Wir sind Eintracht MEINE GESCHICHTE MEINE REGION. Das Zeitzeugen-Magazin. Warum wir diesen Verein lieben in guten wie in schlechten Tagen
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- Anke Braun
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1 MEINE GESCHICHTE MEINE REGION Ausgabe 2/2016 5,90 Das Zeitzeugen-Magazin Im Bett mit der Hollywood-Diva Star-Fotograf Mickey Bohnacker Sehnsuchtsort Flughafen Das komplette Finale 59 Mit Gratis-DVD! Wir sind Eintracht Warum wir diesen Verein lieben in guten wie in schlechten Tagen >
2 Das kann uns keiner mehr nehmen: Die Fans feiern zum 50. Jahrestag des 5:3-Finalsieges gegen Offenbach den größten Erfolg der Vereinsgeschichte.
3 Foto: Foto Klein
4 Dem Unvergessenen. Am 27. Dezember 2008 starb Meister-Kapitän und Ehrenspielführer Alfred Pfaff 82-jährig. Die Fans würdigten Don Alfredo beim Rückrundenstart 2009 mit dieser Choreografie. Führungsebene. Er hat Rückschläge verkraften müssen in seiner Sportlerkarriere. 1954, bei seinem Eintracht- Debüt, verletzte er sich am Knie, ein Jahr später wurde er am Meniskus operiert, der war zerfleddert. Er hat auch eine schwere Niederlage erlebt, weshalb er sich gut hineinversetzen kann in die Offenbacher. Du warst Teil eines großen Spiels, womöglich des besten Endspiels aller Zeiten, und alle schwärmen davon und erinnern dich ständig daran. Aber du hast es verloren, und deshalb bleibt es für dich immer ein verlorenes Finale. Im großen Fußballbuch meiner Kindheit gab es ein Bild, wie neben Egon Loy der Ball im Winkel einschlägt. Alfredo di Stefano war darauf zu sehen, er hatte geschossen. Sieben Tore hat Egon Loy in Glasgow im Landesmeister-Finale 1960 gegen Real Madrid hinnehmen müssen. Als ein Jahrhundertspiel gilt es weltweit, die BBC zeigt es einmal im Jahr. Egon Loy aber verzieht das Gesicht. Die Eintracht hatte im Halbfinale 6:1 und 6:3 gegen die Glasgow Rangers gewonnen, die Gegner bildeten hernach ein Spalier und»wir haben uns schon was ausgerechnet gegen Real Madrid.«applaudierten. Wir haben uns schon was ausgerechnet gegen Real, sagt Egon Loy. Und dann dieses 3:7. Als die Uefa die Eintracht-Mannschaft von damals zum Champions-League-Endspiel 2002 nach Glasgow einlud, da traf Egon Loy im Hampden Park Alec Ferguson, die Trainer-Legende von Manchester United. 19 war der gebürtige Glasgower, als er die Eintracht gegen Real gesehen hat. Er konnte sich noch gut erinnern, er war voll des Lobes. Für Egon Loy, den Torwart, fühlte sich das seltsam an. Er hätte lieber 0:1 verloren. Hans Weilbächer lehnt sich wieder zurück, verschränkt wieder die Arme vor der Brust und presst für einen Moment die Lippen aufeinander. Er macht schon nicht viele Worte über das Finale gegen die Kickers, mein schönster Moment, sagt er. Vom Finale gegen Real redet er gar nicht gern. Einige waren nicht in Form, sagt er, das muss reichen. Was wäre wohl gewesen, wenn sie das Finale gegen die Kickers verloren hätten? Um Himmelswillen, sagt Hans Weilbächer. Und dann grinst er wieder. Foto: Foto Klein 24 MEINE GESCHICHTE MEINE REGION
5 ZEITZEUGEN Als die Adler zum Titel ogen Helden der Eintracht! Ein großer Augenblick hautnah: Sie sind noch einmal live dabei, wenn die Eintracht Frankfurt 1959 Deutscher Meister wird! Erleben Sie das komplette Spiel und den spannenden historischen Moment mit der beiliegenden DVD. Viel Vergnügen! Wir sind für Sie da: Frankfurter Neue Presse Leser-Service Frankfurt am Main Tel Fax leserservice@fnp.de
6 mit EINTRACHT FRANKFURT SCHWARZ WEISS WIE WIR Foto: Vorname Nachname / Bildagentur
7 Den Meister getragen Helmut Sonny Sonneberg, 85, aus Niederrad arbeitete als Mechaniker, als Taxifahrer und auf dem Flughafen. Sein Herz schlägt seit 70 Jahren für die Eintracht. Fotos: Eintracht Museum (2)»Auf dem Foto, da trage ich Alfred Pfaff auf den Schultern. Das ist in Mannheim, im Sommer 1959, direkt nach dem Gewinn der Süddeutschen Meisterschaft. Hunderte Eintrachtler sind damals auf den Platz gestürmt, das war ein riesiges Tohuwabohu. Absolute Ausnahmesituation, riesige Freude. Ich kannte Alfred ganz gut, er hatte in Frankfurt eine Kneipe, die hieß,zum Alfred oder so ähnlich. Und da waren wir zwei- oder dreimal in der Woche. Und dann das Finale um die Meisterschaft Mensch, was haben wir auf diesen Tag hingefiebert. Die Eintracht gegen Offenbach Im Berliner Olympiastadion. Wahnsinn! Ich habe kurzerhand meinen Käfer beschriftet, meine Schwester hat mir einen Anzug geschneidert. Und diesen Zylinder, den hab ich auch noch irgendwo aufgetrieben. Heute ist er im Eintracht Museum zu sehen. Gemeinsam mit meinem alten Kumpel Franz Selber, der auf dem Foto am Steuer sitzt, bin ich losgefahren, Richtung Osten, zum Endspiel. An der Grenze gab es damals ein bisschen Diskussionen: Wir sollten auf keinen Fall anhalten, sonst werde scharf geschossen, haben die DDR-Beamten gesagt. Daran wollten wir uns eigentlich auch halten, aber dann mussten wir pinkeln. Wir haben also an einem Waldrand angehalten, und sofort dröhnte es aus dem Wald:,Weiterfahren oder wir schießen. Und wir haben zurückgerufen:,erst noch pinkeln! Wir sind dann heil am Stadion angekommen, und was soll ich sagen: Das Spiel war eines der schönsten Erlebnisse in meinem Leben. Ich bin geschwebt. Abends sind wir dann in einer Kneipe auf dem Ku Damm abgestürzt. Ein irrer, unvergesslicher Abend. Das Foto vom Käfer und mir, das gibt s als Autogrammkarte im Eintracht Museum. Da bin ich sehr stolz drauf. Meine Liebe zur Eintracht, die steht über jeder Beziehung, die ist mit Herzblut geschrieben: Als ich Anfang der Sechziger heiratete, da sagte ich zu meiner Frau:,Nur damit du Bescheid weißt, ich habe alle 14 Tage mit meiner Heißgeliebten ein Rendezvous. Dass ich damit die Stadion-Besuche meinte, das hat sie schnell kapiert. Die Eintracht, das ist mein Leben. MEINE GESCHICHTE MEINE REGION 33
8 »ICH SAG IHNEN WAS «Foto: Ben Kilb Rolf Schmitz hat als Kind in der Frankfurter Altstadt gelebt und ihre Zerstörung nur um Haaresbreite überlebt. Star-Architekt Christoph Mäckler erfüllt sich mit ihrem Wiederaufbau einen Traum. Wir brachten die beiden zusammen.
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10 FRÜHLINGS ERWACHEN Oder auf zu neuen Ufern: Eine Liebeserklärung an die Stadt und ihren Fluss. Und apropos Liebe: Paare erzählen von ihrem ganz eigenen Frühlingserwachen. Foto: Bernd Kammerer / Pressedienst
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