PROGRAMM GEGEN DEN PLÖTZLICHEN KINDSTOD
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- Karlheinz Stein
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1 BEREICH Prävention 2.3 PROGRAMM GEGEN DEN PLÖTZLICHEN KINDSTOD ANSPRECHPARTNERINNEN Univ. Prof. Dr. Wolfgang Sperl Ärztlicher Leiter Dr. Reinhard Schmied Ärztl. Co-Leiter Sabine Stadler, MSc Bereichsleiterin Prävention FÜR DAS LAND SEIT 1997 SIDS (Sudden Infant Death Syndrom) ist eine häufige Todesursache im ersten Lebensjahr von Babys. Die überdurchschnittliche Häufung bestimmter Risikofaktoren bei den SIDS-Todesfällen, wie etwa Früh- und Mehrlingsgeburten mit niedrigem Geburtsgewicht, Schwitzen im Schlaf, häufiges Verschlucken, vermehrtes Schreien, Drogenabhängigkeit der Eltern, usw., macht die intensive Betreuung dieser Risikogruppe notwendig. Einen wesentlicher Teil davon sind die Beratung der Eltern/Erziehungsberechtigten inkl. Erhebung des individuellen Risikos mittels Baby-Checkliste sowie die Elternkurse zum Thema Gesund und sicher durch die ersten Jahre. Ausgabevolumen 2016: rd. EUR ,-- Das Budget kam zu 92 % vom Land (Gesundheitsressort) 8 % aus Selbstbehalten bei den Schulungen
2 1 Projektorganisation 1.1 Rollendefinition und Aufgabenverteilung im Projektteam Die Programmleitung liegt bei der Leiterin des Bereichs Prävention. Die ärztliche Programmleitung wird durch Univ.Prof.Dr. Wolfgang Sperl gewährleistet. Dr. Reimund Schmied ist ärztlicher Co- Leiter. Die Risikoerhebungsbögen werden durch die Kinderärztinnen und Kinderärztinnen bearbeitet. Die Eltern-Kurse werden durch Kinderärztinnen und Kinderärzte auf Werksvertragsbasis durchgeführt. Der ärztliche Leiter ist für die fachlich medizinische Entwicklung des Programms verantwortlich und Ansprechpartner für die Bereichsleiterin. 2 Ausgangssituation 2.1 Ist-Zustand Pro Jahr sterben 4-5 Kinder im Bundesland Salzburg am plötzlichen Kindstod (Prof. Sperl, ). Als Risikofaktoren für den plötzlichen Kindstod gelten Frühgeburten und Mehrlingsgeburten, Rauchen und Passivrauchen während der Schwangerschaft und neben dem Kind sowie Schlafen in Bauchlage usw. Durch Aufklärung der Eltern/Erziehungsberechtigten über mögliche Risikofaktoren und präventiver Maßnahmen kann der plötzliche Kindstod meistens verhindert werden. Quelle: Problemstellung Der plötzliche Kindstod ist keine Erkrankung an sich, sondern der Begriff für den unerklärlichen Tod eines Babys innerhalb des ersten Lebensjahres. Für Eltern/Erziehungsberechtigte ist es wichtig, Risikofaktoren für ihr Baby zu kennen und Information über präventive Maßnahmen zu erhalten. 2.3 Evidenzen (eigene, wissenschaftliche, Literatur) Die eigentlichen Ursachen des plötzlichen Kindstods sind nach wie vor nicht geklärt. Es gibt allerdings Faktoren, die das Risiko eines plötzlichen Kindstods erhöhen, sowie Maßnahmen, die präventiv zur Vermeidung des plötzlichen Kindstods berücksichtigt werden können Projektbeschreibung 3.1 Hauptziele Information und Aufklärung der Eltern/Erziehungsberechtigten über Risikofaktoren und Prävention zur Vermeidung des plötzlichen Kindstods 3.2 Zusatzziele Schulungen für Eltern/Erziehungsberechtigten zum Thema Gesund und sicher durch die ersten Jahre 2.3.2
3 3.3 Zielgruppe/n (Ein- und Ausschlusskriterien, Quantifizierung) Alle im Bundesland Salzburg lebenden Schwangere sowie Eltern/Erziehungsberechtigten eines Babys 3.4 Bearbeitete Gesundheitsdeterminanten In der Risikoerhebung und Einzelberatung durch die Kindeärztin/den Kinderarzt und in den Elternkursen Gesund und sicher durch die ersten Jahre werden persönliche Risikofaktoren und Ressourcen sowie jene aus dem Umfeld aufgezeigt und bearbeitet. Die Information in Hinsicht auf Möglichkeiten der Vermeidung eines plötzlichen Kindstods soll die Verbesserung der Gesundheitskompetenz der Eltern/Erziehungsberechtigten zur Folge haben. 4 Methodischer Zugang 4.1 Methoden und Instrumente zur Zielerreichung: Kinderärztinnen und Kinderärzte erheben anhand der Baby-Checkliste (Risiko-Erhebungsbogen) das individuelle Risiko der Babys und informieren, instruieren und klären Eltern/Erziehungsberechtigte über gezielte präventive Maßnahmen, z.b. Rückenlage im Schlaf, Vermeidung von Überwärmung, Schutz vor Nikotinbelastung usw. auf. In den Eltern-Kursen Gesund und sicher durch die ersten Jahre für werdende Eltern oder Eltern/Erziehungsberechtigte mit Babys und Kleinkindern werden diese über das Thema Plötzlicher Kindstod eingehend informiert und lernen mit Alarmsignalen im Alltag richtig umzugehen. Zusätzlich erfahren die Teilnehmenden alles über das Thema Notfälle im Baby- und Kleinkindalter. Eltern/Erziehungsberechtigte haben dabei die Möglichkeit, ihr Wissen zu stärken und ihre Kenntnisse über Wiederbelebungsmaßnahmen praktisch zu erproben. Das Wissen um richtiges Reagieren in Notsituationen und Unfällen gibt den Eltern/Erziehungsberechtigten Sicherheit und stärkt sie in ihrer Rolle. Die Kurse werden von Kinderärztinnen/Kinderärzten abgehalten. Das Aufklärungsvideo Schützen durch Verstehen steht den KinderärztInnen kostenlos zur Verfügung; es wird mit einem begleitenden Gespräch an die Eltern verliehen. Außerdem ist mittels eines Links unter abrufbar und kann so direkt im Internet angesehen werden (das Video ist auf youtube sehr gefragt: über Klicks). 4.2 Bearbeitetes Setting Das Programm wird im regionalen Setting durch alle Kinderärztinnen und Kinderärzte umgesetzt. 4.3 Kommunikation mit der Zielgruppe Der Flyer Babys Start mit Informationen für werdende Eltern wird den Mutter-Kind-Pässen beigelegt. In den Geburtsstationen werden Informationen zu den Elternkursen ausgegeben. Bei Mutter-Kind-Pass Untersuchungen wird das individuelle Risiko erhoben und Risikofaktoren sowie präventive Maßnahmen besprochen. 4.4 Partizipation der Zielgruppe (Information, Konsultation, Mitgestaltung) In den Beratungsgesprächen werden die individuelle Situation der Eltern/Erziehungsberechtigten und ihres Babys erörtert und Maßnahmen zur Prävention besprochen
4 In den Elternkursen Gesund und sicher durch die ersten Jahre können Eltern/Erziehungsberechtigte untereinander sowie mit Kinderärztinnen/Kinderärzten ins Gespräch kommen und Fragestellungen/Unsicherheiten im Alltag bearbeiten. 4.5 Gesundheitliche Chancengerechtigkeit Das Programm ist für alle Eltern/Erziehungsberechtigen offen. Die Kosten werden vom Land Salzburg getragen. Der Selbstbehalt für die Elternkurse ist gering, sodass auch Eltern/Erziehungsberechtigte aus sozial benachteiligten Verhältnissen teilnehmen können. 4.6 Geschlechterspezifische Aspekte Das Programm hat keinen geschlechtsspezifischen Ansatz. 5 Relevantes Projektumfeld Die enge Zusammenarbeit mit allen Expertinnen und Experten sowie Institutionen zu den Themenbereichen Schwangerschaft, Geburt, Auswachsen wird angestrebt. Zu nennen sind: Gynäkologinnen/Gynäkologen Hebammen Geburtsstationen Kinderärztinnen/Kinderärzte Salzburger Bildungswerk - Elternbriefe Birdi Information und Begleitung für Familien 6 Dokumentation der Leistungserbringung Risikobewertungsgespräche wurden abgerechnet. Die Honorierung der Risikobewertungsgespräche erfolgt ab dem Faktor Risiko 4. Bei mehr als sieben erfassten Risikofaktoren besteht eine erhöhte Gefahr für einen plötzlichen Kindstod. Lediglich 5 Kinder wurden 2016 als Hochrisikokind eingestuft Die Zahlen konkret: o 2 Kind mit einem höheren Risiko als 8 o 3 Kinder mit Risiko 8 o 7 Kinder mit Risiko 7 o 25 Kinder mit Risiko 6 o 80 Kinder mit Risiko 5 o 221 Kinder mit Risiko 4 In 10 Elternkursen für Notfälle bei Kindern konnten 171 Eltern geschult werden, davon waren 128 zahlende Personen und 43 Begleitpersonen. Die Kurse fanden im Flachgau, der Stadt Salzburg und dem Tennengau statt: o Flachgau 8 Kurse für 151 Personen o Salzburg Stadt 1 Kurse für 6 Personen o Tennengau 1 Kurse für 14 Personen 2.3.4
5 7 Evaluation der Leistungserbringung Ergebnisse Quantitative Ergebnisse 338 Risikobewertungsgespräche 10 Elternkurse gesund und sicher durch die ersten Jahre Qualitative Ergebnisse Die Zufriedenheit mit den Elternkursen ist sehr hoch, das bestätigt auch die Auswertung der 102 retournierten Feedbackbögen: 100% würden den Kurs weiterempfehlen 96% bestätigen, dass die Inhalte verständlich vorgetragen werden 65% der Teilnehmenden sind weiblich und zwischen Jahre alt 7.2 Erbrachte Leistungen Recherchen zur Weiterentwicklung des Angebotes 7.3 Zielerreichung Einordnung in Landesgesundheitsziele und Gesundheitsförderungsstrategie Das Programm deckt folgende Gesundheitsziele des Landes Salzburg ab: Gesundheitsziel 2: Gesundheitskompetenz der Bevölkerung stärken Gesundheitsziel 3: Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen fördern Gesundheitsziel 6: Die psychosoziale Gesundheit der Bevölkerung fördern Zielerreichung 2016 Die angestrebten Ziele konnten erreicht werden Darstellung und Begründung eventueller Zielabweichungen Elternkurse konnten teilweise aufgrund zu geringem Interesse nicht durchgeführt werden Angestrebte Adaptionen zur Zielerreichung Engere Zusammenarbeit mit dem Verband der Hebammen Intensivierung der Zusammenarbeit mit Birdi - Information und Begleitung für Familien 2.3.5
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