Holzschutz. Dipl.-Ing. Martin Mohrmann, Architekt, öbuv. Sachverständiger für Schäden an Holzkonstruktionen. Was ist Holzschutz?
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- Nadja Siegel
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1 Holzschutz Dipl.-Ing. Martin Mohrmann, Architekt, öbuv. Sachverständiger für Schäden an Holzkonstruktionen Was ist Holzschutz? 1
2 Holzschutz erst durch Schutzmaßnahmen wird der Stoff Holz zum nachhaltigen Baustoff! zur Sicherung der Standsicherheit, aber auch der Gebrauchstauglichkeit und Qualität DerSchlüssel zum Holzschutz: Feuchteschutz Insektenschutz 2
3 Biotische Schädigungen holzzerstörende Pilze -Pilze -Insekten -Bakterien holzzerstörende Insekten Feuchtigkeit - Verformung Luftdichtigkeit! - Rissbildung Luftdichtigkeit! Tragfähigkeit 3
4 aus: Eurocode DIN EN DIN unddin EN DIN : Anwendungsbereich Diese Norm regelt die allgemeinen Voraussetzungen für den Schutz von verbautem Holz und Holzwerkstoffen gegen eine Wertminderung oder Zerstörung durch Organismen sowie für eventuell notwendige Bekämpfungsmaßnahmen. Sie enthält die Verpflichtung, bauliche Maßnahmen zu berücksichtigen. Sie ergänzt in Verbindung mit DIN und DIN die DIN EN und DIN EN /NA in Bezug auf die Standsicherheit und die Gebrauchstauglichkeitwährend der vorgesehenen Nutzungsdauer von Holzbauwerken.. 4
5 1 Anwendungsbereich DIN : Durch die baulichen Maßnahmen nach dieser Norm wird auch eine unzuträgliche Feuchteänderung des Holzes und der Holzwerkstoffe vermieden und somit die Verformungen infolge des Quellens und Schwindens im vertretbaren Maße gehalten und bezüglich dieser Verformungen die Brauchbarkeit der Konstruktion sichergestellt. Feuchtigkeit - Strukturschäden 5
6 Es gilt: DIN Holzschutz Teil 1 Allgemeines Teil 2 Vorbeugende bauliche Maßnahmen im Hochbau Teil 3 Teil 4 Vorbeugender Schutz von Holz mit Holzschutzmitteln Bekämpfungs- und Sanierungsmaßnahmengegen Holz zerstörende Pilze und Insekten Was ist neu? Eine neue Struktur: 6
7 Gefährdungen alter Wein in neuen Schläuchen? fast!? nach Keylwerth 7
8 Für die Ermittlung der mittleren relativen Luftfeuchte soll ein Bezugszeitraum von drei Monaten angesetzt werden aus Kommentar DIN
9 ? Gefährdung von Holz und Holzwerkstoffen Das bloße Vorkommen von Organismen an Holz oder Holzwerkstoffen führt nicht zwangsläufig zu Zerstörungen in einem Ausmaß, das die Gefahr eines Bauschadens bewirkt Eine Entwicklung von Holz zerstörenden Pilzen kann bei einer lokalen Holzfeuchte etwa ab Fasersättigung eintreten. Insekten können sich auch bei geringerer Feuchte entwickeln. 9
10 Welche Gebrauchsklassen im Hochbau? Vorgaben der DIN im Hochbau zwingend zu beachten! - Grundsätzliche bauliche Maßnahmen - Besondere bauliche Maßnahmen GK 0 GK 1 und GK 3.1 Welche Gebrauchsklassen im Hochbau? GK 2 Umgebungsfeuchte 85 % r.f. es gilt DIN , Abschnitt : Bei zu erwartenden relativen Luftfeuchten von mehr als 85 % über längere Zeitspannen als eine Woche (z. B. in Kompostierungshallen, Eislaufhallen) sind besondere Maßnahmen vorzusehen, z. B. eine verstärkte Belüftung, die an den Holzbauteilen eine relative Luftfeuchte unterhalb von 85 % sicherstellt. Pflicht zur Vermeidung 10
11 aus: DIN Aussagen der Brückenbauer: Nutzungsklasse 2 Es gibt keine gesicherten Erkenntnisse, dass über Wasser Holzfeuchten oberhalb 20 M-% entstehen! Welche Gebrauchsklassen im Hochbau? GK 3.2, GK 4 und GK 5 Holz mit Feuchten u > 20%! Die im Hochbau immer einzuhaltende grundsätzlichen baulichen Maßnahmen fordern jedoch eine Vermeidung Holz ist trocken zu halten -mit u < 20% 11
12 Temporäre Holzbauteile! GK 1 Larven der - Trockenholzinsekten Maßnahmen! Hausbock, Nagekäfer - Frischholzinsekten Folgeschäden Holzwespen, Scheibenböcke, etc. - Faulholzinsekten Sekundärschaden Bestimmte Nagekäfer 12
13 GK Für Bauteile aus Brettschichtholz und Brettsperrholz ist in der Gebrauchsklasse 1 erfahrungsgemäß die Gefahr eines Bauschadens durch Holz zerstörende Insekten nicht zu erwarten, bei anderen, bei Temperaturen 55 C, technisch getrockneten Hölzern jedoch als unbedeutend einzustufen. Was heißt das? GK technisch getrocknetes Holz - Holz, das in einer dafür geeigneten technischen Anlage prozessgesteuert bei einer Temperatur T 55 C mindestens 48 hauf eine Holzfeuchte u 20 % getrocknet wurde KVH-Hersteller erfüllen diese Bedingungen! Achtung! Nachweis Hersteller 13
14 Besondere bauliche Maßnahmen zur Vermeidung eines Bauschadens durch Insekten Folgende Maßnahme jede für sich alleine ausreichend! GK 1 a) Einsatz von Holz in Räumen mit üblichem Wohnklima oder vergleichbar b) Einsatz von Brettschichtholz, Brettsperrholz, technisch getrocknetem Bauholz oder Holzwerkstoffen mit einer Holzfeuchte u 20 % im Gebrauchszustand Besondere bauliche Maßnahmen c) eine allseitige insektenundurchlässige Abdeckung GK 1 d) kontrollierbare offene Anordnung des Holzes Dauerhaft sichtbar ein Hinweis auf die Notwendigkeit einer regelmäßigen Kontrolle e) Verwendung von Farbkernhölzern mit Splintholzanteil 10 % 14
15 Wird hier kontrolliert? es gibt andere Aussagen interessierte Kreise! hohes privatrechtliches Haftungsrisiko bei Befall aber: In Räumen, die als Aufenthaltsräume genutzt werden sollen, ist auf die Verwendung von vorbeugend wirkende Holzschutzmittelnoder von mit vorbeugenden Holzschutzmitteln behandelte Bauteilen zu verzichten. Für Arbeitstättenund Ähnliches gilt dies nur, soweit dies technisch möglich ist. 15
16 3.1 Aufenthaltsraum Im bauaufsichtlichen Sinne Raum, der zum nicht nur vorübergehenden Aufenthalt von Menschen bestimmt oder geeignet ist d.h. nicht nur beheizte, klimatisierte Wohn-und Arbeitsräume, sondern z.b. unbeheizte Gartenlauben, (Hobby-) Werkstätten, Sporthallen, auch Eissporthallen und wohl auch nicht ausgebaute Dachräume und vieles andere mehr! 16
17 Fussnoten: zum Risiko Rechtsgutachten der deutschen Bauchemie Prof. Dr. Thode 17
18 Rechtsgutachten der deutschen Bauchemie Prof. Dr. Thode Formulierung gültig: 4. Gefährdung von Holz und Holzwerkstoffen Für Bauteile aus Brettschichtholz und Brettsperrholz ist in den Gebrauchsklassen 1 und 2 erfahrungsgemäß die Gefahr eines Bauschadens durch Holz zerstörenden Insekten nicht zu erwarten, bei anderen bei Temperaturen 55 C technisch getrockneten Hölzern als unbedeutend einzustufen. 18
19 Jede Norm fußt auf Erfahrungen! aus Kommentar zu 4.1.3: Erfahrungsgemäß bedeutet, dass in dem langjährigen Einsatz der betreffenden Bauteile kein Befall bekannt geworden ist, der zu einem Bauschaden geführt hat. Siehe auch Untersuchung von B. Radovic Unempfindlichkeit von technisch getrocknetem Holz gegen Insekten, Informationsdienst Holz Spezial,
20 Stellungnahme Studiengemeinschaft Holzleimbau zur Schlichtung Feb Thodegeht davon aus, dass -die DIN nicht als anerkannte Regel der Technik gilt und - es ein Befallsrisiko gibt. 20
21 Wenn jegliches Risiko unzulässig ist, wie müssen wir mit anderen Festlegungen umgehen? z.b. - DIN , -2 Einsatz von Farbkernhölzern mit Splintholz bis zu 10% in GK1 - DIN Toleranzen bei Eindringtiefe (Abweichungen) schwer tränkbar- 25% der Losprüflinge gut tränkbar 10 % der Losprüflinge - DIN Sortierung nach der Tragfähigkeit ungünstige Abweichungen zulässig bis 10% bei 10% der Menge Kreislaufwirtschaftsgesetz vom 24. Februar 2012 bzw. v Sondermüll eben auch Biozid belastetes Holz - ist zu vermeiden! 21
22 Grundsätzlich gilt: DIN Abschnitt 8.1.3: Ausführungen mit besonderen baulichen Holzschutzmaßnahmen nach DIN sollten gegenüber Ausführungen bevorzugt werden, bei denen vorbeugende Schutzmaßnahmen mit Holzschutzmitteln nach DIN erforderlich sind. Die Nichteinhaltung bringt Haftungsmängel! 22
23 Prinzipien des baulichen Holzschutzes Traditionelle Handwerksregeln... Wasser fernhalten oder schnell ableiten! z.b. weite Dachüberstände Aufständerungen / Sockel 23
24 Spritzwasserschutz 24
25 Feuchteschutz Transport, Lagerung Bei Transport, Lagerung und bei der Montage von Holz, Holzwerkstoffen und Holzbauteilen ist durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen, dass sich der Feuchtegehalt durch nachteilige Einflüsse, z. B. aus Bodenfeuchte, Niederschlägen, angrenzenden Bauteilen sowie infolge Austrocknung, nicht unzuträglich verändert. Grundsätzliche bauliche Maßnahmen 25
26 Auswaschen des Holzschutzmittels Durchfeuchte Holzwerkstoffplatten 26
27 Grundsätzliche bauliche Maßnahmen Einbau Die Einbaufeuchte der Hölzer darf in den GK 0, GK 1, GK 2, GK 3.1 nicht höher als 20 % liegen Holz und Holzwerkstoffe sind zur Vermeidung von unzuträglichem Quellen und Schwinden möglichst mit dem Feuchtegehalt einzubauen, der während der Nutzung zu erwarten ist. a) in Nutzungsklasse 1 nach DIN EN : (5 bis 15) % b) in Nutzungsklasse 2 nach DIN EN : (10 bis 20) % c) in Nutzungsklasse 3 nach DIN EN : (12 bis 24) % Auffeuchtung während der Bauphase u > 20 % Nachweis, dass die Holzfeuchte u 20 % innerhalb von höchstens 3 Monaten ohne Beeinträchtigung der gesamten Konstruktion erreicht wird. Protokoll Grundsätzliche bauliche Maßnahmen Feuchteschutz Gebrauchszustand Niederschläge - Wetterschutz durch AW-Bekleidungen - Spritzwasserschutz - Sockelausbildung - Dächer Nutzungsfeuchte - z.b. in Bäder und Feuchträumen Abdichtungen gemäß a.r.d.t. siehe u.a. DIN Feuchte aus angrenzenden Bauteilen - andauernder Feuchteeintrag zu vermeiden Regelungen der DIN sind zu beachten. 27
28 Grundsätzliche bauliche Maßnahmen Die Bauphysik spielt mit! es spielt: Robert Borsch-Laaks 28
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