Bahnpark Augsburg Museumskonzept Teilbereich A

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1 Bahnpark Augsburg Museumskonzept Teilbereich A Feuer Wasser Dampf: Die Welt der Dampflokomotive Das vorliegende Papier ist Teil des abgestimmten Museumsrahmenkonzeptes Werkstatt der Entdeckungen für das Industriedenkmal Bahnpark Augsburg vom Juni Ort Die Welt der Dampflokomotive (Arbeitstitel) entsteht in einem Teilbereich des ehemaligen Bahnbetriebswerkes Augsburg, Firnhaberstraße 22c, Augsburg. Geltungsbereich Das Konzept Welt der Dampflokomotive umfasst die Gläserne Dampflok-Werkstatt in der Dampflokhalle (Nördlichen Montierung) und das Freigelände mit dem Gleisfeld nördlich der Dampflokhalle. Mit einbezogen ist auch der Bunker am Bockkran. Die Gebäude und Anlagen stehen unter Denkmalschutz und bilden zusammen mit den beiden Tiefbrunnen die authentische Kulisse für das Thema. Besonderer Wert wird gelegt auf die Betriebsfähigkeit der einzelnen Exponate sowie der Gesamtanlage, die ein funktionsfähiges Bahnbetriebswerk für Dampflokomotiven der 1950er- und 1960er-Jahre darstellt. Fläche Freigelände und Dampflokhalle (nur nördliche Montierung): ca Quadratmeter.

2 Die Welt der Dampflokomotive soll sich später zu den weiteren Bausteinen im Gesamtkonzept fügen. Dazu gehören vor allem die eigentliche Werkstatt der Entdeckungen im Rundhaus und die Schmiede im mittleren Bereich der Dampflokhalle. Zielgruppen: - Besucher aller Altersgruppen - Familien, vor allem Kinder, Schüler, Jugendliche - Technikbegeisterte - Dampflokfreunde Vermittlungsziele: Die beeindruckenden und faszinierenden Dampflokomotiven sollen grundlegende naturwissenschaftliche Zusammenhänge der Physik veranschaulichen. Darüber hinaus sollen die Besucher sensibilisiert werden für einen verantwortungsvollen Umgang mit Energie und Ressourcen (Wasser, Kohle, Öl usw.). In das Konzept werden auch die Anlagen, Maschinen und Einrichtungen einbezogen, die zum Betrieb einer Dampflok notwendig sind (Werkzeugmaschinen, Wasserkran, Bekohlungsanlage, Tiefbrunnen usw.). An bestimmten Tagen können die Besucher den echten Werkstattbetrieb mit schwerer Instandhaltung an den Lokomotiven mitverfolgen. Erläuternde Texte sind einfach, kurz, prägnant und anschaulich, die Grafiken plakativ und einprägsam und vor allem verständlich und interessant für Kinder, Schüler und Jugendliche. Die genauen Inhalte sollen mit Fachleuten (z.b. Physiklehrer) erarbeitet werden. Was erlebt und lernt der Besucher? - Wie funktioniert die Dampflokomotive? - Wie werden Feuer und Wasser zu Dampf, Energie und Bewegung? - Was ist alles notwendig, um eine Dampflok in Bewegung zu setzen? - Woher kommen Wasser, Kohle und Öl für den Betrieb einer Dampflok? - Wie viel Energie braucht eine Dampflokomotive, wie viel eine heutige Elektro- Lokomotive, wie viel ein Automobil? - usw. Folgende Bereiche der Technik, der Physik bzw. der Mathematik werden angesprochen: - Mechanik - Wärmewirtschaft - Wasserwirtschaft - Geometrie - Strömungslehre Gesonderte Texte geben Auskunft über die Geschichte und die Technik der Original- Exponate sowie über die Betriebsabläufe in einem Bahnbetriebswerk für Dampflokomotiven.

3 Original-Exponate: - Gleis 1Nord: Schnellzug-Dampflok (rollfähig, kohlegefeuert, Baujahr 1937, Hersteller Borsig); Eigentümer: privat. - Gleis 2Nord (Gleis für Gastlokomotive): Beispiel: Personenzug-Dampflok (ehemals preußische Gattung P 8, betriebsfähig, kohlegefeuert, Baujahr 1935, Hersteller Resita/Rumänien; saisonale Gastlokomotive der Österreichischen Gesellschaft für Eisenbahn- Geschichte ÖGEG für die Bespannung der Museumszüge auf der Ammersee- Dampfbahn); - Güterzug-Dampflok ; (betriebsfähig, ölgefeuert, Baujahr 1939, Hersteller Henschel); Eigentümer: Dampflok-Gesellschaft München e.v.; - diverse Werkzeugmaschinen für die Instandhaltung von Dampflokomotiven; - Achssenke; - Wasserkran; - Bekohlungsanlage mit Schrägaufzug (Baujahr 1943), Kipploren und offener Wagen (E-Wagen) als Kohlenlager; - Bockkran; - Schürhakengestell mit Schürhaken; - zwei Tiefbrunnen mit bis zu 177 Meter Tiefe der originalen Wasserversorgung - und weitere Hands-on-Stations Idealerweise können die Besucher an einzelnen Experimentierstationen in der Halle und im Freigelände selbst Hand anlegen und die Themen Physik, Mechanik und Wasserwirtschaft selbst begreifen. Beispiel: Kohle selbst schaufeln und die Anstrengung der Arbeit erleben. Werkstattbereiche In der Dampflokhalle befinden sich Bereiche, die dem echten Werkstattbetrieb zur Instandhaltung der Loks vorbehalten und nur im Rahmen von Führungen zugänglich sind. Sicherheit Im Werkstatt- und Museumsbereich finden fallweise Bewegungen von Schienenfahrzeugen statt. Das bestehende Sicherheitskonzept für den Bahnpark Augsburg ist bei Bedarf der Entwicklung des Museums anzupassen. Alle Auflagen des Brandschutzes, der Unfallverhütung usw. sind einzuhalten. Dampfbahnfahrten Ammersee-Dampfbahn Ergänzend zur Ausstellung werden seit 2010 saisonal ausgehend vom Bahnpark historische Zugfahrten der Ammersee-Dampfbahn angeboten, welche sich erfolgreich etabliert haben und zum festen Bestandteil der touristischen Landschaft zwischen Augsburg und dem Ammersee geworden sind. In der Gegenrichtung bringen die Museumszüge aus der Ferienregion Ammersee zahlreiche Besucher in den Bahnpark. Die Lokomotiven der

4 Ammersee-Dampfbahn werden im Museumsbereich bekohlt, mit Wasser versorgt und betriebstechnisch behandelt und bilden somit die lebendigen Exponate des Museums. Wechselausstellungen und Dokumentationen Zu den Themen Dampflokomotiven, Dampflok-Technik und Dampflok-Geschichte werden Dokumentationen und Veröffentlichungen angeboten. Wechselausstellungen finden im Obergeschoss der Dampflokhalle statt. Im Shop werden passende Fachbücher angeboten. Text- und Bildtafeln Text- und Bildtafeln müssen angesichts des Werkstattbetriebes extrem robust und teilweise auch für den Einsatz im Freigelände und in den Bunkern geeignet sein. Die Tafeln sollen das historische Erscheinungsbild der Hallen und des Freigeländes als historisches Ensemble möglichst wenig stören. Das Gelände soll weiterhin auch als authentischer Ort für Film- und Fotoveranstaltungen ohne störendes Beiwerk nutzbar sein. Texte sollen durchgängig in deutscher und englischer Sprache sein. Jim Knopf und Lukas als Identifikationsfiguren Jim Knopf und Lukas aus der gleichnamigen Geschichte von Michael Ende bzw. aus der Augsburger Puppenkiste können vorbehaltlich der rechtlichen und gestalterischen Durchführbarkeit als Identifikationsfiguren für Kinder mit Themenbezug zur Eisenbahn und zur Technik eingesetzt werden: Jim Knopf frägt Lukas antwortet. Bauliche Maßnahmen Beschilderung und Beschreibung aller Exponate in der Halle und im Freigelände; Entwicklung und Umsetzung einer Wegeführung durch Halle und Freigelände; Erschließung des Bunkers am Bockkran für die Besucher und Einrichtung einer Ausstellung im Bunker; Neubau der Einfriedungen mit möglichst großer Transparenz, sodass der Einblick von der Firnhaberstraße möglichst ungestört ist und das Museumsgelände mit seinen Industriedenkmälern als Technik-Landschaft wahrgenommen wird; Errichtung einer Bekohlungsanlage und eines Schürhakengestells; Rückbau Beleuchtung im Freigelände auf ein historisch korrektes Erscheinungsbild; Einbau der Achssenke in die vorhandene Grube; Überarbeitung der Elektroanlage; Einrichtung von einigen Hands-on-Stations mit Bezug auf die zu vermittelnden Inhalte. Konzept: Markus Hehl Architekt und Geschäftsführer Bahnpark Augsburg ggmbh, Stand: 9. Januar 2015

5 Einen prominenten Platz im Museumskonzept der Gläsernen Dampflok-Werkstatt nimmt die Schnellzug-Dampflok aus dem Jahr 1935 ein (Gleis 1Nord). Die Personenzug-Dampflok kann als Gast-Lok in die Gläserne Dampflokwerkstatt eingebunden werden (Gleis 2Nord). Im Hintergrund das Übernachtungsgebäude aus dem Jahr Der Wasserkran rechts neben der Lok gehört zu den historischen Behandlungsanlagen für Dampfloks und soll durch ein Schürhakengestell und eine Bekohlungsanlage ergänzt werden.

6 Ebenfalls einen Stammplatz in der Gläsernen Dampflok-Werkstatt findet die denkmalgeschützte Güterzuglok der Dampflok-Gesellschaft München e.v. (Gleis 3Nord). Thema des Museumskonzeptes ist das faszinierende Spiel mit den Elementen: Feuer und Wasser werden zu Dampf und Bewegungsenergie: Blick in den Führerstand der Dampflok auf der Fahrt mit einem Museumszug der Ammersee-Dampfbahn vom Bahnpark nach Utting.

7 Bis zu 700 Besucher kamen bisher zur jährlich stattfindenden Nacht der Giganten, zu der die Gläserne Dampflok-Werkstatt effektvoll in Szene gesetzt wird. An bestimmten Tagen können die Besucher die harte Arbeit der Dampflokschlosser miterleben: Schweißarbeiten an den sogenannten Schwallblechen der Dampflok

8 Die Faszination der Technik und der Dampflokomotive zieht Menschen aller Altersgruppen an: Zum Dampflokfest im Sommer 2012 beispielsweise kamen über 3000 Besucher in den Bahnpark. Stimmungsbild aus dem Freigelände: Im Vordergrund unten ist einer von vier Bunkern im Bahnpark zu erkennen. Unter dem Dreibein links befindet sich ein Tiefbrunnen, der in den 1930er-Jahren auf 177 Meter Tiefe abgeteuft wurde. Die historische Wasserversorgungsanlage soll in das Museumskonzept einbezogen werden.

9 Der Bahnpark Augsburg repräsentiert mit seinen Anlagen ein authentisches Bahnbetriebswerk für Dampf- und Diesel-Lokomotiven der 1950er- und 1960er-Jahre. Dazu gehören unter anderem auch die funktionsfähige Weichenbeleuchtung (vorn), ein Wasserkran (rechts) und ein sogenannter Bockkran (im Hintergrund). Alle Einrichtungen sollen funktionsfähig präsentiert werden.

10 Schwerstarbeit in der Werkstatt: Die Themen Mechanik, Wärmewirtschaft, Wasserwirtschaft, Geometrie und Strömungslehre sollen am anschaulichen Beispiel der Dampflokomotiven vor allem jungen Besuchern vermittelt werden. Das Ensemble der denkmalgeschützten Bauten und Anlagen wird immer wieder auch für Film- und Fotoveranstaltungen genutzt. Im Januar 2014 ist die Dampflok zu Gast im Bahnpark. Ein Feuerkorb verhindert, dass die Wasserleitungen an der Lok und am Wasserkran einfrieren.

11 Die Gläserne Dampflok-Werkstatt befindet sich in der denkmalgeschützten Dampflokhalle aus dem Jahr Das Gebäude umfasst drei Betriebsgleise und eine Fläche für Werkstatt- und Museumsbetrieb. Im Bahnpark befinden sich insgesamt vier Bunkeranlagen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Zwei dieser Bunker werden in das vorliegende Ausstellungskonzept einbezogen werden.

12 Blick in die Schmiede, deren Einrichtung aus den Jahren 1903 bis 1913 stammt. An bestimmten Museumstagen arbeiten drei Schmiedemeister an Amboss und Esse. Im Osten bilden die denkmalgeschützten Bauten der ehemaligen Eisenbahnersiedlung an der Firnhaberstraße den räumlichen Abschluss des Museumsgeländes.