Grundlagen der Volkswirtschaftslehre

Transkript

1 Springer-Lehrbuch

2 Arnold Heertje Heinz-Dieter Wenzel Grundlagen der Volkswirtschaftslehre Dritte, vollig neu bearbeitete und erweiterte Auflage Mit 115 Abbildungen Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH

3 Prof. Dr. Arnold Heertje Laegieskampweg 17 Naarden/Holland Prof. Dr. Heinz-Dieter Wenzel Lehrstuhl Finanzwissenschaft Otto-Friedrich Universitat Feldkirchenstr. 21 D-8600 Bamberg Die zweite Auflage erschien als Heidelberger Taschenbuch 78 ISBN DOI / ISBN (ebook) Dieses Werk ist urheberrechtlichgeschutzt. Die dadurch begrundeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdruckes, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendungen, der Mikroverfilmung oder der Vervielfaltigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nut auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Verviemiltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der Fassung vom 24. Juni 1985 zu1assig. Sie ist grundsatzlich vergiitungspflichtig. Zuwiderhand1ungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1991 Urspriinglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New Yorl<: 1991 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dab solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und dahervonjedermann benutzt werden diirften.

4 Vorwon zur driuen Au:O.age Der vorliegende Band richtet sich an Studierende der wirtschaftswissenschaftlichen Studiengange im Haupt- und im Nebenfach. Er ist entstanden aus dem von Arnold Heertje 1975 in zweiter Auflage publizierten Heidelberger Taschenbuch (Band 78) "Grundbegriffe der Volkswirtschaftslehre II Die dritte, vollstandig neu iiberarbeitete und erganzte Auflage, die gemeinsam mit Heinz-Dieter Wenzel erstellt wurde, erscheint unter dem Namen "Grundlagen der Volkswirtschaftslehre". Damit soli die Absicht der Autoren deutlich gemacht werden, ein inhaltlich und methodisch geschlossenes Lehrbuch zum Gesamtkomplex der Volkswirtschaftslehre vorzulegen. Aufbauend auf dem sehr erfolgreichen Vorgangerband soli dies so eingangig und elementar wie moglich, aber dennoch so tiefgehend und anspruchsvoll wie notig erfolgen. Der Stoff ist so aufbereitet, dab die Vermittlung des okonomischen Problemverstandnisses im Vordergrund steht, keinerlei okonomisches Vorwissen erforderlich ist, und mathematische Grundkenntnisse yom schulischen Oberstufenniveau zum Verstandnis vollig ausreichen. DaB aber eine strengere formal-analytische Vorgehensweise und damit unter Umstanden eine Beschaftigung mit der symbolhaften Sprache der Mathematik in der Volkswirtschaftslehre durchaus niitzlich sein kann, wird an manchen Stellen in der Form erganzender Exkurse nicht unerwahnt gelassen. Die Volkswirtschaftslehre beschaftigt sich mit wirtschaftlichen Wahlhandlungen und ihren Interdependenzen. Daher ist die Bereitschaft zu abstraktem Denken eine conditio sine qua non fiir das tiefere Verstandnis fast aller interessanten Fragestellungen. Den Abstraktionsgrad dabei soweit wie moglich zu reduzieren und den Kern selbst theoretisch anspruchsvoller Probleme auch graphisch anschaulich machen zu konnen, ist eines der Grundprinzipien dieses Lehrbuches. Die Volkswirtschaft ala Wissenschaft spannt einen Bogen von den zu erklarenden empirischen okonomischen Phanomenen zu den theoretischen Erklarungsmustern. In diesem Spannungsfeld kommt dem Staat als Trager des wirtschaftspolitischen Instrumentariums eine besondere Aufgabe zu. DaB auch in modernen marktwirtschaftlichen Wettbewerbsokonomien westlicher Volkswirtschaften der staatliche Handlungsbedarf nicht gering ist, war AniaB dafiir, in der vorliegenden Neuauflage der Beschreibung und Begriindung der Staatswirtschaft mehr Raum zu geben. Hierbei sind natiirlich auch die okonomischen Konsequenzen und Perspektiven der jiingst erfolgten poli-

5 VI tischen und wirtschaftlichen Einheit Deutschlands berucksichtigt worden. Die Autoren hoffen, dab das Buch in seiner neuen Form der volkswirtschaftlichen Ausbildung gute Dienste leisten kann, und sind fur kritische Bemerkungen stets dankbar und aufgeschlossen. Als letztes m&hten wir all denen danken, die bei der Neuauflage am Finanzwissenschaftlichen Lehrstuhl der Universitat Bamberg geholfen haben. Besonderer Dank gilt dabei den Lehrstuhlassistenten Barbara Wolfe, Matthias Wrede und dem ehemaligen Mitarbeiter Axel Gierga, deren Anregungen und konstruktive Kritik in inhaltlichen Details wie auch in der praktischen Umsetzung wesentlich zum Gelingen dieses Buches beigetragen haben. Dank gilt auch Jens Dasenbrook und Peter von Maydell fur die sorgf'altige Erstellung der vielen Abbildungen, Regina Schnathmann, Maike Schladetzky sowie Hagen Schroter fur das griindliche Korrekturlesen und Michael Holsteuer fur das Aufbereiten von Daten. Und last but not least geht ein besonderer Dank auch an Annemarie Salzmann und Manuela Mild, die mit Geduld, Sorgfalt und Geschick aus vielen vorlaufigen Fassungen ein reproduktionsf'ahiges Manuskript erstellten. Naarden, im Miirz 1991 Bamberg, im Miirz 1991 Arnold Heertje Heinz-Dieter Wenzel

6 Vorwon zur zweiten Auflage In dieser Auflage wurde der Inhalt emeut durchgesehen und verbessert. Neben der Aktualisierung statistischer Daten und wirtschaftspolitischer Fakten haben wir durch den Einbau mathematischer Problemformulierungen versucht, die Verbindung zu Teil II (HTB, Bd. 90) enger zu kniipfen. Zur Vertiefung des Grundlagen- und tlbungscharakters des Lehrbuches ist die Veroffentlichung eines tlbungsbuches geplant, in dem Musterlosungen zu den in beiden Banden enthaltenen Aufgaben vorgesehen sind. Wir hoffen, dab das Buch nicht zuletzt durch diese vorgesehene Erweiterung auch fur den Unterricht an Wirtschaftsgymnasien und Fachhochschulen an Interesse gewinnt. Niitzliche Hinweise und VerbesserungsvorschUi.ge verdanken wir vor ahem Prof. Dr. Kurt W. Rothschild (Linz) und Herm Prof. Dr. Tycho Seits (Bochum). Herm Dr. Peter Huber mochte ich fur seine Arbeit bei der Vorbereitung der zweiten Auflage herzlich danken. Naarden, im Oktober 1974 A. Heertje

7 Vorwort zur ersten Auflage Das vorliegende Lehrbuch verfolgt die Absicht, dem Studierenden der Volkswirtschaftslehre auf modeme Weise eine Einttihrung in Grundgedanken der Nationalokonomie zu geben. Ich habe versucht, analytische Urteile von solchen politisch-normativer Natur sorgf"ci.ltig zu trennen. GroBen Wert habe ich darauf gelegt, den Leser in das modeme, vor ahem in der angelsa.chsischen Literatur gepflegte Denken in Modellen einzuttihren. Ich meine, dab insbesondere fur den heutigen Studierenden der Wirtschaftswissenschaften die Erkenntnis der Relativitat der Ergebnisse einer wissenschaftlichen Analyse von den zugrundeliegenden Annahmen von grober Bedeutung ist. Insofem kann das Lehrbuch auch als ein Beitrag zur Demokratisierung der wissenschaftlichen Diskussion verstanden werden. Der erste Teil ist als Einttihrung recht einfach gehalten, bereitet jedoch auf die nuancierte Problematik des zweiten Teiles vori besonders geeignet erscheint uns dieser erste Teil als Studienhilfe ttir Studierende der ersten Semester sowie ttir Juristen und andere Studierende, die die Wirtschaftswissenschaften nur im Nebenfach betreiben. Es ist mir ein Bedlirfnis, an dieser Stelle den Professoren R. Richter, H. Scherf, E. Schneider, A. Stobbe, W. Vogt und H. J. V06gerau zu danken, die mir wahrend einiger Studienaufenthalte in Deutschland Anregungen bzw. Hilfen gegeben haben. Insbesondere mochte ich an dieser Stelle Herm Professor A. E. Ott herzlich ttir hilfreiche Vorschlage danken. Ebenfalls danke ich Herm Dr. Seits ttir sein Interesse an meiner Arbeit. Das Buch wurde von Herm Diplom-Volkswirt P. Huber ins Deutsche libertrageni er hat auberdem einige Abschnitte deutschen Verha.ltnissen angepabt. Ich mochte zum Ausdruck bringen, dab dies m.e. in ansprechender Weise gelungen ist. Diese deutsche Ausgabe entspricht in etwa der ftinften Auflage des hollandischen Originaltextes. Meinen hohandischen Kollegen und Freunden danke ich an dieser Stelle ttir Kritik und Ratschlage, die mir bei der Verbesserung der einzelnen Auflagen sehr zustatten kamen. Ich hoffe, dab das Buch in Deutschland einer ebenso nlitzlichen Diskussion ausgesetzt sein wird. Naarden, im November 1970 A. Heertje

8 Inhaltsverzeichnis Einfiihrung Kapitel 1 Fragen und Methoden der Volbwirtschaftslehre 1. Gegenstand der Volkswirtschaftslehre 2. Methoden der Volkswirtschaftslehre 3. Konsum und Produktion 4. Arbeitsteilung und Tausch 5. Giiterknappheit und Wohlfahrt 6. Die Organisation des Wirtschaftslebens 7. Der Datenkranz der Volkswirtschaftslehre 8. SchluBbemerkung Fragen und Aufgaben zum 1. Kapitel Literatur Bum 1. Kapitel Tell I Grundlagen der Mikrookonomie Kapitel 2 Theorie des Haushalts 1. Einfiihrung 2. Die Wahlmoglichkeiten des Haushalts 3. Die Praferenzen des Haushalts 4. Rationalprinzip und optimaler Konsumplan 5. Der optimale Konsumplan bei Preis- und Einkommensanderungen 6. Die Giitemachfragefunktion 7. Die Arbeitsangebotsfunktion 8. Die Analytik der Haushaltsoptimierung 9. SchluBbemerkung Fragen und Aufgaben Bum 2. Kapitel Literatur Bum 2. Kapitel

9 XII Kapite13 Theorie der Untemehmung 1. Einfiihrung 2. Die Produktion 3. Die Kosten der Produktion 4. Der optimale Produktionsplan 5. Die GUterangebotsfunktion 6. Die Arbeitsnachfragefunktion 7. Die Analytik der Unternehmensoptimierung 8. SchluBbemerkung Fragen und Aufgaben liuiil 3. Kapitel Literatur Bum 3. Kapitel Kapitel 4 Das Marktgleichgewicht bei Mengenanpassung 1. Markt und Mengenanpassung 2. Das Marktgleichgewicht 3. Preisbildung bei vollkommener Konkurrenz 4. Die Preiselastizitat der Nachfrage 5. Staatliche Markteingriffe 6. SchluBbemerkung Fragen und Aufgaben Bum 4. Kapitel Literatur BUm 4. Kapitel Kapitel 5 Das Marktgleichgewicht bei Preisstrategie 1. Preisstrategie Der Monopolfall Ein einfaches Modell der monopolistischen Preisbildung Das Oligopol Das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschrankungen SchluBbemerkung 98 Fragen und Aufgaben Bum 5. Kapitel 99 Literatur Bum 5. Kapitel 100

10 Tei1 IT Grundlagen der Makrookonomie XIII Kapitel 6 Die Giiter und der Giitermarkt 1. Die V olkswirtschaft als Kreislauf 2. Volkseinkommen und Sozialprodukt: Ein Beispiel 3. Das Keynessche Nachfrage-Modell 4. Der element are Nachfrage-Multiplikator 5. Das Glitermarktgleichgewicht 6. Staatliche Aktivitat im Nachfragemodell 7. Preise und Beschaftigung im Glitermarktmodell 8. SchluBbemerkung Fragen und Aufgaben sum 6. Kapitel Literatur sum 6. Kapitel Kapitel 7 Das Geld und der Geldmarkt 1. Wesen und Funktion des Geldes 2. Die Organisation des Geldwesens 3. Die Geldmenge und die GiralgeldschOpfung 4. Ein Geldmarktmodell und das Geldangebot 5. Die Geldnachfrage 6. Das Geldmarktgleichgewicht 7. Geldpolitische Instrumente 8. SchluBbemerkung Fragen und Aufgaben sum 7. Kapitel Literatur sum 7. Kapitel Kapitel 8 Gleichgewicht auf dem Giiter- und Geldmarkt: Das IS-LM-Modell 1. Die Interdependenz von Gliter- und Geldmarkt Simultanes Gleichgewicht auf dem Gliter- und Geldmarkt Der Nachfragemultiplikator im IS-LM-Modell Die makrookonomische Gliternachfragekurve SchluBbemerkung 180 Fragen und Aufgaben sum 8. Kapitel 181 Literatur sum 8. Kapitel 182

11 XIV Tei1 ill Einkommen, Produktion, Preise und Beschiftigung Kapite1 9 Der Arbeitamarkt 1. Der Arbeitsmarkt in der BR Deutschland Produktion und Beschaftigung bei vollkommener Konkurrenz Asymmetrische Informationen auf dem Arbeitsmarkt Schlul3bemerkung 192 Fragen und Aufgaben sum 9. Kapite1 193 Literatur sum 9. Kapitel 194 Kapite1 10 Das allgemeine keynesianiache Modell 1. Das Vollbeschaftigungsgleichgewicht Das Unterbeschaftigungsgleichgewicht Staatliche Intervention im Unterbeschaftigungsgleichgewicht: Fiskal- und Geldpolitik Keynes und die Klassiker Schlul3bemerkung 216 Fragen und Aufgaben sum 10. Kapite1 218 Literatur sum 10. Kapitel 219 Kapite1 11 Wachstum und Verteilung 1. Produktion, Wachstum und Technischer Fortschritt 2. Beschaftigung und Arbeitslosigkeit 3. Preise und Inflation 4. Einkommen und Einkommensverteilung 5. Schlul3bemerkung Fragen und Aufgaben sum 11. Kapite1 Literatur sum 11. Kapitel

12 Tell IV Der Staat xv Kapitel 12 Die Funktion des Staates in der Volbwirtschaft 1. Staat und Wirtschaftsordnung Die Rechtfertigung staatlicher Aktivitat in kompetitiven Volkswirtschaften Abgrenzung und Erfassung der Staatstatigkeit Grundlagen der Wirtschaftspolitik Ziele und Instrumente der Wirtschaftspolitik Schlu13bemerkung 278 Fragen und Aufgaben sum 12. Kapitel 279 Literatur sum 12. Kapitel 280 Kapitel 13 Der Staatshaushalt 1. Die Finanzverfassung in der BR Deutschland 2. Das Budget, der Finanzplan und der Budgetzyklus 3. Staatsausgaben 4. Staatseinnahmen 5. Staatsverschuldung 6. Schlu13bemerkung Fragen und Aufgaben sum 13. Kapitel Literatur sum 13. Kapitel Kapitel14 Staat, Effisiens und Wohlfahrt 1. Effizienz, Wohlfahrt und Wettbewerbsgleichgewicht 2. W ohlfahrtsverluste bei Monopolen 3. Optimale Bereitstellung von Kollektivgiitem 4. Optimale Allokation bei extemen Effekten 5. Schlu13bemerkung Fragen und Aufgaben sum 14. Kapitel Literatur sum 14. Kapitel

13 XVI Teil IV AuBenwirtschaftsbeziehungen Kapitel 15 GrundJagen der Au8enwirtscha.ft 1. AuBenhandel und internationale Arbeitsteilung AuBenhandelsbilanzen Ursachen von Zahlungsbilanzungleichgewichten Flexible und feste Wechselkurse Leistungsbilanzreaktionen auf Wechselkursanderungen Internationaler Konjunkturzusammenhang Die makrookonomische Bilanzgleichung SchluBbemerkung 361 Fragen und Aufgaben sum 15. Kapitel 362 Literatur sum 15. Kapitel 364 Kapitel16 Spesielle Aspekte 1. Protektionismus 2. Entwicklungslander 3. Internationale Organisationen 4. Integration, Wettbewerb und Koordination 5. SchluBbemerkung Fragen und Aufgaben sum 16. Kapitel Literatur sum 16. Kapitel GlOSSal Namenverzeichnis Schl~ortverzeichnis