Meine Rechte als Kind
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- Paulina Gehrig
- vor 6 Jahren
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1 Amalie Sieveking Gesellschaf t Duisburg Angebote für Menschen mit Behinderungen Meine Rechte als Kind im Kinder- und Jugendhaus Beeck
2 Die Rechte im Überblick Rechte Recht auf deinen Körper Dein Körper gehört nur dir Recht auf Gesundheit Recht auf Versorgung Recht darauf, dass es dir gut geht Recht auf Selbstbestimmung / Wunschrecht Recht auf eigene Entscheidungen Recht auf Eigentum Recht auf deine Sachen Recht auf Bildung Recht auf Lernen Recht auf Freizeit Recht auf Spiel und Spaß Recht auf Taschengeld Recht auf soziale Kontakte Recht auf Familie und Freunde Recht auf Privatsphäre Recht auf Zeit für dich allein Recht auf Beteiligung Recht darauf mitzumachen Recht auf freie Meinung / Beschwerde Recht darauf zu sagen, was du möchtest Recht auf Förderung von Fähigkeiten Recht auf Information / Mediennutzung Recht auf Fernsehen, Radio hören etc. 2
3 Einleitung Dieser Rechtekatalog wurde erarbeitet, um die Kinder des Kinder- und Jugendhauses Beeck über ihre Rechte aufzuklären. Außerdem dient der Katalog den Mitarbeitern des Hauses als Unterstützung, damit sie die Rechte der Kinder im Alltag berücksichtigen. Die Rechte sind so verfasst, dass zuerst die offizielle Bezeichnung des Rechts benannt wird, dann folgt eine vereinfachte Form und zur Veranschaulichung ein Foto. In allen Teamgesprächen wird der Rechtkatalog regelmäßig besprochen. An den jährlich stattfindenden Teamtagen besprechen die Mitarbeiter den Rechtekatalog ausführlich, um eventuell fehlende oder neue wichtige Aspekte zu ergänzen. Die Ergebnisse leitet die Wohngruppenleitung an die Fachbereichsleitung weiter. 3
4 Leitfaden für die Mitarbeiter Leitfaden Der Rechtekatalog wird jedem Kind direkt nach dem Einzug in einem 1:1-Gespräch vorgestellt und erklärt. Jedes Kind bekommt einen eigenen Katalog ausgehändigt. Damit die einzelnen Rechte von den Kindern wahrgenommen und gelebt werden können, bespricht der Bezugsbetreuer den Rechtekatalog zwei Mal pro Jahr intensiv in einem 1:1-Gespräch mit seinem Bezugskind. Er berücksichtigt die Ressourcen des Bewohners und geht auf diese ein, um ihm seine Rechte verständlich zu vermitteln. Pro Gruppe gibt es einen Katalog für die Mitarbeiter und einen für die Bewohner. Die Ausgabe der Bewohner ist in jeder Gruppe offen zugänglich für alle aufbewahrt. Die Ausgabe der Mitarbeiter ist in jedem Büro ausgelegt. 4
5 Der Bezugsbetreuer erklärt dem Bewohner, dass es wichtige Gründe geben kann, einzelne Rechte (zeitweise) einzuschränken. Beispiele hierfür: Ein Kind möchte am liebsten nur Süßigkeiten essen. Da die Menge an Süßigkeiten dem Körper schadet, können die Mitarbeiter die Mengen beschränken. Ein Kind möchte den ganzen Tag die Spielkonsole nutzen. Die Mitarbeiter können die Nutzung begrenzen, da dies der Entwicklung und dem Sozialverhalten der Kinder schadet. Für einige Kinder entscheidet das Jugendamt, wann und wo sie ihre Familie treffen dürfen, dadurch wird dieses Recht eingeschränkt. Die Einschränkung der Rechte beschließt ein Mitarbeiter nicht eigenmächtig. Er bespricht dies im Kleinteam, und sowohl die Entscheidung als auch die Begründung und Dauer für die Einschränkungen werden protokolliert. Anschließend bespricht der Bezugsbetreuer die Einschränkungen mit dem Bewohner und dokumentiert dieses Gespräch. 5
6 Leitfaden für die Mitarbeiter Der Bezugsbetreuer erklärt dem Bewohner, wie er sich beschweren kann: Der Bewohner kann, mit Hilfe des Kataloges, das Recht benennen oder darauf zeigen, welches eingeschränkt wird. In den Wohngruppen Blau und Rot finden alle vier Wochen eine Befragungs- und Beschwerderunde mit Hilfe von Piktogrammen (Smileys) statt. Die Smileys zeigen die Stimmungen zufrieden, annehmbar und unzufrieden an. Die Smileys befinden sich am Ende des Kataloges. Jeder Bewohner wird einzeln befragt und kann sich somit beschweren. 6
7 In der Wohngruppe Grün ist für die Bewohner u.a. ein Kummerkasten vorhanden, in den sie ihre Beschwerde einwerfen können. Des Weiteren finden regelmäßige Kinderteams und Reflexionsrunden statt, in denen die Anliegen und Beschwerden der Bewohner besprochen werden. Jede geäußerte Beschwerde wird schriftlich protokolliert und im Kleinteam besprochen. Sowohl das weitere Vorgehen und die Entscheidung, aber auch die Lösung werden protokolliert. Anschließend bespricht der Bezugsbetreuer dies mit dem Bewohner und fixiert dieses Gespräch ebenfalls schriftlich. 7
8 Recht auf deinen Körper Dein Körper gehört nur dir 1. Keiner darf dich schlagen, bedrohen oder unterdrücken und zu sexuellen Handlungen (z.b. Berührungen im Intimbereich, außer bei pflegerischen Maßnahmen) zwingen! 8
9 Recht auf Gesundheit Du hast das Recht auf Unterstützung, wenn du 2. krank bist. Du wirst vor Gefahren wie Alkohol und Rauchen geschützt. 9
10 Recht auf Versorgung Recht darauf, dass es dir gut geht 3. Du hast das Recht auf regelmäßige, gesunde und ausreichende Mahlzeiten. Es wird darauf geachtet, dass du ausreichend Schlaf und Ruhezeiten bekommst. Du hast ausreichende und angemessene Kleidung sowie Spielmöglichkeiten. 10
11 Recht auf Selbstbestimmung / Wunschrecht Recht auf eigene Entscheidungen Du darfst mitentscheiden, wie dein Zimmer gestaltet wird. Du darfst deine eigene Art entwickeln, sofern es andere nicht belästigt oder verletzt
12 Recht auf Eigentum Recht auf deine Sachen 5. Keiner darf dir deine Sachen wegnehmen oder diese zerstören. Es kann Regeln geben, die dir die Nutzung deiner Sachen einschränken. 12
13 Recht auf Bildung Recht auf Lernen Du hast das Recht, etwas zu lernen, das heißt, dass du in die Schule gehen darfst und auch musst. Du bekommst Ruhe und Hilfe beim Lernen und bei den Hausaufgaben
14 Recht auf Freizeit Recht auf Spiel und Spaß 7. Du kannst deine Freizeit selbst gestalten und planen. Wir helfen dir dabei. 14
15 Recht auf Taschengeld Dein Taschengeld gehört dir, du darfst kaufen was du willst, solange du dich an die Gesetze hältst. Wenn du etwas mutwillig zerstörst, kann es sein, dass du einen Teil deines Taschengeldes abgeben musst, um dies zu bezahlen
16 Recht auf soziale Kontakte Recht auf Familie und Freunde 9. Du hast das Recht, deine Freunde und Familie zu treffen und zu sprechen, auch außerhalb des Kinder- und Jugendhauses. 16
17 Recht auf Privatsphäre Recht auf Zeit für dich allein Du hast das Recht darauf, allein zu sein. Wer in dein Zimmer möchte, muss anklopfen
18 Recht auf Beteiligung Recht darauf mitzumachen 11. Du darfst mitreden und mitmachen. Du darfst dir aussuchen, wie dein Zimmer aussieht und wählen, was du essen möchtest. 18
19 Recht auf freie Meinung / Beschwerde Recht darauf zu sagen, was du möchtest Du darfst sagen, was du möchtest und vor allem, was du doof findest, aber du darfst keinen beleidigen. Du musst dich nicht beleidigen lassen
20 Recht auf Förderung von Fähigkeiten 13. Dir wird etwas beigebracht. 20
21 Recht auf Information / Mediennutzung Recht auf Fernsehen, Radio hören etc. Du darfst fernsehen, im Internet surfen, mit dem Computer und der Spielkonsole spielen. Du darfst Zeitungen und Bücher lesen sowie Radio hören. Du darfst allein telefonieren, SMS oder schreiben
22 Vielen Dank Vielen Dank an alle Kinder und Mitarbeitenden, die an der Entwicklung und Gestaltung des Rechtekataloges beteiligt waren. 22
23 Wie ist die Stimmung? zufrieden annehmbar unzufrieden 23
24 Stand: September 2015 Amalie Sieveking Gesellschaf t Duisburg Angebote für Menschen mit Behinderungen Amalie Sieveking Gesellschaft Duisburg GmbH Kinder- und Jugendhaus Beeck Bruckhauser Straße Duisburg-Beeck Telefon: Telefax:
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