University of Newcastle, Australien Jan Lukas. Kulturwissenschaften Journalistik, BA 9. Fachsemester

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1 University of Newcastle, Australien Jan Lukas Kulturwissenschaften Journalistik, BA 9. Fachsemester

2 University of Newcastle, Callaghan Campus Staatliche Hochschule im Bundesstaat New South Wales, ca. 2,5 Stunden entfernt von Sydney ca. 38 Tausend Studenten, davon rund 7 Tausend International Australien war für mich die erste Wahl, weil ich ein weit entferntes, aber englischsprachiges Land erleben wollte. Australien ist sehr britisch (und europäisch) geprägt, hat aber trotzdem eine ganz eigene Seele, mit der ich mich sehr gut identifizieren kann. 2

3 Newcastle, Australien Newcastle liegt zweieinhalb Stunden nördlich von Sydney. Die Stadt wird gern als zweitgrößte Stadt in NSW beschrieben, ist tatsächlich aber eher eine Ansammlung vieler Kleinstädte. Das Leben ist viel ruhiger und ländlicher und nicht mit den großen Städten wie Sydney oder Melbourne zu vergleichen. Mit seinen neun Stränden und rund 220 Sonnentagen pro Jahr ist Newcastle ein kleines Küstenparadies. Dazu kommt eine sehr aktive Kultur- und Kunstszene mit vielen Restaurants, Bars, Clubs, Galerien, Theatern, Stand-Up-Comedy und Museen. Die Lebenshaltungskosten sind allerdings selbst im australischen Vergleich sehr hoch. Quelle: Wikipedia Lizenz: C.C. Quelle: Quelle:OpenStreetMap und Mitwirkende, 3

4 Organisation Der Papierkram, der vor Abflug bearbeitet werden muss, hält sich (vor allem im Vergleich mit ISEP) sehr in Grenzen. Es lohnt sich, bei UoN Global um Hilfe bei der Kurswahl zu bitten. Dann bekommt man einen Ansprechpartner in seiner Fakultät vermittelt. Die Course Handbooks sind nämlich nicht immer hilfreich. UoN Global organisiert für alle internationalen Studierenden eine Einführungswoche. Dazu gehören auch Ausflüge und Aktivitäten, die gesondert gebucht (und bezahlt) werden müssen. Das lohnt sich aber, man muss nur SEHR schnell sein, denn es gibt in der Regel deutlich weniger Plätze, als Interessenten. Hier lernt man allerdings keine australischen Studenten kennen, sondern nur andere Internationals. Ich habe einen Platz in den New Residences einem neuen Studentenwohnheim auf dem Campus bekommen. Der Vorteil ist, dass man bei der Ankunft schon alles geregelt hat. Die Zimmer sind nach deutschem Standard ausgestattet (vor allem auf dem privaten Wohnungsmarkt ist das nicht selbstverständlich) und es gibt ein sehr gutes Begleitprogramm. Die Zimmer sind allerdings sehr teuer, vor allem im Vergleich zu deutschen Studentenwohnheimen. 4

5 Akademische Eindrücke Die University of Newcastle gehört zu den Top 250 der besten Universitäten der Welt. Neben dem Hauptcampus im Stadtteil Callaghan gibt es weitere Zweigstellen in Newcastle City, Central Coast, Port Macquarie, Sydney und Singapur. Sie ist vor allem bekannt für Ingenieur- und Naturwissenschaften, aber auch die anderen Studienfächer haben einen hohen Standard. Ich habe an der Fakultät für Kommunikation Kurse aus dem Bereich Media Production belegt. Mich haben vor allem die praktischen Kurse interessiert, bei denen das Wissen direkt im Studio, an der Kamera oder am Schnittplatz vermittelt wird. Es werden in dem Bereich auch hochwertige Theoriekurse in dem Bereich. Meine Kurse: Cinematography (Einführung in die Grundlagen von Kameratechnik, Bildgestaltung und Sound bei professionellen Filmproduktionen) Documentary (Einführung in die Arbeitsweise eines professionellen Dokuemtarfilmers) Photomedia (Einführung in die (künstlerische) Fotografie) Meine Kurse haben nur im weiteren Sinne etwas mit meinem Studium in Dortmund zu tun. Das habe ich bewusst so ausgewählt, um einmal über den Tellerrand des Journalismus hinaus zu blicken. Da es trotzdem immer noch um Medienproduktion ging, ergänzen sich die Inhalte gut mit dem Journalistik-Bachelor. 5

6 Soziale Integration Die Uni bietet einige Veranstaltungen an, damit sich Internationale Studierende kennen lernen können. Wer aber wirklich Kontakt mit Australiern aufnehmen möchte, wird das dort meist nicht schaffen. Die Menschen in Newcastle sind zwar sehr freundlich, aber es dauert eine ganze Weile, bis sie sich wirklich öffnen. Ich habe mich aus der Gruppe der (deutschen) Austauschstudenten weitgehend rausgehalten und eher Kontakt zu meinen Kommilitonen in den Kursen gesucht. Da ich fast überall der einzige Europäer war, hatte ich natürlich den Neugier -Bonus, aber es ist wirklich sehr schwer, echte australische Freunde zu finden. Am Ende hat es bei mir aber doch geklappt und ich habe mir einen kleinen Freundeskreis aufbauen können. Einfacher war es, als ich noch ein Praktikum in Melbourne machen durfte. Hier bemerkt man die regionalen Unterschiede sehr stark. In den großen Städten sind die Menschen generell etwas offener und gehen schneller auf Fremde zu. Trotzdem hat sich meine Hartnäckigkeit auch in Newcastle schließlich ausgezahlt und ich möchte diese Erfahrung auf keinen Fall missen! 6

7 Ihre Werbeaktion für die TU Da ich im Semester 2 in Newcastle war, gab es leider keine International Study Fair bei der wir die TU Dortmund hätten präsentieren können. Bei der Uni oder UoN Global gab es leider auch nicht viel Unterstützung für eine Werbeaktion. Ich habe schließlich über private Kontakte eine deutschstämmige Dozentin aus der Sprachfakultät kontaktiert. So konnten wir in den Deutschkursen der Uni die TU Dortmund vorstellen und für ein Auslandssemester in Deutschland werben. Ich habe mich dazu mit drei anderen Dortmunder zusammen getan. Im Vorfeld hatten wir einen kleinen über die TU Film produziert, den wir dann vor Ort als Diskussionsmaterial nutzen konnten. Die australischen Studierenden waren sehr interessiert und hatten viele Fragen. Ich weiß auch, dass einige nach unserer Präsentation Kontakt mit dem International Office in Dortmund aufgenommen haben. Ob daraus aber tatsächlich ein Austausch geworden ist, kann ich leider nicht sagen. 7

8 Kultur Die australische Kultur kann unmöglich auf dieser kleinen Folie zusammen gefasst werden. Australien ist eines der kulturell und ethnisch diversesten Länder der Welt und nicht umsonst ein eigener Kontinent. Hier trifft Wüste auf Regenwald, Metropole auf ländliche Einsamkeit und die Kultur der Ureinwohner auf die westliche Welt. Das klingt sehr aufregend, aber auch Australien ist kein Land ohne Probleme. Gerade der Umgang mit den Nachkommen der Ureinwohner ist in den meisten Momenten noch ein Tabu- Thema, dass noch aufgearbeitet werden muss. 8

9 Tipps und Vorschläge für zukünftige Studierende Newcastle hat zwar einen Regionalflughafen, aber es ist meist günstiger in Sydney zu landen und mit dem Zug weiter nach Newcastle zu fahren. Hier muss man im Vorfeld KEIN Ticket buchen (im Internet gibt es nur teure Expresszüge, die aber nicht wirklich schneller sind). Stattdessen sollte man sich noch am Flughafen eine OPALcard zulegen, damit kann man den gesamten Nahverkehr an der NSW-Küste am günstigsten bestreiten. Die Uni bietet für Internationale Studenten einen einmaligen Abholservice für von der Bahnstation Broadmeadow an. So muss man sich bei seiner ersten Ankunft nicht mit den (leiser sehr unzuverlässigen) Bussen in Newcastle beschäftigen. Wer einen Exchange -Platz der TU Dortmund ergattert, hat Anrecht auf eine vergünstigte Opal Card (50% Rabatt). Das steht so allerdings nicht auf der Webseite! Einfach zum Student Hub gehen und sich dort beraten lassen. Die vergünstigte OPAL card heißt OPAL concession. 9

10 Das Leben danach... Meine Zeit in Newcastle hat mich persönlich extrem weitergebracht. Ich hatte die große Chance, neben der Journalistik nochmal Kurse im Bereich Filmmaking zu belegen. Das hat mir so gut gefallen, dass ich mich jetzt auf Filmstudiengänge in Dortmund bewerbe. Ich hatte außerdem das große Glück, viele Kontakte in der australischen Filmbranche knüpfen zu können, sodass es nicht ausgeschlossen ist, dass ich mal für ein Projekt zurückkehren kann. Australien ist eine Herausforderung, besonders, wenn man nicht unbedingt auf die Surf, Sun & Fun Erfahrung aus ist. Aber es lohnt sich auf jeden Fall! 10

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