Kultur und Landschaftspark Piesberg

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1 Kultur und Landschaftspark Piesberg Auftraggeber: Stadt Osnabrück Fachbereich Umwelt und Klimaschutz Hannoversche Str. 6 8, Osnabrück Auftragnehmer: Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Ziegelstraße 26, Osnabrück

2 INHALT Seite 1. Aufgabenstellung 3 2. Ausgangslage Kernaussagen des Aktionsplanes Themenkorridore 7 3. Bestandsanalyse Übergeordnete Themenbereiche und Zielebenen Räumliche und funktionale Abgrenzungen Akteure Nutzer Qualitäts und Identitätsbestimmende Kriterien Landschaftsraum Angebote Fazit Leitbild Entwicklungsziele Industriekulturelles Erbe Natur und Landschaft Bildung Erholung / Tourismus Detailziele und Maßnahmen Nutzungsansprüche / Bewertungsverfahren Zusammenfassung 68 Quellenangaben 69 Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 2

3 1. Aufgabenstellung Im Februar 2007 wurde vom Büro Herbstreit Landschaftsarchitekten der Aktionsplan 2030 verfasst. Der Rat der Stadt Osnabrück hat daraufhin die formulierten Zielbestimmungen als Grundlage für die städtebauliche Entwicklung des Landschaftsraumes Piesberg beschlossen. Die Langfristigkeit des Projektes macht eine Überprüfung und Fortschreibung der damals erarbeiteten Entwicklungsziele notwendig. Das vorliegende Entwicklungskonzept übernimmt diese Aufgabe, erhebt den Bestand und konkretisiert die Zielsetzungen und Planungen für die Jahre 2015 bis An die städtische Politik und Verwaltung werden immer wieder die unterschiedlichsten Anfragen potenzieller Nutzer herangetragen. In diesem Rahmen soll das Entwicklungskonzept zukünftig die Entscheidungsfindung unterstützen. Durch die Festlegung auf eine wesentliche Leitidee, können zukünftige Nutzungen im Sinne der Entwicklungsziele beurteilt und eingeordnet werden. Ziel dabei ist es, den besonderen Charakter des Landschaftsraumes Piesberg zu bewahren und einen einzigartigen Kulturund Landschaftspark zu entwickeln. Zur Beschreibung der Ausgangslage werden zunächst die Inhalte des Aktionsplans zusammenfassend dargestellt. Nachfolgend erfolgt eine Bestandsanalyse, die übergeordnete Themenbereiche wie die Historie der Industriekultur, die Bedeutung für die Naturwissenschaften, die Entwicklung der Pflanzen und Tierwelt, die Angebote zur Umweltbildung, die Erholungsfunktionen und die Infrastruktur darstellt. Ausgehend von der Bestandsanalyse werden die räumlichen Abgrenzungen erläutert. Hierbei erfolgt eine Konzentration auf den Kernbereich des Landschaftsraumes Piesberg. Die Einflüsse der angrenzenden Gewerbegebiete und die Anbindung an die verkehrliche Infrastruktur werden dabei berücksichtigt. Ein wesentliches Kapitel ist die Ausarbeitung der qualitäts und identitätsstiftenden Kriterien. Hierbei wird auf die einzigartigen Merkmale des Piesbergs eingegangen. Diese Charakterisierung ist die Basis für die Formulierung von Entwicklungszielen. Als Grundlage für die Analyse der sozio kulturellen Aspekte dient eine Befragung wichtiger Akteure. Die Erhebung erfolgt durch Interviews mit Vertretern der Institutionen und Einrichtungen und umfasst sowohl die aktuellen Aktivitäten als auch die Zielsetzungen bis Die für die Entwicklung des Kultur und Landschaftsparkes Piesberg relevanten Qualitätskriterien bilden die Grundlage für die Formulierung eines Leitbildes. Dessen Kernaussagen sind Ausgangspunkt für die Konkretisierung von räumlichen Entwicklungszielen und thematischen Schwerpunkten. Die Ausarbeitung detaillierter Ziele für die Themenbereiche Industriekultur, Natur, Bildung und Erholung führt zu konzeptionellen Planungsvorschlägen und Handlungsempfehlungen. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 3

4 2. Ausgangslage Der Kultur und Landschaftspark Piesberg liegt im Nordosten des Stadtgebietes und bildet die höchste Erhebung von Osnabrück. Das Kerngebiet des Landschaftsraumes umfasst eine Fläche von rd. 400 ha. Es grenzt im Norden und Osten an das Gemeindegebiet Wallenhorst und im Westen an die Gemeinde Lotte in Nordrhein Westfalen an. Die geologische Entstehungsgeschichte des Piesbergs ist an den Steilwänden des Steinbruchs ablesbar. Diese bieten einen Einblick in die Erdgeschichte aus der Zeit des westfälischen Oberkarbons (Westfal D, vorwiegend limnisch terrestrisch). Diese sogenannten Osnabrücker Schichten gehören zu den produktiven Schichten des Oberkarbons mit oberflächennah gelagerten Kohleflözen. Aus den versteinerten Wäldern des Erdzeitalters Oberkarbon ist in einem Zeitraum von über 300 Millionen Jahre eine hochwertige Anthrazitkohle entstanden. Schon 1540 wurde mit der Gewinnung des fossilen Brennstoffes begonnen. In der Anfangszeit konnten nur die oberflächennahen Steinkohlevorkommen abgegraben werden. Mit zunehmender Technisierung wurden Schächte gebaut und Stollen gegraben, um die Kohle bis 1898 unterirdisch abzubauen. Brückenbauwerk am Süberweg Nach Aufgabe des Kohlebergbaus erfolgte ein Abbau des harten Gesteins aus Karbonquarzit. Im Zuge der Entwicklung von Eisenbahnen und Straßen wurden immer größere Mengen an Schotter benötigt. Nach über hundert Jahren Gesteinsabbau stellt der Steinbruch heute einen wichtigen Bestandteil in der Entwicklung des Piesbergs zu einem vielfältigen Kultur und Landschaftspark dar. Da der Berg mit allen seinen Facetten schon immer im öffentlichen Interesse stand, ist er Teil der städtebaulichen Gesamtplanung. Im Jahr 2006 wurde die Bewerbung für die Bundesgartenschau 2015 vom Rat der Stadt Osnabrück zurückgezogen. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 4

5 Gleichzeitig waren sich alle Parteien einig, dass der Piesberg zu einem prägenden Landschaftsraum im Stadtgebiet Osnabrück entwickelt werden sollte. Mit dieser Zielsetzung wurde das Büro Herbstreit beauftragt, eine Rahmenplanung für das Gebiet zu entwickeln. Der im Jahr 2007 erstellte Aktionsplan 2030 ist langfristig angelegt und dient allen weiteren Entwicklungen als Richtung weisend. Das bearbeitete Planungsgebiet umfasst eine Fläche von rund 350 ha. In dem genannten Aktionsplan wird ein Rahmenplangebiet von rd. 700 ha dargestellt, das die Gewerbeflächen und die Anbindung an die Innenstadt miteinschließt. 2.1 Kernaussagen des Aktionsplans 2030 Der Aktionsplan bietet die Grundlage für die langfristige Planung und Entwicklung des Landschaftsraumes zum Kultur und Landschaftspark Piesberg. Er dient als Ausgangspunkt für einen zeitlich und inhaltlich offenen Planungsprozess und gibt Richtungen vor, um die Umsetzung von Strategien zu steuern. Der Aktionsplan ist als städtebaulicher und thematischer Masterplan anzusehen, der wesentliche Aussagen trifft und inhaltliche Verbindlichkeiten schafft. Unter anderem werden Meilensteine und Zuständigkeiten innerhalb der Projektentwicklung benannt. Die städtebauliche Zielvorstellung bezeichnet den Piesberg als einen Ort für die Entwicklung einer touristischen Destination mit überregionaler Bedeutung. Die Strategie zur Verwirklichung soll den flexiblen Umgang mit kurzfristigen Trends ermöglichen, ohne die übergeordneten Ziele zu gefährden. Die Leitidee ist demnach die langfristige Etablierung eines unverwechselbaren Freizeitstandortes mit überregionaler Ausstrahlungskraft. Ausgangspunkt ist das hohe Potenzial des Kultur und Landschaftsparks mit seiner Auszeichnung als UNESCO Geopark als eine von vielen Besonderheiten. Dem Piesberg wird eine hervorgehobene Rolle als Erlebnis, Orientierungs und Informationszentrum mit dem zukunftsweisenden Themenfeld der regenerativen Energien zugeschrieben. Den Schwerpunkt für das Ziel, die Potenziale am Piesberg zusammenzuführen und zu präsentieren, bildet seine ungewöhnliche Historie. Die zurückliegende Entwicklung hat eine vielschichtige Industriekulturlandschaft hervorgebracht, die sich im Steinbruchkrater wie ein geologisches und bergbautechnisches Geschichtsbuch darstellt. Die Aktionsräume umfassen im Kern das Museum Industriekultur, den Steinbruch, den Steinlagerplatz und den Piesberger Hafen. Eine weitere Folgenutzung des historischen Bergbaus stellt die Anlage der Zentraldeponie dar. In der Betrachtung des langfristigen Entwicklungsprozesses wird die Anbindung an die Innenstadt über die Achse Piesberg Stadthafen Innenstadt besonders hervorgehoben. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 5

6 Der Aktionsplan 2030 vom Büro Herbstreit benennt zur langfristigen Orientierung verschiedene Themenkorridore. Sie sollen das Image des Standortes erhalten, auch wenn einzelne Änderungen der Planungen kurzfristig sinnvoll erscheinen. Im Folgenden werden die Aussagen zu den Themenkorridoren zusammenfassend dargestellt. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 6

7 2.2 Themenkorridore Geologie Der Piesberg soll mit seinen vielfältigen geologischen Gegebenheiten als ein Lernstandort Geologie entwickelt werden. Für diesen Zweck werden Vorschläge gemacht, im Steinbruch erdgeschichtlich interessante Aufschlüsse freizulegen. Aufgrund des laufenden Abbaubetriebes der Steinindustrie stellt die Unzugänglichkeit für Besucher ein Problem bei der Umsetzung dar. Natur Nach der Inanspruchnahme durch den Gesteinsabbau haben sich auf Schotterhalden oder in feuchten Senken Sukzessionsflächen mit einer vielfältigen Biotopstruktur entwickelt. In Verbindung mit vorhandenen Waldgebieten eignet sich der Piesberg in hohem Maße für die Vermittlung von Naturprozessen insbesondere im Hinblick auf einen sinnvollen Arten und Biotopschutz. Industriekultur Es gibt bereits zahlreiche Angebote zur Vermittlung der historischen Industriekultur. Als wichtige Ziele werden die Einbindung und Förderung bestehender Einrichtungen genannt, wobei das Museum Industriekultur als Anker für die Gesamtstrategie angesehen wird. Eine der Maßnahmen ist der Ausbau der alten Brecheranlage zu einem Museum für historischen Schienenverkehr. Energie / Frieden Es wird vorgeschlagen für die Entwicklung eines Energiekommunikationszentrums eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. In diesem Rahmen werden Veranstaltungen zu weltweiten Zukunftsfragen genannt, die u.a. im Format einer Energie Biennale durchgeführt werden könnten. Ein konkreter Maßnahmenvorschlag ist die Nutzung von Geothermie und der Bau eines Geysirs. Pflanzen / Gartenkultur Die Stärkung des vorhandenen Profils als Standort für ein grün affines Gewerbe wird als vorrangiges Ziel genannt. Hierbei werden Entwicklungsansätze in den Einrichtungen der Hochschule Osnabrück mit den Fachbereichen Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur und dem Botanischen Garten gesehen. Als Ausgangspunkt wird das System der Grünen Finger genannt. Erholung / Sport Hervorgehoben wird die landschaftsgerechte Erholungsnutzung durch standorttypische Sportarten mit Anknüpfung an vorhandene Wanderwege, Motorrad Trials, Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 7

8 Mountainbiking oder Rudern. Trendsportarten als touristische Attraktion mit überregionalem Einzugsbereich sollen durch Angebote wie Klettergärten oder eine Seilbrücke über den Steinbruch gefördert werden. Events / Veranstaltungen Der Piesberg soll als Veranstaltungsort etabliert werden. Es wird davon ausgegangen, dass besondere Events zahlreiche Besucher anlocken und auch der überregionalen Tourismusförderung dienen. Bisherige Veranstaltungen wie das Bergfest und auch Truck, Motorrad und Fahrrad Trialmeisterschaften werden als Entwicklungsansätze genannt. Kunst / Kultur Die Dualität von Landschaft und Industriekultur wird als Spannungsfeld angesehen, dass viele Potenziale für die künstlerische Auseinandersetzung bietet. Für die Etablierung des Piesbergs als Kulturstandort sollen die Kulturangebote des Piesberger Gesellschaftshauses gefördert werden. Einzelne Kunstwerke existieren bereits und können den Blick auf und in das Gelände verändern. Bildung Als Planungsziel wird die Profilierung des Piesbergs als Lernstandort mit Bezug auf die einzelnen Themenkorridore hervorgehoben. Es werden große Potenziale für pädagogische Programme zu den Themen Umwelt, Industriegeschichte, Energie, Natur, Geologie, Kunst und Kultur gesehen. Als bestehender Ansatz wird das Veranstaltungsprogramm des Museum Industriekultur genannt. 3 Bestandsanalyse 3.1 Übergeordnete Themenbereiche und Zielebenen Auf der Grundlage der Themenkorridore werden für die Fortschreibung des Entwicklungskonzeptes neue Zielebenen formuliert und nachfolgend beschrieben. Die Aspekte Events/Veranstaltungen, Sport, Gartenkultur, Kunst/Kultur werden innerhalb der ausgewählten Themenbereiche behandelt und nicht weiter als eigenständige Themen geführt. Daraus ergeben sich insgesamt sechs Themenbereiche: o Industrie als kulturhistorisches Erbe o Naturwissenschaftliche Bedeutung o Pflanzen und Tierwelt Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 8

9 o Umweltbildung o Erholung und Tourismus o Erschließung und Infrastruktur Themenbereich I: Industrie als kulturhistorisches Erbe Der Beginn des Bergbaus und die Gewinnung der energiehaltigen Anthrazitkohle gehen bis auf das 16. Jahrhundert zurück. Im Zuge der Industrialisierung und der steigenden Nachfrage wurde der Kohleabbau in der Mitte des 19. Jh. intensiviert und es entstanden zwei Schachtgebäude und zahlreiche Stollen. Der denkmalgeschützte Haseschacht aus dem Jahre 1871 konnte saniert werden und beherbergt seit 1994 das Museum für Industriekultur. Kennzeichnend für das repräsentative Gebäude sind das Mauerwerk aus Piesberger Karbonquarzit und die im Rundbogenstil ausgeformten Tür und Fensteröffnungen. Der historische Pferdestall und das Magazingebäude sind weitere Natursteinbauten, die zum Museum Industriekultur gehören. Museum Industriekultur am Standort Süberweg Im Jahre 1857 wurde der Zechenbahnhof in Betrieb genommen und stellte eine wichtige Voraussetzung für den Transport der Kohle dar. Nach Aufgabe des Kohlebergbaus im Jahr 1898 war er mit Beginn des Gesteinsabbaus auch im 20. Jh. ein wichtiger Umschlagplatz für das tonnenschwere Material. Heute wird er vom Verein der Osnabrücker Dampflokfreunde für die Restaurierung historischer Eisenbahnen und für touristische Programmangebote genutzt. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 9

10 Die Epoche des Gesteinsabbaus hat weitere historische Gebäude und industrielle Relikte hinterlassen. Eine alte Brecheranlage am Süberweg wird inzwischen von den Osnabrücker Dampflokfreunden saniert und mit der Zielsetzung einer künftigen Museumsnutzung ausgebaut. Als weitere Spuren der vergangenen industriellen Nutzung wurden aus erhaltenen Schienen neue Trassen für feldspurige Industriebahnen angelegt. Ursprünglich gab es bis zu 800 km Schienenanlagen für den Transport der Gesteinsbrocken zu den Steinbrechern. Heute können Besucher diese Transportmöglichkeit in hergerichteten Personenwaggons für die Erkundung des Piesbergs nutzen. Als Folgenutzung des Gesteinsabbaus wurde einer der entstandenen Steinbrüche zwischen 1976 und 2005 als Deponie für Hausmüll genutzt. Inzwischen erhielt der Deponiekörper eine Abdeckung und die ersten Abschnitte der Rekultivierung wurden durchgeführt. Der Betrieb des Abfallwirtschaftszentrums dient heute vor allen Dingen der Aufnahme und Weiterleitung von Sonderabfällen und Sperrmüll aus Privathaushalten und Gewerbebetrieben und der Bewirtschaftung der Kompostierungsanlage. Die Felsrippe zwischen den Steinbrüchen wird von den Stadtwerken Osnabrück als Standort für insgesamt vier Windkraftanlagen genutzt. Piesberger Gesellschaftshaus Ein weiteres historisches Bauwerk entstand in den Jahren 1870/71 als kultureller Treffpunkt für die Bergleute und Ausflugsziel für die Osnabrücker Stadtbevölkerung. Das Piesberger Gesellschaftshaus war sowohl Herberge als auch Saalbetrieb. Das Museum Industriekultur hat Anfang der 1990er Jahre erste Restaurierungsarbeiten durchgeführt. Der Verein Piesberger Gesellschaftshaus hat daran anschließend in den folgenden 20 Jahren das Gebäude komplett saniert. Durch die Aktivitäten des Piesberger Gesellschaftshaus e. V. konnte das Haus seine ursprüngliche Bedeutung als kulturelles Zentrum wiedererlangen. Die Wiederbelebung des Bergfestes und speziell Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 10

11 auf den Piesberg bezogene Kulturangebote schlagen eine Brücke zur historischen Nutzung des Gebäudes. Themenbereich II: Naturwissenschaftliche Bedeutung Der Landschaftsraum Piesberg gehört zum UNESCO Global Geopark TERRA.vita. Er liegt zentral zwischen den beiden Höhenzügen des Wiehengebirges und des Teutoburger Waldes. Das bewegte Relief des Osnabrücker Hügellandes bildete sich unter dem Einfluss endogener und exogener Kräfte, eiszeitlicher Gletscher und Erosion, Auffaltungen und magmatischer Intrusionen. Am Ende der Kreidezeit wurden die aufeinanderliegenden Schichten aus bis zu m Tiefe aufgefaltet. Aufgrund dieser Tektonik sind am Piesberg Gesteinsschichten aus der 300 Millionen Jahre zurückliegenden Karbonzeit an der Oberfläche zu sehen. Der durch den Gesteinsabbau entstandene offene Steinbruch nördlich der Felsrippe ermöglicht einen tiefen Blick in die geologische Entstehungsgeschichte des Osnabrücker Berglandes bzgl. Ökologie, Klima, Sedimentation und Paläogeographie. Die Aufwölbung der Gesteinsschichten ermöglichte die Gewinnung der Anthrazitkohle und bringt an vielen Stellen fossile Spuren früherer Zeitalter zu Tage. Durch diese Gegebenheiten erlangt der Piesberg eine überregionale wissenschaftliche Bedeutung für die Bereiche Geologie, Paläontologie und Mineralogie. Die Fossilvorkommen im Piesberger Karbongestein sind einzigartig und von internationaler Bedeutung. Viele Funde wurden erstmals in Piesberger Steinbruch entdeckt und wissenschaftlich beschrieben und sind somit als Typlokalitäten einzuordnen. Darüber hinaus besitzt er auch eine Archivfunktion für den Wissenschaftsbereich der Archäologie mit dem Ziel der Sicherung bedeutender kulturhistorischer Relikte. Piesberger Steinbruch Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 11

12 Die Abgrabungen bewirken bis heute eine kleinräumig wechselnde Topographie und eine ständige Veränderung der Oberfläche. Diese Dynamik hat direkten Einfluss auf die Landschaftsentwicklung des Piesbergs und schafft ein spannungsvolles Relief. Unter dem Einfluss der Industriekultur unterliegt die Natur dabei einem stetigen Wandel, der wiederum ein Mosaik von vielfältigen Biotopen hervorruft. Für die Naturwissenschaften ist es interessant, unter welchen Standortbedingungen sich die verschiedensten Formen von Sekundärbiotopen entwickeln können. Das Abfallwirtschaftszentrum arbeitet seit 2006 an dem Ausbau einer Kreislaufwirtschaft mit einem hohen Recyclinganteil. Ein Forschungsthema ist in der möglichen Rohstoffgewinnung aus der ehemaligen Mülldeponie zu sehen (Urban Mining). Themenbereich III: Pflanzen und Tierwelt Die hohe Dynamik der Landschaftsentwicklung umfasst sowohl die entstandenen Sukzessions und Rekultivierungsflächen auf den Abraumhalden und in den Randbereichen des Steinbruchs. Durch die Verschiedenartigkeit der Standorte und des Reliefs von trocken bis feucht, eben bis steil, werden zum Teil extreme Standortbedingungen geschaffen. Insbesondere die eigenständige und oftmals spontane Entwicklung der Pflanzen und Tiergemeinschaften bewirkt eine hohe Artenvielfalt, die sehr gut an die besonderen Lebensbedingungen angepasst ist. Große Bereiche des Landschaftsraumes Piesberg sind als Landschaftsschutzgebiet mit einzelnen besonders geschützten Biotopen ausgewiesen. Der Biotopschutz in diesen Naturräumen umfasst die Sicherung von Primär und Sekundärbiotopen mit ihrer spezifischen Flora und Fauna. Dazu zählen Waldgebiete, Pioniergehölzflächen, Feuchtbereiche und Wasserflächen. Die ausgeprägten Standortbedingungen sind Ausgangspunkt für die vielen Entwicklungsstadien der Vegetation am Piesberg und ein weiterer Grund für die hohe Artenvielfalt. Angefangen von der Besiedelung nährstoffarmer Schotterflächen durch krautige Pflanzen und die Entwicklung von Pioniergehölzen können an geeigneten Standorten über die Jahrzehnte arten und strukturreiche Waldflächen entstehen. Einige der entstandenen sekundären Pflanzengesellschaften weisen inzwischen ein hohes Alter auf. Insbesondere im nördlichen Bereich haben sich auf den ehemaligen Abbauflächen seit über 100 Jahren arten und strukturreiche Waldflächen mit zahlreichen Gehölzarten und einem hohen Anteil an Altbäumen entwickeln können. Einige der Bestände entsprechen der potentiellen natürlichen Vegetation dieser Standorte. Die jüngeren Haldenflächen sind durch eine Vielzahl von Pioniergehölzarten (u.a. Salweide, Sandbirke, Zitterpappel) und Anpflanzungen (Grauerle) gekennzeichnet. Hier finden sich auch Neophyten wie die aus Nordamerika eingewanderte Späte Trauben Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 12

13 kirsche und Robinien. Ehemalige Absatzbecken, die früher für die Gesteinswäsche genutzt wurden, weisen durch fortschreitende Verlandungsprozesse eine Vielzahl von speziellen Pflanzenarten auf (Rohrkolben, Schilf, Sumpfbinse, Froschlöffel). Die Fauna des Piesbergs ist entsprechend der vielfältigen Vegetationsstrukturen ebenfalls sehr artenreich. Die Artengruppe der Amphibien hat ihren Ausbreitungsschwerpunkt im südlichen Bereich. In den feuchten Bereichen finden sich 80 Prozent des potenziellen Artenspektrums entsprechender Biotope. Darunter sind Arten der Roten Liste wie die Kreuzkröte, der Teichfrosch, der Seefrosch oder der Kamm Molch, die insbesondere die ehemaligen Absatzbecken als Lebensraum nutzen. Im Rahmen einer artenschutzrechtlichen Kartierung wurden im Jahresverlauf 2014 im nördlichen Waldgebiet insgesamt 40 verschiedene Vogelarten erfasst. Einige der Arten sind streng geschützt und an die besondere Struktur des Naturraums mit seinem alten Baumbestand und exponierten Felswänden (Uhu) gebunden (vgl. Dense & Lorenz, 2014). Im Bereich der Stollen, von denen einige als Flora Fauna Habitat ausgewiesen wurden, finden sich Vorkommen von 15 der 18 in Niedersachsen beheimateten Fledermausarten. Rundwanderweg im nördlichen Waldgebiet Themenbereich IV: Umweltbildung Der Piesberg bietet mit seiner Kombination aus Erd, Landschafts und Kulturgeschichte einen besonders interessanten Lernstandort für die Vermittlung umweltrelevanter Themen. Dieses Potenzial wurde durch infrastrukturelle Maßnahmen in den letzten 20 Jahren zu einem erlebnisorientierten Bildungsangebot ausgebaut. Als Voraussetzung für die Zugänglichkeit des Landschaftsraumes wurde durch das Museum Industriekultur bereits 1997 der erste Rundwanderweg angelegt. Inzwischen sind weitere Bereiche erschlossen worden, so dass viele interessante Orte mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten erreicht werden können. Dazu zählen der Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 13

14 Waldpfad im nördlichen Bereich, die südliche Feldbahntrasse, der Südstieg und die Felsrippe mit der Aussichtsplattform. Auf einem Erlebnispfad mit interaktiv gestalteten Stationen können insbesondere Familien mit Kindern die Historie des Piesbergs selbst entdecken. Die Stationen bieten Informationen zu den verschiedenen Erdzeitaltern, zum Kohle und Gesteinsabbau und zur Mülldeponie. Durch die Bezugnahme der Stationen auf die sichtbaren Eigenschaften der Umgebung entstehen spannende Umweltbildungsstandorte. Dabei wird sowohl der kognitive als auch der emotionale Zugang ermöglicht und das Interesse an weiteren Themen wie z.b. der Technik geweckt. Erdgeschichtlicher Erlebnispfad Besondere Bildungsmöglichkeiten werden zudem durch die zahlreichen Angebote des Museum Industriekultur, des Piesberger Gesellschaftshauses und des Global Geoparks TERRA.vita geschaffen. Dies umfasst Ausstellungen, Workshops und Führungen zu verschiedensten Themenschwerpunkten. Zur Vermittlung der Erdgeschichte und Geologie werden unter dem Titel Abenteuer Piesberg Rucksäcke mit Werkzeugen für die Fossiliensuche auf der Felsrippe ausgeliehen, die ein selbst entdeckendes Lernen und das Interesse an der Gesteinskunde fördern. Dieses Themenfeld ist zudem ein fester Bestandteil der museumspädagogischen Arbeit des Museums Industriekultur. Die Artenvielfalt der Pflanzen und Tiere und das Erscheinungsbild einer kleinräumigen Wildnisentwicklung eröffnen spannende Anlässe für Exkursionen. Der Piesberg bietet zudem die Chance, spezielle Artengruppen zu entdecken und zu beobachten. Dabei ist es von besonderem Wert, dass zurückliegende Eingriffe deutlich sichtbar sind und so in einen kausalen Zusammenhang zum Arteninventar gestellt werden können. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 14

15 Auch in Bezug auf die Kulturgeschichte lassen sich im Rahmen der Umweltbildung Entwicklungen aufzeigen und in einen gesellschaftlichen Kontext stellen. So sind die Themen der Nutzung von Naturgütern, Ressourcenverbrauch, Müllrecycling, Rekultivierung und der Vergleich von fossilen und regenerativen Energieträgern von hoher Relevanz für das Verständnis aktueller Umweltbelange. Themenbereich V: Erholung / Tourismus Durch die steigende Attraktivität des Piesbergs bietet er immer mehr Menschen eine landschaftsbezogene Naherholungsmöglichkeit. Das zusammenhängende Wegesystem mit Aussichtsplattformen und Treppenanlagen ist sowohl für Wanderer als auch für den Laufsport interessant geworden. Besondere Veranstaltungen wie z.b. der jährlich stattfindende Marathon mit Gipfelsturm steigern den Bekanntheitsgrad und ziehen auch Besucher aus der überregionalen Umgebung an. Bergfest 2012 Auch Mountainbiker nutzen den Rundwanderweg, der sich durch sein starkes Relief für anspruchsvolle Rundfahrten eignet. Auf einer von der Osnabrücker Beteiligungsgesellschaft (OBG) gepachteten Waldfläche am Osthang nutzt eine Gruppe Downhill Biker, die dem TUS Bramsche angehören, einen selbst angelegten Parcours mit Abfahrtsstrecken und verschiedenen Rampen. Für die Ausübung der Downhill und Freeride Aktivitäten wird teilweise auch auf Waldgebiete des Südosthanges ausgewichen. Die Erlebnisangebote zur Geologie und Natur und kulturelle Projekte wie der Traumpfad mit jährlich wechselnden Geschichten zum Piesberg bilden ebenfalls Anlässe für einen Ausflug auf den Piesberg. Ausgangspunkt für Tagestouristen sind oftmals das Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 15

16 Museum Industriekultur und das Piesberger Gesellschaftshaus. Sowohl die Dauerausstellungen zur Erd und Landschaftsgeschichte als auch besondere Programmangebote (Exkursionen, Theateraufführungen, Kunstprojekte) erreichen eine steigende Anzahl an Besuchern. Die Einrichtungen und ihre Gastronomieangebote dienen dabei oftmals als Startpunkt für die weitere Erkundung des Landschaftsraumes. Vereinzelt finden Motorrad Trials oder Meisterschaften im Motorbiking statt. Die Geschicklichkeitsfahrten an Steilhängen und Blockhalden ziehen zahlreiche Besucher an. Dazu kommen Großveranstaltungen wie das Bergfest, das Dampflokfest und der Kulturflohmarkt mit jeweils mehreren Tausend Gästen. Diese Events besitzen den Charakter von Volksfesten und sind ein fester Bestandteil des Osnabrücker Freizeitangebotes geworden. Die Vielfalt der Angebote trägt dazu bei, dass die Zahl der Tagestouristen ansteigt und viele der Veranstaltungen wiederkehrend besucht werden. Motorbiker beim Bergfest 2014 Themenbereich VI: Infrastruktur / Erschließung Die Erschließung des Landschaftsraumes erfolgt auf unterschiedlichen Verkehrswegen. Für die überregionale Anfahrt mit Pkws dient die Autobahn 1 mit der Abfahrt Nord. Über die Bundestraße 68 und den Fürstenauer Weg ist das Gebiet von Norden her gut erreichbar. Eine weitere Möglichkeit besteht über die Abfahrt Hafen und Verbindungsstraßen im Stadtteil Eversburg. Als wichtiger Knotenpunkt für die Orientierung und die interne Erschließung des Landschaftsraumes ist die Kreuzung Fürstenauer Weg, Süberweg und weiterführend die Glückaufstraße zu sehen. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 16

17 Parkmöglichkeiten gibt es für das Museum Industriekultur am Fürstenauer Weg und im Bereich des Magazingebäudes. Für den Besuch des Piesberger Gesellschaftshauses kann der gegenüberliegende Parkplatz neben dem Verwaltungsgebäude der Cemex AG genutzt werden. Weitere Wanderparkplätze liegen am Grubenweg und an der Oldenburger Landstraße im Stadtteil Lechtingen. Bei Großveranstaltungen wird der ehemalige Steinlagerplatz am Süberweg zur Verfügung gestellt. Die Haupterschließung innerhalb des Stadtgebietes stellen ebenfalls der Fürstenauer Weg und die Hansastraße dar. Eine direkte Buslinie gibt es über den Fürstenauer Weg in Richtung des Stadtteils Pye mit einer Haltestelle am Museum für Industriekultur. Das Piesberger Gesellschaftshaus ist mit dem öffentlichen Personennahverkehr von der Haltestelle Süberweg und einem zehnminütigem Fußweg zu erreichen. Über eine Buslinie entlang der Osnabrücker Straße in Richtung Wallenhorst und Rulle gelangt man zum ehemaligen Garten der Dienstvilla Pagenstecher (Bergmeisterei) mit einem weithin bekannten Mammutbaum. Das Gelände des heutigen Arboretums liegt an der Straße Im Quellengrund. Oberhalb des Arboretums, das zum Ortsteil Lechtingen der Gemeinde Wallenhorst gehört, erreicht man die nordöstlich gelegenen Abschnitte des Rundwanderweges. Das Angebot der Fuß und Radwege zwischen Innenstadt und Piesberger Gesellschaftshaus ist in den letzten Jahren vor allen Dingen durch den Ausbau des Haseuferweges und einem Streckenabschnitt am Stichkanal erweitert worden (Kanalradweg). Hier ergaben sich durch die Umnutzung der Winkelhausenkaserne und die Gestaltung von Grünzügen neue Verbindungsmöglichkeiten. Die Verkehrsstraße Fürstenauer Weg besitzt dagegen keinen ausgewiesenen Fahrradweg. Kanalradweg Für Wanderer und Jogger gibt es ein ausgedehntes Wegesystem rund um den Berg. Dies kann von allen Seiten durch verschiedene Zugänge erreicht werden. Aufgrund Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 17

18 der stellenweise extremen Steigungen sind zahlreiche Ausflugsziele für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen nicht zu erreichen. Barrierefreie Angebote gibt es lediglich durch den Fahrbetrieb der Feldbahn vom Museum für Industriekultur bis zum Bahnhof Südstieg bzw. durch die Busfahrten der Stadtwerke Osnabrück AG auf die Felsrippe. Mit der Eisenbahn ist eine Weiterfahrt vom Hauptbahnhof zum Zechenbahnhof nur an besonderen Veranstaltungstagen gegeben. Das gilt auch für das Fahrgastschiff Lyra, dass über den Stichkanal den Piesberger Hafen anfährt. 3.2 Räumliche und funktionale Abgrenzungen Auf der Grundlage des Aktionsplans 2030 wurden die Abgrenzungen des Landschaftsraumes Piesberg im Rahmen dieses Konzeptes überarbeitet. Der Planungsraum für das vorliegende Entwicklungskonzept umfasst eine Fläche von rund 350 ha. In diesem Gebiet erfolgen eine vertiefte Bearbeitung der natürlichen Gegebenheiten und eine Analyse der vergangenen und bestehenden Nutzungen. Die Konzentration auf den abgegrenzten Landschaftsraum ermöglicht einen direkten Bezug zur Entwicklung des Kultur und Landschaftsparks. Im Aktionsplan 2030 wurde zuvor ein rund 700 ha großes Rahmenplangebiet bearbeitet und die Funktionen der peripheren Bereiche miteinbezogen. Für das Entwicklungskonzept sind diese Randbereiche weiterhin relevant und vorhandene Synergien werden in die Betrachtung miteinbezogen. Da diese Flächen jedoch im Rahmen der städtebaulichen Planungen und Festsetzungen erfasst werden, ist eine tiefer gehende Darstellung im Entwicklungskonzept nicht notwendig. Zu diesen Bereichen zählen u. a. die Grünen Finger und das Gewerbegebiet am Fürstenauer Weg im Anschluss an die B 68. Das Entwicklungskonzept konzentriert sich auf den Kernraum und bezieht die Gegebenheiten der Umgebung als Einflussfaktoren auf zukünftige Aktivitäten am Piesberg mit ein. Hierbei werden insbesondere die nördlich gelegene Gemeinde Wallenhorst, der Stadtteil Pye im Nordwesten und der östlich gelegene Stadtteil Haste betrachtet. Das Bearbeitungsgebiet gehört zu einem großen Teil zum Stadtgebiet Osnabrück. Annähernd ein Viertel der Steinbruchfläche und ein Teil der bewaldeten Hänge im nordöstlichen Bereich (insgesamt ca. 55 ha) liegen im Gemeindegebiet Wallenhorst. Der Landschaftsraum weist Höhen zwischen 60 m und 192 m NHN auf. Der größte Höhenunterschied liegt mit rd. 130 m zwischen dem Piesberger Hafen am Stichkanal und der Felsrippe als höchste Erhebung des Piesbergs. Die Grenzen des Untersuchungsgebietes verlaufen im Norden entlang der Lechtinger Straße zwischen Fürstenauer Weg und Osnabrücker Straße. Die östliche Grenze bilden die Osnabrücker Straße und die Bundesstraße 68. Südlich führt die Abgrenzung am Gut Honeburg vorbei und über einen Verbindungsweg bis zu den Sportflächen am Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 18

19 Fürstenauer Weg. Oberhalb des Sportvereins folgt die Linie dem Fürstenauer Weg bis zum Süberweg und verläuft dort nordöstlich der Gewerbeflächen bis zum Stichkanal. In der Fortführung südlich des Stichkanals umrundet die Grenzlinie die Pyer Hofstellen und schließt sich im Bereich des Schwarzen Weges an die Lechtinger Straße an. Eine funktionale Einteilung des Landschaftsraumes erfolgt durch die Beschreibung von Nutzungsbereichen. Die Funktionsräume beziehen neben den naturräumlichen Abgrenzungen die Aktivitäten verschiedener Einrichtungen und Nutzer mit ein. Sie sind durch eine Vielzahl von Themenfeldern gekennzeichnet: o Mobilität o Bildung und Kultur o Abfall und Energiewirtschaft o Tourismus o Gewerbe o Natur In der Beschreibung der einzelnen Raumeinheiten werden jeweils deren besondere Merkmale herausgestellt und die Schwerpunkte der Nutzungen beschrieben. Piesberger Hafen Der Piesberger Hafen kann als zentraler Knotenpunkt angesehen werden, an dem verschiedene Verkehrswege zusammenführen. In den Sommermonaten verkehrt das Fahrgastschiff Lyra an einigen Sonntagen zwischen dem Stadthafen über den Stichkanal bis zur Anlegestelle am Piesberger Hafen. Direkt oberhalb der Piesberger Landungsbrücken befindet sich das Areal des Zechenbahnhofs mit seinen zahlreichen Gleisanlagen. Hier betreibt der Verein Osnabrücker Dampflokfreunde e.v. einen Fahrgastbetrieb in historischen Eisenbahnen. Eine Radwegeverbindung besteht aus Richtung Haseuferweg über eine Brücke und die Glückaufstraße bis zum Piesberger Gesellschaftshaus oberhalb des Zechenbahnhofs. Über den Süberweg ist der Bereich für den Personenkraftverkehr mit dem Fürstenauer Weg verbunden. Hier besteht auch ein Anschluss an den Öffentlichen Personennahverkehr. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 19

20 Museumslandschaft Zwischen dem Piesberger Hafen im Süden und dem Fürstenauer Weg im Norden liegen zahlreiche historische Gebäude, die für Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen genutzt werden. Die Mitglieder des Osnabrücker Dampflokfreunde e.v. restaurieren seit einigen Jahren in Eigenarbeit einen stillgelegten Steinbrecher am Süberweg zur Einrichtung eines Museum. Der Piesberger Gesellschaftshaus e.v. knüpft mit seinen Angeboten an die historische Nutzung des Gebäudes als Ort der Begegnung und kulturellen Veranstaltungen an. Das Museum Industriekultur betreibt zwei Standorte zum einen den Haseschacht als Gebäude für wechselnde und Dauerausstellungen und zum anderen das Magazingebäude und den historischen Pferdestall am Süberweg als Orte für Sonderausstellungen und museumspädagogische Angebote für Schulklassen. Das Museum für feldspurige Industriebahnen Osnabrück Piesberg e.v. bietet in historischen Fahrzeugen einen saisonalen Fahrgastbetrieb an und besitzt ein Gebäude am Bahnhof Industriemuseum. Auf verschiedenen Ebenen arbeiten die genannten Vereine und Einrichtungen in ihren Angeboten zusammen. Bei Großveranstaltungen dient der ehemalige Steinlagerplatz als Parkplatz für Besucher. Zentraldeponie Die Deponie wurde zwischen 1976 und 2005 für die Müllentsorgung für Einwohner aus der Stadt und dem Landkreis Osnabrück genutzt. Seit 2006 nimmt das Abfallwirtschaftszentrum am Piesberg nur noch kleine Mengen Hausmüll zur Weiterverwertung an und betreibt eine Sammelstelle für die verschiedensten Wert oder Problemstoffe. Die ehemalige Deponie wird inzwischen rekultiviert und soll langfristig neuen Nutzungen zur Verfügung gestellt werden. Das anfallende Deponiegas wird seit 1990 zum Betrieb von 2 bis 3 Blockheizkraftwerken genutzt. Die Energienutzung erfolgt durch die Stadtwerke Osnabrück. Nordöstlich der Deponie wurde eine Kompostierungsanlage eingerichtet, die öffentliche und private Grünabfälle aus dem Stadtgebiet aufnimmt. Steinbruch / Steinverarbeitung Für den seit über 100 Jahren betriebenen Gesteinsabbau bestehen Abbaugenehmigungen, die eine industrielle Nutzung bis ca vorsehen. Die Steinverarbeitung erfolgt auf dem Betriebsgelände am Steinbruch und im Hafenbereich. Durch eine Beendigung des Gesteinsabbaus und den Rückbau technischer Einrichtungen stehen die entsprechenden Flächen langfristig für neue Nutzungen zur Verfügung. Neben den Funktionen für Wissenschaft und Bildung im Bereich der geologischen Aufschlüsse stellen diese Flächen potentielle Standorte für die Entwicklung von Sekundärbiotopen dar. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 20

21 Felsrippe Die Felsrippe hat sich zu einem Anziehungspunkt für die unterschiedlichsten Besuchergruppen entwickelt. Die exponierte Lage bietet einen Aussichtspunkt mit Rundblick über das Stadtgebiet von Osnabrück und das Osnabrücker Hügelland. Durch den Rückbau einiger älterer Windräder ergab sich die Möglichkeit des Baus einer Aussichtsplattform als höchsten Punkt der Umgebung. Die Felsrippe ist über verschiedene Wege zu erreichen über den Oststieg, den Südstieg, die Feldbahnstrecke und eine Serpentinenstraße für Kraftfahrzeuge. Neben der Nutzung der Felsrippe als touristisches Ausflugsziel und Veranstaltungsort wird die Fläche für die Energiegewinnung durch drei moderne Windkraftanlagen genutzt. Gehölzaufwuchs im Bereich Felsrippe Landschaftsschutz / Naturentwicklung Die Wiederbesiedelung ehemaliger Abbauflächen durch eine vielfältige Flora und Fauna findet am Piesberg an vielen Stellen statt. An verschiedenen Hängen konnten sich Pionierwälder, vorwiegend aus Birken entwickeln und in flachen Bereichen sind Feuchtbiotope entstanden. Am nördlichen Rand entlang der Lechtinger Straße liegt ein zusammenhängendes Waldgebiet, das mit seinem primären Baumbestand einen eigenen Naturraum bildet und Teil eines Landschaftsschutzgebietes ist. Ein alter Stollen ist zudem FFH Gebiet und beherbergt zahlreiche geschützte Fledermausarten. Das Gebiet bietet viele Möglichkeiten für eine erlebnisorientierte Umweltbildung. Ein naturnah gestalteter Waldweg ist an den Wanderweg, der den Piesberg umrundet und an dem mehrere Aussichtplattformen liegen, angeschlossen. Der Bereich südöstlich der Deponie gehört mit seinen Waldgebieten zu einem der Grünen Finger, die das Stadtgebiet mit Frischluft versorgen. Östlich des Berges an Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 21

22 der Oldenburger Landstraße liegt ein Arboretum, das neben einem markanten Mammutbaum zahlreiche ältere Gehölze aufweist. Dieser Park ist an den Rundwanderweg um den Piesberg angeschlossen. Im Bereich der Haseaue westlich des Piesbergs wurden bereits Biotope angelegt. Sie dienen dem Ausgleich von Eingriffen in den Naturhaushalt im Piesberg und unterstützen das Projekt der Revitalisierung der Hase und ihrer Aue. Eine grüne Fuß und Radwegeverbindung führt am Fluss entlang bis in die Innenstadt. Verkehr und Gewerbe Neben den Kernbereichen gibt es Gebiete an der Peripherie des Untersuchungsgebietes, die durch spezifische Funktionen mit dem Landschaftsraum Piesberg verbunden sind. Die Hauptanbindung zu den verschiedenen Funktionsräumen am Piesberg stellt der Fürstenauer Weg dar. Sowohl von der Innenstadt als auch von der B 68 wird der Verkehr zu den verschiedenen Aktionspunkten geführt. Beidseitig der Straße liegen ausgewiesene Gewerbegebiete, die in Teilbereichen noch nicht besiedelt sind. Im südlichen Bereich befindet sich das Gut Honeburg, ein privat genutztes historisches Herrenhaus aus dem 14. Jahrhundert. In der Nachbarschaft zum Gutshaus liegen Flächen der ehemaligen Stadtgärtnerei und gartenbaulich genutzte Flächen, die durch die agrarwissenschaftliche Fakultät der Hochschule Osnabrück bewirtschaftet werden. Über den Honeburger Weg führt hier eine Querverbindung für Fußgänger und Radfahrer durch die Grün und Waldflächen zwischen der Oldenburger Landstraße und dem Fürstenauer Weg. Über einen neuen Grünzug auf dem Gelände der ehemaligen Winkelhausenkaserne gelangen Fußgänger und Radfahrer aus Richtung Süden zum Fürstenauer Weg. Eine Verbindung auf dem Wasser besteht über den Stichkanal bis zum Stadthafen im Gewerbegebiet am Römereschweg. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 22

23 3.3 Akteure Museum Industriekultur ggmbh Seit 1998 wird das Museum als gemeinnützige GmbH mit der Sparkasse Osnabrück als Mehrheitsgesellschafterin betrieben. Das Hauptgebäude ist der in den Jahren 1985, 1994 und 2000 restaurierte Haseschacht. Weitere Gebäude sind das Magazingebäude und der historische Pferdestall. Ein Stollen verbindet die beiden Museumsstandorte. Historischer Pferdestall Ziele Das Museum verfolgt in erster Linie das Ziel der Erforschung und Darstellung der Veränderung von Lebens und Arbeitsweisen in den letzten 150 Jahren. Dabei setzt es den Schwerpunkt auf Ausstellungen zu den Hintergründen der Industriekultur unter Berücksichtigung von sozial, wirtschafts, kultur und technikgeschichtlichen Aspekten. Daneben werden Angebote zur Entwicklungsgeschichte des Piesbergs mit seinen geologischen und naturräumlichen Besonderheiten entwickelt. Das Museum legt dabei Wert auf die pädagogische Vermittlung der Themen und ihre Präsentation in interaktiven Ausstellungsformaten. Ziel ist es, erlebnisorientierte Freizeit und Bildungsangebote durchzuführen und insbesondere Familien und Kindern die authentischen Qualitäten des Piesbergs als historischen Ort nahe zu bringen. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 23

24 Ein weiteres Ziel ist es auch, die Infrastruktur des Museumsstandortes am Haseschacht für die Besucher zu verbessern. Neben dem möglichen Aufbau einer Außengastronomie in den Sommermonaten wird vor allen Dingen eine an der Gesamtzahl der Nutzer orientierte Verbesserung der Parkplatzsituation angestrebt. Aktivitäten Die Dauerausstellungen umfassen Themen der Frühindustrialisierung im 19. Jh., die Entwicklung der Dampfmaschinen und die Geschichte des Steinkohlebergbaus und der Steinindustrie. Darüber hinaus werden wechselnde Ausstellungen zur Industriegeschichte und Sonderausstellungen zu bedeutsamen Themen der Osnabrücker Zeitgeschichte gezeigt. Für Schulklassen und Familien werden mit dem Schwerpunkt auf museumspädagogische Angebote zahlreiche Einzelveranstaltungen durchgeführt. Bereits seit 1997, nachdem der erste Wanderweg am Piesberg angelegt wurde, werden zudem thematische Führungen angeboten, deren Zahl bis auf 963 geführte Touren im Jahr 2014 angewachsen ist. Mehrere Oldtimerclubs treffen sich regelmäßig im Haseschachtgebäude und organisieren Veranstaltungen und Ausfahrten. Im Sommer 2015 wurde der Gastrobetrieb erstmalig mit Zusatzangeboten auf das Außengelände ausgeweitet. Der Haseschacht und das Magazingebäude werden zudem für private Veranstaltungen und als Tagungsräume für bis zu 230 Personen, im Außenbereich für bis zu 700 Personen genutzt. Dauerausstellung Museum Industriekultur Kooperationen Kooperationen bestehen mit der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück, der Integrativen Gesamtschule in Eversburg und der Grundschule in Pye. In den pädagogischen Angeboten werden schwerpunktmäßig Themen der Industriegeschichte und der Ökologie (z.b. Amphibien und Neophyten) aufgegriffen. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 24

25 Eine weitere Kooperation besteht zum Museum für feldspurige Industriebahnen. Die Wiederherstellung von Feldbahntrassen und das Fahrangebot ergänzt die Angebote des Museums für Industriekultur und bietet die Möglichkeit gemeinsamer Projekte (Bsp. Mobil vermitteln mobil erkunden ). Zum Thema Ökologie besteht eine wissenschaftlich ausgerichtete Kooperation mit der Hochschule Osnabrück. Piesberger Gesellschaftshaus e. V. Das Kulturzentrum besteht seit 1994 und nutzt das historische Gesellschaftshaus als Veranstaltungsort. Der große Saal und weitere Nebenräume bieten Platz für öffentliche Kunst und Kulturveranstaltungen, den Cafèbetrieb und Büroräume. Der direkt neben dem Gebäude gelegene Kastaniengarten wird saisonal für verschiedenste Angebote genutzt. Ziele Ein wesentliches Ziel des Piesberger Gesellschaftshauses ist die Entwicklung und Durchführung von kulturellen und soziokulturellen Angeboten. Es werden sowohl professionelle Künstler aus dem In und Ausland engagiert als auch Veranstaltungsformate entwickelt, an denen sich Amateure beteiligen können. Einige Angebote wie z.b. das jährlich stattfinde FreiLAUFtheater sind auf ein Zusammenspiel von professionellen Schauspielern und Laiendarstellern ausgerichtet. FreiLAUFtheater Gleisanschluss 2005 Wichtig ist dem Piesberger Gesellschaftshaus e. V., den Bezug zur Historie des Piesbergs und seine einzigartige Umgebung in die Thematik und Ausführung der Theaterprojekte und der bildenden Kunst mit einzubeziehen. Es werden jedes Jahr Programmschwerpunkte gesetzt (im Jahr 2015 Erholung im Rahmen der Angebotsreihe Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 25

26 BUga Bergurlaub garantiert anders ), die einen direkten Bezug zu aktuellen Entwicklungen im Landschaftsraum Piesberg herstellen. Im Projekt STEINwalzer wurden Zeitzeugen, die das Geschehen am Piesberg während des 2. Weltkrieges erlebt haben, in die Thematik mit einbezogen. Ein zweiter Teil dieses Projektes soll die Zeit nach 1945 darstellen und schafft über persönliche Kontakte einen authentischen Bezug zu bislang unbekannten Geschehnissen am Piesberg. Die Zielgruppe für die Angebote des Piesberger Gesellschaftshauses ist offen gehalten und es sollen verschiedenste Neigungen im Bereich Kunst und Kultur angesprochen werden. Es ist zu beobachten, dass zwischen den Angeboten Synergien entstehen und die Teilnehmer sich im Laufe der Zeit immer häufiger an mehreren Projekten beteiligen. Daraus können wiederum neue Angebote entstehen, die das bestehende Programm passend zum Gesamtkonzept ergänzen. Ziel dabei ist es, das wechselnde Programm jährlich neu zusammenzustellen und gut laufende Formate auszubauen. Veranstaltung im Piesberger Gesellschaftshaus Der bisher ausgebaute Gastronomiebereich und die Vermietung des Saales im Piesberger Gesellschaftshaus soll langfristig weitergeführt werden. Das Sonntagscafè hat sich zudem zu einer Informationsmöglichkeit für Besucher des Piesbergs entwickelt. Gerade die Gäste, die zum ersten Mal den Landschaftsraum Piesberg besuchen, finden hier Ansprechpartner für Tipps zu weiteren Zielen und Angeboten und Hinweise wie diese am besten zu erreichen sind. Aktivitäten Ganzjährig finden ca. 50 Kulturveranstaltungen im Saal, im Kastaniengarten und an anderen Orten im Piesberg statt. Dazu gehören Theaterinszenierungen, Musikprojekte und Tangokonzerte. Ein Höhepunkt und Besuchermagnet ist das Bergfest an vielen verschiedenen Orten am Piesberg, das im jährlichen Wechsel mit dem Dampflokfest im Spätsommer organisiert wird. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 26

27 Für Veranstaltungen stehen der große Saal, ein Seminarraum, die Cafèräume und das Außengelände zur Verfügung. Dort finden auch bis zu 30 regelmäßige Kurse und Workshops statt (z.b. Steinbildhauerei, Kreistanz, Theater für Eltern und Kinder, Landschaftszeichnen, Salsa). Dazu kommen insgesamt 15 wöchentliche Angebote (Tango Argentino, Chormusik, Trommeln, Kinderzirkus und Expeditionen rund um den Piesberg). Die großen Veranstaltungen an verschiedenen Orten des Piesbergs und die vielen kleinen Veranstaltungen im Gesellschaftshaus und im Außenbereich ziehen bis Besucher jährlich an. Die Gebäude wurden durch den Kulturverein restauriert und werden u.a. in Bauaktionen mit Hilfe von bürgerschaftlichem Engagement in Stand gehalten. In den Räumlichkeiten finden jeweils mindestens zwei Angebote parallel statt und inzwischen dient das Cafè als zusätzlicher Raum für Gruppentreffen. Kooperationen Mit dem Verein der Dampflokfreunde Osnabrück besteht eine intensive Zusammenarbeit innerhalb der Ausrichtung von Kulturveranstaltungen (Dampflokfest, STEINwalzer ). Auch im Rahmen anderer Projekte wie z.b. der Anlage des Naschwaldes können von ihm Geräte und Werkzeuge für handwerkliche Arbeiten ausgeliehen. In Kooperation u.a. mit dem Museum Industriekultur werden Großveranstaltungen wie das Bergfest durchgeführt. Das Museum für feldspurige Industriebahnen beteiligt sich ebenfalls an Kulturveranstaltungen ( FreiLAUFtheater 2015). Das Piesberger Gesellschaftshaus hat das Osnabrücker Familientheater Festival KUCK MAL! initiiert. An diesem biennal stattfindenden Festival beteiligen sich die Lagerhalle, das Theater Osnabrück, die Kunst und Musikschule, das Figurentheater Alte Fuhrhalterei und das Musiktheater LUPE. Im Nahbereich des Gesellschaftshauses werden regionale Produzenten von Lebensmitteln für die Bewirtschaftung des Cafès mit einbezogen. Museum für feldspurige Industriebahnen Osnabrück Piesberg e. V. Der Verein besteht seit 1988 und ist im Besitz zahlreicher historischer Feldspurbahnen (Lokomotiven, Loren, u.a.). Ein Bahnhofsgebäude und ein Lokschuppen befinden sich am Bahnhof Industriemuseum. Eine im Jahr 2011 in Betrieb genommene Feldbahnstrecke führt von diesem Bahnhof über eine Brücke und einen Canyon bis zum Südstieg. Ziele Die Nutzung von feldspurigen Industriebahnen stellt eine wichtige Epoche in der Bergbau und Industriegeschichte des Piesbergs dar. Der Museumsverein, in dem Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 27

28 ausschließlich ehrenamtliche Mitglieder arbeiten, hat sich die Aufgabe gestellt, historische Fahrzeuge als Relikte der beginnenden Mechanisierung der Arbeitswelt zu sammeln und durch ihre Restaurierung zu bewahren. Ein weiteres wichtiges Ziel ist es, einen Fahrbetrieb am Piesberg aufzubauen und die Fahrzeugsammlung in einem betriebsfähigen Zustand der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ein besonderer Schwerpunkt ist dabei auch die Erhaltung von Fahrzeugen mit regionalgeschichtlichem Hintergrund. Feldbahnbetrieb am Bahnhof Industriemuseum Zur Erreichung dieser Ziele ist es von besonderer Bedeutung, die notwendige Infrastruktur aufzubauen und geeignete Fahrstrecken zu erschließen. Neben dem Erhalt des bestehenden Fahrbetriebes zwischen dem Bahnhof am Industriemuseum und dem Bahnhof Südstieg stellt ein Ausbau der Trassen in nördlicher Richtung ein längerfristiges Ziel dar. Die Einnahmen aus dem Fahrbetrieb und zusätzliche Spendengelder sollen dazu dienen, die Öffentlichkeitsarbeit zu erweitern. Hier besteht das langfristige Ziel im Aufbau eines Museums, in dem auf ca. 800 qm eine Fahrzeugsammlung mit bis zu 30 Loks präsentiert werden könnte. Wichtig ist dem Verein auch die dokumentarische Begleitung einer solchen Ausstellung in Bezug auf die Nutzung der feldspurigen Industriebahnen am Piesberg. Bereits heute nutzen viele verschiedene Altersgruppen und besonders Familien mit drei Generationen den Feldbahnbetrieb als Freizeitangebot. Durch eine erweiterte Beschilderung an den Fahrstrecken mit vereinseigenen Fotos zur Nutzung der historischen Feldbahnen soll insbesondere diese Zielgruppe für die Historie des Piesbergs begeistert werden. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 28

29 Aktivitäten Die Restaurierung der historischen Fahrzeuge nimmt einen Großteil der ehrenamtlichen Arbeit ein. Inzwischen gibt es einen Bestand von 25 Lokomotiven unterschiedlichster Baujahre und Bauarten, mehr als 100 unterschiedliche Feldbahnwagen und Loren. Zudem wurde eine Sammlung typischer, im Umfeld der Feldbahnnutzung eingesetzter Werkzeuge angelegt. Im Laufe der Jahre konnte ein umfangreiches Archiv an Dokumentationsmaterial angelegt werden. Dies umfasst sowohl Originale historischer Fotos als auch textliche Beschreibungen. Die Fahrangebote erfolgen in einem saisonalen Fahrbetrieb zwischen den Monaten April und Oktober. Die Feldbahnen fahren zweimal wöchentlich und es hat sich gezeigt, dass die Fahrgastzahlen in den letzten Jahren stetig gestiegen sind ( Fahrgäste). Kooperationen Im Rahmen von Veranstaltungen bestehen Kooperationen zum Piesberger Gesellschaftshaus und zum Museum für Industriekultur. Mit diesem wurde auch das Projekt Mobil vermitteln mobil erkunden aufgebaut. In der täglichen Arbeit der Restaurierung der Fahrzeuge besteht eine gute Zusammenarbeit mit dem Verein der Osnabrücker Dampflokfreunde. Diese stellen Geräte und Werkzeuge für größere Aufgaben zur Verfügung. Osnabrücker Dampflokfreunde e. V. Der gemeinnützige Verein Osnabrücker Dampflokfreunde e.v. besteht seit Seit 1989 ist der Verein auf dem Zechenbahnhof Piesberg in direkter Nachbarschaft zum Werksbahnhof der Fa. CEMEX Deutschland AG ansässig. Er unterhält u. a. ein historisches Stellwerk und Waagehaus. Ziele Der Verein verfolgt das Ziel, durch den Erwerb und die Restaurierung von historischen sowie insbesondere für Osnabrück typischen Bahnanlagen und fahrzeugen, diese zu erhalten und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Darüber hinaus sollen langfristig Ausstellungsräume geschaffen werden, in denen insbesondere regionaltypische Triebwagen und Loks verwahrt und gezeigt werden können. Zu diesem Zweck soll in den nächsten Jahren der Ausbau der alten Brecheranlage am Süberweg einschließlich einer Abstellanlage fertig gestellt werden. Neben dem Aufbau eines Museums für Ausstellungen und Öffentlichkeitsarbeit am Piesberg stellt der Ausbau des öffentlichen Fahrbetriebes ein weiteres Ziel dar. Ausgehend vom Zechenbahnhof mit dem historischen Stellwerk sollen zusätzliche Ausflugsziele in der näheren und weiteren Umgebung erschlossen werden. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 29

30 Aktivitäten Der Verein hat heute über 100 Mitglieder. Das Vereinshaus und eine Werkstatt befinden sich seit 1989 auf dem Gelände der CEMEX Deutschland AG am Stichkanal. Seit 2009 steht zudem der alte Steinbrecher am Süberweg als Domizil zur Verfügung, an dem laufend umfassende Sanierungsarbeiten vorgenommen werden. Die Herrichtung des Zechenbahnhofs erfolgte ebenfalls seit Hier wurden in ehrenamtlicher Arbeit umfangreiche Gleisbauarbeiten vorgenommen und ein historisches Stellwerk aus dem ehemaligen Betrieb der Georgsmarienhütte Eisenbahn errichtet. Durch die Inbetriebnahme zahlreicher Triebfahrzeuge und Personenwaggons konnten seit 1994 regelmäßige Pendelfahrten eingerichtet werden. Der Fahrbetrieb wird mit einem jährlich wechselnden Fahrplan angeboten. Im Rahmen von Großveranstaltungen am Piesberg (Bergfest, Dampflokfest) findet ein Pendelverkehr zwischen dem Zechenbahnhof und dem Osnabrücker Hauptbahnhof statt. Der Museumsbahnverkehr umfasst zudem Sonderfahrten zu überregionalen Fahrzielen (Stahlwerk GM Hütte, Raffinerie Salzbergen, Freilichtmuseum Detmold, Bad Essen, u.a.). Pendelverkehr zwischen Haupt und Zechenbahnhof Kooperationen Eine enge Zusammenarbeit erfolgt seit Jahrzehnten mit den Einrichtungen Piesberger Gesellschaftshaus, Feldbahn und Museum Industriekultur. Insbesondere im Rahmen der Großveranstaltungen wird das Programm aufeinander abgestimmt und der Eisenbahnfahrbetrieb übernimmt den öffentlichen Personennahverkehr zum Hauptbahnhof Osnabrück. Der Verein unterstützt zudem die Einrichtungen am Piesberg durch die Bereitstellung von Maschinen und Geräten. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 30

31 Es bestehen auch Kooperationen zu externen Einrichtungen wie Eisenbahnvereinen, dem Dachverband der Museums und Touristikbahnen und z.b. dem Industriemuseum Lohne. Zudem treten ortsansässige Unternehmen als Unterstützer der Vereinsarbeit auf. Stadt Osnabrück / FB Umwelt und Klimaschutz / Projektbüro Piesberg Die Stadtverwaltung Osnabrück hat für die Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen der städtebaulichen Entwicklung des Kultur und Landschaftsparks das Projektbüro Piesberg eingerichtet. Schwerpunkt der Arbeit ist die Erschließung von Wanderwegen und Verbindungen zwischen der Innenstadt und dem Piesberg. Ziele Wichtiges Ziel ist die Entwicklung des Landschaftsraumes Piesberg zu einem Kulturund Landschaftspark unter Beachtung naturschutzfachlicher Anforderungen. Die seit der Aufstellung des Grünordnungsplanes im Jahr 1997 fortgeschriebenen Ziele umfassen den Naturschutzgedanken, die kulturhistorische Bedeutung des Berges und die Schaffung eines abwechslungsreichen Naherholungsgebietes. Die städtische Lage und die Naturausstattung sollen zudem für Umweltbildungsangebote genutzt werden. Als Voraussetzung wird die Infrastruktur dahingehend entwickelt, dass der Piesberg als Lernstandort vielen verschiedenen Nutzergruppen zur Verfügung steht. Dabei dienen die bestehenden Angebote (z.b. Abenteuer Piesberg ) als Bausteine für ein ganzheitliches Bildungsprogramm. Inhalte und Themen sind u.a. die Entstehungsgeschichte, Energiegewinnung und Abfallentsorgung. Zur Verbesserung der Infrastruktur zählen auch der Erhalt und die Erweiterung des Wegekonzeptes. Dies soll u.a. die Erreichbarkeit von interessanten Orten verbessern, die bisher noch nicht erschlossen wurden (Beispiel Johannissteine ). Für die Unterhaltung der bestehenden Wege gilt es, den unterschiedlichen Nutzungsdruck festzustellen und entsprechende Pflegemaßnahmen zu veranlassen. Entlang des Rundwanderweges und an Stellen mit besonderen Ausblicken soll darauf geachtet werden, dass die Sichtschneisen von störendem Gehölzbewuchs freigehalten werden. Weitere Maßnahmen zielen auf eine attraktive Ausstattung der Wege und Aufenthaltsflächen. Dazu gehören ein Wegeleitsystem mit einheitlich gestalteter Beschilderung und Unterstände als Wetterschutz (z.b. am Bahnhof Süd oder/und auf der Felsrippe). Aktivitäten Die Stadt Osnabrück verwaltet als Eigentümerin rd. 180 ha Fläche im Landschaftsraum Piesberg. Dazu gehören ein Großteil der Wegeverbindungen und Bauwerke (Brücken, Treppenanlagen, u.ä.) für die Erholungsnutzung. Mit Beginn der Planung des Rundwanderweges im Jahre 1997 wurde die Infrastruktur für die Nah und Fernerholung stetig ausgebaut. Es folgten die Bauwerke: Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 31

32 o Aussichtsplattform Nordblick (2004) o Oststieg mit Treppe zur Felsrippe (2006) o Waldpfad als Ergänzung des Rundwanderweges (2009) o Südstieg mit Erdzeitalter Treppe zur Felsrippe (2010) o Aussichtsturm mit Plattform auf der Felsrippe (2012). o Ausbau des Radweges am Haseufer (2014) Über das Projektbüro Piesberg wurden neben den zahlreichen infrastrukturellen Einrichtungen auch Bildungs und Erlebnisangebote erarbeitet. Dazu zählen Erlebnisstationen ( Abenteuer Piesberg ), Informations und Panoramatafeln mit QR Codes und eine Webcam auf der Aussichtsplattform Felsrippe. Südstieg und erdgeschichtliche Erlebnisstation Abenteuer Piesberg Die Untere Naturschutzbehörde übernimmt die fachplanerischen Stellungnahmen zu Eingriffen in die Natur und Landschaft. Zudem koordiniert sie die naturschutzfachlichen Beiträge zu Wettbewerben oder Förderanträgen. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 32

33 Kooperationen Einzelne Projekte werden in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Wallenhorst und dem Landkreis Osnabrück ausgeführt ( Arboretum in Lechtingen, Informationstafeln, u.ä.) und mit dem Piesberger Gesellschaftshaus organisiert (Fossiliensuche im Rahmen des Abenteuer Piesberg ) Global Geopark TERRA.vita Der UNESCO Global Geopark TERRA.vita ist ein Gebiet mit einer außergewöhnlich vielfältigen Erd und Landschaftsgeschichte. Organisiert ist TERRA.vita als eingetragener, gemeinnütziger Verein. Mitglieder sind die Gemeinden, Städte, Landkreise, die im Naturparkgebiet liegen und einige Unternehmen und Privatpersonen. Mehrere hauptamtliche Mitarbeiter betreuen rund 50 Freiwillige, die im Park unterwegs sind, um Besuchern und Einheimischen die Landschaft und ihre Geschichte näher zu bringen. Ziele Die Ziele des Vereins beziehen sich auf den gesamten Natur und Geopark, in dem der Landschaftsraum Piesberg den Kern des Gebietes zwischen Wiehengebirge und dem Nördlichen Teutoburger Wald bildet. In dem als Erholungsgebiet besonders geeigneten Raum soll die Landschaft erhalten und gepflegt und die heimische Tier und Pflanzenwelt geschützt werden. Ein weiteres Ziel ist es, durch geeignete Maßnahmen eine naturnahe und umweltverträgliche Erholung zu ermöglichen. Dazu gehören auch die Weiterentwicklung und der Ausbau der Erholungs und Freizeitangebote mit besonderem Schwerpunkt in der Umweltbildung. Mit einer Ausrichtung auf die öffentlichen Interessen werden die Werbung und Verbreitung der Informationen über den Natur und Geopark in enger Kooperation mit den beteiligten Gemeinden, Kommunalen Verbänden, der Stadt und dem Landkreis Osnabrück durchgeführt. Aktivitäten Im gesamten Natur und Geopark finden das ganze Jahr über geführte Wanderungen, Spaziergänge und Radtouren statt. Zusammen mit dem Schafberg in Ibbenbüren bildet der Piesberg den geologischen Kern des Geoparks und zeigt dessen älteste Gesteinsschichten. Somit eignet er sich als Ausgangsort für alle chronologisch aufgebauten Exkursionen. Einige der Touren am Piesberg werden von dem Anbieter Stadt Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 33

34 LandFührungen durchgeführt. Die Wanderungen führen u.a. als Tages oder Nachtwanderung über den Rundwanderweg zum Arboretum bis auf die Aussichtsplattform auf der Felsrippe. Über den Verein TERRA.vita können Besucher verschiedenste Informationsbroschüren beziehen. Ein Faltblatt der TERRA.tipps stellt die Besonderheiten des Piesbergs dar. Der Piesberg bildet den geographischen Mittelpunkt des Global Geoparks und von der Felsrippe sind weite Teile des Parkgebietes zu überblicken. Auf der Aussichtsplattform wurden als Gemeinschaftsprojekt mit der Stadt Osnabrück Informationstafeln aufgestellt, die interessante Orte in der Umgebung beschreiben. Darüber hinaus wurden Audio Clips installiert, die unterhaltsame Beiträge zur Entstehungsgeschichte des Landschaftsraumes bieten. Informationstafeln zum Global Geopark Am Museum für Industriekultur wurde ein Infoterminal eingerichtet, der Informationen zu den Themen Natur, Kultur, Geschichte und touristische Angebote des gesamten Gebietes des Natur und Geoparks aufzeigt. Ein interaktiver Bildschirm ermöglicht es, die gewünschten Informationen auszuwählen und anzuschauen. Kooperationen Die Informationsangebote auf der von der Stadt Osnabrück erbauten Aussichtsplattform auf der Felsrippe entstanden als Gemeinschaftsprojekt mit TERRA.vita. Der Aussichtspunkt ermöglicht einen Blick über weite Teile des Parkgebietes. Eine Zusammenarbeit im Marketing besteht zu den Gebietskörperschaften der Stadt und des Landkreises Osnabrück und dem Museum Industriekultur. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 34

35 Gemeinde Wallenhorst Der Landschaftsraum Piesberg gehört im nordöstlichen Bereich zum Gemeindegebiet Wallenhorst. Der Rundwanderweg mit der Aussichtsplattform Ost im Ortsteil Lechtingen hat Bedeutung für die Naherholung der angrenzenden Siedlungsbereiche und den überörtlichen Tourismus. In diesem Rahmen werden auch die Angebote des Global Geoparks TERRA.vita beworben. Ziele Wichtige Ziele für den Landschaftsraum Piesberg stellen die Biotopentwicklung, der Artenschutz und die landschaftsbezogene Naherholung dar. Neben erlebnisorientierten Angeboten der Naturerfahrung insbesondere mit barrierefreiem Zugang sollen weitere Bildungsangebote zum Thema historischer Gebäude entwickelt werden. Aktivitäten Seit 1997 bietet die Aussichtsplattform im Ortsteil Lechtingen einen beeindruckenden Rundblick in den Steinbruch. Die Anbindung erfolgt ausgehend vom Parkplatz an der Pyer Straße Ecke Grubenweg über den Rundwanderweg. Ebenfalls im Ortsteil Lechtingen befindet sich ein Arboretum, das 2008 als Park neu gestaltet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Vor rund 100 Jahren war das Gelände von J. R. Pagenstecher, dem langjährigen Bergwerksdirektor der ehemaligen Piesberger Zeche, mit einer Vielfalt an Gehölzen bepflanzt worden. Auf Informationstafeln werden den Besuchern Hintergrundinformationen zur Entstehungsgeschichte und den Pflanzenarten vermittelt. Der Park wird geprägt von einem über 40 Meter hohen Mammutbaum. Mammutbaum im Arboretum Mammutbaum im Arboretum Kooperationen Aufgrund der Initiative der Gemeinde Wallenhorst mit der Idee, den ehemaligen Garten der Bergmeisterei als Arboretum zu entwickeln, wurde in Kooperation mit der Fachhochschule Osnabrück in Haste ein Konzept erarbeitet, dass auf einem Grundstück der Osnabrücker Beteiligungs und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbh (OBG) umgesetzt wurde. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 35

36 3.4 Nutzer Stadtwerke Osnabrück AG Die Stadtwerke Osnabrück AG umfasst als Dienstleistungsunternehmen die Bereiche Energie und Wasserversorgung, den Öffentlichen Personennahverkehr, den Betrieb der Kläranlage, des Hafens und der Bäder. Auf der Felsrippe am Piesberg betreiben die Stadtwerke vier Windkraftanlagen. Ziele Der weitere Ausbau regenerativer Energien soll die Klimaschutzziele der Stadt und der Region unterstützen. Dies umfasst Investitionen und Managementleistungen beim Ausbau grüner Energieerzeugung und Energieeffizienzmaßnahmen und die Beratung von regionalen Unternehmen. Weitere Ziele sind die Steigerung der Energie und Ressourceneffizienz und der Ausbau der umweltschonenden Mobilität. Neben der Stärkung der kommunalen Strukturen sind weitere Ziele die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing für ein nachhaltiges Wirtschaften. Windkraftanlage auf der Felsrippe Aktivitäten Auf der Zentraldeponie am Piesberg wird seit 1990 anfallendes Deponiegas als Brennstoff für drei Motoren zur Stromerzeugung genutzt. Insgesamt wurden durch diese Stromeinspeisung in Kombination mit einer Nutzung durch Kraft Wärme Kopplung im Zeitraum 1990 bis 2014 rd. 200 Millionen kwh regenerative Stromenergie erzeugt. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 36

37 Auf der Felsrippe wurden Mitte 2010 drei neue Windkraftanlagen errichtet, die jeweils Kilowatt erzeugen. Eine Altanlage aus dem Jahr 2002 bringt 500 Kilowatt Leistung. Mit einer Gesamtleistung von KW ist der Windkraftstandort auf dem Piesberg die größte regenerative Energiequelle für grünen Strom in Osnabrück. Die zu erwartende jährliche Gesamtleistung beträgt rund 13,7 Millionen Kilowattstunden Strom aus Windkraft. Rein rechnerisch werden Osnabrücker Haushalte durch umweltschonenden Strom vom Piesberg versorgt. Die modernen Windenergieanlagen haben eine Nabenhöhe von 109 Meter, der Durchmesser der Rotorblätter beträgt 82 Meter. Die Drehzahl ergibt abhängig von der Wetterlage 6 bis 19 Umdrehungen pro Minute bei einer maximalen Geschwindigkeit der Rotorblätter an der Flügelspitze von 300 km/h. Für die Öffentlichkeit werden unter dem Titel "Faszination Windkraft" Windpark Führungen angeboten. Diese richten sich an Einzelpersonen, Familien und Schulklassen und finden jeden 2. und 4. Freitag im Monat statt. Kooperationen Die Windparkführungen werden in Kooperation mit dem Museum Industriekultur angeboten. Osnabrücker ServiceBetrieb (OSB) Der Osnabrücker Servicebetrieb (OSB) umfasst seit 2010 den Abfallwirtschaftsbetrieb, den Eigenbetrieb Grünflächen und Friedhöfe und den Fachdienst Straßenunterhaltung (mit Bauhof) der Stadt Osnabrück. Das Abfallwirtschaftszentrum (AWZ) unterhalb der ehemaligen Deponie am Piesberg ist eine zentrale Sammelstelle für Wertstoffe, Abfälle und Schadstoffe aus Privathaushalten und Gewerbebetrieben. Weitere Aufgaben und Einrichtungen sind die Deponienachsorge, die Kompostierungsanlage für städtische und private Grünabfälle und der Vertrieb des Kompostes. Ziele Die Aufgaben des AWZ am Standort Piesberg umfassen die Zuführung von Stoffen zur Abfallentsorgung und zum Recycling, die Rekultivierung und Nachsorge der Altdeponie und die Kompostierung der Grünabfälle zu Kompost mit RAL Gütezeichen. Ein besonderes Ziel im Betrieb des AWZ ist das Recycling. Bereits jetzt werden die angelieferten Abfälle zu über 80 % recycelt und somit dem Rohstoffkreislauf wieder zugeführt. Auf dem ehemaligen Deponiegelände erfolgt eine Rekultivierung in einzelnen Bauabschnitten bis 2029 und die Deponienachsorge bis In diesem Zuge soll auch das Projekt zur Energieerzeugung OSB: energieautark 2020! ausgebaut werden. Es dient langfristig der vermehrten Produktion von regenerativer Energien mit dem Ziel der Eigenversorgung des OSB. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 37

38 In der Grünflächenunterhaltung sind am Piesberg die öffentlichen Grünanlagen, das Straßenbegleitgrün, Kinderspielplätze und die städtischen Wälder zu pflegen. Zusätzlich unterhält der OSB die städtischen Freizeitwege (Wander und Radwege), und übernimmt Aufgaben der Baumpflege und Unterhaltung der Gräben. Die Instandhaltung von Straßen, Plätzen, Geh und Radwegen, regelmäßige Straßenkontrollen hinsichtlich Schäden, Beschilderungen und Straßenmarkierungen, Durchführen von Verkehrssicherungsmaßnahmen, wie zum Beispiel Absperrungen und Straßennotdienst gehören ebenfalls zu den Aufgaben des OSB. Abenteuer Piesberg Erlebnisstation Müll Aktivitäten Das AWZ ermöglicht privaten Haushalten und Gewerbebetrieben die umweltgerechte Entsorgung einer großen Bandbreite an Wertstoffen, Abfallarten und Schadstoffen. In der Regel umfasst das kostenlose Angebot jährlich Anlieferungen und Schadstoff Anlieferungen. Die Mengen belaufen sich auf 180 Tonnen Sonderabfall und Tonnen Abfall und Wertstoffe pro Jahr. Für die Entsorgung von Sperrmüll, Restmüll, Renovierungsabfällen und Bauschutt werden Gebühren erhoben. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 38

39 Der 4. Bauabschnitt zur Stilllegung der Osnabrücker Deponie am Piesberg hat begonnen und soll bis Ende 2016 abgeschlossen werden. Durch die Abdichtung der Oberfläche und die Anlage einer Wasserhaushaltsschicht soll langfristig die Bildung von Sickerwasser reduziert werden. Zudem werden im Zuge der Rekultivierung Bohrungen zur Optimierung und Ergänzung des Deponiegaserfassungssystems durchgeführt. Das Deponiegas wird als Brennstoff für 2 bis 3 Blockheizkraftwerke der Stadtwerke Osnabrück verwendet. Kooperationen Der Osnabrücker ServiceBetrieb arbeitet in dem Projekt Müll Detektive unterwegs mit der Pädagogischen Umweltberatung der Universität Osnabrück zusammen. Nach dem Leitbild einer Bildung für nachhaltige Entwicklung werden Praxisprojekte zu den Themen Müllvermeidung und trennung sowie Energie und Wassereinsparung angeboten. Hauptziel ist dabei die praxisorientierte Vermittlung von Möglichkeiten des Umwelthandelns von Schülern und Lehrern im schulischen und außerschulischen Alltag. Das Museum Industriekultur bietet Schulklassen Führungen über das Deponiegelände an. CEMEX Deutschland AG Das Unternehmen hat in Deutschland rund 40 Werke zur Gewinnung mineralischer Rohstoffe und baut am Piesberg Quarzitgestein ab. Eine Brecheranlage befindet sich im Steinbruch. Am Piesberger Hafen werden Steinprodukte weiterverarbeitet und für den Weitertransport über den Stichkanal zwischengelagert. Ziele Die Abbaugenehmigungen für den Gesteinsabbau reichen bis ca Das Ziel des Unternehmens ist es den Abbau des Karbonquarzits so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. Dies schließt die Erweiterung der Abbauflächen einschließlich einem Teilbereich der Felsrippe mit jetzigem Standort einer älteren Windkraftanlage mit ein. Die restlichen Bereiche der Felsrippe dienen der Standsicherheit des südlich gelegenen Deponiekörpers. Während des laufenden Betriebes der Steinindustrie sind keine Einrichtungen im Hinblick auf einen geologischen Lernstandort im Steinbruch möglich. Auf Nachfrage können einzelne Gesteinskundler oder Mineralogenverbände, von denen einige aus den Nachbarländern anreisen, an Sonntagen den Steinbruch betreten. Eine Unterstützung der Erlebnisstation auf der Felsrippe zur Fossiliensuche im Rahmen des Projektes Abenteuer Piesberg durch kleinere Aufschüttungen gebrochenen Materials soll auch zukünftig erfolgen. Geschützte Bereiche wie z.b. das Kulturdenkmal Johannissteine werden auch in Zukunft nicht in Anspruch genommen. Gewisse Aktivitäten an den Wochenenden wie Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 39

40 z.b. Motorrad Trials werden zugelassen wohingegen andere Anfragen privater Nutzer nicht unterstützt werden sollen (z.b. Konzertveranstalter, Paintball Aktionen, u.ä.). Auch der Steinlagerplatz am Hafen ist nicht dazu geeignet eine öffentliche Nutzung zuzulassen. Gesteinsabbau Aktivitäten Aktuell findet der Abbau des Karbonquarzits im nördlich gelegenen Steinbruch statt. Die Rohstoffgewinnung erfolgt durch Bohrungen und Sprengungen aus dem anstehenden Fels. Auf einigen der ehemaligen Abbauflächen erfolgte eine Rekultivierung bzw. Renaturierung durch Anpflanzungen oder eine Begrünung durch Spontanvegetation. Das Gestein wird auf dem angrenzenden Betriebsgelände in einem Vorbrecher weiterverarbeitet. Ein weiterer Standort des Betriebes befindet sich am Stichkanal, wo auf dem Gelände und in Betriebshallen der Feinbruch und die Mischung des Gesteinsmaterials vorgenommen werden. Großformatige Steine werden auf einem offenen Platz am Stichkanal für den Weitertransport auf Binnenschiffen zwischengelagert. Kooperationen Kooperationen bestehen zum Museum Industriekultur und dem Piesberger Gesellschaftshaus. Besonders bei Veranstaltungen werden logistische Fragen zur Nutzung der werkseigenen Flächen abgesprochen. Auch den alten Steinlagerplatz, den die CEMEX AG von den Landesforsten gepachtet hat, stellt das Unternehmen bei Großveranstaltungen als Parkplatzfläche zur Verfügung. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 40

41 4 Qualitäts und identitätsbestimmende Faktoren Die Qualität des Kultur und Landschaftsparkes Piesberg wird sowohl durch seine physische Beschaffenheit als auch durch die kulturell geprägte Wahrnehmung des Menschen gekennzeichnet. Diese zwei Aspekte werden durch die Europäische Landschaftskonvention auf einer übergeordneten Ebene wie folgt beschrieben: Landschaft bezeichnet ein Gebiet, wie es von Menschen wahrgenommen wird und dessen Charakter das Ergebnis der Wirkung und Wechselwirkung von natürlichen und/oder menschlichen Faktoren ist. (European Landscape Convention (ELC)). Mit dieser Zuschreibung der ELC sind insbesondere auch veränderte oder beeinträchtigte Landschaftsräume gemeint, ohne dass dabei bestimmte Wertmaßstäbe angesetzt werden. Vielmehr muss es darum gehen, den zukünftigen Wandel und die Dynamik der Landschaft bewusst zu lenken und zu gestalten, um damit die Erfahrungen aus Vergangenheit und Gegenwart mit den Wünschen für die Zukunft in Einklang zu bringen. (Art. 5 der ELC) Die Vielfalt des gesellschaftlichen Kultur und Naturerbes ist ein wesentlicher Grundstein der Authentizität einer Kulturlandschaft. Wichtige Kriterien sind daher die Einzelaspekte Besonderheit und Faszination. Auch der Aspekt der Kontinuität in der Entwicklung einer Kulturlandschaft ist von Bedeutung, da hierdurch eine Vertrautheit geschaffen wird. Diese wiederum ist eine Voraussetzung für die Identifizierung der Bevölkerung mit den zu betrachtenden Orten. Markante Erscheinungen mit starker Erlebniswirksamkeit tragen zu einem hohen Wiedererkennungswert bei. Weiterhin ist die historische Bedeutung der Gegebenheiten von Relevanz, da sie nicht selten einen hohen gesellschaftlichen Vermächtniswert darstellen. Vielfältige Nutzungsstrukturen Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 41

42 Die erd und kulturgeschichtliche Entwicklung des Piesbergs ist ein überaus hervorragendes Beispiel dafür, wie eng die Verzahnung zwischen den natürlichen Gegebenheiten der Landschaft und den daraus resultierenden Nutzungsmöglichkeiten für den Menschen ist und welchen Einfluss diese auf die soziokulturelle Entwicklung der Region haben kann. Die Dualität von Natur und Kultur ist am Piesberg nicht als Gegensatz zu betrachten. Der stetige Landschaftswandel stellt viel mehr ein wesentliches Merkmal dar und ist das Ergebnis der vielfältigen Wechselwirkungen zwischen den natürlichen Gegebenheiten und den vielfältigen Nutzungen über die vergangenen Jahrhunderte. Die Qualität des Landschaftsraumes kann somit nicht pauschal bewertet werden. Sie ist vielmehr ein Resultat aus verschiedenen Faktoren, die Einfluss auf die Ausprägung und Eigenart eines Landschaftsraumes genommen haben. Neben der physischen Beschaffenheit muss deshalb insbesondere auch auf die kulturell ästhetische Bedeutung und auf die Art und den Umfang der zukünftigen Nutzungen eingegangen werden. Im Folgenden erfolgt die Betrachtung auf zwei Ebenen: Zum einen für den Piesberg als Landschaftsraum und zum anderen auf die bereits bestehenden Angebote der Hauptakteure und den Einfluss dieser Angebote auf die Wahrnehmung des Piesbergs durch die Besucher. 4.1 Landschaftsraum Piesberg Erd und Landschaftsgeschichte Der Piesberg ist im Stadtgebiet von Osnabrück die höchste Erhebung des Osnabrücker Hügellandes und gehört zum Natur und Geopark TERRA.vita, der einen von 50 weltweiten UNESCO Geoparks bildet. Die Vegetation dieser Landschaft war ursprünglich gekennzeichnet durch zusammenhängende Buchen Eichenwälder in verschiedenen Ausprägungen. Die geologische Entstehungsgeschichte des Piesbergs ist der Ausgangspunkt für alle weiteren Entwicklungen zu einer vom Menschen stark beeinflussten Kulturlandschaft. Im Zeitalter des Karbons und den darauffolgenden 300 Millionen Jahren entstanden sowohl die besonders energiehaltige Anthrazitkohle als auch der sehr harte Karbonquarzit, die im späteren Verlauf durch den Einfluss magmatischer Vorgänge im Bereich des Bramscher Plutons ihre besonderen Eigenschaften erhielten. Die physischen Qualitäten der Kohle und Gesteinsvorkommen machten eine Nutzung des Berges als Rohstofflieferant schon in früher Zeit interessant und lohnenswert. Seit Beginn des Gesteinsabbaus vor über 150 Jahren wurde die Landschaft in erheblichem Maße überformt. So ist im Laufe der Zeit ein kleinräumiger Wechsel von Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 42

43 Steinbrüchen, Abraumhalden und Aufschüttungen verschiedenster Gesteinsarten entstanden. Die Topographie mit dem überaus abwechslungsreichen Relief ist ein charakterisierendes Merkmal dieser Landschaft. Die stetigen anthropogen bedingten Veränderungen der Oberfläche führten zur Entwicklung von vielfältigen Sekundärbiotopen, die stellenweise schon bis zu hundert Jahre alt sind. So hat sich im nördlichen Bereich des Berges bereits wieder eine geschlossene Waldfläche mit einem stellenweise recht markanten Baumbestand entwickelt. Im südwestlichen Bereich der früheren Abbauflächen wurde eine entstandene Grube in einer Mächtigkeit von bis zu 80 m über Jahrzehnte mit Abraum aus der Steinwäsche verfüllt. Dieser Landschaftsteil ist heute im Gegensatz zu den übrigen Bereichen eine fast ebene Fläche, die durch dichte Schilfbestände und Pioniergehölze gekennzeichnet ist. Die Vielfalt dieser verschiedenen Landschaftselemente verschafft dem Piesberg einen besonderen Reichtum. Die vielerorts als Wildnis empfundene Pionier und Spontanvegetation bildet kleinflächige Landschaftsräume. Sie wird von vielen Besuchern als besonders spannend angesehen und regt zur eigenständigen Erkundung der Natur an. Neben der Vielfalt zeigt der Landschaftsraum gleichzeitig einen hohen Grad an Kohärenz. Somit ergibt sich für den Besucher trotz der Vielfalt und Fülle an Informationen und der Komplexität der hier vorhandenen Landschaftsbilder ein stimmiges Gesamtbild. Blick auf die Felsrippe Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 43

44 Kulturgeschichte Die kulturgeschichtliche Entwicklung ist an vielen Stellen des Piesbergs vor allem anhand der erhaltenen historischen Infrastruktur des Bergbaus ablesbar. So gibt es freigelegte Kohleflöze und Stollen, die an den Steilwänden des Gesteinsabbaus zu Tage treten und einen Vergleich zwischen den Techniken und Umfang der damaligen bergbaulichen Tätigkeiten und den aktuellen Dimensionen des Gesteinsabbaus ermöglichen. An anderen Stellen ragen alte Schienenstränge der lange genutzten Feldbahntrassen aus verschütteten Halden und geben Hinweise auf den ursprünglichen Verlauf der Trassen. Besonders markante Orientierungspunkte zur Nachvollziehbarkeit der Industriegeschichte stellen die verschiedenen historischen Gebäude dar. Der Haseschacht, der historische Pferdestall, das Magazingebäude und das Piesberger Gesellschaftshaus haben durch ihre aktuelle Nutzung eine öffentliche Zugänglichkeit erhalten. Die denkmalgerechte Sanierung und die angemessene Art der Nutzung dieser Gebäude ermöglicht dem Besucher eine weitergehende Interpretation dieser Objekte. Die Verbindung der verschiedenen Baudenkmäler mit den angrenzenden Landschaftselementen ist dabei ein hoher Indikator für die Authentizität des Piesbergs. Die erfolgten Veränderungen der Landschaft durch den Menschen lassen den Landschaftsraum zu einem Erinnerungsort werden, an dem die Entwicklungen historisch nachvollziehbar sind. Ein solcher Wandel führt zur Wahrnehmung von Originalität und schafft sowohl individuell als auch auf gesellschaftlicher Ebene eine Verbindung zur eigenen kulturellen Entwicklung. Haseschachtgebäude Umfangreiche Baumaßnahmen wie z. B. die Restaurierung des historischen Haseschachtgebäudes und des Hasestollens zeigen heute sehr eindrücklich die markanten Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 44

45 Meilensteine dieser Industriekultur und ermöglichen einen vergleichsweise einfachen Zugang für die Besucher, die Landschafts und Industriegeschichte des Piesbergs zu lesen und zu verstehen. Der Stüveschacht, der als Ruine erhalten ist, lässt einen aufschlussreichen Vergleich zu den bereits restaurierten Gebäuden wie z. B. dem Magazingebäude und dem historischen Pferdestall zu. Auf dem Gebiet der Gemeinde Wallenhorst an der Osnabrücker Landstraße (ehemals Oldenburger Chaussee ) stehen ebenfalls historische Gebäude, die bis heute erhalten werden konnten. Dazu gehören drei Bergmeistereien, ein Sprengstoffturm und ein ehemaliges Schlafhaus. Im Zusammenhang mit der Piesberger Historie steht auch ein Bauernhof des Bergmeisters J. R. Pagenstecher und die Windmühle in Lechtingen, die für die Versorgung der bäuerlichen Saisonarbeiter errichtet wurde. Eine weitere historische Besonderheit sind die Karlssteine am Fuße des Piesbergs. Dieses neolithische Ganggrab wurde aus großen Steinplatten des Piesberger Sandsteins gebaut. Das Kulturdenkmal liegt auf einer kleinen Anhöhe, dem Hone (Hain), an der Osnabrücker Straße im Stadtteil Haste und stammt aus der mittleren Jungsteinzeit ( v. Chr.). Die vielfältigen historischen Strukturen zeichnen sich durch eine über Jahrhunderte erhaltene Originalität und Angemessenheit aus, die zum Ort passt und somit von den Besuchern als authentisch wahrgenommen wird. Geschichte und Gegenwart erhalten dabei eine soziokulturelle Umwidmung. Der ehemalige Arbeitsort ist heute eine historische Industriekulturlandschaft und ein Ort der Erholung und der Wissensvermittlung. Naturentwicklung Neben der paläontologischen, insbesondere der paläobotanischen Bedeutung und den einzigartigen Fossilvorkommen besitzt der vielgestaltige Landschaftsraum am Piesberg eine hohe Wertigkeit aus naturschutzfachlicher Sicht. Aufgrund der prozesshaften Überformung hat sich in den letzten Jahrzehnten eine Vielzahl von Biotoptypen entwickelt. So sind alle im Stadtgebiet Osnabrück vorkommenden 15 Fledermausarten im Bereich des Piesbergs anzutreffen. Diese finden hier in den ehemaligen Bergwerksstollen geschützte Überwinterungsquartiere. Ein 1,12 ha großer Anteil der Piesbergstollen wurde als Flora Fauna Habitat ausgewiesen. Weitere geschützte Biotope sind z. B. die naturnahen Kleingewässer und deren Verlandungsbereiche. Die Entwicklung der Vegetation ist am Piesberg durch das Nebeneinander unterschiedlicher Altersstadien gekennzeichnet. Seit Beginn des Gesteinsabbaus werden große Mengen an gebrochenem Material umgelagert. Hierdurch entstehen großflächig neue, sehr unterschiedliche Standorte für geschützte Pflanzen u. Tierarten. So gibt es extrem trockene Schotterflächen, auf denen auch nach vielen Jahren eine nur spärliche Begrünung stattfindet. An anderer Stelle hat sich über Jahrzehnte bereits wieder ein waldähnlicher Bestand entwickelt. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 45

46 Ehemaliger Stolleneingang Die vielfältigen Standorte und das Mosaik an trockenen und feuchten Bereichen sind der Grund für eine sehr hohe Artenvielfalt. In den alten mit Niederschlagswasser gefüllten Absetzbecken haben sich Pflanzengesellschaften entwickelt, die eine typische Abfolge des Bewuchses von Gewässern, Sumpfflächen und Verlandungszonen aufweisen. Zusammen mit der Strukturvielfalt der naturräumlichen Gegebenheiten stellt sich auch die Tierwelt des Piesbergs als sehr artenreich dar. Insbesondere für Fledermäuse und zahlreiche Vogel und Amphibienarten wie z.b. den unter besonderem Schutz stehenden Uhu und die Kreuzkröte ist das Nebeneinander von Stollen und Felswänden, Wald und Wasserflächen ein sehr wertvoller Lebensraum. Die besondere Dynamik der Naturentwicklung ist deshalb ein Qualitätsmerkmal, welches zu der großen Biotop und Artenvielfalt beiträgt. Darüber hinaus ermöglicht der hohe Anteil an Spontanvegetation den Besuchern einen intensiven sinnlich emotionalen Bezug zur wilden Natur. Wildnis hat in diesem Fall auch eine symbolische Bedeutung, die wesentlich zur Qualität des Piesbergs als Identifikationsraum beiträgt. Erlebbarkeit Die erd und kulturgeschichtlichen Gegebenheiten und die vielfältige Naturentwicklung bilden die Grundlage für die Erlebbarkeit des Landschaftsraumes am Piesberg. Dabei wird das räumliche Mosaik von Natur und Kulturelementen aufgrund der vielen wieder erkennbaren Materialien, Formen und Farben als Ganzes wahrgenommen. Durch das charakteristische Erscheinungsbild sind die ehemaligen Strukturen Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 46

47 und Einrichtungen des Kohlebergbaus und des historischen Gesteinsabbaus auch heute noch deutlich erkennbar und prägen den gesamten Landschaftsraum. Daraus entstanden sind eine Vielzahl von besonderen Orten, die nur am Piesberg zu finden sind. Die besondere Ausprägung der historischen Nutzungsspuren dient hier als identitätsstiftendes Merkmal. Die heute noch ablesbare Funktion unterstützt dabei eine kulturhistorische Betrachtung der verschiedenen Objekte. Eine besondere Bedeutung haben in diesem Sinne der Haseschacht und der Hasestollen, der nicht nur eine visuelle Wahrnehmung, sondern auch das authentische Erleben von Gerüchen, Geräuschen, Kälte und Feuchtigkeit eines historischen Bergwerkstollens ermöglicht. Im Gegensatz zu dem Erlebnis, in das Innere des Berges vorzustoßen, bieten der Südstieg und die Aussichtsplattform auf der Felsrippe als vergleichsweise neue Einrichtungen den Blick auf die Oberfläche, die geologischen Schichten im Steinbruch und die Wahrnehmung der unterschiedlichen Höhenstufen des Piesbergs und des Osnabrücker Berglandes. Durch die Gegensätze der Orte wird wiederum eine Faszination erzeugt, die den Berg von innen und außen, von ganz unten bis ganz oben interessant macht und die Motivation fördert, weitere Orte entdecken zu wollen. Spannend erscheint der Piesberg auch dadurch, dass es noch einige versteckte Orte wie die Johannissteine gibt, über die unterschiedliche Geschichten erzählt werden. Solche Legenden und Erzählungen aus vergangenen Zeiten verstärken die Identifikation mit der Kulturhistorie des Piesbergs. Relikte der Bergbaugeschichte Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 47

48 Für die qualitative Beurteilung des Landschaftsraumes ist die Wahrnehmung und Bewertung durch den Einzelnen und die Gesellschaft von großer Bedeutung. Die physischen Merkmale wie Oberfläche, Relief, Pflanzen und Tierwelt werden dabei als Landschaftsstruktur wahrgenommen. Die kulturell beeinflussten und durch individuelle Erfahrungen und Stimmungen geprägten Bewertungen der Landschaft haben ebenfalls einen großen Einfluss auf die Erlebbarkeit. Das kollektive Vermächtnis der historischen Ereignisse zählt ebenso dazu wie das Wissen der älteren Generationen oder die Dokumentation von Familiengeschichten. Landschaftsbezogene Erholung Für die Erholungsnutzung spielen neben der wahrgenommenen Landschaftsqualität, die durch Kriterien wie Eigenart und Schönheit bestimmt werden, weitere Faktoren eine Rolle. So sind die Erreichbarkeit und die Zugänglichkeit für die Nutzung als Naherholungsgebiet von großer Bedeutung. Auch die bestehenden Infrastruktureinrichtungen in Verbindung mit guten Orientierungsmöglichkeiten bestimmen die vornehmlich nutzungsbezogenen Qualitäten. Je nach Art der Nutzung sind die Ansprüche jedoch sehr unterschiedlich. Das bestehende Wegesystem im Piesberg besitzt eine hohe Attraktivität für Spaziergänger aus dem näheren Umfeld. Die Zugänglichkeit ist rund um den Berg gegeben und ermöglicht eine schnelle Erreichbarkeit des Rundwanderweges sowie der zwei Zugänge zur Felsrippe. Hier können unterschiedlich lange Abschnitte ohne Beeinträchtigungen der Ruhe und des Naturerlebens genutzt werden. Aussichtsplattformen entlang des Rundweges erhöhen die Attraktivität durch interessante Ausblicke auf die Umgebung. Die Wege werden zunehmend von Joggern genutzt, wobei der Südstieg als besondere Herausforderung eine außerordentlich hohe Anziehungskraft ausübt. Die Ansprüche an die Naherholung stehen für diese Nutzergruppe in enger Wechselwirkung zu den physischen Gegebenheiten. Zur Gruppe der sportiven Nutzer gehören auch die Downhill Biker und die Motorbiker. Deren Aktivitäten beschränken sich im Wesentlichen auf abgegrenzte Bereiche und Geröllhänge. Neben der Naherholung ist der Piesberg ein Ausflugsort für Besucher aus der näheren und weiteren Region. Für Tagestouristen sind neben den reinen Erholungsfunktionen weitere Angebote im Erlebnis und Bildungsbereich von Interesse. Hier bieten das Museum für Industriekultur und das Piesberger Gesellschaftshaus als bekannteste Einrichtungen wichtige Ankunftsorte. Das bedingt wiederum einen hohen Nutzungsdruck hinsichtlich der Bereitstellung von Parkplätzen. Zudem erwarten Besucher an diesen Orten umfassende Informationsmöglichkeiten über den gesamten Landschaftsraum sowie Gastronomieangebote und sanitäre Einrichtungen. Solche Ankunftsorte dienen auch als Ausgangspunkt für die weitere zielgerichtete Erkundung der Umgebung. Das setzt zum einen eine gute Aufenthaltsqualität voraus Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 48

49 und erfordert zum anderen ausreichende und möglichst einheitlich gestaltete Orientierungs und Informationssysteme für die Erreichbarkeit weiterer Orte im Landschaftsraum Piesberg. 4.2 Angebote Authentizität Die Einrichtungen am Piesberg präsentieren in ihrer programmatischen Ausrichtung überwiegend Themen und Inhalte, die einen engen Bezug zum Ort und zur Geschichte aufweisen. Damit unterstützen sie in anschaulicher Weise die authentische Wahrnehmung der Industrie und Kulturgeschichte des Piesbergs. Die Angebote der verschiedenen Akteure zeichnen sich zudem durch eine große thematische Bandbreite und eine hohe Qualität aus. Es besteht ein breites Angebot aus den Bereichen Bildung, Kunst und Kultur Die unterschiedlichen Schwerpunkte der einzelnen Einrichtungen und ihrer Akteure und die Vielfalt in der Auswahl der eingesetzten Medien ergibt in der Gesamtheit ein abwechslungsreiches Bildungsangebot. Das Museum Industriekultur präsentiert neben der Dauerausstellung zur Industriegeschichte der Region regelmäßige, ein bis zweimal jährlich wechselnde Ausstellungen mit unterschiedlichen Themen. Das Piesberger Gesellschaftshaus bietet neben einzelnen Festen und Großveranstaltungen, künstlerische Theaterinszenierungen und Musikveranstaltungen. Im freien Gelände wurden in den vergangenen Jahren verschiedene Kunstprojekte, Informationstafeln und Hörstationen installiert. Offenheit Die vielschichtigen Angebote der Einrichtungen sind offen für verschiedene Zielgruppen und sprechen dabei viele unterschiedliche Interessen an. Die angebotenen Themen aus den Bereichen Natur, Kultur, Geschichte und Technik sind in der Regel unabhängig von Vorkenntnissen oder Spezialwissen und deshalb für viele Besuchergruppen attraktiv. Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund erhalten kulturhistorische Informationen über einen wichtigen Identifikationsraum innerhalb des Stadtgebietes. Die Angebote sind jeweils auf unterschiedliche Altersstufen ausgerichtet. Viele Veranstaltungen eignen sich in besonderem Maße für das gemeinsame Erleben von Kindern, Eltern und Großeltern. Ältere Generationen können auf diese Weise ihre eigenen Erinnerungen oder persönlichen Erfahrungen mit der Geschichte des Piesbergs in Beziehung setzen. Menschen mit Mobilitätseinschränkungen wird durch den Betrieb der Feldbahn die Möglichkeit geboten, zumindest einen Teil des Landschaftsraumes zu erkunden. Die musealen und kulturellen Einrichtungen sind teilweise barrierefrei erschlossen. Das Museum Industriekultur bietet für Gruppen und Schulklassen spezielle Bildungs Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 49

50 programme, die auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen oder Assistenzbedarf abgestimmt sind. So gibt es Führungen und kreative Angebote in leichter Sprache und Formate für Menschen mit Lernschwierigkeiten. Erlebniswert Der Erlebniswert der Angebote ist in allen Einrichtungen sehr hoch. Die Veranstaltungen beziehen sich inhaltlich häufig auf die Geschichte des Piesbergs. So inszeniert das FreiLAUFtheater im jährlichen Rhythmus aktuelle Themen. Geführte Nachtwanderungen ermöglichen besondere Erfahrungen bei einem Spaziergang in der Dunkelheit. Die regelmäßig angebotenen Fahrten mit den historischen Eisenbahnen sowie den Feldbahnen bieten Erlebnisse mit bleibenden Erinnerungen. Die besonderen Orte im Kultur und Landschaftspark Piesberg werden durch die Angebote der Akteure noch interessanter und durch die Intensität des Erlebnisses wird die Wertschätzung des Landschaftsparks durch den Besucher nochmals verstärkt. Wissen und Forschung Der Kultur und Landschaftsraum bietet vielschichtige Forschungsthemen für diverse Fachrichtungen. In den Naturwissenschaften sind dies tektonische, geologische und paläontologische Fragestellungen. Die sich ständig wandelnde Oberfläche mit ihren sich stetig verändernden Pflanzen und Tiergesellschaften ermöglichen der Biologie Erkenntnisse über die kausalen Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichsten Standortbedingungen und den entsprechenden Sukzessionsstadien der Vegetation. Für die kulturhistorische Forschung bietet auch der Piesberg Anknüpfungspunkte in Bezug auf die Zeit der Industrialisierung. Neben den technischen Entwicklungen wie z.b. der Dampfmaschinen ist dies vor allen Dingen die Industriegeschichte des Bergbaus, die in einem größeren gesellschaftlichen Zusammenhang steht und epochale Veränderungen beeinflusst hat. Viele Erkenntnisse wurden bereits in wissenschaftlichen Veröffentlichungen und anderen Schriften des Museums für Industriekultur dokumentiert. Im Museum Industriekultur bilden die Themen Erdgeschichte und Geologie und die Dokumentation der technischen Entwicklung des Kohle und Gesteinsabbaus der letzten Jahrhunderte einen Schwerpunkt. Daneben werden aktuelle Themen der Industriegeschichte durch Ausstellungen, Führungen und in speziellen Bildungsveranstaltungen präsentiert und vermittelt. Informationen und Dokumentationen, die Bezug auf den Ort nehmen, haben in allen Einrichtungen einen hohen Stellenwert. Die Osnabrücker Dampflokfreunde und das Museum für feldspurige Industriebahnen besitzen große Kenntnisse der technischen Voraussetzungen der industriellen Nutzung des Piesbergs durch Kohlegewinnung und Gesteinsabbau. Die Entwicklung der verschiedenen Transportmöglichkeiten kann aufgrund der Sammlungen von Textund Bilddokumenten und zahlreicher Eisen und Feldbahnen für die Besucher nachvollziehbar dargestellt werden. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 50

51 Kulturelle Einzelprojekte des Piesberger Gesellschaftshauses greifen gesellschaftliche Aspekte der Historie des Piesbergs auf. So konnte das multimediale Theaterprojekt STEINwalzer viele neue Informationen von ortsansässigen Zeitzeugen der Öffentlichkeit zugänglich machen. Ein aktuelles Angebot Ansichtssache Piesberg im Rahmen des Projektes Traumpfade zielt auf den literarischen Zugang der Bürger und das Verhältnis zum Piesberg als Ort für Kultur und Erholung. Umweltbildung Der Piesberg ist gekennzeichnet durch eine Vielzahl umweltrelevanter Aktivitäten wie die Rekultivierung der Mülldeponie und die regenerative Energiegewinnung durch Windkraftanlagen. Insbesondere der Gesteinsabbau steht in einer direkten Wechselwirkung mit einer sehr dynamischen Naturentwicklung. Aufgrund der Vielschichtigkeit und Aktualität der Themen eignet sich der Landschaftsraum Piesberg somit in anschaulicher Weise als Lernstandort für einen ganzheitlichen Ansatz einer Bildung für nachhaltige Entwicklung. Durch die Stadt Osnabrück wurden in den letzten zwei Jahrzehnten die infrastrukturellen Voraussetzungen für zahlreiche Erlebnisangebote geschaffen. Der Ausbau der Feldbahntrasse Süd mit der Anlage einer Brücke, eines Canyons und des Südstiegs ermöglichte die Fortführung der Wegeverbindungen, so dass nun den Besuchern ein Rundwanderweg mit zahlreichen Erlebnisstationen geboten wird. Das Angebot Abenteuer Piesberg trägt dazu bei, dass über Infotafeln und mobile Medien spannendes Wissen und Einblicke in die Zusammenhänge von Natur und Industriekultur vermittelt werden. Auch der Lehrpfad, der im Rahmen des Projektes Mobil vermitteln mobil erkunden entlang der Feldbahnstrecke Süd vom Museum Industriekultur angelegt wurde, bietet weitergehende Informationen zur Biologischen Vielfalt der verschiedenen sekundären Biotope und zur Bergbaugeschichte. Eine Broschüre ( Sich selbst überlassen Wildnis am Piesberg ) beschreibt die zu entdeckenden Naturräume und deren Flora und Fauna. Neben den offenen Angeboten für Familien mit Kindern und Jugendlichen sind viele Veranstaltungen des Museums Industriekultur auf die Umweltbildung für Schulen ausgerichtet. In Kooperationen mit verschiedenen allgemeinbildenden Schulen aus Osnabrück werden Angebote zielgruppenspezifisch weiterentwickelt. Einige der Veranstaltungen wie das Geocaching beziehen den Einsatz moderner Medien mit ein. Das Museum am Schölerberg bietet darüber hinaus eine naturkundliche Dauerausstellung zur Geologie des Piesbergs. Besucherzahlen Die bestehenden Angebote sind so konzipiert, dass die Besucherzahlen den räumlichen und landschaftlichen Gegebenheiten angemessen sind. Die weitgespannte Altersstruktur bedingt zudem eine breite Mischung der Nutzungsarten, so dass bisher Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 51

52 keine Belastungen des Naturraumes erkennbar sind, die aus Sicht des Natur und Artenschutzes nicht vertretbar wären. Aus Sicht des Naturschutzes gilt es bei Veranstaltungen besonders darauf zu achten, dass keine artenschutzrechtlich sensiblen Bereiche in Anspruch genommen und die Entwicklungszeiten der Flora und Fauna berücksichtigt werden. Auch größere Einzelveranstaltungen wie das Berg und Dampflokfest oder der Kulturflohmarkt, die regelmäßig sehr hohe Besucherzahlen aufweisen, stellen aufgrund der räumlich weit gestreuten Angebote keine übermäßige Belastung des Kultur und Landschaftsparkes dar. Generell besitzen die ganzjährigen Angebote eine ebenso große Bedeutung wie die Einzelveranstaltungen. Die Kurse und Workshops finden je nach Saison im Außen oder Innenbereich statt. Die Befragung in den bestehenden Einrichtungen hat gezeigt, dass es den Akteuren in hohem Maße um die Qualität ihrer Angebote geht. Ein wichtiges Ziel dabei ist es, die Angebote insoweit zu entwickeln, dass die Zielgruppen ein qualitativ hohes Niveau der Programme erwarten dürfen und dadurch die Besucherzahlen gesteigert werden können. FreiLAUFtheater Windbraut Fazit Der Landschaftsraum Piesberg zeichnet sich in seinen physischen Gegebenheiten besonders durch die Erdgeschichte und die Dynamik der Naturentwicklung als Folge des Kohle und Gesteinsabbaus aus. Die Natur hat die geologischen Voraussetzungen für die bergbauliche Nutzung geschaffen. Daraus entwickelte sich eine über Jahrhunderte an den Erfordernissen des Ortes orientierte Gestaltung durch den Menschen. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 52

53 Zu jeder Zeit hat wiederum die Natur Teilflächen des Eingriffes zurück erobert. So entstand bis heute ein Mosaik von Flächen, die durch die Industrie und die natürliche Sukzession geprägt sind. Der ständige Wandel ist zu einem wesentlichen Merkmal des Piesbergs geworden und durch den Abtrag und somit Verlust großer Teile des Berges wurde die Landschaft zu einem Bilderbuch der Erdgeschichte. Die spezifische Abfolge und Wesensart der dynamischen Prozesse hat über Jahrhunderte ein unverwechselbares Landschaftsbild geschaffen, an dem die Eigenart und Identität des Ortes abzulesen ist. Der Landschaftsraum Piesberg zeichnet sich demnach durch eine besonders hohe Authentizität aus. Er ist im eigentlichen Wortsinn ein Original und als Ort nicht austauschbar. Die Dynamik der Naturentwicklung und die historischen Veränderungen durch den Menschen haben eine vielgestaltige Kulturlandschaft entstehen lassen und sind Zeugnis vergangener Epochen und deren Lebenswelten. Die Eigenart und Ästhetik des Piesbergs ist dabei Ausdruck der historischen Kontinuität seiner Entwicklung im Zusammenspiel von Kultur und Natur. Einen wesentlichen Beitrag zur Wahrnehmung und Lesbarkeit der Historie leisten die Angebote der beschriebenen Einrichtungen. Als wichtige Akteure greifen sie die lokalen Besonderheiten in vielfältiger Art und Weise auf und schaffen Erinnerungsorte, die eine emotionale Beziehung zum Landschaftsraum ermöglichen. Auch durch die Lage im UNESCO Global Geopark erlangt der Piesberg eine besondere Bedeutung und damit eine intensivere Wahrnehmung durch die Besucher. Die Ansprüche an den Landschaftsraum sind ebenso vielfältig wie die Landschaft selbst. Sie hängen oftmals davon ab, welche Werte für einzelne Personen von Bedeutung sind. Um einen gesellschaftlichen Konsens in Bezug auf die Landschaftsentwicklung zu finden, sind die Schlüsselakteure als Vertreter für die öffentlichen Interessen von besonderer Bedeutung. In ihren Zielen und Aktivitäten lassen sich Gemeinsamkeiten identifizieren und dadurch unterscheiden sie sich wesentlich von Einzelinteressen. Angemessene Veranstaltungen sind ebenso wie dem Ort angepasste Nutzungsformen eine wichtige Voraussetzung für die Vermeidung einer störenden Infrastruktur. Diese würde den Erholungs und Erlebniswert der Landschaft stark beeinträchtigen. Die Beteiligung der Akteure bei der Festlegung von Entwicklungszielen stellt sicher, dass lokale Besonderheiten und Ansprüche berücksichtigt werden. Die langjährigen Erfahrungen und vielschichtigen Kompetenzen der verschiedenen Einrichtungen vor Ort können somit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Authentizität des Landschaftsraumes leisten. Das bezieht sich sowohl auf die kulturgeschichtlichen als auch auf die ökologischen und ästhetisch gestalterischen Kriterien. Diese besondere Konstellation von Landschaftsraum und Angebot ist überregional bedeutsam und lockt Besucher mit den unterschiedlichsten Interessen aus Natur, Historie, Technik, Kunst und Kultur an. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 53

54 5 Leitbild Die Aufgabe des Leitbildes ist es, auf der Grundlage der Bestandsanalyse und der Qualitätsmerkmale mittel und langfristige Entwicklungsziele zu definieren. Ein Leitbild gibt Orientierung für aktuelle kommunalpolitische Entscheidungen und kann in diesem Sinne als Leit und Steuerungsinstrument dienen. Im Unterschied zu den fachplanerisch ausgerichteten Zielsetzungen stellt es einen übergreifenden Bezug zu den unterschiedlichen Zielebenen her. Durch die Herausstellung von Prioritäten werden Maßstäbe für die politischen Abwägungsprozesse formuliert. Voraussetzung dafür ist die Unterstützung des Leitbildes durch alle politischen Gremien. Ausgangspunkt für die Festlegung von Zielsetzungen ist der erhaltenswerte Bestand des Landschaftsraumes Piesberg. Insbesondere die historischen Bezüge zur Natur und Landschaft, Industrie und Kultur sollen bewahrt werden. Es gilt, das Kapital des Landschaftsraumes zu sichern und eine schonende Entwicklung der Nutzungen zu gewährleisten. Daraus ergeben sich folgende Leitfragen: o Welche Eigenschaften und Nutzungen charakterisieren den Piesberg? o Was ist die übergeordnete Zielsetzung für den Landschaftsraum und die Angebote? Die Qualität des Landschaftsraumes lässt sich aufgrund der komplexen Wechselwirkungen nicht anhand einzelner Kriterien bestimmen. In die Betrachtung fließen vielfältige gesellschaftliche und wirtschaftliche Funktionen mit ein. Unterschiedliche Ansprüche und Erwartungen an die Leistungen des Raumes als vielfältiger Bildungs, Wirtschafts und Freizeitstandort müssen miteinbezogen werden. Gleichzeitig muss die Funktion als Naturraum, Erholungsort und Identifikationsraum mit einem wertvollen kulturellen Erbe erhalten werden. Zur Konkretisierung dieser Ansprüche dienen folgende Fragen: o Wie kann die Authentizität und Identität erhalten werden? o Welche Qualitäten sollen ausgebaut und entwickelt werden? Entwicklungen bedeuten auch immer Veränderung und Wandel des Landschaftsraumes. Zudem ändert sich die Wahrnehmung und Bewertung durch die Nutzer entsprechend des gesellschaftlichen Wertewandels. Veränderte ökonomische und soziale Bedingungen bewirken einen anhaltenden Druck auf die natürliche und kulturelle Qualität eines Raumes. Damit die Leistungsfähigkeit in Bezug auf die Kultur, Natur, Historie und Erholung im Landschaftsraum Piesberg nicht vermindert wird, sind folgende Fragen von Bedeutung: o Was dient der Sicherstellung zur Erreichung der Ziele? o Welche Maßnahmen sind zu fördern bzw. zu vermeiden? Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 54

55 Das Leitbild umfasst somit alle Aspekte einer Wirkungskette, die bei Entscheidungen über die Entwicklung des Landschaftsraumes Piesberg zum Tragen kommen Ursachen, Belastungen, Zustand, Auswirkungen und Maßnahmen. Im Folgenden wird anhand von drei Kernaussagen ein Leitbild formuliert: o Der Kultur und Landschaftspark Piesberg ist ein Ort für eine landschaftsgebundene und naturschonende Erholungsnutzung, in dem das Erleben und die zeitgemäße Vermittlung von kulturhistorischen und naturwissenschaftlichen Phänomenen im Vordergrund steht. o Die weitere Entwicklung des Kultur und Landschaftspark Piesberg ist auf den Erhalt und die Stärkung der bestehenden Identität sowie der vorhandenen kulturhistorischen und landschaftlichen Qualitäten auszurichten. o Alle neu geplanten Angebote, Inhalte und/oder Umgestaltungen sind darauf zu überprüfen, ob diese dem Erhalt und der Weiterentwicklung der bestehenden Qualitäten dienlich sind. Ehemaliger Steinlagerplatz Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 55

56 6 Entwicklungsziele 2030 Aus dem Leitbild lassen sich Entwicklungsziele ableiten, die sich auf die folgenden Einzelaspekte beziehen: o Industriekulturelles Erbe o Natur und Landschaft o Bildung o Erholung / Tourismus 6.1 Industriekulturelles Erbe Durch die Restaurierung des Haseschachtes und des Gebäudekomplexes am ehemaligen Magazin sind bereits zwei attraktive Museumsstandorte für Dauer und Sonderausstellungen vorhanden. Ein weiterer unterstützenswerter Ausbau findet derzeit in der alten Brecheranlage am ehemaligen Steinlagerplatz statt. Dieser Standort liegt räumlich zwischen dem Fürstenauer Weg und Süberweg und stellt eine wertvolle Ergänzung der Museumslandschaft dar. Die Räumlichkeiten wurden von dem Verein Osnabrücker Dampflokfreunde in Eigenarbeit saniert und werden derzeit für die Restaurierung von historischen Eisenbahnen genutzt. Für eine mögliche Erweiterung der Museumslandschaft ist der Steinlagerplatz sehr geeignet. Hier ist eine Nutzung denkbar, die thematisch in die Kulturhistorie des Piesbergs passt und gleichzeitig einen Bezug zur Stadt herstellt. Der Verein für feldspurige Industriebahnen beabsichtigt den Bau eines Museums in direkter Anbindung an die bestehende Feldbahntrasse zwischen den Bahnhöfen Museum Industriekultur und Südstieg. Dies stellt ebenfalls eine Bereicherung der kulturhistorischen Museumslandschaft dar. Es könnten dort eine Vielzahl historischer Industriebahnen und deren Einsatz im Piesberg gezeigt werden. Bereichert werden kann eine solche Ausstellung durch Originaldokumente zur Bergbaugeschichte. Ein Ausbau der Gastronomie ist auf die jeweiligen Nutzungen der Einrichtungen abzustimmen. Hierzu zählt auch das Piesberger Gesellschaftshaus, das bereits ein Sonntagscafè betreibt. Als zentraler Ort ist das Museum Industriekultur anzusehen, in dem ein kleiner Cafèbetrieb existiert. Aufgrund der räumlichen Einschränkungen im Gebäude könnte der Außenbereich für einen saisonalen Gastronomiebetrieb weiter ausgebaut werden. Für den Ausbau der Museumslandschaft gilt der Leitgedanke, die bestehenden Museen, Kultureinrichtungen und Vereine in ihren Kompetenzen zu stärken und ihre Aktivitäten zu fördern. Vorhaben in den Themenfeldern Kultur und Natur, Historie und Bildung, die ein öffentliches Interesse verfolgen, sollten dabei vorrangig behandelt werden. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 56

57 6.2 Natur und Landschaft Das langfristige Ziel für das Landschaftsschutzgebiet am Piesberg ist eine nachhaltige Raumentwicklung mit dem vorrangigen Schutz bestehender Biotopflächen und die gezielte Aufrechterhaltung der durch den derzeitigen Gesteinsabbau gegebenen dynamischen Prozesse, auch nach dessen Beendigung. Es handelt sich dabei sowohl um Waldflächen, die inzwischen wertvolle Altbestände aufweisen als auch um Flächen an Hängen oder in Feuchtbereichen, die sich durch einen Pionierbewuchs auszeichnen. Besonders wertvoll für den Artenschutz ist das Nebeneinander unterschiedlicher Biotoptypen auf ehemaligen Abbau und Betriebsflächen und das ausgeprägte Relief. Dabei stellt insbesondere das Zusammenspiel von beeinflussten und ungestörten Bereichen ein Abbild der natürlichen Dynamik z.b. von Flusslandschaften dar. Der Piesbergstollen dient als Flora Fauna Habitat dem speziellen Artenschutz und muss so gesichert werden, dass die seltenen Fledermausvorkommen langfristig geeignete Habitatsbedingungen vorfinden. Der Lebensraum des Uhus und anderer geschützter Vogelarten muss gesichert und vor Beeinträchtigungen geschützt werden. Ebenso sind die Amphibienlebensräume für Kreuzkröten, Erdkröten und viele andere Arten langfristig zu erhalten und zu entwickeln. Bei allen Planungen müssen im Vorfeld artenschutzrechtliche Gutachten erstellt werden. Das artenreiche Gelände mit seiner hohen Strukturvielfalt sollte verstärkt für die Umweltbildung genutzt werden, um das Verständnis für den Naturschutz in Bergbaufolgelandschaften zu wecken. Zu diesem Zweck könnten an Wanderwegen und entlang der Feldbahntrassen weitere Erlebnisstationen zu den Themen Geologie, Landschaftsentwicklung, Biodiversität und nachhaltige Nutzung wertvoller Ökosysteme installiert werden. Langfristige Ziele sind zudem die Rekultivierung der gesamten Fläche der ehemaligen Deponie mit naturnahen Sukzessionsflächen, der Erhalt der angrenzenden Grünen Finger als Verbundsysteme mit dem Landschaftsraum Piesberg und der Schutz der bestehenden Flora und Fauna im Rahmen des Projektes Lebendige Hase. Die letztgenannten Standorte liegen an der Peripherie des Landschaftsraumes Piesberg und unterliegen den fachplanerischen Zielsetzungen der zuständigen Behörden. Für den Schutz und die Entwicklung der Naturräume und Biotope gilt der Leitgedanke, wertvolle Bereiche zu sichern. Insbesondere im Hinblick auf die Strukturvielfalt und den speziellen Artenschutz ist die derzeit durch den Gesteinsabbau gegebene Dynamik auch langfristig sicher zu stellen. In diesem Zusammenhang sind die Umweltbildung und eine naturverträgliche Erholungsnutzung begleitend zu entwickeln und auszubauen. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 57

58 6.3 Bildung Der Piesberg bietet ein hohes Potenzial an Bildungsthemen. Durch die Verbindung von Industrietechnik, Kulturgeschichte und Naturerlebnis werden sowohl technologisch, historisch als auch naturwissenschaftlich ausgerichtete Interessenslagen angesprochen. Das Besondere ist die Verbindung von Wissenswertem mit dem direkten Erleben der vielfältigen Landschaftsstrukturen am Piesberg. Die bestehenden Bildungsangebote sollten in ihrer Qualität erhalten und die Einrichtungen in der Durchführung unterstützt und gefördert werden. Ein mittelfristiges Ziel ist es dabei, die bestehenden Qualitäten weiter zu entwickeln und deren Erlebbarkeit durch ein angepasstes Umweltkommunikationskonzept zu steigern. In diesem Sinne sollten auch die Kooperationen zu anderen Bildungseinrichtungen wie Schulen und Hochschulen und dem Global Geopark TERRA.vita ausgebaut werden. Die Infrastruktur, wie z.b. die Erreichbarkeit der Bildungsstandorte mit öffentlichen Verkehrsmitteln, ist auszubauen. Insbesondere Familien sollten als Zielgruppe für altersübergreifende Angebote angesprochen werden. In Anlehnung an die Projekte Mobil vermitteln, mobil erkunden und Abenteuer Piesberg sollten die Rundwege verstärkt dazu genutzt werden, Themen einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung mit handlungsorientierten Medien zu vermitteln. Das Ziel sollte sein, innovative und nachahmenswerte Angebote mit überregionaler Ausstrahlung zu entwickeln. Die Vermittlung landschaftlicher, historischer oder kultureller Inhalte erfordert ein abgestimmtes, professionelles und zeitgemäßes Gesamtkonzept in Kombination mit einheitlich gestalteten Orientierungshilfen. Langfristige Entwicklungsziele könnten u.a. der Ausbau der Stollen als Erlebniszentrum Lebenswelt: Unter Tage, der Zugang zu geologischen Aufschlüssen im Steinbruch und die Darstellung des historischen Haseverlaufs am Standort Piesberger Hafen sein. Für diese Projekte besteht derzeit keine Realisierungsmöglichkeit aufgrund fehlender Standortvoraussetzungen. Für die Profilierung des Piesbergs als Bildungsstandort gilt der Leitgedanke, die bestehenden Angebote der Einrichtungen vor Ort zu unterstützen und qualitativ den zeitgemäßen Ansprüchen entsprechend zu entwickeln. Dabei sollten geeignete Kooperationen ausgebaut und der Schwerpunkt auf einen ganzheitlichen Bildungsansatz und eine Vielfalt dezentraler Angebote gelegt werden. 6.4 Erholung / Tourismus Die Ankunftsorte für Tagestouristen sind zu sichern und in geeigneter Weise auszubauen. Im Bereich des Museums für Industriekultur ist die Parkplatzsituation dem tatsächlichen Bedarf anzupassen. Gefahrensituationen, die aufgrund der unübersichtlichen Straßenverhältnisse entstehen können, sind durch geeignete Maßnahmen zu entschärfen. Eventuell müssen weitere Parkmöglichkeiten im Nahbereich des Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 58

59 Museums eingerichtet oder/und der öffentliche Personennahverkehr verbessert werden. Als weiterer Ankunftsort ist der Zechenbahnhof mit seinen restaurierten Gebäuden zu sichern. An festgelegten Tagen dient er als Verbindung zwischen dem Hauptbahnhof und dem Piesberger Gesellschaftshaus. Wünschenswert wäre eine Buslinie mit Haltestelle am Süberweg, über die sowohl das Gesellschaftshaus als auch das Magazingebäude, der historische Pferdestall und der Hasestollen erreichbar wären. Der Ausbau einer Wasserpromenade mit Anlegestelle im Piesberger Hafen bietet eine weitere attraktive Möglichkeit, den Landschaftsraum Piesberg mit dem Fahrgastschiff Lyra zu erreichen. Hier ist zu prüfen, wie die Anbindung für Fußgänger zu den kulturellen Einrichtungen gestaltet werden sollte. Ein weiteres Ziel könnte der Ausbau der Feldbahntrasse in den nördlichen Bereich zwischen dem Bahnhof Industriekultur und dem Grubenweg sein. Dies würde den Zugang für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen in sinnvoller Weise erweitern. Generell sollten mehr barrierefreie Zugänge und Wegeverbindungen geschaffen werden. Auch sollten entlang der Wege im Hinblick auf ältere Besucher ausreichend Sitzmöglichkeiten für Ruhepausen eingebaut werden. Die Erschließung als Erholungslandschaft für alle Altersstufen ist eine wichtige Voraussetzung für die barrierefreie Erlebbarkeit des Landschaftsraumes. Wichtige Anbindungen zur Stadt bestehen für Radfahrer durch die Grünachsen entlang des Haseuferweges. Dieser ist unter Einbeziehung des Piesberger Hafens weiter auszubauen. Die Wegesysteme sollten geeignete Zugänge zu den wichtigsten Einrichtungen und ausreichend Radstellplätze erhalten. Eine Aufwertung des Straßenraumes am Fürstenauer Weg für Radfahrer ist ebenfalls anzustreben. Als längerfristiges Ziel ist der mögliche Ausbau von Freizeitangeboten auf dem ehemaligen Deponiegelände zu sehen. Hier ist zu prüfen, ob sich die Rekultivierungsfläche als Standort für Erholungsaktivitäten eignet. Ebenso sind die Möglichkeiten einer Restaurierung des Stüveschachtes und die Freilegung eines nahegelegenen Stollens durch ein gesondertes Gutachten zu untersuchen. Für die Einrichtung eines Themenspielplatzes mit den Schwerpunkten Gesteinsabbau und Naturentwicklung gilt es, unter besonderer Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten einen geeigneten Standort zu finden. Für alle Neu und Ausbauten der Infrastruktur gilt der Leitgedanke, die Gegebenheiten des Landschaftsraumes zu erhalten, die Erholungsfunktionen hinsichtlich der Aspekte Kultur und Naturerleben zu fördern und einen nachhaltigen Tourismus zu entwickeln. Der Ausbau einer umweltverträglichen und barrierefreien Infrastruktur sollte verstärkt werden. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 59

60 7 Detailziele und Maßnahmen Die Leitidee für die Formulierung der Entwicklungsziele 2030 umfasst den Erhalt und die Entwicklung der bestehenden Potenziale des Landschaftsraumes Piesberg und der Angebote wichtiger Akteure. Dazu müssen neue Nutzungsansprüche auf ihre Verträglichkeit gegenüber öffentlichen Interessen aus den Bereichen Kultur, Natur, Bildung und Erholung überprüft werden können. Diesem Zweck dient die Aufstellung detaillierter Ziele und Maßnahmen und ausgewählter Beispiele. Die genannten Beispiele sollten bei konkurrierenden Nutzungsansprüchen im Sinne der Leitidee vorrangig berücksichtigt werden. Kultur und Industriegeschichte Qualitativer Ausbau der Angebote o Konzeption für die Erweiterung des Museums Industriekultur am Standort Lagerplatz mit Ausstellungen zur Geschichte der regionalen Industrialisierung von 1870 bis zum Zweiten Weltkrieg o Kulturelle Projekte des Piesberger Gesellschaftshauses zum Zeitgeschehen am Piesberg o Ausbau der alten Brecheranlage für ein Museum der Osnabrücker Dampflokfreunde mit einer Ausstellung regionaltypischer historischer Eisenbahnen o Einrichtung eines Museums für feldspurige Industriebahnen und die öffentliche Präsentation historischer Fotografien und Dokumente der Feldbahnnutzung am Piesberg o Erweiterung der Feldbahntrassen zur Steigerung der barrierefreien Angebote Ausweitung der Lehr /Lernangebote o Verstärkte Ansprache der Zielgruppe Familien durch angemessene Angebote o Ausbau von zeitgemäßen Erlebnisstationen an bestehenden Wegesystemen o Einrichtung eines öffentlichen Themenspielplatzes mit Anbindung an das Museum für Industriekultur (s. Gesamtstädtisches Spielplatzkonzept S. 33) Verbesserung der Infrastruktur o Ausbau des ÖPNV o Bereitstellung einer dem Bedarf angemessenen Anzahl an Parkplätzen an wichtigen Ankunftsorten o Ausbau des Radwegesystems und Bereitstellung von Radstellplätzen an wichtigen Zugängen o Schaffung von barrierefreien Zugängen innerhalb der Museumslandschaft Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 60

61 Kooperation mit Wissenschaft und Forschung o Global Geopark TERRA.vita o ELSA e.v. European Land and Soil Alliance e. V. Unterstützung von Vereinen o Verein zur Förderung des Museums Industriekultur Osnabrück e. V. o Piesberger Gesellschaftshaus e. V. o Osnabrücker Dampflokfreunde e. V. o Museum für feldspurige Industriebahnen Osnabrück Piesberg e. V. Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements o Förderung von Initiativen mit ehrenamtlichen Helfern Arten und Biotopschutz Schutz empfindlicher Naturräume o Zusammenhängende Waldflächen sichern und deren Strukturvielfalt fördern Biotopschutz o Langfristige Bestandssicherung und/oder Anlage von Feuchtbiotopen o Erhalt der Stollen als Überwinterungsquartiere für Fledermäuse Spezieller Artenschutz o Schutz spezieller Tierartengruppen Fledermäuse, Vögel, Amphibien, u.a. o Schutz spezieller Pflanzenarten Geotopschutz o Langfristige und dauerhafte Sicherung und Freihaltung der geologischen Aufschlüsse Sukzession / Wildnisentwicklung o Sicherung/Förderung der Artenvielfalt durch die natürliche Entwicklung von Blütenpflanzen, Gräsern, Schilf und Gehölzen auf ehemaligen Abbauflächen Wissenschaft und Forschung o Kooperation mit Hochschulen z. B. Hochschule Osnabrück / Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 61

62 o Kooperation mit Universitäten der Naturwissenschaften z. B. Universität Osnabrück / Fachbereich Biologie, Universität Münster, u.a. o Kooperation mit der geologischen Abteilung des Museums Schölerberg und der AG Geologie/Mineralogie des Naturwissenschaftlichen Vereins Osnabrück Besucherlenkung o Schutz empfindlicher Biotopflächen o Anwendung naturschutzfachlicher Aspekte auf die Konzeption eines einheitlichen Orientierungs und Wegeleitsystems Erlebbarkeit o Abbau von Barrieren für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen durch barrierefreie Zugänge und Verbindungswege o Erstellung eines Übersichtsplans mit Piktogrammen barrierefreier Einrichtungen Umweltbildung Etablierung der aktuellen Angebote o Stärkung der ortsansässigen Akteure und derer Konzepte o Erhalt und Ausbau der Erlebnisstationen und Lehrpfade o Koordinierung der Angebote und Termine bestehender Bildungsprogramme Entwicklung neuer Angebote o Zusammenführung unterschiedlicher Kompetenzträger durch die Stärkung von Kooperationen und der Nutzung von Synergien o Ausarbeitung von ganzheitlichen Bildungsprogrammen im Sinne einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung o Langfristige und dauerhafte Sicherung und Freihaltung der geologischen Aufschlüsse Zielgruppenspezifische Angebote o Ausbau der Kontakte zu allgemeinbildenden Schulen der Stadt und des Landkreises Osnabrück unter Berücksichtigung von Inklusionsklassen o Entwicklung von generationsübergreifenden Programmen Besucherlenkung o Anwendung von Umweltbildungsaspekten auf die Konzeption eines Wegesystems Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 62

63 Landschaftsgebundene Erholungsnutzung Marketing o Weiterführung und Aktualisierung des Corporate Design für den Landschaftsraum Piesberg o Verbesserung der Orientierungsmöglichkeiten durch ein einheitliches Wegeleitsystem unter Einbeziehung der Anfahrtswege Infrastruktur o Geeignete Maßnahmen zur Besucherlenkung und zur Vermeidung bestehender oder potentieller Übernutzungen schutzwürdiger Naturbereiche o Überprüfung bestehender Einrichtungen wie z. B. der Fuß und Radwege und Anpassung an den aktuellen Nutzungsbedarf o Erarbeitung und Festlegung geeigneter Pflegekonzepte mit Blick auf langfristige Entwicklungen und Anforderungen Barrierefreiheit o Abbau von Barrieren durch geeignete Mobilitätsangebote Informationssysteme o Einbindung digitaler Medien für Kinder, Jugendliche und Erwachsene Piesberger FreiLAUFtheater 2011 Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 63

64 8 Nutzungsansprüche / Bewertungsverfahren Ausgangslage In den vergangenen Jahrzehnten wurden durch gezielte Investitionsmaßnahmen und durch die kontinuierliche Arbeit einer Vielzahl von Akteuren die einmaligen Qualitäten des Piesbergs herausgearbeitet und für die Besucher des Kultur und Landschaftsparks zugänglich gemacht. Dadurch wurde der Piesberg in den letzten Jahren einer großen Anzahl von Besuchern bekannt und stellt heute einen wichtigen Standort für die Bildung in der Region dar. Darüber hinaus ist der Kultur und Landschaftspark ein beliebtes Ziel für Erholungssuchende aus der Stadt Osnabrück und dem Umland und hat sich gleichzeitig zu einem wichtigen Standort in der regionalen Kulturszene etabliert. Die verschiedenen Angebote und Veranstaltungen wurden bisher im Wesentlichen durch die am Piesberg etablierten Akteure durchgeführt. In den vergangenen Jahren haben jedoch die Anfragen zur Genehmigung von Einzelveranstaltungen oder auch dauerhaften Nutzungen im Kultur und Landschaftspark deutlich zugenommen. Bei den Antragstellern handelt es sich um Vereine, Firmen und Privatpersonen. Aufgabenstellung Im Mittelpunkt des vorliegenden Konzeptes steht somit die Frage, wie die weitere Entwicklung des Kultur und Landschaftsparks Piesberg befördert werden kann, ohne dass die bestehenden Qualitäten durch neue Nutzungsinteressen beeinträchtigt oder sogar zerstört werden. Die Aufgabe besteht darin, für die äußerst unterschiedlichen Vorhaben, die durch die Antragsteller eingereicht werden, ein Bewertungsverfahren zu erarbeiten, das es den politischen Gremien und der Verwaltung der Stadt Osnabrück ermöglicht, eine für Dritte nachvollziehbare Entscheidung über die Zulässigkeit des Vorhabens treffen zu können. Die beantragten Vorhaben sind sehr unterschiedlicher Natur. Beispiele hierfür sind spezielle Sportarten, Firmenfeiern oder Freizeitevents. Die Anzahl der Besucher variiert von unter hundert bis zu mehreren tausend Teilnehmern. Dementsprechend unterschiedlich ist die Wirkungsintensität dieser Veranstaltungen auf den Landschaftspark. Neben der Art der Veranstaltung selbst sind die Auswirkungen sehr stark davon abhängig, an welchen Ort des Kultur und Landschaftsparks die Durchführung geplant ist, wie viele Teilnehmer erwartet werden und wie die erforderliche Infrastruktur beschaffen sein muss. Aus Sicht des Natur und Artenschutzes spielen darüber hinaus noch jahreszeitliche und immissionstechnische Fragen eine wichtige Rolle. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 64

65 Vorgehensweise Aus den genannten Gründen können für die angeführten Fragestellungen keine einfachen Bewertungsmodelle zum Einsatz kommen, die auf der Grundlage eines festgelegten Kriterienkatalogs und alpha numerischer Wertzuweisungen arbeiten. Auch eindimensionale Ablaufschemata, die häufig für solche Fragestellungen verwendet werden, sind hier wegen der Komplexität des Sachverhaltes nicht geeignet. Aufgrund der Vielschichtigkeit der Fragestellungen ist ein Verfahren zu entwickeln, das einerseits eine Flexibilität in der Handhabung aufweist und andererseits ein ausreichendes Maß an Nachvollziehbarkeit und Verbindlichkeit gewährleistet. Auf der Grundlage des im Entwicklungskonzept vorgestellten Leitbildes und unter Berücksichtigung der beschriebenen qualitäts und identitätsbestimmenden Faktoren ist eine nachvollziehbare Bewertung der beantragten Vorhaben vorzunehmen. Die auf der Basis dieser Bewertung zu treffende Entscheidung ist dann in Form einer Argumentationsbilanz zu erläutern und wird somit auch für Außenstehende nachvollziehbar dokumentiert. Für die Entscheidungsfindung, ob ein neues Vorhaben im Kultur und Landschaftspark Piesberg zugelassen werden kann, wird durch den Fachbereich Umwelt und Klimaschutz Projektbüro Piesberg eine deskriptiv argumentative Bewertung auf drei unterschiedlichen Ebenen durchgeführt, in die auch die beteiligten Dienststellen und Eigenbetriebe miteinbezogen werden: 1. Ebene: Leitbild Die Formulierung eines allgemeingültigen Leitbildes für den Kultur und Landschaftspark Piesberg ist eine wichtige Voraussetzung für die Ausarbeitung der Entwicklungsziele Das Leitbild basiert auf der Erarbeitung und Konkretisierung der qualitäts und identitätsbestimmenden Kriterien und beschreibt die grundlegende Zielrichtung der weiteren Entwicklung. Folgende zwei Fragestellungen sind auf dieser übergeordneten Ebene zu beantworten: 1. Entspricht das Vorhaben der Zweckbestimmung wie sie im Leitbild des Kulturund Landschaftsparks Piesberg formuliert wurde? 2. Führt das Vorhaben zum Erhalt und/oder zur Stärkung der kulturhistorischen und landschaftlichen Qualitäten des Kultur und Landschaftsparks? Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 65

66 2. Ebene: Qualitäts und identitätsbestimmende Kriterien Im Kapitel 4 werden die qualitäts und identitätsbestimmenden Kriterien ausführlich beschrieben. Die einzelnen Aspekte werden in der folgenden Aufstellung nochmals wiedergeben: Landschaftsraumspezifische Faktoren o Erd und Landschaftsgeschichte o Kulturgeschichte und Geschichte der Industrialisierung o Naturentwicklung o Erlebbarkeit o Landschaftsgebundene Erholungsnutzung Angebotsspezifische Faktoren o Vielfalt und Authentizität o Offenheit o Erlebniswert o Wissen und Forschung o Umweltbildung o Besucherzahlen Auf dieser zweiten Entscheidungsebene werden die durch das Vorhaben betroffenen Kriterien einzeln betrachtet und anhand der folgenden Fragestellungen analysiert: 1. Werden durch das Vorhaben die vorhandenen qualitäts und identitätsbestimmenden Kriterien des Landschaftsraumes gefördert? 2. Bleiben die vorhandenen qualitäts und identitätsbestimmenden Kriterien durch das Vorhaben unbeeinflusst? 3. Werden durch das Vorhaben die vorhandenen qualitäts und identitätsbestimmenden Kriterien beeinträchtigt? Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 66

67 3. Ebene: Planungs, bau und umweltrechtliche Aspekte Die dritte Entscheidungsebene betrifft alle rechtlichen Aspekte, die im Zusammenhang mit der kommunalen Planungshoheit in die Zuständigkeit der Stadt Osnabrück fallen. Dazu gehören u. a. die geltenden Regelungen der Grünflächensatzung. Eine ausführliche Beschreibung der Vorgehensweise ist deshalb an dieser Stelle entbehrlich, da diese Prüfungsvorgänge zum Aufgabenbereich der Fach und Planungsämter gehören. In diesem Zusammenhang ist grundsätzlich zu klären, inwieweit die bestehenden Nutzungen (Gesteinsabbau, Abfallwirtschaftszentrum, Windenergie) durch die beantragten Vorhaben beeinträchtigt werden. Landschaftswandel Fazit Die beschriebene Methodik stellt eine Verfahrensweise vor, wie potenzielle Vorhaben im Kultur und Landschaftspark Piesberg zukünftig bewertet werden können. Die methodische Vorgehensweise ist unabhängig davon, ob es sich um großflächige Planungsvorhaben für Infrastrukturmaßnahmen, den Neu oder Umbau von Gebäuden oder um Einzelveranstaltungen handelt. In dem vorgestellten Leitbild werden die allgemeine Zweckbestimmung und die wesentlichen Zielvorstellungen formuliert. In einem weiteren Schritt sind die Auswirkungen des Vorhabens in Bezug auf die beschriebenen qualitätsbestimmenden Kriterien zu überprüfen. Ein weiterer entscheidender Aspekt dabei ist, dass mittel bis langfristige Entwicklungsperspektiven, die mit den beantragten Vorhaben verbunden sind, in die Entscheidungsfindung mit eingebunden werden. Gegebenenfalls ist das Verfahren an heute noch nicht bekannte Anforderungen und Aufgabenstellungen anzupassen. Wiebold LandschaftsArchitektur GmbH Seite 67

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