NATURA 2000 in Bayern Newsletter 01/2011
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- Steffen Hausler
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1 NATURA 2000 in Bayern Newsletter 01/2011 Achtung: Manche im Folgenden angegebenen Links funktionieren im Nur-Text-Format wg. automatischem Zeilenumbruch evtl. nur, wenn man sie in der Browser-Befehlszeile "zusammenbaut"! Rückblick auf das Jahr 2010 und Ausblick in 2011 Im Jahr 2010 gelang der breite Einstieg in das FFH-Stichprobenmonitoring in der Kontinentalen Biogeographischen Region (KBR), die Weiterführung der Vorarbeiten zum Bericht für die Alpine Biogeographischen Region (ABR) sowie die Erarbeitung und Fertigstellung einiger weiterer Grundlagen für die FFH-Verträglichkeitsprüfung und die Managementplanung. Der internationale Austausch wurde im Rahmen einer vom LfU organisierten Veranstaltung in Augsburg intensiviert. Schwerpunkt der Arbeiten in 2011 werden die Fortführung des FFH-Stichprobenmonitorings in der KBR, der Beginn des Monitorings in der ABR und der Start der zusätzlich erforderlichen Arbeiten (z.b. Recherchen zu den Verbreitungsgebieten) für den nationalen FFH- Bericht 2012 sein. Desweiteren wird die Konsolidierung der Grundlagen für die Managementplanung und die FFH-Verträglichkeitsprüfung vorangebracht. Das Jahr 2011 wird also wieder ein intensives Jahr für die Arbeiten im Rahmen des Europäischen Schutzgebietsnetzes NATURA 2000 werden. Wir freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit und den fachlichen Austausch mit Ihnen. Monitoring FFH-Stichprobenmonitoring KBR Beim Stichprobenmonitoring in der KBR konnte bis Ende 2010 ein erheblicher Teil der jeweils erforderlichen Untersuchungen vergeben und gestartet werden. Nimmt man die Offenland- und Waldschutzgüter zusammen, hat die Bearbeitung bei rund 41% der Untersuchungsflächen für die Lebensraumtypen und 70% für die Arten in 2009 und 2010 begonnen. Im Offenland sind dies v.a. Amphibien und Reptilien, Schmetterlinge, Libellen und Fische sowie die Lebensraumtypen der Hoch- und Niedermoore sowie der Kalkstandorte. Die Ausschreibung und Vergabe der übrigen Arten und LRT ist wie bisher paketweise - in 2011geplant. Alpine Biogeografische Region (ABR) Bayern wird für die ABR mittels Experteneinschätzung die erforderliche Bewertung der Erhaltungszustände der Arten und Lebensraumtypen vornehmen. Dabei wird auf vorhandene Daten (z.b. Alpenbiotopkartierung, Artenschutzkartierung) zurückgegriffen, die durch Informationen externer Fachleute überprüft und konsolidiert und ggf. ergänzt werden sollen.
2 FFH-Verträglichkeitsprüfung Neues Formblatt FFH-Verträglichkeitsabschätzung Für die FFH-VA steht ein neues Formblatt mit Erläuterungen zur Verfügung, das eine möglichst einheitliche Vorgehensweise gewährleisten soll. Es steht unter in beschreibbarer Form zum Download zur Verfügung. ANL-Seminar zur FFH-Verträglichkeitsprüfung Im Jahr 2010 fand im Gegensatz zu den Jahren davor keine Veranstaltung in Kooperation zwischen ANL, LfU und StMUG zu diesem Thema statt. Der Grund hierfür liegt in der beabsichtigten Neukonzipierung dieser Veranstaltung. Für 2011 ist wieder ein Seminar vorgesehen (vsl. am 14./ in Hof/S.). FFH-Managementplanung Codeplan Natur und Landschaft Der NuL-Codeplan wurde in 2009/2010 überarbeitet und erweitert. Um diesen auch in der FFH- Managementplanung für die Codierung von Maßnahmen benutzerfreundlich anwenden zu können, wurde die Codierung in einer "Baumstruktur" neu aufbereitet (für FFH-MP relevant sind v.a. die "Pflege- und Sicherungshinweise" = PF-Codes). Die erweiterten Pflege- und Maßnahmencodes sollen - soweit nicht bereits geschehen - ab sofort in der FFH-MP verwendet werden. Der Codeplan steht unter zum Download zur Verfügung, die Baumstruktur unter: Feinabgrenzung Die Feinabgrenzung für die bayerischen FFH-Gebiete wurde Ende des Jahres 2010 nach einem intensiven Arbeitsprozess zwischen den Naturschutzbehörden, dem LfU und der Forstverwaltung abgeschlossen. Letzte Arbeiten im Detail werden noch in den nächsten Wochen vom LfU durchgeführt. Damit liegen auch die Abgrenzungen der FFH-Gebiete flächendeckend im M 1:5.000 vor. Sie dienen allerdings vorerst nur der internen Verwendung in der bayerischen Naturschutz- und Forstverwaltung, insbesondere als Grundlage für die Erarbeitung von Managementplänen. Im Verwaltungsvollzug, z.b. bei Verträglichkeitsprüfungen, ist weiterhin die Abgrenzung der EU-Meldung im Maßstab 1: zugrunde zu legen. Fachbeiträge Fischerei Die für die Managementpläne erforderlichen Beiträge für Fische werden von den Fischereifachberatungen der Bezirke erstellt. Die höheren Naturschutzbehörden bei den Regierungen bitten
3 daher jeweils die Fischereifachberatungen um die Erstellung entsprechender Beiträge. Diese werden dann über das Referat Gewässerökologie des LfU bzw. das Institut für Fischerei in Starnberg der jeweiligen Regierung zugeleitet. Die Rahmenvorgaben sind so gestaltet, dass der Beitrag vom bearbeitenden Planungsbüro nur noch modulhaft eingearbeitet werden muss. Berichtspflicht Vogelschutzrichtlinie Das Berichtswesen der Vogelschutzrichtlinie nach Artikel 12 (Dreijahresbericht) soll grundlegend überarbeitet werden. Entsprechende Abstimmungen auf der Ebene der EU und der Mitgliedsstaaten laufen derzeit. Der bisherige, wenig aussagekräftige Dreijahresbericht, der im Wesentlichen eine Aufzählung der in den Vogelschutzgebieten durchgeführten Maßnahmen und allgemeine Angaben zur Rechtslage enthielt, soll zu einem aussagekräftigeren Bericht über Status und Trend der Vogelarten umgestaltet werden. Zukünftig sollen Angaben zu folgenden Bereichen erarbeitet werden: Artinformation, Populationsgröße, Trend der Population, Größe des Brutgebiets, Trend des Brutgebiets, Belastungen und Beeinträchtigungen der Art sowie evtl. Beiträge des Netzwerkes der Vogelschutzgebiete zum Arterhalt. Herangezogen werden sollen vorwiegend die Daten des zwischen Bund, Bundesländern und dem Dachverband Deutscher Avifaunisten vereinbarten Vogelmonitorings. In Anlehnung an den FFH-Bericht soll der Bericht nach Art. 12 der Vogelschutzrichtlinie auch nur noch alle sechs Jahre erstellt werden. FFH-Richtlinie (Artikel 17) Das Berichtsformat, wie es für den Bericht 2006/2007 angewendet wurde, wird derzeit überarbeitet, um die fachliche Aussagekraft zu verbessern. Ein weit entwickelter Entwurf liegt vor und wird voraussichtlich in der nächsten Sitzung des Habitatausschusses der EU im Mai 2011 verabschiedet. Damit wird für den nächsten Bericht 2012/2013 bereits das neue Berichtsformat zur Anwendung kommen. Im allgemeinen Bericht wird zukünftig auf nicht aussagekräftige Angaben verzichtet. Zum Beispiel verbleiben von den Angaben zu den Erhaltungsmaßnahmen nur noch Informationen über die Managementpläne. Auch Angaben zur Finanzierung sind nicht mehr erforderlich, da diese Daten anderweitig von der EU bei den Mitgliedsstaaten abgefragt werden. Die Neuerungen im Berichtsformat für die Arten (Annex B) und die Lebensraumtypen (Annex D) ermöglichen im Falle von fehlenden Daten für den Trend unbekannt anzugeben, die betrachtete Trendperiode wird zwischen den Mitgliedsstaaten vereinheitlicht, die Bewertung des Langzeittrends (24 Jahre) für Population, Habitat und Verbreitungsgebiet wird neben dem Kurzzeittrend (12 Jahre) neu eingeführt. Hinzu kommen eine weitgehende Harmonisierung der Einheiten für die Abschätzung der Populationsgrößen und eine verbesserte Standardisierung der Angaben für Belastungen und Beeinträchtigungen sowie präzisere Informationen über die verwendeten Datenquellen. Überarbeitung des Formats des Standarddatenbogens Im Rahmen der Expert Group on Reporting bei der EU stand die Revision des Standarddatenbogens von 1997 seit 2008 in der Diskussion. Mittlerweile liegen Änderungsentwürfe vor, zu denen sich die Mitgliedsstaaten mit Verbesserungsvorschlägen äußern konnten. Der Abstimmungsprozess ist weit gediehen und es ist mit der Verabschiedung des neuen Formats in 2012 zu rechnen. Eine Reihe von Änderungen und Neuerungen zeichnen sich ab. Als Verwaltungs-
4 vereinfachung wird es beispielsweise zu einer Umstellung von der bisherigen Papierdokumentation auf ein Internet-basiertes Referenzportal kommen. Arten und Lebensraumtypen, die nicht mehr im Natura 2000-Gebiet vorkommen, werden nicht mehr vollständig gelöscht, sondern werden als not present weiterhin im Standarddatenbogen geführt. Damit wird zukünftig eine retrospektive Betrachtung der Schutzgüter der Natura 2000-Gebiete möglich. Näheres zu diesem Änderungsprozess insgesamt ist unter der folgenden Internetadresse nachzulesen. Gebietsbezogene Konkretisierungen der Erhaltungsziele Die gebietsbezogenen Konkretisierungen der Erhaltungsziele stehen unter zur Verfügung. Veranstaltungen Rückblick auf 2010 ANL-Seminar zum FFH-Monitoring vom Bei der von ANL und LfU organisierten Veranstaltung waren deutsche und österreichische Vertreter von Naturschutz- und Forstbehörden sowie Fachbüros vertreten. Die Tagung mit Vorträgen über das deutsche Monitoringkonzept und die Vorgehensweise in Bayern, Fachdiskussionen und Exkursionen, bei denen praxisnahe Methoden erprobt wurden, bot auch ein Forum für Verbesserungsvorschläge und einen intensiven Erfahrungsaustausch über das Monitoring von Amphibien, Schmetterlingen, Pflanzen und verschiedenen Lebensraumtypen. Der Tagungsort Herrsching, im oberbayerischen Voralpenland zwischen Lech, Ammersee und Staffelsee, bot auch wegen der Nähe zu zahlreichen Untersuchungsflächen ideale Bedingungen für die Veranstaltung. ECONAT Vom fand in Augsburg der vom LfU organisierte Peer Exchange N2000 and water policy /water management /flood risk management mit Vertretern aus Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden und mehreren deutschen Bundesländern statt. Er brachte u.a. interessante länder- und staatenübergreifende Erkenntnisse zum Zusammenwirken von NATU- RA2000 und EU-WRRL. Die Ergebnisse stehen in einem englischsprachigen Arbeitspapier unter HD_final_version.pdf zum Download zur Verfügung und wurden beim ECONAT Jahresseminar ( in Schneverdingen/Niedersachsen/D) vgl. einem breiten internationalen Publikum vorgestellt.
5 Interessante Veröffentlichungen Natura Sport und Tourismus - Ein Leitfaden zur Anwendung der Fauna-Flora-Habitat- Richtlinie und der Vogelschutzrichtlinie. Bezug: BfN, auch als pdf. zum Download unter Mit freundlichen Grüßen die NATURA 2000-AG des LfU Bayerische NATURA 2000-Homepage im LfU: >>>>>>>>>>>>>>>>>>>> <<<<<<<<<<<<<<<<<<<< Newsletter abonnieren? Geht auf der LfU-NATURA 2000-Homepage, vgl. Fragen zu diesem Newsletter? Oder gar Beschwerden? Bitte wenden Sie sich an den Absender, damit erst gar keine Missverständnisse entstehen können. Sollten Sie unbeabsichtigt auf die Verteilerliste geraten sein, bitten wir um Entschuldigung. Schicken Sie eine kurze Mail an den Absender, und Ihre Adresse wird umgehend aus der Liste entfernt. >>>>>>>>>>>>>>>>>>>> <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
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