Friedhofreglement Einwohnergemeinde Kappelen. Friedhofreglement der Einwohnergemeinde Kappelen
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- Josef Martin
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1 Einwohnergemeinde Kappelen Friedhofreglement Gelöscht: FRIEDHOFEGLEMENT I. Organisation Artikel 1 Das Bestattungs und Friedhofwesen ist Sache der Einwohnergemeinde und untersteht der Oberaufsicht des Gemeinderates. Die Friedhofkommission führt die unmittelbare Aufsicht über das Bestattungswesen, über den Unterhalt des Friedhofes und über die Amtsführung der im Bestattungswesen tätigen Beamten. Artikel 2 Der Gemeinderat wählt für die vierjährige Amtsdauer: a) die Friedhofkommission b) den Friedhofgärtner c) den Totengräber Die Friedhofkommission besteht aus 6 Mitgliedern und einem Mitglied des Gemeinderates. Die Friedhofkommission konstituiert sich selbst. Sie ist für zwei weitere vierjährige Amtsdauern wieder wählbar. II. Bestattungsordnung Artikel 3 Zur Anzeige des Todes oder der Auffindung der Leiche einer bekannten Person sind der Reihe nach pflichtig: Das Familienoberhaupt, der Ehegatte, die dem Verstorbenen nächstverwandte ortsanwesende Person, der Vorsteher des Haushaltes oder Besitzer der Wohnung, wo der Tod erfolgt oder die Leiche gefunden worden ist, die Leitung einer öffentlichen Anstalt und in letzter Linie die Ortspolizeibehörde. Artikel 4 Der Anzeigende hat mit der vom Zivilstandesbeamten ausgestellten Todesbescheinigung bei der zuständigen Gemeindebehörde (Gemeindeschreiberei) die Bestattungsbewilligung zu erwirken und die Anordnung zum Begräbnis zu treffen.
2 Seite 2 Artikel 5 Die Bewilligung zur Kremation wird von der Gemeindeschreiberei nur erteilt, wenn eine ärztliche Bescheinigung darüber vorliegt, dass vom gerichtsärztlichen Standpunkt aus keine Bedenken entgegenstehen. Diese Todesbescheinigung hat den ausdrücklichen Vermerk zu enthalten, dass im vorliegenden Falle keine Anzeichen für gewaltsamen Tod oder Vergiftung vorliegen. Artikel 6 Vor Ablauf von wenigstens 72 Stunden im Winter und wenigstens 48 Stunden in den anderen Jahreszeiten seit dem Hinschiede sollen keine Leichname beerdigt werden. Für frühere Beerdigungen oder längere Aufbewahrung der Leiche ist bei der Ortspolizeibehörde eine spezielle Bewilligung einzuholen. Bei Todesfällen infolge ansteckenden Krankheiten oder bei Epidemien kann auf ärztliches Gutachten hin die Ortspolizeibehörde eine öffentliche Begräbnisfeier untersagen. Artikel 7 Als ordentliche Bestattungszeit gilt diejenige von Uhr. Die Beerdigung ist nach üblichem Ortsgebrauch durchzuführen. Die Gemeinde stellt zur Erdbestattung der Leichen einen Totenwagen zur Verfügung. Bei Totgeborenen erfolgt die Bestattung nach einer je nach den Umständen zu bestimmende Zeit, ohne öffentliches Geleite. An den öffentlichen Ruhetagen werden Bestattungen nicht vorgenommen. Artikel 8 Das Anordnen der religiösen Feier bei der Bestattung ist Sache der Hinterbliebenen. Artikel 9 Die Gemeinde stellt ein Grab in der laufenden Reihe zur Verfügung, ohne Rücksicht auf die bürgerliche und konfessionelle Stellung oder Familienangehörigkeit des Verstorbenen. Die Kosten der Bestattung richten sich nach dem vom Gemeinderat aufgestellten Tarif. Hatte der Verstorbene seinen zivilrechtlichen Wohnsitz nicht in der Gemeinde Kappelen, so bedarf es der Bewilligung des Gemeinderates. Es ist hierfür eine Gebühr zu entrichten. Die den finanziellen Verhältnissen anzupassende Entschädigung wird von Fall zu Fall vom Gemeinderat festgesetzt. Artikel 10 Jedes Grab ist unmittelbar, nachdem sich die Leidtragenden entfernt haben, einzudecken und mit der Kontrollnummer zu versehen.
3 Seite 3 Artikel 11 Der Totengräber führt die Bestattungskontrolle. Diese hat zu enthalten: a) Name und Vorname, Geschlecht, Heimat, Beruf, Geburtsdatum b) Todestag und Datum der Bestattung c) die fortlaufende Nummer der Bestattung III. Friedhofordnung Artikel 12 1 Tierkörper sind der regionalen Tierkörpersammelstelle abzuliefern. Artikel 13 Die Grabstätten werden eingeteilt in: a) Reihengräber für Erwachsene inkl. Kinder über drei Jahren b) Reihengräber für Kinder bis drei Jahren c) Reihengräber für Urnen Es werden keine Reihengräber für Familien errichtet. Die Grabstätten bleiben Eigentum der Gemeinde und sind nicht käuflich. Artikel 14 Die Ruhezeit der Gräber dauert für alle drei Abteilungen 25 Jahre. Artikel 15 In besonderen Fällen und auf Gesuch hin kann die Beisetzung von Urnen auch in einem Reihengrab eines Angehörigen erfolgen, wobei die Ruhezeit dieses Grabes keine Verlängerung erfährt. Artikel 16 Die Reihengräber erhalten folgende Grabmasse zur Anpflanzung: a) Für Erwachsene b) Für Kinder bis 3 Jahre c) Für Urnen Länge 50 cm, 60 cm Zwischenraum 40 cm Länge 50 cm, 50 cm Zwischenraum 30 cm Länge 50 cm, 50 cm Zwischenraum 30 cm Künstliche Grabeinfassungen sind untersagt. Die Anlagen der Gräber haben nach dem aufgestellten Friedhofplan zu erfolgen. Die Eingrabung erfolgt auf Tiefen für Erwachsene von 1,80 m, Kinder 1,20 m, Urnen 0,80 m.
4 Seite 4 Artikel 17 Für sämtliche vorgesehene Grabsteine sind der Friedhofkommission vor Beginn der Ausführungsarbeiten Zeichnungen einzureichen unter Angabe des Werkstoffes und seiner Bearbeitung, der Masse und Beschriftung. Artikel 18 Die Grabsteine sollen schlicht und einfach sein und sich in Material, Ausführung und Farbe harmonisch in die Anlage einordnen. Artikel 19 Die zulässigen Masse für Grabmäler betragen: a) Reihengräber für Erwachsene: Minim. 80 cm Maxim. 100 cm b) Reihengräber für Kinder unter 3 Jahren: c) Reihengräber für Urnen: 12 cm 70 cm 10 cm 55 cm 60 cm 30 cm 12 cm 90 cm 45 cm Artikel 20 Es darf nur einheimisches Steinmaterial verwendet werden, wie Kalkstein, Granit, Muschelsandstein sowie Steine ähnlicher Struktur. Zulässig sind auch Marmor und Kunststeine. Verboten sind naturalistisch ausgeführte Bilderreliefs von Himmelsleitern, Pappelalleen, Engeln, Frauen und Kindergestalten etc. Artikel 21 Die Grabmäler dürfen erst 12 Monate nach der Erdbestattung und 6 Monate nach der Urnenbestattung aufgestellt werden. Artikel 22 Der Gemeinderat kann nach Ablauf der Ruhezeit die Räumung der betreffenden Grabstätten anordnen. Die Räumung ist im Amtsanzeiger bekanntzugeben. Die Hinterbliebenen haben innerhalb der festgesetzten Frist den vorhandenen Grabschmuck zu entfernen. Nach Ablauf dieser Frist werden die Gräber unter Ablehnung jeglicher Entschädigungspflicht abgeräumt.
5 Seite 5 Artikel 23 Der Unterhalt der Gräber ist Sache der Hinterbliebenen. Vernachlässigte Gräber werden nach einmaliger Mahnung der Angehörigen durch die Gemeinde unter Kostenfolge instandgestellt. Verwaiste Gräber werden durch die Gemeinde unterhalten. IV. Schlussbestimmungen Artikel 24 Über Beschwerden gegen Anordnungen oder Rekurse gegen die Verfügungen der Kontrollorgane bzw. der Friedhofkommission befindet der Gemeinderat. Artikel 25 Allfällige Schenkungen oder Vermächtnisse für den Friedhof werden in einem Friedhofsfonds angelegt. Artikel 26 Widerhandlungen gegen die Vorschriften dieses Reglementes können durch den Gemeinderat mit einer Busse von Fr. 5. bis Fr bestraft werden. Artikel 27 Dieses Reglement tritt nach der Genehmigung durch den Regierungsrat in Kraft. Das gegenwärtige Reglement wurde an der Gemeindeversammlung vom 1. Oktober 1968 mit 55 zu 0 Stimmen angenommen. Kappelen, den 15. April 1969 Ns. Der Präsident: Der Sekretär:
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