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1 HETEROPTERON Mitteilungsblatt der Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen Heft Nr Köln, März 2016 ISSN print ISSN online INHALT Einleitende Bemerkungen des Herausgebers... 1 PETER SCHÄFER: Die Sommerexkursion der Arbeitsgruppe Wanzen NRW im Jahr 2013 nach Beckum (Westfalen)... 2 PETER KOTT: Coranus subapterus (DE GEER): Intra- und interspezifisches Drohverhalten (Heteroptera, Reduviidae)... 9 HERBERT WINKELMANN & ERNST HEISS: Neue Daten zur Verbreitung und Biologie der griechischen Rindenwanze Aradus graecus HEISS, 1997 (Heteroptera: Aradidae) ALEXANDER SCHNEIDER & WOLFGANG H. O. DOROW: Erstnachweis von Oxycarenus lavaterae (FABRICIUS, 1787) für Hessen Corythucha ciliata-daten gesucht HANS-JÜRGEN HOFFMANN: Die Wanzenfauna des Nationalparks Eifel (Insecta, Heteroptera) HANS-JÜRGEN HOFFMANN (Zusammenstellung): Fundliste der Exkursion der Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen" nach Norderney am u.a Zur Taxonomie der Lygaeoidea Wanzenliteratur: Neuerscheinungen [Inhaltsverzeichnisse früherer Hefte und Allgemeines zum Herausgeber s. Einleitende Bemerkungen des Herausgebers Das vorliegende Heft bringt zunächst einmal die Fundliste der Norderney-Exkursion anläßlich des 41. Treffens der Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen im letzten Jahr Auch ein endsprechender Bericht einer Exkursion der Arbeitsgruppe Wanzen NRW aus dem Jahr 2013 soll hier endlich publiziert werden. Interessante Verhaltensbeobachtungen an Coranus tragen weiter zur Kenntnis dieser schon mehrfach thematisierten Art bei. Die Bearbeitung der Wanzenfauna des einzigen Nationalparks in NRW, des Nationalparks Eifel soll in einem vorläufigen Endbericht ausführlich dargestellt werden. Einige kleinere Beiträge befassen sich mit Neu-Nachweisen, Arealerweiterung oder taxonomischen Fragen. Eine größere Zahl von Neuerscheinungen bei der Literatur betr. Heteropteren kann auch wieder vorgestellt werden. (Darunter befinden sich wie immer auch einige dem Autor zugegangene Meldungen ohne deutlichen Bezug zum Arbeitsgebiet der Arbeitsgruppe.) H.J. Hoffmann

2 2 HETEROPTERON Heft 45 / 2016 Die Sommerexkursion der Arbeitsgruppe Wanzen NRW im Jahr 2013 nach Beckum (Westfalen) Zusammenfassung PETER SCHÄFER Bei der Sommerexkursion der Arbeitsgruppe Wanzen NRW am nach Beckum sind 49 Wanzenarten nachgewiesen worden. Acht davon werden als bemerkenswert eingestuft und besprochen. In Nordrhein-Westfalen bislang selten gefunden wurden die Arten Acalypta carinata (PANZER, 1806), Loricula bipunctata (PERRIS, 1857), Macrotylus paykullii (FALLÉN, 1807), Anthocoris butleri LE QUESNE, 1954, Scolopostethus puberulus HORVÁTH, 1887 und Berytinus clavipes (FABRICIUS, 1775). Darüber hinaus liegen Nachweise vor von den früher nicht in Nordrhein-Westfalen vorkommenden, im Zuge ihrer starken Ausbreitung aber mittlerweile häufigen Arten Stephanitis takeyai DRAKE & MAA, 1955 und Tingis crispata (HERRICH- SCHAEFFER, 1838). Abstract During its meeting on June 22, 2013 to Beckum, the Arbeitsgruppe Wanzen NRW has been able to collect 49 true bug species. Eight of them are considered remarkable and are specifically discussed in this paper. Until now there have been only rare records of Acalypta carinata (PANZER, 1806), Loricula bipunctata (PERRIS, 1857), Macrotylus paykullii (FALLÉN, 1807), Anthocoris butleri LE QUESNE, 1954, Scolopostethus puberulus HORVÁTH, 1887, and Berytinus clavipes (FABRICIUS, 1775). Previously not occurring in North Rhine- Westphalia, but now much more common are the invasive species Stephanitis takeyai DRAKE & MAA, 1955 and Tingis crispata (HERRICH-SCHAEFFER, 1838). Die Sommerexkursion der Arbeitsgruppe Wanzen NRW führte am in die Beckumer Berge. Einige Teilnehmer (H.J. HOFFMANN, P. SCHÄFER, S. SCHARF, H. STEIN) reisten bereits am Nachmittag des Vortages per Auto und Bahn an und machten es sich in einer Neubeckumer Pension gemütlich, die Übrigen (P. KOTT, A. MÜLLER) stießen am nächsten Morgen dazu (Abb. 1). Die inmitten der Westfälischen Bucht im Münsterland gelegenen Beckumer Berge (Abb. 2) sind wanzenkundlich bislang nur wenig erforscht worden, obwohl sie aufgrund ihrer speziellen landschaftlichen Ausstattung interessante Arten erwarten lassen. Gegenüber des sich vorwiegend durch sandige oder lehmige, häufig intensiv durch Ackerbau genutzte oder mit Hochwald bestockte Böden auszeichnenden Umlandes hebt sich die Schichtstufenlandschaft der Beckumer Berge durch das anstehende Kalkgestein der Oberkreide ab. Im flachwelligen Münsterland fallen schon kleine Erhebungen auf, und so täuscht die Bezeichnung Berge über die wahre Reliefenergie hinweg. Der höchstgelegene Punkt erreicht hier gerade mal 174 m ü. NHN (Mackenberg) und überragt damit das Umland um wenig mehr als hundert Höhenmeter. Während hier als u. a. floristisch und insektenkundlich bedeutsame Lebensräume in früherer Zeit die typischen, mit Schafen beweideten Kalkmagerrasen zu finden waren, sind es heute in Abbau befindliche oder stillgelegte Kalksteinbrüche. Im Raum Beckum war einst die höchste Dichte an Zementwerken in ganz Deutschland vorhanden, heute produzieren hier nur noch zwei allerdings sehr große Werke (GROTHUES 2009). Diese lange und intensive Abbautätigkeit, verbunden mit einer relativ geringen Mächtigkeit der nutzbaren Kalkschichten, hat dazu geführt, dass im Jahr 1999 bereits 10% des Stadtgebietes von Beckum aus ehemaligen und aktuellen Kalksteinbrüchen bestand und es wird damit gerechnet, dass sich dieser Anteil bis zum Jahr 2050 auf ungefähr 15% erhöht (LINKE 1988; KIRCHBERGER 2009). Als Exkursionsziele wurden drei Steinbrüche ausgesucht, in denen schon länger kein Abbau mehr stattfand und die sich sehr unterschiedlich entwickelt haben (alle Standorte liegen auf dem Blatt/Quadrant TK /1; vgl. Tabelle 1). Am ältesten ist der Steinbruch Daimlerring, in welchem der Abbau größtenteils Anfang der 1960er Jahre beendet wurde

3 HETEROPTERON Heft 45 / (Abb. 3). Anschließend ist im südlichen Teil eine Zeit lang Hausmüll deponiert worden, der dann mit Abraum überdeckt wurde. Aus diesem Grund stellt sich der Steinbruch Daimlerring" im Gegensatz zu den beiden anderen Exkursionszielen als relativ homogene und reliefarme Fläche dar. Seit einigen Jahren bemüht sich die Stadt Beckum um den Erhalt der inzwischen bedeutsamen Kalkmagerrasen durch Gehölzrückschnitt und Schafbeweidung (HEUCKMANN in litt.). Im zweiten Exkursionsziel, dem heutigen Naherholungsgebiet Phönix- Park am westlichen Stadtrand von Beckum, ist der Abbau 1975 beendet worden (KIRCHBERGER 2009; Abb. 3). Durch gezielte Planung ist heute der größte Teil ein intensiv genutzter Erholungsbereich, während die nordöstlich gelegenen und auch von uns besuchten Flächen naturnäher gestaltet sind und extensiv gepflegt werden. Um mageres Grünland zu entwickeln, sind hier vor einigen Jahren z. B. Gehölze gerodet worden. Wesentlich jünger ist der Steinbruch West, in dem bis 1996 abgebaut wurde (Abb. 3). Im östlichen Teil ist eine Solarsiedlung entstanden, die westlichen und durch zwei Seen dominierten Bereiche sind unter naturschutzfachlichen Gesichtspunkten gestaltet worden. Dabei wurde der Sukzession großflächig freien Raum gelassen. Bestimmte Bereiche werden jedoch durch Schafe beweidet, um die Kalkmagerrasen offen zu halten (HEUCKMANN 2009). Diese Kalkmagerrasen sowie offene Sukzessionsflächen und Gebüsche auf trocken-warmen Standorten waren hier auch unsere schwerpunktmäßig besammelten Lebensräume. Unsere Exkursion erbrachte 252 Wanzenindividuen aus 49 für Nordrhein-Westfalen teilweise bemerkenswerten Arten (Tabelle 1), die im Folgenden ausführlicher besprochen werden. Von der Gitterwanze Acalypta carinata (PANZER, 1806) gibt es nur wenige Funde aus Nordrhein- Westfalen, der vorliegende ist der zweite aus Westfalen (vgl. WERNER & HOFFMANN 2007). Die Art lebt am Boden oder auf bodennahen Strukturen und saugt an Moosen. Als typisches Habitat werden Wälder und Waldränder angegeben (PÉRICART 1983; WACHMANN et al. 2006), doch melden FRIESS & BRANDNER (2014) aus dem südlichen Mitteleuropa eine Präferenz für Offenlandstandorte (mageres, eher feuchtes Grünland und Moore). Auch der Nachweis im Phönix-Park erfolgte auf einer niedrigwüchsigen Wiese, wo S. SCHARF in einem Thymian-Polster der Fund eines Männchens gelang. Der Standort war zwar sonnig, aber windgeschützt, da an drei Seiten in geringem Abstand ein Gehölzbestand angrenzte. Auf der Fläche selbst standen vor einigen Jahren ebenfalls noch Gehölze, die aber dem Entwicklungsziel Magerrasen entgegen standen und entfernt wurden. Die ursprünglich aus Japan stammende Gitterwanze Stephanitis takeyai DRAKE & MAA, 1955 hat sich nach dem Erstfund 2003 in Deutschland vor allem in den westlichen Bundesländern sehr stark ausgebreitet. Seit der von HOFFMANN (2008) publizierten Verbreitungskarte sind in Nordrhein-Westfalen viele neue Nachweise dazu gekommen und zumindest in den tieferen Lagen dürfte die Art hier angesichts der Häufigkeit ihrer Nahrungspflanzen (Gattungen Rhododendron und Pieris) nahezu flächendeckend verbreitet sein. Funde weit abseits der Wirtspflanzen sind selten, belegen aber das große Ausbreitungspotential dieser Art (z. B. SCHÄFER 2012). Auch auf der Exkursion konnte der Autor ein Weibchen im Phönix-Park, wo in der weiten Umgebung weder Rhododendron noch Pieris wachsen, von Gebüsch keschern. Eine ebenfalls inzwischen in Nordrhein-Westfalen häufige Art ist die Gitterwanze Tingis crispata (HERRICH-SCHAEFFER, 1838). Die hier und auch in westlich angrenzenden Staaten zu beobachtende, deutliche Ausbreitung in nördliche Richtung hat SCHÄFER (2014) dokumentiert. Dort ist bereits der bei der Exkursion gemachte Fund von vier Individuen auf dem Gewöhnlichen Beifuß (Artemisia vulgaris) im Steinbruch West aufgeführt. Von der Flechtenwanze Loricula bipunctata (PERRIS, 1857) konnten im Steinbruch West ein Männchen und zwei Weibchen gefangen werden, wobei die genauen Fundorte nicht mehr rekonstruierbar sind (det., coll. SCHÄFER u. SCHARF). Die Art ist gemäß KOTT & HOFFMANN (2003) für NRW erst zweimal und auch nur für den Zeitraum nach 1950 gemeldet worden. HOFFMANN (1996) führt sie im zweiten Nachtrag zur Wanzenfauna Kölns auf, SCHIRDEWAHN (1996) fing sie auf einem Friedhof in Bonn, so dass der Nachweis in Beckum der erste westfälische Fund ist. Das Verbreitungsgebiet von L. bipunctata umfasst zum einen die atlantisch beeinflusste Zone von Spanien bis Dänemark, zum anderen Südeuropa und Kleinasien von Italien bis zum Schwarzen Meer und den Levantestaaten (PÉRICART 1972; WACHMANN et al. 2012). Entsprechend der in Mitteleuropa zu beobachtenden atlantischen Verbreitung stammen die wenigen Beobachtungen dieser Art vor allem aus dem Westen Deutschlands (vgl. HOFFMANN & MELBER 2003), doch ist in letzter Zeit eine Zunahme an Funden zu verzeichnen und es sind Erstnachweise auch in östlichen Bundesländern erfolgt (WACHMANN et al. 2012;

4 4 HETEROPTERON Heft 45 / 2016 ESSER 2015). L. bipunctata lebt auf der Borke vor allem verschiedener Laubgehölzarten und stellt hier Arthropoden nach (PÉRICART 1972; WACHMANN et al. 2004). Die Beckumer Funde liegen im Zeitraum der maximalen Aktivitätsdichte dieser fast nur zwischen Ende Mai und Ende Juli zu beobachtenden Art (vgl. AUKEMA & HERMES 2006). Macrotylus paykullii (FALLÉN, 1807) ist eine ausschließlich an Ononis-Arten (Hauhechel) lebende Weichwanze, die in Deutschland bis auf das nordwestdeutsche Tiefland weit verbreitet und meist häufig ist (WACHMANN et al. 2004). Tatsächlich sind aus Nordrhein-Westfalen erst wenige Nachweise bekannt geworden (KOTT & HOFFMANN 2003; WERNER & HOFFMANN 2007). Die Exkursion erbrachte 17 Individuen aus dem Steinbruch West. Die hier in erster Linie infrage kommende Nahrungspflanze, die Dornige Hauhechel (Ononis spinosa aggr.), ist im nordrhein-westfälischen Tiefland vor allem entlang des Rheins und im zentralen und südöstlichen Teil der Westfälischen Bucht verbreitet (vgl. HAEUPLER et al. 2003). Demgemäß sind bei gezielter Nachsuche auch im Tiefland weitere Nachweise von M. paykullii zu erwarten. Von der Blumenwanze Anthocoris butleri LE QUESNE, 1954 gibt es aus Nordrhein-Westfalen ebenfalls nur wenige Nachweise. Sie stammen alle aus der Zeit ab 1950, doch ist die Art hier sehr wahrscheinlich schon wesentlich länger heimisch (SCHÄFER 2014). Sie lebt ausschließlich auf Buchsbaum (Buxus sempervirens) und stellt dem Blattfloh Psylla buxi (LINNAEUS, 1758) nach (PERICART 1972; WACHMANN et al. 2006). Auf unserer Exkursion konnte P. KOTT ein Weibchen von A. butleri im Steinbruch West fangen. Buchsbaum wächst hier zwar nicht, ist aber mit Sicherheit in den östlich direkt an das Gebiet angrenzenden Gärten zu finden, so dass es sich vermutlich um ein verflogenes Tier gehandelt hat. Bei der Bodenwanze Scolopostethus puberulus HORVÁTH, 1887 handelt es sich um eine rein europäische, im gesamten Verbreitungsgebiet nur sehr zerstreut vorkommende und seltene Art (PÉRICART 1998; AUKEMA & RIEGER 2001; WACHMANN et al. 2007). Seit dem ersten Nachweis in Nordrhein-Westfalen durch DREES (2001) gelangen wenige weitere, fast ausschließlich aus dem Hügel- und Bergland stammende Fänge (SCHÄFER 2012). Der Fund eines Weibchens dieser Art durch P. KOTT im Steinbruch West stellt daher auch eine regionalfaunistische Besonderheit für die Westfälische Bucht dar. Die Stelzenwanze Berytinus clavipes (FABRICIUS, 1775) ist im Steinbruch West mit vier Individuen nachgewiesen worden. Bei den Fundorten handelte es sich um Magerrasenflächen, wo die Art an Schmetterlingsblütlern lebt und hier besonders auf Hauhechel (vgl. M. paykullii) zu finden ist (WACHMANN et al. 2007). Aus Nordrhein-Westfalen liegen von B. clavipes nur wenige Funde vor. Bis auf einen Nachweis aus dem Niederrheinischen Tiefland (HOFFMANN 1999) stammen alle übrigen der neueren Zeit aus den westfälischen Mittelgebirgen (BERNHARDT & GRUNWALD 1993; DREES 2001; WERNER & HOFFMANN 2007). Dies entspricht dem Bild der Gesamtverbreitung in Deutschland, wonach die Art nördlich der Mittelgebirge deutlich seltener ist als im übrigen Land (WACHMANN et al. 2007). Wie auch bei S. puberulus handelt es sich demnach um eine regionalfaunistische Besonderheit für die Westfälische Bucht. Die Gesamtausbeute an diesem vom Wetter her optimalen Tag war angesichts der wenigen Arten und Individuen bescheiden. Umso mehr erfreute uns der Nachweis der oben aufgeführten, faunistisch bemerkenswerten Wanzen. Obwohl die Beckumer Berge im Münsterland liegen und kein direkter räumlicher Kontakt zu den umgebenen Mittelgebirgsregionen besteht, waren einige der nachgewiesenen Arten doch bislang hauptsächlich aus dem Bergland bekannt. Auch bei anderen Organismengruppen lässt sich die besondere regionalfaunistische Stellung der Beckumer Berge erkennen. So weisen die ansonsten in den Mittelgebirgen vorkommende Orchideenart Frauenschuh (Cypripedium calceolus) und die Kleine Fässchenschnecke (Sphyradium doliolum) hier Vorposten an ihrer nordwestlichen Verbreitungsgrenze auf (JAGEL & MARGENBURG 2011; KOBIALKA et al. 2011). Als Ursache kommt jedoch sicher nicht die (geringe) Höhenlage der Beckumer Berge infrage, sondern die besondere Ausstattung dieses Raumes. So haben sich aufgrund der ehemaligen und aktiven Kalksteinbrüche neben Rohbodenstandorten relativ viele Flächen mit Magerrasen sowie Gebüschen und Hochstaudenbeständen auf trockenwarmen Standorten gehalten oder neu entwickelt etwas, das im agrarisch stark überprägten Münsterland immer seltener zu finden ist. Eine ausgesprochene Besonderheit in diesem Raum sind Kalksümpfe, die sich in einigen Steinbrüchen durch permanenten Austritt von Grundwasser entwickelt haben und die Lebensraum der landesweit vom Aussterben bedrohten Orchideenart Torf- Glanzkraut (Liparis loeselii) sind (LANUV 2015). Eine intensivere Suche nach Wanzen in den Beckumer Bergen würde sicherlich auch bei dieser Gruppe noch so manche Überraschung zutage fördern.

5 HETEROPTERON Heft 45 / Danksagung Mein Dank geht an H. GÜNTHER (Ingelheim) für die Überprüfung einiger Arten, an I. REX (ULB Kreis Warendorf) und H.-J. HEUCKMANN (Stadt Beckum, Fachdienst Umwelt und Grün) für Unterlagen und Auskünfte zu den Gebieten, an H. TERLUTTER und H.-O. REHAGE (beide LWL-Museum für Naturkunde Münster) für die Beschaffung von Literatur sowie an alle Teilnehmer der Exkursion für die Bereitstellung ihrer Fangergebnisse und von Fotos! Literatur AUKEMA, B. & HERMES, D. J. (2006): Verspreidingsatlas Nederlandse Wantsen (Hemiptera: Heteroptera). Deel II: Tingidae, Microphysidae, Nabidae, Anthocoridae, Cimicidae, Reduviidae. Leiden, 136 S. AUKEMA, B. & RIEGER, C. (Ed.) (1995): Catalogue of the Heteroptera of the Palaearctic Region. Volume 1: Enicocephalomorpha, Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha and Leptopodomorpha. Amsterdam, 222 S. AUKEMA, B. & RIEGER, C. (Ed.) (1996): Catalogue of the Heteroptera of the Palaearctic Region. Volume 2: Cimicomorpha I. - Amsterdam, 361 S. AUKEMA, B. & RIEGER, C. (Ed.) (1999): Catalogue of the Heteroptera of the Palaearctic Region. Volume 3: Cimicomorpha II. Amsterdam, 577 S. AUKEMA, B. & RIEGER, C. (Ed.) (2001): Catalogue of the Heteroptera of the Palaearctic Region. Volume 4: Pentatomomorpha I. - Amsterdam, 346 S. AUKEMA, B. & RIEGER, C. (Ed.) (2006): Catalogue of the Heteroptera of the Palaearctic Region. Volume 5: Pentatomomorpha II. - Amsterdam, 550 S. BERNHARDT, K.-G. & GRUNWALD, H.-J. (1993): Beitrag zur Wanzenfauna des Arnsberger Waldes (Nordrhein- Westfalen). Natur Heimat 53 (3), DREES, M. (2001): Zur Faunistik der Boden-, Stelzen- und Feuerwanzen des Raumes Hagen (Heteroptera: Lygaeidae, Berytidae, Pyrrhocoridae). Dortmunder Beiträge zur Landeskunde 35, ESSER, J. (2015): Loricula bipunctata (PERRIS, 1857) in Berlin und Brandenburg (Heteroptera: Microphysidae). Märkische Entomologische Nachrichten 17 (1), FRIESS, T. & BRANDNER, J. (2014): Interessante Wanzenfunde aus Österreich und Bayern (Insecta: Heteroptera). Joannea Zoologie 13, GROTHUES, R. (2009): Die Situation der Zementindustrie in Deutschland und ihre wirtschaftliche Bedeutung in der Region. In: GEOGRAPHISCHE KOMMISSION FÜR WESTFALEN (Hrsg.): Der Strukturwandel im Beckumer Zementrevier. GeKo Aktuell 2, HAEUPLER, H., JAGEL, A. & SCHUMACHER, W. (2003): Verbreitungsatlas der Farn- und Blütenpflanzen in Nordrhein-Westfalen. Recklinghausen (Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten NRW), 616 S. HEUCKMANN, H.-J. (2009): Exkursion: Kalksteinabbau und Rekultivierung hautnah - neue Biotope aus Menschenhand. In: GEOGRAPHISCHE KOMMISSION FÜR WESTFALEN (Hrsg.): Der Strukturwandel im Beckumer Zementrevier. GeKo Aktuell 2, HOFFMANN, H.-J. (1996): Zur Wanzenfauna der Großstadt Köln (Hemiptera-Heteroptera) - 2. Nachtrag. Heteropteron 2, 5-7. HOFFMANN, H.-J. (1999): Zur Wanzenfauna (Hemiptera, Heteroptera) des Unteren Niederrhein-Gebietes - Datengrundlage. Heteropteron 7, HOFFMANN, H.-J. (2008): Neubürger (Neozoen und Arealerweiterer) unter den Wanzen in Nordrhein-Westfalen (Hemiptera, Heteroptera). Entomologie heute 20, HOFFMANN, H.-J., KOTT, P. & SCHÄFER, P. (2011): Kommentiertes Artenverzeichnis der Wanzen - Heteroptera - in Nordrhein-Westfalen, 1. Fassung, Stand Januar In: LANDESAMT FÜR NATUR, UMWELT UND VERBRAUCHERSCHUTZ NORDRHEIN-WESTFALEN (Hrsg.): Rote Liste der gefährdeten Pflanzen, Pilze und Tiere in Nordrhein-Westfalen, 4. Fassung, Band 2: Tiere. LANUV-Fachbericht 36, HOFFMANN, H.-J. & MELBER, A. (2003): Verzeichnis der Wanzen (Heteroptera) Deutschlands. Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 8, JAGEL, A. & MARGENBURG, B. (2011): Frauenschuh Cypripedium calceolus (Orchidaceae), Orchidee des Jahres Jahrbuch des Bochumer Botanischen Vereins für das Jahr , KIRCHBERGER, H. (2009): Auswirkungen der Abbauflächen und Produktionsstandorte der Zementindustrie auf die Stadtplanung in Beckum. In: GEOGRAPHISCHE KOMMISSION FÜR WESTFALEN (Hrsg.): Der Strukturwandel im Beckumer Zementrevier. GeKo Aktuell 2,

6 6 HETEROPTERON Heft 45 / 2016 KOBIALKA, H., SCHWER, H. & KAPPES. H. (2011): Rote Liste und Artenverzeichnis der Schnecken und Muscheln - Mollusca: Gastropoda et Bivalvia - in Nordrhein-Westfalen. 3. Fassung, Stand September In: LANDESAMT FÜR NATUR, UMWELT UND VERBRAUCHERSCHUTZ NORDRHEIN-WESTFALEN (Hrsg.): Rote Liste der gefährdeten Pflanzen, Pilze und Tiere in Nordrhein-Westfalen, 4. Fassung. Band 2 - Tiere. LANUV- Fachbericht 36, KOTT, P. & HOFFMANN, H.-J. (2003): Liste der Wanzen Nordrhein-Westfalens (Insecta: Hemiptera Heteroptera). Überarbeitete Fassung von Oktober Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft westfälischer Entomologen, Beiheft 19, LANUV (2015): Farn-, Blütenpflanzen und Flechten. Homepage der LANUV: Geschützte Arten in Nordrhein- Westfalen. Internet-URL: (abgerufen am ). LINKE, W. (1988): Das Beckumer Zementrevier. In: RICHTER, G., LINKE, W. & KÜRTEN, L. (Hrsg.): Deutschland. Raum im Wandel - Eine Bilanz im Luftbild. Speyer. PÉRICART, J. (1972): Hémiptères - Anthocoridae, Cimicidae et Microphysidae de l'quest-palèarctique. Faune de l'europe et du Bassin Mèditerranèen 7. Paris, 402 S. PÉRICART, J. (1983): Hémiptères Tingidae Euro-Mèditerranèens (Faune de France 69). Paris, 618 S. PÉRICART, J. (1998): Hèmiptéres Lygaeidae Euro-Mèditerranèens Vol. 2 (Faune de France 84 B). Paris, 453 S. SCHÄFER, P. (2012): Erfassung der Wanzenfauna ausgewählter Standorte im Stadtgebiet von Schwelm. Endbericht der Untersuchungen in den Jahren 2008 und Beiträge zur Heimatkunde der Stadt Schwelm und ihrer Umgebung. N. F. 61, SCHÄFER, P. (2014): Faunistisch bemerkenswerte Wanzen aus Nordrhein-Westfalen (Insecta: Heteroptera) II. Natur und Heimat 74 (4), SCHIRDEWAHN, S. (1996): Zusammensetzung der Heteropterenzönose (Hemiptera, Heteroptera) städtischer Friedhöfe der Stadt Bonn, nebst einigen Neunachweisen für NRW. Verhandlungen Westdeutscher Entomologentag 1995, WACHMANN, E., A. MELBER & J. DECKERT (2004): Die Tierwelt Deutschlands, 75. Teil: Wanzen, Band 2. Keltern, 288 S. WACHMANN, E., MELBER, A. & DECKERT, J. (2006): Die Tierwelt Deutschlands, 77. Teil: Wanzen, Band 1. Keltern, 264 S. WACHMANN, E., A. MELBER & J. DECKERT (2007): Die Tierwelt Deutschlands, 78. Teil: Wanzen, Band 3. Keltern, 272 S. WACHMANN, E., MELBER, A. & DECKERT, J. (2012): Die Tierwelt Deutschlands, 82. Teil: Wanzen, Band 5. Keltern, 256 S. WERNER, D.J. & HOFFMANN, H.J. (2007): Beitrag zur Wanzen-Fauna (Hemiptera Heteroptera) des östlichen Sauerlandes (NRW, Hessen). Heteropteron 24, Anschrift des Autors: Peter Schäfer, Stettiner Weg 13, D TELGTE, bugs.schaefer@gmx.de Abb. 1: Die Teilnehmer der Exkursion von links nach rechts: HANS-JÜRGEN HOFFMANN, PETER KOTT, SIEGMUND SCHARF, PETER SCHÄFER, ANDREAS MÜLLER (nicht mit im Bild ist HELGA STEIN, die das Foto aufnahm)

7 HETEROPTERON Heft 45 / Tabelle 1: Von den Teilnehmern der Exkursion der AG Wanzen NRW in Beckum am gefangene Wanzen Alle Standorte: , TK /1, Kreis Warendorf, Stadt Beckum Östliche Länge (PD-Datum) 08 01'14.04'' 08 03'36.14'' 08 04'18.35'' Nördliche Breite (PD-Datum) 51 45'45.66'' 51 46'22.87'' 51 45'56.89'' Unschärfe [m] (max. Radius um Gebietsmittelpunkt) m ü NHN (gemittelt) EG- NRW Steinbruch Art Steinbruch West Nr. Faunistik Daimlerring Phönix-Park 71 Gerris thoracicus SCHUMMEL, 1832 ± 1 Ho; 0,4 Ko; 1 Sa 93 Saldula saltatoria (LINNAEUS, 1758) ± 15 Ho; 6,5 Ko; 1 Sa 1,2 Ko 101 Acalypta carinata (PANZER, 1806) ± 1,0 Sa 149,5 Stephanitis takeyai DRAKE & MAA, ,1 Sä 156 Tingis crispata (HERRICH-SCHAEFFER, 1838) + 4 Sä 161 Loricula bipunctata (PERRIS, 1857) + 0,1 Sa; 1,1 Sä 183 Dicyphus pallicornis (FIEBER, 1861) ± 1 Ho 200 Deraeocoris lutescens (SCHILLING, 1837) ± 1,0 Sä 218 Closterotomus fulvomaculatus (DE GEER, 1773) ± 1 Ho; 3 Sä 3 Sä 252 Stenotus binotatus (FABRICIUS, 1794) ± 5 Ho; 2,0 Ko; 2 Sä 1 Sa; 4 Sä 1 Ho; 1 Sä 261 Capsus ater (LINNAEUS, 1758) ± 1 Ho; 1,0 Ko; 1,0 Sä 1 Mü 266 Liocoris tripustulatus (FABRICIUS, 1781) ± 1 Ho 268 Lygocoris pabulinus (LINNAEUS, 1761) ± 1 Sa; 1,0 Sä 3 Sä 3 Sä 270 Lygocoris contaminatus (FALLÉN, 1807) ± 0,1 Sä 276 Lygus pratensis (LINNAEUS, 1758) ± 1 Sä 305 Leptopterna dolabrata (LINNAEUS, 1758) ± 5 Ho; 0,2 Sä 0,1 Sa; 0,2 Sä 2 Ho; 2,1 Sä 309 Notostira elongata (GEOFFROY, 1785) ± 2 Ho 317 Stenodema laevigata (LINNAEUS, 1758) ± 3 Ho 335 Orthocephalus coriaceus (FABRICIUS, 1777) ± 1 Sa 360 Heterocordylus tumidicornis (HERRICH-SCHAEFFER, ± 2,1 Sä ) Orthotylus marginalis REUTER, 1883 ± 1,2 Ko; 0,2 Sä 0,1 Ko; 0,1 Sä 375 Orthotylus prasinus (FALLÉN, 1826) + 1 Ho 378 Orthotylus virens (FALLÉN, 1807) + 1 Ho 403 Amblytylus nasutus (KIRSCHBAUM, 1856) ± 7 Ho; 0,1 Ko; 2 Sa 1,0 Sä 408 Atractotomus mali (MEYER-DÜR, 1843) ± 1,1 Sä 0,1 Sä 1,0 Sä 428 Europiella artemisiae (BECKER, 1864) ± 0,1 Sä 439 Macrotylus paykullii (FALLÉN, 1807) ± 1 Sa; 16 Sä 456 Phylus coryli (LINNAEUS, 1758) ± 3 Sä 461 Plagiognathus a. arbustorum (FABRICIUS, 1794) ± 0,1 Ko; 1Sa; 2 Sä 5 Sä 4 Sä 462 Plagiognathus chrysanthemi (WOLFF, 1804) ± 1 Ho; 1 Sä 501 Himacerus mirmicoides (O. COSTA, 1834) ± 1 Mü 1L Sä 502 Himacerus apterus (FABRICIUS, 1798) ± 1 Mü 510 Nabis p. pseudoferus REMANE, 1949 ± 1,0 Sa 512 Nabis rugosus (LINNAEUS, 1758) ± 1 Sa; 1,1 Sä 0,1 Sä 517 Anthocoris butleri LE QUESNE, ,1 Ko 522 Anthocoris nemoralis (FABRICIUS, 1794) ± 16 Ho; 1 Sa; 6 Sä 2 Sä 523 Anthocoris nemorum (LINNAEUS, 1761) ± 0,1 Ko; 2 Sä 535 Temnostethus pusillus (HERRICH-SCHAEFFER, 1835) ± 1,0 Sa; 0,4 Sä 545 Orius niger (WOLFF, 1811) ± 0,1 Ko 620 Cymus aurescens DISTANT, 1883 ± 4 Ho 7 Ho 621 Cymus claviculus (FALLÉN, 1807) ± 2 Ho 623 Cymus melanocephalus FIEBER, 1861 ± 1,6 Ko; 8 Sä 1 Sa; 1,0 Sä 668 Scolopostethus puberulus HORVÁTH, ,1 Ko 669 Scolopostethus thomsoni REUTER, Sä 706 Peritrechus geniculatus (Hahn, 1832) ± 1 Sa 731 Berytinus clavipes (FABRICIUS, 1775) ± 1 Sa; 0,3 Sä 801 Eurygaster t. testudinaria (GEOFFROY, 1785) ± 0,1 Sä 820 Neottiglossa pusilla (GMELIN, 1790) ± 1 Ho 833 Holcostethus strictus vernalis (WOLFF, 1804) ± 1 Sa Arten Individuen Die Nomenklatur folgt AUKEMA & RIEGER (1995; 1996; 1999; 2001; 2006) EG-Nr. = Bezeichnung und Systematik der Entomofauna Germanica (HOFFMANN & MELBER 2003) NRW Faunistik (HOFFMANN et al. 2011): + = Nachweise nur nach 1950; ± = Nachweise vor und ab 1951 Angegeben ist die Anzahl der adulten Männchen/Weibchen oder die Gesamtanzahl der Individuen (L = Larve) Sammler: Ho = H. J. HOFFMANN, Ko = P. KOTT, Mü = A. MÜLLER, Sä = P. SCHÄFER, Sa = S. SCHARF

8 8 HETEROPTERON Heft 45 / 2016 Abb. 2: Lage der Beckumer Berge und der drei Exkursionsziele Steinbruch Daimlerring (1), Phönix-Park (2) und Steinbruch West (3) Abb. 3: Luftbilder der Exkursionsziele (Kartengrundlage Geobasis NRW 2013)

9 HETEROPTERON Heft 45 / Coranus subapterus (DE GEER): Intra- und interspezifisches Drohverhalten (Heteroptera, Reduviidae) PETER KOTT Zusammenfassung Bei C. subapterus kann eine spezielle Drohhaltung bei intra- und interspezifischen Begegnungen beobachtet werden. Intraspezifisches Drohen dient in erster Linie der gleichmäßigen Verteilung der Tiere im Gelände und darüber hinaus den unwilligen Weibchen, sich die Männchen fern zu halten. Interspezifisches Drohen scheint dem Zweck zu dienen, artfremde Tiere von einem Angriff abzuhalten. Stridulation konnte zweimal beim intraspezifischen Drohverhalten beobachtet werden, nicht aber beim interspezifischen. Abstract C. subapterus has got a specific threatening posture in intraspecific and interspecific encounters. The aim of intraspecific threatening is at first the uniform distribution of the insects in the field and female use it to keep males away from them. Interspecific threatening seems to have the aim to prevent aggressive behaviour of alien of the species. Stridulation happened twice in intraspecific threat behaviour, but never in interspecific threat behaviour. Key words: posturing, stridulation, intraspecific threatening, interspecific threatening, displacement activities, cannibalism 1. Einführung Bei der Beobachtung von Coranus subapterus konnte ich immer wieder bei intra- und interspezifischen Begegnungen eine auffällige Drohhaltung sehen (Abb. 1). Dabei werden die Vorderbeine seitlich ausgebreitet und über den Kopf erhoben, wodurch eine deutliche Vergrößerung des Körperumrisses entsteht; außerdem heben die Tiere mit den anderen Beinen den Körper so an, dass die Körperachse vom Boden schräg nach vorne oben ragt. Oft wird in dieser Stellung mit einem oder beiden Vorderbeinen nach dem Gegner geschlagen. Diese Drohhaltung wird sowohl in allen Larvenstadien als auch bei den adulten Tieren gezeigt. Sie ist auch bei anderen Reduviiden zu beobachten (Abb. 2 & 3). SCHWOERBEL (1956, S. 352/353) beschreibt diese Stellung für Rhynocoris iracundus PODA als eine defensive Verhaltensweise in Gefahrenmomenten gegenüber größeren Tieren, also interspezifisch. Auch DISPON (1955, S. 102) berichtet für Rhynocoris erythropus LINNÉ über diese Drohstellung und nennt sie position d attaque. Er berichtet über diese Haltung nur im Zusammenhang mit potentiellen Beutetieren. Bei ihm findet man auch eine Abbildung für diese Drohhaltung (DISPON 1955, S. 102, Fig. 6-8). SCHMIDT (1994, S. 813) beschreibt diese Haltung als posturing (= sich in Positur stellen), die gezeigt wird, wenn sich erwachsene Tiere von Sinea diadema (FABRICIUS) begegnen, also intraspezifisch. Bei S. diadema handelt es sich um eine nordamerikanische Raubwanze. Bei DETTNER & PETERS (1999) gibt es für diese Drohhaltung den Begriff Schrecktracht. Sie verweisen auf Fangschrecken, bei denen insbesondere adulte Weibchen drohen mit seitlich gespreizten Vorderbeinen wobei Farbflecke an der Innenseite der Beine oder der Brust präsentiert werden und womit eine beträchtliche Vergrößerung des Körperumrisses bewirkt wird (S. 589). Die Vergrößerung des Körperumrisses ist bei vielen Tieren ein häufig eingesetztes Mittel, um auf Rivalen einschüchternd und bedrohlich zu wirken. Bei MOLDONADO (1970) findet man für ein solches Verhalten, wenn es rein optisch wirksam ist, den Begriff deimatisches Verhalten. Im Spektrum-Lexikon für Biologie wird dieser Begriff gleichgesetzt mit Drohverhalten/Drohen und definiert als Handlungen, die einen arteigenen oder artfremden Gegner einschüchtern oder zum Rückzug veranlassen sollen, bevor es zur eigentlichen Auseinandersetzung kommt ( UMBERS et al. (2015) machen deutlich, dass dieses Verhalten bei Tieren mit einer kryptischen Färbung als hervorragender zweiter Schutzwall funktioniert. Damit gilt diese Aussage ebenfalls für C. subapterus, denn auch er ist zu den kryptisch gefärbten Tieren zu zählen.

10 10 HETEROPTERON Heft 45 / Untersuchungsgebiet, Material und Methoden Coranus subapterus wurde im NSG Wahler Berg in den Jahren 2004 bis 2014 beobachtet. Die Art hat hier eine Population mit einer jährlichen Größe von ca Tieren. Alle Aussagen zum Drohverhalten basieren ausschließlich auf Beobachtungen von Tieren dieser Population in freier Natur. Das NSG Wahler Berg liegt auf dem Stadtgebiet von Dormagen zwischen Köln und Neuss am Niederrhein. Es hat eine Größe von rund 8 ha. Es handelt sich um eine natürliche Flugsanddüne in der ehemaligen Rheinaue mit typischen Silbergrasfluren und ihren Übergängen zu Zwergstrauchheiden atlantischer Prägung. Neben dieser Sanddüne gliedern Restflächen mit Calluna-Heide und Sandmagerrasen das Gebiet. Zur Beobachtung wurden die Tiere im Gelände aufgesucht, zum Teil markiert und oft auf ihrem Weg einzeln verfolgt. Die Beobachtungen erfolgten bei Bedarf mit Lupen bis zu zehnfacher Vergrößerung und vor allem mit einem monokularen Zeiss-Fernglas mit sechs- bis neunfacher Vergrößerung und einer Fokussierbarkeit bis auf 30 cm. Bei vielen Vorgängen erfolgte die Beobachtung auch durch den Sucher einer Digitalkamera mit angesetztem Lupenobjektiv, das Vergrößerungen von 1:1 bis 5:1 ermöglicht. 3. Ergebnisse und Diskussion Es liegt nahe anzunehmen, dass sich die Drohhaltung aus dem Beutefangverhalten entwickelt hat, da hierbei Reduviiden oft eine sehr ähnliche Körperhaltung einnehmen kurz bevor sie sich auf die Beute stürzen. Aber hier sollte man vielleicht vorsichtig sein, denn für Wirbeltiere weist IMMELMANN (1983) darauf hin, dass möglicherweise kein direkter kausaler Zusammenhang zwischen innerartlicher Aggression und dem Beutefangverhalten besteht, da auch viele Pflanzenfresser innerartliche Aggression zeigen und außerdem neuro- und hormonphysiologische Untersuchungen gezeigt haben, dass inner- und zwischenartliche Aggression durch Hirnreizungen an getrennten Reizorten hervorrufbar sind und in verschiedener Weise durch Hormone beeinflusst werden können. Für Arthropoden sind mir ähnliche Untersuchungen nicht bekannt. Die in der Einführung für C. subapterus beschriebene Drohhaltung kann man bei innerartlichen Begegnungen, aber auch bei Begegnungen mit artfremden Tieren beobachten. Das Verhalten wird zumeist gezeigt, ohne dass sich Coranus auf das bedrohte Tier stürzt. Auch wird die Drohhaltung nicht immer synchron mit beiden Vorderbeinen ausgeführt Intraspezifisches Drohen Aus den Jahren 2004 bis 2014 liegen insgesamt 46 Beobachtungen für intraspezifisches Drohen vor. Der größte Teil mit 20 Beobachtungen betrifft das Drohen unter Coranus-Larven, danach folgt mit 14 Beobachtungen das Drohen zwischen Männchen und Weibchen und nur sieben betreffen das Drohen zwischen zwei Männchen. Die restlichen fünf Beobachtungen beziehen sich zweimal auf Weibchen und Larve, zweimal auf Männchen und Larve und einmal auf zwei Weibchen. Das Drohverhalten kann als mehr oder weniger langes einmaliges Drohen gezeigt werden, aber auch bei einer längeren Konfrontation in Droh-Attacken, zwischen denen mehr oder weniger lange Pausen liegen. Bei den Larven von C. subapterus ist zu beobachten, dass sie nach einiger Zeit des einander Drohens den Ort des Geschehens verlassen. Sind es zwei Larven unterschiedlichen Alters, so flüchtet die jüngere. Bei Larven des gleichen Stadiums läuft meistens die davon, die sich der anderen genähert hat: die Platzbesitzerin ist zumeist die Siegerin. Öfter verlassen auch beide den Drohplatz mehr oder weniger gleichzeitig. In allen Fällen können die Tiere bald wieder aufeinander treffen und drohen. Dabei ist völlig offen, ob das Tier, das beim ersten Mal das andere vertrieben hat, beim nächsten Mal nicht selber vertrieben wird. Es

11 HETEROPTERON Heft 45 / bildet sich keine Hierarchie heraus. Nicht immer gehen solche Begegnungen ohne Rangeleien zu Ende. Rangeleien waren aber relativ selten und verliefen bei den Larven alle, ohne dass der Rüssel eingesetzt wurde (Kannibalismus s. u.). Irgendwann verlassen die Gegner den Ort und es tritt eine Verteilung der Tiere im Raum ein. Hier scheint auch der Sinn des intraspezifischen Drohens bei den Larven zu liegen: keine riskanten Kämpfe, möglichst keine Energievergeudung durch Rangeleien, eine mehr oder weniger gleichmäßige Verteilung der Tiere im Biotop. Dass visuelle Informationen auf kurze Entfernung besonders geeignet erscheinen, um diese Verteilung im Raum zu erreichen, darauf verweisen MATTHEWS & MATTHEWS (2010) und sie führen weiter aus: Insects might simply avoid other conspecific individuals at sight, or they might direct signals to one another, eliciting withdrawal (S. 281). Die Drohstellung bei den Larven von C. subapterus entspricht genau diesen Anforderungen. Bei Laborhaltungen, bei denen meist mehrere Coranus-Larven in einem Terrarium gehalten werden, kommt es häufig zu Kannibalismus. Man kann immer wieder einzelne Larven sehen, die gerade einen Artgenossen aussaugen, oder man findet ausgesaugte Larvenhüllen vor. In den recht kleinen Blumentopf-Terrarien (KOTT 2012) bleibt zumeist nur eine Larve am Ende übrig. Abhilfe schafft auch intensive Futterversorgung nicht. Hinweise auf Kannibalismus unter Larven in freier Natur haben sich in über Stunden Beobachtungszeit nie ergeben, so dass Kannibalismus bei C. subapterus möglicherweise nur als Artefakt bei Laborhaltung auftritt. Auch bei adulten Individuen ist das Drohen häufig zu sehen. Hier kommen aber zum dispersen Effekt noch zwei weitere Auswirkungen dazu. Einerseits erreichen paarungsunwillige Weibchen durch Drohen, dass Männchen von ihnen ablassen. Andererseits treffen Männchen während der Hauptpaarungszeit im Frühsommer unter den Calluna- Büschen besonders häufig aufeinander. Die Calluna-Büsche dienen als Sammelpunkte für adulte Tiere und sind damit auch Landmarken, an denen Weibchen zu finden sind. Hier kommt es deshalb zwischen den Männchen, aber auch zwischen Männchen und Weibchen öfter zu Drohkämpfen. Nach Drohkämpfen unter Männchen konnte ein Verlassen des Calluna-Busches durch eines der beteiligten Männchen nicht beobachtet werden, im Gegenteil, sie trafen oft bald danach wieder aufeinander. Die Drohstellung kommt auch noch in einer anderen Ausführung zustande: Stehen die Gegner seitlich zueinander, dann wird durch Erheben der Vorder- und Mittelbeine auf der entsprechenden Körperseite gedroht (Abb. 4). Auch in dieser Stellung kann es zu schlagenden oder tretenden Bewegungen kommen. Bei fast drei Vierteln der intraspezifischen Begegnungen mit Drohverhalten (33 = 71,7 %) drohten beide Beteiligten einander. Bei gut einem Viertel der Begegnungen (13 = 28,3 %) drohte nur ein Tier. In 90 % der Fälle von Drohen unter Larven, aber auch in 85,7 % der Fälle von Drohen unter Männchen, gingen beide beteiligten Tiere in Drohstellung. Bei Drohkämpfen zwischen Männchen und Weibchen drohten in 35,7 % der Fälle beide, aber in 50,0 % nur das Weibchen; wohingegen nur in 14,3 % der Fälle alleine das Männchen drohte. Nur in zwei Fällen kam es nach dem Drohen dennoch zur Kopulation, einmal hatten beide gedroht und das andere Mal nur das Weibchen. Das Drohverhalten scheint bei C. subapterus hauptsächlich zwei Aufgaben zu erfüllen: zum einen dafür zu sorgen, dass die Tiere, vor allem die Larven, einigermaßen gleichmäßig im Gelände verteilt werden und zum anderen, dass unwillige Weibchen sich die Männchen fernhalten können. Dass sich die Männchen wegen des Zugangs zu den Weibchen untereinander drohen, scheint nicht der Fall zu sein. Beobachtungen unter den Calluna-Büschen, bei denen ein Männchen einem anderen Männchen begegnete, liegen in sehr großer Anzahl vor. Aber es

12 12 HETEROPTERON Heft 45 / 2016 liegen nur sehr wenige Beobachtungen zum Drohen der Männchen untereinander vor (s. o.). Die allermeisten Begegnungen der Männchen unter den Calluna-Büschen verliefen ohne Drohverhalten. Deshalb ist bei dem Drohen unter Männchen eher von einer verteilenden Wirkung auszugehen Ungewöhnliches Verhalten beim intraspezifischen Drohen. Rüsseleinsatz, Stridulation, seitliches Schaukeln und Putzbewegungen traten manchmal im Zusammenhang mit dem Drohverhalten auf Rüsseleinsatz Zweimal konnte im Zusammenhang mit dem Drohen auch der Einsatz des Rüssels beobachtet werden. Am wurde von einer L V der Rüssel während des Drohens ausgeklappt, frühzeitig vor Beginn der Rangelei aber wieder eingeklappt. Am trafen ein langflügeliges Weibchen und ein langflügeliges Männchen unter einem Calluna- Busch aufeinander. Dabei konnte beobachtet werden, wie sich aus dem Drohen mit ausgeklapptem Rüssel durch das Weibchen sogar ein Gerangel mit Rüsseleinsatz entwickelte, ohne dass aber dadurch beim Männchen ein Schaden entstanden ist Stridulation Am und am konnte ich auch Stridulation im Zusammenhang mit dem intraspezifischen Drohverhalten beobachten. Im ersten Fall drohten ein kurzflügeliges und ein langflügeliges Männchen einander; das langflügelige Männchen stridulierte ganz kurz, nachdem es sich zurückgezogen hatte. Im zweiten Fall kam es zu einer sieben Minuten anhaltenden Konfrontation zwischen einer -L V und einer -L V. In den Pausen zwischen den Drohphasen sah man die -L V mehrfach stridulieren. Am Ende liefen die Tiere auseinander. Welche Bedeutung das Stridulieren hat, ist aus diesen beiden Beobachtungen nicht zu erkennen Schaukeln Dreimal ( , , ) konnte gleichzeitig mit dem normalen Drohverhalten ein eigenartiges seitliches Schaukeln beobachtet werden. Einmal gerieten adulte Tiere aneinander, in den beiden anderen Fällen Larven, einmal zwei L IV und einmal zwei L V. Bei dem Drohkampf mit adulter Beteiligung drang das Männchen mit gerade nach vorn gestreckten Fühlern in den Ruhebereich des Weibchens ein, bis die Fühler das Weibchen berührten. Erst drohte das Weibchen, dann drohten beide Tiere und schaukelten gleichzeitig hin und her. Am Ende zog sich das Männchen zurück. Bei dem Drohkampf der beiden L IV näherte sich eine dem Ruheplatz der anderen. Wie bei den Adulten drohten und schaukelten beide; am Ende lief die Platzinhaberin davon und überließ der Hinzugekommenen den Ruheplatz. Im Drohkampf der beiden L V drang die -L V in den Ruheraum der -L V ein, beide drohten einander und schlugen mit den Vorderbeinen, aber nur die -L V schaukelte, lief dann aber davon und die -L V blieb am Ort zurück. Das Schaukeln kann auch ohne Drohen gezeigt werden, so am und am Im ersten Fall traf ein Männchen unter einem Calluna-Busch auf ein Weibchen und fing sofort an seitlich zu schaukeln. Die Tiere fixierten sich, und das Männchen räumte schließlich das Feld. Im zweiten Fall rückte ein Männchen schaukelnd einem Weibchen hinterher, mit dem es kurz zuvor einen Drohkampf hatte, an dessen Ende das Männchen sich abgewendet hatte. Auch das Schaukeln wurde bald beendet und das Männchen lief davon. Offensichtlich handelt es sich bei diesem Schaukeln um eine eigenständige, selten gezeigte Verhaltensweise. Ob sie möglicherweise drohende Wirkung hat ( ) und die

13 HETEROPTERON Heft 45 / Drohstellung in ihrer Wirkung verstärken kann oder ob sie ganz anderes signalisiert, wie bei dem hinterherlaufendem Männchen ( ), lässt sich aus den wenigen Beobachtungen nicht erkennen Putzbewegungen Bei intraspezifischen Konfrontationen war oft deutlich zu erkennen, dass ein Tier oder auch beide sich zwischen den einzelnen Droh-Attacken sehr intensiv putzten. Man hatte den Eindruck, dass es sich dabei um eine sogenannte Übersprunghandlung handeln könnte. Für den Beobachter wirkten diese Putzhandlungen häufig wie Provokationen. Als Übersprunghandlungen (engl. displacement activities) werden in einem Verhaltensablauf unerwartet auftretende Handlungen bezeichnet, die in einen ganz anderen Verhaltenszusammenhang gehören als dem aktuellen. Nach MATTHEWS & MATTHEWS (2010, S. 59) treten am häufigsten Verhaltensweisen der Körperpflege als Übersprunghandlungen auf Interspezifisches Drohen Optisch unterscheidet sich interspezifisches Drohen nicht vom intraspezifischen Drohen. Zwanzig Mal konnte interspezifisches Drohen in den Jahren 2004 bis 2014 beobachtet werden. Elfmal waren Spinnen beteiligt, je viermal waren es Ameisen und Käfer und einmal eine Raupe Drohen gegen Spinnen In einem Fall traf eine Coranus-L V auf eine Xysticus-Krabbenspinne. Als die Coranus- Larve auf die Spinne aufmerksam wurde, flüchtete sie nicht, sondern inspizierte sehr vorsichtig die Spinne mit lang ausgestreckten Fühlern. Xysticus tastete ebenfalls sehr vorsichtig mit den Beinen nach der Larve. Beide wichen mehrmals ruckartig zurück. Coranus drohte einmal sehr deutlich, lief schließlich aber davon. Bei Begegnungen mit der Spinne Steatoda albomaculata konnte bei C. subapterus das Drohverhalten besonders oft beobachtet werden. Meist trat es nur als kurzes Drohen auf, bevor Coranus weiterlief. Dreimal aber zeigte Coranus ein aggressiveres Drohverhalten ( , und ). Es kam zum einfachen Drohverhalten noch das Ausklappen des Rüssels hinzu (Abb. 5), was die Zeit bis zum Zustechen sicherlich deutlich verkürzen dürfte. Diese Haltung kann auch dazu führen, dass aus dem Rüssel Speicheltropfen abgegeben werden (Abb. 6), wie bei der Begegnung am im Netz von St. albomaculata zu sehen war. Offen bleibt, ob die Speichelabgabe Coranus als Gegner noch gefährlicher macht. Ein Verspritzen des Speichels, um damit eine Fernwirkung zu erreichen, wie es von EDWARDS (1962) für Platymeris rhadamanthus GERST. berichtet wird, war bei Coranus nie zu beobachten. Eine weitere Beobachtung von Drohverhalten mit Rüsseleinsatz konnte am gemacht werden. Bei der Spinne handelte es sich um eine langbeinige schwarze Spinne, die herumlief und keine Fäden hinterließ, deren Artzugehörigkeit aber nicht festgestellt werden konnte, denn sie entkam bei meinen Fangversuchen. Bei den Begegnungen zwischen Spinnen und Larven oder adulten Tieren von C. subapterus konnte ich beobachten, wie in zehn Fällen nur Coranus drohte. Nur in einem Fall drohten sich die Tiere gegenseitig (Abb. 7). Auch bei Spinnen kommt eine Drohstellung vor (BELLMANN 2001, mit Abbildungen für Atypus piceus S. 33 und für Nemesia spec. S. 35). Dabei werden die Vorderbeine über den Cephalothorax angehoben. Diese Haltung hat viel Ähnlichkeit mit der Drohstellung von C. subapterus.

14 14 HETEROPTERON Heft 45 / 2016 Im Fall des gegenseitigen Drohens handelte es sich um ein kurzflügeliges Coranus- Weibchen und eine juvenile Wolfspinne der Gattung Alopecosa (Bestimmung durch Dr. S. BUCHHOLZ, Berlin), die in der Körperlänge etwas kleiner als C. subapterus war. Dabei zeigte sich Coranus durchaus als aktiv vorrückender Gegner. Mehrfach reichte das bloße Drohen, um die Spinne kurzzeitig zu vertreiben. Es blieb aber nicht nur beim Drohen, sondern es kam auch mehrfach zu richtigem Gerangel, bei dem aber der Stechrüssel oder die Cheliceren nicht eingesetzt wurden. Dann wieder saßen die Tiere öfter für einige Zeit dicht beieinander. Dabei kam es manchmal zu seitlichem Drohen, ein Verhalten, das auch von der Spinne mit den beiden vorderen Beinen einer Seite ausgeführt wurde. Nach 47 Minuten der Auseinandersetzung lief die Spinne schließlich davon. Bei dieser Begegnung zeigte Coranus ebenfalls das schon provokativ wirkende Putzen zwischen einzelnen Droh-Attacken, so wie es bei intraspezifischen Begegnungen zu beobachten war (s. oben). Bei allen Begegnungen zwischen Spinnen und Coranus, die durch Drohverhalten geprägt waren, konnte niemals eine Stridulation beobachtet werden. HASKELL (1957) äußerte sich zur Stridulation bei C. subapterus: It seems quite possible that a predator, say a bird or, more probably, as the biology of Coranus suggests, a spider, on seizing the bug would be sufficiently startled by the ensuing stridulation to release it momentarily, giving the insect a chance to escape. Auch PUTSHKOV & MOULET (2009) äußern sich zur Drohhaltung gegenüber Wolfspinnen: C. subapterus ne tue que de Lycosidae plus petites que lui et les Allopecosa de même taille l attaquent parfois, mais le prédateur les évite en se soulevant sur les pattes intermédiaires et postérieures et en pratiquant la posture d intimidation. Si l attaque se poursuit C. subapterus stridule (P. PUTSHKOV, 1987a). Eigene Beobachtungen zu Rangeleien zwischen Coranus und Spinnen können eine dadurch hervorgerufene Stridulation jedenfalls nicht bestätigen (s. auch unter ) Drohen gegen Ameisen Bei den vier interspezifischen Drohvorgängen, an denen Ameisen beteiligt waren, konnten die Ameisen nicht gefangen und bestimmt werden. Bei allen vier Vorgängen waren die beteiligten Coranus-Individuen adult; dreimal handelte es sich um Weibchen, einmal um ein Männchen. Die Coranus-Weibchen trafen alle beim Herumlaufen zufällig auf eine Ameise, sie drohten den Ameisen kurz, ohne den Rüssel auszuklappen, und die Ameisen waren bald darauf verschwunden. Das Coranus-Männchen hingegen wurde von einer Ameise aufgefunden. Das Männchen hatte eine Larve von Trapezonotus erbeutet, an der es noch saugte, als die Ameise erschien. Es ließ die Beute fallen, blieb darüber stehen und drohte der Ameise, die gleich weiter lief. Kurz danach ließ das Männchen von der Beute ab Drohen gegen Käfer und Raupen Bei den vier interspezifischen Drohvorgängen, an denen Käfer beteiligt waren, waren auf der Coranus-Seite nur Larven beteiligt. Es handelte sich zweimal um das Drohen von L V gegen kleinere Laufkäfer, die leider nicht eingefangen werden konnten. Die beiden anderen Fälle von Drohverhalten gegenüber Käfern betrafen einmal einen Erzfarbenen Kanalkäfer (Amara aenea DE GEER, 1774; Bestimmung durch S. SCHARF, Bocholt). Der Käfer traf unter einem Calluna-Busch auf eine L V von C. subapterus. Die Begegnung verlief sehr friedlich, nur einmal drohte die Coranus-Larve dem Käfer sehr deutlich, ohne dass der Käfer darauf eine Reaktion zeigte. Kurze Zeit später verschwand der Käfer im Sand des Wurzelwerkes. Die vierte Beobachtung betraf eine Rainfarn-Blattkäferlarve (Galeruca tanaceti L.). Die Käferlarve näherte sich einer Coranus-L I mit Beute, die bei der ersten Begegnung etwas zurück wich. Bei der zweiten Begegnung aber drohte die L I.

15 HETEROPTERON Heft 45 / Das Drohen gegen eine Schmetterlingsraupe erfolgte durch ein kurzflügeliges Weibchen, das diese Raupe kurz zuvor erbeutet und angestochen hatte. Die Raupe war recht groß und schlug anfangs immer wieder kräftig um sich. Coranus hielt sie mit dem Rüssel fest und drohte ihr mehrfach, bis sie ruhig war Vom Drohen abweichendes Verhalten Am konnte ich unter einem Calluna-Busch folgende Beobachtung machen: Einem kurzflügeligen Coranus-Männchen näherte sich eine Xysticus-Spinne. Manchmal, wenn sich Spinne und Wanze näher kamen, zitterte Coranus mit den Vorderbeinen meist mit beiden, manchmal nur mit einem. Das Zittern der Vorderbeine entspricht dem, was SCHWOERBEL (1956) als schlegeln bezeichnet und folgendermaßen beschreibt: die Tibien der Vorderbeine fest an die Femora gedrückt, werden die Vorderbeine schnell und alternierend in einer Horizontalen seitlich immer wieder nach vorn und zurück geführt. Als Coranus auf einem Calluna-Ast über der Xysticus-Spinne saß, griff diese plötzlich an und packte Coranus, der recht hilflos wirkte, und hielt ihn fest. Schließlich aber gelang es Coranus doch das linke Vorderbein von Xysticus anzustechen und nach kurzem Gerangel trennten sich die beiden, ohne dass ein Schaden zu erkennen war. Coranus lief davon. Auch das Ergreifen und Festhalten durch die Spinne führte bei Coranus nicht zum Auslösen der Stridulation als Abwehrreflex wie von HASKELL (1953) und PUTSHKOV & MOULET (2009) (s. o.) beschrieben wurde, so dass man annehmen kann, dass Stridulation zum Schutz vor Spinnen von Coranus vielleicht doch nur ausnahmsweise benutzt wird. Interessanterweise kann das Schlegeln auch von der Spitze eines Einstichthermometers ausgelöst werden, wenn man dieses zur Feststellung der Temperaturen neben die Tiere schiebt. Ob dabei das Spiegelbild in der Thermometerspitze eine Rolle spielt oder die Spitze als Gegenstand alleine als Auslöser dieser Reaktion wirkt, muss offen bleiben. Literatur DETTNER, K. & PETERS, W. (Hrsg.) (1999): Lehrbuch der Entomologie. Stuttgart/Jena/Lübeck/Ulm. 921 S. DISPONS, P. (1955): Les Réduviidés de l Afrique Nord-Occidentale. Mémoires du Museum National d Histoire Naturelle (A) Zoologie 10, EDWARDS, J. S. (1962): Spitting as a defensive mechanism in a predatory Reduviid. XI Int. Cong. Entl. Vienna 4, HASKELL, P. T. (1957): Stridulation and its analysis in certain geocorisae (Hemiptera, Heteroptera). Proc. Zool. Soc. London 129, IMMELMANN, K. (1983): Einführung in die Verhaltensforschung. - 3., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Berlin und Hamburg. 238 S. KOTT, P. (2012): Samenübertragung mit Spermatophoren bei Coranus subapterus DE GEER. Heteropteron 38, Köln. MATTHEWS, R. W. & MATTHEWS, J. R. (2010): Insect Behavior. Second Edition. Dordrecht/Heidelberg/London/New York, 514 S.. MALDONADO, H. (1970). The deimatic reaction in the praying mantis Stagmatoptera biocellata. Z. Vergl. Physiol. 68, SCHMIDT, J. M. (1994): Encounters between adult spined assassin bugs, Sinea diadema (F.) (Hemiptera: Reduviidae): The occurence and consequences of stridulation. J. Insect Behav. 7, SCHWOERBEL, W. (1956): Beobachtungen und Untersuchungen zur Biologie einiger einheimischer Wanzen. Zoologische Jahrbücher (3) 84, UMBERS, K., LEHTONEN, J. & MAPPES, J. (2015): Deimatic displays. Current Biology 25 (2), R58-R59. (doi: /j.cub ) Anschrift des Autors: Peter Kott, Am Theuspfad 38, D PULHEIM. info@peter-kott.de

16 16 HETEROPTERON Heft 45 / 2016 Abb. 1 (oben links): Larve von Coranus subapterus drohend Abb. 2 (oben rechts): Zwei Männchen von Sphedanolestes sanguineus drohen einander. Abb. 3: Rhynocoris iracundus in Drohstellung

17 HETEROPTERON Heft 45 / Abb. 4: Zwei Coranus-Männchen drohen einander seitlich. Abb. 5: Ein kurzflügeliges Coranus-Weibchen droht der Spinne Steatoda albomaculata mit erhobenen Vorderbeinen und ausgeklappten Rüssel.

18 18 HETEROPTERON Heft 45 / 2016 Abb. 6: Ein Coranus-Männchen droht der Spinne Steatoda albomaculata mit ausgeklapptem Rüssel, an dem ein Speicheltropfen hängt. Abb. 7: C. subapterus und eine juvenile Wolfspinne der Gattung Alopecosa drohen einander.

19 HETEROPTERON Heft 45 / Neue Daten zur Verbreitung und Biologie der griechischen Rindenwanze Aradus graecus HEISS, 1997 (Heteroptera: Aradidae) HERBERT WINKELMANN & ERNST HEISS Key words: Heteroptera, Aradidae, Aradus graecus, distribution, biology, Greece Einleitung Innerhalb der Wanzen unterscheidet sich die Familie der Rindenwanzen (Aradidae) durch ihre flache Körperform und mycophile Lebensweise von fast allen anderen Familien. In vielen Sammlungen existieren nur wenige Belege, da die meisten Aradiden-Arten nur selten gezielt gesammelt werden können und vielfach nur Zufallsbeifänge darstellen. Nachstehend möchten wir auf eine Aradiden-Art hinweisen, die im Gegensatz zu den meisten anderen Arten nicht auf und unter verpilzter Rinde von Gehölzen gefunden wird, sondern bisher nur aus Laubstreu gesiebt wurde: Aradus graecus HEISS, Neue aktuelle Funde dieser flugunfähigen Rindenwanze von der Insel Euböa und die erste Lebendabbildung samt Fundortfoto sollen zur Nachsuche weiterer Belege anregen. Abb.1:. Habitus von Aradus graecus. a stenopteres Männchen; b brachypteres Weibchen. (HEISS & PERICART 2007)

20 20 HETEROPTERON Heft 45 / 2016 Verbreitung und Biologie Vor rund 20 Jahren erfolgte die Erstbeschreibung von Aradus graecus auf der Basis von 14 Exemplaren, die von RIEDEL, THALER und WOLF zwischen 1994 und 1996 in Mittelgriechenland gesammelt wurden (HEISS 1997). Die Abbildungen beider Geschlechter bei HEISS, 1998 und HEISS & PERICART 2007, Fig. 81 zeigen die starke Flügeldeckenreduzierung bei den ausschließlich stenopteren Männchen und brachypteren Weibchen. In dieser Arbeit werden auch verschiedene Nymphenstadien und die Genitalstrukturen dargestellt. Durch die übereinstimmenden Angaben der Sammler konnte bereits auf die ungewöhnliche Lebensweise in der Laubstreuschicht hingewiesen werden, wo Aradus graecus wie auch für A. distinctus FIEBER, 1860 oder A. safavii HOBERLANDT, 1974 angenommen wird an Pilzhyphen saugen und dort ihre Entwicklung durchmachen. Die bisherigen Funddaten stammen alle aus dem Pindos-Gebirgszug, aus der Umgebung von Karpenision, Timfristos, Kalambaka, Metsovo und Konitsa aus Laubstreu von Fagus silvatica und Ostrya carpinifolia (HEISS & PERICART 2007). Seither sind keine weiteren Funde von Aradus graecus bekannt geworden. Neue griechische Funddaten In der ersten Junihälfte 2015 führte der Erstautor mit den Kollegen F. BAHR (D-Viersen) und MESSUTAT (D-Preusisch-Oldendorf) eine Exkursion in die Umgebung von Athen durch. Unser griechischer Kollege G. KAKIOPOULOS (GR-Athen) konnte uns in den ersten vier Tagen interessante Biotope vorstellen, die zum Teil auf der Insel Euböa liegen. Allerdings war das Ziel der Exkursionen die weitere Erforschung der griechischen Rüsselkäfer (vgl. WINKELMANN & BAHR 2016). Auf den Weg in das Dhirfi-Gebirge im zentralen Euböa werden einige Waldbereiche von Edelkastanie (Castanea sativa) dominiert; diesen Fundort 5 (Mt. Dirfis, 5,2 km SW Stropones 648 m, 38 35'N 23 51'E) zeigt die Abbildung 2. Abb. 2: Weg zum Mt. Dhirfis. Hier dominieren Edelkastanien (Castanea sativa) in der Baumschicht und bilden teilweise dicke Streuschichten mit über 20 cm Höhe. Bei strömenden Regen ließ sich die nasse Schicht kaum aussieben, da alles verklebte. Trotzdem konnte nach Trocknung aus einer kleinen Gesiebeprobe Aradus graecus mit Imagines und Larven nachgewiesen werden.

21 HETEROPTERON Heft 45 / Durch immer stärker einsetzenden Regen konnte ein sehr nasses Probegesiebe aus dem Kastanienlaub erst mehrere Tage später bei Sonnenschein vorgetrocknet und ausgelesen werden. Völlig unerwartet enthielt diese kleine Probe dann 3 Männchen, 3 Weibchen und 9 Nymphen von Aradus graecus (in coll. HEISS und coll. WINKELMANN) (Abb. 3). Abbildung 3: Auf der hellen Hand ist Aradus graecus durch den Farbkontrast gut erkenntlich. In der braunen Bodenspreu fällt die Rindenwanze erst auf, wenn sie sich langsam bewegt. Erstes Lebendfoto von Aradus graecus vom neuen Fundort auf Euböa. Diskussion Die Aradiden-Fauna Europas ist im Verhältnis zum Vorkommen in tropischen Ländern als sehr verarmt anzusehen (HEISS 2001). Um so mehr ist es von Interesse, neue Funddaten gerade von seltenen Arten zu dokumentieren. Durch die neuen Funde von der Insel Euböa erweitert sich das bekannte Verbreitungsgebiet von Aradus graecus in Griechenland erheblich (vgl. Karte 1). Dieser Nachweis aus einer so kleinen Probe deutet auf eine individuenreiche Population. Auch diese Gesiebefunde aus der Bodenstreu unter Edelkastanie (Castanea sativa) bestätigen die ungewöhnliche Lebensweise zwischen abgefallenen Blättern und sollten zur gezielten Nachsuche an weiteren geeigneten Standorten in Griechenland anregen. Durch weitere Nachweise (bzw. Nichtnachweise ) könnte das tatsächliche Verbreitungsgebiet genauer ermittelt werden. An den Fundorten sollte geprüft werden, ob Aradus graecus ausschließlich in der Bodenstreu vorkommt oder sich auch auf oder unter verpilzter Rinde an den am Substrat aufliegenden Holzteilen findet. Eine Lebendhaltung dieser Rindenwanze in Bodenstreu könnte über Tagesaktivität und Verhaltensweisen Aufschluss geben und interessante Erkenntnisse ermöglichen. Das bei der Exkursion 2015 (WINKELMANN & BAHR 2016) Aradus graecus nur am Fundort 5 nachgewiesen wurde hängt vermutlich direkt mit dem Aussieben des nassen Edelkastanienlaubes zusammen. An den anderen Fundorten kamen andere Sammeltechniken, speziell zum Auffinden von Rüsselkäfern, zum Einsatz.

22 22 HETEROPTERON Heft 45 / 2016 Karte 1: Das bisher bekannte Verbreitungsgebiet von Aradus graecus beschränkte sich auf den Pindos- Gebirgszug in Mittelgriechenland (Umgebung von Karpenision, Timfristos, Kalambaka, Metsovo und Konitsa - Kreise). Durch den neuen Nachweis von der Insel Euböa im Dhirfi-Gebirge (Stern) scheint diese Aradiden-Art in Griechenland weiter verbreitet zu sein. Danksagung Wir möchten uns ganz herzlich bei unserem griechischen Kollegen G. KAKIOPOULOS (Athen) bedanken, der uns mit seiner beeindruckenden Ortskenntnis zu einmaligen Habitaten führte, bei F. BAHR für die Anfertigung der Verbreitungskarte und bei H.J. HOFFMANN für die Aufnahme dieser Kurzmeldung in dem von ihm dankenswerter Weise herausgegebenen, einzigen heteropterologischen Fachblatt Heteropteron. Literatur HEISS, E. (2001) Aradidae. - In :AUKEMA B.& RIEGER CHR. (ed.) (2001): Catalogue of the Heteroptera of the Palaearctic Region. - 4, Amsterdam. HEISS, E. (1997): Studien zur Revision der palearktischen Aradidae (Heteroptera, Aradidae). 4. Eine neue Art und weitere Fundmeldungen von Aradidae aus Griechenland. - Zeitschrift der Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Entomologen,Wien, 49, HEISS, E. (1998): Ergänzungen zur Aradidenfauna Griechenlands II. (Heteroptera, Aradidae). - Zeitschrift der Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Entomologen, Wien, 50, HEISS, E. & PERICART, J. (2007): Aradidae, Piesmatidae et Dipsocoromorphes. - Faune de France 91, 509 pp. WINKELMANN, H. & BAHR, F. (2016): Ergebnisse der Juni-Exkursion 2015 in die Umgebung von Athen zur Erforschung der griechischen Rüsselkäfer. Zehnter Beitrag zur Fauna von Griechenland. - Weevil News (in Vorbereitung). Anschrift der Verfasser: Herbert Winkelmann, Attendorner Weg 39 A, D BERLIN, hyperiniwinkelmann@web.de Dr. Ernst Heiss, Entomolog. Forschungsgruppe, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Josef Schrafflstraße 2 A, A-6020 INNSBRUCK, aradus@aon.at

23 HETEROPTERON Heft 45 / Erstnachweis von Oxycarenus lavaterae (FABRICIUS, 1787) für Hessen ALEXANDER SCHNEIDER & WOLFGANG H. O. DOROW Zusammenfassung Oxycarenus lavaterae (FABRICIUS, 1787) wird erstmals für Hessen nachgewiesen und eine Übersicht über die Verbreitung der Art gegeben. Abstract The first record for Oxycarenus lavaterae (FABRICIUS, 1787) in the German province of Hesse is presented and an overview about the distribution of the species is given. Oxycarenus lavaterae (FABRICIUS, 1787) wird von PÉRICART (1998) als westmediterran und afrotropisch verbreitete Art bezeichnet. Dieser Autor gibt aber auch Funde von den Kanaren, der Südschweiz, und diversen Ländern der zentralen und nordöstlichen Mediterraneis an. KMENT et al. (2006) bezweifeln die Nachweise aus dem tropischen Afrika und von der Arabischen Halbinsel, da es sich bei den von ihnen überprüften Tieren um fehldeterminierte Oxycarenus zavattarii MANCINI,1939 handelte. Somit scheint das Verbreitungsgebiet eher die Mediterraneis (ohne deren Südosten) sowie die Makaronesischen Inseln und Portugal zu sein (zu Nachweisen in einzelnen Ländern siehe PERICART 2001 und AUKEMA et al. 2013). Die Ausbreitung der Art nach Norden stellen KMENT et al. (2006) und HOFFMANN & SCHMITT (2014) detailliert dar, so dass hier nicht weiter darauf eingegangen werden muss. Obwohl Oxycarenus lavaterae bereits Ende des 19. Jahrhunderts aus Südfrankreich, dem Tessin und Slowenien bekannt war (RABITSCH 2008), konnte sie in Mitteleuropa erstmals 1994 aus Ungarn nachgewiesen werden (KONDOROSY 1995). Der Fund aus der Slowakei, den HOFFMANN & SCHMITT (2014) für 1985 melden, stammt aus 1995 (s. RABITSCH 2008). Für Deutschland wurde Oxycarenus lavaterae erstmals im Jahre 2004 aus dem südlichen Baden-Württemberg gemeldet (BILLEN 2004). Einschleppungen nach Mitteleuropa sind jedoch schon seit den 1960er Jahren bekannt (RABITSCH 1999, 2008). Aus Großbritannien (JUDD 2008) und Finnland (RABITSCH 2008) liegen Nachweise aus Gebäuden vor. In den Niederlanden (AUKEMA & HERMES 2009) wurde die Art in einer Baumschule auf aus Italien importierten Linden nachgewiesen. All diese Tiere konnten sich aber nicht im Freiland etablieren. Dies zeigt, dass die Ausbreitung nach Norden nicht unbedingt ein Effekt des Klimawandels sein muss, sondern auch durch die erhebliche Zunahme des Warenverkehrs verursacht worden sein kann. Oxycarenus lavaterae wird hauptsächlich an Malvaceae und Tiliaceae gefunden, wo sie deren Samen besaugen (PÉRICART 1998). In Mitteleuropa wird die Art insbesondere vor und nach der Überwinterung in großen Aggregationen an Lindenstämmen (insb. Tilia cordata MILL.) in urbanen Lebensräumen gefunden (HOFFMANN & SCHMITT 2014, RABITSCH 2008). Am wurde ein Weibchen von Oxycarenus lavaterae auf einer Wiese bei Darmstadt-Kranichstein (Hessen) nahe des Jagdschlosses Kranichstein gekeschert (Koordinaten (WGS84): , , leg. A. SCHNEIDER). Das Auffinden eines Einzelexemplars an diesem eher untypischen Fundort könnte dadurch bedingt sein, dass ca. 50 m von der Wiese entfernt ca. 20 Sommer-Linden (Tilia platyphyllos SCOP.) einen Weg säumen. Ein Nachweis der Art in Hessen konnte vermutet werden, da sie bereits in Mannheim-Sandhofen (Koordinaten (WGS84): , ) in Baden-Württemberg in der Nähe der hessischen Grenze auftrat (HOFFMANN & SCHMITT 2014). Die nördlichsten deutschen Funde stammen aus einer Baumschule in Berlin (DECKERT 2004), dort konnten sich aber anscheinend keine Populationen im Freiland aufbauen. Der Fund in Darmstadt-Kranichstein stellt somit den nördlichsten Freiland-Fundort in Europa dar.

24 24 HETEROPTERON Heft 45 / 2016 Bislang lag dieser auf der Insel Tatihoe in der Normandie (Koordinaten (WGS84): , ) (HOFFMANN 2005). Literatur AUKEMA, B. & HERMES, D. (2009): Nieuwe en interessante Nederlandse wantsen III (Hemiptera: Heteroptera). - Nederlandse Faunistische Mededelingen, 31, AUKEMA, B., RIEGER, C. & RABITSCH, W. (ed.) (2013): Catalogue of the Heteroptera of the Palaearctic Region Volume 6 Supplement. - Amsterdam: Nederlandse Entomologische Vereniging. 630 pp. BILLEN, W. (2004): Kurzbericht über das Auftreten einer neuen Wanze in Deutschland. - Nachrichtenblatt des Deutschen Pflanzenschutzdienstes 56, DECKERT, J. (2004): Zum vorkommen von Oxycareninae (Heteroptera, Lygaeidae) in Berlin und Brandenburg. - Insecta 7, HOFFMANN, H.-J. (2005): Oxycarenus lavaterae (FABRICIUS, 1787) nun auch im Norden Frankreichs, und im SW Deutschlands. - Heteropteron, 21, HOFFMANN, H. J. & SCHMITT, R. (2014): Die Malvenwanze Oxycarenus lavaterae (FABRICIUS, 1787) (Heteroptera, Lygaeidae) breitet sich im Rheintal nach Norden aus. - Heteropteron 41, JUDD, S. (2008): Oxycarenus lavaterae (FAB.) (Heteroptera: Lygaeidae) a non-native seed bug established in a Liverpool glasshouse. - Journal of the Lancashire and Cheshire Entomological Society , 43. KMENT, P., VAHALA, O. & HRADIL, K. (2006): First records of Oxycarenus lavaterae (Heteroptera: Oxycarenidae) from the Czech Republic, with review of its distribution and biology. - Klapalekiana 42, KONDOROSY, E. (1995) Oxycarenus lavaterae, a new lygaeid species in the Hungarian bug fauna (Heteroptera: Lygaeidae). - Folia Entomologica Hungarica 56, PÉRICART, J. (1998): Hémiptères Lygaeidae Euro-Méditeranées, Vol Faune de France 84 B, 457 S., 3 Farbtafeln, Fédération française des Sociétés de Sciences naturelles (Paris). PÉRICART, J. (2001) Superfamily Lygaeoidea SCHILLING, 1829 Family Lygaeidae SCHILLING, Seed-bugs. - S in:: AUKEMA, B. & RIEGER, C. (ed.) (2001):: Catalogue of the Heteroptera of the Palaearctic Region Volume 4 Pentatomorpha I. - The Netherlands Entomological Society,. Amsterdam,: 346 pp. RABITSCH, W. (1999): Neue und seltene Wanzen (Insecta, Heteroptera) aus Wien und Niederösterreich. - Linzer biologische Beiträge 31, RABITSCH, W. (2008): Alien true bugs of Europe (Insecta: Hemiptera: Heteroptera). - Zootaxa: an international journal of zootaxonomy 1827, Anschrift der Autoren: Dr. Wolfgang H. O. Dorow, Senckenberg, Senckenberganlage 25, D FRANKFURT am Main, wdorow@senckenberg.de Alexander Schneider, Ludwigstraße 69, D WEITERSTADT, alexanderschneider1990@web.de Corythucha ciliata-daten gesucht Die Ausbreitung der Platanengitterwanze erfolgte bekanntlich von Italien aus u.a. nach Norden. Funde aus Deutschland wurden bisher vor allem aus den "südlichen" Bundesländern nördlich bis NRW und Niedersachsen gemeldet. Fundmeldungen aus Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen fehlen (auch in der geplanten RL Deutschland) anscheinend noch. Bitte z.z. noch schnell unter den Rindenschuppen nachsehen, ob die Art wirklich dort noch fehlt. Wie sieht es in Berlin/Brandenburg z.z. aus? Wurden generell in Deutschland Häufigkeitsänderungen beobachtet? Meldungen unter hj.hoffmann@uni-koeln.de dringend erwünscht.. H.J. Hoffmann

25 HETEROPTERON Heft 45 / Die Wanzenfauna des Nationalparks Eifel (Insecta, Heteroptera) HANS-JÜRGEN HOFFMANN Zusammenfassung Von 2010 bis 2015 wurde die Heteropteren-/Wanzenfauna des Nationalparks Eifel (NP Eifel) intensiv bearbeitet. Schwerpunkte bildeten die Dreiborner Höhe und der Kermeter; aber auch div. andere Standorte wurden mit Kescher, Malaise- und Barberfallen, in einigen Fällen auch mit Eklektoren und Laubsaugern besammelt. Insgesamt konnten bisher 257 Arten nachgewiesen und z.t. unter verschiedenen Gesichtspunkten diskutiert werden. (Allgemeine Angaben zum NP Eifel s. Abstract Heteroptera material from the "Eifel National Park" (NP Eifel) in Western Germany (see: has been analysed from 2010 to The "Dreiborner Höhe" and the "Kermeter" were the main studied localities. Additional records from different other areas completed the study. Coming out of barber traps, malaise traps and by hand catching 257 species are listed and partly discussed. Vorbemerkung 2012 wurde ein erster Zwischenbericht über die Wanzenfauna des NPs Eifel im Heteropteron H. 36 veröffentlich. Da die Untersuchungen in der Zwischenzeit relativ viel weiteres Material brachten und in Zukunft nur noch geringfügige Ergänzungen zu erwarten sind, soll im Folgenden der derzeitige Kenntnisstand zusammengestellt werden. Um nicht regelmäßig auf die frühere Veröffentlichung zurückgreifen oder verweisen zu müssen, werden die entsprechenden Teile ggf. ergänzt oder korrigiert im Folgenden noch einmal gebracht. Eine erste Zusammenstellung der Wanzen-Fauna für die Eifel insgesamt mit z.z. 421 Arten liegt von HOFFMANN (2001) mit Ergänzungen von HOFFMANN & WERNER (2009) bzw. WERNER & HOFFMANN (2009) vor. Die darin eingeflossenen Daten stammen fast alle von Untersuchungsorten in der mittleren bis südlichen Eifel bzw. aus dem zu Rheinland-Pfalz gehörenden Teil der Eifel (s. Abb. 4). Ausdrücklich wurde darauf hingewiesen, dass die westliche Eifel bis zum angrenzenden Venn im Hinblick auf ihre Heteropteren-Fauna noch unterrepräsentiert ist. Der Nationalpark Eifel (NP Eifel) passt sehr gut in die genannte Kenntnislücke, da er - in der Eifel gelegen - an die Venneifel anschließt und komplett in NRW liegt. In 2010 wurde auf Anfrage von Dr. A. PARDEY (NPverwaltung Eifel) erstmalig mit der Erfassung der Heteropterenfauna des NPs Eifel begonnen und 2015 zu einem vorläufigen Ende gebracht. Zur Vorgeschichte des NPs Eifel Auf der landwirtschaftlich genutzten Dreiborner Hochfläche oberhalb des Rur-Stausees wurde von den Nationalsozialisten 1936 die NS Ordensburg Vogelsang gebaut (s. Abb. 1 und 2). In den monumentalen Gebäuden sollten bis zu Junker ein Jahr lang körperlich und geistig getrimmt werden, um dann jeweils ein weiteres Jahr in entsprechenden Einrichtungen am Crössinsee/Pommern und in Sonthofen/Allgäu (eine 4. Station war in Danzig geplant) auf Führungsaufgaben in der NSDAP vorbereitet zu werden. Nach nur drei Jahren und anschließender anderweitiger Nutzung wurde nach Kriegsende 1945 hier ein Truppenübungsplatz für die US-Armee, ab 1950 für die Belgische Armee und ab 1955 ein NATO-Übungsplatz unter belgischer Hoheit eingerichtet. Er wurde 2005 an die Bundesrepublik Deutschland zurück gegeben. Bereits am erfolgte die NP-Gründung, im Jahr 2006 die Öffnung für den Publikumsverkehr. (Das Buchen-Waldgebiet des Kermeter mit Naturwaldzellen u.a. war schon vorher öffentlich zugängig.) Das gesamte Gebiet befindet sich im öffentlichen Besitz. Aufgabe des 1. NPs in NRW und 14. NP in Deutschland ist der großräumige Schutz besonderer landestypischer Lebensräume: hier vor allem des Buchenmischwaldes der Mittelgebirge auf sauren Böden. Die NS-Ordensburg wurde in den letzten Jahren mit Kosten im mittleren zweistelligen Millionenbereich stark umgebaut. So ist seit Beginn 2016 schon ein Gästehaus für Gruppen in einem der bisherigen Kameradschaftshäuser verfügbar, ab Sommer soll auch endlich eine Bildungs- und Erinnerungsstätte eröffnet werden, mit Ausstellungen, Besucherzentrum und Gastronomie.

26 26 HETEROPTERON Heft 45 / 2016 Allgemeines zum NP Eifel Der NP Eifel liegt südwestlich Düren und westlich Gemünd in der Rureifel ( N, E), um den Stausee der Urft bis zum Rurstausee, hat eine Größe von ha (ca. 110 km 2 ), davon ha Dreiborner Hochfläche (u.a. mit viel Besenginster, dem Eifelgold ; s. Abb. 3) und ha Kermeter (mit angrenzenden Bereichen zus ha) (Hainsimsen-Buchenwald, typisch für die Eifel, s. Abb. 1). Der NP Eifel liegt im atlantischen Klimabereich in der montanen Stufe (Höhe zwischen 280 m und 590 m) auf devonischen Schiefern und Grauwacken. Zuständig für die Erschließung, Entwicklung und Erforschung ist das NPforstamt Eifel / Landesbetrieb Wald und Holz NRW. Im Zentrum des NPs liegt das Informationszentrum "Vogelsang" (s. Abb. 2a). Material und Methoden Ein großer Teil des Tier-Materials basiert auf eigenen Ausbeuten von 5 Tagesexkursionen in 2010, 7 Tagesexkursionen in 2011 und je einer Exkursion in 2013 und 2014 in das Gebiet (mit Kescher-Fängen, Einsatz von Klopfschirm u.a.). Intensiver wurden vor allem die Dreiborner Hochfläche bis Wollseifen, die Hänge westlich der Ordensburg Vogelsang und der Kermeter besucht. Speziell das SW-Gebiet (Dedenborn) wurde dagegen nur wenig besammelt (s. Abb. 2b). Die bisherigen Termine waren: Ferner wurden freundlicherweise von J. ESSER (Hymenopteren-Untersuchungen vor allem mittels Malaise-Fallen) ausgelesene Beifänge ausgewertet. Standorte der Fallen und Anzahl der Leerungen: Döppeskaul Helingsberg Winterberg Odenbachtal-Felskuppen Weidenauel Hellberg Nesselberg Funkenberg Orte: Odenbachtal, Weidenauel, ehem. Kiesgrube an der B265, Nesselberg, Hellberg 2012 Lufteklektorfallen mit je 13 Leerungen Von F. KÖHLER liegen aus 2012 Beifänge vor. Sie wurden von J. ESSER ausgelesen und stammen aus Totholz-Gesieben, Lufteklektoren, Autokescher an div. Untersuchungsorten mit insgesamt 45 Leerungen. Aus dem Jahr 2013 stammen vom gleichen Bearbeiter insgesamt 84 Ausbeuten aus Lichtfallen, Bodenfallen, Lufteklektoren, Kescher, Gesieben, Schwemmproben von 4 Lokalitäten, die ebenfalls ausgewertet werden konnten: Gemünd Urftaue Wollseifen Sauerbach Erkensruhr Wüstebach Höfen Fuhrtsbachtal Außerdem wurden Beifänge von M. KREUELS (Spinnen-Erfassung) aus Barber- Fallen von 25 div. Standorten aus zur Verfügung gestellt. (Die vorgenannten Barber-Fallen-Beifänge scheinen allerdings von der Artenzusammensetzung und Individuenanzahl sehr untypisch und individuenarm und waren z.t. schlecht etikettiert.). Von H. NICKEL (Zikaden-Erfassung) liegen Beifänge von Kescher- u. Saugfängen (7 bzw. 11 Leerungen von div. Orten) aus 2011 u vor. Erst in jüngster Zeit zugegangene Beifänge aus Zikadenuntersuchungen von R. NIEDRINGHAUS & H. NICKEL konnten noch nicht ausgewertet und einbezogen werden.

27 HETEROPTERON Heft 45 / Ferner wurden freundlicherweise von B. und F. EISELER 52 Datensätze zur Wasserwanzenfauna im Datenbankformat zur Verfügung gestellt; die Arten erschienen auch in der Publikation EISELER & EISELER (2011). Eine sehr kleine Anzahl von Tieren stammt aus Untersuchungen von M. GUSCHAL (TH Aachen) oder von Schmetterlingsleuchtabenden von H. SELIGER. Ferner wurden noch Fotobelege von A. PARDEY beigesteuert. Bisher nicht explizit genannte, weniger intensiv bearbeitete Untersuchungsstellen, sowie die exakten Koordinaten der übrigen o.g. (Fallen-)Standorte, sowie die genauen Fund- und Leerungsdaten können aus der Datenbank entnommen werden, die der NPverwaltung zur Verfügung gestellt werden soll. Alle Tiere wurden trocken präpariert, die Fallenfänge aus Alkohol allerdings nur soweit zur Bestimmung notwendig. Alle Tiere befinden sich in der Sammlung des Autors, die später voraussichtlich an das Museum KOENIG / Bonn gehen wird. Larven wurden (mit Ausnahme von Nepa cinerea, von dem außer einem Larvenfoto leider kein adultes Tier vorliegt) nicht berücksichtigt. Es konnten insgesamt bisher ca Tiere ausgewertet werden. Ein unbestimmter Rest von einigen Hundert Tieren aus der Gruppe der Weichwanzen (Miridae, spez. Orthotylinae u. Phylinae) harrt vielleicht noch der Bestimmung. Durch den Fang mit Flüssigfallen und den Sortierungsprozess ist bei den empfindlichen und ohnehin sehr schwer zu bestimmenden Weichwanzen dieser Unterfamilien oft die Färbung (z.t. völlig) verschwunden oder es fehlen Beine und/oder Antennen mit den für eine Artbestimmung wichtigen Merkmalen. Nur wenige Arten sind dann noch einigermaßen sicher determinierbar. Ergebnisse Die folgende Artenliste (Tab. 1) mit den sog. EntGerm-Nummern (s. HOFFMANN & MELBER 2003) wurde systematisch über diese Nummern geordnet, könnte aber (unter Mitnahme der Nummern) mittels der der NPverwaltung zur Verfügung gestellten Datenbank auch alphabetisch sortiert werden (was allerdings biologisch wenig sinnvoll erscheint; s. HOFFMANN 2007). Deutsche Namen für die Arten existieren nur für extrem wenige Spezies (s. HOFFMANN 2003). Da Wanzen in der Regel nicht zu den flugintensivsten Insektenarten zu rechnen sind, sind viele Arten in den zahlreichen (vor allem Flug-)Fallen nur in geringer Stückzahl aufgetreten (z.b. nur 2 Arten der Neunachweise mit >10 Ex.). Angaben zur Häufigkeit können aber auch für die sonstigen Fänge (inkl. der eigenen nicht quantifizierten Kescherfänge) nicht exakt angegeben werden, da die Fangmethoden, Fangperioden usw. zu verschieden sind. Es wurden in der folgenden Liste daher die Arten lediglich auf Grund der Zahl der z.z. insgesamt erfassten Individuen einer Art im Gesamtgebiet des NPs grob mit sw sehr wenige Funde (1-5 Ex.) w wenige Funde (6-10 Ex.) v viele Funde ( Ex.) sv sehr viele Funde (>100 Ex) gekennzeichnet, um einen ersten Eindruck der eventuellen Häufigkeit zu geben. Die exakten Zahlen finden sich in der Datenbank. Probleme lagen bei den Daten von EISELER & EISELER vor, da nur Häufigkeitsklassen angegeben wurden. Sie wurden jeweils mit einer konstanten Schätzzahl angesetzt. Bisher wurden 257 Arten bei insgesamt fast Individuen bestimmt.

28 28 HETEROPTERON Heft 45 / 2016 Abb 1: Blick von der Besucherterrasse der "Ordensburg" Vogelsang (Teil der ehem. Mannschaftsgebäude) auf die im Herbst 2011 extrem leere Urfttalsperre und den Kermeter (Foto H.J. HOFFMANN) Abb. 2a: Übersichtskarte des NPs Eifel,

29 HETEROPTERON Heft 45 / Abb. 2b: Karte mit Orten intensiverer Erfassung der Wanzenfauna (Kartengrundlage Nationalpark-Eifel-Verwaltung, N. HOFFMANN, ergänzt) 1 Dreiborner Hochfläche B266 bis Wollseifen HJH, Kr 2 Vogelsang, W-Hang HJH, Kr 3 Kermeter ab L15 HJH 4 Helingsberg / Dreiborner Hochfläche E 5 Döppeskaul / S-NP E 6 Winterberg / W-Kermeter E 7 Odenbach-Tal / N-Kermeter E 8 Kermeter, div. Standorte u. bei Lorbachsgarten Kr 9 Kermeter b. Tönnisgarten Kr 10 Weidenaul E 11 Hellberg E 12 Nesselberg E 13 Funkenberg E 14 Höfen Fuhrtsbachtal Kö 15 Gemünd Urftaue Kö 16 Erkensruhr Wüstebach Kö 17 Wollseifen Sauerbach Kö (Abkürzungen: HJH H.J. Hoffmann, E J. ESSER, Kr M. KREUELS, Kö F. KÖHLER)

30 30 HETEROPTERON Heft 45 / 2016 Tabelle 1: Artenliste Stand (Erklärung der Abkürzungen im Text) Entgerm Wiss. Name (Art AUTOR, Jahr) Fund- Bemerkungen Nr Häufigkeit (Abkürzungen s.u.) Nepidae Nepa cinerea (LINNAEUS, 1758)... sw...* Corixidae Cymatia coleoptrata (FABRICIUS, 1777)... w...* Callicorixa praeusta (FIEBER, 1848)... v...* Hesperocorixa castanea (THOMSON, 1869)... sw Hesperocorixa sahlbergi (FIEBER, 1848)... w...* Paracorixa concinna (FIEBER, 1848)... sw...* Sigara nigrolineata (FIEBER, 1848)... v...* Sigara striata (LINNAEUS, 1758)... sw...* Sigara falleni (FIEBER, 1848)... sw...* Sigara lateralis (LEACH, 1817)... sw...* Notonectidae Notonecta maculata FABRICIUS, w...* Notonecta obliqua THUNBERG, sw G Hebridae Hebrus ruficeps THOMSON, v...* Hydrometridae Hydrometra stagnorum (LINNAEUS, 1758)... sw...* Veliidae Velia caprai TAMANINI, w...* Gerridae Aquarius najas (DE GEER, 1773)... sw...g Aquarius paludum (FABRICIUS, 1794)... sw...* Gerris gibbifer SCHUMMEL, w...* Gerris lacustris (LINNAEUS, sw...* Saldidae Chartoscirta cocksii (CURTIS, 1835)... sw...g Saldula c-album (FIEBER, 1859)... sw...* Saldula saltatoria (LINNAEUS, 1758)... sw...* Tingidae Acalypta gracilis (FIEBER, 1844)... sw...* Acalypta musci (SCHRANK, 1781)... v...g/neufund NRW Catoplatus fabricii (STAL, 1868)... sw Derephysia foliacea (FALLÉN, 1807)... v...* Dictyla echii (SCHRANK, 1782)... v...* Dictyonota fuliginosa A. COSTA, v...* Dictyonota strichnocera FIEBER, v...* Kalama tricornis (SCHRANK, 1801)... sw...* Oncochila simplex (HERRICH-SCHAEFFER, 1830)... sw...* Physatocheila dumetorum (HERRICH-SCH., 1838)... w...*wiederfund NRW Stephanitis oberti (KOLENATI, 1857)... w...n2/neueinwanderer Tingis pilosa HUMMEL, sw...* Tingis ampliata (HERRICH-SCHAEFFER, 1838)... w...* Tingis cardui (LINNAEUS, 1758)... v...* Microphysidae Loricula bipunctata (PERRIS, 1857)... w...d? Loricula elegantula (BAERENSPRUNG, 1858)... v...* Loricula pselaphiformis CURTIS, sw...* Loricula coleoptrata (FALLÉN, 1807)... w...* Miridae Bryocoris pteridis (FALLÉN, 1807)... v...* Monalocoris filicis (LINNAEUS, 1758)... sw...* Campyloneura virgula (HERRICH-SCH., 1835)... sw...* Dicyphus errans (WOLFF, 1804)... sw...* Dicyphus pallidus (HERRICH-SCHAEFFER, 1836)... v...* Dicyphus pallicornis (FIEBER, 1861)... v...* Macrolophus pygmaeus (RAMBUR, 1839)... sw...* Alloeotomus gothicus (FALLÉN, 1807)... sw...*

31 HETEROPTERON Heft 45 / Deraeocoris cordiger (HAHN, 1834)... v...3? Deraeocoris flavilinea (A. COSTA, 1862)... sw...n3/neueinwanderer Deraeocoris ruber (LINNAEUS, 1758)... v...* Deraeocoris trifasciatus (LINNAEUS, 1767)... sw...* Deraeocoris lutescens (SCHILLING, 1837)... v...* Adelphocoris lineolatus (GOEZE, 1778)... w...* Adelphocoris quadripunctatus (FABRICIUS, 1794)... v...* Calocoris affinis (HERRICH-SCHAEFFER, 1835)... w...* Calocoris roseomaculatus (DE GEER, 1773)... v...*wiederfund NRW Closterotomus biclavatus (HERRICH-SCH., 1835)... v...* Closterotomus fulvomaculatus (DE GEER, 1773)... sw...* Closterotomus norwegicus (GMELIN, 1790)... w...* Dichrooscytus intermedius REUTER, sw...* Dichrooscytus rufipennis (FALLÉN, 1807)... v...* Grypocoris sexguttatus (FABRICIUS, 1777)... sw...* Megacoelum infusum (HERRICH-SCHAEFFER, 1837)... sw...* Miris striatus (LINNAEUS, 1758)... v...* Pantilius tunicatus (FABRICIUS, 1781)... w...* Phytocoris ulmi (LINNAEUS, 1758)... sw...* Phytocoris varipes BOHEMAN, v...* Phytocoris dimidiatus KIRSCHBAUM, w...* Phytocoris longipennis FLOR, sw...* Phytocoris pini KIRSCHBAUM, v...* Phytocoris tiliae (FABRICIUS, 1777)... w...* Rhabdomiris striatellus (FABRICIUS, 1794)... v...* Stenotus binotatus (FABRICIUS, 1794)... v...* Agnocoris reclairei (WAGNER, 1949)... sw...* Apolygus limbatus (FALLÉN, 1807)... sw Apolygus lucorum (MEYER-DÜR, 1843)... v...* Apolygus spinolae (MEYER-DÜR, 1841)... w...* Camptozygum aequale (VILLERS, 1789)... sw...* Capsus ater (LINNAEUS, 1758)... v...* Charagochilus gyllenhalii (FALLÉN, 1807)... w...* Liocoris tripustulatus (FABRICIUS, 1781)... sw...* Lygocoris pabulinus (LINNAEUS, 1761)... w...* Neolygus contaminatus (FALLÉN, 1807)... sw...* Neolygus viridis (FALLÉN, 1807)... sw...* Lygus pratensis (LINNAEUS, 1758)... v...* Lygus rugulipennis POPPIUS, v...* Lygus wagneri REMANE, v...* Orthops basalis (A. COSTA, 1853)... v...* Orthops campestris (LINNAEUS, 1758)... sw...* Pinalitus rubricatus (FALLÉN, 1807)... v...* Polymerus unifasciatus (FABRICIUS, 1794)... w...* Polymerus nigrita (FALLÉN, 1807)... sw...* Capsodes gothicus (LINNAEUS, 1758)... w...* Horistus orientalis (GMELIN, 1790)... v...v Leptopterna dolabrata (LINNAEUS, 1758)... sw...* Leptopterna ferrugata (FALLÉN, 1807)... sw...* Megaloceroea recticornis (GEOFFROY, 1785)... v...* Notostira elongata (GEOFFROY, 1785)... v...* Notostira erratica (LINNAEUS, 1758)... sw...* Pithanus maerkelii (HERRICH-SCHAEFFER, 1838)... sw...* Stenodema calcarata (FALLÉN, 1807)... v...* Stenodema holsata (FABRICIUS, 1787)... v...* Stenodema laevigata (LINNAEUS, 1758)... v...* Stenodema virens (LINNAEUS, 1767)... v...* Trigonotylus caelestialium (KIRKALDY, 1902)... sw...* Trigonotylus ruficornis (GEOFFROY, 1785)... sw...g Orthocephalus coriaceus (FABRICIUS, 1777)... sw...*

32 32 HETEROPTERON Heft 45 / Pachytomella parallela (MEYER-DÜR, 1843)... v...v Strongylocoris steganoides (J. SAHLBERG, 1875)... sw...* Blepharidopterus angulatus (FALLÉN, 1807)... v...* Dryophilocoris flavoquadrimaculatus (DE GEER, 1773)... sw...* Globiceps fulvicollis JAKOVLEV, v...* Heterocordylus genistae (SCOPOLI, 1763)... sw...g Heterocordylus tibialis (HAHN, 1833)... sv...* Heterotoma planicornis (PALLAS, 1772)... sw...* Malacocoris chlorizans (PANZER, 1794)... sw...* Mecomma ambulans (FALLÉN, 1807)... v...* Orthotylus marginalis REUTER, sw...* Orthotylus prasinus (FALLÉN, 1826)... sw...* Orthotylus virens (FALLÉN, 1807)... sw Orthotylus concolor (KIRSCHBAUM, 1856)... v...* Orthotylus virescens (DOUGLAS & SCOTT, 1865)... sv...* Orthotylus bilineatus (FALLÉN, 1807)... sw...g Pseudoloxops coccineus (MEYER-DÜR, 1843)... v...* Reuteria marqueti PUTON, sw...d Pilophorus clavatus (LINNAEUS, 1767)... sw...* Hallodapus rufescens (BURMEISTER, 1835)... sw...2/neufund NRW Amblytylus nasutus (KIRSCHBAUM, 1856)... v...* Atractotomus magnicornis (FALLÉN, 1807)... v...* Atractotomus mali (MEYER-DÜR, 1843)... v...* Campylomma verbasci (MEYER-DÜR, 1843)... sw...* Chlamydatus pulicarius (FALLÉN, 1807)... sw...* Chlamydatus pullus (REUTER, 1870)... sw...* Compsidolon salicellum (HERRICH-SCHAEFFER, 1841)... sw...* Criocoris crassicornis (HAHN, 1834)... sw...* Europiella artemisiae (BECKER, 1864)... sw...* Harpocera thoracica (FALLÉN, 1807)... sv...* Lopus decolor (FALLÉN, 1807)... sw...* Megalocoleus molliculus (FALLÉN, 1807)... sw...* Megalocoleus tanaceti (FALLEN, 1807)... v...* Oncotylus punctipes REUTER, sw...* Orthonotus rufifrons (FALLÉN, 1807)... sw...* Phylus coryli (LINNAEUS, 1758)... sw...* Phylus melanocephalus (LINNAEUS, 1767)... v...* Plagiognathus arbustorum (FABRICIUS, 1794)... sv...* Plagiognathus chrysanthemi (WOLFF, 1864)... sv...* Psallus perrisi (MULSANT & REY, 1852)... v...* Psallus ambiguus (FALLÉN, 1807)... sw...* Psallus cruentatus (MULSANT & REY, 1852)... sw...v /Neufund NRW Psallus falleni REUTER, sw...* Psallus haematodes (GMELIN, 1790)... sw...* Psallus varians (HERRICH-SCHAEFFER, 1841)... v...* Tytthus pygmaeus (ZETTERSTEDT, 1838)... sw...v Nabidae Himacerus mirmicoides (O. COSTA, 1834)... sw...* Himacerus apterus (FABRICIUS, 1798)... sw...* Himacerus boops (SCHIÖDTE, 1870)... sw Nabis limbatus DAHLBOM, v...* Nabis flavomarginatus SCHOLTZ, v...* Nabis rugosus (LINNAEUS, 1758)... v...* Anthocoridae Acompocoris alpinus REUTER, sw...* Acompocoris pygmaeus (FALLÉN, 1807)... sw...* Anthocoris confusus REUTER, v...* Anthocoris nemoralis (FABRICIUS, 1794)... v...* Anthocoris nemorum (LINNAEUS, 1761)... v...* Anthocoris sarothamni DOUGLAS & SCOTT, v...* Elatophilus nigricornis (ZETTERSTEDT, 1838)... sw...*

33 HETEROPTERON Heft 45 / Temnostethus gracilis HORVATH, v...* Temnostethus longirostris (HORVATH, 1907)... w...d Temnostethus pusillus (HERRICH-SCHAEFFER, 1835)... sw...* Orius minutus (LINNAEUS, 1758)... v...* Orius vicinus (RIBAUT, 1923)... w...* Orius niger (WOLFF, 1811)... v...* Amphiareus obscuriceps (POPPIUS, 1909)... sw...n3/neueinwanderer Dufouriellus ater (DUFOUR, 1833)... w...v Xylocoris galactinus (FIEBER, 1836)... sw...* Xylocoris cursitans (FALLÉN, 1807)... sw...* Reduviidae Rhynocoris annulatus (LINNAEUS, 1758)... sw...* Aradidae Aneurus avenius (DUFOUR, 1833)... sw...* Aneurus laevis (FABRICIUS, 1775)... sw...* Aradus depressus (FABRICIUS, 1794)... sw...* Lygaeidae Horvathiolus superbus (POLLICH, 1781)... w Melanocoryphus albomaculatus (GOEZE, 1778)... sw...v Nysius ericae (SCHILLING, 1829)... v...* Nysius senecionis (SCHILLING, 1829)... v...* Nysius thymi (WOLFF, 1804)... w...r Kleidocerys privignus (HORVATH, 1894)... sw...d/neufund NRW Kleidocerys resedae (PANZER, 1797)... sv...* Cymidae Cymus aurescens DISTANT, sw...* Cymus claviculus (FALLÉN, 1807)... sw...* Blissidae Ischnodemus sabuleti (FALLÉN, 1826)... sw...* Oxycarenidae Oxycarenus modestus (FALLÉN, 1829)... sw...* Rhyparochromidae Tropistethus holosericus (SCHOLTZ, 1846)... w...* Drymus brunneus (R. F. SAHLBERG, 1848)... sw...* Drymus ryeii DOUGLAS & SCOTT, sw...* Drymus sylvaticus (FABRICIUS, 1775)... sw...* Gastrodes abietum BERGROTH, sw...* Gastrodes grossipes (DE GEER, 1773)... sw...* Scolopostethus pilosus REUTER, v...g Scolopostethus thomsoni REUTER, sw...* Taphropeltus contractus (HERRICH-SCH., 1835)... sw...* Pterotmetus staphyliniformis (SCHILLING, 1829)... sw...* Trapezonotus arenarius (LINNAEUS, 1758)... w...* Trapezonotus dispar STAL, sw...* Megalonotus chiragra (FABRICIUS, 1794)... sw...* Plinthisus brevipennis (LATREILLE, 1807)... sw...* Graptopeltus lynceus (FABRICIUS, 1775)... sw...* Peritrechus geniculatus (HAHN, 1832)... sw...* Rhyparochromus pini (LINNAEUS, 1758)... v...* Acompus rufipes (WOLFF, 1804)... sw...* Stygnocoris rusticus (FALLÉN, 1807)... v...* Stygnocoris sabulosus (SCHILLING, 1829)... sw...* Berytidae Berytinus clavipes (FABRICIUS, 1775)... w...* Berytinus minor (HERRICH-SCHAEFFER, 1835)... sw...* Berytinus signoreti (FIEBER, 1859)... sw...3/neufund NRW Metatropis rufescens (HERRICH-SCHAEFFER, 1835)... v...* Pyrrhocoridae Pyrrhocoris apterus (LINNAEUS, 1758)... v...* Alydidae Alydus calcaratus (LINNAEUS, 1758)... v...*

34 34 HETEROPTERON Heft 45 / 2016 Coreidae Coreus marginatus (LINNAEUS, 1758)... sw...* Enoplops scapha (FABRICIUS, 1794)... sw...* Gonocerus acuteangulatus (GOEZE, 1778)... sw...* Syromastes rhombeus (LINNAEUS, 1767)... sw...* Arenocoris fallenii (SCHILLING, 1829)... sw...* Bathysolen nubilus (FALLÉN, 1807)... v...* Coriomeris denticulatus (SCOPOLI, 1763)... sw...* Nemocoris fallenii R.F. SAHLBERG, v...r/neufund NRW Rhopalidae Myrmus miriformis (FALLÉN, 1807)... sw...* Stictopleurus abutilon (ROSSI, 1790)... v...* Stictopleurus crassicornis (LINNAEUS, 1758)... v...* Stictopleurus punctatonervosus (GOEZE, 1778)... sw...* Corizus hyoscyami (LINNAEUS, 1758)... v...* Rhopalus parumpunctatus SCHILLING, sw...* Rhopalus subrufus (GMELIN, 1790)... sw...* Plataspidae Coptosoma scutellatum (GEOFFROY, 1785)... sw...* Scutelleridae Eurygaster maura (LINNAEUS, 1758)... sw...* Eurygaster testudinaria (GEOFFROY, 1785)... sw...* Pentatomidae Arma custos (FABRICIUS, 1794)... sw...* Picromerus bidens (LINNAEUS, 1758)... sw...* Troilus luridus (FABRICIUS, 1775)... sw...* Aelia acuminata (LINNAEUS, 1758)... v...* Neottiglossa leporina (HERRICH-SCHAEFFER, 1830)... sw...* Neottiglossa pusilla (GMELIN, 1790)... sw...* Carpocoris fuscispinus (BOHEMAN, 1851)... v...* Carpocoris purpureipennis (DE GEER, 1773)... sw...* Chlorochroa pinicola (MULSANT & REY, 1852)... sw...* Dolycoris baccarum (LINNAEUS, 1758)... v...* Holcostethus sphacelatus (FABRICIUS, 1894)... sw...v/neufund NRW Palomena prasina (LINNAEUS, 1761)... v...* Holcostethus strictus (WOLFF, 1804)... sw...* Pentatoma rufipes (LINNAEUS, 1758)... v...* Piezodorus lituratus (FABRICIUS, 1794)... v...* Eurydema dominulus (SCOPOLI, 1763)... sw Eurydema oleracea (LINNAEUS, 1758)... v...* Graphosoma lineatum (LINNAEUS, 1758)... sw...* Acanthosomatidae Acanthosoma haemorrhoidale (LINNAEUS, 1758)... sw...* Elasmostethus interstinctus (LINNAEUS, 1758)... v...* Elasmucha grisea (LINNAEUS, 1758)... w...* Auswertung Unter den bisher 257 Species mit ca Individuen sind selbstverständlich viele Allerwelts arten, z.b. solche, die an Gräsern (Notostira elongata, Stenodema calcarata), an Birke (Kleidocerys resedae) oder an Haselnuss, Erle oder Disteln leben. Dies spiegelt sich auch bei den Arten wider, von denen sehr viele Individuen ("sv" in der Tabelle 1) vorlagen: Harpocera thoracica (FALLÉN, 1807) Heterocordylus tibialis (HAHN, 1833) Kleidocerys resedae (PANZER, 1797) Orthotylus virescens (DOUGLAS & SCOTT, 1865) Plagiognathus arbustorum (FABRICIUS, 1794) Plagiognathus chrysanthemi (WOLFF, 1864) Von den meisten Arten liegen allerdings nur relativ wenige Exemplare vor. Die Häufigkeitsklassen ergeben folgendes Bild:

35 HETEROPTERON Heft 45 / sw sehr wenige Funde (1-5 Ex.) 138 A. w wenige Funde (6-10 Ex.) 30 A. v viele Funde ( Ex.) 83 A. sv sehr viele Funde (>100 Ex) 6 A. (insges. 257 A.) Andererseits fehlen bisher noch im Gebiet zu erwartende Arten wie z.b. bei den Erdwanzen/Cydnidae (die bisher komplett fehlen), den Rindenwanzen/Aradiden, den Uferwanzen/Saldiden oder die Parasiten (Schwalben- und Fledermauswanzen bzw. die auch bei Fledermäusen vorkommende Bettwanze), wobei betr. letzterer die entsprechenden Bearbeiter der Wirtstiere ergebnislos um Mithilfe gebeten wurden. Die stärker wärmeliebenden Arten scheinen verständlicherweise wegen der Lage des NPs unterrepräsentiert. Typisch für Gebiete mit reichlichem Besenginstervorkommen ("Eifelgold") ist die relativ hohe Artenzahl an Ginsterbewohnern: Anthocoris sarothamni DOUGLAS & SCOTT, 1865 Deraeocoris cordiger (HAHN, 1834) Dictyonota fuliginosa A. COSTA, 1853 Dictyonota strichnocera FIEBER, 1844 Heterocordylus genistae (Scopoli, 1763) Heterocordylus tibialis (HAHN, 1833) Orthotylus virescens (DOUGLAS & SCOTT, 1865) Piezodorus lituratus (FABRICIUS, 1794) Typische Waldarten der Buchenwälder konnten bisher nur in Form der Art Psallus varians festgestellt werden, da gerade die Baumkronen nur wenig beprobt werden konnten und z.b. auf der relativ glatten Rinde der Buche üblicherweise kaum Wanzen zu finden sind. An Lichtfallen im Kermeter traten Pentatoma rufipes als Baumbewohner und Dolycoris baccarum als häufige Art an Brombeer- und Himbeersträuchern im Unterholz auf. Als Waldrandart soll die interessant aussehende Stelzenwanze Metatropis rufescens genannt werden, die allerdings nur in 1 Exemplar trotz zahlreichen Vorkommens der Wirtspflanze Circaea spec. und intensiver Nachsuche gefangen wurde. Auffällig ist auch die geringe Zahl der Aradiden, die aufgrund der Totholzkäferfauna-Untersuchungen durch F. KÖHLER in größerer Individuen- und Artenzahl erwartet wurden. Bemerkenswert ist das gehäufte Vorkommen langflügeliger Individuen der Feuerwanze Pyrrhocoris apterus, einer üblicherweise stummelflügelig auftretenden Art, an den Dorf- Abb. 3: Blick auf die Dreiborner Hochfläche zur Zeit der Ginsterblüte. Absperrung von nicht freigegebenen Wanderwegen wegen Gefahr durch Restmunition. (Foto H.J. HOFFMANN)

36 36 HETEROPTERON Heft 45 / 2016 Linden vor der Kirche des ehemaligen Dorfes Wollseifen, sowie das individuenstarke Auftreten der hübschen Weichwanze Pseudoloxops coccineus an den benachbarten Dorf- Eschen. (Das Dorf Wollseifen wurde bei der Einrichtung des Truppenübungsplatzes geräumt und bis auf die Kirche zerstört.) Interessante Einzelfunde liegen von der Kugelwanze Coptosoma scutellatum (1 Ex., ohne gleichzeitiges Vorkommen der Wirtspflanze Coronilla varia am Fundort) und der Streifenwanze Graphosoma lineatum (bisher 4 Ex., in den letzten Jahrzehnten Arealerweiterer) an Wilder Möhre vor. Mit im Bereich der Ordensburg Vogelsang angepflanzten Rhododendren wurde offensichtlich Stephanitis oberti, eine der beiden Rhododendron-Gitterwanzen-Arten, eingeschleppt. Trotz der Tatsache, dass der Bereich von Vogelsang "verwaltungsmäßig" nicht zum NP zählt, soll die Art wegen des Fundes mitten im NP zum Repertoir des NPs gerechnet werden. Die letzteren beiden Arten können als Neozoen i.w.s. oder besser als Arealerweiterer bezeichnet werden. Als "ausgesprochen wärmeliebende" Art trat bisher Horvathiolus superbus - hier anscheinend am bisher nordwestlichsten Fundpunkt auf. (In NRW wurde die Art von DREES bei Hagen nachgewiesen (DREES 2008)). Als (SO-) mediterrane Art wurde sie außer im Mittelrheintal (nördlich bis zum Koppelstein bei Braubach) auch an der Ahr und auf dem Bausenberg nachgewiesen (ältere Verbreitungskarte s. HOFFMANN 1975). Außerdem konnte auch der ähnlich rotschwarz gezeichnete Melanocoryphus albomaculatus als weitere wärmeliebende Art nachgewiesen werden. Im Internet fanden sich von einem Fotografen-Ehepaar Fotos von der Roten Mordwanze mit dem Vermerk zum Aufnahmeort: NP Eifel. Das Vorkommen dieser ausgesprochen dekorativen und sehr wärmeliebenden Art war zu schön um wahr zu sein: auf Rückfrage teilten die Fotografen dann auch Cochem/Mosel Apolloweg als Foto-Ort mit. 7 Arten sind als neu für NRW zu bezeichnen (s. KOTT & HOFFMANN (2003) bzw. HOFFMANN et al. (2011)); alle hier genannten Arten wurden aber bereits aus dem benachbarten Bundesland Rheinland-Pfalz nachgewiesen: Acalypta musci (SCHRANK, 1781) Berytinus signoreti (FIEBER, 1859) Hallodapus rufescens (BURMEISTER, 1835) Holcostethus sphacelatus (FABRICIUS, 1894) Kleidocerys privignus (HORVATH, 1894) Nemocoris fallenii R.F. SAHLBERG, 1848 Psallus cruentatus (MULSANT & REY, 1852) Die Art K. privignus lebt an Erlen, die Artberechtigung wurde teilweise infrage gestellt und entsprechende Tiere, trotz eines abweichenden Aussehens zu K. resedae gerechnet. Wiederfunde nach 1950 für NRW sind (s. KOTT & HOFFMANN 2003): Calocoris roseomaculatus (DE GEER, 1773) Physatocheila dumetorum (HERRICH-SCHAEFFER, 1838) (Ein unpublizierter Wiederfund nach 1950 von Physatocheila dumetorum liegt allerdings auch aus Köln (HOFFMANN, Köln-Sülz, 2010, 1 Ex. unter Platanenrinde) vor.) Bereits in der Entomofauna Germanica aufgeführte Neozoen bzw. Arealerweiterer sind: Amphiareus obscuriceps (POPPIUS, 1909) Deraeocoris flavilinea (A. COSTA, 1862) Stephanitis oberti (KOLENATI, 1857) Auffällig, aber verständlich auf Grund der Lage und Höhenlage ist, dass bisher keine der in jüngerer Zeit (d.h. nach Erscheinen der Entomofauna Germanica im Jahre 2003) in Deutschland neu in Erscheinung getretenen Arten (leicht kenntlich an einer Kommastelle bei der EntGermNr) das Gebiet des NPs Eifel erreicht hat. Für NRW existiert keine RL. Es können auf der Basis der "Kommentierten Artenliste der Wanzen NRW" (HOFFMANN et al. 2011, Liste auch im Internet der LANUV) mit Gefährdungsangaben auf der Basis der seit sehr langem in Vorbereitung befindlichen RL

37 HETEROPTERON Heft 45 / Deutschlands folgende Arten als mehr oder weniger gefährdet angesehen werden (s. Angaben in der Tab. 1). 2 stark gefährdet 3 A. 3 gefährdet 7 A. D unzureichende Datenlage 4 A. G Gefährdung unbekannten Ausmaßes 8 A. R extrem selten 2 A. V Vorwarnliste 7 A. * ungefährdet N Neozoen i.w.s., ungefährdet 3 A. Diese Angaben der Gefährdungsstufen basieren auf einem Entwurf einer RL Deutschland von Diese Liste soll in absehbarer Zeit (voraussichtlich 2017) im 3. Band Abb. 4: Karte der Eifel mit Unterteilungen, Markierung der Rur-Eifel (rosa), Landesgrenze zwischen NRW und RP (blau) und Gebiete mit intensiverer Untersuchung der Wanzenfauna (rote Punkte: 1: Bausenberg/Brohl, 2/3: Gönnersdorf und Umgebung, 4: Ahrschleife bei Altenahr, 5: Mosel); großer gelber Markierungspunkt: NP Eifel, kleine gelbe Punkte: Hohes Venn (deutscher und belgischer Teil) [Kartengrundlage Die Landschaften der Eifel (verändert nach S. DOERING-MANTEUFFEL 1995)] 1 Venn-Flußfläche 2 Hohes Venn 3 Rur-Eifel 4 Westliche Hocheifel (Schneifel u. Zitterwald) 5 Islek 6 Mechernicher Voreifel 7 Münstereifeler Wald 8 Kalkeifel 9 Ahreifel 10 Rheineifel 11 Hocheifel 12 Kyllburger Waldeifel 13 Moseleifel, Maareifel, Vulkaneifel 14 Mittelrheinisches Becken, Maifeld 15 Moseltal 16 Wittlicher Senke 17 Unteres Saartal, Gutland,, Bitburger Gutland, Trierer Bucht

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