In Wirklichkeit haben wir das Unmögliche möglich gemacht!
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- Christel Baumann
- vor 6 Jahren
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1 Andorra 2009 Projektleiterin: Mag. Ursula Stoff TeilnehmerInnen: 8 Schülerinnen und Schüler der 5 B - Klasse In Wirklichkeit haben wir das Unmögliche möglich gemacht! 45 Schülerinnen aus drei verschiedenen Ländern, Guatemala, Österreich und Tschechien mit drei verschiedenen Muttersprachen und unterschiedlichem kulturellen Hintergrund sollen gemeinsam ein Theaterstück erarbeiten...? Wie soll denn das gehen? Ausgangspunkt war das Theaterstück Andorra von Max Frisch, das zunächst in den einzelnen Ländern individuell gelesen, interpretiert, bearbeitet und teilweise szenisch umgesetzt wurde, um alle SchülerInnen mit dem Inhalt vertraut zu machen. Anschließend wurden in einem strengen Ausleseverfahren acht Mädchen und Burschen aus der 5 B Klasse ausgewählt. Hauptkriterien waren Konzentration und Engagement in verschiedensten Theateraktivitäten sowie positive schulische Leistungen. Der eigentliche Projektort war dann die Spinnerei in Traun/Oberösterreich, eine ehmalige Fabrikshalle, die in den 90er Jahren in ein Kulturhaus für junge Menschen umgewandelt wurde. Das Haus ist technisch perfekt ausgerüstet und vom vom 29. März bis 3. April probten, spielten, filmten, aßen, tanzten, lachten und kommunizierten wir in allen erdenklichen Formen fast jeden Tag von 9.00 bis Unterbrochen wurde diese konzentrierte und intensive Arbeit nur von 2 Ausflügen in die Kulturhauptstadt Linz und in das Trauner Schloss, sowie durch einen Besuch mit gemütlichem Frühstück im Gymnasium Traun. Ziel war das Theaterstück Andorra von Max Frisch szenisch umzusetzen. Die Leitung des Theaterprojekts hatte die österreichische Regisseurin und Filmemacherin Alenka Maly und ihre Assistentin. Für die beiden war es keine leichte Aufgabe, 45 SchülerInnen aus drei verschiedenen Kulturen in das Projekt einzubeziehen und möglichst alle gleich intensiv zu beschäftigen. Die beiden Künstlerinnen haben diese Herausforderung perfekt gemeistert. Wie in einem Puzzle aus Tanz, Filmsequenzen und Theaterszenen wurde das Stück schwungvoll, jugendlich und sehr sensibel umgesetzt. Hauptanliegen war es, das Thema Anderssein nicht nur für alle TeilnehmerInnen aus drei Kulturen, sondern auch für das Publikum sichtbar zu machen. Bemerkenswert war die hohe Disziplin und der Arbeitseinsatz aller Beteiligten, besonders der jungen SchauspielerInnen und vor allem der Regisseurin, die außerhalb der Probenzeiten auch noch die Filmszenen schneiden musste. In nur fünf Tagen wurde eine großartige Präsentation erarbeitet, die das Publikum bei der Aufführung am 3. April begeisterte und berührte. Dieser durch seine Multikulturalität beeindruckende und einfühlsame Abend stellte den Höhepunkt dieser Theaterarbeit dar. Es war eine ganz besondere Woche, eine Zeit, die uns alle immer in Erinnerung bleiben wird. Lucie rief bei der Afterparty ganz begeistert Das war die beste Woche meines Lebens und Alenka antwortete auf meine enthusiastische Dankes SMS: Liebe Ursi! Ich danke dir sehr für deine stürmische Nachricht! Ich bin auch ganz überwältigt von dem, was diese wunderbaren Wesen da gestemmt haben. In Wirklichkeit haben wir das Unmögliche möglich gemacht, glaub ich! Herzlichst Alenka
2 29. März 2009 Wie ich mir alles vorstelle... Ich sitze jetzt im Zug und entschuldige mich für meine Schrift, die wahrscheinlich schrecklich ist, da der Zug so wackelt. Ich weiß noch nicht, was mich erwarten wird, aber es wird sicher ein großer Spaß! Frau Stoff hat uns gesagt, dass das eine sehr anstrengende Arbeitswoche werden wird, aber ich freue mich trotzdem. Wir werden bei Familien wohnen, ich nehme an bei Familien von Schülerinnen und Schülern, die auch Theater spielen werden. Ich habe das Gefühl, dass ich von dieser Woche total überrascht werde... hoffentlich angenehm! Ich wünsche mir, dass meine Familie nett ist! Ich denke mir, ich hoffe!, wenn wir ankommen, werden wir von den Familien abgeholt und sie kennen lernen. Wir werden dann sehr bald zu proben beginnen und es wird sehr hart werden. Ich nehme an, dass wir einen Tag frei haben und dass es am Freitag eine Aufführung geben wird. Hoffentlich bekommen wir einen riesigen Applaus! Am Samstag fahren wir dann nach Hause, voller positiver Erinnerungen Nach einer langen Zugfahrt kommen wir endlich in Linz an und Frau Stoff wird uns schon erwarten. Sie wird uns mit unseren Familien bekannt machen und uns erklären, wie alles ablaufen wird. Wir werden alle die ganze Woche höchstwahrscheinlich sehr hart arbeiten, morgens früh aufstehen und abends spät schlafen gehen. Viel Zeit zum Ausruhen wird da wahrscheinlich kaum bleiben! An einem Tag werden wir sicher die Möglichkeit haben, die Stadt zu erkunden und endlich einmal ein bisschen entspannen. Obwohl es sicher eine sehr anstrengende Woche werden wird, bin ich fest davon überzeugt, dass es eine sehr schöne und spannende Zeit wird. Ich stelle mir das alles so vor: Wir werden bei Familien wohnen und ihre Kinder werden auch beim Theater mitmachen. Wir werden mit ihnen jeden Morgen so um 9.00 in die Schule fahren und ein Theaterstück proben und ungefähr bis arbeiten. Einen Tag werden wir frei haben und uns die Stadt anschauen und ich werde mir vielleicht etwas zum Anziehen kaufen. Ansonsten werden wir hart arbeiten und froh sein, wenn wir am Abend ins Bett kommen.
3 Erinnerungen an meine Fahrt nach Linz Komm, du kannst dich auf meinen Schoß setzen und du, setzt dich hier neben mich auf das Sofa. Ich möchte euch etwas erzählen, sagte ich zu meinen beiden Enkelkindern, dem vierjährigen Adam und seiner fünf Jahre älteren Schwester Bea. Was denn, Oma?, fragte die Ältere neugierig. Ich möchte euch beschreiben, was ich gemacht habe als ich zum ersten Mal in Linz war. Habt ihr Lust? Ja, gerne!, bekam ich eine schnelle Antwort von Adam. Ich lehnte mich bequem in den Sessel zurück und begann zu erzählen: Ihr wisst ja, dass ich in Prag die Österreichische Schule besucht. So habe ich dann auch, als ich nach der Matura in Wien studierte, auch euren Opa kennen gelernt. Aber das ist eine andere Geschichte! Jetzt was anderes. Ich glaube es war, Anfang April, ich war im zehnten Jahrgang. Einige Leute aus unserer Klasse durften nach Linz fahren, um dort, mit einer Klasse aus Traun und einer Klasse des Österreichischen Gymnasiums aus Guatemala, ein Theaterstück zu erarbeiten. Wir fuhren mit dem Zug nach Linz und der sah damals noch völlig anders aus. Nach der Ankunft in Linz, die 2009 die Kulturhauptstadt Europas war, lernten wir unsere Gastfamilien kennen. Moment! Wie alt warst du da?, überlegte Bea. Jetzt ist das Jahr 2064 Also warst du 16? Ja. Ich fand es sehr toll, dass wir die Chance hatten in den Familien zu leben, denn nur so konnte man in den Alltag anderer Leute eintauchen und so auch sehen, dass nicht alle gleich leben, beide hörten mir gespannt zu. Genau das, was ich wollte! Ich atmete kurz durch und setzte fort. Die ganze Woche war ziemlich anstrengend, aber trotzdem machte es uns allen großen Spaß, denn wir lernten viele neue Menschen in unserem Alter kennen und außerdem hatten wir ja auch Pausen, in denen wir uns miteinander
4 unterhalten konnten. Durch die Arbeit am Projekt entwickelte sich eine unbeschreibliche Atmosphäre und in diesen wenigen Tagen wurden wir ein tolles Team! Das ganze Theaterstück bestand aus kurzen Filmen, die wir vorher gedreht hatten und Theaterszenen. Das Ergebnis unserer einwöchigen Anstrengung war mehr als super! Es gab danach auch eine `After Party, die wir sehr genossen. Leider mussten wir am nächsten Tag sehr früh morgens schon wieder zurück nach Tschechien fahren, aber trotzdem blieben uns allen die tollen Momente, schönen Erinnerungen und vor allem die völlig neuen Erfahrungen, die wir in diesen Tagen machen konnten! Das klingt aufregend! Ich würde auch gerne an so einem Projekt teilnehmen!, unterbrach mich Bea mich plötzlich Das wäre bestimmt toll! Genau wie unsere Woche in Linz. So viele Erlebnisse, Erfahrungen und neue Freunde. Fürs ganze Leben! Stellt euch vor, die Dame Kathi Zweig, früher Halmdienst, die nächste Woche zu mir zu Besuch kommt, kenne ich von diesem Projekt. Sie wohnt jetzt mit ihrem Ehemann in Wien und wir sind schon mehr als fünfzig Jahre in Kontakt geblieben! Für euch wahrscheinlich unvorstellbar, oder? Bea und Adam lachten. Ich verstehe das. Das ist ja ein halbes Jahrhundert! Mein Gott..., dachte ich laut. Na Kinder, jetzt schnell ins Bett! Sonst schimpft Mama wieder mit euch und mit mir. Beide kicherten, aber sie gingen brav schlafen. Ich setzte mich noch eine Weile ins Wohnzimmer und schaute alle Fotos dieser Theaterwoche an. Schöne Erinnerungen Anna V.
5 Jahresbericht Andorra Lucie und Fotos LINZ 2009 Im April 2009 hatten acht Leute aus unserer Klasse die Möglichkeit, im Rahmen eines Theaterprojekts nach Linz zu fahren. Ich war bei diesen Glücklichen und deswegen verlebte ich eine der interessantesten Wochen meines Lebens und lernte viele neue Leute kennen. Nach Linz fuhren wir mit dem Zug, stiegen dort um und fuhren weiter nach Traun. Insgesamt hatten wir ungefähr sechs Stunden, um uns auf das Abenteuer,,Andorra- Du sollst dir kein Bild machen seelisch vorzubereiten. Abends gingen wir meistens in verschiedene Pubs. Wir waren zwar alle nach dem anstrengenden Tag immer sehr müde, aber trotz hatten wir viel Spaß und konnten uns so näher kennenlernen.
6 Unsere Regisseurin war Alenka, aber jeder konnte seine Meinungen oder Ideen einbringen und dann auch realisieren. In diesem Projekt waren alle gleich wichtig. Volle Konzentration und viel Selbstdisziplin waren für den Erfolg des Projekts sehr wichtig. Ganz egal wo wir waren, unser Text war immer mit uns und wir nützten jede freie Minute, um unsere Rollen zu lernen.
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8 Wesentlich war auch, dass wir alle Szene nur mit zwei Requisiten spielten und zwar mit einer Malerrolle und einem Stirnband. Diese Rollen dienten als Waffen, Biergläser oder einfach als Rollen zum weißeln.
9 Schöne Draufgabe Die Studenten aus Guatemala bereiteten eine Tanzaufführung vor und zeigten Tänze aus ihrer Kultur.
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