des Personals, vor allem zur Auswertung und Interpretation der Ergebnisse. Deshalb sucht man in der Praxis bisweilen nach übergangslösungen, die von der traditionellen Denkweise noch nicht so weit entfernt sind, wie der heutige Stand der Deckungsbeitragsrechnung, die inzwischen zu einer ganz auf die Entscheidungen als den eigentlichen Kalkulationsobjekten abstellenden Einnahmen- und Ausgabenänderungsrechnung aus ge-
6 6 Vorwort reift ist. Um diesem Bedürfnis der Praxis gerecht zu werden, liegt es nahe, die Entwicklung der Deckungsbeitragsrechnung und ihre Lösung von der traditionellen Ergebnisrechnung gedanklich nachzuvollziehen und aus den im Laufe der Zeit in enger Verbindung mit der Praxis entwickelten Gestaltungsvorschlägen die angemessen erscheinenden herauszugreifen. Um das zu ermöglichen, sind die Aufsätze unverändert in ihrer ursprünglichen Formulierung wiedergegeben. Auf Anderungen meiner Auffassungen und neuere Lösungswege des jeweiligen Problems wird in Anmerkungen, die durch Zahlen in eckigen Klammern gekennzeichnet sind, verwiesen; diese Anmerkungen stehen jeweils am Ende jedes Beitrags. Zumeist werden diese Neuerungen gleich an Ort und Stelle erläutert, soweit dies nicht in einem anderen Beitrag ohnehin geschehen ist. Ich hoffe, daß es auf diese Weise gelungen ist, das Nachvollziehen der Entwicklung der Deckungsbeitragsrechnung mit der Darstellung des heutigen Standes in nutzbringender Weise zu verbinden. Weiter habe ich versucht, einen Komprorniß zwischen sachlicher und chronologischer Ordnung zu finden und die Aufsätze gemäß ihren Schwerpunkten in drei Sachbereiche gegliedert. Im Teil I sind Aufsätze zusammengefaßt, deren Hauptgewicht auf der Darstellung der theoretischen Grundlagen oder der Gesamtkonzeption liegt. Im Teil II folgen spezielle Aufsätze zur Grundrechnung, einer nach dem Baukastenprinzip aufgebauten "Bereitschaftsrechnung" (Schmalenbach), in der die Einzelkosten nach Kostenkategorien und wichtigen Zurechnungsobjekten differenziert für die Auswertung in Sonderrechnungen vorrätig gehalten werden. Der Schwerpunkt der Aufsatzsammlung liegt im Teil III, der solche Aufsätze enthält, die hauptsächlich auf die Anwendung zur Lösung von Absatz- und Produktionsproblemen ausgerichtet sind, auch wenn sie weitere Beiträge zu den Grundlagen enthalten. Die Gliederung nach Sachbereichen hat glücklicherweise die Anordnung der Abhandlungen nach dem Erscheinungsjahr kaum beeinträchtigt. Das trägt dazu bei, das Verständnis zu erleichtern, da jeweils auf die vorausgehenden Abhandl ungen Bezug genommen wird. Wie jedes neue Instrument, so bedarf auch die Deckungsbeitragsrechnung einer neuen, spezifischen Terminologie. Dem neuesten Stand entsprechend ist sie im Glossarium als Teil V zusammengestellt. Um die Aufsatzsammlung für die systematische Auswertung leichter zu erschließen und zugleich als Nachschlagewerk brauchbar zu machen, ist sie mit einem ausführlichen Sachverzeichnis und Namenverzeichnis versehen. Mit dem vorliegenden Band wird zugleich die Schri/tenreihe "Deckungsbeitragsrechnung und Unternehmungs/ührung" eingeleitet. In der Bezeichnung der Schriftenreihe soll zum Ausdruck kommen, daß die Beiträge auf die Anwendung der Deckungsbeitragsrechnung als Instrument der Unternehmungsführung ausgerichtet sein sollen. Neben Arbeiten zur Weiterentwicklung des Gesamtkonzepts wird sie Untersuchungen zu Einzelproblemen, die vom praktischen und theoretischen Standpunkt bedeutsam erscheinen, sowie Fallstudien, die Lösungen von allgemeinerem Interesse bieten, umfassen. Zudem soll der Kreis der aufzunehmenden Arbeiten nicht auf die Deckungsbeitragsrechnung im strengen Sinne beschränkt werden, sondern auch für Arbeiten über ergänzende Instrumente und Probleme der Unternehmungsführung offenbleiben. Möge diese Reihe dazu beitragen, die Kluft zwischen Theorie und Praxis der Betriebswirtschaftslehre, die sich im letzten Jahrzehnt leider vertieft hat, zu überbrücken und unser Fach wieder stärker zu einer wirklichkeitsnahen, auf Anwendbarkeit ausgerichteten Wissenschaft machen.
7 Vorwort 7 Dem Westdeutschen Verlag bin ich für die harmonische Zusammenarbeit dankbar verbunden. Dem Betriebswirtschaftlichen Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden, der Verlagsgesellschaft "Recht und Wirtschaft", Heidelberg, der Verlagsgesellschaft "Neue Betriebswirtschaft", Heidelberg, dem Erich Schmidt Verlag, Berlin, dem Verlag für Unternehmensführung, Baden-Baden, und dem Verlag Moderne Industrie, München, danke ich sehr für die freundliche Genehmigung des Nachdruckes der bei ihnen erschienenen Originalbeiträge. Herzlicher Dank gilt auch meinen Mitarbeitern: Frau Brunhilde Rahnefeld für das sorgfältige Schreiben des Manuskripts, den Herren Dipl.-Kfm. Helmut Fuhrmann und Dipl.-Kfm. Hannes J. Dietrich für die Anfertigung des Sach- und Namenverzeichnisses sowie das Lesen der Korrekturen. Zu ganz besonderem Dank bin ich schließlich und vor allem den Herren und Firmen verbunden, die mir die Möglichkeit zur praktischen Erprobung gegeben oder ihre eigenen Bemühungen um eine Anwendung der Deckungsbeitragsrechnung großzügig offengelegt haben, sowie zahlreichen Damen und Herren aus der Praxis und dem Kreise meiner Kollegen, Mitarbeiter und Studenten, die in vielen Diskussionen, insbesondere durch ihre kritischen Fragen, wichtige Anregungen für die Entwicklung der Deckungsbeitragsrechnung gegeben haben. Frankfurt am Main, im August 1971 Paul Riebel
8 Vorwort zur zweiten Auflage Die vorliegende Auflage ist um zwei Beiträge erweitert. Zum einen wurde - vielfachen Anregungen folgend - an fünfter Stelle der Artikel über "die Fragwürdigkeit des Verursachungsprinzips im Rechnungswesen" eingefügt, in dem das Identitätsprinzip als Kriterium einer eindeutig-zwingenden Zurechnung abgeleitet und damit zugleich die neuere Ausrichtung der Deckungsbeitragsrechnung auf unternehmerisches Entscheiden und Handeln begründet wird. Zum anderen wurde die Untersuchung der "systemimmanenten und anwendungsbedingten Gefahren von Differenzkosten- und Deckungsbeitragsrechnungen" aufgenommen. Dieser Problemkreis hat zunehmendes Interesse gefunden, weil die schwierige Wirtschaftslage der letzten Jahre viele Unternehmungen veranlaßt hat, sich fallweise oder laufend von der bis dahin geübten Vollkostenrechnung zu lösen. Oft geschah und geschieht dies überstürzt, ohne ausreichende Vorbereitung auf das neue Konzept, das nicht nur ein völliges Umdenken aller Führungskräfte erfordert, die die Informationen der Deckungsbeitragsrechnung in die Hand bekommen, sondern auch eine auf die individuellen betrieblichen und marktlichen Gegebenheiten des Unternehmens ausgerichtete Maßarbeit bei der Einführung des Systems. Dieser Beitrag ist zugleich eine kritische Auseinandersetzung mit verschiedenen Grundtypen und Varianten der Teilkosten- und Deckungsbeitragsrechnung, der nach seinem Erscheinen die wissenschaftliche Diskussion erneut angefacht hat. Weiter wurden das Sach- und Namenverzeichnis sowie das Glossarium überarbeitet und die Verweise innerhalb des Buches verbessert. In den Fußnoten der aufgenommenen Aufsätze wird nämlich nicht selten auf Stellen in früheren Beiträgen verwiesen, die hier gleichfalls nachgedruckt wurden. Um das Auffinden dieser Stellen im vorliegenden Buch zu erleichtern, wurden ergänzend zu den ursprünglichen Seitenverweisen die entsprechenden Seiten der vorliegenden Auflage in spitzen Klammern vermerkt. Dem Erich Schmidt Verlag und dem Verlag Neue Wirtschaftsbriefe dan'ke ich für die freundliche Genehmigung des Nachdruckes der bei Ihnen erschienenen Originalbeiträge. Zu großem Dank bin ich allen Lesern der ersten Auflage verbunden, die mich liebenswürdigerweise auf Druckfehler und weitere Verbesserungsmöglichkeiten aufmerksam gemacht haben. Frankfurt am Main, im Juli 1976 Paul Riebel
9 9 Inhalt I. Zur Gesamtkonzeption Die Gestaltung der Kostenrechnung für Zwecke der Betriebskontrolle und Betriebsdispostion Richtigkeit, Genauigkeit und Wirtschaftlichkeit als Grenzen der Kostenrechnung Das Rechnen mit Einzelkosten und Deckungsbeiträgen Die Anwendung des Rechens mit relativen Einzelkosten und Deckungsbeiträgen bei Investitionsentscheidungen Die Fragwürdigkeit des Verursachungsprinzips im Rechnungswesen Die Bereitschaftskosten in der entscheidungsorientierten Unternehmerrechnung Ertragsbildung und Ertragsverbundenheit im Spiegel der Zurechenbarkeit von Erlösen li. Zur Grundrechnung Der Aufbau der Grundrechnung im System des Rechnens mit relativen Einzelkosten und Deckungsbeiträgen Durchführung und Auswertung der Grundrechnung im System des Rechnens mit relativen Einzelkosten und Deckungsbeiträgen IlI. Zur Anwendung auf Entscheidungs-, Planungs- und Kontrollprobleme Die Deckungsbeitragsrechnung als Instrument der Absatzanalyse Die Preiskalkulation auf Grundlage von Selbstkosten oder von relativen Einzelkosten und Deckungsbeiträgen Kurzfristige unternehmerische Entscheidungen im Erzeugunsbereich auf Grundlage des Rechens mit relativen Einzelkosten und Deckungsbeiträgen Zur Programmplanung bei Kuppelproduktion auf Grundlage der Dekkungsbeitragsrechnung
10 10 Inhalt 14. Periodenbezogene Einzelkosten- und Deckungsbeitragsrechnung bei Kuppelproduktion A. Stufenweise Ermittelung der Perioden beiträge bei Kuppelproduktion, insbesondere im Falle mehrer Verwertungsmöglichkeiten für eines der unmittelbaren Kuppelprodukte B. Zur Periodenrechnung im Falle mehrerer Verwertungsmöglichkeiten für zwei oder mehr unmittelbare Kuppelprodukte und bei Bestandsveränderungen Systemimmanente und anwendungsbedingte Gefahren von Differenzkosten- und Deckungsbeitragsrechnungen IV. Glossarium spezifischer Grundbegriffe der Deckungsbeitragsrechnung V. Abkürzungsverzeichnis 391 VI. Stichwortverzeichnis V I I. Namenverzeichnis
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