über die amtlich angeordnete Desinfektion bei Tierseuchen

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1 Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV Tiergesundheit Technische Weisungen über über die amtlich angeordnete Desinfektion bei Tierseuchen vom 31. März 2008 (Stand: ) Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), gestützt auf Artikel 74 Absatz 2 der Tierseuchenverordnung vom 27. Juni 1995 (SR ) erlässt folgende Weisungen I GEGENSTAND UND GELTUNGSBEREICH 1. Die vorliegenden Weisungen gelten für amtlich angeordnete (chemische) Desinfektionsmassnahmen im Rahmen der Bekämpfung von Tierseuchen. Sie ersetzen die Technischen Weisungen Reinigung und Desinfektion bei Tierseuchen vom 15. Juni 1969 (redaktionell angepasst 4. April 2001) und das Dokument Praktische Hinweise zur Reinigung und Desinfektion bei hochansteckenden Seuchen. 2. Sie richten sich an die Kantonstierärzte/ärztinnen (KT) und amtlichen Tierärzte/ärztinnen (ATA). II RECHTLICHE GRUNDLAGEN 3. Zusätzlich zur Tierseuchenverordnung vom 27. Juni 1995 (TSV; SR ), sind zu beachten: - Verordnung vom 18. Mai 2005 über das Inverkehrbringen von und den Umgang mit Biozidprodukten (Biozidprodukteverordnung, VBP; SR ). Bei der amtlich angeordneten Desinfektion dürfen nur Mittel angewendet werden, die nach der VBP in Verkehr gebracht werden dürfen (Art. 74 TSV). Informationen über vom BAG zugelassene Biozidprodukte siehe unter - Verordnung vom 18. Mai 2005 über den Schutz vor gefährlichen Stoffen und Zubereitungen (Chemikalienverordnung, ChemV; SR ). Sie enthält Vorschriften über die notwendigen Informationen zur Einschätzung von Gefahren, die von chemischen Stoffen und Zubereitungen ausgehen können und regelt den Umgang mit den Stoffen (Lagerung, Verhalten bei Diebstahl, Verlust oder irrtümliches Inverkehrbringen usw.). - Verordnung des EDI über die erforderliche Sachkenntnis zur Abgabe bestimmter gefährlicher Stoffe und Zubereitungen vom 28. Juni 2005 (SR ) - Verordnung zur Reduktion von Risiken beim Umgang mit bestimmten besonders gefährlichen Stoffen, Zubereitungen und Gegenständen (Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung, ChemRRV; SR ) vom 18. Mai 2005 (Stand am 1. März 2008)

2 - Bundesgesetz über den Umweltschutz vom 7. Oktober 1983 (Umweltschutzgesetz, USG; SR ) - Verordnung über den Verkehr mit Abfällen (VeVA; SR ) vom 22. Juni 2005 (Stand am 23. August 2005) - Gewässerschutzverordnung vom 28. Oktober 1998 (GSchV; SR ) III PLANUNGSGRUNDSÄTZE 4. Der KT oder ATA, der die Desinfektionsmassnahmen anordnet, stellt die Mittel zur Verfügung oder schreibt sie vor. Er trägt dadurch (neben dem Hersteller und der Zulassungsbehörde) eine Mitverantwortung dafür, dass keine unannehmbaren Nebenwirkungen zu erwarten sind, die Mittel nur im notwendigen Mass angewendet werden und die Anwender in der Lage sind, angemessen mit der Gefährlichkeit umzugehen (siehe auch unter V Anwendungssicherheit). Er ist weiter dafür verantwortlich, dass die Lagerung und Entsorgung entsprechend der Umweltschutzgesetzgebung erfolgt. Die Fragen im Bezug auf die Desinfektion bei hochansteckenden Seuchen sind bereits im Rahmen der kantonalen Notfallplanung zu klären und es ist entsprechend für Vorräte und Wissensvermittlung zu sorgen. 5. Für die Abschätzung der Empfindlichkeit von Tierseuchenerregern gegenüber Desinfektionsmitteln und damit des Schwierigkeitsgrades der Desinfektionsmassnahme kann folgendes Schema angewandt werden: Mycoplasmen Behüllte Grampositive Bakterien Gramnegative Bakterien Pilze und Pilzsporen Unbehüllte Mycobakterien Bakterielle Sporenbildner Oocysten Parasiteneier sehr empfindlich sehr widerstandsfähig 6. Bei der Vorratsplanung kann von der Faustregel ausgegangen werden, dass bei den Desinfektionen, die Gegenstand dieser Weisungen sind, die folgenden Mengen benötigt werden: 0,4 l der gebrauchsfertigen Desinfektionsmittellösung pro m 2 zu desinfizierende Fläche. Bei porösen Flächen (z.b. Holz) wird je nach deren Beschaffenheit die 2 bis 4-fache Menge benötigt Bei verkürzten Einwirkungszeiten (< 1h) oder bei niedriger Umgebungstemperatur (< 10 C) muss je nach Wirkstoff die Konzentration der gebrauchsfertigen Lösung auf das Doppelte bis Vierfache erhöht werden (Details siehe Anhang 2, 3 und 5) sowie Angaben des Herstellers oder Lieferanten) 2/57

3 IV WAHL DES DESINFEKTIONSMITTELS 7. Als Desinfektionsmittel kommen Grundchemikalien und zur Anwendung. Das Mischen von verschiedenen Desinfektionsmitteln in eigener Regie ist unbedingt zu vermeiden. Viele Präparate heben sich in der Wirkung auf oder bilden hochreaktive, u. U. sogar explosive Verbindungen. 8. Grundchemikalien haben in der Regel eine durchdringendere Wirkung. Sie bergen aber häufig grössere Gefahren als die. Von daher sind die Anforderungen an die Ausbildung und den persönlichen Schutz der Anwender höher. Es ist bei der Anordnung sicher zu stellen, dass die Anwendungsbeschränkungen beachtet und die Schutzmassnahmen eingehalten werden (siehe auch unter V Anwendungssicherheit). 9. Die wichtigsten Grundchemikalien für die Seuchenbekämpfung sind: Formaldehyd (Formalin), Ameisensäure, Peressigsäure, Natronlauge, gebrannter Kalk (Branntkalk), Löschkalk, Kalkmilch und Alkohol (Ethanol 70%ig). Weitere Informationen siehe Anhang 5). 10. sind Zubereitungen aus Vertretern einer oder mehrerer Wirkstoffgruppen und weiteren Zusätzen und Hilfsstoffen. Dies ermöglicht es dem Hersteller, die unerwünschten Wirkungen im Verhältnis zur Wirksamkeit zu optimieren. Häufig werden oberflächenaktive Substanzen beigemengt. sind Biozidprodukte und unterliegen der Biozidprodukteverordnung. Es dürfen nur vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) zugelassene Produkte eingesetzt werden. Bei der Seuchenbekämpfung herrschen nicht selten tiefe bis sehr tiefe Temperaturen, und die Desinfektion muss (insbesondere bei der laufenden Desinfektion) auf verschmutzen oder nicht reinigbaren und/oder porösen Oberflächen durchgeführt werden. Zudem wird eher eine Keimvernichtung angestrebt. Deshalb eigenen sich für die Desinfektion bei Tierseuchen nicht alle der für die Hygiene im Veterinärbereich zugelassenen Produkte (Produktart 3 nach VBP). Die einsetzbaren sind im Anhang 4 enthalten. Die Tabelle wird im Zuge der Zulassungen beim BAG laufend angepasst. 11. Der KT oder in dessen Auftrag der ATA wählt das geeignete Mittel von Fall zu Fall. Er wendet dabei die im Anhang 3 beschriebenen Kriterien für die Wahl des Desinfektionsmittels an und konsultiert die anzuwendenden sowie die einsetzbaren Desinfektionsmittel in den Anhängen 2, 4 und 5. V ANWENDUNGSSICHERHEIT UND ENTSORGUNG 12. Desinfektionsmittel, die in der Seuchenbekämpfung zur Anwendung kommen, können gefährliche oder sogar besonders gefährliche Stoffe oder Zubereitungen sein, was gerade beim unverdünnten Produkt der Fall sein kann. Unverdünnte Desinfektionsmittel sind Sonderabfälle. Deren Reste müssen bei entsprechenden Rückgabestellen abgeliefert werden. Die gesetzlich vorgesehenen Entsorgungswege und die erforderlichen Schutzmassnahmen sowie administrativen Begleitmassnahmen nach VeVa sind einzuhalten. Verdünnte Desinfektionsmittel dürfen nicht als flüssige Abfälle in die Kanalisation eingeleitet werden. Ihre Entsorgung als Abwasser besonderer Herkunft richtet sich nach den Angaben des Herstellers auf der Etikette oder in der Gebrauchsanleitung und ist bei grösseren Mengen (> 50 kg) mit den gemäss Gewässerschutzverordnung zuständigen Behörden abzusprechen. Bei einer allfälligen Zwischenlagerung oder beim Transport müssen die gleichen Schutzmassnahmen eingehalten werden wie bei der Anwendung. 13. Bei n werden dem Endverbraucher auf der Etikette und/oder in einem Merkblatt sowie im Sicherheitsdatenblatt Hinweise auf mögliche Gefahren, unerwünschte Nebenwirkungen und evt. besondere Gefahren für die Umwelt gegeben. Weiter gibt es Anweisungen zu Schutzmassnahmen, für die Erste Hilfe, zur 3/57

4 Sicherheitswartezeit zwischen der Anwendung und dem nächsten Zutritt von Menschen oder Tieren, zu den Vorsichtsmassnahmen bei Verwendung, Lagerung und Transport und zur sicheren Entsorgung. Das Sicherheitsdatenblatt kann i.d.r. von der Homepage des Herstellers heruntergeladen werden (Beispiel siehe Anhang 7). 14. Bei den Grundchemikalien, die häufig nicht zum Zweck der Desinfektion hergestellt werden (z.b. Kalk) oder als Nebenprodukte aus der industriellen Produktion bezogen werden (z.b. Natronlauge), können solche spezifischen Hinweise fehlen. Der Hersteller ist unter Umständen nicht verpflichtet, ein Sicherheitsdatenblatt abzugeben. Hingegen ist er verpflichtet, die Bezügerin auf die erforderlichen Schutzmassnahmen und Entsorgungsvorschriften hinzuweisen. 15. Der KT oder ATA, der Desinfektionsmittel an eine Seuchenequipe abgibt, muss die Informationen und Anweisungen in geeigneter Form weitergeben, sodass die Anwender, Transporteure und Entsorger angemessen mit der Gefahr umgehen. Wo nötig erstellt er eine technische Kurzanleitung zuhanden der vor Ort verantwortlichen Fachperson. Bei Inanspruchnahme der Unterstützung durch Feuerwehr oder Zivilschutz stellt er sicher, dass deren Einsatz unter entsprechend ausgebildeter Leitung und mit der notwendigen Schutzausrüstung erfolgt. Werden Desinfektionsmittel an Tierhalter abgegeben, muss die Art des Mittels dem Kenntnisstand des Anwenders über Anwendung, Schutzmassnahmen und Entsorgung angepasst sein. Ist dies nicht möglich, so muss die Desinfektionsmassnahme einer Firma oder Equipe mit entsprechenden Fachkenntnissen übertragen werden. VI ABLAUF DER AMTLICH ANGEORDNETEN DESINFEKTION 16. Der KT ordnet bei Tierseuchen die Desinfektionen und Entwesungen gemäss Tierseuchenverordnung und der unter II Rechtliche Grundlagen genannten weiteren gesetzlichen Bestimmungen an. 17. Der KT oder ATA wählt ein Desinfektionsmittel, das die Kriterien im Anhang 3 erfüllt. 18. Der KT beauftragt eine eigene Equipe, eine kantonale Partnerorganisation des Bevölkerungsschutzes (z.b. Feuerwehr oder Zivilschutz), ein privates Unternehmen und/oder den Tierhalter mit der Durchführung der Desinfektion und stellt diesen das Desinfektionsmittel zur Verfügung. Vor der Auftragserteilung muss sich der KT vergewissern, dass die für die Durchführung verantwortliche Person über die nötigen Kenntnisse über die betreffende Tierseuche (wie z.b. Art und Tenazität des Erregers, Ausbreitungsarten, empfängliche Gattungen, Übertragungsmöglichkeiten durch nicht empfängliche Tiere) und über das einzusetzende Desinfektionsmittel (wie z.b. Schutzund Vorsichtsmassnahmen beim Mischen und bei der Anwendung, richtige Verwendung, Mindesteinwirkzeit, Materialverträglichkeit, Lagerung und Entsorgung) verfügt. Falls erforderlich muss die Anordnung durch Hinweise (beispielsweise in Form einer technischen Kurzanleitung) ergänzt oder von einer Wissensvermittlung begleitet werden. Der KT rüstet die Beauftragten mit geeigneter Schutzkleidung aus. Bei bereits vorhandener Schutzausrüstung vergewissert er sich, dass sie geeignet ist für den Schutz vor Gesundheitsschäden im Zusammenhang mit den angeordneten Desinfektionen. 19. Von Fall zu Fall muss die Durchführung fachlich begleitet bzw. amtlich überwacht werden. 20. Im Lauf der Bekämpfung eines Ausbruchs fallen je nach Art der Seuche alle oder ein Teil der folgenden Desinfektionsmassnahmen an: - laufende Desinfektion durch Tierhalter/halterin im eigenen Bestand nach amtlicher Feststellung eines Verdachts, - laufende Desinfektion durch die Seuchenbekämpfungsorgane während der Aktionen am Schadenplatz - je nach Art der Seuche (siehe Anhang 2) mit 4/57

5 Vordesinfektion, - Schadnager- und Arthropodenbekämpfung (Entwesung) durch Tierhalter/halterin oder durch spezielle Fachpersonen, notwendig je nach Art der Seuche (siehe Anhang 2) - Schlussreinigung und -desinfektion - je nach Art der Seuche (siehe Anhang 2) mit Vordesinfektion. 21. Eine Übersicht über den Ablauf der Massnahmen bietet die Abbildung 'Ablaufschema amtlich angeordnete Desinfektion' im Anhang Empfehlungen zum Vorgehen bei verschiedenen Desinfektionsmassnahmen werden im Anhang 6 gegeben. VII VORDESINFEKTION 23. Bei hochansteckenden Seuchen muss im Prinzip vor jeden Reinigungsvorgang eine Vordesinfektion geschaltet werden (Art. 73 Abs. 2 Tierseuchenverordnung). Fachlich ist dies jedoch nicht bei allen Seuchen tatsächlich notwendig (zur Notwendigkeit bei einzelnen Tierseuchen siehe Anhang 2). Vordesinfektionen fallen an: - während der laufenden Desinfektion auf dem Schadenplatz, - vor dem Rückzug der Seuchenequipe vom Schadenplatz und - vor Beginn der Reinigung und Schlussdesinfektion der geräumten Tierhaltung. 24. Die Vordesinfektion hat den Zweck, die Bildung von keimhaltigen Aerosolen bei der nachfolgenden Reinigung und damit das Weitertragen der Erreger zu verhindern. Sie ist vor allem dort angezeigt, wo bei der Reinigung mit Druckwasser gearbeitet wird. 25. Als Verfahren kommen Versprühen eines geeigneten Desinfektionsmittels mit niedrigem Druck oder in gewissen Situationen Giessen mit der Giesskanne zur Anwendung. Wird ein Hochdruckreiniger verwendet, ist ein Gerät ohne Selbstzumischung vorzuziehen (genaue Dosierung in der Gebrauchslösung). Das Versprühen sollte mit einem maximalen Druck von 5 bar und einer reduzierten Förderleistung erfolgen. Die Verfahren werden ausführlicher unter XI Schlussdesinfektion beschrieben. 26. Die Vordesinfektion erfolgt auf verschmutzen, Reste von eiweisshaltigen tierischen Ausscheidungen enthaltenden Oberflächen. sind hier weniger geeignet, da ihre Wirksamkeit auf verschmutzten Flächen zu gering ist. Eher sind gegen solche Verschmutzungen relativ unempfindliche Desinfektionsmittel geeignet (Natronlauge, ameisensäurehaltige Desinfektionsmittel, aldehydhaltige Präparate). Weitere Angaben siehe Anhänge 2, 3 und Unter Praxisbedingungen wird zumindest bei der laufenden Desinfektion auf dem Schadenplatz die bei den meisten Desinfektionsmittel verlangte Einwirkungszeit von 1 bis 2 Stunden kaum einzuhalten sein. Die Mindestwartezeit, bis mit der Reinigung begonnen werden kann, beträgt hier 20 Minuten. Es können nur Mittel eingesetzt werden, die den Zielerreger auch bei ultrakurzer Einwirkzeit noch ausreichend schwächen oder abtöten. Hier sind die Angaben des Herstellers oder Lieferanten zu Rate zu ziehen. 28. Bei der Wahl des Desinfektionsmittels muss schliesslich die Umgebungstemperatur berücksichtigt werden (Kältefehler). Je nach Lage des Falles reduziert sich die Auswahlmöglichkeit so auf wenige Grundchemikalien oder Produkte. Weitere Angaben siehe Anhänge 2, 3 und 5. 5/57

6 VIII REINIGUNG 29. Gereinigt wird vor jeder Desinfektionsmassnahme. Ausnahme: vor der Vordesinfektion darf nie gereinigt werden! 30. Eine gründliche Reinigung des zu desinfizierenden Objekts ist die Voraussetzung dafür, dass das Desinfektionsmittel seine volle Wirksamkeit entfaltet. Bei fachgerechter Durchführung wird bereits der allergrösste Teil der Krankheitserreger (90% oder mehr) eliminiert. Die Reinigung kann trocken oder nass erfolgen. Die Reinigung ist dann als ausreichend anzusehen, wenn der Schmutz von der Unterlage derart beseitigt ist, dass die ursprüngliche Beschaffenheit der Baumaterialien (Grundfarbe und Oberflächenstruktur) gut zu erkennen ist. Gegebenenfalls müssen angetrocknete Schmutzreste vorgängig mit der Reinigungslösung eingeweicht werden. 31. Geräte für die Reinigung sind: Besen, Bürsten, Schrubber, Spatel, Hochdruckreinigungsgerät mit 40 bis 60 bar Betriebsdruck. 32. Die Reinigung soll in angemessener Schutzkleidung erfolgen. Dies gilt besonders, wenn zuvor mit einem stark toxischen (z.b. ätzenden) Desinfektionsmittel vordesinfiziert wurde und ein Hochdruckreiniger verwendet wird. 33. Folgende Reinigungslösungen sind für die Seuchenbekämpfung geeignet: 3%ige Sodalösung (3 kg Soda (NaCo 3) auf 100 l heisses Wasser) oder 3%ige Schmierseifenlösung. Besonders auf Flächen mit einem wasserunlöslichen Fettfilm sind auch andere, handelsübliche Reinigungsmittel geeignet. Enthalten diese waschaktive Substanzen (Tenside) und werden sie mit hohem Druck und viel Wasser auf die zu reinigende Oberfläche aufgebracht, entfernt man den Fettfilm, so dass in Zwischenräumen eingeschlossener Schmutz weggespült werden kann. 34. Bei extrem tiefen Temperaturen kann Kochsalz (1-3 kg auf 10 Liter Wasser) zugegeben werden. Die Löslichkeit (bei Zimmertemperatur 380g/l) ist abhängig von der Temperatur (Achtung: Salz nur zu Reinigungsmitteln, nie zu Desinfektionsmittellösungen zugeben!). 35. Nach der Reinigung müssen die Flächen gut abtrocknen, sodass es nicht zu einer Verdünnung des Desinfektionsmittels kommt. IX LAUFENDE DESINFEKTION 36. Die laufende Desinfektion fällt an bei bestimmten Tierseuchen (siehe Anhang 2) auf dem Betrieb mit festgestelltem Seuchenverdacht und während den Arbeiten auf dem Schadenplatz. 37. Der laufenden Desinfektion unterzogen werden alle Personen und Gegenstände, die mit den verseuchten oder verdächtigen Tieren oder ihren Ausscheidungen in Berührung gekommen sind, sowie die Umgebung der Tiere und die Stallgänge. 38. Zur laufenden Desinfektion gehören auch feste Desinfektionseinrichtungen an den Einund Ausgängen der Ställe (Händedesinfektionsspender, Fahrzeugschleusen Stiefeldesinfektionswannen usw.). 39. Weitere Informationen zum Verfahren und zu geeigneten Desinfektionsmitteln siehe unter XI Schlussdesinfektion und in den Anhängen. 40. Für das Vorgehen bei der laufenden Desinfektion werden im Anhang 6 Empfehlungen gegeben. 6/57

7 X ENTWESUNG 41. Bei Krankheiten, die von Vektoren weitergetragen werden können, erfolgt vor der Schlussreinigung eine Entwesung (Schadnager- und/oder Arthropodenbekämpfung). Weitere Informationen zur Notwendigkeit der Entwesung bei einzelnen Tierseuchen siehe Anhang 2. Von Fall zu Fall kann der KT bzw. der für den Schadenplatz verantwortliche ATA eine sofortige Entwesung unmittelbar nach dem Rückzug der Seuchenequipe anordnen. 42. Bei der Anordnung einer Entwesung müssen die folgenden Grundsätze und Bestimmungen berücksichtigt werden: - Der Anordnung eines Einsatzes von Schädlingsbekämpfungsmitteln ist eine Abwägung zwischen dem Seuchenverbreitungsrisiko und möglichen unerwünschten Auswirkungen voranzustellen. Schädlingsbekämpfungsmittel dürfen nur eingesetzt werden, wenn dies unbedingt erforderlich ist, die Wirksamkeit belegt ist, und die Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt vertretbar sind. Weitere Informationen siehe Anhang 2. Es dürfen nur Mittel angewendet werden, die nach der Chemikaliengesetzgebung in Verkehr gebracht werden dürfen. - Schädlingsbekämpfungsmittel werden vom Gesetzgeber als besonders gefährliche Chemikalien eingestuft. Die Person oder Firma, die mit einer Entwesung beauftragt wird, muss spezielles Fachwissen über den Einsatz von Schädlingsbekämpfungs-mitteln nachweisen können oder über eine entsprechende Fachbewilligung nach ChemRRV verfügen. Weitere Informationen siehe Homepage des Bundesamtes für Gesundheit BAG unter 'Chemikalien - Gewerbe, Handel und Industrie- Ausbildung und Weiterbildungsangebote '. XI SCHLUSSDESINFEKTION 43. Die Schlussdesinfektion wird auf dem Seuchenbetrieb nach der Tötung und Abfuhr von Tieren durchgeführt, falls notwendig nach einer Vordesinfektion und in jedem Fall nach sorgfältiger Reinigung. 44. Je nach Art des zu desinfizierenden Materials kommen die folgenden Verfahren zur Anwendung: - Einlegen (z.b. Kleider, Geräte, Unterlagen) - Putzen oder Wischen mit Hilfe einer Bürste, einem Schwamm oder einem Lappen, (z.b. Stiefel, Fahrzeuginnenraum, Wohnräume), - Versprühen auf eine Fläche mit der Rückenspritze einem Hochdruckreiniger oder speziellen Desinfektionsspritzen: die Rückenspritze eignet sich für die Desinfektion kleiner Flächen. Vorsicht: weil die Düse fein ist, besteht die Gefahr, dass der Sprühnebel eingeatmet und die Nasenschleimhaut geschädigt wird. Beim Hochdruckreiniger sind Geräte ohne Selbstzumischung vorzuziehen (genaue Dosierung in der Gebrauchslösung). Die Ausbringung sollte mit einem maximalen Druck von 5 bar und einer reduzierten Förderleistung erfolgen. Dabei wird die Gefahr der Vernebelung und damit der Gefährdung des Anwenders verringert. Spezielle Schaumdüsen ermöglichen eine Kontrolle der besprühten Fläche durch den Schaumteppich. Spezielle Desinfektionsspritzen können an Wasserschläuche angeschlossen werden und dosieren die geeigneten Desinfektionsmittel genau zu (häufigste Anwendung, Flächen aller Art), - Versprühen als Schaum: mit der Schaumkanone oder mit Spezialdesinfektionsspritzen mit Schaumkrone, 7/57

8 - Vernebeln: bei der Vernebelungstechnik wird mit kleinen Vorratsbehältern mit hochkonzentrierten Vormischungen und einem geringen Wasseranteil gearbeitet (Belastungen für Mensch und Tier, erhebliche Arbeitsschutzauflagen); - Begasen im geschlossenen Raum (nur durch Anwendungsfachleute). 45. Zur Desinfektion bei einzelnen Tierseuchen und für die Wahl des Desinfektionsmittels und zu den Produktempfehlungen siehe Anhänge Für das Vorgehen bei der Schlussdesinfektion werden im Anhang 6 Empfehlungen gegeben. Inkrafttreten 47. Die Technischen Weisungen treten am 1. Mai 2008 in Kraft. Anhänge: Anhang 1-8, siehe folgende Seiten 8/57

9 XII Anhang 1: Ablaufschema der amtlich angeordneten Desinfektion Verdacht oder Fall einer Seuche mit amtlich anzuordnender Desinfektion Hochansteckende Seuche mit Tötung des Bestandes auf dem Betrieb? Andere Seuche (mit Schlachtung oder Tötung verseuchter Tiere)? Laufende Desinfektion durch Tierhalter/in erforderlich? Desinfektionsmassnahmen im Schlachtbetrieb, bei den Transportfahrzeugen und ggf. in der Tierhaltung anordnen und kontrollieren Tierhalter/in entsprechend anweisen und ggf. Mittel zur Verfügung stellen Vordesinfektion erforderlich? Vordesinfektion bei allen laufenden Desinfektionen jeweils VOR der Reinigung und Desinfektion anordnen Schadenplatz einrichten, Mittel und Schutzausrüstung zur Verfügung stellen Desinfektion anordnen und überwachen Laufende Desinfektion auf dem Schadenplatz während der seuchenpolizeilichen Aktionen (Personen, getötete Tiere, wegfahrende Fahrzeuge, Stallumgebung, Tötungsplatz etc.) Rückbau des Schadenplatzes - gegebenenfalls (je nach Seuche) nach Vordesinfektion der Tierställe Entwesung erforderlich? Entwesung anordnen Gegebenenfalls (je nach Seuche) erneute Vordesinfektion, anschliessend Schlussreinigung und -desinfektion der Tierhaltung anordnen Schlussreinigung und -desinfektion der Tierhaltung abnehmen und Frist bis zur Wiederbelegung verfügen 9/57

10 Anhang 2: Desinfektion bei einzelnen Tierseuchen (Die einsetzbaren sind im Anhang 4 aufgeführt) Stand am Tierseuche Erreger, Tenazität Empfängliche Gattungen Hochansteckende Seuchen Geeignete Flächendesinfektionsmittel Entwesung Laufende Desinfektion Vordesinfektion Schlussdesinfektion Maul- und Klauenseuche Picornavirus, unbehüllt, hochkontagiös, extrem säurelabil (ab ph 6), laugenempfindlich (ab ph 11) Klauentiere Natronlauge Formalin Peressigsäure 0,15% 1 h (1% einer 15 %igen Gleichgewichtsperessigsäure, Ameisensäure 4% 2h (wirksam gegen unbehüllte ) Schadnager, Arthropoden Flächen: Peressigsäure: 1%-1h, Ameisensäure: 4%-2 h oder, wirksam gegen unbehüllte Ständige Desinfektionseinrichtungen: Natronlauge 2% oder, wirksam gegen unbehüllte Natronlauge: 2%-4 h Flächen: Peressigsäure 1%- 1h, Ameisensäure 4%-2h, oder Handelsdesinfektion smittel, wirksam gegen unbehüllte Reinigung und Desinfektion der Flächen: Natronlauge 2%-1h, Formalin 3%-2h, Peressigsäure 1%-1h, Ameisensäure 4%-2h, (unbehüllte ); Festmist: Düngerpackung mit Branntkalk 100kg/m 3 ; Flüssigmist und Gülle: Kalkmilch 40%- ig, 60 kg/m 3 oder Formalin 20 kg/m 3 oder Natronlauge 50%ig, 30 l/m 3, Einwirkungszeit jeweils 4 Tage 10/57

11 Tierseuche Erreger, Tenazität Empfängliche Gattungen Geeignete Flächendesinfektionsmittel Entwesung Laufende Desinfektion Vordesinfektion Schlussdesinfektion Vesikuläre Stomatitis Rhabdovirus, behüllt, hochkontagiös, labil in der Umwelt Pferde, Rinder, Schweine, Zoonose (verwechselbar mit MKS) Natronlauge, Formalin (35-37% Formaldehyd), Peressigsäure 0,15% 1 h (1% einer 15 %igen Gleichgewichtsperessigsäure), Ameisensäure 4% 2h oder, wirksam gegen behüllte Arthropoden Flächen: Peressigsäure 1% 1h oder wirksam gegen behüllte Ständige Desinfektionseinrichtungen: Natronlauge 2% oder, wirksam gegen behüllte Natronlauge 2% 2 h, Formalin 2% 2h; Handelspräparate gg. behüllte Reinigung, anschl. Desinfektion: Flächen: Natronlauge 2%-ig 2 h, Formalin 2%-ig 2h; Peressigsäurelösung 1%ig 1h, gg. behüllte ; Festmist: Düngerpackung mit Branntkalk 100kg/m 3 ; Flüssigmist und Gülle: 40%ige Kalkmilch 40 kg/m 3 oder Formalin 10 kg/m3 (0,37 % Formaldehyd) oder 50%ige Natronlauge 20 l/m3, Einwirkungszeit jeweils 4 Tage Vesikulärkrankheit der Schweine Picornavirus, unbehüllt, mässige Infektiosität, hohe Viruskonzentration im Kot, sehr ph-stabil Schweine Natronlauge, Formalin (35-37% Formaldehyd), Peressigsäurelösung (15% Peressigsäure), Ameisensäure oder, wirksam gegen unbehüllte Schadnager (Ratten!) Flächen: Peressigsäure 1% 1h, Ameisensäure 4% 2h oder, wirksam gegen unbehüllte ; ständige Desinfektionseinrichtungen: Natronlauge 2% oder, wirksam gegen unbehüllte Nein Reinigung und anschl. Desinfektion: Flächen: Formalin 4%-2h, Peressigsäurelösung 2%-1h, gg. unbehüllte ; Festmist: Düngerpackung mit Branntkalk 100kg/m 3, Flüssigmist oder Gülle: Formalin 20 l/m 3 oder Langzeitlagerung 11/57

12 Tierseuche Erreger, Tenazität Empfängliche Gattungen Rinderpest Pest der kleinen Wiederkäuer Paramyxovirus, behüllt, hochkontagiös, sehr Fäulnis-labil Paramyxovirus, behüllt, hochkontagiös Geeignete Flächendesinfektionsmittel Rinder Natronlauge, Formalin (35-37% Formaldehyd), Peressigsäure 0,15% 1 h (1% einer 15 %igen Gleichgewichtsperessigsäure) oder, wirksam gegen. behüllte Hauptsächlich Schafe und Ziegen Natronlauge, Formalin (33-37% Formaldehyd), Peressigsäure 0,15% 1 h (1% einer 15 %igen Gleichgewichtsperessigsäure) oder, wirksam gegen behüllte Entwesung Laufende Desinfektion Vordesinfektion Schlussdesinfektion Schadnager, Arthropoden Schadnager und Arthropoden Flächen: Peressigsäure 1% 1h oder, wirksam gegen. behüllte Ständige Desinfektionseinrichungen Natronlauge 2% oder, wirksam gegen behüllte Flächen: Peressigsäure (15% Peressigsäure) oder, wirksam gegen behüllte Ständige Desinfektionseinrichtungen: Natronlauge 2% oder, wirksam gegen behüllte Natronlauge 1%-1h Flächen: Peressigsäurelösung 1%-1h, Handelsdesinfektion smittel gegen behüllte Natronlauge 1% 1h, Peressigsäure 1% 1h oder Handelsdesinfektion smittel, wirksam gegen behüllte Reinigung anschl. Desinfektion: Flächen: Natronlauge 2%-ig 2h, Formalin 3%-ig 2h, Peressigsäurelösung 1%-ig 1h, gg. behüllte, Festmist: Düngerpackung mit Branntkalk 100kg/m 3, Flüssigmist und Gülle: 50%ige Natronlauge 16 l/m 3 (0,8 % NaOH) oder 40 %ige Kalkmilch 40 kg/m3 oder Formalin 10 kg/m3 (0,37 % Formaldehyd), Einwirkungszeit jeweils 4 Tage Reinigung und Desinfektion der Flächen: Natronlauge 2% 2h, Formalin 3% 2 h, Peressigsäure 1% 2 h oder, wirksam gegen behüllte Festmist: Düngerpackung mit Branntkalk 100kg/m 3 Flüssigmist und Gülle: 50%ige Natronlauge 16 l/m 3 (0,8 % NaOH) oder 40 %ige Kalkmilch 40 kg/m3 oder Formalin 10 kg/m3 (0,37 % Formaldehyd), Einwirkungszeit jeweils 4 Tage 12/57

13 Tierseuche Erreger, Tenazität Empfängliche Gattungen Geeignete Flächendesinfektionsmittel Entwesung Laufende Desinfektion Vordesinfektion Schlussdesinfektion Lungenseuche des Rindes Mycoplasma mycoides, geringe Überlebensfähigkeit in der Umwelt Tiere der Rindergattung Formalin, Peressigsäure oder, wirksam gegen Bakterien Nein Nein Nein Flächen: für die spezielle Desinfektion (z.b. DVG- Liste Spalte 4a, nur Mittel mit Einwirkzeit von 2 h oder weniger) Festmist: Düngerpackung mit Branntkalk 100kg/m 3, Flüssigmist und Gülle: 4 Tage lang 40%ige Kalkmilch 40 kg/m 3 oder Formalin 10 kg/m3 (0,37 % Formaldehyd) Dermatitis nodularis (Lumpy skin disease) Pockenvirus, behüllt, hohe Tenazität, kann mehrere Wochen in Hautläsionen infektiös bleiben. v.a. Rinder Natronlauge, Formalin, Peressigsäure, oder, wirksam gegen behüllte Arthropoden Nein Nein Flächen: Natronlauge, Formalin, Peressigsäure, (behüllte ) Festmist: Düngerpackung mit Branntkalk 100kg/m 3 Gülle: keine Dekontamination erforderlich Rifttalfieber Bunyaviridae, Genus Phlebovirus. behülltes Virus, hohe Tenazität, säurelabil, Virus bleibt in Blut oder Serum bei 4 C über Monate infektiös. Rinder, Schafe und Ziegen, Zoonose! Natronlauge, Formalin (35-37 % Formaldehyd), Peressigsäure 0,15% 1 h (1% einer 15 %igen Gleichgewichtsperessigsäure), oder, wirksam gegen behüllte Arthropoden (Übertragung durch Stechmücken) Flächen: Peressigsäurelösung 1% 1h oder, wirksam gegen behüllte Natronlauge 2% 2h, Formalin 2% 2h oder Handelsdesinfektion smittel, wirksam gegen behüllte Flächen: Natronlauge 2%-2h, Formalin 3%-ig 2h, Peressigsäurelösung 1%-ig 1h, gg. behüllte Festmist: Düngerpackung mit Branntkalk 100kg/m 3 Flüssigmist und Gülle: 50%ige Natronlauge 16 l/m 3 (0,8 % NaOH) oder 40 %ige Kalkmilch 40 kg/m3 oder Formalin 10 kg/m3 (0,37 % Formaldehyd), Einwirkungszeit jeweils 4 Tage 13/57

14 Tierseuche Erreger, Tenazität Empfängliche Gattungen Geeignete Flächendesinfektionsmittel Entwesung Laufende Desinfektion Vordesinfektion Schlussdesinfektion Schaf- und Ziegenpocken Pockenvirus, behüllt, hochkontagiös, sehr stabil in Krusten, Wolle etc. Kl. Wiederkäuer Natronlauge, Formalin (35-37% Formaldehyd), Peressigsäure 0,15% 1 h (1% einer 15 %igen Gleichgewichtsperessigsäure), gegen behüllte Nein Peressigsäure 1% 30 Minuten, wirksam gegen behüllte Ja Flächen: Peressigsäure 1% 30 Min. oder Handelsdesinfektion smittel, wirksam gegen behüllte Flächen: Natronlauge 2%ig 2h, Formalin 3%ig 2h, Peressigsäure 1%ig 1h Festmist: Düngerpackung mit Branntkalk 100kg/m 3, Flüssigmist und Gülle: nicht erforderlich Pferdepest Orbivirus, behülltes Virus, (9 Serotypen) Pferde, Esel, Zebras und Kreuzungen daraus, wirksam gegen unbehüllte, nur Produkte mit einer Mindesteinwirkzeit von 2 h oder weniger > in der doppelten Konzentration anwenden Ja (Arthropoden) Ja,, wirksam gegen unbehüllte, doppelte Konzentration der gebrauchsfertigen Lösung Handelsdesinfektion smittel, wirksam gegen unbehüllte, in der doppelten Konzentration anwenden Flächen:, wirksam gegen unbehüllte, nur Produkte mit einer Mindesteinwirkzeit von 2 h oder weniger > in der doppelten Konzentration anwenden Festmist: Düngerpackung mit 100 kg/m3 Branntkalk, Flüssigmist und Gülle: 40 %ige Kalkmilch 40 kg/m 3 oder Formalin 10 kg/m3 (0,37 % Formaldehyd), Einwirkungszeit jeweils 4 Tage Afrikanische Schweinepest Asfarviridae, Genus Asfivirus, behülltes Virus, sehr hohe Tenazität, wird u.a. durch 70 C/60' inaktiviert Schwein, Wildschwein, Zecke Natronlauge, Peressigsäure 0,15% 1 h (1% einer 15 %igen Gleichgewichtsperessigsäure) (behüllte ) v.a. mit oberflächenaktiven Wirkstoffen Arthropoden, Schadnager Peressigsäure oder (wirksam gegen behüllte ) Reifen: Natronlauge 2% oder Ameisensäure 4% Stiefel: Natronlauge 2%, oder, wirksam gegen behüllte Natronlauge 3% 2h oder Formalin 2% 2 h (0,74% Formaldehyd) Flächen: Natronlauge, Peressigsäure 0,15% 1 h (1% einer 15 %igen Gleichgewichtsperessig-säure) (behüllte ) v.a. mit oberflächenaktiven Wirkstoffe Festmist: Düngerpackung mit Branntkalk 100kg/m 3 oder in festen Plastiksack verpacken und in der Abfallverbrennung verbrennen Flüssigmist und Gülle: 50%ige Natronlauge 16 l/m 3 (0,8 % NaOH) oder 40 %ige Kalkmilch 40 kg/m3 oder Formalin 10 kg/m3 (0,37 % Formaldehyd), Einwirkungszeit jeweils 4 Tage 14/57

15 Tierseuche Erreger, Tenazität Empfängliche Gattungen Klassische Schweinepest Geflügelpest (Aviäre Influenza) behülltes RNA Virus, behüllt, mit hoher Tenazität in Tierkörpern, labil unter ph3 Familie Orthomyxoviridae, Genus Influenzavirus A, der Subtypen H5 und H7. Behülltes RNA Virus, nicht sehr stabil, überlebt länger in Geflügelfleisch, Eiern, Kot oder Wasser Geeignete Flächendesinfektionsmittel Schweine Natronlauge, Formalin (35-37% Formaldehyd), Peressigsäurelösung (15% Peressigsäure), Ameisensäure 4% 2h, gg. behüllte sehr gut geeignet ist eine Kombination von Aldehyden und oberflächenaktiven Wirkstoffen Vögel Formalin, Peressigsäure oder, wirksam gegen behüllte Entwesung Laufende Desinfektion Vordesinfektion Schlussdesinfektion Schadnager Arthropoden Flächen: Peressigsäure 1%-1h, Ameisensäure: 4%-2h, gg. behüllte Ständige Desinfektionseinrichtungen: Natronlauge 2% oder, wirksam gegen behüllte Peressigsäure oder, wirksam gegen behüllte Flächen: Natronlauge 2% 2 h, Formalin 2% 2h Peressigsäurelösung 1% 1h, Ameisensäure: 4% 2h, oder Handelspräparate gg. behüllte Peressigsäurelösung 1% 1 h oder Handelsdesinfektion smittel, wirksam gegen behüllte Flächen: Natronlauge 2%-ig 2 h, Formalin 2%-ig 2h; Peressigsäurelösung 1%-ig 1h, wirksam gegen behüllte Festmist: Düngerpackung Flüssigmist und Gülle: 4 Tage lang 40%ige Kalkmilch 40 kg/m 3 oder Langzeitlagerung: nach der letzten Güllezufuhr in den Güllebehälter im Sommer 2 Monate, im Winter 3 Monate lagern Flächen: Formalin, Peressigsäure, (gegen behüllte ) Festmist: verbrennen, zu Flüssigmist verarbeiten und 4 Tage Kalk, Formalin; vergraben unter Zumischen von Branntkalk Newcastle Krankheit Paramyxovirus, behüllt, hochkontagiös, Fäkal oder oral ausgeschiedenes Virus überlebt Wo. in Geflügelfleisch, Eiern, Hühnerfedern oder Staub. Hühnervögel, Gans, Ente, Tauben, Zierund Wildvögel Formalin (35-37% Formaldehyd), Peressigsäure 15% oder, wirksam gegen behülle Arthropoden Ja, Peressigsäure 1%-1h, (behüllte ) Peressigsäure 1% 1h oder Handelsdesinfektion smittel, wirksam gegen behüllte Flächen: Formalin 2%-2h, Peressigsäure 1%-1 h, (behüllte ), Festmist: verbrennen oder verarbeiten zu Flüssigmist und Beigabe von: Kalk 40%-40 kg/m 3, Formalin 10kg/m 3 (Einwirkzeit mind. 4 Tage), oder Vergraben unter Zusatz von 100kg/m 3 Branntkalk 15/57

16 Tierseuche Erreger, Tenazität Empfängliche Gattungen Auszurottende Seuchen Geeignete Flächendesinfektionsmittel Entwesung Laufende Desinfektion Vordesinfektion Schlussdesinfektion Milzbrand Bacillus anthracis: Sporenbildner, hohe Resistenz der Sporen; Blut verendeter Tiere enthält massenhaft vegetative Zellen, die an der Luft sporulieren > durch sofortige Desinfektion der Sporulation zuvorkommen Rind und Schaf, seltener Pferd und Ziege, wenig empfänglich Fleischfresser, Schwein und Mensch Formalin (35-37% Formaldehyd), Peressigsäure 1% 3 h (6,7% einer 15 %igen Gleichgewichtsperessigsäure), Glutaraldehyd (hohe Konzentration: Vollschutzkleidung und Atemmasken tragen!) KEINE HANDELSDESINFEKTION SMITTEL Nein Ja, Peressigsäure 2%-2 h, Stiefel: Formalin30% ig (11.10% Formaldehyd) Formalin 30% 2h (11,1 % Formaldehyd) oder Glutaraldehyd (ph 8,0-8,5) 4% 2h Flächen: Formalin 30%-2 h, Glutaraldehyd (f 8,0-8,5) 4%-2h, Peressigsäure: 2%-2h (nicht auf blutverschmierten Flächen anwenden) Festmist: kl. Mengen Mist nach Absprache mit der Verbrennungsanlage in Einwegbidons füllen und in die Verbrennung geben. Ersatzweise eine Düngerpackung aufsetzen. Dabei jedoch auf die Strohunterlage statt Kalkhydrat gekörnten Branntkalk streuen (100g/m 2 ) und dem Mist 200kg Branntkalk/m 3 beigeben. Achtung Gefahr der Selbstentflammung! Flüssigmist und Gülle: Mindesteinwirkzeit 4 Tage, Formalin 50kg/m 3 (Achtung Schaumbildung, entsprechendes Volumen vorsehen) Aujeszkysche Krankheit Herpesvirus, behüllt, Übertragung durch Schadnager möglich, hohe Tenazität, wird durch 80 C sofort zerstört Schwein, seltener Rind, kleine Wiederkäuer, Katzen, Hunde, Nager. Formalin, Peressigsäure 0,15% 1 h (1% einer 15%igen Gleichgewichtsperessigsäure), (gegen behüllte ) Ja (Schadnager) Peressigsäure oder, wirksam gegen behüllte Formalin 1% (0,37% Formaldehyd), Peressigsäure, Handelsdesinfektion smittel Flächen: Formalin, Peressigsäure 0,15% 1 h (1% einer 15 %igen Gleichgewichts-peressigsäure), (gegen behüllte ) Festmist : Düngerpackung mit Branntkalk 100kg/m 3 Flüssigmist und Gülle: 50%ige Natronlauge 16 l/m 3 (0,8 % NaOH) oder 40 %ige Kalkmilch 40 kg/m3, Einwirkungszeit jeweils 4 Tage 16/57

17 Tierseuche Erreger, Tenazität Empfängliche Gattungen Geeignete Flächendesinfektionsmittel Entwesung Laufende Desinfektion Vordesinfektion Schlussdesinfektion Tollwut Rhabdovirus, behüllt, ph-wert labil, in der Umwelt wenig kontagiös Alle warmblütigen Tiere, Zoonose Natronlauge, Formalin (35-37% Formaldehyd), Peressigsäurelösung (15% Peressigsäure), Ameisensäure 4% 2h, gg. behüllte Nein Peressigsäure 1%-1h, Ameisensäure 4%-2h, Handels-präparate gg. behüllte Natronlauge 2% 2h, Formalin 2% 2h, Handelsdesinfektion smittel gg. behüllte Flächen: Natronlauge 2%-2 h, Formalin 2%-2h; Peressigsäurelösung 1%-1h, gg. behüllte Festmist: nein Flüssigmist oder Gülle: nein Brucellose der Rinder Brucella abortus, aerobe, gramnegative Stäbchen, empfindlich gegenüber Austrocknung und UV- Licht, Abtötung durch Pasteurisation Tiere der Rinder-, Schweine-, Ziegen- und Schafgattung, Kameliden, Hund, Fuchs, Pferd, Mensch Formalin, Peressigsäure 0,3% 1 h (2% einer 15 %igen Gleichgewichtsperessigsäure), Ameisensäure 5% 2h, (gegen Bakterien) Schadnager Ja (siehe Flächendesinfektion) Ameisensäure 5% 2 h Flächen: Formalin, Peressigsäure 0,3% 1 h (2% einer 15 %igen Gleichgewichtsperessigsäure), Ameisensäure 5% 2h, (gegen Bakterien) Festmist: Düngerpackung Flüssigmist und Gülle: 40%ige Kalkmilch 60 kg/m 3 oder Formalin 15 kg/m3 (0,56 % Formaldehyd), Einwirkungszeit jeweils 4 Tage Tuberkulose Mycobakterium bovis Hohe Tenazität (z.b. in Erdreich und Gülle), Inaktivierung durch Sonnen- und UV- Licht in der Milch Abtötung durch Pasteurisieren Hauptwirt: Rind; hoch empfänglich: Büffel, Schaf Ziege, Schwein, Fuchs, Dachs, Kaninchen; mässig empfänglich: Pferd Formalin (35-37% Formaldehyd), gegen Mykobakterien Nein Nein Handelspräparate wirksam gg. Mykobakterien Flächen: Formalin 10%-4h, wirksam gg. Mykobakterien Festmist: Düngerpackung mit Branntkalk 100kg/m 3 Flüssigmist oder Gülle: Formalin 20 kg/m 3 (074 % Formaldehyd), Einwirkungszeit 2 Wochen Enzootische Leukose der Rinder Familie Retroviridae, Genus Deltaretrovirus, behülltes Virus, geringe Tenazität, wird mit üblichen Desinfektionsmitteln inaktiviert. Rind, Schaf, Ziege Natronlauge, Formalin, Peressigsäure, Ameisensäure, (gegen behüllte ) Nein Nein Nein Flächen: Natronlauge, Formalin, Peressigsäure, Ameisensäure, (gegen behüllte ) Festmist: nein, Flüssigmist und Gülle: nein Infektiöse bovine Herpesvirus, behüllt, Rind. auch Natronlauge, Formalin, Nein Peressigsäure, Nein Flächen: Natronlauge, Formalin, 17/57

18 Tierseuche Erreger, Tenazität Empfängliche Gattungen Rhinotracheitis / Infektiöse pustulöse Vulvovaginitis IBR/IPV Bovine Virus- Diarrhoe (BVD) wenig ph-stabil, Latenz! Familie Flaviviridae, Genus Pestivirus Behülltes Virus, geringe Tenazität, Ziege, Schaf, Schwein und wildlebende Paarhufer Hauptwirt Rind Geeignete Flächendesinfektionsmittel Peressigsäure 0,15% 1 h (1% einer 15 %igen Gleichgewichtsperessigsäure), Ameisensäure 4% 2h, (behüllt ) wird durch alle gängigen Desinfektionsmittel inaktiviert Handelspräparate (gegen behüllte ) Entwesung Laufende Desinfektion Vordesinfektion Schlussdesinfektion Ameisensäure, (behüllte ) Peressigsäure 0,15% 1 h (1% einer 15 %igen Gleichgewichtsperessig-säure), Ameisensäure 4% 2h, (behüllt ) Festmist: Düngerpackung mit Branntkalk 100kg/m 3, Flüssigmist und Gülle: 50%ige Natronlauge 16 l/m 3 (0,8 % NaOH) oder 40 %ige Kalkmilch 40 kg/m3, Einwirkungszeit jeweils 4 Tage Nein Nein Nein Flächen: Handelspräparate (gegen behüllte ) Festmist: keine Massnahmen Flüssigmist und Gülle: keine Massnahmen Transmissible spongiforme Enzephalopathien TSE Verändertes Prion- Protein Rind, Wildwiederkäuer in Zoos, (BSE), Schaf (Traberkrankheit/ Scrapie), Nerz (TME), Hirsch (Chronic Wasting disease), Katzen (FSE) Chemische Desinfektion Agens wenn irgend möglich durch feuchte Hitze zerstören (autoklavieren) bei mind. 133 C während mind. 20 Minuten Nur, wenn Autoklavieren nicht möglich: Natronlauge, Natriumhypochloridlösung (mind. 2% freies Chlor in der gebrauchsfertigen Lösung) Nein Nein Nein Flächen: Natronlauge 4%-ig 4h, Natriumhypochlorit-Lösung (2% freies Chlor) Festmist: Düngerpackung mit Branntkalk 100kg/m 3 oder in festen Plastiksack verpacken und in der Abfallverbrennung verbrennen, Flüssigmist und Gülle: 40%iger Kalkmilch 40 kg/m3 oder 50 %ige Natronlauge 20 l/m3 (1 % NaOH) oder Formalin 10 kg/m3 (0,37 % Formaldehyd), Einwirkungszeit jeweils 4 Tage 18/57

19 Tierseuche Erreger, Tenazität Empfängliche Gattungen Geeignete Flächendesinfektionsmittel Entwesung Laufende Desinfektion Vordesinfektion Schlussdesinfektion Deckinfektionen der Rinder (I): Infektionen mit Campylobacter fetus subsp. venerealis Campylobacter (C.) fetus subsp. venerealis: gramnegatives Bakterium, kann in Stroh und Mist bis 30 Tage, in gefrorenem Samen mehrere Monate überleben Rind Natronlauge, Formalin (35-37% Formaldehyd), Peressigsäurelösung (15% Peressigsäure), Ameisensäure, gg. Bakterien Nein Nein Nein Flächen: Natronlauge 2%-2 h, Formalin 3%-2h; Peressigsäure-lösung 1%-1h, wirksam gegen Bakterien Festmist: nein Flüssigmist oder Gülle: nein Deckinfektionen der Rinder (II): mit Tritrichomonas foetus Tritrichomonas foetus (Protozoon), geringe Widerstandsfähigkeit in der Umwelt, lieben Feuchtigkeit Rind, Schwein, Katze Ameisensäure, Peressigsäure und gegen Einzeller wirksame Nein Nein Nein Flächen: Ameisensäure, Peressigsäure und gegen Einzeller wirksame Brucellose der Schafe und Ziegen Brucella melitensis, obligate Parasiten, empfindlich gegenüber Austrocknung und UV- Licht, Abtötung durch Natürliches Habitat: Schaf und Ziege; Rind, Hunde können sich infizieren Formalin, Peressigsäure, Ameisensäure, (gegen Bakterien) Schadnager Ja (siehe Flächendesinfektion) siehe Flächendesinfektion Flächen: Formalin, Peressigsäure, Ameisensäure, (gegen Bakterien) Festmist: Düngerpackung Pasteurisation Flüssigmist und Gülle: 4 Tage Formalin, Kalkmilch Infektiöse Agalaktie der Schafe und Ziegen Mycoplasma agalactiae identisches Krankheitsbild durch M. mycoides subsp. mycoides LC, M. mycoides subsp. capri, M. capricolum subsp. capricolum und M. putrefaciens, geringe Tenazität, sehr empfindlich gegen Desinfektionsmittel Schaf und Ziege alle gängigen Grundchemikalien sowie gegen Bakterien (Anwendung für die spezielle Desinfektion, d.h. je nach Wirkstoff mit der doppelten Konzentration oder Einwirkungszeit) nein ja nein Flächen: alle gängigen Grundchemikalien sowie gegen Bakterien (Anwendung für die spezielle Desinfektion, d.h. je nach Wirkstoff mit der doppelten Konzentration oder Einwirkungszeit) Festmist: Düngerpackung Flüssigmist und Gülle: 4 Tage Formalin, Kalkmilch 19/57

20 Tierseuche Erreger, Tenazität Empfängliche Gattungen Geeignete Flächendesinfektionsmittel Entwesung Laufende Desinfektion Vordesinfektion Schlussdesinfektion Caprine Arthritis- Encephalitits CAE Caprines Arthritis- Encephalitis Virus (CAEV), Familie Retroviridae, Genus Lentivirus, enge Verwandtschaft mit dem Verursacher von Maedi- Visna beim Schaf, niedrige Tenazität Ziegen alle gängigen Grundchemikalien sowie (gegen behüllte ) nein Nein Nein Flächen: alle gängigen Grundchemikalien sowie (gegen behüllte ) Festmist: nein Gülle: nein Beschälseuche Trypanosoma equiperdum(protozoon) Widerstandsfähigkeit im Freien gering Pferde (beim Esel asymptomatisch) Natronlauge, Formalin, Peressigsäure, Ameisensäure, (gegen Bakterien) Nein Nein Nein Flächen: Natronlauge, Formalin, Peressigsäure, Ameisensäure, (gegen Bakterien) Festmist: nein Gülle: nein Enzephalomyelitiden des Pferdes Familie Togaviridae, Genus Alphavirus, behüllt EEE: Eastern Equine Encephalomyelitis-Virus, WEE: Western Equine Encephalomyelitis-Virus; VEE: Venezuelan Equine Encephalomyelitis-Virus Equiden, Vögel (asymptomatisch ), wilde Säuger, Mensch je nach Erreger, wirksam gegen behüllte, nur Produkte mit einer Mindesteinwirkzeit von 2 h oder weniger Ja (Arthropoden) Ja, siehe Flächendesinfektion Ja, Natronlauge 2%ig 2 h Flächen:, wirksam gegen behüllte, nur Produkte mit einer Mindesteinwirkzeit von 2 h oder weniger Festmist: Düngerpackung mit Branntkalk 100kg/m 3, Flüssigmist und Gülle: 50%ige Natronlauge 16 l/m 3 (0,8 % NaOH) oder 40 %ige Kalkmilch 40 kg/m3 oder Formalin 10 kg/m3 (0,37 % Formaldehyd), Einwirkungszeit jeweils 4 Tage Infektiöse Anämie des Pferdes Familie Retroviridae, Genus Lentivirus, behüllt, mehrere Stämme mit unterschiedlicher Pferde gegen behüllte Ja (Arthropoden) nein nein Flächen: gegen behüllte Virulenz 20/57

21 Tierseuche Erreger, Tenazität Empfängliche Gattungen Geeignete Flächendesinfektionsmittel Entwesung Laufende Desinfektion Vordesinfektion Schlussdesinfektion Rotz Burkholderia mallei (früher als Pseudomonas mallei bezeichnet) mässige Tenazität, Verbreitung auch aerogen Esel, Maultier, Pferd, Mensch (Zoonose!), Nagetiere Formalin (35-37% Formaldehyd), Peressigsäurelösung (15% Peressigsäure), Ameisensäure, gg. Bakterien Nein Nein Formalin 5%-2h, Ameisensäure 4%- 2h, Handelsdesinfektion smittel gg. Bakterien Flächen: Formalin 5%-ig 2h, Ameisensäure 4%-ig 2h, Peressigsäure 1%-ig 1h, gg. Bakterien Festmist: Düngerpackung mit Branntkalk 100kg/m 3, Flüssigmist und Gülle: 50%ige Natronlauge 16 l/m 3 (0,8 % NaOH) oder 40 %ige Kalkmilch 40 kg/m3 oder Formalin 15 kg/m3 (0,56 % Formaldehyd), Einwirkungszeit jeweils 4 Tage Brucellose der Schweine Brucella suis, obligate Parasiten, empfindlich gegenüber Austrocknung und UV- Licht, Abtötung durch Pasteurisation Natürl. Habitat: Schwein; je nach Biotyp auch Wildschwein, Hase, Rentier und Nager; Fuchs und Hund können sich infizieren Formalin, Peressigsäure 0,3% 1 h (2% einer 15 %igen Gleichgewichtsperessigsäure),, Ameisensäure 4% 2h, (gegen Bakterien) Schadnager Ja (siehe Flächendesinfektion) Ameisensäure 5% 2 h Flächen: Formalin, Peressigsäure 0,3% 1 h (2% einer 15 %igen Gleichgewichtsperessigsäure),, Ameisensäure 4% 2h, (gegen Bakterien) Festmist: Düngerpackung Flüssigmist und Gülle: 40%ige Kalkmilch 60 kg/m 3 oder Formalin 15 kg/m3 (0,56 % Formaldehyd), Einwirkungszeit jeweils 4 Tage Porcines reproduktives und respiratorisches Syndrom (PRRS) Arteriviridae, Genus Arterivirus, nordamerikanische und europäische Stämme; RNS-Virus, behüllt, mässige Tenazität, liebt feuchte und kalte Umgebung Hausschwein, Wildschwein Natronlauge und alle gegen (behüllte) wirksamen Arthropoden (v.a. Fliegen) und Schadnager ja siehe Flächendesinfektion Stiefel: 2%ige Natronlauge oder entsprechend wirksame nein Ställe besonders sorgfältig reinigen und abtrocknen lassen (Virus überlebt hier nur schwer), Geräte, Treibbretter und Belüftung mit einbeziehen, Flächen: Natronlauge und alle gegen (behüllte) wirksamen Gülle/Mist dekontaminieren 21/57

22 Tierseuche Erreger, Tenazität Empfängliche Gattungen Geeignete Flächendesinfektionsmittel Entwesung Laufende Desinfektion Vordesinfektion Schlussdesinfektion Infektiöse hämatopoietische Nekrose IHN (Fischseuche) Rhabdoviridae, wärmeund säureempfindlich. Optimale Wassertemperatur 10 C, kaum Ausbrüche über 15 C. Pazifische Lachse, atlantischer Lachs, Regenbogenforelle Becken und Geräte: Branntkalk 0,5-1 kg/m 2 ins leere Becken, Einwirkungszeit mindestens 24 h; bei Temp. < 10 C Natronlauge 2%-ig auf Flächen und Geräte sprühen, mindestens 2 h einwirken lassen. Becken nach der Einwirkzeit mit Wasser nachspülen Bei kleineren Anlagen spezielle, nach den Angaben des Herstellers anwenden entfällt entfällt nein Becken: Flächen und Geräte reinigen und desinfizieren Natürliche Teiche: leer fischen und reinigen. Auf den noch feuchten Teichboden mit 1kg Branntkalk pro m2 bestreuen. Danach den Teich wieder möglichst hoch anstauen und so lange Branntkalk zugeben, bis ph 12,0-12,5 erreicht ist. Den Teich so lange gestaut halten und die Lauge einwirken lassen, bis sie sich selbst neutralisiert hat (ca. 14 Tage) Den Teich erst wieder belegen, wenn sich ph auf unter 8,5 gesenkt hat 1. Virale hämorrhagische Septikämie VHS (Fischseuche) Rhabdoviridae, wärmeund säureempfindlich. Optimale Wassertemperatur 9-12 C; selten Ausbrüche bei über 15 C Salmoniden, insbesondere Regenbogenforelle, auch Hechte, Äschen, Felchen, Steinbutt, Pazifischer Hering siehe oben entfällt entfällt nein siehe oben 1 Weiterführende Literatur: Rapp, J (1992) Praktische Erfahrungen mit der Desinfektion in der Forellenzucht, Fischer & Teichwirt 47, Schaeperclaus, W (1990) : II. Therapie von Fischkrankheiten, 6. Desinfektionsmittel, In: Fischkrankheiten Teil 1. Akademie, Berlin 22/57

23 Tierseuche Erreger, Tenazität Empfängliche Gattungen Geeignete Flächendesinfektionsmittel Entwesung Laufende Desinfektion Vordesinfektion Schlussdesinfektion Infektiöse Anämie der Salmonidae (Fischseuche) Virus (Orthomyxo-Virus ähnlich), optimale Wassertemperatur um 10 C, kaum Ausbrüche über 14 C Atlantischer Lachs (Salmo salar), Seeforelle, Regenbogenforelle, siehe oben entfällt entfällt nein siehe oben Atlantischer Hering als Virusträger Zu bekämpfende Seuchen Leptospirose Leptospiren, versch. Genospezies, darin versch. Serovare, überleben am längsten in feuchter Erde, Schlamm und stehenden Gewässern, empfindlich gegen Austrocknung, Wärme und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt Warm- und Kaltblüter, Mensch. (gegen Bakterien) nein nein nein Flächen: gegen Bakterien feuchte Erde, Schlamm, stehendes Gewässer: trocken legen Salmonellosen Fam. Enterobacteriaceae, Gattung Salmonella, empfänglich sind je nach Serovar an bestimmte Tierarten oder an den Menschen adaptiert; hohe Tenazität Säugetiere (ausser Fleischfresser), Mensch, Vögel, Reptilien, Amphibien Formalin (35-37% Formaldehyd), Peressigsäurelösung (15% Peressigsäure), Ameisensäure 4% 2h, gg. Bakterien (Anwendung für die spezielle Desinfektion, doppelte Einwirkungszeit als bei vorbeugenden Desinfektionen) Schadnager und Arthropoden Ja Ja (Zoonose): Peressigsäure 1%- 1h, Ameisensäure: 4%-2h, Handelspräparate gg. Bakterien Flächen: Formalin (35-37% Formaldehyd), Peressigsäurelösung (15% Peressigsäure), Ameisensäure 4% 2h, gg. Bakterien (Anwendung für die spezielle Desinfektion, doppelte Einwirkungszeit als bei vorbeugenden Desinfektionen) Festmist: Düngerpackung mit Branntkalk 100kg/m 3, Flüssigmist und Gülle: 40%ige Kalkmilch 60 kg/m 3 oder Formalin 15 kg/m3 (0,56 % Formaldehyd), Einwirkungszeit jeweils 4 Tage 23/57

24 Tierseuche Erreger, Tenazität Empfängliche Gattungen Geeignete Flächendesinfektionsmittel Entwesung Laufende Desinfektion Vordesinfektion Schlussdesinfektion Dasselkrankheit Hypoderma bovis (grosse Dasselfliege), Hypoderma lineatum (kleine Dasselfliege) Rind, selten Ziegen, Hirsche, Pferde. Nein, siehe Behandlung der Tiere Nein (Fliegen legen Eier im Monat am Tier ab, Beulen zeigen sich Behandlung der Tiere) Nein, siehe Behandlung der Tiere Nein, siehe Behandlung der Tiere Nein, siehe Behandlung der Tiere Brucellose der Widder Brucella ovis, obligate Parasiten, natürliches Habitat: Schaf; empfindlich gegenüber Austrocknung und UV- Licht, Abtötung erfolgt durch Pasteurisation Schaf Peressigsäure 0,3% 1 h (2% einer 15 %igen Gleichgewichtsperessigsäure), Ameisensäure 4% 2h ja (Schadnager) ja Ameisensäure 5% / 2 h oder für spezielle Desinfektionen ohne Chlor- und Sauerstoffabspalter mit Einwirkungszeit 2 h oder weniger Flächen: Peressigsäure 0,3% 1 h (2% einer 15 %igen Gleichgewichtsperessigsäure), Ameisensäure 4% 2h Festmist: Düngerpackung Flüssigmist und Gülle: 40%ige Kalkmilch 60 kg/m 3 oder Formalin 15 kg/m3 (0,56 % Formaldehyd), Einwirkungszeit jeweils 4 Tage 24/57

25 Tierseuche Erreger, Tenazität Empfängliche Gattungen Blauzungenkrank heit (Bluetongue) Reoviridae, Genus Orbivirus, behülltes RNA Virus. Es gibt 24 verschiedene Serotypen. Virus hat hohe Tenazität, ist säurelabil Schafe, Rinder Geeignete Flächendesinfektionsmittel Natronlauge, Formalin, Peressigsäure, Ameisensäure oder, wirksam gegen behüllte Entwesung Laufende Desinfektion Vordesinfektion Schlussdesinfektion Nein (keine chemische Vektorbekämpfung im Stall, Schutz der Tiere vor den Vektoren gemäss TSV und speziellen Technischen Weisungen) Nein Nein Erfassen und mechanische Beseitigung der Orte, die das Überleben von Vektoren begünstigen oder ermöglichen, insbesondere der Orte, die ihre Vermehrung begünstigen. Vektoren-Überwachungs-, Kontroll- und Bekämpfungsmassnahmen für den Betrieb und den Umkreis des Betriebes gemäss TSV und Technische Weisungen zu Bluetongue bekämpfung falls notwendig möglich mittels Flächen: Natronlauge, Formalin, Peressigsäure, Ameisensäure, (behüllte ) Festmist : Düngerpackung mit Branntkalk 100kg/m 3 Flüssigmist und Gülle: nur bei massivem Befall des Bestandes 50%ige Natronlauge 16 l/m 3 (0,8 % NaOH) oder 40 %ige Kalkmilch 40 kg/m3 oder Formalin 10 kg/m3 (0,37 % Formaldehyd), Einwirkungszeit jeweils 4 Tage Ansteckende Pferdemetritis bakteriell: Taylorella equigenitalis, gramnegativ Equiden gegen Bakterien (Anwendung für spezielle Desinfektion mit verdoppelter Einwirkungszeit bzw. Konzentration) nein nein nein Flächen: gegen Bakterien (Anwendung für spezielle Desinfektion mit verdoppelter Einwirkungszeit bzw. Konzentration) Mist: nein Flüssigmist und Gülle: nein 25/57

26 Tierseuche Erreger, Tenazität Empfängliche Gattungen Geeignete Flächendesinfektionsmittel Entwesung Laufende Desinfektion Vordesinfektion Schlussdesinfektion Enzootische Pneumonie der Schweine (EP) Mycoplasma hyopneumoniae, obligate Parasiten der Zelloberfläche, hohe Wirtspezifität, Tenazität ausserhalb des Wirtes ist gering Schwein Natronlauge oder gegen Bakterien (Anwendung für spezielle Desinfektion mit verdoppelter Einwirkungszeit bzw. Konzentration) nein nur bei Räumung des Bestandes, Natronlauge nein Entweder Behandlung der verbleibenden Tiere und Reinigung und Desinfektion des Stalles oder Schlussdesinfektion nach der Räumung des Bestandes Actinobacillose der Schweine (APP) Actinobacillus pleuropneumoniae, gramnegativ, grosse Wirtsspezifität, geringe Tenazität Schwein Natronlauge oder gegen Bakterien (Anwendung für spezielle Desinfektion mit verdoppelter Einwirkungszeit bzw. Konzentration) nein nur bei Räumung des Bestandes, Natronlauge nein Entweder Behandlung der verbleibenden Tiere und Reinigung und Desinfektion des Stalles oder Schlussdesinfektion nach der Räumung des Bestandes Chlamydiose der Vögel Chlamydophila psittaci. gramnegative, intrazelluläre Bakterien; extrazelluläre Form in getrocknetem Zustand widerstandsfähig und kontagiös, aerogen übertragbar Vögel, v.a. Papageien und Sittiche, Truthühner, Mensch, andere Säuger Formalin (35-37% Formaldehyd), Peressigsäure (15% Peressigsäure), auf Aldehydbasis (wirksam gg. Bakterien) alle parasitären und nichtparasitären Arthropoden, Schadnager Peressigsäurelösung 1%-1h, auf Aldehydbasis (wirksam gg. Bakterien) Formalin 3%-2h, Handels-präparate auf Aldehydbasis (wirksam gg. Bakterien) Reinigung (Atemschutz tragen!), anschl. Desinfektion: Flächen: Formalin 3%ig 2h, Peressigsäure 1%-1h, Handelspräparate auf Aldehydbasis (wirksam gg. Bakterien) Festmist: Düngerpackung. Vogelkot, Futterreste und Einstreu in feste Plastiksäcke verpacken und in der Abfallverbrennung entsorgen. Falls nicht möglich, mit Formalinlösung 3%ig (1,11% Formaldehyd) oder einem gg. Bakterien durchtränken und vergraben 26/57

27 Tierseuche Erreger, Tenazität Empfängliche Gattungen Geeignete Flächendesinfektionsmittel Entwesung Laufende Desinfektion Vordesinfektion Schlussdesinfektion Salmonella- Infektion des Geflügels und der Schweine Familie Enterobacteriaceae, Salmonella Enteritidis Vögel, Nager, Mensch, andere Warmblüter Formalin (35-37% Formaldehyd), Peressigsäurelösung (15% Peressigsäure), Ameisensäure 4% 2h, gg. Bakterien (Anwendung für die spezielle Desinfektion, doppelte Einwirkungszeit als bei vorbeugenden Desinfektionen) ja (Arthropoden, Schadnager) Stiefel: 2% ige Natronlauge, Reifen: 2%iger Natronlauge oder 4% Ameisensäure Ja (Zoonose): Peressigsäure 1%- 1h, Ameisensäure: 4%-2h, Handelspräparate gg. Bakterien Flächen: Formalin (35-37% Formaldehyd), Peressigsäurelösung (15% Peressigsäure), Ameisensäure 4% 2h, gg. Bakterien (Anwendung für die spezielle Desinfektion, doppelte Einwirkungszeit als bei vorbeugenden Desinfektionen) Festmist: Düngerpackung mit Branntkalk 100kg/m 3, Flüssigmist und Gülle: 40%ige Kalkmilch 60 kg/m 3 oder Formalin 15 kg/m3 (0,56 % Formaldehyd), Einwirkungszeit jeweils 4 Tage Infektiöse Laryngotracheitis der Hühner Herpesviridae, Subfamilie Alphaherpesvirinae. behüllte mit geringer Tenazität, werden durch Sonnenlicht und höhere Temperaturen (37-55 C) schnell inaktiviert Haushuhn, Fasan, Truthahn, Pfau Natronlauge, Formalin, Peressigsäure oder gegen behüllte nein ja (siehe geeignete Mittel für Flächen) nein Flächen: Natronlauge, Formalin, Peressigsäure oder gegen behüllte Mist: verbrennen Myxomatose Poxviridae, Genus Leporipoxvirus (Myxomatosevirus), behüllt, thermolabil, gegenüber Kälte und Austrocknung sehr widerstandsfähig Kaninchen Natronlauge, Formalin, Peressigsäure oder gegen behüllte ja: Arthropoden (Stechmücken, Flöhe, Zecken und Milben) ja (siehe geeignete Mittel für Flächen) nein Flächen: Natronlauge, Formalin, Peressigsäure oder gegen behüllte, anschliessend zur Verhinderung einer Neueinschleppung durch Insekten vorbeugend feinmaschige Netze (mind. 3 Maschen pro cm) 27/57

28 Tierseuche Erreger, Tenazität Empfängliche Gattungen Faulbrut der Bienen Sauerbrut der Bienen Paenibacillus larvae, begeisseltes Stäbchenbakterium, überlebt ausserhalb der Bienen in Sporenform; hohe Tenazität, Sporen bleiben jahrzehntelang infektiös Melissococcus pluton, mit sekundären Erregern, wie z.b. Paenibacillus alvei, Tenazität mässig. Bienenbrut Bienenbrut Geeignete Flächendesinfektionsmittel Entwesung Laufende Desinfektion Vordesinfektion Schlussdesinfektion Bekämpfung nach den Richtlinien des Zentrums für Bienenforschung in Liebefeld bei der Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld- Posieux ALP Bekämpfung nach den Richtlinien des Zentrums für Bienenforschung in Liebefeld bei der Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld- Posieux ALP 28/57

29 Anhang 3: Kriterien für die Wahl des Desinfektionsmittels Ein ideales Desinfektionsmittel müsste gegenüber Bakterien, und Pilzen wirksam und dabei für Menschen und Tiere ungiftig sein. Es dürfte keine Geruchsbelästigung hervorrufen und durch Stallschmutz, Eiweissbestandteile und Reinigungsmittel nicht inaktiviert werden. Und es müsste eine gute Netzfähigkeit besitzen und materialverträglich, einfach anwendbar und kostengünstig sein. Keines der vielen Desinfektionsmittel erfüllt diese Anforderungen optimal. Es muss, daher eine Wahl nach mehreren Kriterien getroffen werden: - Wirkungsspektrum (sind die zu bekämpfenden Erreger eingeschlossen?). Ist der Wirkstoff gegen den Zielerreger unwirksam oder nur bei langer Einwirkung wirksam, ist dies ein Killerkriterium für die Wahl. Es kann davon ausgegangen werden, dass die meisten Produkte eine befriedigende Wirkung gegenüber Bakterien und behüllten haben. Dagegen variiert die Wirksamkeit gegenüber unbehüllten, Mykobakterien, Pilzen und Sporen von Produkt zu Produkt. Schliesslich ist bei der Wahl zu berücksichtigen, dass anders als bei Routineanwendungen bei der Seuchenbekämpfung eher eine keimvernichtende Wirkung angestrebt wird. (Weitere Informationen siehe Anhänge 2, 3 und 4). - Einwirkungszeit (können die erforderlichen Einwirkzeiten eingehalten werden?). Die angegebenen Mindesteinwirkzeiten bezogen auf die Konzentration der gebrauchsfertigen Lösung sind genauestens zu beachten. Sie gelten grundsätzlich für eine Aufwandmenge der Gebrauchslösung von 0,4 l/m 2. Bei der Desinfektion am Schadenplatz können aus Gründen der Effizienz die sonst geltenden Mindesteinwirkzeiten oft nicht eingehalten werden. Hier ist ein Desinfektionsmittel zu wählen, das auch bei verkürzter Einwirkungszeit (1 Stunde, 30 Minuten oder sogar 15 Minuten) eine sehr hohe Wirksamkeit hat. Es eignen sich Grundchemikalien nach Anhang 5 und nach Anhang 4 auf der Basis von organischen Säuren, Peroxidverbindungen oder Peressigsäure. Bei Handelsprodukten nur Produkte wählen, die in der Kurz- und Ultrakurzdesinfektion geprüft wurden. Unter Umständen muss die Konzentration in der gebrauchsfertigen Lösung auf das Doppelte bis Vierfache erhöht werden (dabei auch den Kältefehler mit berücksichtigen, siehe unten). - Wirksamkeit bei organischer Verschmutzung / Eiweissfehler (ist die Fläche mit organischem Material verschmutzt?) Vorsicht bei Desinfektionsmitteln auf der Basis von Chlorverbindungen, Peroxiden und Quaternären Ammoniumverbindungen! Bei ihnen wird durch die Wechselwirkung des Desinfektionsmittels mit organischen Stoffen die Wirksamkeit reduziert. Ist eine Desinfektion bei Anwesenheit von organischen Stoffen (Blut, Serum, Milch, Kotreste) unumgänglich, müssen Grundchemikalien nach Anhang 5 oder verwendet werden, die unter den Bedingungen der Tierhaltung auf Keimträgern (z.b. auf Holz, Gummi, Aluminium usw.) bei anwesendem organischem Material geprüft wurden. - Kältefehler (ist das Mittel bei den herrschenden Temperaturen wirksam?) Nur bei Desinfektionsmitteln auf der Basis von Peressigsäure kann davon ausgegangen werden, dass Bakterien, und sogar Sporen auch bei Temperaturen von 0 bis 10 C wirksam vernichtet werden können. Natronlauge, Formalin, und Ameisensäure haben ihr Wirkungsoptimum im Bereich von 10 bis 20 C. Bei Natronlauge und Peressigsäure (bei PES im Falle von Temperaturen unter dem Gefrierpunkt) kann der Kältefehler durch eine stark erhöhte Konzentration ausgeglichen werden. Bei der Anwendung ist dann speziell auf den Schutz der Personen und Materialien zu achten! Bei Aldehyden (u.a. Formalin) bringt die Erhöhung der Konzentration keine Verbesserung. Hier empfiehlt sich, wenn kein anderer Wirkstoff zur Verfügung steht, eine Verlängerung der Einwirkungszeit auf das Doppelte bis Vierfache. sind in der Regel bei 20 C getestet. Bei Kälte nur Produkte einsetzen, die auch bei der entsprechenden Temperatur (z.b. +10 C, +4 C und -10 C) getestet wurden. - Stabilität (entspricht die Haltbarkeit der gebrauchsfertigen Lösung dem geplanten Ablauf 29/57

30 der Desinfektion?) Die meisten Desinfektionsmittel haben unter Lichtabschluss und im ungeöffneten Originalgebinde eine Haltbarkeit von 5 Jahren (ausser bekannt instabile Desinfektionsmittel wie Javelwasser oder Wasserstoffperoxid). Desinfektionsmittel in geöffneten Behältern bleiben, je nach Produkt, 6 Monate bis 1 Jahr wirksam. Die Stabilität der Gebrauchsverdünnung ist jedoch bedeutend niedriger und hängt vom Produkt ab. So sind z. B. Phenole einen Monat und Aldehyde eine Woche anwendbar. Dazu kommt beispielsweise bei Dauerdesinfektionseinrichtungen oder Behältern zum Waschen von Stiefeln noch ein Aktivitätsverlust durch die allmähliche Belastung mit organischen Substanzen. Dort müssen die Lösungen bei starkem Gebrauch häufig erneuert werden. - Toxizität (ist sie akzeptabel und hat das verfügbare Personal das Wissen, um mit den Gefahren umzugehen?) Der KT ist bei angeordneten Desinfektionen dafür verantwortlich, dass das Personal Gefahren für Mensch, Tier und Umwelt sowie die notwendigen Vorsichts- und Schutzmassnahmen beim Mischen, Anwenden, Lagern und Entsorgen des Mittels kennt und anwendet. - Kompatibilität mit den behandelten Materialen (greift das Mittel zu desinfizierende Flächen an? Steht evt. ein besser geeignetes Mittel zur Verfügung oder können die Massnahmen zur Verhinderung grober Schäden ergriffen werden?) Desinfektionsmittel können Metallteile oder poröse Flächen angreifen. Von Korrosion betroffen sind häufig Rohstahl und Zink; Aluminium, Kupfer und Zink sind jedoch auch gefährdet. Neben den Angaben des Herstellers gibt das DLG-Gütezeichen eine Orientierungshilfe. Es wird von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) u.a. für Reinigungs- und Desinfektionsmittel für die Milchwirtschaft und Stalldesinfektionsmittel verliehen. Dabei wird das Mittel unter anderem auch auf Materialverträglichkeit geprüft. Ausführliche Informationen sind erhältlich bei der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Testzentrum Technik & Betriebsmittel, Max-Eyth-Weg 1, Groß-Umstadt oder unter Falls die Anwendung eines bedingt materialverträglichen Mittels unvermeidlich ist, nach der Einwirkungszeit mit Wasser nachspülen. - Gefährdung der Umwelt (ist sie akzeptabel im Verhältnis zum Umfang der Massnahme und stehen genügend Auffang- und Entsorgungskapazitäten zur Verfügung?) Grossflächige Anwendungen auf unbefestigten Böden sind zu vermeiden. Falls bei Schadenplätzen das desinfektionsmittelhaltige Abwasser in Notsituationen nicht sauber aufgefangen und entsorgt werden kann, muss vorgängig der Gewässerverantwortliche der Gemeinde konsultiert werden. Das Mischen von verschiedenen Desinfektionsmitteln in eigener Regie ist unbedingt zu vermeiden. Viele Präparate heben sich in der Wirkung auf oder bilden hochreaktive, u. U. sogar explosive Verbindungen. 30/57

31 Anhang 4: Einsetzbare bei der amtlich angeordneten Tierseuchenbekämpfung Biozidprodukte sicher verwenden. Vor Gebrauch stets Etikette und Produktinformation lesen Status: Hersteller / Vertrieb Zulassung 2 Wirkstoffe Indikationen Konzentration (%) und Einwirkungszeit (h) 3 Anwendungsbereiche Bemerkungen Aldekol Des 03 (schäumend, formaldehydhaltig) EWABO Chemikalien GmbH & Co. KG Kolpingstrasse 4 D Wietmarschen Agro-Hygiene AG Max Ochsner 8636 Wald ALDEKOL DES 04 EWABO Chemikalien GmbH & Co. KG Kolpingstrasse 4 D Wietmarschen Halag Chemie AG, BAG CHZB0779 Formaldehyd, Glutaral, Quaternäre Ammoniumverbindungen, Benzyl-C12-16-alkyldimethyl chlorid OFPSP CHZN1773 Glutaral, didecyldimethylammonium chloride Unbehüllte Behüllte Bakterien (ohne Mykobakterien) Virus nus Virus enveloppés Bactéries (excepté les mycobactéries) Champignons 1% 1 h 1% 1/2 h 1% 2h 2.5% 1h oder 2% 2h 0.5%/2h 1% 1/2h 2% 1h Flächen (Böden, Wände, Fahrzeuge etc.) Flächen (Böden, Wände, Fahrzeuge etc.) schäumend, kann auch mit Schaumkanonen und in Sprühanlagen angewendet werden; giftig beim Einatmen, sehr giftig für Wasserorganismen Geprüft nach den Richtlinien DVG 4 Wirksam auch bei niedrigen Temperatur Geprüft nach EN und nach den Richtlinien DVG 5 Weiernstrasse , Aadorf, Aldekol Des aktiv Flüssigkonzentrat, nicht schäumend EWABO Chemikalien GmbH & Co. KG Kolpingstrasse 4 D Wietmarschen BAG CHZB0797 Peressigsäure Unbehüllte Behüllte Bakterien (ohne Mykobakterien) 1% 1 h 1% 1/2 h 1% 1 h Flächen, sowie als 5% ige Lösung in Fussmatten nicht schäumend, zur Verwendung in herkömmlichen Spritzen, HD-Reinigern und zum Wischen 2 Das Bundesamt für Gesundheit führt zur Zeit eine (Nach-)Zulassung von Desinfektionsmitteln nach der Biozidprodukteverordnung (VBP) durch. Nach altem Recht registrierte dürfen während einer Übergangszeit weiter angepriesen und angewendet werden. Die Tabelle wird entsprechend den Zulassungen laufend angepasst. 3 Gemeint ist die Konzentration der gebrauchsfertigen Lösung und die Mindesteinwirkzeit; Quelle: Hersteller und/oder Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft DVG. Die Angaben gelten bei einer Anwendung von 0,4 l der gebrauchsfertigen Lösung pro m 2 4 Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft 5 Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft 31/57

32 Hersteller / Vertrieb Zulassung 2 Wirkstoffe Indikationen Konzentration (%) und Einwirkungszeit (h) 3 Anwendungsbereiche Bemerkungen Almu S50 Amocid D 50 Flüssigkonzentrat, Bidon à 10 / 25 kg Agro-Hygiene AG Max Ochsner 8636 Wald ISS Pest Control AG Manuel Wegmann Riedstrasse Dietikon Lysoform Schweizerische Gesellschaft für Antisepsie AG Postfach Brugg/Windisch CID LINES NV/SA B-8900 Ieper Vertrieb CH: Hygline GmbH 3553 Trub BAG CHZN0364 Peroxidverbindungen Unbehüllte BAG CHZB2113 BAG CHZB1697 Natriumhydroxid Phenolderivat Peressigsäure, Wasserstoffperoxid, Stabilisatoren und Korrosionsinhibitoren Pilze 1% 1 h Geprüft nach den Richtlinien der DVG Behüllte Bakterien (ohne Mykobakterien) Bakterien Mykobakterien Unbehüllte Behüllte Bakterien (ohne Mykobakterien) Pilze 1% 1h 1% 0,5 h 1-2% 1 h Flächen auch in Ställen und Transportfahrzeugen } 1,5% 4h Zum Abwischen von Flächen 1% 1 h 1% 0,5 h 2% 1 h 2% 1 h Ställe, Flächen auch bei niedrigen Temperaturen wirksam DVG gelistet für die Tierhaltung Halades 01 Halag Chemie AG, Weiernstrasse , Aadorf, BAG CHZN1045 Wasserstoffperoxid, Peressigsäure, Essigsäure Bakterien Pilze Sporen 1% 5 Min. 2% 15 Min 1% 60 Min Imkerei, Trinkwasser, Rohrleitungen, schaumfreie und schnell wirkende Desinfektionsmittel, gut biologisch abbaubar Geprüft nach EN Hypred Force 7 Hypred Schweiz AG, Avenue de Tourbillon , Sion BAG CHZN1037 Glutaraldehyde didecyldimethylammonium chloride alkyldimethyl, chlorides Unbehüllte Behüllte Bakterien (ohne Mykobakterien) 1% 1/2h 0.5% 1/2h 0.5% 1/2h Hefe Incimaxx DES Ecolab GmbH BAG CHZN0453 Peressigsäure Unbehüllte 2% 1h od. 1% 2h Stallungen, Schäumendes 32/57

33 Hersteller / Vertrieb Zulassung 2 Wirkstoffe Indikationen Konzentration (%) und Einwirkungszeit (h) 3 Anwendungsbereiche Bemerkungen Lysoformin Lysoformin- Vet. Flüssigkonzentrat Lysoformin- Vet.-Spray gebrauchsfertiger Spray Kriegackerstrasse Muttenz Lysoform Schweizerische Gesellschaft für Antisepsie AG Postfach Brugg/Windisch Lysoform Schweizerische Gesellschaft für Antisepsie AG Postfach Brugg/Windisch Lysoform Schweizerische Gesellschaft für Antisepsie AG Postfach Brugg/Windisch BAG CHZB2114 BAG CHZB2115 Peroxyoctansäure Formaldehyd Glutaral Formaldehyd Glutaral Behüllte Bakterien (ohne Mykobakterien) Pilze Unbehüllte Behüllte Bakterien Mykobakterien Pilze Unbehüllte Behüllte Bakterien Mykobakterien Sporenbildner Sporen BAG CHZB1256 Aldehyde, Alkohole Unbehüllte Behüllte Bakterien 1% 1h od. 0.5% 2h 2.5% 1h od. 2% 2h 1.5% 2h Fahrzeugschleuse: 5-10Min. Einwirkzeit gut nachspülen (korrosiv!) Konzentriert anwenden, max. 50 ml m 2 Flächen, Fahrzeugschleuse (wegen kurzer Einwirkdauer geeignet ist aber korrosiv!) Desinfektions- und Reinigungskonzentrat Wäschedesinfektion 3% 12 h Flächen 5% 6h Stallungen: 2% 1-5 h Stiefel: waschen mit 2%iger Lösung Wohnräume, Fahrzeuginnenräume Desinfektionsmittel Anwendung nur gemäss Hersteller! Auch bei niedrigen Temperaturen wirksam bei tiefen Temperaturen in einer Konzentration von 5% anwenden Vollschutz für Personal (inkl. Atemschutz) Geprüft nach den Richtlinien der DVG reinigungsaktiv ohne Zusatz von Reinigungsmitteln Die gebrauchsfertige Lösung kann gemäss Hersteller anstatt Wasser direkt für die Stallweisselpräparate verwendet werden Zum direkten Besprühen kleinerer Flächen, Gegenstände, Kleider, Teppiche usw.; geeignet für automatische Sprühanlagen 33/57

34 Hersteller / Vertrieb Zulassung 2 Wirkstoffe Indikationen Konzentration (%) und Einwirkungszeit (h) 3 Anwendungsbereiche Bemerkungen Neopredisan flüssig P3-incidin OKTO D Vital AG Industriestrasse Oberentfelden Ecolab GmbH, Herr Nobel 4132 Muttenz BAG CHZB Chlor-M-Kresol, organische Säuren Kokzidien Wurmeier Cryptosporidien Mykobakterien Clostridien 4% BAG CHZN0673 Aldehyde Unbehüllte Behüllte Bakterien (ohne Mykobakterien) 4% 2 h 2% 2 h 3% 30 ' 6 % 2h oder 4% 3 h 4% 1 h 2% 2h 0,5% 0,5h 1% 1h Bei tiefen Temperaturen höher dosieren (siehe Angaben des Herstellers/Vertreibers) Nach Gebrauch Geräte (z.b. HD-Reiniger) und Kunststoffteile mit Zusatz eines alkalischen Reinigungsmittels nachspülen Kältefehler Nicht bei Temperaturen unter 15 C anwenden Stalldes-03 Bactria GmbH & Co KG D Kirchheimbolanden Halag Chemie AG Wittenwilerstr Aadorf info@halagchemie.ch CHZN0435 Essigsäure; Wassestoffperoxyd Peressigsäure Pilze Unbehüllte Behüllte Bakterien (ohne Mykobakterien) Pilze 1% 1h 2% 1h oder 1% 2h 1% 1h 2% 1h resp. 1% 1h* 2% 1h Oberflächendesinfektion in Ställen, speziell bei Geflügel-, Schweine- und Kälbermast 2% 1h zur speziellen Desinfektion und 1% 1h zur vorbeugenden Desinfektion (gemäss Definition DVG) Stalldes-05 Bactria GmbH & Co KG D Kirchheimbolanden Halag Chemie AG Wittenwilerstr Aadorf info@halagchemie.ch CHZN4167 Wassestoffperoxyd Peressigsäure Bakterien Hefen Pilze Sporen 1% 1/2h 1% 1/2h 1% 1/2h 3% 1/2h 1% 1h Sehr effiziente Viruzid, schon wirksam, bei 10 C, 0.25% und 5 Min. 34/57

35 Hersteller / Vertrieb Zulassung 2 Wirkstoffe Indikationen Konzentration (%) und Einwirkungszeit (h) 3 Anwendungsbereiche Bemerkungen Venno-Vet 1 super flüssig Gebinde 1 und 10 kg Virocid Flüssifkonzenrat Bidons à l Virkon S Pulver/Tabletten Menno Chemie Vertriebs-GmbH, D Norderstedt Vital AG Industriestrasse Oberentfelden CID LINES NV/SA B-8900 Ieper Vertrieb CH: Hygline GmbH Hinterdorfstrasse Langnau ANTEC INTERNATIONAL - A DuPont Company, Sudbury (GB) Arovet AG. Moosmattstr Dietikon CHZB1676 Ameisensäure Unbehüllte CHZB1694 BAG CHZB0084 angemeldet bei ALP Quat. Ammoniumverbindungen, Glutaral, Didecyldimethylammoniumchlorid Kaliummonopersulfat Behüllte Bakterien Mykobakterien Sporenbildner (ausser Sporen) Unbehüllte Behüllte Unbehüllte Behüllte Bakterien (ohne Mykobakterien) Unbelegte Ställe: 1% 2 h Vorbeugend in belegten Ställen: 1% 1/2 h 4% 4h oder 5% 2h 1-4 % 2% 2 h 0,5% 1 h 2% 1h 2% 1 h bei der Bekämpfung bakterieller Seuchen nicht empfohlen Stallungen, Flächen, Geräte, Fahrzeuge, Stiefel Stallungen, Flächen, Geräte, Fahrzeuge (nicht zur Vordesinfektion gegen unbehüllte anwenden) Stallungen, Schlachtbetriebe, Fahrzeuge, Geräte, Körperdesinfektion, Tauchen von Bruteiern geprüft nach den Richtlinien der DVG sehr geringer Kältefehler, bei unter 0 C Zusatz von Frostschutzmitteln empfohlen (siehe Angaben des Herstellers/Vertreibers) zu 86% biologisch abbaubar Nach den RL der DVG geprüft hohe Biosicherheit für Menschen, Tiere und Umwelt, wirksam bei niedrigen Temperaturen und mit hartem Wasser, biologisch abbaubar nach den RL der DVG geprüft order@arovet.ch 35/57

36 Hersteller / Vertrieb Zulassung 2 Wirkstoffe Indikationen Konzentration (%) und Einwirkungszeit (h) 3 Anwendungsbereiche Bemerkungen Wofasteril E 400 Kombiverfahren (mit alcapur) Konzentrationsangaben beziehen sich auf W = Wofasteril E400 und a = alcapur in der Gebrauchslösung KESLA PHARMA WOLFEN GMBH Salegaster Chaussee 5 D Greppin info@kesla.de DURAtec AG Postfach 132 CH-6020 Reiden CHZN1731 Peressigsäure alkalisiert auf ph mit alcapur (alcapur = Pufferadditiv für Wofasteril) Unbehüllte Behüllte Bakterien (ohne Mykobakterien) Fungizidie 1%W+3%a 0.5h 0.25%W+0.75%a 0.5h 0.5%W+1.5%a 1h 0.5%W+1.5%a 1h Geräte, Einrichtungen Flächendesinfektion Stallungen nur bedingt zu empfehlen (grosser Eiweissfehler!) Anwendung nur gemäss Hersteller (brandfördernd, umweltgefährlich, ätzend) Auch bei niedrigen Temperaturen speziell gegen gut wirksam aber grosser Eiweissfehler nur auf sauberen Oberflächen voll wirksam Nach den RL der DVG geprüft Die einsetzbaren werden laufend entsprechend dem Stand der Zulassung durch das BAG gemäss VBP überarbeitet. Weitere Informationen siehe: - Hilfsstoffliste des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL), Internet: Die Liste ist für den Biologischen Landbau verbindlich; ausgenommen ist der Einsatz von Produkten auf Anordnungen der Veterinärbehörden und auf tierärztliche Verordnung, - Desinfektionsmittelliste der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG) für die Tierhaltung; beim Stand von April 2007 gelten die 12. Liste für die Tierhaltung (Stand Mai 2003) in Verbindung mit dem 1. Nachtrag zu dieser Liste (Stand Juli 2006); Weitere Informationen im Internet unter Es dürfen jedoch nur vom BAG als Biozid für die Hygiene im Veterinärbereich zugelassene Produkte angewendet werden. - Desinfektionsmittel mit dem Gütezeichen der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG). Es dürfen jedoch nur vom BAG als Biozid für die Hygiene im Veterinärbereich zugelassene Produkte angewendet werden. 36/57

37 Anhang 5: Grundchemikalien (Wirkstoffgruppen, Kurzbeschreibung, Anwendung) Grundchemikalien: die wichtigsten Vertreter aus sechs Wirkstoffgruppen, die in der Tierseuchenbekämpfung angewendet werden Die Tabellen bieten ein Kurzportrait. Bezüglich Toxizität immer das aktuelle Sicherheitsdatenblatt des Herstellers oder Lieferanten beachten. Dort sind die gültigen Angaben zu den möglichen Gefahren, Erste-Hilfe-Massnahmen, Massnahmen zur Brandbekämpfung und bei unbeabsichtigter Freisetzung, Handhabung und Lagerung sowie Expositionsbegrenzung und persönlichen Schutzausrüstung enthalten. Übersichtstabelle: XII Wirkstoffgruppe XII Wichtigste Vertreter (Grundchemikalien für die Desinfektion im Veterinärbereich) XII Hauptanwendungsgebiet Aldehyde Formaldehyd / Formalin Flächen 1, Gülledekontamination Alkalien Natronlauge Flächen 1, besonders auch Vordesinfektion nach Seuchentötung Branntkalk (gebrannter, ungelöschter Kalk, CaO) Löschkalk (gelöschter Kalk, Kalkhydrat, Ca(OH)2) Kalkmilch Festmistdesinfektion (Mistpackung) unter Kalkzusatz Mistpackung, als Flüssigkeitsabsorptionsschicht auf der Strohunterlage Gülledekontamination Alkohole Alkohol zur hygienischen Händedesinfektion Händedesinfektion, in der Regel 70% Ethanol Chloramide Chloramin T Flächen 1 Quaternäre keine Anwendung als alleinige als Zusatz Ammoniumverbindungen Grundchemikalien Persäuren Peressigsäure (PES) Flächen 1, Flüssigmist 1, Aerosoldesinfektion (organische) Säuren Ameisensäure Flächen 1, Hände, Tiere 1 Details, welche Mittel bei den einzelnen Seuchen geeignet sind, siehe Anhang 2 37/57

38 Formaldehyd / Formalin Wirkstoffgruppe Chemie Wirkungsweise Wirkungsspektrum Anwendung Anwendungshinweise Einschränkungen der Anwendung Toxizität Persönliche Schutzmassnahmen Materialverträglichkeit Umweltverträglichkeit Aldehyde (HCOH); Die handelsübliche Form der Formaldehydlösung ist Formalin (etwa 40%ige, mindestens 35%ige wässerige Lösung von Formaldehyd) Zerstörung der Zellwand, Hemmen des Zellstoffwechsels, Inaktivierung von breit, Bakterien (auch Mykobakterien und Sporen von Bazillen und Clostridien, Inaktivierung der meisten ; bei unbehüllten wird relativ lange Einwirkungszeit benötigt. Flächendesinfektion in Ställen, Gülledekontamination (kostengünstiges Desinfektionsmittel). Flächendesinfektion bei der Dekontamination des Seuchenbetriebs. Geeignet, wenn nur eine kurze Einwirkungszeit eingehalten werden kann (Kältefehler beachten) Formalin durch mischen mit Wasser zur gebrauchsfertigen Lösung verdünnen. Die Gebrauchslösung stets frisch herstellen. Zubereitung der Gebrauchslösung 1 Teil Formalin + 40 Teile Wasser = etwa 1%ige Formaldehydlösung 1 Teil Formalin + 20 Teile Wasser = etwa 2%ige Formaldehydlösung 1 Teil Formalin + 13 Teile Wasser = etwa 3%ige Formaldehydlösung 1 Teil Formalin + 10 Teile Wasser = etwa 4%ige Formaldehydlösung Eiweissfehler: organische Verschmutzung setzt Wirksamkeit nur wenig herab; jedoch relativ lange Einwirkzeit Wirksamkeit bei niedrigen Temperaturen: stark temperaturabhängige Wirkung (anwendbar im Temperaturbereich C, optimale Wirkung bei +18 C, Wirksamkeit kann durch höhere Konzentration nicht verbessert werden > möglichst nicht unter 10 C verwenden; falls unvermeidbar: Einwirkungszeit erhöhen (z.b. bis 4-fache Zeit bei 4 C) Gesundheitsschädlich beim Einatmen, Verschlucken und Berührung mit der Haut. Reizt die Schleimhäute der Atemwege und des Verdauungstraktes. Nicht gesicherte kanzerogene und mutagene Wirkung. Schutzkleidung tragen (Augen- und Handschutz, bei Auftreten von Dämpfen/Aerosolen zusätzlich Atemschutz), für gute Belüftung sorgen. Arbeitshygiene: nach der Arbeit Kleidung sofort wechseln und Hände und Gesicht waschen, vorbeugender Hautschutz, auf keinen Fall bei der Arbeit essen. Gute Materialverträglichkeit, kaum korrosive Wirkung Wenig umweltschädigend (rascher Zerfall in nicht toxische Spaltprodukte; darf auch vorbeugend in der biologischen Landwirtschaft angewendet werden). Schädigt Wasserorganismen, die Schlammfaulung und kann das Trinkwasser kontaminieren. Nicht in Gewässer, Abwasser oder ins Erdreich gelangen lassen! 38/57

39 Natronlauge Wirkstoffgruppe Chemie Wirkungsweise Wirkungsspektrum Anwendung Anwendungshinweise Einschränkungen der Anwendung Toxizität Persönliche Schutzmassnahmen Alkalien (Laugen) 1-2 %ige Lösung von Ätznatron stark basisch (ph >9), Quellung von Eiweissrückständen (tierischen Ausscheidungen) auf den Flächen, wirkt rasch, zerstört Erregerstruktur v.a. Flächen in der Tierhaltung, besonders auch für die Vordesinfektion und als Zusatz bei der Reinigung geeignet. Flächendesinfektion bei der Dekontamination des Seuchenbetriebs. Geeignet, wenn nur eine kurze Einwirkungszeit eingehalten werden kann Zusatz von frischgelöschtem Kalk verstärkt die Desinfektionskraft und macht das behandelte Feld sichtbar. Eiweissfehler: nein Wirksamkeit bei niedrigen Temperaturen: Wirkung nimmt bei sinkender Temperatur ab. Wirksam im Bereich 10 bis 20 C. Bei Temperaturen unter 10 C keine genügende Wirksamkeit; ggf. Konzentration nach Herstellerangaben erhöhen Andere: nicht anwendbar durch Laien; Umgang mit dem Konzentrat und Herstellen der gebrauchsfertigen Lösung braucht spezielle Ausbildung; bei unsachgemässem Mischen Explosionsgefahr. Instruktion der anwendenden Personen über mögliche Gefahren bei Gebrauch und Entsorgung der Natronlauge; Anmischen nur durch speziell ausgebildete Personen, Anmischen in einem Behälter (kein Aluminium- oder Zinkbehälter!), keine Anwendung mit einem selbstzumischenden Hochdruckreiniger als Konzentrat und auch in der Anwendungskonzentration stark ätzend Berührung mit den Augen und der Haut vermeiden Schutzkleidung: Schutzkleidung, Handschuhe, dicht schliessende Schutzbrille, bei ungenügender Absaugung oder längerer Anwendung Atemschutz erforderlich. Hände schützen; beim Auftreten von Dämpfen/Aerosolen Atemschutz erforderlich Arbeitshygiene: vor den Pausen und nach Arbeitsende Hände waschen; verschmutzte oder getränkte Kleidung sofort wechseln Andere Personen und Tiere fernhalten Materialverträglichkeit Umweltverträglichkeit unverträglich mit praktisch allen Materialien ausser Stahl und PVC. Nach der Einwirkzeit mit Wasser abspülen; Spülwasser sicher entsorgen Bei Kontakt mit Leichtmetallen kann sich Wasserstoffgas bilden (Explosionsgefahr! > keine Aluminium-, Zink- oder Zinnbehälter verwenden) Reste und Spülwasser darf nicht ins Grundwasser oder in die Kanalisation gelangen; wenn möglich in die Güllegrube einleiten oder auffangen und entsorgen. Fischgift; vor einer grossflächigen Anwendung den Gewässerschutz kontaktieren. Branntkalk (gebrannter Kalk, ungelöschter Kalk, Kalziumoxid, CaO, gemahlen) Wirkstoffgruppe Chemie Alkalien/Laugen Ein Produkt der Zementindustrie, dient als frischgelöschter Branntkalk 39/57

40 Wirkungsweise Wirkungsspektrum Anwendung Anwendungshinweise Einschränkungen der Anwendung Toxizität Persönliche Schutzmassnahmen Materialverträglichkeit Umweltverträglichkeit als Bindemittel, wird im Industriemassstab durch Brennen von Kalkstein hergestellt. Ab einer Temperatur von etwa 800 C wird Kalkstein (Kalziumkarbonat) entsäuert, das heisst Kohlendioxid wird ausgetrieben und es entsteht Kalziumoxid. Branntkalk (Kalziumoxid CaO, auch gebrannter Kalk, ungelöschter Kalk oder Ätzkalk genannt) ist ein weisses Pulver, das sich in Wasser unter starker Wärmeentwicklung löst. Durch die Reaktion wird Löschkalk (Kalziumhydroxid) gebildet, CaO + H2O -> Ca(OH)2) Denaturierung von Proteinen, optimale und zuverlässige Inaktivierung von in stark alkalischem Milieu (ab ph > 9) und Bakterien, Wurmeier Desinfektion von Festmist in der Düngerpackung. Der gebrannte Kalk wird lose oder in Säcken von der Kalkfabrik bezogen. Wird dem Mist als Pulver mit den in der Tierhaltung vorhandenen Geräten (vorzugsweise beim Aufladen auf den Mistzetter) zugesetzt. Dann der Mistpackung den Branntkalk möglichst gleichmässig, vorzugsweise mit dem Mistzetter unter ständigem, kräftigem Befeuchten mit Wasser zugeben. Richtwert: Zusatz von 100 kg gekörntem Branntkalk pro m 3 Stallmist. In Geflügelhaltungen kann der Mist evt. in der Halle an Ort und Stelle behandelt werden. Das Dokument des Europäischen Kalkverbandes (EuLA) "Praktischer Leitfaden für die Verwendung von Kalk zur Bekämpfung und Vorbeugung der Vogelgrippe" vom 1. Februar 2008 (beziehungsweise aktuelle Fassung) beachten und mit dem Lieferanten abklären, ob die örtlichen Verhältnisse für diese Anwendung geeignet sind! Eiweissfehler: nein Wirksamkeit bei niedrigen Temperaturen: erhitzt sich bei Kontakt mit Feuchtigkeit oder Wasser; auch bei niedrigen Temperaturen anwendbar Gefährlich bei der Anwendung: zu Beginn in der Packung starke Hitzeentwicklung, geeignete Stelle auswählen, Packung kontrollieren Ungelöschter Kalk kann bei Kontakt mit dem Staub Augen, Nase und Atemwege reizen. Hautreizend beim Ablöschen (Vorsicht bei Kontakt mit Feuchtigkeit, Regen etc.) Die für den Umgang mit Branntkalk notwendigen Vorsichtsmassnahmen beachten: Staubmaske tragen, Haut, Schleimhäute, Augen und Nase schützen. Instruktion der Personen über mögliche Gefahren bei der Anwendung Stark korrosiv wenig umweltschädigend (darf auch vorbeugend in der biologischen Landwirtschaft angewendet werden) 40/57

41 Löschkalk (gelöschter Kalk, Kalziumhydroxid, Ca(OH)2, gemahlen) Wirkstoffgruppe Chemie Wirkungsweise Wirkungsspektrum Anwendung Anwendungshinweise Einschränkungen der Anwendung Toxizität Persönliche Schutzmassnahmen Materialverträglichkeit Umweltverträglichkeit Alkalien / Laugen Löschkalk (Kalziumhydroxid Ca(OH)2), auch gelöschter Kalk oder Weisskalkhydrat genannt), entsteht unter starker Wärmeentwicklung beim Versetzen von Branntkalk mit Wasser. Diesen Vorgang nennt man auch Kalklöschen. Die Wärmeentwicklung ist so stark, dass Teile des Wassers verdampfen (umgangssprachlich als Rauchen bezeichnet). Er wird zur Verwendung beim Aufsetzen einer Mistpackung (als Flüssigkeitsabsorptionsschicht) als Sackware von der Kalkfabrik bezogen. entfällt entfällt Flüssigkeitsabsorptionsschicht auf der Strohunterlage unter der Mistpackung Auf die Strohunterlage unter der Mistpackung wird eine Schicht Löschkalk als Pulver streuen (ca. 10 kg/m 2 ). Gelöschten Kalk nur in geschlossenen Behältnissen transportieren. Achtung: das Produkt ist nicht brennbar; auf Grund der Hitzeentwicklung kann sich jedoch die Strohunterlage selbst entflammen. Die Mistpackung in genügender Entfernung von Gebäuden und brennbarem Material aufsetzen und überwachen. Gefahr ernster Augenschäden. Einatmen wird in den oberen Luftwegen als unangenehm empfunden; wirkt bei hoher Konzentration reizend auf die Atmungsorgane und die Haut Achtung: Stoff reagiert mit Wasser unter Bildung einer Lauge (Vorsicht bei Regen und Feuchtigkeit) Instruktion über mögliche Gefahren bei der Anwendung; Staubentwicklung vermeiden. Berührung mit Haut und Augen vermeiden. Schutzkleidung (langärmeliger, an den Bündchen gut schliessender Overall, staubundurchlässige Schuhe, Handschuhe und Schutzbrille) tragen; bei Anwendung ohne ausreichende Belüftung (Staubbelastung) zusätzlich Atemschutzmaske erforderlich stark korrosiv wenig umweltschädigend (wird auch als Dünger verwendet) 41/57

42 Kalkmilch Wirkstoffgruppe Chemie Alkalien/Laugen Dicke Kalkmilch: 33%iger Löschkalk in Wasser Dünne Kalkmilch: 5%iger Löschkalk in Wasser Wirkungsweise Wirkungsspektrum Anwendung Anwendungshinweise Einschränkungen der Anwendung Toxizität Persönliche Schutzmassnahmen Materialverträglichkeit Umweltverträglichkeit Löschkalk (frischgelöschter Kalk) (Ca[HO]2): 2 Teile frischgebrannter Kalk (Branntkalk, Calciumoxid, CaO, weisses Pulver) + 1 Teil Wasser Denaturierung von Proteinen, optimale und zuverlässige Inaktivierung von in stark alkalischem Milieu (ab ph > 9) und Bakterien Desinfektion von Flüssigmist und Gülle (kostengünstig), gute Tiefenwirkung, kaum Eiweissfehler, kurze Einwirkzeit Kalkmilch muss immer frisch zubereitet und sofort verwendet werden. Immer den Branntkalk in das Wasser einrühren, nie das Wasser zu dem in der Wanne befindlichen Kalk schütten! Vor einem allfälligen Umfüllen in Giesskannen warten, bis die Kalkmilch abgekühlt ist. Bei Grossdekontaminationen die Kalkmilch ab Fabrik im Tankwagen anliefern lassen Eiweissfehler: kaum Wirksamkeit bei niedrigen Temperaturen: Anwendung auch bei - 10 bis 0 C möglich Andere: Kalkmilch hat viel Volumen, bei vollem Güllebehälter Zwischenlagermöglichkeit notwendig. Notfalls anstatt Kalkmilch gelöschten Kalk in Pulverform (in Säcken) einrühren. Hier muss aber die Konzentration selbst berechnet werden und müssen Feinstaubmasken getragen werden. (Detailfragen mit dem Lieferanten besprechen, z.b. Kalkfabrik Netstal AG) Die Kalkmilch selbst ist nicht lagerfähig Gefahr ernster Augenschäden, Hautreizend auch in der Gebrauchskonzentration (das Produkt kann bei längerer Anwendung ernste Hautschäden hervorrufen) Instruktion über mögliche Gefahren bei der Anwendung; Schutzkleidung: feste Handschuhe tragen und Kontakt zu Haut und Augen vermeiden (Schutzbrille; Achtung Personen reiben sich unwillkürlich die Augen). Stark korrosiv Wenig umweltschädigend (darf auch vorbeugend in der biologischen Landwirtschaft angewendet werden). Fischgift (darf nicht unkontrolliert in Gewässer gelangen) 42/57

43 Ethylalkohol (früher als Äthanol bezeichnet) oder Propanol Wirkstoffgruppe Wirkungsweise Wirkungsspektrum Anwendung Anwendungshinweise Einschränkungen der Anwendung Persönliche Schutzmassnahmen Umweltverträglichkeit Alkohole Eiweissdenaturierend, austrocknend, fettlösend, Bakterien Händedesinfektion 3 Hube aus dem Spender oder entsprechende Menge auf die Hände geben, die Hände damit einreiben, mindestens 3 Minuten einwirken lassen, Hände waschen (bei starker Verschmutzung vorher mit einem Tuch abreiben) Eiweissfehler: hoch Wirksamkeit bei niedrigen Temperaturen: ja Leicht entzündlich: keine Anwendung auf Flächen! Von Zündquellen fernhalten, nicht rauchen! Andere: unwirtschaftlich in der Tierhaltung; nicht zur Flächendesinfektion geeignet (leicht entzündlich); Anwendung fast ausschliesslich bei der Händedesinfektion Vor Kindern unzugänglich lagern, bei der Anwendung weder essen noch rauchen, nur in belüfteten Räumen anwenden Nicht in Kanalisation/Grundwasser/Oberflächengewässer gelangen lassen. Bei Eindringen zuständige Behörden und evt. Nachbarn benachrichtigen (leichtentzündlich) 43/57

44 Chloramin T (Tosylchloramid-Natrium) Wirkstoffgruppe Wirkungsweise Wirkungsspektrum Anwendung Anwendungshinweise Einschränkungen der Anwendung Toxizität Persönliche Schutzmassnahmen Umweltverträglichkeit Chloramide Chloramin-T spaltet Chlor ab, das mit Zellbestandteilen reagiert; es greift u.a. die Peptidbindung der Eiweisse chemisch an (ähnliche Wirkung wie Natriumhypochlorit). Kein herkömmliches Chlordesinfektionsmittel (die Einschränkungen beachten), Bakterien, Hefen Flächendesinfektion, vor allem in der Milchwirtschaft und in der Lebensmittelherstellung, oder in der Fischzucht, seltener in der Tierhaltung bei Tierseuchen Wirksamkeit im sauren Milieu herabgesetzt Eiweissfehler: sehr gute Reinigung vor der Desinfektion erforderlich Wirksamkeit bei niedrigen Temperaturen: kein grosser Kältefehler Korrosivität: gering Andere: relativ langsam wirksam, daher nicht zu empfehlen, wenn nur kurze Einwirkungszeiten eingehalten werden können. Generell nicht zu empfehlen für die Anwendung im Seuchenfall gegen unbehüllte Verursacht Verätzungen. Stark reizend an den Augen, reizend an Haut und Schleimhäuten Berührung mit den Augen und der Haut vermeiden, Schutzhandschuhe und dichtschliessende Schutzbrille tragen; kein Atemschutz erforderlich, Staubschutzmaske tragen Wassergefährdend, nicht in das Grundwasser, in die Kanalisation oder in Oberflächengewässer gelangen lassen. Reste nicht mit dem Hausmüll entsorgen 44/57

45 Quaternäre Ammoniumverbindungen (auch QAV, auch QUATS oder Quartäre Ammoniumverbindungen genannt) Wirkstoffgruppe Chemie Wirkungsweise Wirkungsspektrum Anwendung Anwendungshinweise Einschränkungen der Anwendung Toxizität Persönliche Schutzmassnahmen Materialverträglichkeit Umweltverträglichkeit Oberflächenaktive Verbindungen (kationische Tenside) Quaternäre Ammoniumverbindungen sind organische Ammoniumverbindungen, bei denen alle 4 Valenzen eines Stickstoffmoleküls organisch gebunden sind. Verbindungen mit mindestens einer langen Alkylgruppe gehören zur Gruppe der kationischen Tenside. Hat die am N-Atom gebundene Alkylgruppe eine Kettenlänge von 8 bis 18 C-Atomen, haben die Stoffe auch eine biozide Wirkung Permeabilitätsstörung und Lipolyse durch Adsorption an die Zellwand > Schädigung der Zellwand und des Zellmileus lebender Organismen Wirksam v.a. gegen grampositive Bakterien und Protozoen, geringe Inaktivierung von, Inaktivierung eher bei behüllten, unwirksam gegen Sporen und Mykobakterien Je nach Verbindung als Desinfektionsmittel, Schutz- und Konservierungsmittel, in Wasch- und Reinigungsmitteln und als technische Hilfsmittel und Zusätze Wirksamkeit durch Anwesenheit von Seife herabgesetzt, Flächen nach der Reinigung gut spülen Verbindungen in der Tierhaltung wegen des Eiweissfehlers allein kaum einsetzbar, jedoch in vielen Kombinationspräparaten enthalten Eiweissfehler: Wirksamkeit durch organische Stoffe (Blut, Milch, Kot, Serum) stark herabgesetzt; sehr gründliche Reinigung vor der Anwendung erforderlich Wirksamkeit bei niedrigen Temperaturen: deutlicher Kältefehler, nicht unter 10 C anwenden Verursacht Verätzungen; gesundheitsschädlich beim Verschlucken Langärmelige an den Bündchen gut abschliessende Arbeitskleidung, dicht schliessende Schutzbrille und Schutzhandschuhe tragen. Augenspülflüssigkeit bereithalten. Normalerweise kein persönlicher Atemschutz erforderlich. Atemschutz Dampf/Aerosolbildung Adsorbieren stark an Oberflächen, schwer entfernbar (können zu Rückständen führen) Bei bestimmungsgemässen Umgang sind keine Umweltschäden zu erwarten. Nicht in Oberflächengewässer oder Kanalisation gelangen lassen (wassergefährdend) 45/57

46 Peressigsäure (PES) Wirkstoffgruppe Chemie Wirkungsweise Wirkungsspektrum Anwendung Anwendungshinweise Einschränkungen der Anwendung Persäuren (Sauerstoffabspalter, Peroxide) (CH3-COCOOH) im Handel als 15%-ige wässerige Lösung erhältlich, in der ein Gleichgewicht zwischen Peressigsäure und ihren Zerfallsprodukten Essigsäure und Wasserstoffsuperoxid besteht Sauerstoffabspaltung, stark und rasch wirkendes Oxidationsmittel mit guter keimtötender Wirkung auf Flächen sehr breit, gute Wirksamkeit gg., bei Bakterien vegetative Formen und Sporen, auch gg. Mycobakterien wirksam Flächen, Flüssigmist, Aerosoldesinfektion. Flächendesinfektion bei der Dekontamination des Seuchenbetriebs. Geeignet, wenn nur eine kurze Einwirkungszeit eingehalten werden kann (Einschränkungen der Anwendung beachten) optimaler ph-wert zwischen 2.5 und 4. Gebrauchslösung nur mit kaltem Wasser herstellen (max. 20 C). Lösungen in Plastik- oder Edelstahlbehältern zubereiten. Angesetzte Lösungen z.b. bei Tauchdesinfektion abhängig vom Verschmutzungsgrad nach 1-2 Stunden erneuern Eiweissfehler: stark reduzierte Wirkung auf schmutzigen Flächen; falls kein alternatives Mittel zur Verfügung steht, PES im Notfall in erhöhter Konzentration einsetzen Wirksamkeit bei niedrigen Temperaturen: geringer Einfluss der Umgebungstemperatur, wirksame Desinfektion auch bei 0-10 C Geringe Lagerfähigkeit: Desinfektionsmittellösung immer frisch herstellen Andere: - eisenhaltiges Wasser setzt die Wirksamkeit herab - PES hat einen stechenden Geruch Toxizität Persönliche Schutzmassnahmen Materialverträglichkeit Umweltverträglichkeit Verursacht Verätzungen, kann Brand verursachen. akute Toxizität gering, Hautreizungen, aber laut USA suspected cancerogen; wenig umweltschädigend (darf auch vorbeugend in der biologischen Landwirtschaft angewendet werden) Vorsicht im Ungang mit PES, Schutzkleidung tragen und für gute Durchlüftung sorgen (stechender Geruch, schleimhautreizende Dämpfe). Atemschutz: bei kurzzeitiger Verwendung Atemfiltergerät tragen, bei intensiver oder längerer Belastung ein von der Umgebungsluft unabhängiges Atemschutzgerät tragen. Fremde Personen fernhalten. Unverträglich mit Kupfer, Zink, Eisen, Mauerwerk, Farben, Leder und natürlichem Kautschuk. Korrodiert unlegierte Stähle und Buntmetalle. Nach der Einwirkzeit abspülen. Im Handel nicht korrosive Formen (mit Korrosionsinhibitoren) erhältlich; ansonsten temporärer Schutz durch Alkalisierung des Milieus (ph >7). Abnutzungserscheinungen an Schlauch- und Dichtungsgummis. Rascher Zerfall in nicht toxische Spaltprodukte, gut umweltverträglich. Eindringen in Kanalisation, Grüben und Keller verhindern. Mit viel Wasser verdünnen. Nicht in Grundwasser, Kanalisation und Oberflächengewässer gelangen lassen. 46/57

47 Ameisensäure Wirkstoffgruppe Chemie Wirkungsweise Wirkungsspektrum Anwendung Anwendungshinweise Einschränkungen der Anwendung organische Säuren (HCOOH), 2-4%ige Lösung ph < 5; Zerstört Zellmembranen, hemmt Stoffwechselenzyme, Denaturierung von Proteinen relativ breit, Bakterien und Flächen im Stall, Hände, Tiere (dabei Schleimhautkontakt vermeiden). Flächendesinfektion bei der Dekontamination des Seuchenbetriebs. auch bei Anwesenheit von eiweisshaltigen Ausscheidungen noch gut wirksam, zum Ausgleich des Eiweissfehlers Konzentration erhöhen oder Einwirkzeit verlängern Eiweissfehler: ja, Wirksamkeit nur bei erhöhnten Konzentrationen oder Einwirkungszeit gemäss Herstellerangeben ausreichend, gründliche Reinigung erforderlich Wirksamkeit bei niedrigen Temperaturen: Kältefehler, als alleinigen Wirkstoff nicht unter 10 C anwenden, im Bereich C ggf. Konzentration nach Herstellerangaben erhöhen Toxizität Persönliche Schutzmassnahmen Materialverträglichkeit Umweltverträglichkeit Verursacht Verätzungen an Haut, Augen und Atmungsorganen, gemäss USA suspected cancerogen Dämpfe sind brennbar und können unter Luft explosionsartige Gemische bilden. Dämpfe sind schwerer als Luft. Haut, Augen und Atmungsorgane schützen (bei Kontakt mit Schleimhäuten starke Reizung), Kontakt mit Schleimhäuten vermeiden (säurefeste Schutzkleidung, dichtschliessende Schutzbrille bzw. Vollmaske; Dämpfe nicht einatmen Korrosiv Ökologisch relativ unbedenklich, wenig umweltschädigend (darf auch vorbeugend in der biologischen Landwirtschaft angewendet werden), jedoch wasserschädigend (Abwasser getrennt sammeln, darf nicht in die Kanalisation gelangen) 47/57

48 Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV Tiergesundheit Anhang 6: Desinfektion bei Tierseuchen: Empfohlene Vorgehensweisen, Praxistipps Empfehlungen für die Vordesinfektion Für die unter VII Vordesinfektion beschriebenen Massnahmen wird folgendes Vorgehen empfohlen: - vorher auf keinen Fall reinigen! - Desinfektionsmittel mit niedrigem Druck anwenden (höchstens 3 bar, keine automatische Zumischung sondern Versprühen der gebrauchsfertigen Lösung), - während der Arbeit der Tötungsequipe auf dem Schadenplatz die Plätze, auf denen Tiere getrieben, getötet oder verladen werden und dabei verwendete Geräte laufend mit Desinfektionsmittellösung durchtränken, - beim Besprühen von Fahrzeugen zur Vordesinfektion muss das Personal häufig über Kopf arbeiten. Es muss entsprechend geschützt werden (auch im Nackenbereich), - vor dem Rückzug der Tötungs- und Entsorgungsequipe mindestens die Ställe etwa bis auf Kopfhöhe und den engeren Schadenplatzbereich mit Desinfektionsmittel tränken bzw. besprühen, - vor der Schlussreinigung die Räume, die beim Rückzug vom Schadenplatz nicht vordesinfiziert worden sind, mit Desinfektionsmittellösung durchtränken. Räume, in denen kontaminiertes Material gesammelt oder gelagert wurde, müssen generell vordesinfiziert werden. Empfehlungen für die laufende Desinfektion bei festgestelltem Verdacht Für die laufende Desinfektion auf dem Betrieb, auf dem ein Seuchenverdacht festgestellt wurde, wird folgendes Vorgehen empfohlen: Nach Feststellen des Verdachts wird je nach Art der Tierseuche der/die Tierhalter/halterin angewiesen, bis zur Tötung oder Abfuhr folgende Massnahmen zu treffen: - die Stallarbeiten bei den Tieren, bei denen der Verdacht oder die Krankheit besteht, zuletzt erledigen, - bei der Versorgung der empfänglichen Tiere vor Betreten und beim Verlassen jedes Stalles die Hände wie folgt desinfizieren: eine Dosis eines Händesinfektionsmittels auf den Händen verreiben und 30 Sekunden einwirken lassen. Erst danach die Hände mit Seife waschen, - die im Umgang mit den Tieren verwendeten Geräte, den Stallgang und die Umgebung des Stalles einmal täglich reinigen und desinfizieren, - nach Abschluss der Stallarbeiten den Körper und die Haare gründlich duschen. Empfehlungen für die laufende Desinfektion am Schadenplatz Für die laufende Desinfektion auf dem Schadenplatz wird folgendes Vorgehen empfohlen: Flächen (Stall, Stallgang, Ladeflächen, Plätze, Verkehrswege, Gegenstände) 48. Flächen, auf denen sich empfängliche Tiere vor dem Ausbruch oder Feststellung des Verdachts aufgehalten haben oder auf denen Tiere während der seuchenpolizeilichen Aktionen getrieben, 413/2014/00738 \ COO \

49 getötet oder verladen werden, sowie die dabei verwendeten Geräte gegebenenfalls vordesinfizieren, dann reinigen und desinfizieren. Stiefel, Schuhe Bei hochansteckenden Seuchen Stiefel an den Ein- und Ausgängen der Ställe und des Schadenplatzes nach einer groben Reinigung in einem genügend hohen Eimer mit einer Stielbürste und einem geeigneten Desinfektionsmittel mechanisch behandeln. Dabei mit der Bürste Schaft, Fuss und insbesondere Profile der Stiefel kräftig bürsten und genügend Desinfektionsmittel auftragen, bis es abläuft. Sicherstellen, dass die Person erst nach der Mindesteinwirkzeit von 20 Minuten den verseuchten oder verdächtigen Bereich verlässt. Falls bei anderen Seuchen eine laufende Desinfektion erforderlich ist (siehe Anhang 2) Stiefel von Personen, die direkt mit kontaminierten Tieren oder ihrer Umgebung in Kontakt gekommen sind oder sein können, vor jedem Verlassen des Stalles bzw. des Bestandes oder Schadenplatzes und vor jedem Betreten eines anderen Stalles desinfizieren, sofern es sich nicht um Einwegmaterial handelt. Die Desinfektion nach der Reinigung erfolgt durch Waten durch eine Wanne mit einem geeigneten Desinfektionsmittel. Den Inhalt der Wanne mindestens ein Mal täglich erneuern. Es eignen sich v.a. Natronlauge, Ameisensäure und auf der Basis von Aldehyden (siehe auch Anhang 2). Fahrzeuge: 3-Schritt-Verfahren Die laufende Desinfektion von Fahrzeugen im Seuchenfall muss praktisch immer unter Zeitdruck und häufig bei ungünstigem Wetter (Kälte, Niederschläge) durchgeführt werden. Anders als bei der routinemässigen Fahrzeugreinigung können die notwendigen Einwirkund Trockenzeiten kaum eingehalten werden. Grundsätzlich die komplette Fahrzeugkarosserie, den Aufbau und die Reifen rundherum reinigen und desinfizieren. Dabei den Reifen und dem Fahrzeugunterbau, welche beim Wegfahren vom Seuchenbetrieb die grösste Verschleppungsgefahr bedeuten, am meisten Beachtung schenken. Die Schadenplatzleitung gibt Anweisung, dass der/die Fahrer/in auf dem Seuchenbetrieb das Fahrzeug nicht verlässt. Ist dies unvermeidlich, unterliegt er/sie den selben Auflagen wie die anderen Personen am Schadenplatz. Zusätzlich zur Personendekontamination und äusserlichen Fahrzeugdesinfektion den Fussraum, das Steuerrad und die Handgriffe desinfizieren (wischen). Stationäre Desinfektionseinrichtungen wie zum Beispiel Durchfahrwannen können evt. verwendet werden, wenn sie heutigen technischen Anforderungen genügen und zum Beispiel einem Schlacht- oder Entsorgungsbetrieb angegliedert sind. Als Desinfektionsmittel eigenen sich von der Wirksamkeit her Natronlauge oder Ameisensäure (siehe auch Anhang 2). Bei der Fahrzeugdesinfektion ist aber die Wirksamkeit immer auch mit der Materialunverträglichkeit ins Verhältnis zu setzen. Dem 3-Schritt-Verfahren mit einer kontrollierten Behandlung und der Möglichkeit, nach der Einwirkzeit mit Wasser nachzuspülen, ist wo immer möglich der Vorzug zugeben. Improvisierte Durchfahrwannen nicht als Alleinmassnahme sondern zusätzlich zur Fahrzeugdekontamination im 3-Schritt- Verfahren anwenden. Für die Fahrzeugdekontamination im 3-Schritt-Verfahren wird eine befahrbare Auffangwanne benötigt, aus der das erreger- und chemikalienhaltige Abwasser sicher entsorgt werden kann. Die Wanne wird als Schleuse gebaut, sodass jedes Fahrzeug, das den Schadenplatz verlässt, sie passieren muss. Sie muss auslaufsicher sein und von der Einfahrt zur Ausfahrt eine leichte Steigung aufweisen. Sie besteht aus zwei Teilen für Reinigung und Desinfektion. Ihre Länge muss mindestens der Länge des Fahrzeugs plus dem doppelten Umfang eines Rades entsprechen, sodass das Fahrzeug während Schritt 2 (Reinigung) und Schritt 3 (Desinfektion) je einmal um eine Radumdrehung vorwärts bewegt werden kann. Bei der Einfahrt (am tiefsten Punkt) wird eine Vorrichtung zum Absaugen und späteren Entsorgen des Abwassers installiert. Fehlt eine solche Vorrichtung, kann dort ein saugfähiges Substrat eingefüllt werden. Darüber hinaus enthält die Wanne 49/57

50 kein Aufsaugmaterial. Der die Fahrer/fahrerin bleibt wie in einer Waschanlage die ganze Zeit im Fahrzeug. Das Fahrzeug wird nur auf Aufforderung der Dekontaminationsequipe schrittweise in Richtung Ausfahrt bewegt. - Schritt 1 (Vordesinfektion): Das Fahrzeug vor die Schleuse fahren lassen. Am stehenden Fahrzeug die Reifen, die Radkästen und mindestens den Unterbau, besser die gesamte Karosserie des Fahrzeugs mit Desinfektionsmittel mit höchstens 3 bar (ca. 2'250 mm Hg) Druck einsprühen. Das Mittel mindestens 20 Minuten einwirken lassen. Gegebenenfalls im Fahrzeuginnern den Fussraum mit einem desinfektionsmittelgetränkten Schwamm und das Steuerrad und die Handgriffe mit einem Lappen und Desinfektionsmittel abwischen. Dabei von innen nach aussen vorgehen. Erst dann das Fahrzeug in die Wanne einfahren lassen. - Schritt 2 (Reinigung): Im Anfangsbereich der Wanne das Fahrzeug mit dem Hochdruckreiniger mit ca. 50 bar (ca. 37'500 mm Hg) Druck reinigen. Dabei das Fahrzeug nach und nach um eine Radumdrehung vorwärts fahren lassen und so das gesamte Reifenprofil reinigen. Den Schmutz und das Abwasser in den tieferliegenden Anfangsbereich der Wanne spülen. - Schritt 3 (Desinfektion): Nun das Fahrzeug mit Desinfektionsmittel (mit höchstens 3 bar Druck) einsprühen. Die Reifen, den Radkasten und den Unterbau besonders gut behandeln. Dabei so lange sprühen, bis Desinfektionsmittel abläuft (mindestens 15 Sekunden). Dabei das Fahrzeug wiederum nach und nach um eine Radumdrehung vorwärts fahren lassen und so das gesamte Reifenprofil behandeln. Das Desinfektionsmittel mindestens 20 Minuten einwirken lassen. Falls eine Unverträglichkeit des Desinfektionsmittels mit Metall besteht, nach der Einwirkzeit mit Wasser nachspülen. Jetzt das Fahrzeug wegfahren lassen. XII.1.2 Personen, Rückzug vom Schadenplatz Das Seuchenbekämpfungspersonal arbeitet am Schadenplatz in Schutzausrüstung. Damit soll einerseits die Verschleppung von Krankheitskeimen nach draussen und andererseits eine Gefährdung des Personals durch Erreger oder gefährliche Stoffe verhindert werden. Bei hochansteckenden Seuchen und bei bestimmten Zoonosen schützt sich das Personal, das einen Bereich mit hoher Erregerbelastung betritt, mit einem Tyvek Overall mit Kapuze, zwei übereinander angezogenen Einweghandschuhen, trittfesten Einwegüberstiefeln, gegebenenfalls Atemschutzmaske bzw. -haube und Schutzbrille (Vollschutz). Beim Rückzug vom Schadenplatz in Vollschutz wird die Ausrüstung in der folgenden Reihenfolge abgelegt und desinfiziert: - Das äussere Paar Handschuhe desinfizieren und ausziehen (fachgerecht), - die Einwegüberzugstiefel und den Overall ausziehen (dabei den Kontakt zur Kleidung vermeiden), - das innere Paar Handschuhe desinfizieren, - die Schutzbrille und die Maske abziehen, - das innere Paar Handschuhe ausziehen. Anschliessend werden die Hände desinfiziert und dann mit Seife und warmem Wasser gewaschen. Die Person duscht sich und legt dann saubere Strassenkleidung an. Bei der Bekämpfung der Geflügelpest ist das Notfalldokument des BVET Persönliche Schutzausrüstung bei Verdacht oder Fall von hochpathogener Geflügelpest (Aviäre Influenza) bei freilebenden Wildvögeln und beim Hausgeflügel und anderen in Gefangenschaft gehaltenen Vögeln zu beachten. Die Schutzausrüstung und Personendesinfektion bei anderen Aktivitäten oder bei anderen Tierseuchen sind entsprechend abzustufen und richten sich nach den Weisungen des KT. 50/57

51 Empfehlungen für die Bekämpfung der Schadnager und Arthropoden (Entwesung) Für die Entwesung des von Tieren geräumten Betriebes vor der Schlussdesinfektion wird empfohlen, eine spezialisierte Firma zu beauftragen. Die notwendige Wartezeit bis zum Beginn der Schlussreinigung und -desinfektion einhalten. Empfehlungen für die Schlussreinigung und -desinfektion Für die Schlussreinigung und -desinfektion wird folgendes Vorgehen empfohlen: Flächen (Ställe, Einrichtungen und Geräte) - Vor Beginn der Reinigung Dünger, groben Mist, Streue, Futterreste, Stroh aus Ställen und Zusatzgebäuden entfernen und abseits der Gebäude zum Kompostieren bereitlegen. Lose Teile und Einrichtungen sowie ausbaubare Teile (wenn immer möglich auch Holzverkleidungen) entfernen und nach draussen bringen. Hölzerne Gerätschaften, unbrauchbares Holzwerk, Gegenstände von geringem Wert wo immer möglich in sicherer Entfernung von brennbaren Gebäudeteilen und anderem brennbarem Material verbrennen. Dabei sind die Umweitschutzbestimmungen zum Verbrennen von Abfällen im Freien (raucharme Verbrennung etc.) zu beachten. Wenn dies nicht möglich ist, muss mit der zuständigen Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) abgeklärt werden, wie die kontaminierten Materialien anderweitig unschädlich beseitigt werden können. Andere Teile auf einer festen Unterlage so lagern, dass bei der nachfolgenden Behandlung kontaminierte Flüssigkeit und Chemikalien in die Güllegrube geleitet oder anderweitig aufgefangen und unschädlich entsorgt werden können. - Nicht ausbaubare Teile und Mauern so lange mechanisch reinigen, bis die Grundfarbe sichtbar ist und die Oberfläche in einem glatten, desinfizierbaren Zustand ist. Elektrische Einrichtungen und Geräte (z.b. durch Abdecken) vor Feuchtigkeit schützen. Nicht lösbare Schmutzreste einweichen. Nun Decken, Wände, Boden und alle Einrichtungsteile von oben nach unten mit einem Hochdruckreiniger reinigen. Ab Kopfhöhe abwärts intensiv reinigen bis nur noch klares Wasser abfliesst. Dabei die Ecken, Fugen und Rinnen und Stalleinbauten besonders beachten. Steht kein Hochdruckreiniger zur Verfügung, Decken, Wände, Türen, Fenster, Böden, Jaucherinnen, Tröge, Krippen usw. mit heisser, 3prozentiger Soda- oder Seifenlösung scheuern und mit Wasser nachspülen, bis es klar abläuft. - Den Stall gut trocknen lassen. - Türen und Fenster schliessen und die Lüftung ausschalten. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, den Stall vor der Anwendung des Desinfektionsmittels aufheizen. Das Desinfektionsmittel in gebrauchsfertiger Verdünnung auf 40 C erhitzen und mit wenig Druck (höchstens bar) von oben nach unten auf alle Flächen aufsprühen. Bei sehr hohen Ställen kann nach den Weisungen des/der amtlichen Tierarztes/ärztin auf eine Deckendesinfektion verzichtet werden. Eine möglichst lange Einwirkzeit wählen und während dessen den Stall verschlossen halten. Nach der Einwirkzeit eventuell das Desinfektionsmittel abspülen. Dies soll nur erfolgen, wenn sonst Menschen oder Tiere gefährdet würden. - Nach dem Abtrocknen der Flächen die Abdeckung von den elektrischen Anlagen entfernen. Falls dort eine Kontamination angenommen werden muss, mit einem geeigneten Desinfektionsmittel abwischen (Achtung vor Stromschlägen!). - Auf dem Tötungsplatz etwa vorhandene Blut- und Kotreste sammeln und desinfizieren. Falls das Sammeln aus Platzgründen nicht sicher innerhalb der kontaminierten Zone möglich ist, muss eine Vordesinfektion dieser Abfälle erfolgen. Falls Holzteile als Hilfsmittel bei der Tötung oder beim Verladen verwendet wurden, diese verbrennen. - Geräte und Gegenstände zur Tierversorgung und -pflege soweit möglich in eine 51/57

52 Lebende Tiere Desinfektionsmittellösung einlegen. Bei möglicher Materialunverträglichkeit nach der Einwirkzeit mit Wasser nachspülen. Gegenstände aus Leder, Gummi usw. mit heisser 3prozentiger Soda- oder Seifenlösung gründlich abbürsten und waschen. Bei nicht empfänglichen Tieren die mit dem Erreger in Kontakt gekommen sein können, die Körperoberfläche inklusive Klauen bzw. Hufe mit Seifenwasser oder einem für Tierwäsche vorgesehenen Handelspräparat sorgfältig waschen. Die Klauen falls nötig ausschneiden. Fahrzeuge Transportmittel grundsätzlich von innen nach aussen reinigen und desinfizieren. Kot, Urin und Streumaterial entfernen und unschädlich beseitigen. Laderaum mit kräftigem Wasserstrahl bis zur Entfernung aller Kotreste reinigen. Wenn möglich warme 3%ige Sodalösung verwenden. Die für die Durchführung der Reinigung bestimmten Plätze müssen eine undurchlässige Unterlage und geeignete Abflussmöglichkeiten besitzen. Für die Aussendekontamination siehe auch unter 3-Schritt-Verfahren. Festmist und Reste von Einstreu und Futter - In der Mistpackung sollen die Erreger unter der chemischen Wirkung des eingesetzten Desinfektionsmittels und der sich bei dessen Kontakt mit Wasser entwickelnden Wärme weitgehend inaktiviert werden. Bei der Wahl der geeigneten Stelle sowie beim Aufsetzen und Lagern der Packung ist zu beachten, dass das aufgeschichtete Material bei unsachgemässem Vorgehen von selbst Brand geraten kann. Das beauftragte Personal muss über diese Gefahren und den Umgang damit instruiert werden. - Den festen Mist vollkommen aus den Ställen entfernen und zusammen mit Lagermist in einiger Entfernung von den Gebäuden, jedoch innerhalb der kontaminierten Zone an einem mit dem/der amtlichen Tierarzt/ärztin abgesprochenen Platz sammeln. Falls das Sammeln aus Platzgründen nicht innerhalb der kontaminierten Zone möglich ist, muss eine Vordesinfektion erfolgen. In Geflügelhallen kann der Festmist unter Umständen an Ort und Stelle mit Kalk behandelt werden 6. - Eine Fläche zum Aufsetzen der Mistpackung wählen, die möglichst eben und wasserundurchlässig ist und zu der weder Tiere noch Menschen Zutritt haben, und aus der kein Sickerwasser nach Nachbarbetrieben, Wegen oder Oberflächengewässer abfliessen kann. Falls die Packung aus Platzgründen nicht innerhalb des Seuchenbetriebs aufgesetzt werden kann, bestimmt der/die amtliche Tierarzt/ärztin einen anderen sicheren Ort. - Auf dem Grund der Düngerpackung eine mindestens 25 cm hohe Strohschicht ausbreiten. Darauf eine möglichst geschlossene Lage Löschkalk (als Pulver) streuen. Man benötigt ca. 10 kg Löschkalk pro m 2 Grundfläche. Ausser bei Milzbrand keinen Branntkalk direkt auf der Strohschicht verteilen (siehe auch Anhang 5). - Den Mist zusammen mit Branntkalk gut mischen. Die gleichmässige Durchmischung ist am besten mit einem Mistzetter zu erreichen, dessen Streubreite 2 bis 3 Meter nicht überschreitet. Den zu desinfizierenden Festmist auf den Miststreuer laden. Während des Aufladens dem Mist in mindestens 2 Schichten gleichmässig Branntkalk zusetzen. Als Richtwert gilt ein Zusatz von 100 kg gekörntem Branntkalk je m 3 Mist. 6 Hierzu das Papier Praktischer Leitfaden für die Verwendung von Kalk zur Vorbeugung und Bekämpfung der Vogelgrippe des Europäischen Kalkverbandes (Version 1. Februar 2008 bzw. aktuelle Version) beachten und bei der Planung mit dem Kalkwerk Kontakt aufnehmen und eine an die örtlichen Verhältnisse angepasste Lieferung absprechen. 52/57

53 - Anschliessend das Mist-Branntkalk-Gemisch unter ständigem, kräftigem Befeuchten mit Wasser möglichst langsam vom Miststreuer abdrehen. Falls vorhanden, Futter- und Einstreureste nach und nach in die Packung füllen. Die dadurch entstandene etwa 1,5 m hohe Packung mit einer stabilen, schwarzen Silofolie vollkommen abdecken und diese am Boden beschweren. Auch beim Aufbau der Packung in Handarbeit ist auf gründliche Durchmischung und Durchfeuchtung achten. Die Mistpackung während mindestens 5 Wochen lagern und dann sofort auf Ackerland unterpflügen. Ist dies nicht möglich, muss der Mist nach 5 Wochen umgesetzt und nochmals 10 Wochen gelagert werden. Danach kann er auch auf Grünland verteilt werden. - Sehr kleine Mengen Mist, Futterreste oder Einstreu können nach Absprache mit der zuständigen Kehrichtverbrennungsanlage in spezielle Einwegbidons abgepackt und der Verbrennungsanlage übergeben werden. Flüssigmist und Gülle - Flüssigmist und Gülle können Erreger in hoher Konzentration enthalten. Die Erreger sterben während der Lagerung nur langsam ab. Bei den üblichen Lagerzeiten im landwirtschaftlichen Betrieb können sich die Erreger, auch, häufig infektiös halten. Flüssigmist und Gülle müssen daher bei hochansteckenden Seuchen immer, bei den übrigen Seuchen unter Berücksichtigung der Erregertenazität, der jahreszeitlichen Umgebungstemperatur und der verbleibenden Lagerzeit durch Zusatz chemischer Desinfektionsmittel entseucht werden. Desinfektionsmittel, Konzentration und Einwirkzeit siehe Anhänge 2 und 3. - Vor und während der ersten 6 Stunden nach der Zugabe des Desinfektionsmittels die Gülle mit einem Rührwerk gründlich durchmischen. Danach während der gesamten Einwirkzeit in regelmässigen Abständen rühren. - Werden feste Stoffe ausgeschieden, diese wie Mist behandeln. - Nach der Entseuchung mit Kalk, Natronlauge, Formalin oder Peressigsäure nicht mehr als 20 m 3 je ha aufs Land ausbringen. Wohnräume, Kleidung - Boden, Wände bis zur Höhe von 2 m sowie Türklinken und Einrichtungen mit Sodalösung, Schmierseife oder einem im Handel erhältlichen Reinigungsmittel reinigen (Teppich mit einem reinigungsmittelgetränkten Schwamm behandeln), trocknen lassen und mit einem desinfektionsmittelgetränkten Lappen bzw. Schwamm abwischen. Eine möglichst lange Einwirkzeit wählen. Bei Materialunverträglichkeit nach der Einwirkzeit mit Wasser nachwischen. - Arbeitskleider, sofern der Wert nicht zu hoch ist, möglichst verbrennen. Andernfalls autoklavieren oder in ein geeignetes einlegen anschliessend auskochen oder heiss waschen. Ist dies nicht möglich, die Kleider heiss bügeln oder chemisch reinigen. Schuhe gründlich abbürsten und mit heisser 3prozentiger Soda- oder Seifenlösung waschen. Personen Schlussdesinfektion Die Reinigungs- und Desinfektionsequipe arbeitet in Schutzkleidung und dekontaminiert sich anschliessend wie nach einem Einsatz am Schadenplatz. Andere Personen (Bewohner/innen der Tierhaltung, Nachbarn etc.) sollen die Hände und sonstige beschmutzte Körperteile mit warmem Wasser und Seife waschen, die Fingernägel reinigen und sich die Haare waschen. 53/57

54 Anhang 7: Hinweise zur Anwendungssicherheit (Beispiel) Beispiel: Aldecol Des 03 (Produktempfehlungen und Anwendung siehe Anhang 4) Verpackung mit Etikette Sicherheitsdatenblatt (Details siehe 54/57

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