Research Collection. Doctoral Thesis. ETH Library. Author(s): Blasch, Julia. Publication Date: 2014

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1 Research Collection Doctoral Thesis Consumer Demand for Voluntary Carbon Offsets The Role of Motivations, Contexts, and Framing for Public Good Provision to Mitigate Climate Change Author(s): Blasch, Julia Publication Date: 2014 Permanent Link: Rights / License: In Copyright - Non-Commercial Use Permitted This page was generated automatically upon download from the ETH Zurich Research Collection. For more information please consult the Terms of use. ETH Library

2 DISS. ETH No Consumer Demand for Voluntary Carbon Osets The Role of Motivations, Contexts, and Framing for Public Good Provision to Mitigate Climate Change A thesis submitted to attain the degree of DOCTOR OF SCIENCES of ETH ZURICH (Dr. sc. ETH Zurich) presented by JULIA ELISABETH BLASCH Dipl.-Volksw. Univ., Universität Regensburg born on citizen of Germany accepted on the recommendation of Prof. Dr. Renate Schubert, Examiner Prof. Dr. Mehdi Farsi, Co-Examiner Prof. Dr. Roy Brouwer, Co-Examiner 2014

3 Abstract This thesis explores consumer demand for voluntary carbon osets as a specic form of public good provision in the context of climate change mitigation. It includes three research papers that build on both theoretical modeling and empirical analysis. The latter is based on a discrete choice experiment as well as on an additional online survey conducted in Switzerland. The theoretical concepts and hypotheses to be tested are drawn from public goods theory and behavioral economics, but also from adjacent elds such as sociology and social psychology. Based on the choice experiment, it is analyzed how the stated willingness to pay for voluntary carbon osets varies with individuals' characteristics and underlying motivations, with dierent attributes of the oset projects and with dierent consumption contexts. While a relatively large group of respondents (about 30 percent of the sample) are not likely to make any contribution, the majority of respondents are willing to purchase voluntary osets at least occasionally. Individuals with a high willingness to pay appear to be driven by a moral obligation to contribute to climate change mitigation, which they also perceive as the social norm in their personal environment. Furthermore, we observe that willingness to pay varies with consumption contexts and oset project characteristics, which suggests that carbon osets are perceived as dierentiated rather than homogeneous goods. From our characterization of oset customers we derive conclusions on the relationship between carbon osetting and other voluntary mitigation behavior. In addition, we provide a theoretical framework to explain how dierent underlying motivations for public good provision inuence individual oset behavior. In this framework, we account for various potential motivations such as pure and impure altruism, internalized norms and social approval in a unied approach. The hypotheses derived from the theoretical analysis are supported by the results from the choice experiment in Switzerland. We nd evidence that willingness to pay mainly depends on an individual's internalized norms to avoid environmental degradation, whereas the propensity to oset can be explained by an individual's expectations about social approval for osetting, expressed in beliefs about oset behavior in the rest of society as well as in the expectation regarding the impact of individual osets on the aggregate level of pollution. ix

4 Abstract Furthermore, in an additional online survey in Switzerland, we study how framing the decision to contribute to a climate change mitigation project either as an act of 'doing good' (donation) or as an act of 'undoing harm' (oset) inuences contributions. We nd a substantial heterogeneity in the reactions to the framing, i.e., the framing inuences both the probability to contribute and the size of contributions for specic types of individuals. While a great share of individuals contributes more in the positive framing (donation framing), the negative framing (oset framing) seems to activate individuals who are 'loss averse' in terms of altruistic utility, have no prior experience with contributions to climate change mitigation or were little involved in the decision situation. The results presented in this thesis enhance the understanding of why and under what conditions individuals are willing to pay for neutralizing their CO 2 emissions, how this willingness to pay can be enhanced, and whether voluntary carbon osetting can be considered an eective instrument for climate change mitigation. The thesis thus adds to the existing economic literature on consumer demand for voluntary carbon osetting and, more generally, to the literature on voluntary contributions to global environmental public goods. x

5 Zusammenfassung Die vorliegende Dissertation untersucht die Konsumentennachfrage nach freiwilligen CO 2 - Kompensationszahlungen als eine besondere Form der Bereitstellung öentlicher Güter im Kontext des globalen Klimawandels. Die Arbeit basiert auf drei wissenschaftlichen Artikeln, die sich dem Thema sowohl theoretisch als auch empirisch nähern. Die empirische Analyse erfolgt einerseits im Rahmen eines Discrete Choice Experiments, das in der Schweiz durchgeführt wurde, und andererseits basierend auf einer Online-Umfrage unter Schweizer Konsumenten. Die theoretischen Konzepte und zu testenden Hypothesen sind der Theorie öentlicher Güter und der Verhaltensökonomie entnommen. Dabei werden auch Theorien und Konzepte aus benachbarten Dispziplinen wie der Soziologie und der Sozialpsychologie herangezogen. Mit Hilfe eines Choice Experiments wird analysiert, wie die angegebene Zahlungsbereitschaft (stated willingness to pay) für freiwillige CO 2 -Kompensationszahlungen einerseits mit den Eigenschaften und zugrundeliegenden Motivationen von potenziellen Käufern variiert, andererseits mit den verschiedenen Attributen der Kompensationsprojekte sowie mit unterschiedlichen Konsumsituationen. Während eine relativ grosse Anzahl der Teilnehmer (etwa 30% der Stichprobe) mit grosser Wahrscheinlichkeit keine Bereitschaft für CO 2 -Kompensationszahlungen zeigt, ist ein Grossteil der Teilnehmer bereit, zumindest gelegentlich freiwillige Kompensationen zu leisten. Individuen mit einer hohen Zahlungsbereitschaft scheinen dabei von einer moralischen Verpichtung motiviert zu sein, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Eine solche Verpichtung sehen sie ebenfalls als soziale Norm in ihrem persönlichen Umfeld an. Zudem beobachten wir, dass die Zahlungsbereitschaft mit der Art der Konsumsituation sowie mit den Attributen der Kompensationsprojekte variiert. Dies lässt vermuten, dass CO 2 -Kompensationen eher als dierenzierte denn als homogene Güter wahrgenommen werden. Ausgehend von einer Charakterisierung der potenziellen Käufer von CO 2 -Kompensationen ziehen wir Schlussfolgerungen über das Verhältnis von CO 2 -Kompensationen zu anderen freiwilligen Vermeidungsmassnahmen. Zusätzlich schlagen wir einen theoretischen Ansatz vor, mit dem erklärt werden kann, wie verschiedene zugrundeliegende Motivationen für die Bereitstellung öentlicher Güter sich auf das individuelle Kompensationsverhalten auswirken. In diesem Ansatz integrieren wir verschiedene dieser potenziellen Motivationen, darunter reinen und unreinen Altruismus (pure and impure altruism), internalisierte Normen und soziale Anerkennung. Die Hypothesen, die wir aus unserer theoretischen Analyse herleiten, werden durch xi

6 Zusammenfassung die Ergebnisse eines Choice Experiments in der Schweiz gestützt. Es zeigt sich, dass die Zahlungsbereitschaft grösstenteils vom Einkommen sowie der internalisierten Norm eines Individuums für umweltschützendes Verhalten bestimmt wird. Demgegenüber wird die Wahrscheinlichkeit, freiwillige CO 2 -Kompensationen zu leisten, von der erwarteten sozialen Anerkennung für geleistete Kompensationszahlungen determiniert. Die erwartete soziale Anerkennung drückt sich in den Erwartungen eines Individuums hinsichtlich des Kompensationsverhaltens im Rest der Gesellschaft sowie hinsichtlich der Wirkung individueller Kompensationen auf das aggregierte Emissionsniveau aus. In einer ergänzenden Online-Umfrage in der Schweiz untersuchen wir ausserdem, wie die Darstellung (framing) einer Entscheidung zur Unterstützung eines Klimaschutzprojekts entweder als wohltätiger Akt (Spende) oder als Akt der Wiedergutmachung (Kompensation) sich auf die geleisteten Beiträge zum öentlichen Gut Klimaschutz auswirkt. Wir beobachten eine erhebliche Heterogenität in den Reaktionen der Studienteilnehmer auf die beiden Darstellungsweisen. Für bestimmte Typen von Individuen beeinusst die Darstellung sowohl die Wahrscheinlichkeit, einen Beitrag zu leisten, als auch die Höhe der Zahlung. Während ein Grossteil der Individuen in der positiven Darstellung (Darstellung als Spende) mehr beiträgt, scheint eine negative Darstellung (Darstellung als Kompensation von CO 2 -Emissionen) jene Individuen anzusprechen, die entweder verlustavers im Hinblick auf ihren altruistischen Nutzen sind, keine Vorerfahrung mit Zahlungen für den Klimaschutz haben oder die in der Entscheidungssituation wenig aufmerksam waren. Die hier vorgestellten Ergebnisse erhöhen das Verständnis für die Gründe und Bedingungen unter welchen Individuen bereit sind, Zahlungen zur Neutralisierung ihrer CO 2 -Emissionen zu leisten. Zudem geben die Ergebnisse Aufschluss darüber, wie die Zahlungsbereitschaft der Individuen erhöht werden kann und ob freiwillige CO 2 -Kompensationszahlungen ein eektives Instrument zur Vermeidung des Klimawandels sind. Damit erweitert die vorliegende Dissertation die ökonomische Literatur zur Konsumentennachfrage nach freiwilligen CO 2 -Kompensationszahlungen und ergänzt, in einem allgemeineren Sinne, auch die Literatur zur freiwilliger Bereitstellung globaler Umweltgüter. xii