#02 Kamera Praxis I. Technische Grundlagen. >> Manuelle Belichtungskontrolle >> Einstellungsgrößen + Perspektive >> Optische Grundlagen

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1 #02 Kamera Praxis I Technische Grundlagen >> Manuelle Belichtungskontrolle >> Einstellungsgrößen + Perspektive >> Optische Grundlagen Berlin, 20. April 2015

2 Grundlagen der Optik Sammellinse / Objektiv Objekt Sammellinse & Brennebene (= bei scharfer Blenden-Lamellen Abbildung Film-/Sensor-Ebene) In der Praxis besteht ein Objektiv aus einer Vielzahl von konvex und konkav geschliffenen und meist speziell vergüteten Linsen. Durch ein Verschieben der Linsen zueinander kann fokusiert, bzw. Zoom-Wirkung realisiert werden. (c) jungefilmszene.de

3 Funktionsprinzip analoge Filmkamera # Linsensystem # Umlaufblende # Filmebene - Bei 25fps wird 25x/Sek. ein Film-Bild mit 1/50 Sek. belichtet und 25x/Sek. ist das Bild für 1/50 Sek. im Sucher zu sehen. - Der Umlaufblende entspricht bei elektronischen Kameras der Shutter. Dieser ist i.d.r. als Rolling Shutter oder als Global Shutter ausgeführt. D.h. der Sensor wird in Zeilen oder als ganzes je Einzelbild ausgelesen. Beim Rolling-Shutter können Störeffekte aufteten: (c) jungefilmszene.de (c) institutonovasmidias.com (c) movie-college.de

4 Digitale Spiegel-Reflex-Kamera (DSLR) # Linsensystem eines Zoom-Objektivs # Sensor (CMOS Chip) - Im Live-View Modus zeigt das LCD Disply permanment das Video-Bild - Im klassischen Foto-Modus wird das Bild via Spiegel auf der Mattscheibe im Sucher angezeigt

5 Belichtungs-Kontrolle Manuelle Einstellungen Kamerainterne Parameter: Empfindlichkeit - >>ISO/ASA<< (vorgegeben oder variabel) i.d.r ISO (u.u. bis ) Lichtmenge/Blende - >> T (F stop) << (in Stufen, je halbierte Lichtmenge) Blendenzahlenreihe: 1 1,4 2 2,8 4 5, Durchgelassenes Licht in %: ,5 6,25 3,13 1,56 0,78 0,39 0,2 0,1 Belichtungszeit - 1/x Sek. (Standard-Belichtungszeit bei 25 B/Sek. 1/50; bei 24fps 1/48) Veränderte Belichtungszeit/Shutter bedeutet Shutter-Effekt oder Bewegungsunschärfe Weitere Möglichkeiten die Belichtung zu beeinflussen: Lichtniveau erhöhen - i.d.r. durch Leuchten, Reflektoren oder Ortsveränderung Lichtempfindlichkeit der Kamera erhöhen - Gain/dB anheben - i.d.r. nur bei klassischen Video-Kameras (entspricht erhöhter ISO-Zahl) Lichtniveau verringern - i.d.r. durch Dimmen, Filter (vor Lampen oder Fenstern), Abdunkeln, Ortswahl Lichtempfindlichkeit der Kamera verringern - durch interne oder externe ND-Filter (Neutral Grau) (keine Farbveränderung)

6 Belichtungs-Kontrolle Manuelle Einstellungen Beispiel-Belichtung: Alle Kombinationen führen zur gleichen Lichtmenge auf dem Sensor - gleiche, korrekte Belichtung; ABER unterschiedliche ästhetische Wirkung & Auswirkungen in der Praxis ISO Blende 5,6 2,0 5,6 2, Shutter 1/50 1/50 1/50 1/200 1/50 1/25 1/50 ND Ohne ND 9 ND 9 ND 6 Ohne Ohne Ohne Gain (fix ISO) Ohne Ohne Ohne Ohne 3dB Ohne Ohne Hinweis: ISO/Empfindlichkeit, Blende, Shutter/Belichtungszeit, ND und Gain verhalten sich PROPORTIONAL zueinander. Die Lichtmenge vwird jeweils verdoppelt oder halbiert. ISO Blende 1 1,4 2 2,8 4 5, Bel.-Zeit 1/25 1/50 1/100 1/200 1/400 1/800 1/1600 1/3200 ND-Stufen (teilw. auch als usw. dargestellt) Gain (3db) 6dB (9dB) 12db 18dB ACHTUNG: je 6dB entsprechen einer Blendenstufe!

7 Belichtungs-Kontrolle Ästhetische Auswirkungen Brennweite (f) beeinflusst Lichtstärke und Schärfentiefe - die Schärfentiefe (von wo bis wo ist das Objekt scharf abgebildet) nimmt mit steigender Brennweite (mm) AB - d.h. längerer Zoom -> weniger scharf - die Tiefnwirkung/Staffelung verringert sich bei steigender Brennweite; Objekte rücken scheinbar zusammen ; Bildausschnitt wird kleiner - weniger zu sehen --> vgl. Abb. nächste Seite <-- - eine lange Brennweite wackelt mehr - unruhiger weil Bewegung vergrößert wird Sensor-Größe (Zoll/mm) beeinflusst Lichtstärke und Schärfentiefe - ein größerer Sensor ist potentiell lichtstärker/empfindlicher (mehr Fläche) - für gleiche Abbildungsgröße ist eine längere Brennweite erforderlich (Crop-Faktor) - bei gleicher Abbildungsgröße WENIGER Schärfentiefe - weniger unruhig/wackelig, da die Fläche im Verhältnis zur Störbewegung größer ist Blende (T) beeinflusst Schärfentiefe und Abbildungsqualität - je kleiner die Blende (große Zahl) desto größer die Schärfentiefe - die Abbildungsqualität eines Objektivs ist i.d.r. bei T5.6/8 am besten, da Streulicht und Lichtbrechung optimiert werden; Linsensysteme sind konkav/konvex geschliffen und fallen zum Rand hin in der Abbildungsqualität ab Shutter/Belichtungszeit beeinflusst Bewegungsunschärfe/Shutter-Effekt - längere Belichtungszeit verursacht u.u. Unschärfe bzw. verwischte Bewegungen - der Shutter-Effekt isoliert Bewegungen und lässt sie abgehackt wirken

8 Brennweiten-Vergleich Ästhetische Auswirkungen Weitwinkel - große Schärfentiefe - großer Bildwinkel; bei gleicher Abbildungsgröße des Vordergrunds ist insgesamt mehr Hintergrund im Bild erfasst - deutliche Staffelung in der Tiefe, Raumwirkung (c) jungefilmszene.de Normalbrennweite - verringerte Schärfentiefe - Bildwinkel entspricht etwa dem alltäglichen Sehen - Reduzierung und Verdichtung des Hintergrunds - Motiv wird stärker vom Hintergrund getrennt - weniger naturalistische Information (c) jungefilmszene.de Telebereich - stark reduzierte Schärfentiefe - sehr enger Bildwinkel; Hintergrund wird stark abstrahiert - Tiefen- und Raumwirkung sehr gering - deutliche Isolierung und Hervorhebung des Vordergrunds (c) jungefilmszene.de

9 Praxis-Tipps >> Kurze Brennweite - weniger Wackeln << >> Große Blende - mehr Schärfentiefe (weniger unscharfe Bilder) << >> Größerer Sensor - weniger Wackeln + weniger Schärfentiefe + lichtstärker << >> ISO / Gain anheben verstärkt Bild-Rauschen (bes. in den Schwärzen) << >> ND Filter nutzen um größere Blende zu erhalten << Bildwinkel (Abbildungsgröße) -- Verhältnis Sensorgröße/Brennweite Bezeichnung des Objektivtyps Bildwinkel Kleinbild 35mm Schmalfilm 16mm Super 8 8mm Beaulieu 6008 Viertelzoll- Chip Drittelzoll- Chip Sony TR2000E Halbzoll- Chip Sony 6000 E Zweidrittel zoll-chip Fisheye ,5 0,86 0,63 0,83 1,1 1, ,14 0,84 1,1 1,48 2,2 extremes ,5 2,6 1,9 2,5 3,3 5 Weitwinkel ,4 2,5 3,3 4,4 6, ,9 3,9 5,2 7,8 Weitwinkel ,8 5 3,7 4,9 6,5 9, ,5 6 4,4 5,8 7,8 11,7 Normalobjektiv ,5 7,1 5,3 6,9 9,3 13,9 Portraitobjektiv ,5 Tele , ,5 extremes , Tele

10 # # E i n s t e l l u n g s - G r ö ß e n # # Totale

11 übung >> Dramaturgisch, inhaltlich motivierte Umsetzung 5 versch. Einstellungs-Größen << >> je 1x Aufsicht, Untersicht, Frosch-, Vogelperspektive << >> Handkamera/bewegte Kamera << >> Motivierte Zooms (nicht mit der Kamera suchen ) << >> Motivierte Schwenks (erzählerisch begründet) << >> Schärfentiefe / Schärfenverlagerung (Vorder-, Mittel-, Hintergrund) << Praxis-Übung

12 Seminar Datum Thema Tag Einführung & Praxisübung Tag Kamera 1 - Praxis Tag Kamera 2 - Praxis & Theorie Tag Kamera 3 & Licht - Praxis & Theorie Tag Ton & Praxis-Übung Konzeption 1 SSZ Treatment Entwurf Tag Konzeption 2 - Storyline SSZ Produktion Art Department Tag PPM - Drehvorbereitung SSZ PPM "alle" Technik-Ausleihe Tag DREH Tag 1 Tag 9 DREH Tag 1 Tag DREH Tag 2 Tag 11 DREH Tag 2 Tag Schnitt - Schulung 1 (Ext. Dozentin) Tag Schnitt - Schulung 2 (Ext. Dozentin) SSZ ( ) Schnitt Tag Schnitt - Praxis (Feinschnitt & SFX) SSZ ( ) Schnitt - Finalisieren Tag Mastering & Prüfungsvorbereitung Prüfung Keine Vorlesung SSZ Pfingstmontag SSZ

13 AV-Produktion Musik-Video DREH-STAB Produktion Produktion Set-AL 1. Regie 2. Regie Skript / Continuity 1. Kamera 1. Kamera-Assistenz 2. Kamera 2. Kamera-Assistenz Licht Licht Licht & Bühne Playback Requisite Maske / Kostüm [Wechsel-Belegung möglich] * * * * * * Konzept & Schnitt - ALLE

14 DANKE.