VBZ Dein Fahrplan für die Zukunft

Transkript

1 VBZ Dein Fahrplan für die Zukunft von Martin Bürgi, Marc Hanselmann, Berufsbildung Technik, und Alain Kohler, Marketing-Kommunikation Die Verkehrsbetriebe Zürich bieten viele interessante Lehrberufe an. Im zweitgrössten Transportunternehmen der Schweiz werden rund 60 junge Leute ausgebildet. Nebst den eigenen Lernenden erhalten auch login- und AVZ-Lernende (Ausbildungsverbund der Stadt Zürich) die Chance einer professionellen Ausbildung bei den VBZ. 20

2 V.l.n.r.: Mike Pinthong, Automatiker; Géraldine Kunz, Kauffrau ÖV; Marion Amrein, Carrosserie Lackiererin; Dominik Stähli, Kaufmann ÖV

3 Kauffrau Öffentlicher Verkehr Géraldine Kunz bei der Arbeit in der Abteilung Markt Automobilfachmann Nedim Nedzibi, Spezialist für den Service von Pneu-Fahrzeugen Kaufmann Öffentlicher Verkehr Dominik Stähli war in seiner Ausbildung auch in der Abteilung Netz tätig Gianfranco Bitetti beim Fräsen in der Lehrwerkstatt ein wichtiger Teil der Ausbildung zum Produktionsmechaniker 22

4 Wieso braucht es eine VBZ-Berufsbildung? Die Berufsbildung bei den VBZ hat eine lange Tradition am 1. Februar 1894 wurde der erste Lehrvertrag bei der Städtischen Strassenbahn AG unterzeichnet. Und es gilt nach wie vor: Die Investitionen und das Engagement in der Berufsbildung sind für die Kontinuität und Zukunft eines innovativen Unternehmens von entscheidender Bedeutung. Die interne Ausbildung und die Förderung des Nachwuchses bringen auf allen Ebenen Wettbewerbsvorteile. Durch das Engagement der Abteilungen und der Verantwortlichen auf allen Stufen wird die Berufsbildung aktiv mitgestaltet. Es entspricht unserer Unternehmenskultur, dass wir allen Lernenden mit demselben Respekt begegnen wie allen anderen Mitarbeitenden. Wir geben lernwilligen Jugendlichen die Möglichkeit, die Grundlagen zu erarbeiten, um wertschöpfende Tätigkeiten ausführen zu können. Dies umfasst nicht nur die sachlichen Tätigkeiten, sondern im Sinne der ganzheitlichen Ausbildung vor allem auch die Sozial- und Methodenkompetenzen. Dadurch schaffen wir auch Identifikation mit der Unternehmung und können junge Mitarbeitende an uns binden. Noch heute arbeiten ca. 70 VBZ-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den verschiedenen Positionen (z.b. Projektleitung, Fahrdienst, Werkstatt, Finanzen, Instandhaltung usw.), die einst ihre Ausbildung bei den VBZ absolviert haben. Die VBZ-Lernenden: Wie ist die Ausbildung aufgebaut? Im Unternehmensbereich Technik der VBZ werden rund 45 Jugendliche in folgenden Berufen ausgebildet: AutomatikerIn, AutomatikmonteurIn, ProduktionsmechanikerIn, Fachfrau/Fachmann Betriebsunterhalt, Automobil-Fachfrau/Fachmann, Automobil-MechatronikerIn, InformatikerIn und Carrosserier-LackiererIn. Im ersten Lehrjahr sind die VBZ-Lernenden in der Lehrwerkstatt tätig. Im Vordergrund steht dabei die Basisausbildung mit den Überbetrieblichen Kursen wie z.b. Bohren, Feilen und Messtechnik. Auf die Basisausbildung folgt eine erweiterte Grundbildung, in der die Lernenden ihre Kompetenzen (wie z.b. Automation, Robotik, Schweissen und Drehen) vertiefen können. Die Schwerpunktausbildung findet im letzten Lehrjahr statt. Die Lernenden verbringen es in der gleichen Abteilung wie sie auch ihre IPA (Individuelle Produktiv Arbeit = Praktische Abschlussprüfung) absolvieren. Der erfolgreiche Abschluss der Lehrzeit wird jeweils mit einem Abschlusstag gefeiert. Während der Ausbildungszeit haben die Lernenden mehrere Anlässe auf dem Programm, die auch die zwischenmenschlichen Kontakte stärken sollen. Die erste Woche der Ausbildung verbringen sie in einer Einführungswoche. Im Mittelpunkt stehen dabei Teambildung, die Einführung in die Berufswelt und ins Unternehmen VBZ. In verschiedenen Gruppenarbeiten wird auch der Bezug zur öv-welt hergestellt. Für die Pflege der Kontakte TITELTHEMA 23 Die VBZ leisten mit der Ausbildung von rund 50 Lernenden einen wesentlichen Beitrag an das Lehrstellenziel der Stadt Zürich. unter den Lernenden findet jeweils im Herbst ein Kennenlerntag und im Frühjahr ein Sporttag statt. Die VBZ und die Ausbildung der login-lernenden Nebst den technischen Berufen bilden die VBZ auch Lernende des Ausbildungsverbundes login im Kaufmännischen Bereich (Branche öffentlicher Verkehr, KVöV) aus. Der Arbeitsmarkt und die Ausbildungslandschaft in der Branche des öffentlichen Verkehrs haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Insbesondere der Beruf KVöV hat sich umfassend weiterentwickelt. Die spezifischen Leistungsziele lassen sich deshalb inzwischen weder durch eine Ausbildung exklusiv bei den VBZ, noch bei einer Ausbildung innerhalb der Stadtverwaltung vollumfänglich erreichen. Notwendig ist eine koordinierte Praxisausbildung innerhalb der ganzen öv-branche. Nach einer dreijährigen Pilotphase sind die VBZ im Sommer 2013 definitiv dem Ausbildungsverbund «login» beigetreten, der als Branchenführer den idealen Partner für die VBZ im Bereich der kaufmännischen Ausbildung darstellt. Die VBZ haben nun die Chance, auf eine öv-affine Jugendmannschaft zurückzugreifen. login-lernende wechseln im 1. und 2. Lehrjahr halbjährlich den Arbeitsplatz und das Unternehmen und bekommen somit den notwendigen ganzheitlichen Branchenüberblick. Das 3. Lehrjahr absolvieren die Lernenden bei ein und demselben Unternehmen («Schwerpunktjahr»). Dank diesem Rotationsprinzip können bei den VBZ mehr KV-Lernende teilausgebildet werden, was den VBZ wiederum eine optimale Positionierung auf dem Arbeitsmarkt erlaubt. Die VBZ dürfen jedes Semester total neun login- Lernende ausbilden und erhoffen sich natürlich auch, die LehrabgängerInnen als neue VBZ-Mitarbeitende gewinnen zu können. Damit sich die login-lernenden untereinander aber auch die VBZ besser kennenlernen, findet zu Semesterbeginn jeweils der «Welcome Day» statt; das jeweilige Semesterende wird mit einem Abschlussevent gefeiert. Die VBZ und der Ausbildungsverbund der Stadt Zürich Die Lernenden im Ausbildungsverbund der Stadt Zürich rotieren halbjährlich oder jährlich zwischen verschiedenen Einsatzorten. Die VBZ leisten somit einen Bei-

5 Das Team Berufsbildung von links nach rechts: Marc Hanselmann, Alain Kohler, Hans Zangger, Martin Bürgi, Michela Cicilano und Samuel Streiff Severin Hess beim Besuch der Betriebsleitstelle eine wichtige Station in der Ausbildung zum Kaufmann Öffentlicher Verkehr Automatiker Marco von Gunten in der erweiterten Basisausbildung in der Abteilung Tram Fahrwerke 24

6 TITELTHEMA trag an das Lehrstellenziel der Stadt Zürich, welche zurzeit rund Lernende ausbilden. Momentan befinden sich vier Lernende im Kaufmännischen Bereich (Branche öffentliche Verwaltung) bei den VBZ. Das Praktikum und die Handelsmittelschule HMS+ Die dreijährige Ausbildung an der Handelsmittelschule wird mit dem Handelsdiplom abgeschlossen. Danach folgt ein einjähriges Praktikum und die Ausbildung wird mit der Berufsmaturität abgeschlossen. Für dieses Alternativangebot zur gängigen kaufmännischen Lehre stellt die Personalabteilung der VBZ jeweils einen Ausbildungsplatz für HMS+ Praktikanten zur Verfügung. Das Praktikumsjahr JobPlus Im Weiteren bieten die VBZ für Schulabgänger, welche keinen Einstieg in eine Berufslehre gefunden haben, ein Praktikumsjahr (JobPlus) an. Die Jugendlichen arbeiten an einer Praktikumsstelle in der freien Wirtschaft und sammeln erste berufliche und persönliche Erfahrungen für den Einstieg in die Arbeitswelt. Begleitend dazu besuchen sie an einem Tag pro Woche die Schule für Förderkurse, um die Lücken aus der Oberstufe zu schliessen. Das Berufserfahrungsjahr ein Gewinn für die Lernenden und das Unternehmen Die VBZ stellen Jahr für Jahr bis zu 200 neue Mitarbeitende an. Da liegt es auf der Hand, dass wir ein grosses Interesse daran haben, erfolgreich ausgebildete Lernende nach der Ausbildung in einer Festanstellung weiter zu beschäftigen. Ob eine Weiterbeschäftigung möglich ist, hängt allerdings immer vom aktuellen Personalbedarf ab und kann deshalb nicht garantiert werden. Wenn nach Abschluss der Lehre keine Anschlusslösung gefunden wird, bieten die VBZ in der Regel die Möglichkeit, motivierte Lehrabgänger während eines Jahres befristet weiter zu beschäftigen. Entwicklung und Zukunft der VBZ-Berufsbildung Die Berufsbildung bei den VBZ hat eine lange Tradition. Sie geht auf 1894 zurück, als der erste uns bekannte Lehrvertrag bei der Städtischen Strassenbahn Zürich AG unterschrieben wurde. Im Jahre 1975 etwa waren in den VBZ 19 Lernende in der Ausbildung. Einer von ihnen ist übrigens nach wie vor bei den VBZ tätig. Es ist Marcel Hiltpold, der seine Lehre als Elektromechaniker von in der damaligen Strassenbahn-Werkstatt Seefeld absolvierte heute ist er technischer Assistent der Leitung Komponenten. Dank der kontinuierlichen Förderung des Nachwuchses und der guten Zusammenarbeit mit verschiedenen Ausbildungsverbünden werden heute rund 60 junge Leute bei den VBZ ausgebildet. In Zukunft möchten wir noch vermehrt Frauen für technische Berufe motivieren. Darum sind auf der heutigen Heckwerbung der Berufsbildung (siehe Bild) die Frauen in der Überzahl. Innerhalb der Kaufmännischen Branche 25 ist es uns ein Anliegen, Lernende anzusprechen, die övinteressiert sind und sich eine Zukunft in der Branche vorstellen können, entsprechend auszubilden. Mit der Mitgliedschaft bei login wollen wir die VBZ noch stärker als interessante und vielseitige Unternehmung positionieren. Eine starke interne Berufsbildung und eine sorgfältige Förderung des Nachwuchses sind und bleiben Garanten für die Kompetenz und Kontinuität eines innovativen Unternehmens. 6 Die Berufsbildung stellt sich vor Martin Bürgi ist Leiter Berufsbildung. Sein Ziel ist es, die Lernenden mit einer aktuellen und praxisbezogenen Ausbildung in die Berufswelt zu begleiten. Dabei stehen die Förderung der Lernenden in der Fach-/Methoden-/Sozial- und Selbstkompetenz im Vordergrund. Durch seine Mitarbeit und Kontakte in Arbeitsgruppen der Fach- und Schulkommissionen fliessen die Veränderungen in der Berufsbildung direkt zur Umsetzung zugunsten der Lernenden und Berufsbildungsverantwortlichen der VBZ ein. Hans Zangger ist Leiter der Lehrwerkstatt. Als Berufsbildungsverantwortlicher für die Berufe AutomatikerIn und AutomatikmonteurIn ist er zuständig für die elektrotechnische Ausbildung. Er nimmt als kantonaler Experte Teil- und Abschlussprüfungen ab. Marc Hanselmann ist Stv. Leiter der Lehrwerkstatt. Als Berufsbildungsverantwortlicher für die Berufe ProduktionsmechanikerIn und Fachmann/Fachfrau Betriebsunterhalt ist er zuständig für die mechanische Ausbildung. Er organisiert Anlässe (z.b. Nationaler Zukunftstag) und ist Redaktor der Mitarbeiterzeitschrift IM TAKT. Michela Cicilano ist Berufsbildnerin und Leiterin Sekretariat. Sie vertritt bis Ende 2013 Monika Arletti, welche bis dahin ihren Mutterschaftsurlaub bezieht. Sie ist für die Praktikanten und für den KV-Lernenden im Sekretariat Berufsbildung zuständig und koordiniert die Rekrutierung sowie verschiedene Kurse und Anlässe. Samuel Streiff ist Leiter Qualitätssicherung. Als Berufsbildungs-Koordinator innerhalb des Unternehmensbereichs Betrieb ist er verantwortlich für die login-lernenden, die im UB Betrieb ausgebildet werden und in dieser Funktion auch erste Ansprechperson der Berufsbildner im UB Betrieb. Weiter vertritt er die VBZ und den öffentlichen Nahverkehr in der Entwicklung der neuen Lehre «Fachmann/Fachfrau Mobilität öv». Alain Kohler ist Leiter Markt Projekte & Assistenz und Marketing- Kommunikation. Als Berufsbildungs-Koordinator innerhalb des Unternehmensbereichs Markt ist er verantwortlich für die login-lernenden, die im UB Markt ausgebildet werden und in dieser Funktion auch erste Ansprechperson der Berufsbildner im UB Markt. Zudem führt er einen engen Austausch mit login und vertritt die VBZ an den Delegiertenversammlungen. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Möchten Sie noch mehr über die Ausbildungsberufe bei den VBZ zu erfahren? Dann besuchen Sie unsere Internetseite: oder unter Facebook vbz@jobs