Fäulnis 2014, ein Problem mit vielen Ursachen!
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- Elvira Siegel
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1 Fäulnis 2014, ein Problem mit vielen Ursachen! Gebietsversammlung 2015 Hans Jürgen Wöppel, Heinrich Hofmann Sachgebiet Rebschutz und Rebphysiologie
2 Welche Einflussfaktoren bestimmen Traubenfäulen Witterung o Niederschlag und Luftfeuchte o Temperatur Traubenreife o Zuckergehalt o Beerenhautstabilität Kulturmaßnahmen o Kulturführung o Pflanzenschutz Standort o Boden, Lage o Rebsorte, Klon, Unterlage Besonders bestimmend in der Reifephase der Beeren Folie 2
3 Welche Einflüsse bestimmen die Fäulnis? Witterung längere Phasen mit nassem Pflanzengewebe, hoher Luftfeuchtigkeit Schaderreger Temperaturansprüche Botrytis: Temperaturansprüche für Keimung der Sporen und Pilzwachstum sind gering Penicillium, Erreger Essigfäule: höhere Temperaturansprüche als Botrytis Folie 3
4 Welche Faktoren bestimmen die Fäulnis? Witterung Trauben Schaderreger lange Nassphasen, Starkniederschläge in der Reifephase <> > mürbe Beerenhaut mit Microrissen und Zuckersaftaustritt > Aufplatzen Verstärkung der Effekte bei höheren Temperaturen und zunehmender Zuckerkonzentration Botrytis: Beschädigung nicht notwendig Penicillium, Erreger Essigfäule: Beschädgung notwendig Folie 4
5 Rel. Luftfeuchtigkeit % Temperatur C, Niederschlag mm 100 Witterungswerte bis , Veitshöchheim (Stundenwerte) l 30 l 20 l 12 l Niederschlag mm Rel. Luftfeuchtigkeit % Temperatur C 0 Folie 5
6 Stunden des Tages Anzahl Stunden je Tag mit bestimmter Feuchte-Temperaturkombination RF >80% und C>10 RF > 80% und C >14 Folie 6
7 Stunden des Tages Jahresvergleich 2014/2012: RF > 80% und Temp. > Jahr 2014 Jahr 2012 Folie 7
8 Stunden mit Luftfeuchte Temperaturbedingung Jahresvergleich 2012/2014 Luftfeuchte-Temperatur Bedingung aufsummiert Stunden 264 Stunden 208 Stunden 56 Stunden "2014: RF>80% & Temp.>10 C 2014: RF>80% & Temp.>14 C "2012: RF>80% & Temp.>10 C" "2014: RF>80% & Temp.>14 C" Folie 8
9 Auswirkungen von langen und (wärmeren) Feuchtephasen Infektion % nach Hill Zuckerkonzentration % Blaich et al., 1984 Microrisse, sichtbare und versteckte Rißbildungen an den Beeren > offene Wunden und Saftaustritt Folie 9
10 Auswirkungen von langen und wärmeren Feuchtephasen mürbe werden der Beerenhäute, Aufplatzen der Beeren Folie 10
11 Auswirkungen der langen Feuchtephasen Aug.& Sept Aug.& Sept Folie 11 Quelle: DWD, Monatsberichte
12 Auswirkungen der langen Feuchtephasen wochenlang nasse Füsse für die Reben > > Stiellähme > Ansiedlung Botrytis, Essigfäule Folie 12
13 Beschädigungen durch weitere Ursachen Hagel bei Lesebeginn, tierische Traubennascher Mäusefraß Wespen Folie 13
14 Beschädigungen durch weitere Ursachen tierische Traubennascher Vögel Kirschessigfliege bei frühen Rotweinsorten Folie 14
15 Auswirkungen auf das Lesegut Botrytis kann bei feuchten Verhältnissen reife Trauben (>60 Oe) ohne sichtbare Verletzung befallen offene Stellen mit Saftaustritt wirken zusätzlich als Katalysator Folie 15
16 Auswirkungen auf das Lesegut an beschädigten Stellen der Beeren können sich auch weitere Pilze z.b. Penicillium ansiedeln Folie 16
17 Auswirkungen auf das Lesegut im Saft von beschädigten Beeren beginnen wilde Hefen zu gären >> Bildung von Ethylacetat (Uhu) dies lockt Essigfliegen an; diese bringen bei der Eiablage Essigbakterien mit, die Essigsäure bilden Bild: Harms DLR 2006 Folie 17
18 Zusammenfassung Ursachen der Traubenfäule in der Reifephase Lange Feuchtephasen in der Reifephase (~ ca. 60 Oe) begünstigen Botrytis die Trauben zu befallen Starkniederschläge und höhere Temperaturen zusätzlich zermürben die Beerenhaut Micro- und Macrorisse in der Beerenhaut entstehen 2014 oft zusätzliche Beschädigungen durch Hagel, Mäuse-, Vogel-, Wespenfraß und v.a. bei frühen Rotweinsorten durch die Kirschessigfliege Neben Botrytis kann sich bei höheren Temperaturen Penicillium ansiedeln und wilde Hefen beginnen im Zuckersaft zu gären Gärungsprodukte locken Essigfliegen an Essigfliegen legen ihre Eier in Wunden der Beeren ab; Bei der Eiablage werden Essigbakterien mitverschleppt; Essigbakterien ernähren sich von den Gärungsprodukten und bilden Essigsäure, Essigfliegenlarven fressen die Essigbakterien Kirschessigfliegenlarven ernähren sich dagegen vom Fruchtfleisch Die Beschädigung der Früchte ist hier der größte Schaden Folie 18
19 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Mehr zur Kirschessigfliege erfahren Sie an den Weinbautagen am 4. März Folie 19
kompakter Trauben und damit erhöhter Fäulnisanfälligkeit
28 Weinbau Traubenteilen Eine Premium-Kulturmaßnahme Dr. Daniel Molitor, Marc Behr, und Dr. Danièle Evers vom Centre de Recherche Public Gabriel Lippmann, Department Environment and Agro-Biotechnologies
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