Ein Weibchen der Fuchsroten Sandbiene (Andrena fulva) beim Besuch der Blüten der Roten Johannisbeere ( Ribes rubrum), die von dieser auffälligen

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1 Ein Weibchen der Fuchsroten Sandbiene (Andrena fulva) beim Besuch der Blüten der Roten Johannisbeere ( Ribes rubrum), die von dieser auffälligen Wildbienenart gleichzeitig bestäubt werden. 6

2 Nestarchitektur Nest der Gehörnten Mauerbiene in einem geöffneten Bambusröhrchen mit sieben, durch Zwischenwände aus Lehm getrennten Brutzellen. Der Nesteingang liegt rechts. Aus den Eiern schlüpfen die Larven jeweils drei bis vier Tage, nachdem sie vom Weibchen direkt auf den Futtervorrat abgelegt wurden. Zelle 1 Zelle 2 Zelle 3 Entwicklung vom Ei bis zum Vollinsekt (Imago) Das linke Bild zeigt drei Brutzellen eines Nests in einem Bambusröhrchen. Der Nesteingang liegt auch hier rechts. Die linke Zelle 1 wurde als erste gebaut. Sie und die nächste Zelle 2 enthalten je ein befruchtetes Ei, aus dem sich ein Weibchen entwickeln wird. Daher wurde in diesen Zellen eine größere Menge an proteinreichem Larvenfutter deponiert als in Zelle 3, in der ein unbefruchtetes Ei abgelegt wurde. Aus diesem wird sich ein Männchen entwickeln. Da die Männchen später keine Eier legen, benötigen sie als Larven auch weniger Pollen als Eiweißquelle. Da die adulten Männchen im kommenden Frühling einige Tage vor den Weibchen schlüpfen, machen sie den später schlüpfenden Weibchen Platz. Rechts sind die verschiedenen Stadien der Entwicklung einer Gehörnten Mauerbiene vom Ei bis zum Vollinsekt (Imago) zu sehen. Um die Puppe zu zeigen, deren Komplexaugen sich bereits zu färben beginnen, wurde der Kokon vorsichtig geöffnet. Zelle mit Ei Frisch geschlüpfte Larve Drei Tage alte Larve Ausgewachsene Larve Kokon mit Larve im Innern Puppe im Kokon 24

3 Wespenbiene ( Nomada lathburiana) Brutparasit von Sandbienen (Andrena) Buckelbiene ( Sphecodes monilicornis) Brutparasit von Schmalbienen (Lasioglossum) Düsterbiene ( Stelis punctulatissima) Brutparasit von Wollbienen (Anthidium) Fleckenbiene ( Thyreus orbatus) Brutparasit von Pelzbienen (Anthophora) Kegelbiene ( Coelioxys afra) Brutparasit von Blattschneiderbienen (Megachile) Filzbiene ( Epeolus cruciger) Brutparasit von Seidenbienen (Colletes) 35

4 Die Mohn-Mauerbiene ( Osmia papaveris) beißt von den Blütenblättern des Klatsch-Mohn (Papaver rhoeas) kleine Stücke ab, zerknüllt sie zu einem Päckchen, fliegt damit zu ihrem Nest im Sandboden und kleidet dort den vorher für die Brutzelle gegrabenen Hohlraum mit den wieder entfalteten Blütenblattstücken aus. Das Nest der heute sehr seltenen Mohn-Mauerbiene besteht nur aus einer einzigen Zelle, die unmittelbar unter der Erdoberfläche liegt (rechts unten). Nach der Eiablage wird der Eingang mit den Blütenblatt-Zipfeln verschlossen und mit Sand und kleinen Steinchen bedeckt. Das Weibchen baut mehrere Nester, die nach der Fertigstellung nicht mehr wiederzufinden sind. 58

5 Ganz von Geißklee- Arten abhängig ist die sehr seltene Regensburger Sandbiene ( Andrena aberrans). Ihre Pollenquellen in Mitteleuropa sind der Regensburger Geißklee ( Chamaecytisus ratisbonensis) und der Purpur-Geißklee (Chamaecytisus purpureus), an dem ein Weibchen den orangefarbenen Pollen erntet. Auf Ehrenpreis-Arten spezialisiert ist die blaumetallisch schillernde Ehrenpreis-Sandbiene ( Andrena viridescens). Ihre Hauptpollenquelle ist der Gamander-Ehrenpreis ( Veronica chamaedrys). 67

6 Ein frisch geschlüpftes Weibchen von Osmia cornuta besucht den Blaustern, der trotz seiner kurzen Blühzeit als Nektar- und als Pollenquelle attraktiv ist. Hier wurde bereits viel BlausternPollen in die als Transporteinrichtung dienende Bauchbürste umgeladen. Die blaue Pollenfarbe belegt die Blütenstetigkeit des Weibchens auf seinem Sammelflug. Die im Hochsommer blühenden Lauch-Arten sind die ausschließlichen Pollenquellen der Lauch-Maskenbiene ( Hylaeus punctulatissimus), die dem Anbau von Zwiebeln und Küchen-Lauch in den menschlichen Siedlungen gefolgt ist. In Ziergärten besucht sie aber auch den Kugel-Lauch (Allium sphaerocephalon), den Runden Lauch (Allium rotundum) und den Berg-Lauch (Allium montanum). Weil der Schnittlauch viel früher blüht, kommt er als Pollenquelle für die Maskenbiene nicht in Frage. 87

7 9 Platterbsen-Mörtelbiene ( Megachile ericetorum) 12 Grabwespen-Art ( Psenulus fuscipennis) 9 10 Grabwespen-Art ( Passaloecus eremita) Stahlblauer Grillenjäger ( Isodontia mexicana) a Gewöhnliche Löcherbiene ( Osmia truncorum) Grabwespen-Art ( Trypoxylon figulus) Brutzelle mit gelähmten Spinnen und Ei (Pfeil) 11a 15a 15a und 15b Köhler-Wegwespe ( Auplopus carbonarius) 11b Gewöhnliche Löcherbiene ( Osmia truncorum) 15b 16 Garten-Wollbiene ( Anthidium manicatum) 11b

8 Wenn man bei verblühten und verholzten Königskerzen den Fruchtstand mit der Rebschere abschneidet oder dicke, dürre Brombeerranken einfach kappt, schafft man auf einfache Weise geeignete Nistplätze. Allerdings müssen diese Nisthilfen, sofern sie besiedelt werden, bis zum nächsten Frühsommer an Ort und Stelle verbleiben, weil die nächste Generation erst im kommenden Jahr schlüpft. Ein einmal besiedelter Stängel kann kein zweites Mal genutzt werden, da das Mark ja beim»erstbezug«herausgearbeitet wurde. B D A A: Geöffnete Brombeerranke mit sechs Zellen der Schwarzspornigen Stängel-Mauerbiene ( Osmia leucomelana), in denen sich die Larven bereits in einem durchsichtigen Kokon eingesponnen haben. Diese Bienenart tritt in Gärten regelmäßig auf. B: Weibchen von Osmia leucomelana sammelt Pollen im Blütenstand der Kaukasischen Fetthenne ( Sedum spurium), einer auf Trockenmauern und in Steingärten häufig kultivierten Pflanze. C: Auch stängelbewohnende Bienen haben ihre Gegenspieler. Die weißfleckige Düsterbiene Stelis ornatula schmarotzt bei Osmia leucomelana, deren Nesteingang hier gerade von einem Weibchen inspiziert wird. D: Auch die blauschillernde Gewöhnliche Keulhornbiene ( Ceratina cyanea) besiedelt ein weites Spektrum an Lebensräumen. Alljährlich nistet sie auch im Garten des Verfassers. E: Außer einigen Bienenarten bauen auch Grabwespen wie die blattlausjagende Art Pemphredon lethiger und die solitäre Faltenwespe Odynerus laevipes (nicht abgebildet) ihr Nest im Brombeermark. 118 C E

9 Weibchen mit Blattstück für den Nestbau im Anflug an sein Nest in einem Holzblock. Als Pollenquelle nutzt das Weibchen auch gerne bestimmte Korbblütler wie hier den Zwerg-Alant (Inula ensifolia) im Steingarten des Verfassers. Nest mit vier Brutzellen aus länglichen und rundlichen Blattstücken in einem Bambusröhrchen. Coelioxys echinata (Kegelbienen-Art) Diese Kegelbiene ist wie alle Arten der Gattung Coelioxys eine Kuckucksbiene und schmarotzt bei der Luzerne-Blattschneiderbiene. Sie ist in Ausbreitung begriffen und vereinzelt auch an Nisthilfen zu beobachten. Männchen mit mehreren dornartigen Fortsätzen auf dem letzten Hinterleibssegment. Weibchen mit stachelartiger Hinterleibsspitze. Flugzeit: Anfang Juli bis Ende August. M W 149

10 Falten-Erzwespen, Goldwespen, Keulhornwespen Leucospis dorsigera Leucospididae Die seltene Falten-Erzwespe schmarotzt vor allem bei Mauerbienen (Osmia) und Wollbienen (Anthidium). Weibchen bei der Eiablage in ein Osmia-Nest in einem Holzblock. 2 Chrysis austriaca Chrysididae Diese Goldwespe ist eine seltene Kuckuckswespe der Mauerbienen-Arten Osmia adunca und Osmia anthocopoides. 3 M 4 3 und 4 Sapyga clavicornis Sapygidae Diese Keulhornwespe ist ein häufiger Brutparasit der Hahnenfuß-Scherenbiene (Osmia florisomnis). Gut zu erkennen ist das Weibchen am Schwänzeln nach dem Inspizieren eines Nestes 158 W 5 W 6 W 5 Sapyga quinquepunctata Sapygidae Diese Keulhornwespe ist ein Brutparasit verschiedener Osmia-Arten, vor allem von Osmia caerulescens und Osmia brevicornis. 6 Sapygina decemguttata Sapygidae Diese Keulhornwespe ist ein Brutparasit der Löcherbienen Osmia truncorum und Osmia crenulata.