Verschriftlichte Heimat?

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Edwina Sommer
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1 Verschriftlichte Heimat?

2 Kinder- und Jugendliteraturforschung in Österreich Veröffentlichungen der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung Herausgegeben von Ernst Seibert und Heidi Lexe Band 10

3 Kathrin Wexberg Verschriftlichte Heimat? Karl Bruckner ein österreichischer Kinder- und Jugendbuchautor im Spannungsfeld zwischen Literatur und Gesellschaft Praesens Verlag Literaturwissenschaft Sprachwissenschaft Musikwissenschaft Kulturwissenschaft Wien

Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet

4 Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über < abrufbar. ISBN Gedruckt mit Förderung des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung in Wien Praesens Verlag Wien 2007 Alle Rechte vorbehalten. Rechtsinhaber, die nicht ermittelt werden konnten, werden gebeten, sich an den Verlag zu wenden.

5 Den FreundInnen in Brasilien gewidmet, deren Einsatz und Hingabe für das Leben und für die Wissenschaft mir Inspiration und Ermutigung sind no Brasil, o empenho e a dedicação del@s pela vida e pela ciência são inspiracão e estímulo pra mim

7 Inhalt Geleitwort 9 Teil 1 Grundlagen Einleitung, Darstellung der Forschungslage Karl Bruckner und Österreich Theoretische Grundlagen 18 Teil 2 Biographie und Rezeption Biographisches Lebensdaten Karl Bruckner als politischer und privater Mensch Institutionen und Produktionsbedingungen Selbst- und Fremdstilisierung eines Autors Der Arbeiter Der Weltverbesserer Das innere Kind Rezeption Bruckner im Kontext der österreichischen Kinder- und Jugendliteratur seiner Zeit Rezeption in Österreich Preisvergaben Rezeption im Kontext der Schule Zeitungsartikel über Karl Bruckner Internationale Rezeption Lektüreerfahrungen Kanonisierung und Vergessen 8 Teil 3 Werkanalyse anhand ausgewählter Texte und Themen Gemeinschaft 84 Die Spatzenelf (1949) 84 Die Olympiade der Lausbuben (1953) Krieg und Frieden 94 Sadako will leben (1961) 94 Yossi und Assad (1971) 101 Tuan im Feuer (1977) Geschichtsdarstellungen 119 Der goldene Pharao (1957) 119 Mann ohne Waffen (1967) 124 In diesen Jahren. Wien (1965) 133 Heute, am 10. April 1938 (1972) Funktionen des Fremden 141

8 Pablo der Indio (1949), Der Diamant des Tobias Amberger (1950), Mein Bruder Ahual (1952) 141 Der Diamant des Tobias Amberger (1950) Großstadtromane und Naturdarstellungen Großstadtromane Naturdarstellungen Frauen und Männer Starke Frauen 166 Giovanna und der Sumpf (1963) 166 Lale, die Türkin (1958) Klassische Männer 177 Der Weltmeister (1956) 177 Der Sieger. Männer und Motoren. (1973) Analyse von bisher nicht zugänglichen Kleinschriften und Zeitungsartikeln Artikel Henry Ford. Eine biographische Skizze Durch Bildung zur Freiheit. Booker Washingtons Leben und Werk Schriftsteller antworten jungen Menschen auf die Frage: Wozu leben wir? 200 Teil 4 Ideologisch-ästhetische Wertvorstellungen und ihre Vermittlung Der Kampf um Schmutz und Schund als Kulminationspunkt von Normativitätsvorstellungen und Ideologie Kontroversen rund um Giovanna und der Sumpf 213 Teil 5 Conclusio 225 Bibliographie 229 Anhang 255

9 Geleitwort Man meint, er sei unbekannt, dieser Karl Bruckner. Doch siehe da, die Untersuchung von Kathrin Wexberg fördert Erstaunliches zutage: Man erinnert sich seiner, denn die Verfasserin hat keine Mühe gescheut, Spurensicherung zu betreiben, und so melden sich namhafte Schriftsteller, die dieser Autor zur Lektüre und damit wohl auch zum Schreiben führt, und es ist mehr als angebracht, dass eine Studie sich dieses ohne Zweifel erfolgreichsten Kinderbuchautors Österreichs in den fünfziger Jahren annimmt: Sein Roman Die Spatzenelf (1949) erlebte viele Auflagen und passte so ganz in das Bild jenes Österreichs, das sich nach 1945 seiner eigenen Identität besann und dies nicht zuletzt auch durch den Fußball besorgte. Dieser Roman war ein ideales Identifikationsangebot für die Jugend. Aber das vorliegende Buch erzählt auch von vielem Anderen: Die Autorin geht den verschlungenen Wegen der Biographie Bruckners nach, ein mitunter heikles Unterfangen, zumal ja auch einige Widersprüche herausgearbeitet werden mussten und nichts geschönt werden sollte. Es geht aber nicht nur um Personen und Persönliches, sondern um ein wichtiges Stück Institutionengeschichte, und der Buchklub der Jugend, das Internationale Institut für Jugendliteratur und Leseforschung, die Österreichische Jugendschriftenkommission beim Bundesministerium für Unterricht und Kunst, die Studien- und Beratungsstelle für Kinder- und Jugendschrifttum und die Kinderfreunde werden hier zum ersten Mal einer treffenden Kurzanalyse unterzogen ein sehr praktikabler Einstieg in die österreichische Kinder- und Jugendbuchszene, vor allem in deren institutionellen Rahmen, wodurch auch genau der Ort der Kinder- und Jugendliteratur in der österreichischen Literaturszene bestimmt werden kann. Als gute Sozialhistorikerin der Literatur hat sich die Autorin denn auch auf eine möglichst umfassende Geschichte der Rezeption eingestellt und einige wertvolle Daten gesammelt, wobei vor allem die markanten Äußerungen von Schriftstellern hervorzuheben wären (Menasse, Hackl, Schindel, aber auch Andreas Okopenko), ein sehr schönes Beispiel, wie dringlich monographische Studien dieses Typs sind, da sie auch Schlaglichter auf die Literatur werfen, die ihren festen Platz im Kanon der Literaturgeschichten hat. Durch die ernsthaften philologischen Kriterien macht diese Arbeit die Tür weit auf zu weiteren Untersuchungen, die sich ähnlichen Themen widmen. Kathrin Wexbergs Buch ist ein weiterer Beweis dafür, dass die Erforschung der Kinder- und Jugendliteratur kein Randgebiet literaturwissenschaftlicher Praxis ist, sondern in deren Zentrum gehört. Wendelin Schmidt-Dengler 9

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