MERKBLATT für die Aufarbeitung von Holz mit 6/8-Rad-Schleppern in befahrbaren Lagen
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- Nadja Graf
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1 Merkblatt für die Aufarbeitung von Holz mit 6/8-Rad-Schleppern in befahrbaren Lagen MERKBLATT für die Aufarbeitung von Holz mit 6/8-Rad-Schleppern in befahrbaren Lagen Stand Oktober 2012
2 Ziele: Sicherstellung der dauerhaften Funktionsfähigkeit der Rückegassen auch auf schwierigen Standorten Betriebswirtschaftlich sinnvolles Arbeiten im gesamten Holzernteprozess Möglichst hohe Auslastung der Maschine Grundsätzliches: Auf befahrungsempfindlichen Standorten sind grundsätzlich Bogiebänder aufzuziehen. Auch bei stabilen Rückegassen wird bei nassem Wetter die Montage der Bogiebänder dringend empfohlen. Ggf. ist bei Bändereinsatz zur Schonung des Fahrweges ein gebrochener Transport mit Zwischenlagerung an der RG-Einmündung sinnvoll. Das gelöste Rücken mit sortenweiser Bringung ist für den Einsatz von 6/8-Rad-Maschinen als Regelverfahren aufgrund der hohen Rückeleistung ( Fm/Woche) anzustreben. Dabei ist ein ausreichend langer Vorlauf einzuplanen. Bei Gassen, die für einen UVV-Schlepper befahrbar sind, kann/muss dieser dann zur Fällunterstützung oder zum Wenden eingesetzt werden. Wenn die 6/8-Rad-Maschine in den Hieb kommt, ist der überwiegende Teil bzw. sind alle Sortimente fertig aufgearbeitet. Bei integriertem Rücken ist wegen der hohen Rückeleistung eine Aufarbeitungsmannschaft von 6-8 Forstwirten im Arbeitsblock nötig. Alternativ kommt auch der Einsatz von zwei Partien in näherer Umgebung in Frage, so dass der Schlepper ohne nennenswerte Umsetzungszeiten (evtl. auch mit Bändern) abwechselnd in beiden Flächen rückt. Bei integrierten Einsätzen ist eine längerfristige, präzise Mengen- und Zeitabsprache unumgänglich.k Anforderungen an die Hiebe / Hiebsvorbereitung: In jedem Arbeitsblock sollten mindestens 500 Fm anfallen. Ab 1500 Fm muss aus Gründen der Holzvermarktung ein Zwischenabschluss mit Abfuhr möglich sein. Gegebenenfalls Hiebsmasse auch zusammen mit einem Nachbarrevier. Erschließung der Flächen durch Rückegassen mit einer Fahrtrassenbreite von 4 m (Fahrzeugbreite 3 m), in der Regel 40 m (bis 60 m) Gassenabstand. Gassenränder deutlich markieren. Wenn entlang der Gasse die Restentastung und die Sortenschnitte erfolgen sollen, wird es eng. : Gasseneinmündungen sollten für die Ablage von Rohschäften/Sortimenten vorbereitet werden, d.h. Verbreiterung der Gasseneinmündung und Schaffung von Poltermöglichkeiten parallel des Fahrwegs. Grund hierfür ist der gebrochene Transport beim Rücken und damit die Schonung der Fahrwege. Bei Bändereinsätzen muss gewährleistet sein, dass der Rückeschlepper nicht auf die Arbeitsgruppe aufläuft und dadurch eine Umsetzung mit Demontage/Montage der Bänder erforderlich wird. 2
3 Bei Samstagsarbeit sollte der Revierleiter telefonisch erreichbar sein (Arbeitssicherheit bei 1-Mann-Arbeit evtl. Absprache mit Einsatzleiter). Bei nassem Wetter wird der Einsatz auf befahrungsempfindlichen Standorten verschoben, bis mit besserem Wetter zu rechnen ist (alternativ mit wenigen Überfahrten nur wertvolle Sortimente rücken; Rest später holen - Konsequenzen für den Holzverkauf einplanen). 1. Arbeitsverfahren bei gelöstem Rücken Holzeinschlag 1. Arbeitsbeginn ist in der Regel der entfernteste Punkt vom Fahrweg, damit für den UVV-Schlepper eine Zufahrt zum Abziehen von Hängern sowie ein Zugang zum Arbeitsplatz frei gehalten werden. Danach wird blockweise, entlang der Gassen beginnend, auf die Rückescheide und zum Fahrweg hin gearbeitet. 2. Schlagordnung dünnörtig, fischgrätartig auf die Gasse zu, damit möglichst viele Gipfel auf der Rückegasse liegen. Im Kranbereich auch gelegentlich von der Gasse weg. Eine gute Schlagordnung verringert ganz entscheidend die Überfahrungshäufigkeit. Sind Gassen nur von einer Seite befahrbar, sind alle Bäume dünnörtig in Richtung dieses Fahrweges zu hauen. 3. Entlang eines Gassenabschnitts müssen alle Bäume im selben Winkelbereich zur Gasse gehauen sein. Ein Übereinanderliegen sollte vermieden werden, besonders bei Starkholz. 4. Es werden alle Stammteile fertig bearbeitet. Wenden evtl. mit UVV-Schlepper-Unterstützung (Abschnitte getrennt und gedreht, restentastet, eingeschnitten, vermessen). Rücken 5. Für einen gebrochenen Transport ist die Zwischenlagerung im Bereich der Gasseneinmündungen zwingend erforderlich. Ist dies nicht möglich, erfolgt ein Teil des Polterns zwischendurch mit Bändern oder alternativ mit zweitem Schlepper (wenn verfügbar). 6. Nach dem kompletten Vorliefern aller Sortimente an die Fahrwege werden die Bänder abgenommen um die Sortimente zu poltern. 7. Bei hohem Kurzholzanteil kann zwischendurch von der Klemmbank auf Korb umgebaut werden. In der Regel erfolgt die Bringung des Kurzholzes aber nach dem Langholz. 3
4 2. Arbeitsverfahren bei integriertem Holzeinschlag und Rücken 1. Kurz vor Eintreffen der Maschine werden die Bereiche in Fahrwegnähe gefällt, aufgearbeitet und anschließend gepoltert - zwingend nur in Hieben bei denen Bänder zum Rücken erforderlich sind. 2. Wenn kein UVV-Schlepper zur Verfügung steht, sollten Bäume, die sich mit hoher Wahrscheinlichkeit aufhängen, stehen bleiben bis der Rückeschlepper im Hieb ist. 3. Zwei Mann-Teams sind dann entlang einer Gasse sinnvoll, wenn der Schlepper wenig Vorlauf hat und deshalb möglichst schnell komplette Gassenabschnitte fertig aufgearbeitet werden sollen. Achtung Sicherheitsabstand nicht unterschreiten. 4. Holz in der Kranzone wird, soweit es die Holzstärke zulässt, fertig bearbeitet, d.h. Sorten getrennt, gedreht, restentastet, eingeschnitten und vermessen. Im Grenzbereich der Kranzone erfolgen keine Trennschnitte. 5. Schäfte außerhalb der Kranzone werden bis in die Kranzone vorgeliefert und dabei gedreht. 6. Die Restaufarbeitung und Vermessung der Mehrfachlängen/Rohschäfte sollte vorzugsweise am Rückegassenrand bzw. in der Kranzone erfolgen. Alternativ erfolgt die Restaufarbeitung im Gassenmündungsbereich/Fahrweg dies ist allerdings mit höheren Gefährdungen (Fahren und Aufarbeiten nebeneinander) für die Forstwirte verbunden. 7. Bei Hängern muss eine mögliche Zufahrt freigehalten werden. Möglichst sofort den Fahrer verständigen oder an Vorlauftagen den UVV-Schlepper einsetzen. 8. Gebrochener Transport wie bei gelöstem Rücken (siehe I.5). 9. Während des abschließenden Poltervorgangs (ohne Bänder) können bei Bedarf auch noch Wegrandbereiche gefällt, aufgearbeitet und gerückt werden. 4
5 BEISPIELHAFTE SCHLAGORDNUNG für 6/8-Rad-Schlepper (gelöstes Verfahren) 5
6 Inhalt und Gestaltung: ForstBW / Forstlicher Hauptstützpunkt Calmbach; Fachbereich Waldarbeit, Forsttechnik und Erschließung; Fachbereich Forstpolitik und Öffentlichkeitsarbeit. Bilder: Walter Bopp, Werner Kieser Weitere Informationen: Konzeption zur Sicherstellung der dauerhaften Funktionsfähigkeit von Rückegassen Auskünfte: Herr Bopp / Forstlicher Hauptstützpunkt Calmbach Kepplerstraße 51, Bad Wildbad Telefon: /
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